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Fanfiction

Black war - Black awake

von Noble Scarlet

Voldemort schaute mit ausdruckslosem Gesicht auf das bewusstlose Mädchen hinab, das friedlich im Bett lag und bis auf ihre Atmung keine Anzeichen von Leben machte. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Mund leicht geöffnet und ihre blasse Haut wirkte kreidebleich.

Ein weisses Tuch über ihren zierlichen Körper gelegt, unzählige Blumen, die es umgaben. Der Sarg lag offen da und es fühlte sich furchtbar an, sie darin zu wissen. Mit schmerzerfülltem Gesicht legte er einen Strauss weisser Lilien dahin, wo er unter dem Tuch ihre Brust vermutete. Seine Augen brannten wieder.
Warum? Warum hatte er das getan?

Voldemort beugte sich über das Mädchen und fuhr mit dem Zeigefinger ihre Wange, das Kinn und den Hals entlang. Dabei stiess er auf eine dünne, goldene Kette.
Das letzte Überbleibsel seines Horkruxes, denn das Medaillon war vollkommen zerstört worden.
Seine Hand bebte vor unterdrücktem Zorn. Ja, er könnte sie ihr um den Hals legen und zudrücken. Er könnte auch einfach den Zauberstab nehmen und bräuchte nicht einmal eine Sekunde um ihr Leben für immer auszulöschen.
Aber was nütze ihm das schon? Was brachte es ihm, wenn sie tot war? Es wäre effektiver sie einfach nur zu bestrafen. Aber nicht jetzt, nicht hier... Er brauchte etwas, dass sie dazu bringen würde alles für ihn zu tun. Etwas, dass sie gefügig machen würde... Gab es so etwas? Und war es wirklich nur ihre Schuld, dass der Horkrux zerstört worden war?
Nein...
Sie hatte offenbar nicht gewusst, worum es sich bei dem Schmuckstück gehandelt hatte. Sie hatte nur die Todesflüche gesehen und getan, was jeder Todesser getan hätte:
Sich für ihren Herrn geopfert.
Aber hatte sie das wirklich? Voldemort schüttelte enttäuscht den Kopf und ging zum Fenster.
Nein, sie hatte aufgrund des Treueschwurs und aus Angst, Draco Malfoys Tod zu riskieren, so gehandelt.
Malfoy...
Es machte ihn wütend, dass dieser bedeutungslose Junge seine einzige Möglichkeit war, sie bei sich zu behalten. Warum? Sie war ihr doch so ähnlich, sie musste es einfach sein! Warum sträubte sie sich noch immer gegen ihn?
„Genau wie damals...“, zischte Voldemort, verstummte aber sogleich, als er ihre leise Stimme hörte.

*

Leonie spürte, wie die Dunkelheit langsam wich. Ihre Lider flatterten und sie schaffte es ihre Augen zu öffnen.
Sie lag in einem Himmelbett mit grünem Bettbezug und war sorgfältig zugedeckt worden.
Aber, wie kam sie hierher? Sie war doch eben noch im Ministerium gewesen! Wo war sie jetzt?
„W-was ist passiert?“, fragte sie leise und erschrak, als unerwartet eine kalte Stimme antwortete.
„Das Medaillon ist zerstört worden und du hast das Bewusstsein verloren. Ich habe dich mitgenommen.“
Voldemort stand einige Meter von ihr entfernt am Fenster und musterte sie eingehend. Leonie wollte sich aufrichten, es behagte ihr nicht in einem Bett zu liegen und ihn daneben zu wissen.
„Lass das, Leonie“, er machte eine Handbewegung und sie wurde in die Kissen zurückgedrückt, „Leg dich wieder hin, du bist zu schwach um aufzustehen.“
Damit hatte er Recht. Leonie fühlte sich ausgelaugt und schwer, sie konnte kaum eine Hand heben.
„Herr, was ist mit mir geschehen?“
„Als das Medaillon zerstört wurden, setzte es seine ganze Kraft frei und hat an deiner Lebensenergie gezehrt. Dadurch bist du bewusstlos geworden.“
Langsam kehrte die Erinnerung zurück, Leonie zuckte zusammen. Das Medaillon war zerstört worden! Und sie hatte es getragen! Sie war dafür verantwortlich!
„I-ich“, stammelte sie, „Herr, es tut mir leid! Ich wollte es nicht zerstören! Ich wusste nicht... Ich... Verzeiht mir, Herr!“
„Ich gebe zu, dass du mich verärgert hast, Leonie... Und das gleich zweimal... Nein, ich vergebe nicht, ich vergesse nicht... Du wirst deine Strafe bekommen, nicht jetzt, aber du wirst dafür büssen“, flüsterte Voldemort und kam auf sie zu, „Was ich jedoch jetzt wissen will, Leonie... Warum bist zu wirklich zu mir zurückgekehrt? Ich weiss längst, dass du mich belogen hast. Draco Malfoy war so freundlich mir die Wahrheit zu zeigen.“
Leonie schluckte.
Er wusste es also, er wusste alles. Wahrscheinlich hatte er Dracos Gedanken gelesen, wie er es auch bei ihr versucht hatte.
„Ich bin gekommen um Draco zu retten“, sagte Leonie und zugleich wusste sie, dass er ihr nichts antun würde. Zumindest jetzt noch nicht.
„Warum?“
Sie sah ihn an, er zeigte nicht die Spur eines Gefühls. Sollte sie es ihm sagen? Wie würde er reagieren? Sie wusste, dass sie keine Wahl hatte. Sie musste es ihm sagen, denn sie spürte bereits, wie ihre Narbe ungeduldig zu ziepen begann und wusste, dass er es ja sowieso schon erfahren hatte. Er wollte es nur noch einmal aus ihrem Mund hören.
„Weil... Weil ich ihn liebe.“
Leonie machte sich auf das Schlimmste gefasst, aber nichts passierte.
„Aah, also doch...“, Voldemort drehte sich wieder dem Fenster zu und einige Augenblicke lang war es still im Zimmer.
„Und es gibt nichts, absolut nichts, dass dich umstimmen könnte?“, brach er plötzlich das Schweigen.
„Nein, nichts.“
„Du wirst ihn also immer lieben?“
„Ja.“
„Und was würdest du tun, wenn ich ihn töten würde?“
Leonies Augen fixierten die seinen und ein entschlossener, beinahe trotziger Ausdruck lag in ihnen.
„Das würde ich nicht zulassen.“
Voldemort lachte auf:
„Oh ja, natürlich nicht... Du bist dir darüber im Klaren, dass ich es eigentlich nicht dulde, wenn so mit mir gesprochen wird, nicht wahr?“
„Jawohl, Herr“, antwortete sie verächtlich.
„Leonie Potter... Ja, du bist ganz anders als dein Bruder, der wahrlich eine Landplage ist, du bist... eine interessante Persönlichkeit.“
Leonie kniff die Lippen zusammen. Was sollte das denn bedeuten?
„Nun, Prinzessin... Du wirst deine Bestrafung noch erhalten, aber so schnell werde ich deiner wohl doch nicht überdrüssig werden...“, erlachte leise in sich hinein, „Und was mein Vertrauen zu dir angeht, so belassen wir das bei deinem Treueschwur. Ach, Draco sitzt noch immer wohlbehalten in seinem Verliess, falls dich das interessieren sollte. Ich denke jetzt ist alles gesagt, ich rufe dich, wenn ich dich brauche.“
„Herr, wartet!“
„Was noch?“, Voldemort Augen verengten sich, er beherrschte sich gut, aber Leonie spürte noch immer seine Wut.
„Was werdet ihr mit ihm machen?“, fragte sie zaghaft.
Voldemorts Lippen verzogen sich zu einem bösen Lächeln.
„Du wirst es früh genug sehen, glaub mir, er wird endlich einmal nützlich sein...“, meinte er, dann war er verschwunden.
Leonie zog sich die Decke bis ans Kinn. Was sollte das Ganze? Warum wollte er sie nicht loswerden? Sie hatte dafür gesorgt, dass sein Horkrux zerstört worden war! Und er wollte sie nur bestrafen... Leonie schloss die Augen und versuchte ruhig ein und aus zu atmen. Was hatte Voldemort mit Draco vor? Und wie würde er sie dieses Mal bestrafen? Er war ihr wirklich ein Rätsel...

*

Bellatrix, Snape und Rabastan knieten mit gesenkten Köpfen zu Voldemorts Füssen, der soeben im Raum erschienen war.
Nagini glitt zischend über den Boden und zog ihre Kreise um die drei Holzstühle, die hinter den Todessern standen.
„Ich habe euch gesagt, dass ich dieses Medaillon unbedingt haben will“, Voldemort bedachte sie prüfend mit seinen leeren, scharlachroten Augen, seine Stimme war noch kälter als sonst, „Keiner hätte euch bemerken sollen, ihr wart drei erfahrene, ausgebildete Todesser! Und was tut ihr? Lasst euch von Auroren überwältigen! Wollt ihr mich verspotten?“
„H-herr wir... Es waren so viele, da war ein Trugbild und-“
„SEI STILL RABASTAN!“, donnterte Voldemort und nun brach sein Zorn hervor.
Er hatte ihn lange gut versteckt, jetzt war er mit seiner Selbstbeherrschung am Ende.
„Was glaubt ihr, warum ich Leonie nicht alleine geschickt habe? Mir war vollkommen klar, dass sie es nicht schaffen würde! Glaubt ihr, ich kann nicht gut genug die Schritte meiner Gegner einschätzen? Es wäre gelungen, ja das wäre es! Aber ihr musstet ja auf die Idee kommen euch im Korridor zu trennen! Ich habe ausdrücklich gemeinsam befohlen! Ist das so schwer zu verstehen?! Nein, Snape, ich will nichts hören! Ja, Bella hat sich überwältigen lassen, aber was du und Rabastan geboten habt, das war ja wohl erbärmlich!“
Rabastan senkte den Kopf noch etwas tiefer, Snapes Mund wurde zu einer schmalen Linie und Bellatrix' Hände verkrampften sich.
„Ja, Bella... Die Auroren haben sich dann also um dich gekümmert. Das kam gelegen, obwohl du dich ohne Zweifel hättest befreien können!“
„Aber, Herr, es waren mindestens zwanzig!“
„DAS IST MIR EGAL!“, kreischte Voldemort, „Bella, ich habe dich die Dunklen Künste gelehrt, ich habe das ganze Ministerium in Schach gehalten, dann hättest du diese zwanzig auch besiegen können!“
„Herr, ich-“
„MEIN MEDAILLON IST ZERSTÖRT WORDEN!“
Voldemort schwang den Zauberstab und die Todesser wurden in die Stühle geschleudert.
„DAFÜR WERDET IHR BEZAHLEN!“
Bellatrix gab einen erstickten Laut von sich, Snape keuchte und Rabastan wimmerte leise, als Voldemort voller Wut in ihre Geiste eindrang, sie schreckliche Erinnerungen durchleben liess, ihnen eine Kostprobe körperlichen Schmerzes gab und sie damit folterte, bis sie alle drei um sich schlugen und Bellatrix beinahe weinte.
Wie sie da sassen auf ihren Stühlen, nichts als drei kleine Häufchen Elend, begann Voldemort sich langsam zu beruhigen. Er hatte sie bestraft, sie wussten um ihre Fehler, das würde für eine Weile genügen.
„Verschwindet!“
Sofort fuhren sie hoch, sprangen auf die Füsse, verneigten sich und verliessen den Raum. Er hatte Leonie das Medaillon anvertraut, weil sie es war, mit der er am leichtesten in Kontakt treten konnte.
Die anderen hätten sie schützen sollen, aber das hatten sie nicht getan. Ja, sie hatten seinen Zorn verdient, da war er sich ganz sicher.

*

Die Nacht brach ein und die Lichter im Fuchsbau wurden gelöscht.
Ginny lag mit angezogenen Knien auf der Seite unter ihrer Decke und starrte in den tröstenden Schein einer Kerze, die auf ihrem Nachttisch stand.
Rilena und Tante Ann waren sofort abgereist. Noch immer hallte das Geschrei ihrer Mutter in Ginnys Ohren wieder.

„Ann! Wie konnte deine Tochter das tun?! Meine arme Ginny!“
„Molly, ich-“
„Nein, das ist furchtbar!“
„Was kann ich dafür, wenn Harry meine Rilena mag? Hör auf mich anzuschreien, Molly!“
„Aber sie waren so glücklich! Er hatte nur Augen für Ginny und dann kommt deine Tochter und alles geht zu Bruch!“
„Ich habe keine Lust mehr mit dir zu streiten“, sagte Ann erhitzt, „Es ist nicht meine Schuld, okay? Weißt du was? Wir gehen! Das wird das Beste sein!“

Und das hatten sie dann auch getan.
Ginny schluckte und wischte sich Tränen weg, nur um dann gleich wieder die nächsten auf ihrer Haut zu spüren.
Warum hatte Harry das getan? War sie ihm denn nicht gut genug? War ihm ihre Liebe zu wenig? Sie liebte ihn doch wirklich...
Ginny unterdrückte ein Schluchzen, so fühlte es sich also an betrogen zu werden...
Warum nur? Sie konnte es nicht verstehen...
Und so sehr es sie auch schmerzte, Ginny wusste, dass sie ihm vergeben würde. Nein, sie hatte es längst getan.
Sie konnte ihn nicht vergessen, ihn hassen oder ihn nicht mehr wollen. Es ging nicht. Es ging einfach nicht!
Sie presste eine Hand auf ihr Herz und versuchte gleichmässig zu atmen.
Es tat so weh! Sie kniff die Augen zusammen, aber immer wieder sah sie ihn vor sich, hörte seine Stimme, spürte seine Lippen, sah sein Lächeln...
„Harry...“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme, „Harry, warum bittest du mich nicht um Verzeihung? Ich liebe dich!“
Und dann fiel sie in einen unruhigen Halbschlaf, voller Träume, die nur von ihm handelten.

*

Die Tür zum Ballsaal ging auf und Leonie trat ein.
Der Saal war hell erleuchtet, an der Decke glitzerte ein goldener Kronleuchter und überall standen Kerzen. Die Absätze ihrer Schuhe klackten leise auf dem Boden aus Steinfliessen und ihr Schatten huschte über die linke Wand, in die hohe Fenster eingelassen waren.
Die Vorhänge waren zurückgezogen und der Mond warf sein silbernes Licht durch die schmutzigen Glasscheiben.
„Willkommen, Prinzessin“, zischte Nagini und strich ihr um die Beine, wobei der kalte, schuppige Körper der Schlage den Saum von Leonies Rock und ihrem Umhang bis zu ihren Knöcheln empor schob und ihre blasse Haut streifte.
Leonie erschauerte. Sie konnte nicht verstehen, wie Voldemort es als angenehm empfinden konnte, dieses Tier seine Schultern umschlingen zu lassen.
„Du magst keine Schlangen?“
Kalter Atem kitzelte ihren Nacken, Leonie fuhr herum und wich einen Schritt zurück.
„Oh, ich habe dich erschreckt...“, Voldemort lachte genüsslich.
„Ja, Herr“, gab Leonie verärgert zu.
Sie mochte es nicht, wenn er sie in Momenten der Schwäche ertappte. So wusste er, wie er sie aus der Fassung bringen konnte.
„Nun... Wir sind ja nicht zum Plausch hier. Du hast etwas nachzuholen, Prinzessin.“
Er drehte sich zur Tür, sie ging auf und Draco kam hereingestolpert.
Leonie bleib fast die Luft weg. Was sollte das?
„Du weißt, dass ich verärgert über den Verlust meines Medaillons bin. Sehr verärgert... Aber ich dachte mir, du solltest erst einmal wieder zu Kräften kommen, bevor du bestraft wirst. Was bringt es mir einer Bewusstlosen Gehorsam zu lehren? Oh nein, du sollst den Schmerz sehen, hören, fühlen... Ich weiss längst, dass dir körperliche Schmerzen nicht sonderlich zusetzten. Also versuchen wir es auf andere Weise... Komm her, Malfoy!“
Draco wurde herbeigezogen und fiel auf die Knie.
„Das nächste Mal, Leonie, wirst du sofort zurückkehren, wenn ich dich rufe. Und du wirst nicht noch einmal so töricht mit den Dingen umgehen, die ich dir anvertraue! Denn ansonsten könnte das hier passieren...“
Er richtete den Zauberstab auf Draco und dieser fiel keuchend auf den Rücken. Er schrie leise auf, als der Folterfluch stärker wurde, hielt aber dann tapfer die Zähne zusammengebissen um es nicht noch einmal zu tun.
Leonies Gesicht zeigte nicht die Spur eines Gefühls, aber innerlich tobte sie. Es zerriss ihr fast das Herz zu sehen, wie Draco gequält wurde und am liebsten hätte sie sich geradewegs auf Voldemort gestürzt um ihm den Zauberstab aus der Hand zu schlagen.
Was wollte er damit erreichen? Wollte er sehen, wie sie um Gnade flehte, damit er von ihrer grossen Liebe abliess? Da sollte er noch eine Weile warten. Dieses Scheusal! Wie konnte er nur das schönste aller Gefühle derart missbrauchen?
Ihre Augen folgten Dracos Körper, der in die Luft gehoben wurde und auf den Boden krachte. Seine Nase brach und Blut rann ihm in den Mund.
Voldemorts hohes, kaltes Lachen erfüllte den Saal und er warf Draco gegen die nächste Wand.
Er schrie und Leonie hörte das grausige Knacken, als sein Oberschenkel brach. Ihr war, als fühlte sie selbst den Schmerz. Ihr Magen zog sich zusammen, die Hand, die ihren Zauberstab hielt verkrampfte sich, bis ihre Knöchel weiss hervortraten und sie kämpfte mit aller Kraft gegen die Tränen an.
Sie wusste, dass sie diesen Kampf bald verlieren würde und kniff die Lippen fest zusammen um das Flehen zurückzuhalten. Sie würde alles tun, alles, wenn Voldemort nur aufhörte Draco zu foltern...
Ja, er wusste um ihre Liebe zu Draco und er wusste auch, wie er diese Liebe gegen sie verwenden konnte. Leonie war, als spüre sie ein klaffendes Loch, da wo ihr Herz war.
Er demütigte sie, er verspottete sie, er quälte sie...
„Leonie... Macht dir das denn gar nichts aus?“, grinste Voldemort böse, „Wie kalt...“
Er drehte Draco auf den Bauch und schlitzte den Stoff seines Umhangs auf, so dass sein Rücken nackt war. Dann machte er eine rasche Bewegung, als schreibe er und Draco begann sich zu winden und unter schlimmsten Qualen zu schreien.
Entsetzt sah Leonie, wie ihr Name auf seinem Rücken erschien und sich immer tiefer in sein Fleisch grub.
Es war, als ätze ihm der Fluch die Buchstaben in den Körper. Er begann heftig zu bluten und seine Stimme wurde immer lauter und heiserer.
Plötzlich sah Leonie etwas weisses auftauchen, da wo das O stand.
Sie musste nicht lange nachdenken um zu begreifen, dass es seine Wirbelsäule war.
Voldemort hatte gewonnen.
Leonie stürzte vor auf Draco zu und rief dabei unter heftigem Weinen:
„Aufhören! Aufhören! Herr, bitte! Vergebt mir! Aufhören!“
Doch Voldemort liess nicht von ihm ab. Leonie riss sich den Umhang vom Rücken und warf sich ihm zu Füssen.
„Herr! Herr! Tut es mit mir! Ich habe es verdient! Herr!“
Nichts geschah, Dracos Stimme brach und nur noch sein Keuchen war zu hören, der Fluch frass sich weiter durch seinen Rücken. Er spuckte Blut.
„HERR!“, kreischte Leonie und griff nach dem Saum seines Gewands, „Bitte, ich tue alles! Alles! Vergebt mir! Es tut mir leid!“
Voldemort lachte nur und beugte sich zu ihr hinunter.
„Tut es dir das? Tatsächlich? Und du willst wirklich alles für mich tun?“
„Ja!“, weinte Leonie, „Ja, Herr!“
„Schön...“
Er senkte den Zauberstab und Draco stöhnte leise.
„Danke, Herr...“, ihre Stimme zitterte und sie beugte sich vor um den Boden vor ihm zu küssen.
„Lass das!“, zischte er, „Du bist doch sonst auch nicht so demütig! Steh auf, bring ihn zurück in seine Zelle und komm dann wieder!“
„Ja, Herr“, Leonie rappelte sich auf und ging zu Draco.
Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, seine Knochen waren zwar nicht mehr zu sehen, aber noch immer blutige Wunden, die rot auf seiner blassen Haut glänzten.
In geschwungener, verschnörkelter Schrift stand er noch immer da, ihr Name. Ein Name, der ihm Schmerz und Leid gebracht hatte.
Leonie.

*

Mit Tränen in den Augen warf sie sich ihm zu Füssen, flehte ihn an von ihm abzulassen.
Er lachte nur sein hohes, kaltes Lachen und der blonde Junge am Boden schrie erneut auf. Sie hatte sich den Umhang vom Rücken gezerrt und dort, wo ihr schwarzes Korsett sie nicht bedeckte, schimmerte ihre blasse Haut im Schein der vielen Kerzen und des Kronleuchters.
„HERR!“, sie griff nach dem Saum seines Gewandes, „Bitte, ich tue alles! Vergebt mir!“

Harry riss die Augen auf und sah, dass er in seinem Bett sass. Schweiss stand ihm auf Stirn und Nasenrücken, obwohl er fröstelte. Seine Narbe brannte und er drückte eine Hand flach darauf.
Es geschah nicht oft, dass seine Schwester vergass ihren Geist richtig zu verschliessen und er sah, wo sie sich gerade befand und was sie tat.
Offenbar war Draco Malfoy gerade auf brutalste Weise gefoltert worden und sie hatte Voldemort angefleht von ihm abzulassen...
Was geschah dort? Warum hatte Mr. Weasley behauptet, dass sie sich endgültig den Todessern angeschlossen hatte? Das konnte nicht sein! Nicht nachdem er diese Szene gesehen hatte! Ob sie seinen Brief erhalten hatte? Und warum war Voldemort so wütend?
Harry sah noch immer seine Schwester vor sich, die um Gnade für Malfoy flehte und weinte.
Liebe...
Harry seufzte.
Ja, das hatte er sich zu Nichte gemacht. Warum nur?
Er liebte Ginny, er fühlte ein Loch in der Brust, bei dem Gedanken daran, dass sie ihn nicht mehr wollte.
„Entschuldige dich“, flüsterte die Stimme in seinem Kopf, „Versuch es doch zumindest...“
Ob Ginny schlief?
Harry stand auf und ging langsam zur Tür. Ron schlief tief und fest und schnarchte leise.

Vor der Tür zu Ginnys Zimmer hielt er inne und versuchte herauszufinden, was er ihr eigentlich sagen wollte. Er fühlte sich so mies, am liebsten hätte er einfach das Haus verlassen und das Weite gesucht. Aber dann musste er wieder an Leonie denken.
Wenn sie Voldemort anflehen konnte, dann würde er doch wohl Ginny um Vergebung bitten können?
Ohne einen Laut machte er die Tür auf und schlüpfte ins Zimmer.
Eine Kerze flackerte auf dem Nachttisch einsam vor sich hin und tauchte das Zimmer in spärliches Licht. Ginny lag mit dem Rücken zu ihm im Bett und atmete ruhig. Schlief sie?
„Ginny?“, flüsterte Harry behutsam, „Schläfst du?“
Ganz langsam drehte sie sich ihm zu. Ihre Augen waren rot und verquollen, auf ihren Wangen funkelten Tränen, wie kleine Kristalle, im Lichtschein der Kerze.
„Glaubst du tatsächlich, dass ich schlafen könnte?
„Ginny...“, Harry ging auf das Bett zu, „Ich weiss, ich kann es niemals wieder gut machen. Ich weiss ja selbst nicht, warum ich das getan habe... Ich... Es ist okay, wenn du mich dafür hasst, ich habe es verdient. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir wirklich, wirklich leid tut.“
„Harry“, ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, „Du weißt ja gar nicht, wie weh es tut... I-ich dachte immer, dass du mich liebst, ich habe dir vertraut! Bin ich dir denn nicht gut genug?“
Sie vergrub das Gesicht in den Händen und begann zu weinen.
„Nein“, Harry schüttelte den Kopf, „Du bist zu gut für mich, Ginny. Ich habe deine Liebe gar nicht verdient. Ich habe dich so sehr verletzt, es tut mir leid...“
„Nein, sag das nicht! Ich liebe dich! Harry, ich liebe dich!“
Er wandte sich zur Tür. Sie hatte es nicht verdient, noch einmal verletzt zu werden. Was wenn Voldemort ihn töten würde? Was wenn er sie...?
„Geh nicht!“, sie sprang aus dem Bett und kam auf ihn zu, „Rilena ist genau so schuld wie du! Ich ertrage es nicht ohne dich zu sein!“
„Das solltest du aber...“, flüsterte Harry.
„Harry, ich habe dir doch längst verziehen! Bitte, lass mich nicht allein!“
„Was wenn Voldemort mich tötet, was wenn er dich tötet? Ginny, ich würde es nicht aushalten! Verdammt, ich liebe dich doch auch! Aber er würde diese Liebe benutzten, ich weiss es!“
„Er kann uns hier nicht finden...“, Ginny legte ihm eine Hand auf den Arm, „Er kann uns nicht finden solange... Solange Leonie uns nicht verrät.“
„Sie wird uns nicht verraten. Aber auch dann, werde ich ihm nicht ewig aus dem Weg gehen können. Wir müssen uns irgendwann gegenüberstehen. Irgendwann ist es so weit und ich würde es nicht ertragen zu wissen, dass du dabei in Gefahr bist!“
„Wenn ich dafür bei dir sein kann, will ich überall sein, wo Gefahr lauert.“
Harry blickte ihr in die Augen, sie wirkten traurig aber entschlossen. Ginny würde nicht aufgeben, niemals und das wusste er.
„Gibst du mir eine zweite Chance? Darf ich es wieder gut machen?“, bat er und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.
„Ja...“, Ginny lächelte und sie küssten sich.
„Wir werden ihn besiegen, Harry.“
„Ich hoffe es...“
Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn zum Bett.
„Egal wie mächtig er ist, er weiss nicht, was es bedeutet zu lieben.“
„Nein“, flüsterte Harry und nahm sie in die Arme, „Er wird es niemals wissen...“
Er küsste sie noch einmal, dann verlosch die Kerze und die schützende Dunkelheit der Nacht umfing sie.


~*~


Ich widme dieses Kapitel meiner BETA-Leserin Leonie Potter (der Name hat übrigens Style. XD) Ich hoffe es hat dir gefallen, auch wenn es nicht ganz so war, wie du vorgeschlagen hast. ^-^ (den Rest kann man sich ja denken lol)

So, nun wären Harry und Ginny also wieder vereint. ^__^
Voldemort ist ein ziemlicher Trottel, wenn ihr mich fragt... Ach, und bevor ihr auf falsche Gedanken kommt: Leonie trug noch immer die selben Sachen wie ihm Ministerium, war ordentlich zugedeckt und unversehrt. XD
Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Jetzt sind meine Ferien entgültig vorbei und ihr werdet wohl wieder etwas länger warten müssen...
Tut mir leid, ich hoffe, dass ich euch nicht allzu sehr auf die Folter spanne. *muahaha* xDD
Thanks you very much and don't forget to leave me a coment! ^-^
Eure Noble

@Miss Voldemort: Ich hoffe das Trainingslager war schön! ^_^ Also, unserem lieben, lieben Rabastan hätte ich natürlich nichts antun können, das wäre undenkbar. xD Aber bestrafen musste ich ihn dann leider doch, sonst wäre der gute Voldemort nicht mehr er selbst. oO xDDD Na ja, er wird ihnen jedenfalls verzeihen, immerhin braucht er sie ja. ^^

@Longbottom: Da bin ich aber froh, dass die Kampfszenen scheinbar doch gut geworden sind. ^^ Ich war mir irgendwie nicht so sicher. o_o

@Ginny_Malfoy: *rot werd* Danke schön für dein Kompliment ich fühle mich echt geehrt. Das ist super lieb, aber ich denke ich brauche doch noch etwas Übung, bevor ich das mit dem Bücher veröffentlichen in Betracht ziehe. xD

@Myrte: Ja, Leonie steht wirklich zwischen den beiden Seiten... Und sie lässt sich immer wieder von ihm hinreissen, obwohl sie selbst nicht weiss warum. ^^ Voldemort hat halt einfach etwas an sich. looool Aber ob ihre Liebe das aushält will ich noch nicht verraten, da wäre ja die Spannung weg. *joanne nachmach und nix verrat* xD

@KingsleyS: Du hast Recht, Voldemort ist voll OC. lol
Ich habs noch mal durchgelesen und er hat wirklich was von Dumbledore. ^__^ Es ist irgendwie wirklich schwierig die Charaktere so zu lassen, wie sie sind. Ich gebe mir Mühe das besser hinzubekommen. Danke, dass du mich drauf aufmerksam gemacht hast! ^_-

@granger91: Na logo, er muss schliesslich auch mal ein bisschen aus der Brug rauskommen, sonst verfault der ja noch dort drin und etwas Sport tut im bestimmt gut. xDDDD *voldy zu liegestützen zwing*

@Harrys MauzZ: Stimmt, Ginnys Wutausbruch hätte heftiger sein können... Aber ich weiss auch nicht, iwie muss ich mich noch ein bisschen im beschreiben von Wut üben. ^^ Freut mich, dass dir die Idee mit der Zerstörung des Horkruxes gefallen hat! Danke! ^^

@Leonie Potter: Jahahha, du bist wieda daaaa! *knuddel* Ich hoffe, dass es dir gefallen hat! Und was die Dementore angeht: Sie werden kommen, ich versprechs! Aber zuerst muss der nächste Horkrux kaputt gemacht werden. xD


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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter