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Harry Potter Band 7 - Der Appariertest

von jirikiri

PIEP,PIEP,PIEP. Verschlafen drehte Harry sich um und schlug auf den Wecker. Das Ge-räusch verstummte sofort und Harry rollte sich ein und schlief weiter.
PIEP,PIEP,PIEP. Mit einem Ruck setzte Harry sich auf und tastete mit seinen Händen über den Nachtisch bis er seine Brille fand. Müde blinzelte er den Wecker an und erstarrte ge-schockt. 8 Uhr 30. Verdammt, in einer halben Stunde begann der Appariertest. Er musste direkt ins Ministerium und die Fahrt mit dem Fahrenden Ritter, dem dreistöckigen Bus, der das Beförderungsmittel für gestrandete Zauber war, dauerte mindestens eine Stunde. Warum hat der Wecker so spät geklingelt? `Verdammtes Teil`, dachte Harry, `nachdem sich Big D mit seinem entsprechen voluminösen Hintern darauf gesetzt hatte, war es wahrscheinlich defekt.´ Erinnerungen an gestern Abend strömten auf ihn ein zusammen mit einem leisen Seufzer: `Sechs Bier - kein Wunder, dass ich fertig bin.´ Aber er konnte jetzt keinen weiteren Gedanken daran verschwenden oder gar Rücksicht darauf nehmen. In rasender Eile zog Harry sich an und fragte sich dabei verzweifelt, wie er ins Ministerium kommen sollte. Mit dem Besen komme ich zu spät, verdammt. Mit dem Fahrenden Ritter auch. Was soll ich tun? Harry suchte mit den Augen die Strasse ab. Wenn es hier nur einen Zauber geben würde, er könnte mich mit der Seite-an-Seite-Apparation sofort hinbringen. Was soll ich nur tun? Soll ich die Prüfung platzen lassen?

Plötzlich fiel ihm Mrs. Figg ein. Vielleicht hatte sie ja einen Kamin, der regulär ans Floh-netzwerk angeschlossen war. Stimmt, dass muss sie haben, sonst hätte sie ja vorletztes Jahr nicht mit Dumbledore kommunizieren können. Schon rannte er aus dem Haus der Dursleys, überquerte die Strasse und rannte in höchster Geschwindigkeit zu ihrem Haus. Er musste mehrmals hämmern und klopfen, bevor er sich nähernde, schlurfende Schritte hörte.
„Wer stört denn um diese Uhrzeit, Herr Gott? Ich bin eine alte Frau und habe mir meine Ruhe...“, Mrs. Figg öffnete die Haustür und sah Harry. „Ach du bist es. Was willst du denn so früh am Morgen? Komm erst mal rein.“ Harry schlüpfte durch die Tür und atmete tief durch. Oftmals war er in dieser Wohnung gewesen und hatte nur bedingt gute Erinnerung an seine Aufenthalte. Wann immer die Dursleys etwas vorhatten, z. B. in den Zoo oder den Freizeit-park fahren oder einfach in Urlaub, haben sie ihn bei Mrs. Figg abgesetzt. Sie hatte eine Vor-liebe für Katzen und - so wie es roch - nach gekochtem Kohl. „Mrs. Figg, es ist ganz drin-gend, ich habe heute meine Apparierungsprüfung und muss unbedingt ins Ministerium. Ist ihr Kamin ans Flohnetzwerk angeschlossen? Bitte, sagen Sie ja.“ sprudelte es aus Harry heraus. Sie musterte ihn kurz: „Du hast Glück, mein Junge. Noch habe ich einen Kamin, der an das Netzwerk angeschlossen ist. Ab Morgen ist der Anschluss gesperrt. Mein Junge, ich bin so glücklich, dich so bei mir zu sehen.“ „Ähmm, hätten Sie ein wenig Flohpulver? Ich muss in 5 Minuten im Ministerium sein.“ „Aber natürlich, mein Junge. Geh schon mal zum Kamin, ich bringe es dir sofort.“ Als Harry vor dem Kamin angelangt war, sah er auf dem Sims ein Foto, dass Harry und Mrs. Figg zeigte. Ein weiteres zeigte Mrs. Figg und Professor Dumbledore. Natürlich wusste sie bereits, dass Albus nicht mehr am Leben war, daher hatte das Bild eine schwarze Schärpe. Harry wurde bewusst, dass nicht nur er einen wichtigen Freund und Führer verloren hatte, sondern dass viele andere Menschen genauso alleine waren wie er. „Hier hast du es. Jetzt aber schnell, sonst kommst du zu spät.“, sagte sie während sie Harry ein wenig Pulver in die Hand drückte. Harry streute es in die kleinen Flammen des Kamins, die daraufhin grün leuchteten und rief Ministerium und trat hinein. „Viel Glück, Harry. Und komm nachher bei mir vorbei und erzähl mir alles.“ Immer schneller drehte er sich und sah einen Wirbel aus bunten Farben vor sich, bevor er aus dem Kamin im Ministerium stolperte.

„Hallo Harry, na, alles fit?“, eine Hand schlug auf seine Schultern und er erkannte Ron Weasly, rothaarig und sommersprossig wie eh und je an seiner Seite. Harry sah sich um und erkannte die vertrauten Statuen des magischen Brunnens und die Architektur. Allerdings sah der Brunnen ein wenig mitgenommen aus. Anscheinend konnte man ihn nicht so ohne weiteres mit einem Reparo-Zauber wieder flicken, seit Dumbledore die Figuren als Schutzschild gegen Voldemort benutzt hatte.
Schon zwei Mal war Harry im Ministerium gewesen und an beide Male hatte er schlechte Erinnerungen. Zuerst wurde hier über ihn Gericht gehalten, nicht irgendein kleines, nein, der damalige Zaubereiminister Cornelius Fudge wollte Harry mit Gewalt aus der Zaubererge-meinde entfernen und hatte zu diesem Zweck ein komplettes Zauberergamot auf die Beine gestellt. Beim zweiten Mal wurde Harry von Voldemort getäuscht, der ihn glauben machte, dass er seinen Paten in der Gewalt habe und ihn töten würde. Harry war mit seinen Freunden von der DA im Sturm ins Ministerium geeilt um hier festzustellen, wie er genarrt worden ist. Leider wurde Sirius in dem Zweikampf zwischen der DA und dem Orden des Phönix auf der einen Seite und den Todessern und den Todessen auf der anderen getötet. Mühsam riss sich Harry von seinen traurigen Gedanken los: „Danke gut, Kumpel. Wo geht es denn los?“ „Keine Ahnung, der Zauberer hier meint, wir sollten erstmal warten, die Einladung wäre falsch gedruckt gewesen“, vernahm Harry eine Stimme von seiner Seite. Ginny blieb etwa einen Meter vor ihm stehen und sagte nur noch knapp hallo. Harry sah sie lange an und fragte sich, warum er jemals mit ihr Schluss gemacht hatte. Rons Schwester sah elend aus und hatte ihre ganze fröhliche Ausstrahlung verloren. Sein Herz sagte ihm, dass er sie fest an sich pressen und nie wieder loslassen wollte. Sein Verstand allerdings säte immer noch leise Zweifel. Verwirrt schüttelte Harry den Kopf und versuchte sich aus dieser peinlichen Situation zu retten indem er fragte: „Ginny, was machst du denn hier? Du bist doch noch zu jung zum apparieren!“ Noch während er dies aussprach, hatte er Dudleys Worte vor Augen und verfluchte sich dafür, die Frage gestellt zu haben. Erstaunlicher- oder eher erschreckenderweise hatte sein Cousin Recht. „Weißt du, Harry“, sagte Ginny sehr unterkühlt, „ab und zu schadet es nicht, die Zeitungen, die man bekommt, auch einmal zu lesen. Denn dann würdest du wissen, dass die Apparier- und Zauberschwelle für Minderjährige auf Grund der aktuellen Gefahrenlage auf sechzehn gesenkt wurde. Übrigens Danke, dass du wenigstens noch an meinen Geburtstag gedacht hast. Für das Ministerium bin also alt und fähig genug“, schloss sie mit kaum verhohlener Wut. Ron wurde es zu heiß, daher gab er vor den magischen Brunnen zu betrachten und schlenderte in dieser Richtung davon. Ginny ging einen Schritt auf Harry zu, verschränkte dann die Arme vor der Brust, während ihre Gesichtsfarbe sich langsam ihrer flammendroten Haarfarbe anglich: „Aber du konntest wohl mal wieder nicht lesen, hmm? Hast wichtigeres zu tun gehabt, oder?“, zischte sie zornig. „Zum Beispiel den Weg nach Godrics Hollow zu planen, für den Fall, dass du heute durchfällst und du mit dem Besen fliegen müsstest!“ Harry schnappte erschrocken nach Luft. „Keine Sorge, ich habe es niemanden verraten. Außerdem, deine Pläne sind ja jetzt eh hinfällig, nicht wahr?“, grinste sie höhnisch. „Du kommst ja jetzt eh zum Fuchsbau!“ „Danke, Ginny, das du mich nicht verraten hast. Du kennst mich einfach viel zu gut“, schloss Harry lahm. „Du mich vielleicht nicht. Diese Aktion letztes Schuljahr werde ich dir nicht so ohne weiteres vergeben. Man sieht sich dann im Fuchsbau - wenn es denn sein muss.“, sprach´s und ging davon in eine andere Ecke des Raums um da die Wand anzustarren. Wie appariert stand Ron neben ihm: „Ich glaube, du hast da was in Ordnung zu bringen. Sie hat die ganzen Ferien bisher fast nur geheult. So etwas hättest du nicht tun dürfen, Harry! Also überleg dir was, um es wieder gut zu machen!“ Harry war erst bleich, dann knallrot: „Und was? Ich glaube, sie will mich überhaupt nicht mehr sehen!“ „Das ist dein Problem“, antwortete Ron brüsk um dann abrupt das Thema zu wechseln: „Wusstest du schon, dass Dad als Nachfolger von Scrimgeour gehandelt wird, falls der nicht bald Erfolg hat gegen die Todesser?“ Harry sah Minister Arthur Weasly geradezu bildlich vor sich: Ein in Muggel vernarrter Zauber mit normalen Fähigkeiten. Jemand der eigentlich bei seiner Familie sein wollte und schon jetzt unter der Arbeitslast ächzte. Der Ministerposten würden ihm trotzdem gut stehen. Endlich ein kompetenter und verständnisvoller Minister, der Probleme anpackt und sich nicht zu schade ist, um Rat zu fragen bzw. einen Fehler einzugestehen. Alle beide lachten. „Ron, herzlichen Glückwunsch, euer Vater als bald Minister, endlich ein kompetenter und vernünftiger. Ich bin sicher, dass er seine Sache gut machen wird - wenn er das überhaupt will.“ Allerdings blieb die Frage, ob er sich als hart genug für die Aufgaben erweisen würde. Dann gingen sie zum Schalter und fragten, ob das mit den Einladungen denn jetzt behoben wäre. Der Wächter schaute sie überrascht an und sagte: „Ich hab es ganz vergessen, Ihr sollt einfach runter in den dritten Stock, hier seht Ihr es auf dem Plan. Mr. Potter, Sie müssen in Raum 2, Mr. Weasly in Nummer 3 und Mrs. Weasley in den hintersten.“ Sie bedankten sich und liefen in Richtung der Aufzüge, als der Wachmann sie noch einmal zurückrief: „Entschuldigung, Ihr habt da was missverstanden. Ihr sollt nicht dahin laufen, sondern apparieren. Direkt von hier aus. Sucht euch genug Platz und dann geht es los. Also konzentriert euch und bis gleich.“ Mit diesen Worten apparierte er direkt vor den Nasen der erstaunten Freunde weg. „Na dann, suchen wir uns mal ein lauschiges Plätzchen“, wisperte ein leichen-blasser Ron. Auch Harry und Ginny waren schockiert. Sie gingen alle ein paar Meter auseinander, sahen sich noch einmal zweifelnd an und machten sich ans Werk. `Nur einfach an die drei Regeln denken: Fokussiere den Ort, Befreie den Geist und Geh ans Ziel. Kein Problem, oder? ´, dachte Harry. Harry fokussierte den Raum, der sich nur wenige Schritte weit entfernt befand. Er fokussierte so stark er konnte, war sich aber dennoch nicht sicher, ob er seinen Geist befreien konnte. Schließlich gab er sich einen Ruck und bemerkte die typischen Rotationen seines Körpers, die daraufhin einsetzten. Jetzt musste er schnell ans Ziel gehen, sonst würde alles schief gehen.

Erschöpft und schwindelig fiel Harry auf die Knie. Verdammt, er hatte es nicht geschafft. Plötzlich hörte er eine bekannte Stimme: „Herzlichen Glückwunsch, Harry, zu deiner bestandenen Apparierprüfung.“

Erstaunt blickte sich Harry um und stellte doch tatsächlich fest, dass er in einem kleinen Büroraum war anstatt in der Eingangshalle des Ministeriums. Strahlend richtete er sich auf, seine Miene änderte sich allerdings schlagartig, als er feststellen musste, dass der Sprecher niemand anderes als Rufus Scrimgeour war, der Zauberereiminister. „Guten Tag, Her Minis-ter!“ erwiderte er kühl. „Bevor sie fragen, ich bin immer noch Dumbledores Mann, durch und durch!“ Kurz flackert Zorn auf dem Gesicht des Zaubereiministers auf, doch schnell hatte er sich wieder in der Gewalt. „Harry, Harry, das weiß ich doch nun inzwischen, “ meinte er lächelnd, „aber ich habe gehofft, dass sich Deine Haltung gegenüber dem Ministerium und auch mir gegenüber geändert hätte. Ich habe die Unschuldigen aus Azkaban entlassen und mich via Tagespropheten auch direkt bei den Betroffenen entschuldigt. Ich weiß, dass das Ministerium Dir übel mitgespielt hat, aber ich kann nicht mehr sagen als es tut mir Leid, denn die Sachen waren vor meiner Zeit. Ich kann dich nur bitten, mir zu vertrauen.“
„Dem Ministerium vertrauen? Wenn mir hier jemand früher geglaubt hätte, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen. Ich begreife einfach nicht, warum man sowohl Dumbledore als auch mich als durchgeknallte Spinner dargestellt hat, obwohl Beweise für meine Beobachtungen schon auf der Hand lagen. Es war die pure Ignoranz des Ministeriums, die Sirius, ja meinen Paten Sirius Black, und wahrscheinlich auch Dumbledore getötet hat. Nur weil jetzt ein paar Unschuldige freigelassen worden sind - nach Monaten der Haft - soll ich allem, was besagtes Ministerium macht, meinen Segen geben?“ „Ich verstehe Deinen Gedankengang, Harry. Aber lass mich offen sprechen: Wenn Du mich nicht unterstützt, werden meine Tage als Minister gezählt sein. Natürlich wirst Du vielleicht denken, dass mir das recht geschieht, aber wer sollte dann Minister werden? Willst Du allen ernstes, dass Arthur Weasly Zaubereiminister wird? Glaubst Du, dass er hart genug ist, den Auroren die Unverzeihlichen Flüche zu gestatten? Ich glaube nein. Klar, Arthur ist auf Deiner Seite, aber bist Du Dir sicher, bist Du Dir vollkommen, zu 100 Prozent sicher, dass Du allein es gegen Voldemort schaffst? Antworte mir ehrlich!“ Scrimgeour hatte sich in Rage geredet. Harry überlegte. Das schlimmste war, dass er dem Minister Recht geben musste, allerdings konnte er nicht so einfach seine Freunde verraten. „Ich kann das so nicht entscheiden. Ich muss darüber nachdenken.“ antwortete Harry schwach. In den Augen des ehemaligen Aurors blitzte es triumphierend auf: „Ich kann Dir kein Angebot machen. Aber ich kann Dir versprechen, dass ich Dich in allem, worum Du mich bittest, unterstützen und ich auch gerne Deinen Rat in Bezug auf künftige vorschnelle Handlungen des Ministeriums zur Kenntnis nehmen werde. Und jetzt würde ich Dir vorschlagen in die Eingangshalle zurück zu apparieren und mit Deinen Freunden zu feiern. Ein kleiner Tipp noch, je öfter du apparierst, desto leichter ist dies und das Ministerium stellt keine Auroren ein, die nicht einwandfrei apparieren können. Auf Wiedersehen Harry, ich werde Dich bald wieder sehen und dann möchte ich eine Antwort von Dir“, sprach er und apparierte sogleich weg. Harry stand einige Augenblicke vollkommen verwirrt da und apparierte dann - diesmal schon ein bisschen sicherer - in die Eingangshalle zurück.

Kaum dort angekommen, wurde er stürmisch von Ron begrüßt. „Bestanden, wir haben alle bestanden!“ rief er. „Jetzt muss gefeiert werden. Wir könnten in den tropfenden Kessel gehen, aber Du wirst ja bald abgeholt und zu uns gebracht, oder? Dann lieber bis nachher.“ Harry lachte und freute sich mit einem Mal doch darauf nur in den Fuchsbau zu kommen und nicht alleine in Godrics Hollow zu sitzen. Doch dann kam ihm eine Idee: Wenn er mit Rons Dad reden könnte, wäre seine Entscheidung viel leichter und er könnte seinen Freunden einfacher davon erzählen. „Ron, wo arbeitet Dein Dad hier eigentlich?“ fragte Harry. „Ich würde ihn gerne noch schnell etwas fragen, bevor ich heimgehe und meine Sachen packe.“ „Im dritten Stock, erstes Büro rechts, “ kam es wie aus der Pistole geschossen zurück, „Was willst Du ihn denn fragen?“ „Das erzähle ich später.“ Harry nickte Ginny noch zu, die aber gekonnt in eine andere Richtung schaute, und rannte zum Aufzug, ein schöner altmodischer Paternoster, sprang hinein und war weg, bevor die beiden etwas erwidern konnten. „Dritte Etage, Generalstab.“ gab der Aufzug zu verstehen. Harry sprang aus dem Aufzug und stand somit schon fast direkt vor Mr. Weaslys Tür. Er klopfte und auf das obligatorische „Herein“ trat er ein. Mr. Weasly war Chef der Bekämpfung von gefälschten Verteidigungszaubern und Schutzgegenständen, die Beförderung hatte er unter Rufus Scrimgeour erhalten. Harry platzte mitten in eine Konferenz hinein: „Entschuldigen Sie, Mr. Weasley“, sagte er und wollte sich schon zurückziehen, doch er wurde schnell aufgehalten: „Meine Herren, dass wäre erst einmal alles, wenn es noch fragen oder Wünsche gibt, melden sie sich einfach - aber erst in einer halben Stunde.“ Harry trat nun auf einen Wink von Rons Vater doch ein, während die anderen Zauberer tröpfelnd das Zimmer verließen. „Hallo Mr. Weasley, hätten Sie einen Moment für mich Zeit?“, fragte er zögerlich. „Aber klar, Harry“, sagte Mr. Weasly jovial während die letzten Nachzügler den Raum verließen. „Hallo Harry“, Arthur Weasley, ein Mann, der mit seinem schütteren Haar und seiner schlaksigen Größe immer ein wenig... nun, freundlich gesagt merkwürdig aussah, stand auf, und reichte Harry die Hand. „Alles Gute zum Geburtstag, mein Lieber. Und auch zu Deiner bestandenen Prüfung. Na, hattest Du geruhsame Ferien?“ „Danke Mr. Weasley. Ja, meine Ferien waren okay, keine Dementoren oder so dieses Mal.“ Harry sah sich verstohlen in dem Büro um. Es war geräumig, jedoch mit allerlei Papieren und Karten und seltsamen Gegenständen belegt. Es gab ein Fenster hier. In seinem alten Büro und seinem alten Job unter Fudge hatte er weder Platz noch ein Fenster, da seine Aufgabe doch eher als sekundär eingestuft wurde. „Harry, es freut mich dich hier zu sehen, aber ich habe viel zu tun und wenn es nichts wichtiges gibt, musst du mich leider entschuldigen, denn ich habe gleich eine wichtige Sitzung.“ „Ich habe eine kleine Frage an sie, Mr. Weasley. Es dauert auch nicht lange.“ Ohne das Einverständnis abzuwarten fuhr Harry fort: „Wollen Sie Zaubereiminister werden?“ Irritiert starrte Arthur ihn an: „Ich will was? Aber wieso denn?“ „Bitte beantworten Sie mir meine Frage, ich muss das unbedingt wissen!“ Mr. Weasley sah Harry eine Zeit lang prüfend an. Endlich sagte er: „Ich weiß es nicht. Klar hat es seine Reize, aber ich möchte auch Zeit für meine Familie haben und ich denke, dass aktuell Rufus der bessere Mann ist. Ich bin einfach nicht der Typ, der gewisse Maßnahmen anordnen kann. In den jetzigen Zeiten ist jemand gefragt, der sich in Gefahrensituationen auskennt, der eventuell gewisse Flüche schon verwendet hat - kurz, ein Mann der Tat, ein erfahrener Auror, der auch gewisse Verluste mit seinem Gewissen vereinbaren kann.“
„Na dann, das trifft sich ja gut. Sie wollen nicht. Der Minister hat mir vor etwa 10 Minuten volle Unterstützung angeboten, wenn ich ihm helfe. Ich werde darüber nachdenken. Zuerst wollte ich aber in Erfahrung bringen, ob nicht vielleicht Sie Interesse an dem Posten haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie sie den Einsatz der Unverzeihlichen Flüche bewilligen, obwohl ich in diesem Punkt der Meinung des Ministers bin.“ Arthur schaute Harry merkwürdig an. Erst dachte Harry, dass es an seinen Äußerungen über die Flüche liegen würde, aber dann war ihm klar, dass es wegen Scrimgeour war. „Er hat was?“, fragte er entgeistert. „Er hat mir volle Unterstützung gewährleistet, zudem darf ich alle erlassenen Regeln, Gesetze und Maßnahmen, die mich betreffen könnten, außer Kraft setzen. Der einzige, der über mir steht, ist er selber, allerdings hat er auch da erklärt, dass wir gerne über alles sprechen können. Außerdem könnte es sich als unschätzbaren Vorteil für mich erweisen, auf die ganze Macht des Ministeriums zugreifen zu können.“ „Haha, jetzt steht er mit dem Rücken zur Wand. Er braucht Dich. Hättest Du nein gesagt, dann hätte er ausgespielt.“ „Würde Sie sich das wünschen? Ganz ehrlich?“ fragte Harry verblüfft. „Nein, das wünsche ich nicht. Ganz ehrlich, ich denke, dass Du recht hast: Ich würde die Verbrecher lebenslang in Azkaban schmoren lassen, das wäre mir weit lieber, als die unverzeihlichen Flüche anzuordnen. Andererseits kann ich auch Dich und den Rest des Ordens verstehen, du wirst weder gegen Malfoy noch gegen Snape Milde walten lassen wollen geschweige denn gegen Du-weißt-schon-wen können. Ich verstehe Deine Einstellung und akzeptiere sie auch, allerdings ist dies nicht meine. Ich hoffe, dass Deine Meßlatte, die Du gegenüber Ministeriumsbeschlüssen anlegst, nicht auch langsam aber sicher zu der Warte eines Rufus Scrimgeour tendiert.“ Müde starrte Mr. Weasley auf seinen Schreibtisch: „Nun Harry, sei mir nicht böse, aber ich muss nun weiterarbeiten. Ich danke Dir, dass Du mich zuerst gefragt hast. Meine Ansichten unterscheiden sich eben ein wenig von Deinen, aber vielleicht erkennt einer von uns beiden, dass der andere Recht hatte, wenn die Zeit kommt. Tschüss, Harry. Wir sehen uns dann ja nachher, bis dann.“ Mit einem Klumpen im Magen verabschiedete Harry sich ebenfalls: „Auf Wiedersehen, Mr. Weasley. Ich denke, dass noch nicht aller Tage Abend ist. Im Endeffekt ist es doch egal, wer von uns beiden Recht hat oder nicht. Wir wollen doch einfach nur unseren Frieden, oder? Außerdem, manchmal können auch beide Recht haben, oder?“ Mit diesen Worten zog Harry sich langsam aus dem Zimmer zurück, wurde aber noch einmal zurückgerufen: „Ach, Harry? Wenn du mir noch einen kleinen Gefallen tun könntest? Klär die Sache mit Ginny! Sie war die ganzen Ferien ein heulendes Wrack.“ Enttäuscht starrte er Harry einige Sekunden an. „ Was hats du die bloß dabei gedacht, Harry?“ Harry, der den Blick nicht mehr ertragen konnte, wandte sich um und zog die Tür sachte zu. Er ging zum Fahrstuhl und war nicht sonderlich überrascht, Rufus Scrimgeour in seiner Paternosterkabine zu sehen.

„Und, Harry, wie hast Du Dich entschieden? Ich weiß, dass Du mit Arthur geredet hast, ich weiß auch, dass er in vielen Punkten nicht meiner Meinung ist und eher das Gegenteil macht.“ Harry starrte den Minister eine Weile an, dann gab er sich einen Ruck und sagte: „Ich werde nicht ihr Berater. Aber ich werde Sie unterstützen - wenn es denn sein muss - auch mit einem Artikel im Tagespropheten“ Scrimgeour sah aus wie ein Kind bei der Weihnachtsbescherung und brachte dann ein mühsames „Danke“ hervor. Er schüttelte den Kopf, lächelte dann: „Danke. Ich werde in den nächsten Tagen noch einmal mit Dir Kontakt aufnehmen. Achja, warum ich auch noch hier bin, ein paar Auroren werden dich schon gegen 15.00 Uhr aufsuchen. Wir haben Hinweise auf ein Attentat, so dass es besser ist auf Nummer sicher zu gehen.“ „Ähmm“, Harry schluckte, „Toll, da wird sich mein Cousin aber freuen.“ „Ah, das hatte ich vergessen. Aber glaube mir, lieber dies noch einen Tag ertragen als tot sein.“ „Minister, ich vertraue auf Ihre absolute Verschwiegenheit, denn ich möchte nicht, dass irgendjemand davon erfährt. Ich werde meine schulische Laufbahn nicht weiter fortsetzen, denn ich habe im Kampf gegen Voldemort genug andere Aufgaben.“ „Ja, ich nehme an, zwei heißen Malfoy und Snape. Hiermit hast du offiziell die Erlaubnis, bei Todessern die unverzeihlichen Flüche zu vollstrecken. Weißt du eigentlich, wie diese funktionieren?“ „Theoretisch ja, praktisch habe ich sie noch nie angewendet. Ich weiß nur, dass man bei jedem Fluch nur die Worte sagen muss, damit sich grenzenloser Hass kanalisieren lässt.“ „Harry, ich bin weder dein Vater noch dein Lehrer, aber wenn du so etwas nicht weißt, dann solltest du unbedingt wieder zur Schule gehen.“, grinste Scrimgeour verschlagen.“ Nein, das ist kein dummer Spruch oder so etwas, warte einfach bis in ein paar Tagen. Lass dich überraschen. Achja, ehe ich es vergesse, ich habe unfreiwillig Kenntnis genommen von deinem Dilemma mit der jungen Miss Weasley. Das passt überhaupt nicht zu dir. Denk dir gefälligst irgendetwas aus, um die Sache wieder gerade zu biegen. Ihr Vater kommt seiner Arbeit nur noch verhalten nach wegen dieser Angelegenheit. Er versucht alles um seine Tochter aufzuheitern, hat aber kaum Erfolg. Es war seine Idee, die Zauberergrenze zu verschieben. Außerdem, wie konntest du so etwas nur tun? Dass passt überhaupt nicht zu dir! Und nun... ab nach Hause.“

Bei Mrs. Figg war er dann noch eine Weile geblieben und sie hatten sich unterhalten, Erinnerungen ausgetauscht und natürlich über Dumbledore gesprochen. Es war für Harry eine heilsame Erfahrung, denn sie vermisste ihn genauso schmerzlich. Er dankte ihr und verabschiedete sich mit dem Versprechen, sie bald wieder zu besuchen.

Dudley wartete schon ungeduldig an der Haustür. „Und wie war es? Kann man dir gratulieren?“ „Ja“, grinste Harry lasch. „Und nein. Eigentlich sollte man mich schlagen.“ Erbittert berichtete Harry über das Zusammentreffen mit Ginny, die Vorwürfe von ihr und von den anderen. Überraschend legte sein Cousin ihm eine Hand auf die Schulter - Harry hätte eher damit gerechnet, dass er sich schief lachen würde. „Und was willst du nun tun?“ „Keine Ahnung. Vielleicht ein paar Blumen und irgendein Tut-mir-leid?“ „Willst du wieder mit ihr zusammen sein oder nicht?“ „Nein - Ja!“ Dudley lachte laut los: „Du solltest dich schon entscheiden, das macht die Sache einfacher, dir zu helfen.“ „Ich will sie nicht gefährden, ich will nicht, dass sie zu schaden kommt. Aber das tut sie ja schon, nur weil ich mit ihr Schluss gemacht habe. Aber Voldemort könnte sie als Waffe gegen mich benutzen. Und - ich weiß es einfach nicht!“ Beide starrten einander an, dann zuckte es wieder verdächtig um Dudleys Mund: „Ich glaube, du willst. Du hast aber zum einen Angst, dass sie besagtes Druckmittel gegen dich wird, zum anderen fürchtest du, dass sie dir einen Korb gibt. Ich denke, dass ihr wieder zusammen kommen solltet. Sie trauert um dich und dich zerfrisst es selber. Du wirst jede Hilfe in deinem Kampf brauchen - dabei fällt mir ein: Ich will auch dabei sein! - selbst wenn sie nur moralisch ist. Was hat dieser Dumbledore noch zu dir gesagt? Achja, dass Liebe die stärkste Waffe gegen ihn ist. Und du, du wirfst sie einfach über Bord!“ Kopfschüttelnd sah er Harry an. Dieser fühlte sich äußerst unwohl: „Du hast recht. Ich war so ein Idiot. Aber wie kann ich sie bloß wieder für mich gewinnen?“ „Keine Ahnung. Aber es wird nicht einfach sein. Kannst du nicht einen Zaubertrank brauen oder so?“ „Nein, das ist gegen das Gesetz und außerdem wäre es nicht echt.“ „Schade. Dann musst ihr durch ein Geschenk oder irgendeine Tat glaubhaft machen, dass du sie zurück willst. Aber es muss etwas großes sein. Etwas, dass ihr nicht die Angst lässt, dass du sie das nächste Mal wieder abservierst. Du musst etwas ganz ausgefallenes machen. Du...“ Just in diesem Moment hörten beide zwei leise Geräusche, die entfernt an einen verstopften Auspuff erinnerten. Eine Sekunde später wurde die Türglocke betätigt, doch Harry hatte seinen Cousin schon zu Boden gerissen und stand nun mit erhobenen Zauberstab zwei Meter vor der geschlossenen Haustür.


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