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Harry Potter und der Orden der Macht - In weiter Ferne so nah

von John Xisor

Mit einer Handbewegung räumte Harry den Festtagstisch ab und legte Ginny auf ihn. Danach griff er nach einem Glas Wasser und säuberte ihr Gesicht von dem ganzen Blut. Als sie davon befreit war, küsste er sie auf die Stirn und schloss ihre halboffenen Augen. Danach wandte er sich ab und ging fort.

Das ganze Drumherum kümmerte ihn jetzt nicht mehr. Alles war aus. Die Liebe seines Lebens lag kalt und tot auf dem Tisch, an dem sie noch vor wenigen Stunden gelacht, getanzt und geliebt hatte. Ginny war an ihm vorbeigelaufen und hatte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange gehaucht. Er hatte ihr so voller Sehnsucht nachgesehen. Hatte er tief in seinem Inneren geahnt, dass er sie nicht mehr wiedersehen würde? Warum sonst der so sehnsuchtsvolle Blick? Seine Gedanken drifteten ab in die Vergangenheit. Sollte er sich vielleicht in sie zurückziehen? Sollte er seinen Posten in Hogwarts aufgeben und sich gleich mit dazu? Etwas hielt ihn davon ab! Es gab noch etwas, wofür es sich zu leben lohnte. Sein, nein, ihr Sohn! James-Sirus sollte nun sein ganzer Lebensinhalt werden. Ihm würde er sich nun ganz und gar widmen. Ihm und den Mördern seiner Frau. Sie würde er zusammen mit den restlichen Mitgliedern des Ordens des Phönixes jagen, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Doch in Gedanken handelte er anderes. In Gedanken lebte er seine dunkelsten Rachegelüste aus. Er sah sich als ihr Racheengel, der ihre Mörder unter großen Qualen ins Jenseits beförderte. Er blickte in den Spiegel und bemerkte, dass seine Augen eine rote Farbe angenommen hatten. Sie hatten sich zu schmalen, dünnen Schlitzen verengt, während er seine Opfer mit all seinem Hass und seiner Verachtung vom Leben zum Tode beförderte. Und er war nicht allein. Doch wer noch an seiner Seite stand, konnte Harry nicht erkennen. Eine Stimme hinter ihm stachelte ihn fordernd, flüsternd und verlangend immer weiter an, keine Gnade walten zu lassen und den erlösenden Tod seiner Opfer noch weiter hinauszuzögern. Rache musste gelebt werden, hörte er die leise Stimme hinter sich sagen, während sich die Todesser in Qualen wanden – während ihre Augen aus den Höhlen traten und wie blutige Seifenblasen zerplatzten.

„HARRY!!“, schrie Hermine ihn an, doch er rührte sich nicht. Sie brüllte noch ein paar Mal kräftig, bis ihr endgültig der Geduldsfaden riss und sie ihm links und rechts zwei schallende Ohrfeigen verpasste.

„Was ist?“, fragte er gleichgültig.

„Wir müssen gehen, Harry. Komm! Es ist gleich soweit.“, sagte sie sanft und wischte ihm mit einem Taschentuch die Tränen aus den Augen.

Ja. Gleich war es soweit. Gleich würde der schrecklichste aller Momente kommen. Der Augenblick, in dem man die Liebe seines Lebens in dunkle, kalte Erde legte und sie mit Sand zuschüttete. Wo war seine ganze Stärke hin? Wie verletzlich er sich doch auf einmal fühlte. Mine redete noch eine Weile auf ihn ein, bis er sich endlich erhob, seinen dunklen Anzug glatt strich und sich von ihr an den Arm nehmen ließ. Auf der anderen Seite hatte sie Ron untergehakt, der ebenfalls in Tränen aufgelöst den anderen folgte. Der kleine Junge hatte die Hand von seinem Papa genommen und lief schweigend neben ihm her. Als der Zug zum stehen kam, standen die vier zusammen mit den anderen Weasleys ganz vorn. Nachdem ein Zauberer einige tröstende Worte gesprochen hatte, sahen sie zu, wie sich der kleine Sarg, der nun Ginny barg, sich in das ausgehobene, dunkle Loch senkte.

Harry sank niedergeschmettert auf die Knie.

„Schlaf wohl, mein Herz, meine Liebe, mein Leben.“, sagte er aus tiefstem Herzen, bevor er eine einzelne, dunkelrote Rose in ihr Grab warf.

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In den folgenden Wochen zogen er und sein Sohn erst einmal bei Ron und Hermine ein. Man versuchte, so normal, wie das in der Situation nur möglich war, zur Tagesordnung überzugehen. Hermine arbeitete wieder im Ministerium, Ron absolvierte die anstehenden Trainingseinheiten im Team und Harry kehrte zusammen mit dem Jungen nach Hogwarts zurück. Doch eine echte Rückzugsmöglichkeit hatte er nicht. An allen Orten, auf jeder Etage, in seinem Haus oder im Fuchsbau – überall folgte ihm das Andenken seiner Ginny. Er konnte nicht glauben, was er noch vor ein paar Monaten mit Hermine in Padua getan hatte. Und doch war sie es. Hermine hatte ihn aus dem bodenlosen Schlund zurückgeholt. Mit sanften Worten, Erklärungen und notwendigen Streicheleinheiten hatte sie ihn wieder langsam aufgebaut. Nach und nach fand er wieder die Kraft zum Weitermachen. Professor McGonagall bot sich an, ihn auch weiterhin noch zu unterstützen und selbst sein geglaubter Erzfeind Professor Snape ließ Momente der Rührung erkennen, nachdem er erfuhr, was Harry wiederfahren war, auch wenn seine Augen so undurchdringlich und schwarz wie immer waren.

Harry konnte Ron überreden, an einigen freien Tagen in Hogwarts das Training der Quidditch Mannschaften zu übernehmen und immer, wenn er dies tat, sah Harry von der Tribüne aus zu. Er hoffte und betete inständig, dass Ron sein Angebot annehmen würde und ganz in Hogwarts bliebe, um den Kleinen das Fliegen auf einem Besen beizubringen. Dieser Wunsch führte dann auch zu der letzten Auseinandersetzung der beiden einst besten Freunde, die, als es sich um das anstehende Halbfinalspiel drehte, in ein Muggelduell ausartete. Madam Pomfrey musste im Anschluss die Wunden zusammenflicken.

Sie konnten eben beide nicht aus ihrer Haut.

Keiner von ihnen konnte auch nur ansatzweise ahnen, dass ihre Verhaltensmuster eine Reaktion auf die Macht der Gefühle waren, die sich nun immer unkontrollierter ihre Bahnen brachen. Weder Harry noch Ron verschwendeten auch nur einen Gedanken an Jonathan oder an das, was er ihnen in der letzten Zeit beigebracht hatte.

Hin und wieder zog es ihn in den verbotenen Wald, um nachzusehen, ob er ihn eventuell entdecken konnte, doch Jonathan zeigte sich nicht. Harry versuchte es mit dem, was dieser über die Magie gesagt hatte – dass sie in allem und jedem war, doch dass, was Mine als Wachtraumzauber bezeichnete, wollte sich nicht recht bei ihm einstellen. Stattdessen zog es ihn immer wieder in die Vergangenheit zu Ginny und zu dem Leben, das er einst mit ihr und seinem Jungen führte. Und hier erkannte er, einmal mehr zu spät, dass Ron damals bei Fortescue recht hatte. Er sagte damals, dass sie glücklich sein sollten, so lange ihre Ruhe gehabt zu haben – so lange, wie es ging, in Frieden gelebt zu haben. Das kleine bisschen Glück, welches man ihnen gelassen hatte, hatte Harry mit Füßen getreten, indem er sich mit Ron geprügelt hatte. Verdammt, warum konnte er das nicht schon früher bemerken? Warum musste er es auf ein Muggelduell ankommen lassen? Harry verstand sich selbst nicht mehr. Ron hatte doch so recht. Sein Dämon war ein anderer – das wusste Harry nun. Er konnte sich bei ihm entschuldigen, doch er musste warten, bis das Spiel vorbei war. In der augenblicklichen Situation würde Ron ihm nicht zuhören. Er vermutlich an seiner statt auch nicht. Vielleicht, so überlegte Harry, sollte er zum Spiel gehen. Ron würde es nicht direkt wissen, aber vielleicht würde er es doch irgendwie bemerken. Das könnte ja schon reichen, um den Riss in der Freundschaft wieder zu kitten.

Ja, dass könnte schon reichen.


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