von pagesturner
Lily fühlte sich ziemlich kaputt, als sie am Morgen aufwachte. Anfangs wusste sie nicht wo sie war, doch plötzlich spürte sie eine Bewegung und wandte sich um.
Ihr Herz machte einen Hüpfer, denn die Ereignisse des
gestrigen Abends fielen ihr wieder ein. Liebevoll schlang sie ihre Arme von hinten um den schlummernden Remus und kuschelte sich an ihn. Die anderen Betten waren alle leer.
James hatte sich geweigert im selben Schlafsaal wie Remus und Lily zu schlafen und hatte darum mit Sirius im Gemeinschaftsraum übernachtet. Sirius hingegen hatte Peter angewiesen, es den beiden gleichzutun und im Gemeinschaftsraum zu übernachten, es sei denn, er würde sich lieber die ganze Nacht im Bett herum wälzen wollen, weil er wegen dem lauten Gestöhnen nicht schlafen konnte.
Langsam regte Remus sich. Er spürte zwei warme Hände, die seinen nackten Bauch streichelten. Vernarrt lächelte er Lily zu.
„Wie spät ist es eigentlich? Wir liegen hier so ruhig rum?!“, fragte Remus jammernd und setzte sich auf. Verschlafen zerstrubbelte er sich seine Haare, während er seinen Umhang und die restliche Schuluniform zusammen sammelte.
Lily beobachtete ihn belustigt.
„Heute ist Freitag und das heißt: Wir haben die ersten beiden Unterrichtstunden frei!“
Remus war gerade dabei sich seine Hose anzuziehen, da hielt er inne. Kopfschüttelnd grinste er Lily an, die sich nun kichernd auf dem Bett zusammenrollte.
„Was würde ich nur ohne dich machen, Lily Mäusschen?“
Remus gab Lily einen kurzen Kuss auf die Stirn und zog sich dann weiter an, was Lily protestierend kommentierte: „He! Was soll das? Ich dachte du kommst jetzt zu mir?!“
„Falsch gedacht...“, zwinkerte Remus, er war nun endlich wieder vollständig bekleidet.
Betrübt verzog Lily das Gesicht und setzte sich bockig zwischen die Kissen.
„Na, wer zieht denn da eine Schnute?“
Remus liebte es mit Lily rumzualbern. Im Grunde war es ziemlich kindisch, aber vielleicht lag das am Verliebt sein...
„Huhu, der böse Werwolf kommt angeschlichen, er hat das hübsche Mädchen zum Fressen gern!“
Leise pirschte er sich an das Bett heran und Lily zog sich kreischend die Decke über den Kopf. Mit einem Satz fiel Remus über sie her und kitzelt sie von oben bis unten durch...
„Bitte… ich gebe auf… du darfst mich vernaschen!“, keuchte Lily nach einigen Minuten und beide wurden plötzlich ganz ruhig. Sie schloss die Augen und öffnete ihren Mund ein wenig.
Gerade wollte Remus diese wunderbaren roten Lippen versiegeln, da unterbrach ihn eine Stimme.
„Wenn ihr noch etwas Essbares zu euch nehmen wollt, bevor es nichts mehr gibt, solltet ihr jetzt herunter kommen.“
James Potter stand teilnahmslos in der Tür, doch seine Augen ruhten auf Lily.
Er musterte sie mit einem undeutbarem Blick.
Sofort fühlte sie sich unwohl.
Abgesehen davon trug sie lediglich ein weißes, großes Männer T-Shirt von Remus, welches
jedoch ihre nackten, schlanken Beine entblößte.
Remus spürte, dass Lily sich nicht wohl fühlte und antwortete mindestens genauso
knapp: „Danke, James. Wenn wir Hunger haben, kommen wir herunter.“
James warf einen letzten Blick auf die beiden, dann drehte er sich um und verlies den Raum.
Was für ein Mistkerl, dachte Remus, er wusste genau, dass das Essen nie alle wurde, da die
Hauselfen jederzeit bereit standen.
„Ich mag es nicht, wie er mich ansieht.“, sagte Lily.
„Glaub mir, mir gefällt es auch nicht.“
Remus beugte sich zu Lily hinüber und gab ihr endlich den wohlverdienten Kuss.
„Komm, ich möchte hier raus.“, meinte Lily danach und stand auf.
James hatte ihre Stimmung allein mit seinem Auftauchen ins Miese gezogen.
Während sie sich anzog beobachtete Remus voller Genuss ihren schönen Körper von hinten.
Deutlicher als je zu vor wurde ihm klar, wie sehr er sie liebte.
„Lily, habe ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich dich liebe?“
Lily drehte sich um, zog den Pullover über ihren Kopf, schüttelte die Haare zu recht und antwortete dann mit einem zauberhaften Lächeln auf den Lippen: „Jetzt schon.“
Gemeinsam schlenderten sie in die Große Halle.
Zum Glück hatte der größte Teil der Schüler gerade Unterricht und in der Halle war es darum relativ ruhig und leer. Das ersparte den beiden einiges Getuschel und lästige Blicke, war doch in der ganzen Schule bekannt, dass James Potter um Lilys Herz anhielt.
Und eben diese betrat jetzt strahlend - an der Hand von Remus Lupin - die Halle.
Was da wohl im Gange war? Ob es einen Streit innerhalb der berühmten Rumtreibergruppe gegeben hatte? War die Harmonie des Dreamteams durch ein Mädchen zerstört worden?
Lily versuchte die bösen Blicke zu ignorieren und setzte sich neben Remus and den Tisch.
Schweigend kaute sie auf ihrem Brot herum. Mit einem Mal fühlte sie sich verlassen.
Trotz Remus unmittelbarer Anwesenheit kam sie sich plötzlich so einsam vor.
Freunde hatte sie noch nie wirklich gehabt. Natürlich hatte es die ein oder andere Schulfreundin gegeben, doch nie war eine wirklich feste Freundschaft entstanden.
Vielleicht lag es daran, dass Lily eher eine Einzelgängerin war oder das sie ziemlich launisch
sein konnte...
Plötzlich sehnte sich Lily Evans nach einer Freundin. Einer besten Freundin, der sie alles
erzählen konnte.
Natürlich, sie hatte ja nun Remus, ihm konnte sie auch alles erzählen, aber sie brauchte jemanden, der sich über ihr Glück freute, jemand mit dem sie Geheimnisse
austauschen konnte und jemand der ihr Verliebt sein nachvollziehen konnte.
Gab es so jemanden?
Nachdenklich schweifte ihr Blick über die Tische.
Lily hatte noch nie viel Kontakt mit Schülerinnen aus ihrem Jahrgang gehabt und bei
genauerem Überlegen fiel ihr auch niemand ein, auf den alle Eigenschaften zutreffen würden.
Selbst zu ihrer Muggelschwester pflegte sie kein gutes Verhältnis. Petunia hatte sie nie so akzeptiert, wie sie war.
Traurig lies sie Honig auf ihr Brot tröpfeln.
„Honey…“, murmelte Remus.
„Was?“, Lily sah ihn fragend an.
„Honey, du erinnerst mich an Honig, Lily, goldig und süß zerläufst du zwischen meinen Fingern.“
Er schleckte sich einige Honigspritzer von den Fingern und grinste sie frech an.
Kopfschüttelnd biss Lily in ihr Brot, als plötzlich die Stühle, ihnen gegenüber, besetzt wurden.
„Morgen Moony!“, sagte Sirius mit extra starker Betonung und Peter fügte rasch hinzu: „Und guten Morgen, Lily.“
Verwundert starrte Remus auf die anderen drei Rumtreiber. Sirius hatte sich zwischen Peter und James (der nicht so aussah als würde er dies freiwillig tun) gesetzt.
Sirius blickte James erwartungsvoll an und als dieser weiterhin missmutig auf seinen Teller starrte, gab Tatze ihm einen auffordernden Stoß in die Seite.
„Morgen.“, grummelte James ärgerlich und rieb sich den Bauch.
Dann hob er den Kopf und blickte Lily direkt in die Augen.
Wie versteinert erwiderte sie den Blick und las das erste Mal nicht Spott oder Begierde in James’ Augen, sondern Enttäuschung oder gar Hilflosigkeit.
Mit einem Mal wurde ihr klar, dass in den letzten 24 Stunden James gesamte Wünsche und Vorstellungen und auch Ziele durcheinander gebracht und zerbrochen wurden.
Seine haselnussbraunen Augen schrieen ihr entgegen
´ Warum? Warum tust du mir das an? Hättest du es nicht einfach sagen können? ´
Leicht schüttelte Lily ihren Kopf.
James schluckte schwer.
Dann fasste er seinen Entschluss…
~Ich hoffe, dass ich euch mit dem neuen Kapitel erfreuen konnte! Weiß aber noch nicht wann das nächste kommt, denn ich habe im Moment einiges zu tun...
Ihr könnt ja solange meine anderen Storys lesen ^^. Freue mich auf eure reviews!~
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