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Fanfiction

Umbridges Rache - Kindheitserinnerungen

von Krummbein_1986

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Fred lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück und griff nach einer Flasche Butterbier. Auch George schnappte sich eine der staubigen Flaschen und einen Moment später stießen sie vergnügt auf ihr beider Wohl an.
Grinsend wandten sie sich nun wieder der Erinnerung zu und durchlebten gemeinsam ihren 11. Geburtstag, und je länger sie das Bild betrachteten, desto schärfer wurden die Umrisse und auch die Farben wurden mit der Zeit wieder kräftiger.
Doch am Anfang war das Bild noch fast komplett schwarz-weiß:
Zwei kleine Jungen hüpften aufgeregt auf ihren Betten herum, bewarfen sich mit Kissen und johlten und grölten vor Vergnügen. Einen Moment später wurde die Tür aufgerissen und eine etwas mollige Frau mit leicht roten Haaren lächelte den Zwillingen entgegen. 'Jetzt ist es aber genug ihr zwei…', rief sie mit einem leicht strengen Unterton.
'Aber wir ham doch heut Geburtstag!', antworte einer der beiden. 'Genau…', stimmte der andere Junge zu und sie fuhren fort, die Kissen durch das Zimmer zu werfen.
'Das ist kein Grund, so ein Chaos zu veranstalten! Ich habe keine Lust euren Geburtstag im St. Mungo zu verbringen, nur weil einer von euch vom Bett fällt. Los… anziehen, marsch, marsch, das Frühstück steht schon auf dem Tisch.', sagte sich lachend und ließ die beiden wieder allein.

Inzwischen war das rot ihrer Haare schon ziemlich kräftig. Man konnte inzwischen auch die Gesichter immer besser erkennen und schnell wurde klar, dass sich diese beiden Jungen bis aufs Haar glichen.
Und sie dachten scheinbar überhaupt nicht daran, ihre Kissenschlacht zu unterbrechen, es machte ihnen einfach viel zu viel Spaß.
Bis einer weint, dachte George und sah gebannt zu, wie sein elfjähriges 'Ich' nach einem weiteren Kissen griff und es gegen Freds Kopf pfefferte.
Es war etwas merkwürdig, denn eigentlich hatte er erwartet, dass er die Erinnerung durch seine eigenen Augen sehen würde, aber stattdessen sah er sie beide so, als ob er etwas schräg hinter sich stehen würde. Sein Kopf hatte die Situation als 'Ganzes' aufgefasst und seine eigene Figur mit hineingesetzt.
Freds verjüngte Version setzte sich mit einem Kissenhagel zur Wehr und erschrocken dachte George daran, was als nächstes geschehen war. Und einen Moment später sah er auch schon die Folgen des Angriffs seines Bruders.
Der kleine George stürzte vom Bett und schlug hart mit den Knien auf den Boden.

Augenblicklich spürte George wieder den Schmerz in seinen Knien, als ob es in diesem Moment wirklich geschehen wäre. Er zog scharf die Luft ein und schloss die Augen, bis der Schmerz abgeklungen war. Dann wandte er sich fluchend an Fred, der gerade an seinem Butterbier nippte und den Blick nicht von dem Bild abgewandt hatte. 'Was soll das Fred? Warum tun mir jetzt auch die Knie weh?', fragte er mit leicht säuerlicher Miene.
'Ganz einfach, weil das hier deine Erinnerung ist… und schon mal vorweg, alles was mir in deinen Erinnerungen passieren sollte hat keinerlei Auswirkungen auf mich, ich bin schließlich nur ein Gast.'
George schüttelte etwas genervt den Kopf und besah sich nun wieder das sich bewegende Bild, das inzwischen fast komplett in Farbe war. Und auch die Details waren inzwischen etwas ausgeprägter. Man konnte jetzt auch einige verstreute Klamotten auf dem Fußboden erkennen und auch der Baum vorm Fenster, der einen Moment zuvor noch nicht da gewesen war, trat nun klar ins Bild.
Der kleine Fred hatte seinem Bruder inzwischen wieder auf die Beine geholfen. Georges Knie waren aufgeschürft und Blut lief ihm langsam über das Schienbein.
Unsicher krempelte auch der andere George sein rechtes Hosenbein hoch und starrte entgeistert auf die Schrammen auf seinem Knie. 'Das… das kann doch nicht sein.', stotterte er fassungslos.
'Leider doch… sei froh, dass die Heiler im St. Mungo inzwischen deinen Rücken wieder hingekriegt haben, sonst würdest du in diesem Moment unter ganz anderen Schmerzen leiden.', sagte Fred stoisch. 'Das merkwürdige ist, dass diese Sachen hier drin nur dann eine Wirkung auf dich haben, wenn du dich ganz bewusst daran erinnerst, eben wie gerade in diesem Augenblick.'
'Aber ich habe mich nicht bewusst daran erinnert, dass meine Wunden geheilt wurden, dann müssten sie doch noch da sein, oder? Ich meine, ich habe davon nicht viel mitbekommen...'
Fred zuckte nur mit den Achseln. 'Keine Ahnung, ich versteh nix davon. Frag am besten mal bei der Information nach… allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es so was hier gibt. Vielleicht hat es was damit zu tun, dass du dich an die Heiler nur unbewusst erinnerst, das Unterbewusstsein ist nämlich ein ganz merkwürdiges Gebilde. Wahrscheinlich werden solche Sachen automatisch ausgelöst oder so, wie gesagt, was das angeht, fragst du den Falschen. Ich will dich eigentlich nur hier raus holen.'
Sie wandten sich wieder dem Bild zu und erkannten, dass die beiden Jungen inzwischen in die Küche zu ihrer Mutter gelaufen waren.
George humpelte leicht und als die mollige Frau die beiden erblickte schüttelte sie nur ungläubig den Kopf. 'Was hab ich euch noch vor fünf Minuten gesagt?', fragte sie vorwurfsvoll. Die beiden Jungen starrten betreten zu Boden und schämten sich leise. 'Na, ist ja jetzt auch egal. Also, George, wo tut’s denn weh?' Besorgt sah sie zu den Zwillingen hinab, als George grinsen den Kopf hob und sie verwegen ansah. 'Ich bin nicht George, ich bin Fred.', sagte er mit fester Stimme, aber er konnte sich das Lachen nicht verkneifen und so flog der Schwindel sofort auf.
Mrs. Weasley schüttelte belustigt den Kopf und zog den Zauberstab raus um Georges Knie wieder zusammenzuflicken.

Gleichzeitig spürte auch der andere, wie sein Knie wieder verheilte und erleichtert atmete er auf. 'Mann, da waren wir ja noch so durchschaubar.', meinte er an Fred gewandt. 'Heute durchschaut kaum einer mehr unser kleines Verwechslungsspiel.'
'Tja, wir haben es eben zur Perfektion gebracht. Und schließlich hat jeder Mal klein angefangen.'
Die beiden Geburtstagskinder hüpften nun aufgeregt in der Küche auf und ab und warteten ungeduldig darauf, dass sie endlich von ihrem Geburtstagskuchen naschen durften.
'Wir warten noch, bis eure beiden Brüder da sind… und Ron hat wahrscheinlich wieder verschlafen.', sagte sie und wirkte leicht gestresst.

'Mann, das hatte ich ja beinahe vergessen, Bill, Charlie und Percy hatten ja die Erlaubnis, uns an diesem Wochenende zu besuchen.'
'Jepp, und wir hätten schon damals merken sollen, dass Percy uns eines Tages in den Rücken fällt, schließlich waren ihm ja seine Prüfungsvorbereitungen wichtiger, als unser Geburtstag.', sagte Fred verächtlich.
George gab nickend seine Zustimmung. 'Dabei hätten Bill und Charlie viel mehr Gründe gehabt, schließlich war es Charlies ZAG Jahr und Bill stand kurz vor den UTZs. Was soll’s, lass uns weiter schauen, nicht, dass wir noch was wichtiges verpassen.', meinte Fred und leerte sein Butterbier.
Die kleineren Ausgaben der Zwillinge rannten nun aufgeregt ins Wohnzimmer, setzten sich auf das kleine Sofa und starrten erwartungsvoll auf den Kamin. Ein paar Minuten später kam auch eine etwas gehetzt aussehende Molly Weasley ins Zimmer geeilt, einen nervösen Neunjährigen Ron an der einen, eine verschlafene 7-jährige Version von Ginny an der anderen Hand.
Mit einem Mal färbten sich die Flammen im Kamin grün und die wirbelnde Gestalt von Bill erschien im Feuer. Er schüttelte die Asche aus den schon damals langen, roten Haaren, trat aus dem Kamin und wurde im nächsten Moment beinahe von den Zwillingen von den Füßen gerissen, die auf ihn zugerannt waren und ihn stürmisch begrüßten. 'Hey, ihr tut ja gerade so, als wenn ihr mich seit Jahren nicht gesehen hättet, dabei war ich doch erst Weihnachten hier.', sagte er fröhlich, als sich hinter ihm die Flammen erneut grün färbten und Charlie zum Vorschein kam. Die beiden Jungen ließen von Bill ab und bestürmten nun ihren anderen Bruder.

'Bill hat Recht, wir haben uns wirklich so benommen, als wenn die beiden eine halbe Ewigkeit weg gewesen wären.', lachte George. 'Aber sag mal Fred, worauf willst du eigentlich hinaus? Bisher hat nichts von alledem erklärt, wie du hierher gekommen bist.'
'Nur Geduld, das kommt schon noch, wir können ja auch ein bisschen vorspulen.'
Das Bild vor ihren Augen wurde mit einem Mal etwas schwammig und man konnte nur noch gelegentlich etwas oder jemanden umherhuschen sehen. Dann hielt das Rauschen wieder an und die Szenerie wurde wieder deutlich sichtbar.
'So, ich glaube, jetzt ist es Nachmittag… ja, genau, wir sind draußen im Garten und versuchen Gnome zu vergraulen.'
Ja, da waren sie und rannten den kurzbeinigen verwirrten Gestalten nach, die sich in den Büschen tummelten. Dabei liefen sie immer weiter auseinander und die Erinnerung folgte nun Georges Erlebnissen, während Fred immer mehr an den Bildrand lief und schließlich verschwand. Der kleine George hingegen rannte seinem kleinen Opfer nach und versuchte verzweifelt, das Wesen zu fassen zu bekommen. Er rannte hinter eine Hecke und augenblicklich ergriffen fünf weitere Gnome die Flucht. Der kleine Junge stürzte ihnen hinterher und hechtete auf einen etwas kurzbeinigen Gnom zu, der nicht so schnell laufen konnte, wie seine Gefährten. George packte ihn am Kragen und hob ihn vom Boden auf. Das kleine Geschöpf schlug und trat um sich, aber das einzige, was davon Schaden nahm, war die warme Frühlingsluft. George schaute amüsiert zu, wie der Gnom versuchte, sich zu befreien und wollte nun scheinbar herausfinden, ob der kleine Kerl kitzelig war, denn immer wieder stupste er ihn mit dem Finger in den Bauch. Schließlich hatte der Junge wohl keinen Spaß mehr daran, denn nun schleuderte er den Gnom auf das Feld, das hinter dem Grundstück lag und sah sich nach seinem Bruder um. Das Bild umkreiste George, der sich suchend im Garten umsah, aber Fred war nirgends zu sehen.
Auch der andere George spürte das mulmige Gefühl, das in diesem Augenblick in dem Jungen aufstieg.
Er rannte durch den Garten und rief nach seinem Zwillingsbruder, aber immer noch gab es keine Spur von ihm.
Damals hatte er sofort gespürt, dass etwas nicht stimmte. Der kleine George rannte zurück ins Haus und wäre beinahe in Bill hinein gelaufen, der gerade nach draußen gehen wollte, um sie zum Abendessen zu holen, denn inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt und die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont.
'Hey… nicht so stürmisch kleiner Mann.' Bill sah lächelnd zu seinem kleinen Bruder hinab, doch als er sah, dass dem kleinen Jungen Tränen über die Wangen liefen, verfinsterte sich seine Miene. 'George, was ist denn passiert?'
'Fred ist weg…', sagte der Junge mit erstickter Stimme.
'Was meinst du mit 'weg'? Er wird wohl irgendwo im Garten sein.', sagte Bill und versuchte George zu beruhigen.
'Nein, ich habe schon überall nachgesehen, er ist nicht da.'
Bill hockte sich nun vor seinen Bruder auf den Boden und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. 'Beruhig dich erstmal. Ich bin mir sicher, dass ihm nichts passiert ist.'
Aber George schüttelte rigoros den Kopf. 'Ich weiß, dass etwas nicht stimmt.', sagte er entschieden.
Sein großer Bruder stand langsam wieder auf und brachte George zu seiner Mutter in die Küche. Als sie sein trauriges Gesicht erblickte stürmte sie sofort auf den kleinen Jungen zu, schob Bill zur Seite und nahm George in die Arme.
'Fred ist verschwunden.', sagte Bill mit besorgter Stimme. 'Ich hol Charlie, und dann gehen wir ihn suchen.' Ohne eine Antwort von seiner Mutter abzuwarten wandte er sich von den beiden ab und verließ die Küche.

'Ich wusste ja gar nicht mehr, wie viel Angst ich damals gehabt hab.', sagte George leise als er spürte, wie Panik und Verzweiflung in ihm hochstiegen und seine Hände anfingen zu zittern. Er versuchte, das Zittern zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht. 'Du hättest mich echt vorwarnen können. Wenn ich gewusst hätte, dass ich das alles noch mal durchmachen muss, dann hätte ich mich nicht auf diesen Erinnerungsspaziergang eingelassen!', sagte er verdrießlich.
'Du wolltest ja unbedingt wissen, wie ich auf diese grandiose Idee gekommen bin, dich hier raus zu holen.'
'Ja, ich weiß…', murrte George, während die Angst sich mit jedem Moment verstärkte, den der kleine Junge in der Küche bei seiner Mutter verbrachte.
Und dann, endlich, kamen Bill und Charlie durch die Küchentür und George spürte wie ihm der Schock in die Glieder fuhr als der kleine Junge zu seinen beiden Brüdern aufsah. Bill hielt den bewusstlosen Fred auf dem Arm und ohne ein Wort zu sagen durchquerte er die Küche, verließ sie durch die zweite Tür und stieg die Treppen hinauf in den zweiten Stock. Charlie, George und ihre Mutter folgten ihnen. Als sie das Zimmer der Zwillinge erreichten legte Bill den Jungen gerade auf seinem Bett ab und wandte sich dann mit besorgtem Blick an seine Mutter. 'Wir haben ihn in einem Graben in der Nähe des Flusses gefunden, scheinbar ist er irgendwie gestolpert und abgestürzt.'
Molly war an ihren drei Söhnen vorbei zu Freds Bett gehastet und setzte sich auf die Bettkante. Trotz allem schien sie ganz ruhig, als sie sich Fred genauer ansah. Seine Arme und Beine waren mit Schrammen und blauen Flecken übersät, aber das einzige, was ihr wirklich Sorge bereitete, war die kleine Platzwunde an seinem Kopf.
Sie zog ihren Zauberstab raus und beugte sich über ihren Sohn.
George konnte nicht sehen, was sie da tat, aber als sie einige Minuten später wieder von dem Bett aufstand, war die Kopfwunde verschwunden und ein feuchtes Tuch lag auf Freds Stirn.
'Er hat wohl eine leichte Gehirnerschütterung.', sagte sie leise. 'Das wichtigste ist jetzt, dass er wieder aufwacht.'
Sie wandte sich an Bill und Charlie, die immer noch mit besorgtem Blick zu ihrem kleinen Bruder hinüber sahen. 'Er hat leichtes Fieber. Ich möchte, dass heute Nacht immer einer von uns bei ihm ist. Es ist eigentlich noch nicht wirklich besorgniserregend, aber wenn es schlimmer wird sollten wir ihn ins St. Mungo bringen.'
Die beiden nickten nur und ihr Blick fiel auf George, der mit ängstlichem Gesicht zu seinem Zwilling hinüberstarrte. 'Es wird alles wieder gut, George, aber du solltest heute Nacht vielleicht besser in Percys Zimmer schlafen, Fred braucht Ruhe.'
Doch George schüttelte verbissen den Kopf. Er wollte seinen Bruder nicht alleine lassen. Seine Mutter versuchte einige Minuten lang, ihn davon zu überzeugen, dass es nur zu Freds Besten sei, aber schließlich gab sie auf.

Und dem anderen George fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. 'Na klar…', rief er und schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. 'Ich hab in dieser Nacht im Traum nach dir gerufen, dich gesucht… ich weiß nicht mehr, wie, aber du hast mir nachher erzählt, dass ich dir gesagt hätte, du sollest aufwachen und dann hast du es getan.'
Fred schüttelte belustigt den Kopf. 'Endlich!', rief er erleichtert aus. 'Das hat aber echt mal verdammt lange gedauert. Ich dachte eigentlich, dass du es schon begreifen würdest, wenn der kleine George bemerkt, dass ich weg bin.'
'Es tut mir leid, aber ich war damit beschäftigt, das Chaos aus Angst, Panik, Verzweiflung und Entsetzten unter Kontrolle zu halten!'
Sie schwiegen eine Weile und sahen zu, wie die jüngere Ausgabe von George ins Bett kroch und Bill sich neben Freds Bett auf einem Stuhl niederließ.
'Eins verstehe ich immer noch nicht… ich hab zwar damals im Traum nach dir gerufen, aber das war doch etwas ganz anderes, ich mein, ich war nicht in deinem Kopf oder so...'
'Diese Maßnahme musste ich wohl oder übel ergreifen, schließlich hatte ich damals nur eine kleine Gehirnerschütterung, du hingegen hast, oder besser, hattest, ein kleines Erinnerungsproblem. Wie du dir denken kannst, schlafe ich gerade, allerdings weiß ich nicht, ob diese Aktion für mich irgendwelche Folgen hat, geschweige denn, wie lange ich schon schlafe. Es kann sein, dass die kurze Zeit, die wir hier verbracht haben, da draußen mehrere Tage sind.' Fred kratzte sich grübelnd am Kopf und überlegte, ob ihm dieser Besuch irgendwelchen Schaden zufügen würde, denn er wollte seine Mutter nicht noch mehr in Angst versetzen.
'Wenn das so ist, sollten wir wohl so bald wie möglich aufbrechen.', meinte George und stand auf. 'Und wie kommen wir jetzt wieder hier raus?'
'Hm… wie wäre es mit dem Ausgang?' Fred deutete auf ein leuchtend Grünes Schild, auf dem 'Nodausgaank' stand.
'Mann, diese Erinnerungen heutzutage, die können noch nicht einmal ‘Notausgang’ richtig schreiben. Naja, solange es uns hier raus führt… Komm…’
Fred nahm George bei der Hand und zog ihn mit sich, während George sich immer noch fragte, wo das Schild mit einem Mal herkam, denn er war sich hundertprozentig sicher, dass es einen Moment zuvor noch nicht da gewesen war.
Gemächlich schritten sie Seite an Seite durch Georges Erinnerungen und folgten den grünen Leuchtpfeilen, die ihnen die Richtung zeigten.
Schließlich erkannten sie in der Ferne einen weißen Lichtfleck. ‘Hey, den kenne ich! Dieses Licht wollte ich schon einmal erwischen, aber aus irgendeinem Grund konnte ich es nicht erreichen… und dann war es einfach verschwunden…’
Fred seufzte neben ihm laut auf. ‘Das is so ne Sache mit den Erinnerungen. Du hattest Angst vor dem, was dich hier erwarten würde, du wolltest um jeden Preis von hier weg, aber genau dann kannst du es nicht. Du musst die Vergangenheit und deine Erinnerungen annehmen, sonst kannst du ihnen nicht entkommen.’
‘Das heißt, ich hätte es vielleicht auch alleine schaffen können?’
Fred schüttelte trübsinnig den Kopf. ‘Nein, wahrscheinlich nicht, ansonsten hättest du mich gleich erkannt und hier wäre von Beginn an alles voller Bilder gewesen.’
‘Aber… hier waren doch ganz viele Bilder… bevor du gekommen bist.’ George war stehen geblieben. Er verstand nicht, was Fred da versuchte, ihm zu erklären.
‘Ja, aber du wusstest nicht, wer die Menschen in den Bildern waren, hab ich recht? Du hast dich nicht an sie erinnert, du wolltest verdrängen, was in diesem Kerker passiert ist, du wolltest es ein für alle Mal vergessen. Glaub mir, ich hab dasselbe durchgemacht, aber ich habe es schließlich als eine Erinnerung angenommen… du hingegen hast dich davor versteckt, dich dagegen gewehrt.’
‘Hätte ich das nicht auch irgendwann schaffen können?’
‘Ich weiß es nicht. Vielleicht schon, aber bis dahin wärst du daran kaputt gegangen, du hättest diese eine Nacht immer und immer wieder durchleben müssen, wahrscheinlich hättest du aufgegeben, bevor es soweit gekommen wäre.’ Einen Augenblick lang herrschte betretenes Schweigen, bis Fred erneut das Wort ergriff. ‘Also… sei froh, dass ich in deinen Dickschädel eindringen konnte und deine Erinnerungen ein wenig aufgefrischt habe, sonst würdest du noch ewig an diesem Ort vor dich hingrübeln.’, sagte er und strahlte seinen Bruder an.
Eine ganze Weile standen sie nun lächelnd nebeneinander und starrten auf die Erinnerungen, die überall um sie herum durch die Luft sirrten.
‘Na komm… Man sollte nicht allzu lange seiner Vergangenheit nachhängen, dass schlägt aufs Gemüt. Sei einfach froh, dass sie wieder da sind, wo sie hingehören.’
Sie wandten sich seufzend um und liefen schnurstracks auf den hellen Lichtschein zu.
‘Sag mal Fred, wie lange bin ich schon hier?’, fragte George, nachdem sie eine Weile lang still nebeneinander hergelaufen waren.
‘Hm… lass mich überlegen. Wwei Tage denk ich, je nachdem, wie lange ich jetzt schon hier bin. Es kann inzwischen auch durchaus länger sein. Aber ich sag dir, das waren die trostlosesten Tage meines Lebens, ohne dich macht es einfach keinen Spaß.’
‘Zwei Tage? Mann, du hast dir echt Zeit gelassen.’, sagte George und lachte.
‘Pass auf, oder ich verschwinde von hier, ehe du bis drei zählen kannst, dann kannste sehen wo du bleibst.’ Doch auch Fred fing an zu lachen. Sie hörten erst wieder auf, als sie mit einem Mal vor einer großen Tür standen, die in einem hellen Orange erstrahlte.
‘Mann, was glaubst du, ist meine auch so schön orange?’
‘Keine Ahnung… wovon hängt das denn ab?’
‘Ich weiß es nicht, vielleicht ist das so’n Familien Ding, aber wenn man Trelawney’s Traumdeutungsquatsch glauben mag, dann symbolisiert Orange Lebensfreude und innere Wärme.‘
Fred setzte ein schelmisches Grinsen auf und George musste wieder anfangen zu lachen.
‘Naja… ich hab ihr sowieso nie zugehört, war doch eh alles nur Murks.’
‘Ich weiß nicht, als ich herkam, war die Tür noch grau…’ Er setzte einen glasigen Gesichtsausdruck auf und versuchte Trelawneys nebulöse Stimme nachzuahmen. ‘Grau verweist auf die Mischung von Licht und Finsternis, sie ist die Farbe des Schattens, dem, was tot ist, verbunden.’
George kriegte sich vor Lachen gar nicht mehr ein.
‘Ich frag mich, was Percy für eine hat… wahrscheinlich dreckiges Gelb, dieser Verräter.’
Sie standen noch eine ganze Weile vor der Tür und sannen über die verschiedenen Farbtöne der Türen nach, die sich in den Erinnerungen der anderen befinden mussten.
Schließlich verging ihnen die Lust daran und so wandte sich George wieder der Tür zu und streckte die Hand nach der Klinke aus. ‘Lass uns endlich von hier verschwinden.’
Fred nickte und George öffnete langsam die Tür. Dann schritten sie gemeinsam in das gleißend helle Licht, das dahinter lag…


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Klaus Fritz