von ella_VI
Hermine musste sehr überrascht ausgesehen haben, denn Ron erkundigte sich: "Hermine, ist irgendetwas passiert?"
Ja, sicher ist was passiert! Ich finde, dass Malfoy gut aussieht, fantasiere, er hätte mich liebevoll angeschaut, bekommen einen anonymen Brief, der nur mit Kuss unterschrieben ist und soll mich mit diesem Briefeschreiber heute Nacht am See treffen!, schrie Hermine innerlich.
Zu Harry und Ron sagte sie allerdings nur: "Nein, es ist alles okay. Es ist nur.....unsere....ähm....Katze....sie hat Junge bekommen...."
"Ihr habt eine Katze?? Davon hast du ja noch nie etwas erzählt!", schaltete sich nun Harry ein und sah Hermine verdutzt an.
"Ja, das ist nämlich....also....wir haben sie noch nicht so lange.....erst seit den Sommerferien....weil....weil.....sie gehörte einer Großtante meiner Mutti.....und die ist....war....also sie musste in ein Seniorenheim und da sind Katzen nicht erlaubt!", stotterte Hermine herum.
Doch den Jungs schien das zu genügen. "Ach so...Na dann!", meinte Harry und wandte sich wieder seinem Speck und dem Ei zu.
Hermine sank erleichtert auf ihrem Platz zusammen. Sie wollte allein sein. Und nachdenken. Ãœber diesen Brief. Ãœber Malfoy. Ãœber sich. Doch sie wusste, es ging jetzt nicht.
In spätestens 10 Minuten mussten sie im Kerker sein, um ihren seit letzter Stunde gereiften Trank fertig zu brauen.
"Wir sollten uns beeilen. Mit Snape ist nicht zu spaßen, wenn wir zu spät kommen!", meinte Ron und stand auf. "Mit Snape ist nie zu spaßen!", belehrte ihn Harry und erhob sich ebenfalls.
Hermine musste ihnen Wohl oder Übel folgen, wenn sie nicht wollte, dass sie wirklich zu spät kamen. Als sie allerdings vor dem Kerker ankamen, bekam Hermine erneut einen Schreck. Neben der Tür lehnte Malfoy mit seiner Clique.
Ohne, dass die beiden Jungs es merkte, stellte sie sich so hin, dass sie Malfoy im Blick behalten konnte.
Während Ron und Harry sich über Quidditch unterhielten (über was sonst??), beobachtete Hermine Malfoy genau.
Konnte er der anonyme Briefeschreiber sein? Nein. Nein, das konnte nicht sein. Es war ja immer noch Malfoy. Und Hermine wusste, was sie in seinen Augen war: ein Schlammblut.
Das hatte er in den letzten Jahren ja oft genug unter Beweis gestellt.
Hermine beobachtete ihn immer noch. Sah sich sein Gesicht genauer an. Das hatte sie noch nie getan. Sie merkte, dass er schön geformte Lippen hatte. Wie es wohl war, diese Lippen zu küssen....?
Hermine!!! Reiß dich zusammen!, rief sie sich in Gedanken zur Ordnung. Doch als Snape die Kerkertür öffnete, um alle einzulassen, merkte sie, dass sie fast ein bisschen traurig war, dass Malfoy den Brief nicht geschrieben haben konnte.
Die zwei Zaubertrankstunden wurden zu einem regelrechten Horrortrip für Hermine. Zwar hatte ihr Trank nach der Reifung genau die richtige Farbe (olivgrün), die sich nach Zugabe von fünf Tropfen Drachenblut in einen warmen Rotton umwandeln sollte.
Bei Hermine wurde es allerdings ein grelles Gelb. Erst als Hermine sich die Flasche genauer ansah, merkte sie, was passiert war: sie hatte anstatt Drachenblut fünf Tropfen Einhornblut zugegeben. Ihr Trank war völlig wertlos geworden.
Und das alles nur, weil sie zusehen musste, wie Malfoy sein blondes Haar aus dem Gesicht schüttelte!
"Ja, was haben wir denn da?!? Da hat wohl unsere liebe Miss Granger Drachenblut mit Einhornblut verwechselt! Tragisch, wenn man nicht lesen kann!!", ertönte eine wohl bekannte Stimme hinter ihr. Sie kam von Snape.
Hermine bebte vor Zorn. "Ich kann lesen!! Ich habe heute nur....ähm....Kopfschmerzen.", entgegnete ihm Hermine.
"Jaja....diese bösen Kopfschmerzen!", antwortete ihr Snape mit einem hinterhältigen Grinsen. "Dann müssen Sie wohl in den Krankenflügel. Draco, würdest du so nett sein und Miss Granger begleiten?"
"Sicher, Sir!", meinte Malfoy und sprang auf. "Sir, ich....ich kann auch alleine in den Krankenflügel!", versuchte Hermine Snape umzustimmen.
Snape grinste sie nur boshaft an. Dann sagte er doch etwas: "Ihnen ist sicher klar, dass ich Ihnen für diese miserable Leistung keine gute Note geben kann? Und jetzt gehen Sie bitte!"
Hermine erhob sich. Harry und Ron warfen ihr einen tröstenden Blick zu.
Als die Kerkertür hinter ihr ins Schloss fiel, war sie mit Malfoy alleine. Was sollte sie jetzt tun?
Mit Malfoy reden kam nicht in Frage. Er würde sie doch sowieso nur ärgern. Aber wenn sie einfach stumm nebeneinander hergingen, kam Hermine sich auch doof vor.
Doch da brach Malfoy das Schweigen: "Hast du öfter diese Kopfschmerzen?" Hermine war überrascht. Malfoy redete ganz normal mit ihr!
"Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, das ist wegen.....also ich hab in den letzten Nächten fast nicht geschlafen!", antwortete sie ihm.
Inzwischen standen sie vor der Tür zum Krankenflügel. "Ich warte hier auf dich!", meinte Malfoy und setzte sich kurzerhand auf den Boden.
Hermine trat ein. Madam Pomfrey gab ihr einen Trank, um die "Kopfschmerzen" zu vertreiben und erklärte ihr, sie müssen in Zukunft darauf achten, regelmäßig und vor allem genug zu schlafen. Danach durfte sie gehen.
Malfoy hatte tatsächlich auf sie gewartet. "Na, alles wieder okay?", fragte er Hermine und lächelte sie an. Hermine wurde schwindelig. Wie gut er aussah.....
In diesem Moment läutete es. "Ich muss los!", meinte Malfoy. Er zögerte kurz.
"Ich hoffe, du kommst heute zum See!", flüsterte er ihr zu, küsste sie vorsichtig auf die Wange und war weg, bevor sie irgendwie reagieren konnte.
Hermine blieb mit sehr wackeligen Knien und vollends verwirrt zurück und strich sich vorsichtig über die Stelle, die Malfoy, nein, Draco, berichtigte sie sich, gerade geküsst hatte.
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Ja, das war das dritte Kapitel....ich hoffe, euch hat es gefallen und es war nicht zu kurz..... ;-)
kizz, ella
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