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Fanfiction

Umbridges Rache - Träume und Erinnerung

von Krummbein_1986

Photobucket

Den Rest des Tages wechselten sie alle kaum ein Wort miteinander. Jeder dachte im Stillen über die Ereignisse nach und sie waren letztlich froh, als es irgendwann Zeit war, ins Bett zu gehen.
Harry fühlte sich allerdings überhaupt nicht wohl, bei dem Gedanken, sich schlafen zu legen. Er wusste, dass dies alles ihn in seinen Träumen verfolgen würde. Wie sollte er denn seinen Kopf von allen Gefühlen frei machen, wenn es so Vieles gab, worüber er sich Sorgen machte?
Doch schließlich entschied er sich, es wenigstens zu versuchen. Er murmelte Ron ein "Gute Nacht" zu und legte sich dann auf sein Bett. Eine ganze Weile lang starrte er einfach nur an die dunkle Zimmerdecke und wartete darauf, dass der Schlaf von ihm Besitz ergriff. Die Ereignisse von diesem Tag zogen noch einmal an seinem inneren Auge vorbei und er fragte sich, ob es Charlie wohl gelingen würde, Bill zu finden.
Schließlich nahm die Müdigkeit überhand und er sank langsam in den Schlaf.
Augenblicklich landete er in dem dunklen Korridor der Mysteriumsabteilung. Es schien schon so lange her zu sein, dass er das letzte Mal davon geträumt hatte und eine kaum zu ertragende Neugier flammte in ihm auf. Würde er heute Nacht endlich herausfinden, was es mit diesem riesigen, kathedralenartigen Raum auf sich hatte?
Voller Erwartung hastete er durch die erste Tür in den dunklen, runden Raum der von den Fackeln an den Wänden in leichtes, blaues Licht gehüllt wurde. Er durchquerte ihn und öffnete eine schwarze Tür, die direkt vor ihm lag. Dann sah er wieder dieses Glitzern und die tanzenden Lichtflecken an den Wänden. Doch er achtete nicht weiter darauf. Er wollte so schnell wie möglich weiter, er wollte unbedingt wissen, was sich dort befand, bevor er wieder durch irgendetwas aufgeweckt werden konnte. Harry rannte los, ohne auf die vielen Kuriositäten zu achten, die sich um ihn her befanden.
Schließlich erreichte er das riesige, mit Regalen voll gestellte Gewölbe. Ohne zu wissen, warum, lief er die Regale entlang auf die Reihe siebenundneunzig zu. Sein Herz raste. Was würde er hier finden? Was war es, dass er so heftig begehrte?
Langsam und vorsichtig schritt er die Regalreihe entlang und blieb dann ganz plötzlich stehen. Vor ihm auf dem Regalbrett lagen viele kleine Glaskugeln, die mit einer sehr dicken Staubschicht bedeckt waren. Doch in ihnen schimmerte ein Licht, dass scheinbar all die Jahre, die diese Kugeln hier verweilten, nicht erloschen war. Und dann sah er es… ein kleines Schild, dass unter einer dieser Kugeln am Regal angebracht war: "Dunkler Lord und (?) Harry Potter".
Eine weiße, klauenartige Hand streckte sich vor ihm in der Dunkelheit aus, ergriff die staubige Glaskugel und hielt sie sich vor das Gesicht. In dem Glas konnte er eine Spiegelung erblicken… und dann erkannte er das grauenvolle, schlangenhafte Gesicht und als ihn die roten Augen hasserfüllt anstarrten, wachte er schlagartig auf.
Seine Narbe brannte wie Feuer und sein Herz raste, als er wieder in die Dunkelheit am Grimmauldplatz zurückkehrte. Harry atmete ein paar Mal tief ein um sich zu beruhigen. Das konnte nicht sein. Das kann nicht Wirklichkeit sein, dachte Harry. Voldemort konnte nicht im Ministerium sein, das war einfach unmöglich.
Während er noch über diese ungewöhnlich Erscheinung nachdachte, trat die kleine Glaskugel wieder in seine Gedanken. "Dunkler Lord und (?) Harry Potter"… Was hatte das zu bedeuten? Was war das für eine Kugel und wieso wollte Voldemort sie haben?
Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass dies alles sehr wichtig war, dass er es unbedingt jemandem erzählen musste, doch die Müdigkeit zerrte nun wieder heftig an seinem Bewusstsein und aus irgendeinem Grund konnte er sich nicht dagegen zur Wehr setzten. Harry versuchte, die Augen offen zu halten, doch es gelang ihm nicht. Ehe er sich noch fragen konnte, was es mit der ganzen Sache auf sich hatte, war er auch schon wieder in einen traumlosen Schlaf gesunken.

Etwas entfernt, hinter den Schaufenstern der "Reinlich und Tunkunter GmbH" lag ein rothaariger Junge in einem kleinen Zimmer im fünften Stock und schlief.
Doch war es wirklich nur ein tiefer Schlaf? Er selber wusste es nicht, er wusste nur, dass er aus irgendeinem Grund nicht aufwachen konnte.
Das letzte, woran er sich erinnerte, war das angsterfüllte Gesicht eines jungen Mannes und diese Schmerzen, die seinen ganzen Körper durchdrungen hatten.
Er befand sich in tiefster Dunkelheit, an einem Ort, den er nicht kannte und an dem er noch nie zuvor gewesen war. Ängstlich sah er sich um, aber er konnte nichts, aber auch gar nichts erkennen. Eine tiefe, undurchdringliche Finsternis umgab ihn. Vorsichtig streckte er eine Hand vor sich aus, doch auch sie konnte er nicht erblicken.
Panik stieg in ihm auf, wo befand er sich? Was war das für ein Ort?
Plötzlich erfüllte ein lautes Flehen diesen Raum, oder was immer es auch war.
"Bitte… bitte… wach auf…" Es war die Stimme einer Frau… und er kannte diese Stimme, aber er wusste nicht, woher.
Nervös besah er sich den Ort, an dem er gelandet war und erschrak. In weiter Ferne, wie es ihm schien, erstrahlte ein gleißendes Licht. Es war nur ein ganz kleiner Punkt und er schien unerreichbar.
Doch irgendwie schien es in diesem Augenblick keine Rolle zu spielen, ob er ihn erreichen konnte oder nicht. Er wusste nur, dass er der Stimme folgen wollte, die immer mehr auf ihn eindrang. Die Frau weinte und er wollte nicht, dass sie weinte…
Langsam folgte er ihren Worten, die aus der gleichen Richtung kamen, wie das Licht… aber aus irgendeinem Grund war es ihm nicht möglich, auch nur einen Schritt näher an diesen hellen Schein heranzukommen. Bei jedem Schritt, den er darauf zuging, schien es sich weiter von ihm zu entfernen.
Er begann zu rennen und merkte, wie der zuvor strahlende Lichtfleck immer schwächer wurde, je mehr er sich danach sehnte, ihn zu erreichen.
Und dann erstarb die Stimme, das Licht verschwand.
Verzweiflung breitete sich in ihm aus. Panisch blickte er sich um, aber er konnte nichts sehen, alles um in her war schwarz.
Er rannte los, immer weiter in die Richtung in der das Licht gewesen war, doch da war nichts, kein Ende, keine Wand… einfach Nichts.
Er schrie, schrie so laut er konnte, in der Hoffnung, dass irgendjemand seine Schreie hören würde. Aber niemand kam… er war ganz allein, ein Gefangener der Schatten.
Kraftlos sank er zu Boden und eine kaum zu ertragende Hoffnungslosigkeit erfüllte ihn, drang durch jeden Teil seines Körpers, vergiftete seine Seele.
Er wusste nicht, wo er war, geschweige denn, wie er hier jemals wieder rauskommen sollte und ihm wurde auch bewusst, dass er sich nicht einmal daran erinnern konnte, wer er war.
Verzweifelte Tränen rannen über sein Gesicht und er vergrub das Gesicht in den Händen während unsichtbare Schatten ihre Klauen nach ihm ausstreckten und ihn immer weiter in die Tiefe zogen.
Er wusste nicht, wie lange er so dagesessen hatte, es konnten einige Minuten gewesen sein, ein paar Stunden oder sogar Tage… er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Hier drinnen gab es keine Zeit.
Er hob den Kopf, als er erneut einen verschwommenen Schimmer in der Ferne erkennen konnte… und der Lichtfleck kam näher.
Hastig stand er auf und wollte schon wieder auf das Licht zustürmen, doch im nächsten Augenblick wurde ihm bewusste, dass es nicht nur aus einer Richtung kam… von allen Seiten drang der helle Schein zu ihm herüber. Unsicher warf er einen Blick auf den Boden und erstarrte… es gab keinen Boden, er schien mitten in der Luft zu schweben, auch wenn er geschworen hätte, dass er festen Grund unter den Füßen hatte.
Als die unzähligen Lichtflecken immer näher kamen, erkannte er verschiedene Farben, die auf der Oberfläche tanzten und ihm wurde plötzlich klar, dass es kein Licht war… es waren Bilder… und sie bewegten sich.
Er befürchtete schon, dass die Bilder ihn gleich von den Füßen reißen würden, aber stattdessen schlossen sie sich um ihn wie eine riesige Kugel… und in ihrem Zentrum war er selbst.
Nachdenklich ließ er seinen Blick über die Bilder schweifen. Sie zeigten alle verschiedene Szenen, aber fast immer die gleichen Menschen, die ihm irgendwie sehr bekannt vor kamen, als hätte er sie zuvor schon gesehen… mehr noch, er hatte das Gefühl, ein Teil von ihnen zu sein.
Er konnte einen kleinen, rothaarigen Jungen mit Sommersprossen erkennen, der einen Teddybären im Arm hielt und lachte, einen Moment später verwandelte sich der Bär in eine haarige, schwarze Spinne und der kleine Junge schrie, während zwei Jungen, deren Gesichter er nicht sehen konnte, sich vor Lachen die Bäuche hielten.
Auf einem anderen Bild sah er einen jungen Mann, mit langen roten Haaren und einem Ohrring, an dem so etwas wie ein Giftzahn baumelte. Er stritt sich mit einer molligen Frau. Scheinbar fand sie, dass sein Haar zu lang war und er solle sich doch gefälligst den Ohrring raus machen.
Nach und nach wandte er sich den anderen Bildern zu und immer wieder tauchten die rothaarigen Personen auf.
Ein Junge rief etwas aus einem Fenster, währen sich zwei andere mit in der Luft schwebenden Tischen duellierten und auch hier waren wieder die beiden Gesichtslosen.
Ein hübsches, junges Mädchen mit rotem Haarschopf hielt ein altes Tagebuch in den Händen…
Er drehte sich um die eigene Achse, um die Bewegungen und Farben ganz in sich aufzusaugen. Er wusste nicht warum, aber diese Bilder, diese Menschen, erfüllten ihn mit einem überwältigendem Glücksgefühl.
Er hatte sie alle schon gesehen, er kannte diese Menschen, aber er wusste einfach nicht, woher. Und dann diese beiden Jungen, deren Gesichter er nicht erkennen konnte. Sie tauchten in jedem einzelnen Bild auf… wer waren sie?
Doch je mehr er versuchte, sie klar und deutlich zu sehen, desto mehr verschwammen ihre Bilder, bis sie nur noch schemenhafte Gestalten waren.
Plötzlich verschwanden die Szenen auf den Bildern. Einen Moment lang schien es, als wäre die Kugel, die ihm umschlossen hatte, gänzlich verschwunden, doch dann tauchten neue Bilder auf.
Direkt vor sich sah er eine ältere Frau, mit krötenartigem Gesicht und einem falschen Lächeln auf den Lippen.
Panik ergriff ihn. Er wollte diese Frau nicht sehen, Hass und Gewalt gingen von ihr aus. Instinktiv wandte er den Blick ab. Aber er konnte ihr nicht entkommen. Sie grinste von jedem Punkt der Kugel höhnisch auf ihn herab und mit einem Mal kam sie näher, die Kugel schloss sich immer enger um ihn, als sie den Mund öffnete und ihre laute Stimme in der Kugel widerhallte: "Sie beide werden erfahren, was mit Unruhestiftern in meiner Schule passiert."
Seine Knie knickten ein und er schlug hart auf dem unsichtbaren Boden auf. Er hielt sich die Ohren zu, weil er das höhnische Lachen nicht ertragen konnte, aber er konnte die Stimme nicht abschirmen, je mehr er es versuchte, desto lauter wurde sie.
Immer näher kamen die Wände auf ihn zu. Er glaubte, dass sie ihn jeden Moment zerquetschen würden, aber stattdessen schien es, als würde er in sie hineingezogen…

Er stand in einem schwach beleuchteten Kerker. An den Wänden hingen nur zwei Fackeln, die nicht genügend Licht spendeten, um den ganzen Raum auszufüllen. Neben ihm stand ein rothaariger Junge, aber erneut konnte er sein Gesicht nicht erkennen. Etwas weiter von ihm entfernt unterhielt sich ein schmuddelig aussehender Mann, der scheinbar sehr glücklich war, mit dieser Frau, die ihn noch einen Moment zuvor aus den Bildern heraus hämisch angelächelt hatte. Auch sie schien gerade sehr zufrieden mit sich zu sein.
Er spürte ein sehr nervöses Kribbeln in seinem Magen und der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn, als die Frau langsam auf sie zu kam. In ihrem Gesicht lag etwas Erwartungsvolles und ihre Augen erstrahlten in einer grauenvollen Vorfreude auf das, was gleich geschehen würde.
"Also… mit wem sollen wir anfangen? Wer von Ihnen möchte den Vortritt?", fragte sie mit einem süßlichen Lächeln.
Er wusste nicht, was sie meinte, aber mit einem Mal spürte er, wie sich sein Mund öffnete und die Worte einfach aus ihm herauskamen, ohne dass er sich dessen bewusst war.
"Ich… ich will die ganze Strafe auf mich nehmen, er hat… er hatte nichts damit zu tun, es war alles meine Idee.", sagte er mit einem leichten Zittern in der Stimme.
Der rothaarige Junge neben ihm keuchte erschrocken auf. "Nein, das ist nicht wahr, wir haben…"
Er wandte sich an den Jungen und warf ihm einen bösen Blick zu um ihm zu bedeuten, dass er sich da raus halten sollte.
"Das… das kannst du nicht machen, wir haben beide…"
"Sei still. Ich weiß schon was ich tue." Seine Stimme zitterte nun nicht mehr und der andere verstummte.
"Sie wollen also behaupten, dass dieses ganze Chaos nur von Ihnen ausging?" Die Frau lachte verächtlich auf. "Und Sie erwarten, dass ich Ihnen das glaube? Aber nun gut, Sie werden diese Strafe für ihn tragen."
Der andere Junge schüttelte verzweifelt den Kopf und versuchte erneut, ihn zu überzeugen.
"Das lasse ich nicht zu, ich lasse nicht zu, dass du das alleine ausbadest. Wir haben das gemeinsam geplant, jetzt werden wir auch beide die Folgen tragen…"
"Sie haben mich nicht richtig verstanden… Ich habe gesagt, er wird diese Strafe für Sie übernehmen, aber glauben Sie nicht, dass Sie mir ungestraft davon kommen."
Ein hämisches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie fortfuhr. "Ich habe mir für Sie etwas anderes ausgedacht." Sie machte eine kurze Pause und in ein dämonisches Funkeln blitzte in ihren Augen auf. "Sie werden zusehen. Sie werden mit ansehen, wie er leiden muss."
Fassungslos starrte er sie an. Die Grausamkeit in diesen Worten ließ die Angst in ihm ins unermessliche steigen.
"Und ich warne Sie, sollten Sie ihren Blick abwenden, die Augen schließen oder auch einfach nur die Hände vors Gesicht halten, er wird dafür bezahlen müssen. Und ich rate Ihnen, mich in dieser Angelegenheit nicht herauszufordern, es könnte ihn teuer zu stehen kommen."
Der rothaarige Junge starrte zu ihm herüber, aber er konnte sein Gesicht immer noch nicht erkennen.
"Also, fangen wir an." Die Frau hob ihren Zauberstab und er spürte, wie sein T-Shirt verschwand. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als sie ihn mit festen Griff am Arm packte und mit sich zur Kerkerwand schleifte. Dann hob sie erneut den Zauberstab und eine unsichtbare Kraft hob seine Arme in die Luft. Er zuckte zusammen, als er plötzlich kaltes Metall auf seiner Haut spürte, dass sich mit einem leisen Klicken um seine Handgelenke schloss.
Er stand nun mit dem Gesicht zur Wand und konnte nicht sehen, was hinter ihm vorging. Schritte entfernten sich und dann vernahm er erneut ihre Stimme:
"Sie können anfangen."
Er wusste nicht, was sie vorhatte, oder was jetzt auf ihn zukommen würde. Verzweifelt versuchte er, sich gegen die Ketten zu wehren, die ihn in ihrem festen Griff hielten. Er spürte, wie die Haut unter dem Metall aufriss, je mehr er daran rüttelte.
"Oh… wie lange habe ich schon darauf gewartet…" Die leise Stimme des Mannes drang an sein Ohr und seine Panik steigerte sich noch.
Plötzlich vernahm er ein Knallen in der Luft und dann spürte er einen brennenden Schmerz auf seinem Rücken. Er schloss die Augen und versuchte, einen Schrei zu unterdrücken, er wollte ihr diese Genugtuung nicht geben.
Er spürte, wie die Peitsche erneut auf seine Haut traf und der Schmerz seinen Körper durchströmte, auf der Suche nach einem Ausweg, doch nur ein lautes Keuchen kam ihm über die Lippen. Und in diesem Moment wusste er, dass er das nicht lange durchhalten würde…
Als ihm schließlich der erste Schrei entwich, hielt sein Peiniger kurz inne. Aber er wusste, dass es noch nicht vorbei war und schon im nächsten Moment surrte die Peitsche erneut auf ihn nieder.
Immer und immer wieder knallte die Peitsche in der Luft und seine Schreie hallten von den Wänden wieder. Er schloss die Augen und biss die Zähne zusammen, versuchte verzweifelt gegen die Schmerzen anzukämpfen, die ein ums andere Mal seinen Körper überfluteten. Er wollte weg von hier, weg von den Schreien, weg von dem Schmerz… weg von dieser Frau.
Doch irgendwann war es vorbei. Er wusste nicht, wie oft er das Bewusstsein verloren und wieder erlangt hatte, nur um dann erneut der Grausamkeit dieser Frau und ihres Gehilfen ausgesetzt zu sein und er befürchtete schon, dass sie gleich wieder anfangen würden.
Ihn hatte die Kraft verlassen, seine Knie hatten nachgegeben und hilflos hing er an seinen Fesseln. Blut rann seine Arme und seinen Rücken hinab und seine Handgelenke schmerzten unter der Last, die sie zu tragen hatten.
Verschwommen nahm er war, dass sich die Fesseln an seinen Handgelenken lösten und er stürzte kraftlos auf den kalten Steinfußboden. Noch bevor sein Kopf auf dem Boden aufschlug, war er wieder in die Dunkelheit hinab gesunken…

Er saß wieder in der undurchdringlichen Finsternis und weinte. Er würde für immer hier bleiben müssen, es gab keinen Ausweg, kein Entrinnen…
Er wehrte sich nicht mehr gegen die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit, die immer tiefer in ihn eindrangen. Er hatte diesen Kampf verloren - es hatte keinen Sinn eine verlorene Schlacht zu schlagen, keinen Sinn mehr, sich dagegen zu wehren.
Im nächsten Moment verschwand der Boden unter ihm und er stürzte in die unendliche Tiefe seiner Gedanken ohne zu wissen, ob es irgendwann enden würde. Es spielte keine Rolle mehr, an diesem Ort spielte Nichts eine Rolle mehr. Dies war der letzte Ort, das letzte Ziel seiner kurzen Reise, das letzte Kapitel seines Lebens...
"George… kannst du mich hören?"
Er schlug hart auf ohne zu wissen, wo oder warum. Und doch hatte er das Gefühl, dass es mit dieser Stimme zusammenhing, die durch die Dunkelheit zu ihm durchdrang.
Ihn überfiel das unerklärliche Bedürfnis, dieser Stimme zu antworten, auch wenn er sich nicht sicher war, ob die Worte an ihn gerichtet waren.
"Ja, ich… ich kann dich hören…", sagte er leise in die Stille hinein.
"George… kannst du mich hören?" Die Stimme war nun laut und fordernd.
"Ja…", rief er zurück, dieses Mal kräftiger.
"Du musst aufwachen George… du musst aufwachen…"
"Aber… Aber wie?"
Voller Neugier und Erwartung auf die Antwort, war er aufgestanden. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und horchte in die Stille hinein. Aber die Stimme war verschwunden.
"He, wo bist du? Antworte mir… Wie komm ich hier raus?"
Doch niemand schien ihn zu hören.
"BITTE… WIE KOMM ICH HIER RAUS…", schrie er verzweifelt.
Er zuckte zusammen, als ihn jemand von hinten antippte. "Hör auf zu schreien George, ich kann sehr gut hören."
Das... das war unmöglich, niemand außer ihm war hier.
Langsam wandte er sich um und blickte in das Gesicht eines rothaarigen Jungen, der über beide Ohren grinste und ihn mit schelmischem Blick ansah.
"Wer… wer bist du?"
"Sag mal George, bist du so doof, oder tust du nur so?"
Er runzelte die Stirn und besah sich seinen Gegenüber genauer. Er wusste, dass er dieses Gesicht schon viele Male gesehen hatte, es schien ein Teil von ihm zu sein, ein unverzichtbarer Teil seines Lebens. Diese Nase, diese Augen, das neckische Grinsen… es kam ihm so verdammt bekannt vor.
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
"Fred?", fragte er etwas zögernd.
"Na endlich hat er’s begriffen… Mann, du hast aber manchmal n Brett vorm Kopf…"
Fred schüttelte lachend den Kopf.
Dann tauchte um sie beide herum eine Flut von Bildern auf und plötzlich wusste er wieder, wer diese Menschen waren. Die Erinnerungen durchströmten jeden Teil seines Körpers und erfüllten ihn mit einer längst vergessenen Wärme. Er drehte sich langsam um sich selbst um die unfassbare Gedankenflut in sich aufzusaugen…
Aber dann fiel sein Blick wieder auf Fred, der ihn weiterhin amüsiert betrachtete.
"Aber… aber wo sind wir hier?", fragte George zögernd.
"In deinem Kopf… oder was glaubst du, was das hier ist? Ein Besenschrank vielleicht?" Fred grinste. "Also soweit ich informiert bin haben Besenschränke kein Erinnerungsvermögen."
"Ich… nein… also dass das hier kein Besenschrank ist, hab ich mir auch schon gedacht, der muffige Geruch fehlte." Auf Georges Gesicht breitete sich ein erleichtertes Lächeln aus. "Und wie bist du in meinen Kopf gekommen? Ich meine..."
"Wir sind Zwillinge, George, schon vergessen? Zu irgendwas muss das ja schließlich gut sein. Das ist wohl so ne Art innere Verbindung oder so was ähnliches… Hat aber ne ganze Weile gedauert, bis ich in deinen Dickschädel vorgedrungen bin." Fred zuckte mit den Schultern und strahlte dann seinen Bruder an der nun nachdenklich vor sich hin starrte.
"Ok, wir sind Zwillinge, aber ich wüsste trotzdem nicht, wie ich das anstellen sollte."
"Soweit ich weiß, schlafe ich gerade, aber von allein wär’ ich wohl auch nicht drauf gekommen… und eigentlich warst es ja du, der mich auf diese Idee gebracht hat."
George starrte ihn verwundert an.
"Erinnerst du etwa nicht mehr?"
Sein Bruder schüttelte nur den Kopf.
"Mann, da stehen wir inmitten deiner Erinnerung, und dir fällt’s nicht mehr ein… Na komm, ich zeig es dir."
Fred lief los und George folgte ihm zögernd. Jetzt, da die Erinnerungen diesen Ort hell erleuchteten, fühlte er sich angesichts der bodenlosen Tiefe unter seinen Füßen doch etwas nervös. Er konnte nicht sehen, worauf er ging, und das verunsicherte ihn zutiefst.
Beinahe wäre er in Fred hinein gelaufen, der plötzlich stehen geblieben war und sich nun die Erinnerungen besah, die um sie her schwirrten.
"Scheint’s dich ja wirklich nicht mehr so gut daran zu erinnern… Naja, dann müssen wir eben weiter unten nachschauen." Er seufzte laut auf und drehte sich zu seinem Zwillingsbruder um. "Also, abwärts bitte…"
George zuckte erschrocken zusammen und sein Herz setzte mehrere Schläge lang aus, als er plötzlich erneut den Boden unter den Füßen verlor. Doch als er einen Moment später feststellte, dass er nicht in die Tiefe hinabstürzte, sondern sie langsam nebeneinander nach unten glitten, beruhigte er sich nach einer Weile wieder und sein Herzschlag wurde wieder gleichmäßiger.
Wie in einem unsichtbaren Fahrstuhl sanken sie weiter in die unendlichen Weiten seiner Erinnerungen hinab, während unzählige Bilder vor ihnen auftauchten. Aber sie waren zu schnell, als dass er sie sich genauer hätte anschauen können.
Kurz darauf spürte er wieder festen Grund unter seinen Füßen und atmete erleichtert auf. Als er sich umsah, erkannte er, dass die Erinnerungen in diesem Teil seines Gedächtnisses längst nicht so farbenfroh und scharf gezeichnet waren, wie es in den oberen Bereichen der Fall gewesen war. Und doch wusste er, dass er all das einmal gesehen oder erlebt hatte.
"Wo sind wir hier?", fragte er neugierig.
"In den hintersten Ecken deines verqueren Gehirns. Diese Sachen hast du schon fast vergessen, deswegen sind die Erinnerungen auch so unscharf. Aber wir werden hier das Richtige finden, fragt sich nur noch, wo."
"Wenn du mir endlich sagen würdest, was du hier finden willst, dann könnte ich dir vielleicht weiterhelfen.", sagte George etwas mürrisch, weil Fred ihn die ganze Zeit im Unklaren ließ.
"Nun gut… erinnerst du dich an unseren 11 Geburtstag?"
George dachte angestrengt nach und einen Augenblick später tauchte vor ihnen ein Bild auf, das zwei kleine Jungen zeigte, die aufgeregt in ihrem Zimmer auf den Betten herumhüpften. Auch Fred hatte das Bild inzwischen bemerkt und grinste breit.
"Das ging ja schneller als ich dachte. Nach dem, was ich mir da oben anhören durfte, hätte ich nicht gedacht, dass du das so schnell bewerkstelligen kannst"
"Hey, pass bloß auf… schließlich war ich es, der die Idee für das Nasblutnougat hatte."
"Wie dem auch sei… jetzt wollen wir deine Erinnerungen mal auffrischen."
Hinter ihnen tauchten plötzlich zwei sehr bequem aussehende Sessel auf, ein paar Flaschen Butterbier und etwas zu essen.
"Wo kommt denn das auf einmal her?", fragte George und kratze sich verwundert am Kopf.
"Keine Ahnung, scheinbar wolltest du es uns etwas gemütlicher machen, das ist schließlich immer noch dein Kopf…"
Lachend ließen sie sich in die Sessel fallen und betrachteten gespannt die Erinnerung.

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Also erstmal vielen lieben DANK!!! Ich freue mich, dass ihr meine ff immer noch so gespannt verfolgt...
Es tut mir leid, dass es mit diesem Chap etwas gedauert hat, war eigentlich schon länger fertig... aber ich hatte in letzter Minute noch n paar Änderungen vorzunehmen und dafür hat mir dann etwas die Zeit gefehlt...

Ich hoffe, ihr versteht, worauf das hinausläuft... und vor allem, was das ganze soll... aber falls nicht, ist es auch egal, schließlich wird das später geklärt =)

Viel Spaß!

Grüßle, Krummbein


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