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Fanfiction

Umbridges Rache - In der Höhle des Löwen

von Krummbein_1986

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Was bisher geschah:

In der Nacht, in der Fred und George Hogwarts verlassen wollten machte Umbridge ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie wollte sich die Gelegenheit, die Zwillinge endlich zu bestrafen, nicht entgehen lassen. Die durchgesetzte Peitschgenehmigung fand gleich ihre ersten Opfer.
In der Nacht schleppt Fred einen schwer verletzten George in den Gemeinschaftsraum und nachdem es Harry nicht gelungen war, Madam Pomfrey zu Hilfe zu holen, machten sich Harry, Ron, Hermine, Ginny, die Zwillinge und Professor McGonagall auf zum Grimmauldplatz.
George wurde ins St. Mungo Hospital gebracht und im Laufe der Nacht erfuhren die Ordensmitglieder, was geschehen war.
Am nächsten Tag kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Bill und Mrs. Weasley, die damit endete, dass Bill das Haus verließt. Bei einem späteren Besuch im St. Mungo stellte Harry Bill zur Rede, der aber allem Anschein nach inzwischen aufgegeben hatte.
Als sie wieder am Grimmauldplatz eintrafen erfuhren sie die nächste Schreckensnachricht: Arthur Weasley sitzt in Askaban wegen Verrats am Ministerium. Die Freunde erfuhren, dass Bill sich vor seiner Pflicht gedrückt hatte und indirekt an dem Vorfall Schuld war, was zur Auseinandersetzung mit seiner Mutter geführt hatte.
Die nächste Sorge folgte auf dem Fuße. Fred ging es plötzlich schlecht, er wachte eines Morgens nicht mehr auf, schien in seinen Träumen gefangen zu sein.
Doch er schaffte den Ausstieg aus der Welt der Erinnerungen und es gelang ihm, auch George mit sich zurück in die Wirklichkeit zu holen. Die Zwillinge erholten sich langsam von den Qualen, die sie von Umbridges Hand erlitten hatten und kehrten in ihr Geschäft in die Winkelgasse zurück.
Auch Harry, Ron und Ginny kehrten in die Schule zurück, nachdem Hermine den Grimmauldplatz schon früher verlassen hatte.
Harry öffnete das Geschenk von Sirius, und erhielt den Zwei-Wege-Spiegel. Er genoss die gelegentliche Ablenkung, die ihm die Gespräche mit Sirius brachten, doch eines Nachts änderte sich alles. Er hörte einen Schrei durch den Spiegel hindurch und Sirius verschwand. Es folgte eine plötzliche Vision. Voldemort und seine Todesser hatten den Fuchsbau zerstört und beinahe die gesamte Familie und den Kern des Ordens getötet.
Ron brach im Jungenschlafsaal zusammen und Harry wünschte sich nichts sehnlicher, als all das ungeschehen zu machen. Als er jedoch in der selben Nacht mit Hermine im Gemeinschaftsraum saß, erschien plötzlich Sirius im Spiegel und drängte ihn, Hogwarts auf dem schnellsten Wege zu verlassen. Bei Nacht und Neben brachen die Freunde auf und ließen die Schule hinter sich, denn Voldemort plante einen Angriff auf Hogwarts, auch wenn niemand genau wusste, wann.
Es stellte sich heraus, dass Harrys Vision nicht der Wahrheit entsprach, und doch war in dieser Nacht etwas passiert.
Ein Mitglied des Ordens scheint dem Tode nahe: Bill Weasley.
Doch hielt Bill wirklich noch zum Orden? Es scheint nicht so, denn das letzte Kapitel endete damit, dass Bill auf Lucius Malfoy zuging und ihm anbot, Harry Potter an Voldemort auszuliefern...



"Bill?", fragte Ron und das blanke Entsetzten stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Sirius antwortete nicht sofort, er sah Ron nicht einmal an, als hätte er das Gefühl, Schuld an Alledem zu sein.
Auch Harry sagte nichts. Sirius' Worte schienen ihm auf unheimliches Weise die Sprache verschlagen zu haben, fast, als würde die Welt über ihm zusammenstürzen, wenn er es nur wagte, erneut einen Laut von sich zu geben, und noch während die Stille weiter auf ihn eindrang, ihm die Luft zum atmen nahm, hallte Sirius' Stimme in seinen Gedanken nach und es gelang ihm nicht, sie zum schweigen zu bringen.
Wie düstere Nebelschwaden breitete sich die Wahrheit in der düsteren Küche aus, wie ein schleichendes Gift, das man erst bemerkt, wenn es schon zu spät ist, wenn einen nichts mehr davor retten kann. Sie alle konnten spüren, wie die Worte langsam in sie eindrangen bis sie schließlich so tief vorgedrungen waren, dass es unmöglich war, sie noch zu leugnen.
Als Sirius es endlich über sich brachte, den Mund wieder aufzumachen, wirkten seine Worte wie Eindringlinge, wie ein unwillkommener Gast.
"Es ist eine sehr lange Geschichte und ich glaube nicht, dass wir genug Zeig haben, sie jetzt zu erzählen…", sagte er leise, doch ihm war wohl klar, dass sie seine Antwort nicht akzeptieren würden, dass er sich nicht so einfach aus der Affäre würde ziehen können.
"Das meinst du doch jetzt nicht ernst, oder? Du willst mir nicht sagen, was mit meinem Bruder passiert ist?" Ron war aufgesprungen und scheinbar kurz davor, Sirius an die Kehle zu springen.
Harry schaute besorgt zu Ron hinüber, in der Hoffnung, dass er auf dessen Gesicht nicht die Wut und Verzweiflung würde sehen müssen, die in den Worten seines Freundes mitschwangen, denn er glaubte, es nicht ertragen zu können, ihn noch mehr leiden zu sehen, auch wenn er sich nicht einmal im Ansatz vorzustellen vermochte, welche Qualen Ron in diesem Augenblick durchlitt.
Die Spannung zwischen Ron und Sirius war deutlich zu spüren, beinahe greifbar schwebte sie über ihnen hinweg. Harrys Nackenhaare stellten sich auf, ein unangenehmer Schauer lief ihm über den Rücken und er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Sturm, der sich in der Küche zusammengebraut hatte, losbrach.
Harry hätte nicht gedacht, dass Sirius so schnell nachgeben würde, schließlich stand ihnen ein entscheidender Kampf bevor und eine weitere Schreckensnachricht konnten sie im Moment am allerwenigsten gebrauchen. Aber sein Pate sah wohl ein, dass es mehr als taktlos gewesen wäre, Ron über die Vorkommnisse der letzten Wochen im Unklaren zu lassen, ihn in diesem Zustand, mit dieser nagenden Ungewissheit, in den Krieg, die vielleicht letzte Schlacht, zu schicken.
Sirius nickte langsam und Ron ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken. Harry konnte die Angst in Rons Augen sehen, seine Zweifel spiegelten sich in jedem seiner Blicke, in jeder Bewegung, die er noch fähig war, auszuführen. Ron wollte nicht wissen, was wirklich geschehen war, er wollte nicht hören, was seinem Bruder widerfahre war, er wollte nicht erkennen müssen, dass es für Bill womöglich keine Hoffnung mehr gab: Ron fürchtete die Wahrheit in diesem Augenblick wohl mehr als alles andere, und doch hatte er sich noch nie so sehr nach ihr gesehnt.
"Ich erzähle wohl lieber von Anfang an, oder besser, von dem Abend, an dem wir im Spiegel gesprochen haben…" Er nickte Harry zu, bevor er weiter sprach. "Du erinnerst dich sicher daran, dass ich plötzlich verschwunden bin, und du kannst nicht wissen, warum…"
Harry kämpfte verzweifelt gegen die Erinnerung der letzten Nacht, versuchte verbissen die Bilder zu verdrängen, die auf Sirius' Verschwinden gefolgt waren. Er konnte den Schmerz, den der vermeintliche Verlust seines Paten und Rons Familie ihm bereitet hatte, immer noch deutlich spüren. Bei jedem Gedanken an diese Nacht hatte er das Gefühl innerlich zu zerbrechen, als würde ihm jemand bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust reißen.
"Ich hörte einen Schrei aus der Küche und ich wusste sofort, dass etwas passiert sein musste, also bin ich, ohne zu überlegen, aus dem Spiegel verschwunden. Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe!" Sirius sah zu seinem Patensohn hinüber, aber Harry zeigte keinerlei Regung, als ob er ihn gar nicht gehört hätte.
Und so begann Sirius zu erzählen und mit jeder Minute, die er sprach, wurde die Geschichte wahnwitziger, unglaubwürdiger, unheilvoller. Jedes einzelne Wort, das Sirius über die Lippen kam, schien einem Dolch gleichzukommen, und Sirius kämpfte verzweifelt dagegen an, ihnen diesen Dolch immer und immer wieder ins Herz zu stoßen. Und doch wusste Harry, dass das, was sein Pate ihnen mit unverholender Wut und unterdrückter Verzweiflung berichtete, nichts weiter war, als die nackte Realität, eine der vielen, großen Ungerechtigkeiten, die das Leben für sie bereit hielt.
Sirius erzählte ihnen von Bills und Charlies Ankunft am Grimmauldplatz am Tag zuvor und dass es um Bill zu diesem Zeitpunkt nicht gerade gut stand. Bei diesen Worten senkte er den Kopf, wich ihren Blicken aus, denn er konnte es nicht ertragen, ihnen zu sagen, wie schlimm es wirklich um Rons Bruder stand, er brachte es einfach nicht fertig, das bisschen Hoffnung, das vielleicht noch in ihnen schlummerte, zu zerstören, sie in den tiefen Abgrund zu stürzen, den er vor ihnen aufgetan hatte. Er sagte nur so viel, wie sie seiner Meinung nach wissen mussten und erklärte ihnen, das Bill erschreckende Neuigkeiten für sie hatte. Wie Rons ältester Bruder an diese Informationen gelangt war oder was er genau gesagt hatte, blieb den vier Zuhörern ebenfalls verborgen.
Doch es gab noch eine Sache, die er ihnen erklärte, oder, wenn es nach Sirius ging, erklären musste, denn Harry konnte sehen, meinte sogar, zu spüren, wie schwer es seinem Paten fiel, sich davon abzuhalten, ihnen auch diesen Teil der Geschichte zu verschweigen. Und kurze Zeit später begriff Harry auch, warum, und er hätte ziemlich viel, wenn nicht sogar alles, dafür gegeben, dass sein Pate es ihnen nicht gesagt hätte.
Er hatte sich zuvor schon gefragt, warum Lupin von einem 'sicheren Ort' geredet hatte, denn er hatte eigentlich angenommen, dass sich Bill im St. Mungo, und damit in den erfahrenen Händen der Heiler befand. Harry hatte zu Beginn von Sirius Bericht einfach angenommen, oder zumindest gehofft, dass er Lupin einfach falsch verstanden hätte, aber nun wurde ihm erst die endgültige Aussichtslosigkeit der ganzen Situation bewusst: Bill wäre im St. Mungo nicht sicher gewesen, und auch am Grimmauldplatz nicht, und damit er nicht den gesamten Orden in Gefahr brachte, hatte er unter Aufbringung seiner letzten Kräfte darauf bestanden, dass man ihn von hier fortbrachte, auch wenn er damit wahrscheinlich sein Todesurteil unterschrieben hatte.
Während Sirius ihnen dies alles erzählte, verharrten die vier Zuhörer in Schweigen. Sie wagten es nicht, ihn zu unterbrechen, oder ihn überhaupt anzusehen, fast, als ob sie befürchteten, dass ein einziges Wort von ihnen, die ganze Geschichte besiegeln würde, und sie es durch ihr Stillschweigen einfach ungeschehen machen konnten.
Sirius zog schließlich eine kleine Phiole hervor, scheinbar um ihnen zu sagen, dass er nun nicht mehr weiter reden würde, dass sie von ihm keine Schreckensnachrichten mehr zu Hören bekommen würden.
Es dauerte eine Weile, bis Harry klar wurde, dass es in der Küche wieder vollkommen still geworden war, bis er realisierte, dass sein Pate seine Geschichte zu Ende erzählt hatte. Er hob kaum merklich den Kopf und starrte wie gebannt auf das kleine Fläschchen und die darin enthaltene, weiße Flüssigkeit.
Flüssigkeit war eigentlich das falsche Wort… der Inhalt des Fläschchens schien im einen Moment wie weißes Wasser, im nächsten schon wieder wie trüber, dichter Rauch. Es war kaum möglich, eine passende Bezeichnung dafür zu finden, es war einfach seltsam.
"Was ist das?", fragte Harry unsicher, und durchbrach damit die kalte Stille, die schon viel zu tief in sie eingedrungen war. Er konnte sich absolut nicht vorstellen, wie dieses Fläschchen ihnen die Antwort auf all ihre Fragen geben sollte.
"Es ist eine Erinnerung. Genauer gesagt, Bills Erinnerung", sagte Sirius langsam.
"Aber… ich meine… wieso Erinnerung? Warum…" Doch Ron wurde von Sirius unterbrochen:
"Ich habe euch alles erzählt, was ich zum Zeitpunkt von Bills, Chalies und Lupins Aufbruch nach Norden wusste, und wie ihr hören konntet, war es nicht gerade viel. Doch bevor die drei verschwunden sind, hinterließ uns Bill noch das hier…" Sirius deutete auf die kleine Phiole, die nun vor ihm auf dem Tisch stand. "Und ich glaube, es ist an der Zeit, dass ihr endlich erfahrt, worum es hier überhaupt geht.", fügte er hinzu und stand auf. Sirius verließ mit schweren Schritten die Küche und noch bevor sich Harry fragen konnte, wo er hingegangen war, kam er auch schon wieder zurück. Es schien, als würde Sirius in diesem Moment den Weg zum Henker, und nicht in die warme Küche antreten, als er mit einem runden Steinbassin in den Händen durch die Tür trat. Von dem Becken ging ein merkwürdig hypnotisierender Schimmer aus und Harry sah, dass Ginny, Hermine und Ron wie gebannt auf das wabernde Licht starrten, das die kahlen Steinwände der Küche in einem seltsam düsteren Licht erscheinen lies und unheimliche Schatten an die Wände warf..
"Ist das ein…"
"Denkarium, ja… es gehörte meiner Mutter. Es ist eine der wenigen Hinterlassenschaften, die ich nicht ausgesondert habe. Diese Dinge sind sehr selten und es wäre eine ziemliche Verschwendung gewesen, es Mundungus' gierigen Fingern zu überlassen." Sirius stellte das Denkarium vorsichtig auf den Küchentisch. Auch hier konnte Harry seltsame Zeichen auf dem Steinrand erkennen, doch es schienen andere zu sein, als auf jenem von Dumbledore.
"Was bedeuten diese Symbole?", fragte er leise, ohne dass er wirklich sagen konnte, warum ihn das ausgerechnet jetzt so interessierte.
"Glaub mir, das willst du gar nicht wissen. Es spielt auch keine Rolle!" Sirius hob das Fläschchen hoch und nahm den kleinen Stöpsel heraus.
"Was ist das für ein Ding? Dieses Denki… also dieses…" Ron starrte völlig verwirrt auf das steinerne Becken. Soweit es ihn betraf hätte das auch einfach eine Suppenschüssel sein können.
"Denkarium. Du wirst schon merken, wie es funktioniert!", sagte Sirius knapp und kippte die helle Flüssigkeit hinein. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick und Bills Erinnerung war in das Becken hinab gesunken.
"Seid ihr bereit?" Sirius warf einen auffordernden Blick auf Harry. Dieser nickte nur, während Ron immer noch verständnislos auf das Denkarium starrte.
"Lehn dich einfach über das Becken, Ron.", sagte Harry und machte es ihm vor. Plötzlich hatte er wieder das Gefühl, in tiefe Dunkelheit zu stürzen, und als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte, war die Küche verschwunden.
"Was ist das für ein Ort?", hörte er Rons Stimme dicht an seinem Ohr.
"Die Nokturngasse…", murmelte Harry. Er war erst ein einziges Mal hier gewesen, und doch hatte er die dunkle Seitenstraße der Winkelgasse sofort erkannt. Hermine und Ginny schauten sich einen Moment lang interessiert um, als sie Bill am anderen Ende der Gasse entdeckten.
"Hey… da ist Bill. BILL, HIER SIND WIR!", rief Ron und lief auf seinen Bruder zu.
"Er kann dich nicht hören, Ron. Weißt du noch, damals, als ich dir von Riddles Tagebuch erzählt habe? Tom Riddle konnte mich nicht hören oder sehen… es war nur eine Erinnerung. Das hier ist das gleiche Spiel. Wir sind nur Zuschauer."
Ron sah ihn fragend an und wollte schon etwas erwidern, als Sirius neben ihnen auftauchte. "Wo er Recht hat…", meinte Harrys Pate knapp und wandte sich wieder Bill zu. "Ich glaube, wir sollten etwas näher ran gehen."
Langsam schritten die fünf die Nokturngasse entlang, auf Bill zu. Doch Rons großer Bruder war nicht mehr allein. Jemand hatte sich zu ihm gesellt, aber Harry konnte nicht erkennen, wer es war, der Mann stand wurde größtenteils von Bills hoch gewachsener Gestalt verdeckt, der ihnen nun den Rücken zu gedreht hatte. Aber als sie schließlich bis auf zwei Meter an die beiden herangetreten waren, konnte Harry ihre Stimmen hören, und der Schreck fuhr ihm tief in die Glieder. Er kannte diese Stimme, sie gehörte niemand anderem als Lucius Malfoy.
"Na, na, na, redet man so etwa über das eigene Fleisch und Blut?" Malfoys Stimme hallte in Harrys Kopf wider, wie ein unangenehm lautes Echo, das man nicht abstellen kann.
"Wenn Sie es noch so nennen wollen… ich für meinen Teil bin mit denen fertig!" Bill dreht sich um und machte einen Schritt auf die drei Beobachter zu.
"Wohin denn so eilig?", fragte Malfoy, packte Bill am Arm und riss ihn herum. Einen Augenblick später ließ er ihn auch schon wieder los, als hätte er etwas besonders schmutziges und Ekel erregendes berührt.
"Was wollen Sie von mir?" Bill klang wütend, und das wunderte Harry nicht, denn Lucius Malfoy war nicht gerade die angenehmste Gesellschaft, die man sich aussuchen konnte.
"Nichts.", erwiderte Malfoy scharf. "Ich habe mich nur gefragt, warum ein Weasley des Nachts hier herumschleicht."
"Ich suche nach einem Weg, um meine Sippschaft endgültig los zu werden."
Harry glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, und Ron scheinbar auch nicht: Entsetzt starrte er seinen Bruder an, als könnte er nicht fassen, was er da gerade gehört hatte.
"Oho!" Lucius Malfoy lächelte ihn hinterhältig an. "Aber irgendwie fällt es mir schwer, diese Geschichte zu glauben. Ein Weasley, der seiner eigenen Familie den Gar ausmachen will?"
"Sie können es glauben, oder auch nicht, das ist Ihr Problem, nicht meines!"
"Ich würde es nur allzu gerne glauben, einen fähigen Zauberer könnte ich immer gebrauchen… selbst wenn es nur ein Weasley ist."
Harry packte Ron am Arm, der nun drauf und dran war, auf seinen großen Bruder loszugehen. "Lass es bleiben, es bringt sowieso nichts, Ron!", sagte er leise, aber Ron schien ihn kaum zu hören.
"Ich kann es Ihnen beweisen!", sagte Bill knapp.
"Ach ja? Und wie? Wollen Sie ihre missratenen Brüder in Mäuse verwandeln? Ich kenne weitaus amüsantere Wege, mich unterhalten zu lassen."
"Nein, ich werde Ihnen Harry Potter ans Messer liefern!"
Harry bemerkte gar nicht, wie er Rons Arm losließ, er war zu sehr darauf bedacht, die Worte zu verdrängen, die er gerade vernommen hatte. Bill wollte ihn ausliefern? Das konnte doch nicht sein… Nein, das musste ein Irrtum sein, er hatte sich verhört, ganz bestimmt hatte er sich einfach nur verhört!
"Du hast dich nicht verhört, Harry.", sagte Sirius matt. "Aber urteile nicht zu schnell über Bill… warte damit, bis du die ganze Geschichte kennst."
Ron war schon das dritte Mal einfach durch Bill hindurch gelaufen, als die Erinnerung plötzlich merkwürdig unscharf wurde und schließlich fast gänzlich verschwamm. Harry wollte seinen Paten schon fragen, was los war, als die Erinnerung langsam wieder deutlich sichtbar wurde.
Sie standen vor einem sicherlich sehr alten und überwältigend prächtigem Herrenhaus.
Das Gebäude an sich war in der Dunkelheit nur durch seine riesenhaften Umrisse auszumachen. Es war von einem hohen, sicherlich goldenem Gitter umgeben, an dem sich verschiedenste Gewächse empor rankten und so über die Jahrhunderte einen perfekten Schutz vor fremden Augen geschaffen hatten.
Die fünf Eindringlinge befanden sich kaum drei Meter von dem hohen Eingangstor entfernt, über dem in gebogener Schrift der Name des Anwesens zu lesen war: Malfoy's Manor.
Sie waren also beim Zuhause von Draco Malfoy eingetroffen und jetzt, da Harry das ganze Ausmaß des Reichtums der Malfoys vor sich sah, wunderte es in kein bisschen, dass der Slytherin so abfällig über die Weasleys redete. Es war offensichtlich, dass er alles hatte, was er wollte und das jeder, der sich all diese Dinge nicht leisten konnte, in seinen Augen nur noch als Abschaum zu bezeichnen war. Abgesehen von Reichtum konnten sich wohl nur Todesser und solche, die wenigstens so dachten, wie er, bei ihm in irgendeiner Weise Respekt verschaffen.
Harry konnte nichts dagegen tun, er hasste Malfoy in diesem Augenblick noch mehr als zuvor.
Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich vor dem Tor mehrere Personen aufhielten und scheinbar waren sie in einen heftigen Streit verwickelt und kurz davor, sich gegenseitig umzubringen. Ihre Stimmen schienen in Harrys Ohren unerträglich laut und er wünschte sich mit einem Mal nichts sehnlicher, als wieder in der Küche am Grimmauldplatz zu sein.
Dann öffnete sich mit einem Mal das Tor, die Stimmen erstarben und die kleine Gruppe machte sich auf den Weg zum Haus.
Sirius und die anderen folgten ihnen leise, obwohl es für sie eigentlich keinen Grund gab, vorsichtig zu sein, schließlich konnte keiner hier sie hören oder sehen.
Sie beeilten sich mit der kleinen Gruppe Schritt zu halten. Das große Eingangsportal öffnete sich und warf einen hellen Lichtschein nach draußen in die Dunkelheit.
Es gelang ihnen mühelos ins Haus zu gelangen, obwohl Harry trotz allem das Gefühl nicht los wurde, dass sie sich in falscher Sicherheit wiegten, als wäre die feine Linie, welche die Erinnerungen von ihnen abschirmte, kurz davor zu verschwinden.
Lucius Malfoy wartete ungeduldig in der Halle, scheinbar drauf und dran, zu explodieren, auch wenn Harry sich ziemlich sicher war, dass sich Malfoys Vater niemals zu solch einer primitiven Gefühlregung herablassen würde.
"Also?", fragte er schließlich, und starrte die vier Zauberer vor ihm mit durchdringendem Blick an.
"Das Haus, das dieser Abschaum einer Zaubererfamilie sein eigen nennt, ist zerstört. Der Fuchsbau ist niedergebrannt." Es war die Stimme einer Frau, und sie schien erheitert, fast glücklich über das, was sie gerade gesagt hatte. Harry stand einfach wie erstarrt an seinem Platz, während die Kälte in ihrer Stimme sich in seine Glieder bohrte und ihn völlig in ihrem Bann hielt, als wäre es ihr möglich die Grenzen der Erinnerung zu durchbrechen, als wüsste sie allein, dass er hier war.
Harry bekam nicht mit, wie Ginnys Beine bei diesen Worten nachgaben und sie auf dem Boden der Eingangshallt von Malfoys Manor zusammen brach. Auch nicht, dass Ron ein weiteres Mal versuchte, der Erinnerung an den Kragen zu gehen. Er stand einfach nur da und starrte wie hypnotisiert auf die vermummte Gestalt, von der die Worte gekommen waren.
Lucius Malfoy hingegen zeigte keinerlei Gefühlsregung, als wäre das, was sie soeben gesagt hatte, nichts weiter als eine Lapalie. "Gab es Überlebende?", fragte er weiter.
Harry konnte nicht sagen, warum, aber er glaubte zu spüren, wie sehr die Frau diese Worte fürchtete. "Es war niemand dort.", sagte sie schließlich.
"Ich hatte auch nichts anderes erwartet. Schließlich befindet sich Arthur Weasley immer noch in Askaban, und die arme verlassene Ehefrau hält sich sicherlich lieber bei ihren Blutsverräterfreunden auf, als allein in ihrem Haus umherzugeistern. Obwohl das ganze sicherlich eindrucksvoller gewesene wäre, wenn wir noch das ein oder andere Opfer hätten vorweisen können."
Die vier vermummten Gestalten lüfteten nun endlich ihre Kapuzen und Harry erschrak, als er die vier Gesichter erkannte. Die Frau kannte er nur von einem Foto in der Zeitung, und schon damals hatte ihr Bild ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken gejagt, aber jetzt, wo sie leibhaftig vor ihm stand, wurde ihm schlagartig bewusst, warum Bellatrix Lestrange so gefürchtet war. Ihr Gesicht wirkte grimassenhaft, von unmenschlichem Hass verzerrt, und in ihren Augen spiegelte sich der Wahnsinn. Die beiden Zauberer, die hinter ihr standen, kannte Harry nur allzu gut. Es war noch nicht sehr lange her, dass er ihnen auf dem Friedhof gegenüberstand. Und der letzte der vier… Harry hatte es nicht gewagt, ihn anzuschauen, er wollte es nicht wahrhaben, doch der rote Schimmer, der von seinen Haaren ausging, schien ihn magisch anzuziehen. Er konnte seinen Blick nicht länger abwenden. Fassungslos starrte er auf die Gestalt von Bill Weasley.

Abermals verschwamm die Erinnerung vor ihren Augen und als sie sich kurze Zeit später wieder glättete, standen sie in einem dunklen, verlassenen Flur.
Ginny kauerte immer noch auf dem Boden und schluchzte leise in sich hinein, während Ron immer noch völlig fassungslos vor sich hinstarrte. Hermine hingegen hatte sich zu Harry gesellt und gemeinsam beobachteten sie, was nun vor sich ging.
Harry merkte plötzlich, dass der Flur nicht so verlassen war, wie es den Anschein gehabt hatte. Eine Gestalt stand vor einer der Türen, sie schien zu lauschen.
"Ist das hier immer noch Malfoy's Manor?", fragte Hermine leise. Dieser Gang sah nicht nach dem herrschaftlichen Haus aus, in dem sie sich noch kurz zuvor befunden hatten, doch anstatt zu antworten, machte Harry ein paar Schritte auf den Mann zu. Es dauerte nicht lange und er und Hermine hatten die Tür erreicht, und jetzt konnten auch sie die Stimmen hören, die von der anderen Seite kamen.
"Ich traue ihm nicht. Das alles könnte ein Trick sein…" Bellatrix Lestrange schien sehr aufgebracht, ja fast schon wütend zu sein.
"Glaubst du etwa, er hätte nur den Hauch einer Chance, den Dunklen Lord zu belügen?"
"Snape hat es geschafft…", zischte sie.
"Du traust ihm immer noch nicht, nicht wahr?" Malfoys Stimme klang bemitleidend, als würde er ernsthaft an ihrem Verstand zweifeln.
"Ich werde ihm niemals trauen, und das weißt du. Und noch weniger werde ich diesem… diesem Abschaum, dieser Beleidigung eines Zauberers Zugang in unseren Kreis gewähren."
"Er hat sich heute Nacht als sehr nützlich erwiesen, er hat gezeigt, dass es ihm ernst ist. Einen Mann, der bereit ist, das Haus seiner Kindheit niederzubrennen um sich endgültig von seiner Familie loszusagen, werde ich nicht aufhalten. Zudem kann er uns sicherlich einige tiefe Einblicke in den inneren Kreis des Phönixordens gewähren, von denen sogar Snape nichts wusste."
"Was willst du damit sagen?" Bellatrix schien das erste Mal an diesem Abend wirklich interessiert an einer Antwort, obwohl Harry sich diese Anwandlung bei ihr nur schwer vorstellen konnte.
"Snape hat eine dunkle Vergangenheit, die selbst der Orden nicht unter den Teppich kehren kann. Sie glauben, er sei ein Spion in ihrer Sache, aber woher sollen wir wissen, ob sie ihm wirklich vertrauen? Unser junger Blutsverräter hingegen hat eine weiße Weste, ich bezweifle, dass man ihm irgend etwas von den geheimen Vorkommnissen verschwiegen hat. Zudem war er auch beim Orden, als Snape in Hogwarts war und er ist der Bruder von Harry Potters bestem Freund."
"Deshalb wird er noch lange nicht die Möglichkeit haben, an ihn ranzukommen, nicht, solange Potter unter Dumbledores Schutz steht."
"Oh, meine liebe Bellatrix, ich glaube du unterschätzt den Wert des Vertrauens unter der liebenden Gesellschaft. Du unterschätzt die Macht der Liebe." Verachtung schwang in diesen Worten mit und Harry kämpfte hart gegen den Drang an, durch die Tür zu stürmen und ihn zu erwürgen, zumal ihm plötzlich wieder bewusste wurde, dass er eigentlich überhaupt nicht hier war.
"Die Liebe für ihren Sohn und Bruder macht sie blind für die Wahrheit. Sie würden lieber sterben, als zuzugeben, dass ihr eigener Sohn zum Verräter geworden ist.
Kurzum… der dunkle Lord hält ihn für nützlich."
Bellatrix schnaubte verächtlich. "Ich halte es dennoch für keine gute Idee, ihm das Dunkle Mal zu verpassen."
"Du hörst mir nicht zu, Bella. Ich sagte 'nützlich', nicht 'vertrauensvoll'. Du glaubst doch etwa nicht, dass der dunkle Lord so jemanden wie ihn in unsere Reihen aufnehmen würde, oder? Er soll nur ein bisschen für Ablenkung sorgen, damit der Orden nicht bemerkt, was hinter ihrem Rücken vor sich geht. Es ist eine Sache, den Fuchsbau niederzubrennen, eine ganz andere, Hogwarts dem Erdboden gleich zu machen."
"Du meinst…"
"Dachtest du etwa wirklich, ich sei so tief gesunken, dass ich es einem Weasley erlaube, mit mir auf einer Stufe zu stehen? Also wirklich Bella, ich hätte nicht gedacht, dass du mich für so primitiv halten könntest."
Harry konnte aus dem Augenwinkel eine Gestalt wahrnehmen, die langsam den Gang entlang gelaufen kam. Auch Hermine hatte es inzwischen bemerkt und einen Augenblick später stand auch Sirius neben ihnen. "Kommt, ihr braucht das nicht weiter mit anzusehen.", sagte er leise und legte eine Hand auf Hermines Schulter. Doch sie reagierte nicht, genauso wenig wie Harry, der verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte, Bill auf den Mann aufmerksam zu machen, der nun immer näher kam. Doch bevor er auch nur einen ohnehin zum scheitern verurteilten Versuch anstellen konnte, Bill zu helfen, verblasste das Bild mit einem Mal wieder vor seinen Augen, als er und die anderen durch einen Strudel der Erinnerungen wieder in die Wirklichkeit zurückgerissen wurden.
Harry brauchte eine ganze Weile, um zu begreifen, was eben geschehen war und als er sich verdutzt nach der Ursache für die plötzliche Unterbrechung ihrer Reise umsah, fiel sein Blick auf eine Person, die ihnen direkt gegenüberstand und mit höchster Wahrscheinlichkeit ihre Rückkehr zum Grimmauldplatz veranlasst hatte.
Vor ihnen stand Mad-Eye Moody, das Gesicht im Schein des Denkariums noch unheilvoller und grotesker als zuvor. Er schien nicht mehr er selbst zu sein, der Wahnsinn flackerte in seinen Augen.
"Es ist soweit. Voldemort hat den Angriff befohlen. Hogwarts steht kurz vor dem Untergang…"

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Kapitel 26! Ich habe es geschafft!

Es hat über ein Jahr gedauert, aber jetzt bin ich fertig! Ich hab das erste Mal überhaupt eine Geschichte beendet!

Ich werde trotz allem höchstwahrscheinlich nur im 1 Wochentakt die Updates machen, damit ihr noch ein bisschen was von der Geschichte habt (wenn ihr überhaupt noch daran interessiert seid, sie zu Ende zu lesen)

Hiermit überschütte ich euch mit Keksen und hoffe, dass ich euch damit wenigstens ein bisschen besänftigen kann... außerdem könnt ihr für die kommenden Kapitel etwas Nervennahrung gebrauchen!

Hiermit verabschiede ich mich für heute, machts gut! Bis bald hoffentlich!

Eure Krummbein


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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