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Fanfiction

Ein Treffen mit... - Ein Treffen mit... Lucius Malfoy oder "Nur über meine Leiche!"

von Ellen E.

Hallo!

Erst einmal vielen lieben Dank für die positiven Reviews! Ich freu mich jedes Mal, wenn ich eins bekomme! *strahl*

Und nun gehts auch ohne groß Rumgelaber schnell weiter mit nem neuen Teil!

Viel Spaß dabei!


Ein Treffen mit... Lucius Malfoy oder „Nur über meine Leiche!“

Mein Freund mochte die neue Farbe im Schlafzimmer nicht. Er meinte, apricot sei weibisch. Ist apricot weibisch? Und wenn schon, ich bin immerhin eine Frau und habe ein gutes Recht darauf absolut weibisch zu sein. Außerdem ist unser Schlafzimmer meiner Meinung nach der absolute Knaller. Das dunkle, fast schwarze Parkett harmoniert perfekt mit dem Apricot-Ton an den Wänden.
Nach einigen Stunden harter Überzeugungsarbeit hatte ich meinen Süßen endlich soweit. Er hatte mir versprochen, das Schlafzimmer nicht wieder umzustreichen, sobald ich ihm und den weißen Farbeimern den Rücken kehrte.
Zufrieden wieder einmal die Oberhand behalten zu haben, konnte ich endlich wieder den Rest meines Urlaubs genießen.

Einige Tage nach der wunderbaren Streichaktion war mir allerdings schon wieder so langweilig, dass ich zu drastischen Maßnahmen greifen musste. Ich sortierte alte Fotos in Fotoalben.

Nachdem mein Freund vor kurzem meine Fotokisten gefunden hatte, schleppte er mir ca. zehn dicke leere Alben an und drückte sie mir mit den Worten "Damit du das nächste Mal etwas Sinnvolles zu tun hast, wenn dir wieder langweilig ist" in die Hand. Ich glaube, er war über die Schlafzimmersache immer noch nicht hinweg.

Ich habe gelacht und ihm nen Vogel gezeigt. Ich meine, wer sortiert denn bitte schön all seine Fotos ordentlich in Alben? Hat nicht jeder eine alte Ramsch-Foto-Kiste im Keller oder auf dem Dachboden stehen? Mit Bildern, die du nicht einmal deiner Mutter zeigen willst? Ich besitze gleich zwei dieser Kisten.

Und glaubt mir, meiner Mutter würde ich die nie im Leben in die Hand drücken. Die würde sie mit einem hellen Aufquietschen und wässrigen Augen augenblicklich in ihrer Jackentasche verschwinden lassen und beim nächsten Weihnachtsfest hätte ich dann den Salat. Ein Poster in Lebensgröße von einem kleinen dicken Mädchen mit blonden Locken, die in ein viel zu enges Ballerina-Röckchen gepresst wurde und mit der Eleganz eines Elefanten über das Parkett irgendeiner Ballettschule rollt. Und zu allem Überfluss müsste ich auch noch zugeben, dass selbiger rosa Elefant ich war!

Also, an meine Foto-Kiste kommt man nur über meine Leiche. Wenn ich gewusst hätte, was mich an diesem Tag noch erwartete, hätte ich über diesen Satz wahrscheinlich zweimal nachgedacht.

Wie dem auch sei, heute war nun endlich dieser schicksalshafte Tag gekommen. Mit einem ergebenen Seufzen holte ich die Kisten aus meinem Schrank und suchte ein jedes Foto, welches ich in der gesamten Wohnung finden konnte. Alles zusammen wurde dann beherzt über dem Couchtisch verstreut und ich ergab mich meinem Schicksal.

Die erste Stunde verlief ganz gut. Ich sortierte alle Bilder in Haufen, wie z.B. Kindheit, Jugend oder auch nach Freundesgruppen, Familie etc. Und natürlich gab es auch einen Haufen, der all meine Peinlichkeiten beherbergte. Der dicke rosa Elefant lag ganz oben auf.
Und dann, ganz unabsichtlich (ja, wirklich! Ich hatte mir nicht die ganze Zeit gewünscht, dass ein rettender Engel in mein Wohnzimmer gesegelt kam und mich vor meinem ganz persönlichen Foto-Alptraum bewahrte! Wirklich!) stieß ich mit meinem Ellenbogen an mein Potter-Buch, welches auf der Armlehne lag und nun mit einem lauten Klong zu Boden ging. Erschrocken fuhr ich in die Höhe, doch nichts geschah. Leicht genervt (Adios mein rettender Engel) pustete ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, hob mein geliebtes Buch wieder auf und legte selbiges nun in sicherer Entfernung auf den Küchentisch. Immerhin sollte meinem Buch nichts passieren. Doch als ich mich dann wieder umdrehte und zurück an meine hochanspruchsvolle Arbeit wollte, blieb ich bei dem Anblick, der sich mir bot, wie angewurzelt stehen.

Ich blickte mit einer Distanz von ca. zwei Fingerbreit direkt auf die Spitze eines Zauberstabs. Das erkannte ich zumindest nach mehreren schweigsamen Sekunden, während denen ich nur schielend auf den kleinen Punkt direkt vor meiner Nase glotzte.

Nachdem sich der Schielstand wieder eingerenkt hatte, wanderte mein Blick langsam den Zauberstab entlang und kam zu einer Hand, die mich wortwörtlich nach Luft schnappen ließ. Ich meine, wann sieht man schon einmal eine Hand, und wirklich nur die Hand(!), und denkt „Wow, das ist heiß!“ Ja, für mich war es auch ein erstes Mal.

Die Hand war stark und wohlgeformt und legte sich mit einer Sicherheit um den Zauberstab, die es ziemlich deutlich machte, dass dieser Mann wusste, wie man damit umging. Zwei wunderschöne Silberringe zierten die schmalen, langen Finger, wobei ein jeder Finger von einem perfekt manikürten Nagel gekrönt wurde. Kurzum, dies war eine Hand zum Niederknien.

Fast hätte ich selbiges auch getan, hätte ich mich nicht im letzen Moment noch daran erinnert, dass sich noch immer ein Zauberstab direkt vor meiner Nase befand. Dieses Problem musste als erstes gelöst werden! Erst danach dürfte ich mich wieder meinen Hand-Fetischisten-Träumen hingeben, entschied ich.

Ich lehnte mich also zurück und warf einen Blick an der schicken Hand vorbei auf den Mann, der an selbiger hing. Und wieder hätte mich beinahe der Schlag getroffen.

Dort stand Draco, nur älter, noch eleganter und mit strahlend blauen anstatt grauen Augen. Dieser Mann war eine Vision, und der Rest von ihm hielt auf jeden Fall, was die Hand allein versprach.

Bevor ich doch noch anfing zu sabbern, riss ich mich zusammen und tat das Einzige, was man in einer solchen Situation tun konnte. Ich kicherte wie ein sechsjähriges Schulmädchen mit Kniestrümpfen und rosa Schleifchen im Haar.

Mein blödes Gekicher muss meinen Gast doch ein wenig aus dem Konzept gebracht haben, denn für einen Moment fiel die kalte Maske der Malfoys, er senkte verdutzt den Zauberstab und starrte mich mit leicht geöffnetem Mund und großen Augen einfach nur an. Und das ließ mich handeln.

Ich streckte ihm noch immer giggelnd meine Hand entgegen und begrüßte ihn.
„Hallo Lucius, ich bin Ellen.“

Sekunden verstrichen, in denen ich noch immer meine Hand ausgestreckt hielt, und Lucius offensichtlich die momentane Gesamtsituation verdaute. Geduldig wie ich nun einmal bin, wartete ich einfach ab und beobachtete meinen Gast.

Die verschiedensten Emotionen flackerten über sein schönes Gesicht. Unglaube, Verwirrung, dann Erkenntnis und zu guter Letzt Abscheu, bevor die altbekannte Eismaske wieder hervorgeholt wurde und er mich nur noch aus kalten Augen ansah. Das reichte mir dann auch irgendwann. Ich zog meine Hand zurück und schritt an ihm vorbei.

„Weißt du, für gewöhnlich gibt man sich ja die Hand, wenn man sich kennen lernt. Ist das bei Reinblütern nicht so?“
Ich wusste, dass ich mich gerade auf ganz dünnes Eis wagte, doch war die Verlockung einfach zu groß. Grinsend warf ich ihm einen frechen Blick zu.

Wie geplant riss das Lucius endlich aus seiner Starre.
„Du wagst es mit mir über Reinblüter zu sprechen, Muggel?!“, donnerte der Blonde los. So schnell konnte ich gar nicht gucken, da hatte ich auch schon wieder seinen Zauberstab im Gesicht. Vor Schreck machte ich einen Satz rückwärts und fiel wie ein nasser Sack über die Sofalehne. Man, der Kerl konnte aber auch wirklich angsteinflößend sein. Kein Wunder, dass die ganze Zaubererwelt vor ihm in die Knie ging. Oder lag das vielleicht doch an seinen schönen Händen?

Allerdings muss ich zugeben, dass es mir irgendwie jetzt auch reichte. Mit der Eleganz des rosa Elefanten meiner Kindheit wurschtelte ich mich wieder hoch und blitzte ihn an.

„Jetzt reicht es aber! Du bist hier in meiner Wohnung, in meiner Welt! Dein Zauberstab funktioniert hier gar nicht, also steck den gefälligst weg! Und wie bitte kommst du dazu, mich in meinem eigenen zu Hause zu bedrohen? Eigentlich hatte ich mich auf meinen nächsten Besuch aus Hogwarts gefreut, aber wenn ich mir deinen Auftritt hier so ansehe, dann denke ich da nochmal drüber nach!“

Mit rotem Kopf und funkelnden Augen ließ ich mich nun doch wieder mit einem „Hmpf“ aufs Sofa fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Na toll! Da freut man sich die ganze Zeit und dann sowas. Nix da mit rettender Engel und so. Obwohl, wären die Manieren ein bisschen besser, könnte der schicke Blonde durchaus als Engel durchgehen. Doch bevor sich meine Gedanken wieder in eine ganz und gar nicht angebrachte Richtung verabschiedeten, riss ich mich selbst zur Ordnung.

Ein schöner Mann mit dem Benehmen eines Hippogreifen steht in meinem Wohnzimmer. Sollte ich mich vielleicht vorher auch noch vor ihm verbeugen, bevor ich mich ihm nähere? Sicher nicht!

Doch es dauerte nicht lange, während ich so schmollend auf dem Sofa saß, bis sich etwas regte. Mit einem Mal fühlte ich, wie sich das Sofa neben mir unter einem weiteren Gewicht senkte.
Überrascht blickte ich nach links und musste erst einmal blinzeln. Dort saß er, die Arme in einer ähnlichen Art und Weise vor der breiten Brust verschränkt, und sah mich weiterhin an. Doch seine blauen Augen waren nun nicht mehr so eisig, was mich doch ein wenig freute. Ich entschied es einfach noch einmal zu versuchen.

Mit einem kleinen Zögern streckte ich ihm nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten meine Hand entgegen.

„Ich bin Ellen. Und so wie ich das sehe, bist du noch mindestens 25 Minuten hier. Es wäre durchaus angemessen, wenn du dich in dieser Zeit so verhältst, wie ich es aus den Büchern von dir gewohnt bin.“ Ich dachte dabei natürlich an die altbekannte Höflichkeit der Malfoys, vielleicht auch ein wenig an den so viel umworbenen Charme. Er dachte gewiss gerade an etwas ganz anderes.

Ein unheimliches Funkeln schlich sich in den sonst so klaren Blick und mir lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem unheilbringenden Lächeln. Ich musste schlucken.

„Naja, vielleicht doch nicht genauso wie in den Büchern.“ Unsicher rutschte ich ein Stück von ihm ab. Darauf folgte die wohl unerwarteteste Reaktion des Abends.

Er lachte.

Lucius Malfoy, Obertodesser und Eisklotz der Nation, saß in meinem Wohnzimmer und lachte! Das war fast so unwahrscheinlich wie ein freundliches Hallo von Severus!
Bevor ich jedoch mein Entsetzen zeigen konnte, hatte er sich auch schon wieder beruhigt.

„Wissen Sie, Miss Ellen, Severus hatte mir bereits von Ihnen berichtet und ich muss sagen, er hat nicht untertrieben. Es ist durchaus amüsant in Ihrer Gegenwart.“ Er nickte mir von der Seite her zu und stand dann auf.
War das gerade ein Kompliment gewesen? Ich war noch immer viel zu entsetzt um überhaupt ein sinnvolles Wort herauszubekommen. Stattdessen starrte ich lieber weiterhin Lucius an, war ja immerhin auch die schönste Aussicht seit langem (oh, das sollte ich vielleicht nicht unbedingt in der Gegenwart meines Freundes sagen!).

Lucius sah sich nun zum ersten Mal in meinem Wohnzimmer um. Das leichte Naserümpfen zeigte mir, dass er nicht sonderlich begeistert war. Aber hey, was soll’s? Nicht jeder kann so leben wir Master Lucius.

„Hier leben Sie?“, fragte er mich auch prompt und schielte dabei auf das Fotochaos auf meinem Couchtisch. Das ließ mich doch mit den Augen rollen.

„Ja, hier lebe ich. Und du kannst mich Ellen nennen, nicht „Miss Ellen“ oder „Sie“. Das klingt komisch. Und zu deiner ungestellten Frage: Nein hier sieht es nicht immer so aus. Ich war nur gerade dabei, ein paar Fotos zu sortieren, bevor du mir die Ehre erwiesen hast, mich zu besuchen.“
Ich setzte mein bestes höhnisches Lächeln auf, um meinen Sarkasmus noch zu unterstreichen.

Und siehe da, Lucius schien beeindruckt. Er antwortete mir mit einem wissenden Grinsen, welches mir die Nackenhaare aufstellen ließ. So ansehnlich der Mann auch war, er blieb ein Teufel im Herzen. Oder doch nicht? Ich nahm mir vor der Sache mal ein bisschen auf den Grund zu gehen. Welches Thema war dafür denn am besten geeignet? Sein Sohn? Na, vielleicht später. Sein Lord? Uh, bei dem Gedanken schüttelte es mich. Nein, danke, das Schlangengesicht musste ich nicht unbedingt mit Lucius diskutieren. Na, dann blieb doch noch ein ganz wichtiges Feld übrig!

„Sag mal, wie geht es denn Narcissa?“ Ich versuchte so uninteressiert auszusehen wie er, was mir jedoch aufs Kläglichste misslang. Doch anscheinend hatte ich genau die richtigen Knöpfe bei dem Eisklotz gedrückt, denn bei meinen Worten legte sich der kleinste Hauch eines wahren Lächelns auf sein Gesicht.

„Sehr gut, danke der Nachfrage“. Höflich wie eh und je.

„Was macht sie denn gerade?“ Ich will es immer ganz genau wissen. Wenn man den Kerl schon einmal hier hat…

„Schoppen, nehme ich an.“

Na gut, vielleicht war das Thema doch nicht so spannend. Nicht ein jeder konnte so verliebt gucken wie James, wenn man nur Lilys Namen erwähnte. Dann eben ein Themenwechsel.

„Und Draco?“

Als Antwort bekam ich nur ein Schnaufen und eine wegwerfende Handbewegung, was mich dann doch neugierig machte. Vielleicht wusste Lucius ja auch mehr über Dracos geheimnisvolles Verschwinden! Ich entschied, einfach mal nachzuhaken, Fragen kostet ja nichts, auch nicht bei einem Malfoy.

„Sag mal, Lucius“, ich sah von meiner Sortier-Aktion auf und blickte direkt in ein Paar blaue Augen. Fast hätte ich bei diesem Anblick vergessen, was ich eigentlich wollte. Doch im letzten Moment fiel es mir doch wieder ein.

„Weißt du eigentlich, wo Draco immer hin verschwindet?“ Direktheit hat noch niemanden umgebracht. Zumindest bis heute. Der mörderische Ausdruck auf seinem Gesicht ließ mich schwer schlucken, doch ich hielt seinem stechenden Blick tapfer stand. Merlin, der Kerl ließ meine Knie schlottern, und das auf jede erdenkliche Art und Weise!

„Miss Ellen“, begann er, doch wurde sofort von mir unterbrochen. „Nur Ellen, bitte“, schob ich schnell hinterher.
Er zog gekonnt eine Augenbraue in die Höhe, was mich doch erschreckend an Draco erinnerte. Bevor ich ihm das mitteilen konnte, fuhr er auch schon fort.

„Ellen“, spuckte er mir förmlich entgegen, „mein Sohn ist leider vom rechten Wege abgekommen.“ Entsetzt starrte ich ihn an. Was bedeutete das denn?
„Draco sollte sich um sein Studium kümmern“, fuhr er fort. „Er plant ein Meister der Zaubertränke zu werden, genauso wie es sein Patenonkel ist. Dafür muss er hart arbeiten und lernen! Doch was tut er? Er treibt sich herum, verschwindet immer wieder für Stunden am Stück. Niemand weiß, wo er sich aufhält, doch wenn er zurückkommt, hat er ein absolut untypisches Lächeln auf dem Gesicht. Ein Lächeln!“ Lucius schloss bei diesen Worten gequält die Augen, was mich zum Kichern brachte.

„Na und? Ich meine, er ist volljährig, und kann im Prinzip machen, was er will. Ich meine, als er vor einigen Wochen hier gewesen ist, schien er nicht so, als sei er vom rechten Weg abgekommen“, wiederholte ich Lucius eigene Worte. Doch er sah mich nur so an, als habe ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Er lächelt! Lächelt!“, wiederholte er nun noch einmal, was mich doch zum Kichern brachte.

„Lucius, dein Sohn ist durchaus im Stande zu dieser Form der Mimik. Hatte ich bis vor einigen Wochen auch nicht für möglich gehalten, aber es ist wahr. Und meiner Meinung nach schadet es Draco ganz und gar nicht. Egal was oder wer“, ich wackelte bei diesem Wort lasziv mit den Augenbrauen, „Draco zum Lächeln bringt, Hauptsache, es funktioniert.“

Zufrieden mit mir und meiner kleinen Rede zur Verteidigung des Lächelns auf Dracos hübschem Gesicht lehnte ich mich wieder auf dem Sofa zurück und wartete ab.

Zu meiner Enttäuschung schien der Malfoy Patriarch nicht weiter daran interessiert zu sein, über seinen Sohn zu diskutieren. Sei es aufgrund meiner Argumente, oder doch wegen des rosa Elefanten, denn just in diesem Moment fiel Lucius Blick auf den Stapel Fotos, den ich gedanklich nur „die Unzeigbaren“ nannte. Na super!

Die blauen Augen meines Gastes wurden immer größer, und mit der Schnelligkeit eines Suchers (hatte Draco daher sein Talent? Muss mal nachfragen…) schmiss sich der Blonde auf den Fotohaufen. Nun ja, im übertragenen Sinne natürlich. Ein Malfoy schmeißt sich nicht!

Lucius grabschte sich also meine Unzeigbaren und ließ sich mit einem Schnaufen, welches größten Unmut ausdrückte, neben mir aufs Sofa nieder.

„Nein, lass die Bilder liegen!“, versuchte ich noch das Unvermeidbare abzuwenden, jedoch wusste ich schon vorher, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit war. Somit blieb mein Versuch auch nur halbherzig.
Lucius grinste mich nur fies von der Seite an und begann seelenruhig, den Stapel Fotos durchzusehen. Weit kam er nicht, denn schon beim dritten Bild konnte er seine Belustigung nicht mehr verbergen. Und das hieß schon etwas!

Er kam zu einem Bild, welches mich im zarten Alter von zwölf zeigte. Ich, das bedeutete in diesem Fall ein mopsiges Mädchen, mit blonden schulterlangen Haaren, einem herausgewachsenen Pony, einer Zahnspange in der Größe Gran Canarias und einer Armee Pickel im Gesicht. Mein T-Shirt war eindeutig zu klein und zeigte von den Überresten des Babyspecks eindeutig zu viel. Gott, und meine Mutter ließ mich damals so aus dem Haus!

Lucius fand das ganze anscheinend so witzig, dass er selbst nach Jahrelanger Übung in diesem Moment jegliche Contenance über Bord warf und lauthals loslachte. Er lachte so doll, dass ihm schon bald die Tränen über die Wangen liefen und er sich den Bauch halten musste. Mit einem der eleganten Finger zeigte er die ganze Zeit auf mein zwölfjähriges Ich. Kaum hatte er sich wieder beruhigt, fiel sein Blick wieder auf das Bild und schon ging es von vorne los.

Und ich saß daneben, mit einem sauren Ausdruck auf dem Gesicht und zählte die Minuten, die noch verblieben. Zum Lachen war mir so gar nicht zu Mute…

Nach einigen langen Minuten beruhigte sich der lachende Blonde wieder neben mir. Ab und an entwich ihm noch ein kleines Glucksen, doch ansonsten hatte er sich schon wieder ganz gut im Griff. Erstaunlich, selbst einen Malfoy kann man mal aus der Fassung bringen. Alles, was benötigt wurde, ist ein Mädchen in der Pubertät! Wenn das seine Duellier-Gegner wüssten…

„Was ist denn bitte an diesem Foto so witzig?“, wandte ich mich mit leicht angestrengter Ruhe an meinen Besucher. Dieser grinste wieder breit. Grinsen, nicht Lächeln! Ein riesen Unterschied!
„Ich meine, sahen wir mit zwölf nicht alle mal irgendwie so aus?“ Ich gestikulierte wild in Richtung des Bildes. Als Antwort griff sich Malfoy nur in die Innentasche seines teuren Umhangs und zog ein eigenes Foto hervor. Nun doch von der Neugierde gepackt rutschte ich ein wenig näher an ihn heran und lugte ihm über die Schulter. Zur allgemeinen Überraschung wich er weder vor mir zurück, noch begann er mich zu beschimpfen. Ein Sieg auf voller Linie! Das war mir die Peinlichkeit der Unzeigbaren durchaus wert, entschied ich.

Das Bild war ein Zaubererfoto. Es zeigte einen ca. zwölfjährigen Jungen mit blondem Haar vor dem Eingang eines großen Herrenhauses stehen. Im ersten Moment dachte ich, dass es ein Bild von Lucius selbst sei. Eitler Fatzke ist er doch! Doch bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es sich hierbei um Draco handelte, anscheinend fotografiert direkt vor den Toren Malfoy Manors.

Mein weibliches Herz schwoll bei dieser süßen Geste! Das kalte Malfoy Oberhaupt trug ständig ein Bild seines Sohnes mit sich herum, egal ob er gerade Ministeriumsangestellte erpresste oder sein Gesicht hinter einer weißen Maske verbarg. Ich war gerührt.

Die Tatsache, dass Draco auf dem Bild wie aus dem Ei gepellt aussah, verwarf ich mit einer schnellen Handbewegung. Malfoy zählten bei sowas einfach nicht! Die hatten ihre eigenen Regeln und Statuten!

Zu meiner großen Überraschung hielt mir Lucius das Bild des jungen Dracos hin. Mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue (diese Geste hab ich von den Malfoys geklaut und sie ist sooo cool!) griff ich nach selbigem. Doch Lucius nickte mir nur kurz zu und wandte sich dann wieder meinen Unzeigbaren zu.

Zum Glück blieb mir ein weiterer Anfall des sehr un-Malfoy-haften Verhaltens erspart. Ich wagte es mich nach wenigen Minuten ganz vorsichtig an Lucius breite Schulter zu kuscheln.
Doch leider blieb dies nicht unbemerkt.

„Was soll denn das werden?“, brummte mein Besucher leise, während sich sein Blick auf ein Bild von mir im Alter von 15 Jahren in einem eindeutig zu engen Bikini heftete. Waren damals eigentlich all meine Sachen mindestens eine Nummer zu klein?

„Uh, ich kann so besser sehen?“, versuchte ich es mit einer Ausrede und einem Engelslächeln. Lucius warf mir nur einen wissenden Blick zu, ließ mich jedoch weiterhin mit seiner Schulter kuscheln. Hm, der Kerl roch mindestens so gut wie er aussah. Welch Schande, dass seine politischen Ansichten so ganz und gar inakzeptabel waren!

Mir fielen aufgrund meiner wohligen Situation schon langsam die Augen zu, als sich der Arm unter meinem Kopf plötzlich heftig bewegte. Erschrocken riss ich die Augen auf (hatte ich die doch tatsächlich schon geschlossen!) und blickte mich um. Mein Stapel der Unzeigbaren lag verstreut quer über Boden, Couch und meiner Wenigkeit. Überrascht sah ich mich nach Lucius um, den ich zuerst nicht entdeckte. Doch dann tauchte sein blonder Schopf über der Sofalehne wieder auf.

„Was ist denn?“

„Nichts, gar nichts!“, log der doch wie gedruckt! Mit den Schultern zuckend machte ich mich daran, die Bilder wieder einzusammeln. Doch als ich gerade auf Knien robbend um die Couch gekrochen kam, traf mich nichts weiter als Leere.

Wie es aussah war seine Zeit schon um, und er hat mir noch nicht einmal etwas geschrieben! Seufzend sammelte ich die letzten paar Bilder wieder ein. Da fiel mein Blick auf ein verkehrt herum liegendes Foto. Auf der Rückseite stand eine Nachricht!

Aufgeregt griff ich nach diesem Bild und las. In elegant geschwungenen Schrift stand dort.

„Ellen,

es war durchaus interessant, doch etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.

Es grüßt L.M.

PS: Sie sollten solche Fotos nicht offen herumliegen lassen!“


Verwirrt runzelte ich die Stirn und drehte das Bild herum. Eine Sekunde lang herrschte Stille, bis ich in schallendes Gelächter ausbrach und mich nun kichernd über den Boden rollte.

Da hatte Lucius doch mein Bild vom Besuch am FKK Stand gefunden.

Ich beruhigte mich wieder und schnappte mir mein Nackedei Foto, ebenso wie das Bild vom jungen Draco, welches noch immer auf meinem Couchtisch lag und eilte davon. Ich pinnte beide Relikte meines letzten Besuches neben deren Vorgänger. Eine hübsche kleine Sammlung hatte ich nun schon. Ob es wohl noch mehr werden würden? Abwarten hieß meine Devise, und natürlich weiterhin Fotos sortieren!



***tbc***


Ich hoffe, dass wir ganz bald wieder etwas voneinander hören. Ich werd mich bemühen, und ihr? *Richtung Review Button schiel*

Bis bald!

LG
Ellen


17.02.2008 - 19.15Uhr


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