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Fanfiction

Reise in die Vergangenheit - Schuld und Unschuld

von Ellen E.

Weiter gehts...


Schuld und Unschuld

Als sich Remus wieder in Dumbledores Büro befand, blickte er sich um. Es sah fast aus wie damals. Nur war gerade Tag und die Sonnenstrahlen fielen ins Zimmer und überfluteten es mit warmem Licht. Remus schritt ans Fenster und hielt sein Gesicht in die Sonne. Jetzt, nach der dritten Erinnerung schmerzte es nicht mehr ganz so herzzereisend. Zwar tat es immer noch weh an seine Freunde zu denken, doch Remus überfiel kein erneuter Weinanfall. Er stand ruhig am Fenster und schloss die Augen.

Ja, in dieser Nacht hatte sich alles verändert. Obwohl James und Snape immer noch Feinde waren, schafften sie es ihre gemeinsame Nachsitzzeit irgendwie zu überstehen. Sirius durfte sich ein gehöre Standpauke von James anhören. So wütend hatte Remus seinen Freund selten gesehen. Sirius überfiel danach eine große Reue und er wollte schon zu Dumbledore gehen um ihm alles zu gestehen und James von seinen Nachsitzstunden zu befreien. Doch dies ließ James nicht zu. Durch Sirius schlechtes Gewissen hatte sich die Geschichte für James erledigt und er ertrug die Stunden mit Snape mit Würde.

Auch hörten die ständigen Duelle zwischen den Feinden fast gänzlich auf. Böse Blicke waren so ziemlich das einzige, das sie sich zuwarfen. Im Prinzip behandelten sie sich gegenseitig wie Luft und ignorierten einander.

James war in dieser Nacht erwachsener geworden, er verfluchte nicht mehr jeden aus Jux und Dollerei, nur weil er es konnte. Er half seinen Mitschülern und nach einigen Monaten schaffte er es Lily zu einem Date nach Hogsmeade zu überreden.

Bei dem Gedanken an Lily schüttelte Remus schnell den Kopf und öffnete seine Augen. "Nein! Jetzt nicht an Lily denken!", sagte er sich, schließlich war noch eine Flasche auf dem Tisch und das hieß, noch eine Erinnerung an diesem Nachmittag.

Remus seufzte. Doch dann fasste er sich ein Herz und nahm das fünfte und letzte Pergament in die Hand.

"Lieber Remus,

Diese letzte Erinnerung stammt nicht aus deiner Schulzeit, und doch gehört sie genau hier her, denn sie schließt diese Thematik, nicht nur für dich, ab. Es ist erneut eine Erinnerung von Sirius. Sie ist wesentlich jünger als die anderen, genauer gesagt erst einige Wochen alt. Sirius befand sich am Grimmauldplatz Nummer 12. An diesem Abend fand eine weitere Ordenssitzung statt, welche in wenigen Minuten beginnen sollte. Doch einige Teilnehmer kamen schon früher. Ich weiß, dass du dich fragen wirst, weswegen ich dir diese Erinnerung zeige. Eine Antwort wirst du bald erhalten.

Ich wünsche dir auch ein letztes Mal viel Kraft.

Albus Dumbledore"


Remus blickte die kleine Flasche an. Eine Erinnerung von vor ein paar Wochen? Was soll das? Was hatte das mit der Feindschaft zwischen Snape und den Freunden zu tun? Leicht verwirrt ließ er die zarten Fäden der Erinnerung in der Flasche herumwirbeln, bevor er sie ins Denkarium schüttete. Im nächsten Moment sauste er durch das tiefe Schwarz und keinen Augenblick später saß er in der Küche von Grimmauldplatz 12.

Vor ihm saß "Sirius!" stieß Remus aus. Seinen alten Freund so vor sich zu sehen, versetzte ihm doch einen harten Stich im Herzen. So hatte er Sirius oft am Grimmauldplatz gefunden, allein, mit zerzausten Haaren und genauso sah er aus, als er im Ministerium durch den Steinbogen fiel. Remus konnte seine Augen nicht abwenden. Hatte er sich doch so lange gewünscht, seinen besten Freund noch einmal zu sehen, war es nun endlich soweit. Er sog jeden Zentimeter von Sirius Gesicht in sich auf und wollte ihn für immer in Erinnerung behalten.

Durch ein lautes Klopfen wurde Remus aus seinen Gedanken gerissen. Sirius war aufgesprungen und zur Tür gerast. Man konnte deutlich erkennen, dass er sich darüber freute, Gesellschaft zu bekommen. Remus fragte sich gerade, weshalb er nicht öfter hergekommen war, als Sirius erneut die Küche betrat. Doch dieses Mal war sein Gesicht nicht fröhlich, es war ausdruckslos. Hinter ihm erkannte Remus zwei Menschen die Küche betreten, die ihm nur allzu vertraut waren.

Was sollte das hier werden? Ein geheimes Treffen?

Remus Augen weiteten sich. Hinter Sirius betraten Albus Dumbledore und Severus Snape die Küche. Dumbledores Ausdruck war unergründlich, Snape hingegen sah man deutlich an, dass er am liebsten ganz woanders wäre.

"Kommt, setzen wir uns", meinte Dumbledore und zog sich einen der Holzstühle heran. Snape und Sirius hingegen rührten sich nicht, starrten sich nur an. So wie meistens, wenn sie dazu gezwungen wurden, sich an einen Tisch zu setzen.

"Macht schon, wir haben nicht so viel Zeit!" ermahnte Dumbledore nun etwas schärfer und letztlich ließen sich beide nieder, wenn auch mit den größtmöglichen Abstand zueinander.

Dumbledore hingegen schien zufrieden. Mit einem Lächeln auf den Lippen wand er sich an Sirius. "Du fragst dich bestimmt, weswegen wir jetzt schon hier sind Sirius, aber dafür gibt es einen ganz einfachen Grund. Ich möchte dir gern etwas erzählen. Ich bin der Meinung, dass eure Feindschaft und Streitereien eine Gefährdung für den Orden sind. Und ich bitte euch dies nun heute Abend endlich beizulegen. Ihr seid keine Kinder oder Jugendlichen mehr, sondern erwachsene Männer. All die Feindschaft aus der Schulzeit liegt lange zurück und inzwischen ist viel passiert. Doch bevor dies moeglich ist, musst du Sirius noch die ganze Wahrheit erfahren." Nach diesen Worten schwieg er für einen Moment.

"Wie du weißt war Severus vor vielen Jahren ein Anhänger von Lord Voldemort." begann Dumbledore ohne Umschweife. Bei diesen Worten zuckte sowohl Snape als auch Sirius zusammen. Remus wunderte sich wohin diese Unterhaltung führen würde und lauschte gespannt Dumbledores Worten, der in diesem Moment fortfuhr.

"Es war an einem Abend vor ca. 15 Jahren. Ich traf mich mit einer Kandidatin für die damals freie Stelle des Lehrers für Wahrsagen in Hogsmeade. Ich war nicht besonders erpicht darauf und bereits nach wenigen Momenten war mir klar, dass ich meine Zeit verschwendete. Der Anstand und die Höflichkeit geboten mir jedoch, noch eine Weile zu bleiben. Und diese Entscheidung veränderte das Schicksal vieler Menschen.

Ich blieb und hörte in dieser Nacht eine Prophezeiung. Es war die Prophezeiung, die der Orden derzeit in der Mysteriumsabteilung bewacht. Du hast ein Recht all dies zu erfahren, da es deinen Paten betrifft und unser aller Schicksal sein wird."

Dumbledore machte eine kurze Pause. Stille füllte den Raum, Sirius starrte Dumbledore wie gebannt an, Severus Snape hingegen hatte den Blick gesenkt und schaute auf die Tischplatte vor sich.

Dann fuhr Dumbledore fort.

"Vor 15 Jahren also habe ich diese Prophezeiung gehört, dass ist die Information, die der Orden zur Zeit hat und mehr ist auch nicht von Nöten fuer seine Arbeit. Allerdings sage ich dir nun, dass ich nicht der einzige war, der diese Prophezeiung damals hörte."

Sein Blick wanderte zu Snape, Sirius und Remus Augen folgten ihm. Snape blickte kurz auf, in seinen Augen spiegelte sich etwas, das Remus nicht einordnen konnte. Doch er hatte keine Zeit darüber nachzudenken.

"Severus war damals ebenfalls in Hogsmeade und befand sich zu diesem Zeitpunkt direkt vor der Tür zu dem Raum, in dem ich mit der angehenden Lehrerin saß. Er hörte den ersten Teil der Prophezeiung. Wie ich später von ihm erfuhr, wurde er in diesem Moment von einem anderen Gast gestört, sodass er nicht, so wie ich, die gesamte Prophezeiung hören konnte...." Doch weiter kam Dumbledore nicht. Sirius war aufgesprungen, sein Gesicht wutverzerrt. "Soll das heißen, dass Snape dafür verantwortlich ist, dass Voldemort James und Lily gejagt hat?!" Sirius hatte ebenso wie Remus eins und eins zusammengezählt. Remus saß fassungslos auf seinem Stuhl. Er starrte ins Leere, sein Kopf rauschte. Nein! Das konnte nicht wahr sein, das durfte nicht wahr sein! Severus Snape konnte nicht daran schuld sein, dass Voldemort James und Lily getötet hat!

Snape saß zusammengekauert auf seinem Stuhl, den Blick immer noch starr auf den Tisch gerichtet. Dumbledore war ebenso wie Sirius aufgestanden und versuchte ihn zu beruhigen. "Sirius, so war es, fast. Severus ist damals zu Voldemort gegangen und hat ihm den Teil der Prophezeiung übermittelt, den er gehört hatte. Aber er ist nicht schuld daran, dass Lily und James gestorben sind!"

"Doch, das ist er! Er hat sie verraten!" zischte Sirius, sein Gesicht inzwischen weiß vor Wut. "Nein, Sirius, das stimmt so nicht." beschwichtigte ihn Dumbledore. "Severus ist Schuld daran, dass Voldemort von der Prophezeiung so schnell erfahren hatte, ja, aber an dem Tod von Lily und James trägt er keine Schuld. Dafuer kannst du ihn nicht allein verantwortlich machen, das werde ich nicht zulassen", fügte er mit fester Stimme hinzu.

Remus konnte es nicht fassen. Severus Snape war an allem Schuld! Egal was Dumbledore sagte, fuer Remus stand es fest. Endlich gab es einen Verantwortlichen.

Dumbledore sprach weiter, ohne auf Sirius Protest einzugehen.

"Severus verspürte tiefste Reue, nachdem er Lord Voldemort die Prophezeiung übermittelt hatte. Er wusste, dass er damit Lilys und James Tod näher gebracht hatte als jemals zuvor. Er kam zu mir, erzählte mir davon, noch vor dem Angriff und darauf folgenden Fall Voldemorts. Nur durch Severus Reue konnten wir den Fidelius Zauber über James und Lilys Haus in Godric´s Hollow legen, nur dadurch konnten wir sie etwas länger am Leben erhalten. Der Plan hätte auch funktioniert, wenn man nicht Peter zum Geheimniswahrer gemacht haette. Siehst du es, Sirius?!" Dumbledores Stimme war nun eindringlicher als je zuvor. Sirius machte jedoch nicht den Anschein, als hätte er Dumbledores Worte gänzlich verstanden.

"Es war nicht Severus Fehler, der James und Lilys Leben gekostet hat! Wir hätten sie schützen können, wenn wir nicht einen Verräter in unseren Reihen gehabt hätten."

Dumbledore machte eine Pause. Remus Kopf hämmerte. Snape hatte die Prophezeiung an Voldemort übermittelt, er war Schuld daran, dass Voldemort Lily und James gejagt hatte! Remus konnte nicht denken, nicht fühlen. Nur ein Brennen erfüllte ihn. Er dachte es würde ihn von innen heraus auffressen.

Doch bevor er sich versah, geschweige denn wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, wurde es schwarz um Remus.


Remus wusste im ersten Moment nicht was geschah, bis er sich daran erinnerte, dass er nicht am Grimmauldplatz sass, sondern alles eine Erinnerung gewesen ist. Er schlug hart in Dumbledores Büro auf, das Brennen immer noch deutlich spührbar. Mit großen Schritten lief er im Zimmer auf und ab, seine Gedanken rasten, seine Augen blitzten.

Erst nach einigen Minuten hatte er sich wieder soweit unter Kontrolle, dass er das leise Klackern wahrnahm, welches vom Fenster kam. Schnell hatte Remus das Fenster geöffnet und die kleine braune Eule gegriffen. Anscheinend drückte er etwas zu fest zu, Georg fiepte laut und empöhrt auf. Remus riss ihm ungerührt das Pergament vom Bein und Georg flog sofort wild fiepsend aus dem Fenster davon. Mit einem lauten Knall schloss Remus das Fenster, ließ sich hinter Dumbledores Schreibtisch fallen und entrollte das Pergament mit zitternden Händen.

"Lieber Remus,

ich kann mir denken, dass du im Moment tausend Fragen im Kopf hast. Allerdings wünsche ich mir, dass du diesen Brief in Ruhe liest, um alles ein wenig klarer zu sehen. Vielleicht kann ich dir einige deiner Fragen beantworten.

Ja, Severus Snape hat damals die Prophezeiung gehört und sie an Lord Voldemort weitergegeben. Wie du bereits in der Erinnerung erfahren hast, kam er danach direkt zu mir, sodass wir uns gemeinsame Schritte überlegen konnten, welche Lily und James länger am Leben erhielten.

Heute Vormittag bist du in eine Erinnerung abgetaucht, in der James Severus das Leben gerettet hatte. Ab diesem Moment hat sich die Feindschaft der beiden geändert, Severus stand in James Schuld. Dies zu ertragen musste eine große Bürde gewesen sein, welche Severus fast erdrückte. Severus trug diese Bürde jahrelang und letztlich machte er seine Situation noch aussichtsloser, indem er seinen alten Feind an dessen Mörder verriet. Doch gleichzeitig bestand eine besondere Magie zwischen James und Severus. Letzterer konnte James nicht einfach sterben lassen, er hätte diese Schuld für immer mit sich getragen.

Du sagst nun bestimmt, dass es kein besonders edler Grund war, aus dem Severus damals zu mir kam; nur um seine eigene Schuld abzulegen. Da stimme ich dir zu. Doch gleichzeitig wiederspreche ich dir, denn geht es hier nicht um den Grund, sondern um die Tat an sich. Vergiss das nie!

Die besondere Magie der Schuld hat James und Lily vor einem früheren Tod bewahrt. Severus konnte einen Teil seiner Bürde ablegen, sodass er wieder zu einem wahren Leben im Stande war. Selbstverständlich steht das in keiner Relation zu dem gebrachten Opfer. Somit steht Severus auch heute noch in James Schuld. Die Magie von Schuld und Unschuld wiegt stärker als vieles andere auf dieser Erde. Sie ist gnadenlos und misst Gleiches mit Gleichem.

Severus verspühren immernoch tiefste Reue für seinen Fehler. Aber auch er kann die Vergangenheit nicht ändern.
Ich weiss, nach all den Jahren ist das kein besonders grosser Trost, und doch ist es von grosser Bedeutung. Denn es zeigt, dass die Vergangenheit nie vergessen wird und dein Schicksal formt.

Remus, deine Wut und dein Trauer mögen sich verstärkt haben, doch ich bitte dich, alles zu überdenken und die richtige Entscheidung zu treffen. An dieser Stelle musst du entscheiden zwischen dem, was einfach ist und dem, was richtig sein wird. Ich erwarte eine Antwort.

Albus Dumbledore"


Obwohl Dumbledore nicht genau gesagt hatte, worauf er eine Antwort erwartete, wusste Remus es in diesem Moment. Er ließ das Pergament sinken und schritt zum Fenster. Wie sollte er Severus Snape das nächste Mal gegenübertreten? Für Remus war Snapes Fehler unverzeihlich. Snape hatte seinen Fehler vorsätzlich begangen. Und egal was Dumbledore sagte, für Remus war Snape der Schuldige! Remus zweifelte daran, dass er genügend Selbstbeherrschung besass, Severus beim nächsten Treffen keinen Fluch auf den Hals zu hetzen. In ihm brodelte es; sein Innerstes schien zu kochen.

"Die Magie von Schuld und Unschuld wiegt stärker als vieles andere auf dieser Erde. Sie ist gnadenlos und misst Gleiches mit Gleichem." Bedeutete dies wirklich, was Remus vermutete? Dann führte Snape ein verfluchtes Leben. Wie sollte er nach James Tod seine Schuld abtragen?

Minutenlang stand Remus vor dem Fenster, blickte hinaus. Er dachte nach. Langsam legte sich sein inneres Feuer und er konnte wieder klar denken. Dies war es also, was Severus so an den Phönixorden band, seine Schuld James gegenüber.

Ruckartig drehte er sich um, schritt auf Dumbledores Schreibtisch zu und setzte sich. Schnell hatte er Pergament und Feder gefunden und kritzelte seine Antwort nieder. Ohne noch einmal zu überlegen erhob er sich, verließ das Büro und wanderte schnurstracks zur Eulerei. Georg kam ein wenig beleidigt zu ihm heruntergesegelt und keine Minute später sah Remus ihm nach, wie er mit seinem Pergament am Bein davonflog. Hatte er sich richtig entschieden?

Remus blieb noch einige Minuten in der Eulerei stehen und schaute der Sonne zu, die langsam hinter den Schlossgründen versank. Mit dem Ende dieses Tages würde auch seine zweite Aufgabe zuende gehen. Er war nun schon fast eine ganze Woche hier. Und Sirius Tod rückte mit jeden Tag weiter in die Vergangenheit. Doch leichter wurde es dadurch nicht.

Remus wand der Sonne den Rücken zu und verließ die Eulerei. Obwohl diese Aufgabe nur zwei Tage in Anspruch genommen hatte, war er unendlich erschöpft.

Immer wieder ins Denkarium abzutauchen, immer wieder seine Freunde vor sich zu sehen, hatte ihn ziemlich geschlaucht. Sie waren da, standen vor ihm, lachten und scherzten. Und doch konnte er sie weder anfassen, noch mit ihnen reden. Sie konnten ihn nicht einmal sehen. Und doch war er Dumbledore dankbar für diese Möglichkeit. Er hatte sich immer so sehr gewünscht, James und Sirius noch einmal kurz sehen zu können und dieser Wunsch wurde ihm erfüllt.

Inzwischen war Remus wieder in der Eingangshalle angekommen und wand sich in Richtung Grosse Halle zum Abendessen. Da er zur Mittagszeit nicht heruntergekommen war, spührte er nun deutlich seinen Magen knurren und beeilte sich zum Tisch zu gelangen. Er schlang seinen Steak-and-Kidney Pie nur so herunter. Dabei hingen seine Gedanken immer noch bei den letzten zwei Tagen.

Zuerst hatte er seine Freunde am See gesehen, sie hatten zu ihm gehalten, obwohl er ein Werwolf war! Ihre Freundschaft wog stärker als sein kleines "Problem". Ein Lächeln stahl sich auf Remus Lippen, während er genüsslich zum nächsten Pie griff. Diesmal mit Mince-Füllung.

Und nicht nur sein kleines Problem hatte ihre Freundschaft überstanden, nein, sie wurde dadurch nur gefestigt. Seine Freunde arbeiteten drei Jahre daran Animagi zu werden, und sie hatten es geschafft! Sie waren unheimlich begabte Zauberer gewesen, dachte Remus und verspürte auch nach all den Jahren noch Stolz und Freude in sich aufkeimen, wenn er daran dachte, wie einmalig seine Freunde doch waren.

Und dann die Erinnerung an die eine Nacht, die alles veränderte. James hatte Snape gerettet und Snape kannte von diesem Tag an Remus Geheimnis. Für eine Sekunde dachte Remus daran, wie sich das Schicksal wohl gewandt hätte, wenn James damals nicht zur Hilfe geeilt wäre.

Doch diesen Gedanken verscheuchte er schnell wieder aus seinem Gedanken. Schließlich war es ja alles anders gekommen. Snape stand in James Schuld und hat ihn so viele Jahre später trotzdem verraten, oder gerade deshalb? Remus Gesicht verzog sich bei diesem Gedanken und der Bissen blieb ihm im Halse stecken. Wieso nur hatte Snape das getan? Hatte er James wirklich so sehr gehasst? Dachte er durch James Tod würde er seine Schuld loswerden können?
Und Lily war einfach mitten hinein gezogen worden in diese ganze Geschichte. Wie hatte James das zulassen können, wie hatte er das zulassen können?

Doch auf all seine Fragen würde Remus heute keine Antworten mehr finden. Gähnend stand er auf und verließ die Grosse Halle gen Gryffindorturm. Er wollte einfach nur noch in sein Bett, wollte die Wut und den Ärger auf Snape nicht mehr in sich spüren und wenigstens für ein paar Stunden alles vergessen.

Er zog sich schnell aus und schlüpfte unter die Decke. Seine Gedanken wanderten zur dritten Aufgabe, die ihn morgen erwarten würde. Was würde kommen? Angestrengt dachte Remus über mögliche weitere Formen von Erinnerungen nach, die Dumbledore für ihn bereithalten könnte. Doch ihm fiel beim besten Willen nichts ein. Mit rauschenden Gedanken und ein vollem Kopf schlief Remus bald ein. In dieser Nacht wälzte er sich unruhig im Schlaf, ließen ihn die Erinnerungen einfach nicht los. Immer wieder tauchten Snape und James vor seinem inneren Auge auf, die sich gegenseitig mit Flüchen bombadierten und jeweils dem anderen die Schuld an allem zuschoben.


***


Das war nun die zweite Aufgabe. Ich hoffe sie hat euch ebenso gefallen wir die erste.
Bald gehts weiter mit der dritten Aufgabe. Was wird wohl kommen? *g*

Alles Liebe
Ellen


11.05.2007 - 19.04Uhr


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