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Reise in die Vergangenheit - Hoffnungsschimmer

von Ellen E.

"Ich hab dir doch schon erklärt, dass ich diese, genau diese, Situation immer vermeiden wollte! Nur deshalb hab ich mich so zurückgezogen, Lily! Verstehst du das denn nicht? Nicht nur dass ich eine Gefahr für dich bin, da ist doch auch noch James, mein bester Freund. Wie soll er mir das je verzeihen? Wie soll ich mir das je verzeihen? Wir müssen vergessen was vorgefallen ist, ich werde es vergessen. Und du solltest es auch!"

Die Erinnerung an Lilys Blick, nachdem er ihr diese Worte an den Kopf geworfen hatte, ließen Remus Lupin auch nach so langer Zeit noch einen Schauer über den Rücken laufen. Es war ein Blick gefüllt mit Entsetzen und Enttäuschung. Warum dachte er grade jetzt wieder daran, hatte er es doch jahrelang erfolgreich tief in seinem Gedächtnis vergraben und gehofft es vergessen zu haben.
Remus saß allein in der Küche von Grimmauld Platz Nummer 12, vor ihm eine halbleere Flasche Butterbier, daneben eine zweite. Plötzlich überkam ihn eine unbändige Wut! Seine rechte Hand schnellte nach vorn und kurz darauf ertönte ein lautes Klirren. Die zweite Flasche lag zerbrochen am Boden, der Rest Butterbier breitete sich langsam auf dem Küchenfußboden aus und bildete einen kleinen See, in dem sich die flackernde Kerze spiegelte, die auf dem Tisch stand. Es herrschte eine drückende Stille, nach dem lauten Klirren der Flasche auf dem harten Marmorboden umso mehr.

Remus ließ seinen Kopf in die auf dem Tisch verschränkten Arme sinken und stöhnte laut auf. Diese Stille raubte ihm den letzten Nerv. Kein Wunder, dass man dabei auf schlechte Gedanken kommt. Früher war es hier laut gewesen, sein bellendes Lachen war durch die Räume gedrungen, früher war er hier. Remus fuhr hoch, lauschte, dachte für einen Moment er hätte dieses einmalige Lachen aus einem der höher gelegenen Räume gehört. Doch das konnte nicht sein. Wieder stöhnte Remus auf, diesmal leise und verzweifelt. Eine Träne bahnte sich den Weg aus seinem Augenwinkel über seine Wange und tropfte von seinem Kinn auf die dreckige Tischplatte. Sirius. Er war gegangen, war "im Kampf gefallen" wie man so sagte. Zumindest konnte er noch ein letzten Mal dieses Haus verlassen, welches für ihn immer wie ein Gefängnis war. Drückend und kalt mit all den Erinnerungen an seine schwarze Familie. Oft hatte er sich über die Stille beschwert, die über diesem Haus lag. Nie hatte Remus ihn verstanden. War es doch laut und lebhaft, wenn er hier war, wenn sie zusammen waren. Doch nun wurde es ihm klar. Dieses Haus ist eine Gruft, bis zum Bersten gefüllt mit Hass und Schmerz! Ich muss hier raus!

Doch trotz allem rührte er sich nicht, nicht einen Millimeter. Wieder tropfte eine Träne von seinem Kinn, dicht neben die erste. Mit einem Finger berührte Remus sanft die Tränen und verwischte sie zärtlich.

Er wusste warum er gerade jetzt wieder an Lily dachte. Die Situationen waren einfach zu ähnlich und doch so verschieden. Vor 15 Jahren, als James und Lily starben, saß er ebenso verzweifelt in einer Küche, doch damals nicht allein. Sirius war bei ihm, sie konnten über alles reden, gemeinsam trauern und sich gemeinsam erinnern. An Lily und James.

James. Eine dritte Träne tropfte auf den Tisch, vermischte sich von allein mit den anderen und zusammen bildeten sie einen kleinen See. James war einfach einzigartig gewesen, wenn er lachte blitzten seine dunklen Augen und schienen Funken zu sprühen. Sein breites Grinsen tat den Rest, man musste ihn einfach gern haben. Zusammen mit Sirius machten sie die Gänge Hogwarts unsicher und waren Herzensbrecher erster Güte, die versammelte Damenwelt lag ihnen zu Füssen.

Trotz all dem Schmerz der letzten Stunden stahl sich ein leichtes Lächeln auf Remus' Gesicht. Wie verrückt sie doch damals waren! Sie, die vier Rumtreiber! Vier... sofort sprangen seine Gedanken zum Vierten im Bunde, Peter. Seine Miene verdüsterte sich augenblicklich. Mit ihm hat alles angefangen, er hat alles zerstört. Er war schuld, dass Remus seine zwei besten Freunde für immer verloren hat, und Lily...

Wieder ertönte ein lautes Klirren, von der noch halb vollen Butterbierflasche lagen nur noch Scherben verstreut auf dem Marmorboden. Voll Wut und Hass hatte der sonst so besonnene und in sich ruhende Remus die kalte Flasche gepackt und mit aller Wucht gegen die gegenüber liegende Wand geschmettert. Wie er diesen kleinen Wurm doch verabscheute, wie sehr er sich wünschte ihn in die Finger zu bekommen. Und doch wollte er nichts mehr als alles vergessen zu können... Vergessen was in den letzten Tagen vorgefallen war. All das Geschehen in der Mysteriumsabteilung, den Schmerz über den Verlust seines Freunden und die dadurch wieder aufgerissenen Wunden über den Verlust von Lily und James.

Remus erhob sich langsam und blickte sich um. Die Kerze auf dem Tisch flackerte und erhellte den Raum nur spärlich. Remus Blick glitt von der Kochstelle, hier hatte er noch vor kurzen gestanden und ihnen Frühstück gemacht, über die Stelle, an der die Scherben der zwei Flaschen lagen und sich die Seen der Butterbiere langsam vermischten, bis hin zu dem leeren Stuhl zu seiner Rechten. Er starrte diesen Stuhl an. Minuten vergingen, vielleicht Stunden. Irgendwann riss er sich von dem Anblick des leeren Stuhls los, drehte sich um und lief aus der Küche. Raus, nur raus hier! Remus hätte es nicht einen Moment länger ausgehalten. Er lief durch die Eingangshalle, riss die Tür auf und zog die warme Sommerluft in seine Lungen. Sie schienen wie ausgetrocknet, die frische Luft schmerze in seinem Innersten. Doch es störte Remus nicht, ganz im Gegenteil, er wollte diesen Schmerz, nicht nur seelisch, auch körperlich. Er wollte Leiden. Wieder traten ihm Tränen in die Augen, sein Blick verschwamm und er musste sich an der Mauer abstützen, an der eben noch die Eingangstuer zu Nummer 12 war. Er schloss erschöpft die Augen. In seinem Kopf spielte sich sofort wieder die altbekannte Szene ab, Sirius, ein roter Lichtblitz, er fällt... und auch Remus hat das Gefühl zu fallen; erlöst von all dem Schmerz sackte er schwer atmend zusammen.


"Remus? Remus, komm, steh auf. Komm mit rein. Bitte. Hier kannst du nicht liegen bleiben." Eine ruhige Stimme drang durch die Dunkelheit, die Remus umgab. Eine vertraute, beruhigende Stimme. Remus öffnete die Augen und seine Kastanienbraunen trafen den Blick von Albus Dumbledore. Dieser lächelte sanft, als er Remus erstaunten Blick bemerkte und seine Augen glitten über Remus Körper. Remus trug immer noch die selben Kleider, die er beim Kampf im Ministerium an hatte. Eine braune Hose lugte unter seinem Umhang hervor, am Hals sah man ein Stück seines dunklen Hemdes. Der Umhang war teilweise zerrissen und einige Flicken lösten sich langsam. Er stand vor Dreck und Staub, heute noch viel mehr als ohnehin schon. Leicht verlegen unter dem prüfenden Blick Dumbledores rappelte sich Remus auf, klopfte erfolglos ein wenig Dreck von der Rückseite seines Umhangs und ließ sich ohne große Widerworte zurück ins Haus schieben. Die Tür war wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht. Der alte und modrige Geruch schlug ihm beim erneuten Betreten des Grimauldplatzes ins Gesicht, sodass er leicht strauchelte.
Dumbledore zog Remus erneut in die Küche, drückte den willenlosen Körper auf einen Stuhl und sah sich um. Sein Blick huschte über die zerbrochenen Butterbierflaschen, die noch am Boden lagen, doch er sagte nichts. Stattdessen viel sein Blick auf Remus, der auf dem Stuhl hing und die Augen geschlossen hatte.

"Was hast du da draußen gemacht, Remus? Es ist zu gefährlich, sich zu dieser Zeit allein zu lange draußen aufzuhalten, geschweige denn sich für ein Nickerchen niederzulassen. Aber ich bezweifle, dass du das getan hast. Also, was war's?" Dumbledores Blick ruhte auf Remus Lippen. "Kann mich nicht erinnern, muss zusammen geklappt sein. Ich kam raus, die Sonne und die warme Luft trafen mich ins Gesicht, danach wurde alles Schwarz" murmelte Remus mit immer noch geschlossenen Augen. Dumbledores Blick wanderte zur Küchenuhr. Gleich halb eins, er muss da für mehrere Stunden gelegen haben.
"Was war vorher?" fragte Dumbledore. Remus öffnete seine Augen, blickte kurz zu Dumbledore und ließ dann seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Kalt und hart war es, recht unbequem, doch er rührte sich nicht weiter.
Zuerst langsam und stockend, dann immer fließender und schneller begann er zu erzählen. Über das brennende Loch in seinem Inneren, das sich nun um eine Person mehr ausgedehnt hat, über die Erinnerungen, die ihn überkamen, sofern er die Augen auch nur für eine Sekunde schloss. Über Sirius, über James... über die Stille im Haus, die ihn fast zerdrückende Stille.
Schließlich schloss er mit einem letzten Seufzer und erhob seinen schweren Kopf vom Tisch.

"Wie hast du vor 15 Jahren um James und Lily getrauert Remus?" Was war das denn für eine Frage? Damit hatte Remus nicht gerechnet. Wie er getrauert hatte?! Ja, er hatte getrauert, wollte sich am liebsten verkriechen und nie wieder einen Fuß vor die Tür setzen. Aber meinte Dumbledore das?
"Ich habe mich mit Sirius unterhalten, über alles was geschehen ist, über James, und auch über Lily. Es hat gedauert, aber nach ein paar Tagen hatte ich es geschafft es soweit zu vergessen, dass ich mein Leben einigermaßen leben konnte."

Vergessen... Dumbledore blickte ihn stumm an, nickte kurz um ihm zu signalisieren, dass er es verstanden hatte und sagte dann: "Remus, du hast versucht es zu vergessen, es zu verdrängen. Hast es irgendwo in deinem hintersten Kämmerchen vergraben und gehofft, es würde nie wieder zum Vorschein kommen. Das ist kein Trauern Remus. Durch Sirius Tod" Remus zuckte bei diesen Worten leicht zusammen, doch Dumbledore fuhr ungerührt fort "wurden alte Wunden wieder aufgerissen. Und nun beginnst du von vorne, nicht nur um Sirius, sondern auch um zwei weitere Freunde zu trauern. Du musst es verarbeiten, nicht verdrängen."

Schweigen erfüllte die Küche von Neuem. Dumbledore hatte recht, er trauerte von neuem um James und Lily. Es fühlte sich an, als seien auch sie gerade erst gestorben. Als hätte er vor ein paar Tagen die drei wichtigsten Menschen seines Lebens verloren.

Abrupt stand Dumbledore auf, blickte auf Remus herab, und sprach nun mit lauter und fester Stimme. "Remus, ich würde mir wünschen, dass du in den nächsten Tagen nach Hogwarts fährst. Die Sommerferien haben gerade begonnen, kein Schüler ist mehr im Schloss und die Hauselfen werden, ich denke, morgen mit ihrer Jahresgrundreinigung fertig sein. Danach hast du das Schloss für dich. Dort kannst du dich von den Geschehnissen erholen und dir die Zeit nehmen, die du brauchst. Ich gebe dir meine Schule, um deine Erinnerungen zu wecken, um dich trauern zu lassen und um mit all den Ereignissen nach 15 Jahren deinen Frieden zu finden. Du bist sicher in der Schule, ein hohes Gut in diesen stürmischen Zeiten und du wirst über die Sommerferien von all deinen Aufgaben für den Orden befreit. Danach möchte ich einen starken und belastbaren Mann an meiner Seite sehen, mehr als je zuvor."

Als Dumbledore diese kleine Ansprache beendet hatte, setzte er sich wieder und blickte Remus an. Er erkannte ein leicht ängstliches Flackern in Remus Augen. In nun deutlich sanfterem Ton fuhr er fort: "Ich glaube es gibt bei dir viel mehr als dies zu verarbeiten. Irgendetwas anderes brennt dir auf der Seele." Remus Gedanken huschten für eine Sekunde zu Lily. Er wandte schnell den Blick von Dumbledore ab und starrte auf die Tischplatte. Noch immer konnte er den feuchten Fleck sehen, an dem seine Tränen langsam trockneten.
"Begebe dich auf eine Reise durch deine Vergangenheit Remus, und stell dich dieser. Danach wirst du innerlich Ruhe finden. Der Tod ist schließlich nicht mehr als ein weiterer Schritt. Es ist nicht das Ende, nichts wovor man Angst zu haben braucht. Es schmerzt, ich weiß, aber du wirst bald verstehen was ich dir sagen möchte. Beginne übermorgen am Bahnhof Kings Cross. Ich werde den Hogwarts-Express extra für dich noch einmal von London nach Hogwarts schicken. Also, übermorgen, 11 Uhr." Ohne eine Antwort abzuwarten verließ Dumbledore eiligen Schrittes die Küche von Grimmauld Platz Nummer 12 und ließ einen bleichen Remus Lupin zurück.


Zweite Tage später hatte Remus ein wenig widerstrebend seine Koffer gepackt, all seine sieben Sachen beisammen und befand sich auf dem Weg zum Bahnhof Kings Cross. Immer und immer wieder stellte er sich die Frage, warum Dumbledore das für ihn tat. Soweit er wusste, durfte noch nie ein Zauberer während der Ferien nach Hogwarts, außer Dumbledore selbst. Warum war er die große Ausnahme? Und würde das alles wirklich einen Sinn haben?

Immer noch in seine Gedanken verstrickt lief Remus durch den Bahnhof, stieß fast mit einer sehr kleinen Frau zusammen, die einen großen gelben Strohhut trug und dazu ein gestreiftes rot-weißes Jackett und Lederhosen. Unverkennbar eine Hexe, die unter Muggeln nicht auffallen wollte und dies doch mehr tat als es ihr bewusst war. Remus musste lächeln, als er die entsetzten Blicke der Umstehenden sah. Daran hatte sich bis heute nichts geändert, schon früher hatten die Muggel komisch geguckt und getuschelt, wenn sie einen Zauberer in Muggelkleidung sahen, und auch heute, in diesen schweren Zeiten, war es so. Aber davon wussten die Muggel hier alle nichts. Verdrießlich lehnte sich Remus gegen die Mauer zwischen Gleis 9 und 10 und schon im nächsten Moment hörte er das vertraute Pfeifen des Hogwarts-Express.
Ja, schon fast drei Jahre war es nun her, dass Remus mit diesem Zug ins Schloss gefahren war, um dort als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu arbeiten. Was war das für ein Jahr gewesen.
Damals hatte er Sirius wiedergefunden...

Ein kleiner Stich traf sein Herz, als er daran denken musste. Schnell hievte er seinen schweren Koffer in den Zug und auch schon einen Augenblick später rollte der rote Express gen Norden, ließ den Bahnhof schnell hinter sich und rauschte durch das Umland Londons. Remus hatte sich in das erste Abteil begeben, das er sah. Warum lange suchen, er war ja eh allein. Ein komisches Gefühl beschlich ihn, so allein in diesem Zug...

Er setzte sich und blickte aus dem Fenster. Schneller und schneller raste die Landschaft an ihm vorbei. Die Scheibe war kühl, er drückte seine heiße Stirn dagegen und schloss die Augen.
Sirius, rotes Licht, nur noch ein leichtes Wehen des Vorhangs... Immer wieder spielte sich diese Szene in seinem Kopf ab, er hörte Bellatrix triumphierendes Lachen, sah ihre glühenden Augen.
Durch ein lautes Klopfen wurde Remus aus seinen Gedanken gerissen, er hob die Stirn von der Scheibe und öffnete die Augen. Erschrocken keuchte er auf. Er war doch nicht allein. Die alte Hexe vom Imbisswagen klopfte nun ein zweites Mal gegen die Tür seines Abteils, bis Remus sie mit einem Ruck aufriss.

Freundlich lächelte sie ihn an und fragte: Na, etwas Süßes auf der langen Reise, mein Lieber? Fast hätte Remus laut aufgelacht, es war alles so wie früher! Diese Hexe war immer noch hier. Er kaufte einen großen Teil ihrer Leckereien, von Kürbispastete über Kesselkuchen bis hin zu gut zwei dutzend Schokofröschen. Nachdem er ihr das Gold überreicht hatte, wollte er sich wieder in sein Abteil zurückziehen, doch die alte Hexe hielt ihn am Arm fest. Sie drückte ihm eine Rolle Pergament in die Hand, lächelte ihm noch einmal kurz zu und verschwand ohne ein weiteres Wort in den hinteren Teil des Zuges.

Remus kehrte in sein Abteil zurück, schloss die Tür und drehte das Pergament in der Hand. Dann öffnete er es langsam, entrollte es und begann zu lesen.



"Lieber Remus,

sofern alles geklappt hat, und ich gehe mal davon aus, dass du dich meinem Wunsch nicht wiedersetzt hast, sitzt du nun gerade im Hogwarts-Express und reist in deine Vergangenheit. Ich gratuliere dir schon einmal, dass du bis zu diesem Punkt gekommen bist. Es kostet viel Mut sich dem Vergangenen zu stellen.

In Hogwarts erwartet dich alles so, wie du es bereits kennst. Du warst und bist ein Gryffindor und wirst somit auch in deinem ehemaligen Haus leben. Da du keinem Jahrgang mehr angehört, darfst du dir den Schlafsaal frei wählen. Gegessen wird wie immer in der großen Halle, die Zeiten dürften dir noch wohl bekannt sein hoffe ich. Auch dein Haustisch wird auf dich warten. Unterricht hast du auch, allerdings einen, den es in dieser Form noch nie in den Mauern des Schlosses gab. Von Zeit zu Zeit werde ich dir Erinnerungen in jeglicher Form zukommen lassen oder dir Aufgaben stellen. Denn es gibt weitaus mehr Erinnerungen als die wenigen, die momentan deinen Kopf und dein Herz bewohnen. Lass dich also überraschen. Die restliche Zeit steht zu deiner freien Verfügung. Ich werde dir in der nächsten Zeit eine Eule zukommen lassen, mit der ersten "Aufgabe".
Bis dahin, lebe dich gut ein in deinem wohlbekannten Schloss.

Mit freundlichen Grüßen
Professor A. Dumbledore

P.S. Als Schulleiter muss ich noch hinzufügen, dass das Betreten des Verbotenen Waldes wie immer untersagt ist und im Namen von Mr. Filch bitte ich dich keinerlei Stinkbomben oder ähnliches ins Schloss zu schmuggeln."



Nachdem Remus diesen Brief mehrfach durchgelesen hat, glaubte er zu träumen. Schlafsaal? Grosse Halle? Unterricht?!! Er fühlte sich tatsächlich so, als würde er zu einem neuen Jahr nach Hogwarts reisen. Mit einem leichten Schmunzeln blickte er auf das PS. Ja, das Betreten des Verbotenen Waldes war untersagt, an diese Anweisung hatte er sich jedoch nie gehalten. James und Sirius waren einfach zu verrückt nach Abenteuern, und die sucht man ja bekanntlich im Verbotenen!

Remus faltete das Pergament sorgfältig zusammen und verstaute es in seinem Koffer. Er setzte sich und nahm sich erst mal eine Kürbispastete. Während er genüsslich hineinbiss und sein Blick aus dem Fenster schweifte, überkamen ihn die erste Erinnerungen wie eine Welle. Er konnte nichts dagegen tun; alles war so vertraut.
Diesmal werte er sich nicht, ließ sich zurückfallen in den weichen Sitz seines Abteils und schloss die Augen. "Na, dann mal los" dachte er noch und schon fühlte er sich um gute 30 Jahre zurückversetzt.

12.2.07 18.38 Uhr


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis