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Harry Potter und der Orden der Macht - Aufruhr im Fuchsbau

von John Xisor

Als Jonathan an diesem Abend in den Wald zurückkehrte, war er nicht mehr der gleiche. Er, der die Liebe als einzige Himmelsmacht lehrte und fürchtete, war ihr nun erlegen. Jene vier Freunde hatten ihn zum Erliegen gebracht. Ja Ollivander, ich denke darüber nach. Ich denke darüber nach, wie einst du, hier zu bleiben und nicht in unsere Heimat zurückzukehren. Doch bei mir wird es ungleich schwerer sein als bei dir. Du warst nur ein einfacher Berichterstatter, der verschwand. Ich bin der Schattenritter, Sternenmagier oder einer der vielen anderen Namen, die man mir in den verschiedenen Ländern, die ich bereiste, schon gegeben hat. Jonathan El-Sattrai, vom Clan der Sattrai. Ist es Zeit zu ruhen? An der Zeit abzuschließen mit seinem bisherigen Leben des ewig Umherreisenden? Er war sich nicht mehr sicher, seinen Auftrag auch wirklich bis zum Ende durchführen zu können. Seine beiden Auftraggeber, die ihn beschworen hatten, würden nicht merken, wenn er noch etwas länger blieb, als es erforderlich war.

Konnte er wirklich daran denken?

Noch in derselben Nacht kehrte er allein in den Astronomieturm zurück und tat, wovor Ollivander ihn noch gewarnt hatte. Er nahm seine beiden silbernen Zauberstäbe, legte sie auf weiche Kissen und belegte diese mit einem Desillusionierungszauber. Eines Tages wird die beste Schülerin, die er jemals hatte, das Geheimnis lüften und dann würde beginnen, was sie jetzt bereits vorbereiteten – die Magie der Gefühle. Er war ein Meister dieser Macht, doch er müsste sie unfertig zurücklassen. Ein kleines, unscheinbares Detail würde ihnen verwehrt bleiben. Sie würden solch einen Zauberstab hier niemals angefertigt bekommen. Er beschloss, seine beiden dazulassen und stattdessen Ollivanders zu nehmen. Der war vielleicht nicht blau, sondern orange, doch dieser Umstand tat der Wirkung keinen Abbruch. Er konnte auch diesen mühelos benutzen. Jonathan begann, ein wenig mit dem einzelnen zu trainieren, denn schließlich musste er sich daran gewöhnen, mit nur einem zu agieren und das war doch etwas anderes. Was er nicht bemerkte war, dass die feinen, orangefarbenen Blitze den Raum des Turmes immer wieder erhellten und sich schließlich Ron und Harry des nachts auf den Weg machten, um nachzusehen, was da oben im Turm so Spannendes vor sich ging. Wie zwei Schuljungen aus der Dritten schlichen sich die beiden Freunde die Treppen hinauf.

„Wir hätten deinen alten Tarnumhang mitnehmen sollen!“, flüsterte Ron. Sein Freund winkte ab: „Da passen wir beide doch schon lange nicht mehr zusammen drunter. Also was soll’s.“
Sie näherte sich still und leise. Sie hofften, dass sie nicht bemerkt wurden. Harry wusste, dass sich Jonathan ab und zu in den Astronomieturm zurückzog, um die Sterne zu beobachten, wie er sagte, doch dieser hatte es bislang noch nie des Nachts getan. Dass er das am helllichten Tag tat, hatte ihn beim ersten Mal zwar etwas gewundert, aber da der Mann sowieso etwas seltsam war, hatte Harry dem keine größere Bedeutung beigemessen. Als sie durch den Türbogen sahen, blieb ihnen der Mund offen stehen. Normalerweise hätte Jonathan sie schon lange bemerken müssen, doch er machte keine Anstallten, seine Übungen zu unterbrechen. Vielleicht konnten Ron und Harry sich auch gut vor seinen wachsamen Augen und dem Rest verbergen. „Was ist das für ein Ding?“, fragte Ron völlig perplex. Kopfschüttelnd erwiderte Harry flüsternd: „Keine Ahnung. Kaltes Feuer oder so etwas.“ Er bedeutete Ron, er möge zurückgehen, was dieser auch tat. „Ich bin schon gespannt, was die Mädels dazu sagen werden, wenn wir ihnen DAS erzählen.“, meinte Ron. Sein Freund erwiderte: „Gar nichts, denn wir werden es ihnen nicht sagen!“ „Geheimnisse? Bist du verrückt, Harry?“ „Glaubst du etwa, die haben keine vor uns?“, fragte Harry zurück und Ron nickte nur dazu. Also war Mundhalten beschlossene Sache.

Am nächsten Morgen kam auch schon eine aufgeregte Ginny an den Frühstückstisch und sagte: „Mum hat eben eine Eule geschickt, ob wir früher kommen können. Es gibt Ärger mit den Zwillingen.“

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Und Harry konnte sich auch schon genau vorstellen, wie der aussah. Vermutlich haben die beiden ihrer Mutter gerade eröffnet, dass George den Nachnamen seiner Frau annehmen wird und Molly überhaupt nicht einverstanden mit dieser Entscheidung war. Und selbst wenn ihre Mum die beiden Frauen vorher noch ansatzweise gemocht hatte, war es damit jetzt ganz sicher vorbei.

Ron und Mine rollten mit den Augen. Wann gab es mal keinen Ärger mit den Zwillingen, fragten sie sich während Harry Ginny zuhörte. Sie erklärte, dass Mum ausgerastet sei, als George ihr gesagt hat, dass er demnächst de la Vega heißen wird. Harry hatte es noch von früher in guter Erinnerung, dass Molly manchmal ganz schön hochgehen konnte. „Schick ihr eine Eule zurück, dass wir am Nachmittag da sein werden“, meinte er und drehte sich hilfesuchend zu Ron “…wenn das für euch auch in Ordnung ist.“ Hermine und Ron stimmten zu. Sie hätten gern noch einen Tag für sich gehabt, aber wenn George Scherereien machte, musste das restliche Privatleben zurückstehen. Selbstredend. So verabredeten sie sich um drei bei Harry im Büro, um per Portschlüssel zu den Weasleys in den Fuchsbau zu reisen.

Ron schüttelte den Kopf und fragte sich, wie sie denn das wieder hinbiegen sollten. Hermine aber zerstreute seine Befürchtungen damit, dass sie meinte, Harry würde so aussehen, als hätte er bereits eine Idee. Hermine selbst hätte auch schon eine, aber sie selbst war eben angeheiratet und genoss nur den Status Schwiegertochter, was implizierte, bei solchen Themen keine Chance zu haben. Sie würde Harry machen lassen.

„Ich hab vorhin nicht alles erzählt, was in dem Brief stand!“, sagte Ginny jetzt, da sie mit Harry alleine war. „So? Was stand denn noch drin?“, wollte Harry jetzt wissen. „Man könnte meinen, Mum hielte ihn für einen Blutsverräter, weil sie ihm ein paar heftige Flüche auf den Hals gejagt hat.“

Harry atmete scharf ein und aus. „Sie war ja schon immer etwas impulsiv, aber das ist heftig. Na mal sehen, ob wir da noch etwas machen können, um den Haussegen wieder gerade zu rücken.“, sagte er entschlossen. „Fein, da bin ich ja mal gespannt, wie du ihm das ausreden willst.“, gab Ginny zurück, während sie ihre Kleider mit dem Zauberstab in den Koffer beförderte.

“Moment mal, wieso er? Er wird selbstverständlich de la Vega heißen und deine Mum wird es schön finden. Vertrau mir.“ Jetzt sah ihn Ginny mit aufgerissenen Augen protestierend an. „Ich weiß schon was ich mache.“, fügte er hinzu.

Nachdem die beiden Pärchen ihre sieben Sachen zusammen hatten, trafen sie sich in der großen Halle, um gemeinsam zu den Weasleys zu gelangen. Als sie im Vorgarten ankamen, kamen auch schon Fred und George mit den beiden Frauen im Gefolge auf sie zu und Harry fragte erst einmal, wo denn die Kinder wären. Fred erklärte, dass die am Morgen zusammen mit Bill, Fleur und ihrem Jungen losgegangen seien, noch ein paar Besorgungen für die Hochzeit machen. Harry nickte und sein Geist arbeitete fieberhaft. „Wo finde ich Arthur? Ich muss ihn sofort sprechen!“, fragte er und bekam von den Zwillingen nur den Fingerzeig, mit dem sie zum Haus deuteten. „Na, dann wollen wir mal!“, meinte er zu ihnen und fügte hinzu: “Ich denke, ich geh dann mal vor. Am besten, ihr wartet solange, bis sie mich auch rauswirft.“

Harry ging durch die Gartenpforte und klopfte an die Haustür der Familie, doch statt einem freundlichen herein bekam er nur ein: „Hau ab, du missratenes Stück. Du bist nicht mehr mein Sohn!“

„Aber, aber Molly. Ich bin es. Harry. Ist Arthur zu sprechen?“, fragte er nun scheinheilig und Molly machte die Tür auf und ließ Harry eintreten. „Schön dich zu sehen, mein Junge, wie geht es euch und wo ist Ginny?“, fragte sie jetzt gleich und Harry kam in Zugzwang. „Sie kommt ein wenig später mit ihrem Bruder und Hermine!“, gab er als Antwort, als er auch schon Arthur erblickte. Nachdem er sich kurz von Molly hatte drücken lassen, zog er ihn in eine ruhige Ecke. „Ich hab gewusst, dass dies einigen Ärger geben wird, aber dass sie so hochgeht…?“, sagte er jetzt leise zu ihm und schüttelte den Kopf. „Du bringst doch deiner Frau öfter ein paar Bücher aus der Muggelwelt mit, stimmts?“, fragte er nun und Arthur wunderte sich, warum Harry ausgerechnet jetzt darauf kam. „Ja und obwohl sie es nicht zugibt, mag sie die sehr gern. Sie ließt immer heimlich, wenn ich nicht da bin oder wenn sie glaubt, ich bekomme es nicht mit!“, grinste Arthur. „Es gibt da ein paar, die hat sie besonders gern hab ich recht?“, fragte Harry, was Arthur bejahte. „Die brauch ich mal!“, sagte Harry, bevor Arthur fragen konnte, was er damit wollte, bat er ihn bereits, sie zu holen. Rons Vater ging in einen Nebenraum und kam mit einem kleinen Stapel auf dem Arm zurück. Harry nahm ihm die Bücher aus dem Arm und begann, die Titel durchzulesen und ein paar Seiten durchzublättern. „Darf ich fragen, wonach du suchst?“, fragte Arthur nun gespannt, aber Harry winkte ab. „Gleich, ich hab es gleich. Moment noch.“, antwortete er. Er zog ein altes, verstaubtes Büchlein hervor und seine Augen begannen zu leuchten. Der Fluch von Capistrano. Harry wischte den Staub ab und gab es Arthur. „Und was soll mir das jetzt sagen?“, fragte er und begann, ein paar Seiten umzublättern. Als er die Seite gefunden hatte, legte Harry den Finger an seinen Mund und schob das Buch zu Arthur herüber. „Sieh dir mal den Namen an und sag kein Wort, hörst du, kein Wort.“ Arthur blickte hinein und musste kräftig husten, denn es hatte den Anschein, als bekäme er kaum noch Luft. „Woher, woher hast du das gewusst?“, fragte Arthur. „Ron hat früher immer erzählt, dass seine Mum auf Muggelsachen schimpft, aber heimlich die Bücher liest, die du mitbringst und er hat mir mal gezeigt, was du so alles angeschleppt hast. In Wahrheit hab ich nur gehofft, dass sie die nicht schon lange weggeschmissen hat. So und jetzt lass mich machen.“, sagte Harry, nahm das Buch und ging zu Molly.

„Magst du einen Tee?“, fragte sie etwas scheinheilig, um nicht über die Zwillinge reden zu müssen. „Gern Molly!“, antwortete Harry, legte das Buch auf den Tisch und begann darin zu blättern. „Ob du mir das hier mal für James-Sirius leihen kannst?“, fragte er nun genauso scheinheilig zurück, als sie aufsah. „Das hier!“, sagte er und hielt es hoch. „Der Fluch von Capistrano. Arthur meinte, du hast es gelesen und kannst mir sagen, worum es geht. Ich will nur sicher sein, dass es dem Jungen auch gefällt. Er mag Abenteuergeschichten.“, erklärte Harry. Molly kam nun zum Tisch und nahm es ihm aus der Hand. „Aber ja, das ist die Geschichte des tagsüber als unscheinbarer und feiger Landedelmann lebenden Don Diego de la Vega. Des Nachts verwandelt er sich im schwarzen Umhang und mit Augenbinde zum Rächer des Volkes!“, meinte sie völlig selbstverständlich. „Was hast du gesagt, wie heißt der?“, hakte noch mal nach. „Don Diego…“, jetzt stoppte sie plötzlich und setzte sich neben Harry und flüsterte weiter “de la Vega. Aber das ist doch bloß eine alte Muggel Geschichte…“, wiegelte Molly jetzt den Tränen nahe ab. „Tatsächlich? Komischerweise kommen die beiden aus Kalifornien und ihr Ur-Ur-Großvater ganz zufällig aus Spanien. Ist schon eine merkwürdige, alte Muggel Geschichte, aber solche Zufälle gibt es nicht, Molly.“

„Aber das geht nicht. George kann den Namen nicht annehmen. Das wäre ja fast so, als würde er sich seiner Familie schämen…“, protestierte sie und Harry hielt ganz ruhig dagegen. „Das glaubst du nicht wirklich oder? Das hört sich doch sehr schön an. Hör mal: George de la Vega. Sie sind sich verpflichtet; sie sind ihrem Urahn verpflichtet, die Linie der de la Vegas darf nicht untergehen. Es wäre nur gerecht, wenn je ein Paar sich der Familie des anderen namentlich anschließt. Mit George wird sie ihren Familiennamen weiterführen dürfen, aber Marion wird eine richtige Weasley werden, wie es sich gehört. Damit bekommen beide Familien, was sie brauchen. Was denkst du? Meinst du das geht?“

Jetzt brauchte Molly erst einmal selbst einen starken Tee. „Ich kann ihnen doch nie wieder in die Augen sehen nach allem, was ich gesagt und getan hab…“, schluchzte sie nun. „Das wird schon gehen. Ich bin sicher, ihr bekommt das wieder hin. Und wenn die ersten Enkel von den beiden da sind, spielen sie hier zusammen, so wie wir damals, als wir noch Kinder waren und ich hier immer in den restlichen großen Ferien sein durfte. Hier bei euch!“, sagte er und verfehlte sein Ziel nicht. Er winkte zu Arthur, dass er schnell die anderen reinholen sollte, bevor es sich Molly vielleicht wieder anders überlegte und dem musste man zuvorkommen.

Jetzt stürmten die beiden Pärchen nebst Ron, Hermine und Ginny den Fuchsbau. „Wir dachten schon, du kommst da gar nicht mehr raus, was hast du gemacht? Mum verhext?“, fragte Ron und Harry legte ihm das Buch in die Hände. „Wie gut, dass ich mich auch ein bisschen in der Muggelwelt auskenne. Nicht viel, aber dafür reichte es. Wenn sie die weggeschmissen hätte, hätte ich mir wahrscheinlich ohne Erfolg den Mund fusselig reden können.“, meinte Harry und schlich sich zu Ginny hinüber. Er legte seinen Arm um sie und zog seine Frau zu sich heran. „Manchmal hab ich es einfach nur satt. Aber dann, ach ich weiß auch nicht…“, doch weiter kam Harry nicht. Ginny war bereits dabei, ihm ein paar Küsse aufzudrücken. Während Molly sich versuchte, wieder mit ihren beiden Söhnen und deren Frauen zu arrangieren. Auf jeden Fall lief die Hochzeitsmaschinerie nun wieder vollends an. Molly wollte sich jetzt um das Essen kümmern, während die Zwillinge die Dekoration und das ganze Drumherum erledigten. Bill und Fleur kamen auch bald mit den Kindern zurück und auch Charlie traf mit seiner Frau hier ein. Keiner wunderte sich darüber, wie sie alle in dem Haus ihren Platz fanden. Beim Essen saßen sie um den Tisch herum, während Molly die ganze Familie versorgte und jeder in sich hineinstopfte, was das Zeug hielt, besonders Ron.

„Wir haben nur ganz wenige Absagen bekommen.“, meinte George und Fred konnte sich schon kaum noch halten vor Lachen. „So? Wer kann denn nicht dabei sein?“, wollte Bill wissen und Fred antwortete. „Dolores hat abgesagt oder besser, wir haben eine Nachricht vom Ministerium bekommen, dass Ms Umbridge in der nächsten Zeit keine Feierlichkeiten besuchen darf!“, giggelten sie, während Hermine ihnen beiden einen strengen Blick zuwarf. „Was denn? Immerhin haben wir ihr einen beträchtlichen Erfolg zu verdanken und dafür wollten wir uns erkenntlich zeigen. Das verstehst du doch?“ Jetzt brach der ganze Tisch in Gelächter aus. „Ihr verschwendet damit Zeit und Geld des Ministeriums, ist euch das klar?“, fragte Hermine noch mal nach, aber Ron beugte sich zu ihr herüber “Mine bitte, du kennst sie doch.“ „Eben“, gab sie angesäuert zurück, während Harry sie leicht am Arm berührte und ihr zuflüsterte: “Wir haben einen Familienkrach gerade beendet. Ich denke, für heute ist es genug.“ Daraufhin knallte sie die Serviette auf den Tisch, stand auf und stürmte aus der Tür. Es dauerte keine Minute, da folgte ihr Ginny nach draußen in den Garten.

„Komm schon, was hast du?“, wollte sie von ihrer Freundin wissen. „Die sind unmöglich!“, schimpfte Hermine.
„Ja, aber das ist doch nichts Neues. Die sind immer noch sechzehn – älter werden die auch nicht mehr, daran wirst du bestimmt nichts ändern. Ich setzte mein Vertrauen in Maria und Marion. Da liegt jetzt der Einfluss. Wir sind völlig abgemeldet. Mum und Dad haben da lange schon nichts mehr zu sagen. Jetzt komm und auch, wenn du es nicht gern hörst, hat Harry recht. Ein Familienkrach am Tag ist genug. Die wollen morgen heiraten und es ist noch eine Menge zu tun, bevor alles vorbereitet ist.“, sagte sie und zog Mine wieder mit herein. Sie gab ihr einen Teller und lud ihr den Nachtisch auf. Als Ron sich zu ihr setzte und fragte, was denn war. „Ach, deine Brüder…“, winkte Hermine jetzt ab und er schwieg dazu. Offen gestanden hätte er die beiden gern in Schutz genommen, aber erstens konnten die auf sich selbst aufpassen und zweitens hätte er dann wieder Krach mit Mine gehabt und er wollte nicht noch eine Auseinandersetzung haben. Die mit Harry in Hogwarts hatte ihm gereicht. „Hör mal Mine, du kannst ruhiger werden, wenn wir seine Übungen machen, hast du daran mal gedacht?“, fragte er seine Frau und rechnete wieder mit einem Ausbruch. Dieser blieb jedoch aus. Stattdessen sah sie ihn nur mit großen Augen an und ihr Mund formte tonlos ein paar Worte <>? Sie schüttelte den Kopf, brachte es aber doch fertig, daran zu denken, was er ihnen immer sagte. <> Hermine atmete ein paar Mal ein und aus. Sie schloss für einige Momente die Augen und ließ alles an sich abgleiten. Diesmal hatte Ron recht. „Woher kannst du das? Ich dachte, du hättest keine Zeit dafür?“, sagte Mine ihm zugewandt. „Ich hab es während der Trainings gemacht. Es hilft unglaublich, sich auf das, worauf es ankommt, richtig zu konzentrieren. Einfach alles andere “ausblenden“. Nur das Wesentliche, sonst nichts weiter. Die Quaffel und Klatscher der Gegner und ich. Ich hab es nur noch nicht in einem echten Turnier geschafft.“

Die Zwillinge hatten sich links und rechts neben ihn gesetzt. „Harry Potter, du bist wirklich unglaublich. Leider nicht sehr oft, aber wenigstens ab und zu!“, sagten die Zwillinge jetzt zusammen. „Ich halte eure Idee im Übrigen für genial!“, sagte Harry. Bevor er weiterreden konnte, fielen im die Zwillinge ins Wort: “Fein, dann sind wir ja jetzt zu fünft!“, lachten sie und schlugen sich auf die Schenkel.

Der Tag ging ruhig zu Ende. Harry schwatzte später noch mit Bill und Charlie, der ihm einen mürrisch vertraulichen Rippenstoß verpasste, als Harry auf sein letztes Drachenabenteuer zu sprechen kam. Da hat es ihn nämlich beinahe von den Beinen geholt. Der Kurzschnäuzler wollte partout nicht in seinem Käfig bleiben. Erst nachdem ihm Charlie “klarmachen“ konnte, dass es besser für ihn war, ließ sich der Drache “überreden“. Wie das allerdings in Wirklichkeit funktionierte, darüber schwieg sich Charlie aus und ließ sich auch nicht mit Tricks aus der Reserve locken. Schließlich waren Harrys Überredungskünste schon fast legendär, doch manchmal zog auch er den Kürzeren.

„Wir haben gehört, ihr sollt die halbe Zauberergemeinschaft eingeladen haben. Mit wem außer Umbridge müssen wir denn so rechen?“, fragten jetzt Charlie und Bill, der sich bislang noch zurückgehalten hatte.

Fred und George begannen, die Gäste aufzuzählen, die sie eingeladen hatten. Da waren unter anderem eine Menge Geschäftspartner darunter, mit denen die beiden in den letzten Jahren viel zu tun hatten. Dann bemerkte Harry, dass sie die halbe, alte DA mit Einladungen bedacht hatte, wie Neville und Luna, Seamus und Dean, den sie wohl noch gefragt hatten, ob er ein paar Fußbälle mitbringen konnte. Dann hatten sie ein Eisbankett bei Fortescue bestellt und ihn gleich mit dazu eingeladen. Auch den gesamten Orden des Phönix, wer nicht gerade Dienst hatte, wie Kingsley Shacklebolt, natürlich den alten Haudegen Mad Eye Moody und selbstverständlich die Eltern von Maria und Marion aus Kalifornien, auf die Molly ganz besonders gespannt war. Alles in allem sollten so an die 250 Gäste zusammenkommen. Während die beiden kaum zu bremsen waren, verkrümelten sich die Frauen zusammen. Molly, Hermine, Ginny trafen sich mit den anderen Frauen zu einer kleinen Abschiedsparty. Außerdem mussten noch die Kleider angepasst werden und in der Nacht vor der Hochzeit sollten die Pärchen jeder für sich bleiben. Jetzt kam der Moment der Rache an sich. Charlie, Harry und die anderen Männer ergriffen die Zwillinge, um mit ihnen eine “richtige Sause“ in Form einer ausgelassenen Junggesellen-Party zu machen, bei der sie die Zwillinge bis zum Eichstrich abfüllten, dass sie hinterher ihre eigenen Kotzpastillen gerne aßen.

„Die Mädels werden uns töten!“, meinte Ron und bekam von Harry gleich die passende Antwort. „Na und? Das ist das erste und letzte Mal, dass wir so eine Chance bekommen. Willst du die verstreichen lassen? Nein! Na also. Die Jungs haben uns auf unseren Junggesellenpartys auch schwer zugesetzt und jetzt sind sie dran.“, sagte Harry und schob Fred noch einen Feuerwhisky rüber und bedeutete ihm, dass jetzt auf Ex-Trinken angesagt war. „Und wenn sie die Feder Morgen nicht halten können?“, wollte Ron es noch mal versuchen. „Reg dich nicht auf, sie haben doch zwei Versuche…“, lachte er ihn an und die anderen rutschten fast unter den Tisch. „Was ist los mit dir Ron, warum auf einmal so nachdenklich? Du wolltest einen drauf machen und was ist jetzt? Manschetten vor Minchen?“, stichelte Harry etwas weiter, doch Ron machte nur eine abwertende Handbewegung und trank aus. „Du willst doch jetzt noch nicht schlappmachen? Ist doch erst ein angebrochener Abend.“, sagte er und war sich der Tragweite des Satzes nicht sofort bewusst. Charlie nahm aber den Faden auf und fragte gleich, ob sie noch ein Pastillchen wollten oder vielleicht einen kleinen Würgzungen Toffee oder etwas anderes aus ihrer erlesenen Kollektion. „Ich hoffe für euch, dass Tonks morgen früh genug hier ist, um euch den leckeren Trank gegen den dicken Kopf zu brauen.“, meinte Bill jetzt. „Wo ist sie eigentlich?“, fragte Harry nun nach und Bill sagte, dass sie wohl heute noch ihren Dienst im Aurorenbüro machen musste und da es gerade mal wieder ein paar Angriffe auf Muggel gegeben hätte, war man besonders wachsam. „Angriffe auf Muggel?“, wollte Harry wissen. „Was meint denn der Orden dazu?“ „Was sollen die schon sagen, Harry. Seit dem großen Kampf damals sind die nicht jünger und flexibler geworden. Mad-Eye ist paranoid wie nie zuvor und nachdem ein paar ehemalige Todesser aus dem neuen Askaban ausgebrochen sind, ist das auch nicht besser geworden.“ „Todesser? Warum weiß ich nichts davon?“, fragte er mürrisch. „Sie hielten es wohl für besser, euch nicht weiter zu beunruhigen.“, sagte Bill nun und Harry vermutete, dass selbst Hermine da nicht genau Bescheid wusste. „Weiß Hermine davon?“, ab da schwiegen sie und er gab sich die Antwort selbst. „Also weiß sie davon!“, schloss er. „Sie hielt es vermutlich für klüger, nach den letzten Vorkommnissen es nicht gleich an die große Glocke zu hängen.“, doch weiter kam er nicht, denn Harry griff über den Tisch und zog Bill herüber. „Ich nehme an, du hast keine Ahnung, was für schöne Gefühle ein Cruciatus Fluch in deinem Körper auslöst, hab ich recht? Nein? Aber sie sollte es wissen!“, sagte er bitter, doch jetzt war Ron bereits neben ihm aufgetaucht und mischte sich in die Unterhaltung ein, als er merkte, dass um Mine ging. Der Ton wurde rauer. Ron und Harry begannen sich bereits gegenseitig anzuschubsen, als Harry seinem besten Freund anbot, vor die Tür zu gehen und das Thema in einem Muggelduell einmal so richtig unter Männern zu klären, als beide von hinten hart am Kragen gepackt wurden. Charlie hatte sich hinter die beiden Zankäpfel gestellt und beherzt zugegriffen. „Hier wird weder heute noch morgen, noch einen Tag später irgendetwas in der Art und Weise geklärt. Das ist klar!“ Er riss sie auseinander und sagte beiden, dass Hermine eine Aufgabe hatte, die es zu erfüllen galt, auch gegen ihre Freunde, wenn es sein musste. Nach ein paar weiteren Schlucken fielen die beiden sich dann plötzlich wieder heulend in die Arme.

„Irgendwas stimmt da nicht Bill, so hab ich die beiden noch nie erlebt. Da gab es doch nie Probleme. Ich würde dir empfehlen, da mal in nächster Zeit ein Auge drauf zu haben!“, riet Charlie seinem jüngeren Bruder, der dazu jetzt auch nickte. In der restlichen Nacht war von den Spannungen nichts mehr zu spüren. Man lachte und trank, als wäre nichts gewesen. Außer Charlie, denn der hielt sich jetzt zurück, um die Situation weiter zu beobachten und einer eventuellen Eskalation vorzubeugen, in dem wenigsten er als einziger einen einigermaßen klaren Kopf behielt. Gegen vier Uhr Morgens war die Herrenparty vorbei. Fred und George wankten noch ein paar Schritte allein an der frischen Luft, bevor diese ihre Wirkung tat und keine Kotzpastillen mehr erforderlich waren, um eine schnelle Entleerung des Magens hervorzurufen.

Bei dem Frauenabend sollte es ähnlich ablaufen. Feuerwhisky kam nicht auf den Tisch, aber die Frauen mischten sich ein paar Kräutertees mit interessanten Wirkungen an. Im Verlauf des durchaus als ausgelassen und lustigen Beisammenseins sollten Ginny und Hermine sich so in Rage diskutieren, dass Maria sie trennen musste, bevor beide zu den bekannten Muggel-Ritualen übergingen, was ein kurzzeitiges Stimmungstief hervorrief, aber bald danach auch wieder vergessen war. Spät in der Nacht stieß Tonks noch hinzu, nachdem diese ihre Schicht beendet hatte. Molly erzählte ihr von dem kleinen Vorfall, doch diese runzelte nur ein wenig die Stirn, sagte aber nichts weiter dazu.
„Hoffentlich haben die Männer es nicht übertrieben und die beiden können nachher noch die Feder richtig halten.“, sagte Marion, während Ginny giggelte. „Meine Brüder haben bis jetzt jeden Junggesellenabend ausgerüstet und allerlei übles Zeug angestellt. Ich denke nicht, dass sich Harry, Ron und die anderen solch eine Steilvorlage entgehen lassen. Ihr solltet mit dem Schlimmsten rechnen. Aber Tonks ist ja da, um sie wieder frisch zu machen. Ich weiß noch, wie Harry sich an den Mund gegriffen und gewürgt hat, als er ihr Gebräu schlucken musste, um wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen.“ Die Frauen lachten ausgelassen.

Und oh Wunder, als die Frauen zurück nach Hause kamen, waren die Herren bereits heimgekehrt.
Fred und George wurden von ihren sogenannten “Guten Freunden“ einfach im Eingang abgelegt und nicht weiter versorgt. Einer hatte ein Pappschild auf die Schnarchenden gelegt.

Darauf war zu lesen: Bitte nur wecken, wenn es sein muss!

Maria und Marion beschlossen, die Jungs liegen zu lassen. Molly und Tonks würden sich schon später ihrer entsprechend annehmen.

Hermine entdeckte Ron, der angezogen auf dem Bett offenbar umgekippt und so wie er war, dort gleich eingeschlafen war. Er gab laute Geräusche von, sich als Mine versuchte, ihn dazu zu bewegen, wenigstens die riechenden Klamotten auszuziehen. Schließlich gab sie entnervt auf und zog eine Decke weg, um sich neben dem Bett auf den Fußboden zu legen. Auf das Sofa im anderen Zimmer wollte sie nicht ziehen.

Als Ginny in ihr kleines Schlafzimmer trat und ihr die von Feuerwhisky geschwängerte Luft entgegenschlug, kannte sie mit Harry keine Gnade. Er wusste, dass sie es nicht vertrug, wenn er trank. Sie packte ihn am Arm und schliff ihn leise protestierend in das Bad, wo sie ihn unter die Dusche hievte, den Brausekopf nahm, über seinen Kopf hielt und das kalte Wasser voll anstellte. Der Schlaftrunkene schreckte wegen Wassers hoch und wand sich in der Duschwanne wie ein Aal. „Wenn du saufen willst, komm nicht anschließend in mein Schlafzimmer! Leg dich unter den Baum und schlaf da deinen Rausch aus!“, polterte sie und ließ Harry nicht zu Wort kommen, der gar nicht so viel getrunken hatte, doch für ihre Nase war es, als würde er nach dem ganzen Eberkopf riechen. Er versuchte das Wasser erfolglos mit den Händen abzuwehren. „Aber Ginny, so hör doch, es war…“, wollte er erklären, doch sie fiel ihm ins Wort. “Nein? Nicht so, wie ich denke? Wie war es dann? Ihr habt sie nach Strich und Faden abgefüllt oder? Aber keiner von euch denkt an uns… Wir dürfen hinterher die versoffenen Reste wegwischen. Du bleibst schön hier!“, keifte sie. Sie stellte das Wasser aus und knallte die Tür zu, als sie das Bad verließ. Schon einmal wach, zog Harry seine nassen Sachen aus und stellte die Dusche noch einmal an, allerdings dieses Mal mit warmem Wasser. Er verbrachte eine Weile unter dem plätschernden Strahl, der seine Sinne wieder zurückbrachte. Nachdem er aus dem Bad trat, sah er seine Frau im Bett liegen. Er fragte sich, ob er es wagen könnte und wischte jede Vorsicht beiseite, als er sich auf die Bettkante setzte und damit begann, ihren Körper zu streicheln. „Weißt du eigentlich, wie schön du bist, wenn du zornig wirst?“, fragte er sanft, während seine Finger über ihren Hals und über das Kinn bis hin zu ihren Lippen glitten. Sie öffnete den Mund und begann, zärtlich mit der Zunge seine Finger zu umspielen. Die restliche Nacht gehörte ganz und gar ihrer Leidenschaft.

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Am nächsten Tag hatten sich die Gemüter des Vorabends wieder beruhigt und der ganz normale Wahnsinn aus umherlaufenden Kindern, bereits eintreffenden, rufenden Gästen und einer immer aufgeregter werdenden Molly Weasley hatte Einzug gehalten. Sie hatten den Platz neben dem elterlichen Haus für die Zeremonie ausgesucht und selbstverständlich die Dekoration in eigener Regie gestaltet. „Wann zur Hölle habt ihr das denn gemacht?“, fragte Harry atemlos und die Zwillinge wechselten sich wieder mit dem Antworten ab. “Eine gute Freundin, hatte Erbarmen mit uns“, begann George und Fred vollendete “Du hattest recht. Tonks Gebräu IST fürchterlich! Aber es hilft, wie man sieht. Jetzt los, es gibt noch viel zu tun. Wir sind noch lange nicht fertig.“, sagten sie und klatschten in die Hände, um die anderen anzutreiben.

Sie hatten Unmengen weiße Stühle in Reihen gestellt und einen Gang in der Mitte freigelassen, durch den die Brautpaare geführt werden sollten. Man hörte aus den oberen Zimmern immer wieder Radau und laute Stimmen, als die Frauen den beiden Bräuten beim Ankleiden behilflich waren. Harry war in seinem kleinen Zimmer ebenfalls damit beschäftigt, sich in Schale zu werfen und er bekam zum wiederholten Male ein „Gleich!“ aus dem Bad zuhören. „Du kommst noch zu spät, wenn deine Brüder unter die Haube kommen!“, meinte Harry ein wenig spitz, doch als die Tür aufging, stand ihm der Mund offen. Ginny trug die Haare als Hochsteckfrisur mit blauen Bändern im Haar, passend zu dem sehr figurbetonten, dunkelblauen, trägerlosen Seidenkleid. „Du siehst absolut traumhaft aus!“, entfuhr es ihm und sie lächelte gespielt verlegen. „Mit ihnen kann man sich aber auch sehen lassen, Professor!“, entgegnete sie. „Das hast du wundervoll ausgesucht.“, doch Ginny sagte, dass nicht sie und Mine die Kleider ausgewählt hätten, sondern als sie zu Madam Malkin kamen, hatte diese bereits Aufträge erhalten, wie die Kleidung auszusehen hatte. Nur die Größen mussten noch angepasst werden. Ausgesucht hatten Fred und George bereits lange vorher. Doch er wunderte sich kein bisschen darüber, denn so kannte er die beiden. Auf der einen Seite konnte keiner eine Minute ernst bleiben. Sie lachten, scherzten und trieben Späße die ganze Zeit über. Doch dahinter steckten zwei Genies, die nichts, was sie scheinbar spaßig taten, wirklich dem Zufall überließen.

Draußen füllte sich der Platz vor dem Fuchsbau mit immer mehr Gästen, die alle Drinks in die Hand gedrückt bekamen und denen man kleine Häppchen reichte, während man sich mit bekannten Gesichtern unterhielt oder sich alte Freunde im Wiedersehenstaumel in die Arme fielen. Nacheinander nahmen die Menschen alle ihre Plätze ein und nach gut zwei weiteren Stunden war es dann endlich soweit. Conner, William und James-Sirius gingen mit Blumenkörbchen voran und warfen die erste Handvoll Blüten in die Luft, die erst bläulich schimmerten, doch als sie durch die Luft schwebten, änderten sie ihre Farbe in ein sattes Rot, um kurz darauf zu explodieren, wenn sie auf dem Boden aufkamen. Einige der Anwesenden suchten Schutz unter den Stühlen, doch die Mehrzahl der Gäste ließ sich davon nicht beeindrucken, denn immerhin war das die Hochzeit der Weasley-Zwillinge. Da musste man mit so etwas rechnen. Sie folgten aufmerksam der folgenden Zeremonie. Als Fred und George in schneeweißen Anzügen jeweils flankiert von ihren Eltern und gefolgt von Harry, Ginny, Hermine und Ron, die die Trauzeigen gaben, würdevoll zum Zeremonientisch schritten. Dort hielte sie inne, um auf ihre Bräute zu warten. Jetzt setzte die Musik zum zweiten Mal ein und die beiden Frauen betraten zusammen mit ihren Eltern den Teppich. Marion und Maria trugen traditionell lange, rote Kleider mit schwarzen Applikationen. Vorn angekommen übergaben sie die beiden nun an ihre zukünftigen Männer. Sie traten beiseite und setzten sich in die erste Reihe neben Molly und Arthur, um dem Zeremonienmeister nun Wort und Tat zu überlassen.

„Liebe Gäste, wir sind hier zusammengekommen, um zwei außergewöhnliche Paare miteinander zu vermählen, die jeder für sich eine eigene Persönlichkeit sind, doch immer zusammen und niemals getrennt sein können. Und so frage ich dich, Marion de la Vega, willst du den hier anwesenden Fred Weasley zu deinem angetrauten Ehemann nehmen? Ihn lieben und ehren, in guten und in schlechten Tagen, bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit ja.“ und Fred antwortete mit Ja. Er fragte danach Marion und hinterher das zweite Paar, ob sie gewillt seien, einander zu ehelichen, was diese auch bejahten.

„Und so erkläre ich euch, Marion und Fred Weasley und Maria und George de la Vega, zu Mann und Frau! Ihr dürft die Bräute jetzt küssen.“ So hoben sie die Schleier und taten, wie ihnen geheißen.

Und nach einem kurzen Moment atemloser Stille, in der ganz sicher nicht alle Anwesenden sofort begriffen, was eben verkündet wurde, brach die Gratulationswelle los.

An anderer Stelle erschien nun das Festbankett zusammen mit der Band, die die Brüder organisiert hatten. Zum Essen spielten sie leise Dinnermusik, so dass sich alle Anwesenden angenehm unterhalten konnten und sich niemand gestört fühlte. Laut würde es noch früh genug werden. Nacheinander standen die Frischvermählten auf und gaben zusammen eine Rede zum Besten, in der sie alle Lacher auf ihrer Seite hatten. Im Anschluss ergriff der Vater der Braut und später auch Arthur das Wort. Nachdem alle das Festessen beendet hatten und jeder, der glaubte, etwas zu sagen zu haben seine Rede hielt, verschwand das Bankett und machte sowohl dem Nachtisch als auch der Tanzfläche Platz. Die Zwillingspaare gingen als erstes auf die Tanzfläche und eröffneten den bunten Reigen. Gleich darauf schlossen sich die Trauzeugen und jeweiligen Elternpaare an. Am Ende war die Tanzfläche proppenvoll.

„Und jetzt Stimmung!“, rief George mit dem Zauberstab am Hals und Band begann loszurocken. Die Eltern zogen sich dezent zurück, während sich die anderen zu den Klängen der Musik bewegten.
Molly schien ganz fasziniert von ihren Eltern und fragte sich, ob sie wagen könnte, diese auf ihren Urahn anzusprechen. Ihr Mann bemerkte, dass sie sich ein wenig genierte und machte daher er den Anfang.

„Alejandro, meine Frau fragt sich, nun ja, sie fragt sich…“, er wurde bereits unterbrochen.

„Sie fragt sich, ob die alte Muggelgeschichte wahr ist.“, antwortete er. Seine Frau, die sich nun auch zu ihnen gesellte, antwortete: „Viele Geschichten haben viele Wahrheiten, Molly.“ Was natürlich alles und nichts bedeuten konnte. Die de la Vegas hüllten sich in Schweigen, was das Thema um ihren Urahn anging. Sie sagten nur, dass sie sehr stolz auf ihre beiden Töchter waren und dass diese die ersten Hexen in der Familie seien. „Alejandro, ich möchte tanzen! Meinst du, die können hier auch so was wie Tango spielen? Immer dieses Herumgezappel.“ Elena schüttelte den Kopf, griff sich ihren Mann, der noch schnell eine einzelne Stilrose aus einem Strauß zog, bevor er ihr folgte. Sie ging schnurstracks über die Tanzfläche zur Bühne und begannen, mit den Musikern zu reden. Diese sahen sie zuerst mit großen Augen, an nickten dann aber beflissentlich. Maria stieß ihre Schwester an und sagte: „Sie tun es, sie tun es wirklich!“ „Was tun sie wirklich?“, wollte George nun wissen, der bemerkte, dass die Musik aussetze und der Sänger der Band andere Kleidung und Instrumente herbei zauberte. Zimbeln und Akustik-Gitarren. Doch sie kam nicht mehr dazu zu antworten, die Musik setzte ein, als Elena bereits in Position war und im Takt auf den Boden stampfte, während die Musiker den Wunsch der Brauteltern erfüllten. Alejandro schliff die Rose hinter sich her, als er um sie herumging und sie nach einer Umrundung packte, bevor sie sich zum Klang der fremdländischen Musik bewegten. Jetzt begannen auch die anderen Gäste im Takt schneller und schneller mitzuklatschen, während beide umherwirbelten und sich immer weiter zu steigern schienen. Während den langsamen Momenten beschrieb er mit der Rose einige Formen über ihrem Körper, bis sie ihm diese fortnahm und ihrerseits um ihn herumging und ihn herausfordernd anblickte, während sein Blick ihren dunklen Augen folgte, bis sie am Ende in seine Arme sank. Einen Moment lang herrschte Stille, aber dann applaudierten die Zuschauer. Das Paar verneigte sich und verließ die Tanzfläche etwas atemlos.

Ginny kuschelte sich an Harry und fragte, was das war, sie sollte die Antwort gleich von Hermine bekommen, die mit Ron neben ihr stand. „Das ist ein Liebestanz!“, meinte sie zu ihrer Freundin, weswegen Ron die Augen verdrehte, aber die beiden Frauen sahen den de la Vegas schmachtend nach. „Komm, setzten wir uns einen Moment.“, sagte Harry und steuerte den Schatten unter dem Baum an.

„Bin gleich zurück!“, sagte Ginny und ließ Harry unter dem Baum sitzen. Es forderte ihn Fleur zum Tanz auf und Harry gab nach. Er wirbelte erst Bills Frau über den Tanzboden, danach Hermine. Molly wollte auch unbedingt mit Harry noch ein Tänzchen machen. Er fragte Ron, ob Ginny schon wieder da wäre und er meinte, dass er sie eben noch am Buffet gesehen hatte. Harry ging hinüber und schaute nach. Keine Ginny. Er ging ins Haus hinein und rief nach ihr, doch bekam keine Antwort. Als ihm James-Sirius über den Weg lief, fragte er ihn: „Hast du Mum gesehen?“ „Ja, sitzt da unter dem Baum!“, meinte der kleine Junge und zeigte seinem Dad, was er meinte. „Danke!“, erwiderte Harry, nahm die Hand des Kleinen und schlenderte zu ihr. „Und? Seid ihr fertig geworden?“, fragte er sie, woraufhin Ginny nickte. „Magst du mit uns tanzen?“, fragte Harry sie nun und hielt ihr seine Hand hin. Ginny ergriff diese und Harry nahm James-Sirius mit auf den Arm, während er sie langsam zur Tanzfläche führte und anschließend mit ihr und dem Jungen langsam über das Parkett schwebte. Nach zwei Liedern wurde er von George abgeklatscht, der jetzt auch mal mit seiner Schwester tanzen wollte. Harry ließ ihn gewähren. James-Sirius machte sich los und lief zu den anderen Kindern, um mit ihnen „Hochzeit“ zu spielen. Harry hingegen begab sich zu Ron und Hermine an den Tisch, die zusammen mit den Eltern lachten und tranken. „Was hab ich euch gesagt? Alles wird gut.“ Arthur hielt ihm ein Glas Feuerwhisky hin, aber bevor er es annahm, blickte er sich nach Ginny um, ob sie ihn auch gerade nicht sah. Er wusste, sie hasste nichts mehr, als wenn er nach Alkohol roch. Doch er konnte seine Frau nicht entdecken. So griff er beherzt zu und stieß mit seinem Schwiegervater auf das Wohl der Zwillinge an. Einmal, zweimal und auch noch ein paar Mal mehr.

„Ich geh’ eben schnell noch Mum helfen!“, sagte Ginny, als sie sich plötzlich über ihn beugte und ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab, bevor sie verschwand und Harry ihr sehnsüchtig nachsah.

Sie hörte ein Knacken, als sie sich dem Fuchsbau näherte und ging aufgrund des Geräuschs hinten herum. Plötzlich wurde ihr schwarz vor den Augen.

Crabbe zog ihr von hinten einen schwarzen Sack über den Kopf, während Goyle ihr seine fette, wurstbefingerte Hand auf den Mund presste.

„Hallo Muggelfreundin! Wir haben dem Muggel doch gesagt, dass wir noch etwas Spaß mit dir haben werden. Er ganz sicher nicht mehr ganz soviel, wie wir jetzt, aber er wird es genießen und wir auch! Crucio!“, sagte Malfoys kalte, flüsternde Stimme, während er mit seinem Zauberstab einen Bogen auf ihrem vor Schmerzen zuckenden Leib beschrieb und über ihrem Herzen leise Avada Kedavra sagte, woraufhin der grüne Blitz aus seinem Zauberstab direkt in ihren Körper fuhr. Sie brach tot zusammen. In Gedanken tadelte er sich jetzt für seine Ungeduld und bedeutete den beiden Handlagern, Ginnys toten Körper mit ein paar Sectumsempras aufzureißen, bevor sie die blutigen Reste an einem Baum in der Nähe – gut auffindbar – platzieren mussten.


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