Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ruhm und Missgeschick - Aphrodites Tränen

von Itzy

@ll: Ihr Lieben, nun kommt das letzte Kapitel und ich bin ein bißchen traurig, dass diese wunderschöne FF nun zu Ende ist. Das letzte Kapitel widme ich Dumbledoria, der besten Beta, die man sich wünschen kann und die ebenso viel Arbeit in diese FF gesteckt hat wie ich.

@Selena03: Ja, Lockhart ist ein Trottel und wir können nur hoffen, dass er seine gerechte Strafe erhält.

@Dumbledoria: Für dich gibts heute ein fettes Bussi, nun bist du mich fürs erste los ;-)

@ladyfleur: Ob es wirklich so schrecklich endet? Du wirst es noch heute erfahren :-D

@Ginnie76: Dachte ichs mir doch, dass du es nicht magst ;-) Ob die beiden im Leben oder Tod vereint sind? Meine Lippen sind versiegelt...

@juleps: Tja, Albus als Retter??? Verabschiede dich mal schnell von diesem Gedanken, denn auch der Gute hat diesmal keine Idee. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt...

@Severa: Na, waren wir nicht schnell, meine Beta und ich? Nun werden wir sehen, ob du mit dem Ende zufrieden bist oder nicht.

@Eule20: Eine gute Wendung? Mhm, müßte ja schon fast an ein Wunder grenzen, wenn sich noch ein Weg findet. Ein bißchen Horror gibts noch...

@ebony-zoot: Mit dem rauskommen ist das so eine Sache, denn es hat keiner eine Idee, nicht mal Albus. Aber zumindest findet er eine Möglichkeit mit Severus zu reden.

So, nun ist es soweit, viel Spaß beim lesen, vielen Dank an meine zahlreichen Stammleser und vielleicht ringt sich ja doch noch ein Schwarzleser zu einem Kommi durch???

18. Aphrodites Tränen

Hermine schenkte ihrem Spiegelbild keine Aufmerksamkeit, als es leise im Spiegel weinte. Sie hatte keine Tränen mehr übrig. Sie hatte nicht um sich selbst geweint, sie hatte um die anderen geweint, Miriam Strout, der Schamane, und Severus. Miriam und der gesichtslose Voodoo-Zauberer waren wegen ihr tot, alle tot aus Gründen, die sie erst noch vollkommen verstehen musste.
Es war zwei Tage her, seit sie an der Küste gestanden hatte, den kalten Wind und den Regen ignorierend, als sie vergebens versucht hatte, die Abbilder aus den Tiefen des Ozeans herbei zu rufen. Die Gezeiten hatten sie davon getragen. Obwohl sie nicht zerstört worden waren, waren die verfluchten Figuren wirklich verloren. Letztendlich spielte es keine Rolle.
Es gab keinen Weg, dem Gift entgegenzuwirken, das Severus' Erscheinung verdorben hatte - und ihre Seele. Sie war so davon besessen gewesen, Lockhart zu finden, das sie es nicht in Betracht gezogen hatte, selbst in Gefahr zu sein. Obwohl Dumbledore erklärt hatte, das es unmöglich wäre, wusste Hermine, das es wahr sein musste.
Sobald der Stein ihren Mann verzehrt hatte, würde der Fluch auch sie treffen. Für jemanden, der erklärt hatte sie zu lieben, hatte Lockhart gewiss eine seltsame Art, dies zu zeigen.
Der Spiegel der Wahrheit hatte ihre Realität und die Hoffnungslosigkeit der Situation reflektiert. Auch wenn sie in der Lage gewesen wären, die Puppen zu finden, hatten sie das Heilmittel nicht. Der Fluch würde seinen Lauf nehmen, selbst Magie könnte es nicht aufhalten.
Ein leises Klopfen unterbrach ihre Träumerei.
„Herein“, rief sie.
Nachdem die Tür langsam aufging, stand Albus im Türrahmen, sein düsterer Blick verweilte auf Hermines weinendem Spiegelbild.
Sie starrte stur geradeaus und bemerkte kaum seine Anwesenheit.
„Minerva und ich haben die Schutzzauber verstärkt“, bemerkte er. „Das sollte dir und Severus genügend Zeit verschaffen...“
Hermine antwortete nicht.
„Bist du sicher, Hermine?”, fragte der Schulleiter, sein Spiegelbild vor Verzweiflung verfärbt.
„Es muss einen anderen Weg geben. Vielleicht mehr Zeit. Ein anderer Tag?“
Sie starrte in den Spiegel und ein Gefühl des Verlustes überfiel sie. „Severus ist gegangen, Professor. Sogar sein Spiegelbild ist gegangen.“
Hermines Spiegelbild wischte die Tränen weg.
Albus raffte seine Roben und näherte sich dem Spiegel. Sein Spiegelbild erschien neben Hermines und bot ihrem Spiegelbild Trost.
„Hast du ihn gesehen?”, fragte Dumbledore und betrachtete sein Spiegelbild mit großem Interesse.
„Wen?“, antwortete Hermine.
„Hast du Severus' Abbild im Spiegel gesehen, nachdem er außer Gefecht gesetzt wurde?“ Seine blauen Augen verweilten auf dem verzauberten Spiegel.
„Ja, warum?“
Der alte Zauberer berührte den Spiegel der Wahrheit, sein Spiegelbild passte sich seinen Bewegungen an. „Vielleicht ist es Zeit zu sehen, was Severus denkt.“

*

Severus hatte sich schon lange zuvor der Ebbe und Flut magischer Zwänge ergeben. Der Schmerz hatte seine unerbittliche Entschlossenheit zerstört. Sein Kampf, Hermine zu retten, war fehlgeschlagen. Obwohl der Fluch sein Fleisch bis jetzt noch nicht verzehrt hatte, war sein Verstand eine andere Sache.
Hermine… Allein der Gedanke an sie beruhigte ihn und machte ihn wütend. Sie war so halsstarrig und eigensinnig. Lockhart war da draußen, verfolgte sie, entschlossen, sie an seinen Willen zu binden. Schmerz schnitt durch ihn, stahl seine Seele und seine Erinnerung.
In der Ferne konnte er einen schimmernden See aus ruhigen silbernen Fäden sehen. Es rief ihn, zog ihn näher. Er sollte ihm widerstehen, aber er war zu müde.

*

Hermine beobachtete, wie Dumbledore den Spiegel der Wahrheit am Fußende von Severus' Bett platzierte und seinen Platz auf der anderen Seite des Bettes einnahm. Sie berührte die harte Oberfläche der Steinhand ihres Mannes. War es nur ihre Einbildung oder war sie warm?
Der verzauberte Spiegel webte augenblicklich seine Magie und sie sah zu, wie das blasse Spiegelbild ihres Mannes sich regte und damit kämpfte, die Augen zu öffnen. Der Spiegel, das Objekt, welches sie nur Tage zuvor im Stich gelassen hatte, beruhigte ihr zersprungenes Herz. Schwarze Augen, dunkel vor Sorge und Wut, sprangen auf und suchten verzweifelt nach einem bekannten Anblick.
Sobald der Blick des Spiegelbildes sie fand, schien es zu wissen. Es wusste alles, was in den letzten Stunden passiert war. Es war, als ob Severus die Hoffnungslosigkeit ihrer Zwickmühle erkannte.
„Geht es dir gut?“, fragte Severus´ Spiegelbild ihr Ebenbild, während es mit seiner Hand in ihr wildes Haar griff.
„Ja“, antwortete ihre Reflektion leise.
Hermine leckte sich über ihre Lippen und beobachtete die Szene, die sich im Spiegel abspielte. Severus' Abbild zog ihres für einen Kuss hinunter, das Haar ihres Spiegelbildes schirmte die leidenschaftliche Offenbarung zwischen den Liebenden ab.

*

In dem Moment, als seine Seele mit dem Spiegel der Wahrheit verschmolz, erkannte Severus die bekannte, wenn nicht irritierende, verzaubernde Manifestation. Sie war dort, wartete auf ihn. Hermines Seele berührte seine. Eine andere Seele war ebenso dort. Als ihre Gestalt vor ihm ins Leben schimmerte, erfuhr er alles über den Wagemut seiner Frau, Lockharts Mechanisierung und anschließendem Untergang, und Potters und Dumbledores Rettung.
Aber alles war vergebens gewesen. Albus hatte herausgefunden, dass ihre Verbindung mehr ein Fluch als ein Segen war. Hermine würde das gleiche Schicksal erleiden wie er.
Stumm schimpfte Severus mit sich selbst. Er hätte aktiv nach Lockhart suchen sollen. Stattdessen hatte er gewartet, überzeugt von der Reinheit und Güte seiner Liebe zu Hermine. Nichts könnte sie zerstören. Niemand könnte ihnen schaden.
Seine Arroganz und Selbstgefälligkeit hatten Hermine das Leben gekostet.
„Hör auf“, tadelte sie ihn, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
„Jetzt ist wohl kaum die Zeit für Selbstbeschuldigungen“, murmelte Dumbledore mitfühlend.
Severus nickte und zuckte vor Schmerz zusammen, als er sich bewegte.
„Gibt es irgendwas, was wir tun können, Severus?“, fragte der Schulleiter, griff nach einem Strohhalm und fragte den Tränkemeister nach einem möglichen Gegenmittel.
Hermine schniefte neben ihm, ihr Kopf aufgrund der Niederlage gebeugt.
„Selbst wenn ich wüsste, wo ich Aphrodites Tränen finden könnte“, antwortete Severus, während er sich bemühte zu atmen, „müssten wir den Fluch an seiner Quelle behandeln. Ohne die Puppen, fürchte ich gibt es nichts was wir tun können.“
„Ich fürchte, wir waren nicht in der Lage, die Abbilder wiederzufinden“, bemerkte Albus ehrlich.
„Ich weiß.“ Es blieb nur noch eine Sache zu tun.
„Nein.“ Hermine gab ein ersticktes Keuchen von sich.
Sein alter Mentor trat zurück, Blässe überzog seine normalerweise rosigen Wangen.
„Du musst Hermine retten, Albus.“ Verzweiflung schlich sich in seine Stimme und Severus räusperte sich, bevor er seine Bitte vortrug. „Töte mich, bevor der Fluch seinen Lauf nimmt. Beende mein Leiden und rette Hermine.“

*

Die ganze Ausbildung, die Hermine erhalten hatte, konnte sie niemals auf so etwas wie das vorbereiten. Severus' Bitte hatte einen bitteren Streit ausgelöst. Er wollte sein Leben opfern um ihres zu retten. Das war nicht nur inakzeptabel, Dumbledore hatte vernunftgemäß erklärt, dass es den Fluch nicht davon abhalten würde, seinen Lauf zu nehmen.
Sie hatte den Schmerz in den Augen ihres Mannes gesehen. Jedes mal, wenn Hermine ihre Augen schloss, konnte sie es sehen. Sie würde ihn nicht länger bleiben lassen. Sobald sie Poppy abgelöst hatte, würde sie die Türen zum Krankenflügel schützen und Severus wecken.
Am Morgen würden sie beide gegangen sein.
Hermine zog ihre Robe fester um ihre Schultern und starrte den Vollmond durch das Glasdach des Gewächshauses an, ihre Gedanken ein verworrene Durcheinander. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal eine ganze Nacht lang durchgeschlafen hatte. Seit sie im St. Mungo's aufgewacht war, schien alles wie ein Traum.
Irgendwas schlug gegen die Glasscheiben des Gewächshauses und erschreckte Hermine. Obwohl Lockhart mit dem Obliviate belegt und in Azkaban eingeschlossen worden war, waren die Wunden, die er ihr zugefügt hatte, rau und empfindlich. Sie zog ihren Zauberstab und konnte das Schlagen ihres verzweifelten Herzens hören.
Der verzerrte Schatten eines merkwürdig geformten Vogels huschte über das Glasdach. Professor Sprout würde einen Anfall bekommen, wenn sie wüsste, dass hier Vögel nisteten. Gerade als Hermine begann sich zu entspannen, da die kichernde Kreatur sich zurückzog, hörte sie ein lautes Krachen.
Glas fiel von oben herab, Scherben landeten auf ihrem wild zerzausten Haar. Sie fiel auf die Knie und schützte sich selbst, als etwas Nasses sie traf. Es flatterte um sie herum als wäre es besessen, fast als würde es von ihr angezogen. Als würde es die Sinnlosigkeit seiner Handlungen spüren, stellte das Ding seine Bewegungen ein und plumpste vor Hermine auf den Boden.
Nach näherer Betrachtung konnte sie sehen, dass es nicht wirklich ein Tier war. Es waren zwei kleine Strohbündel, die durch ein langes Stück Garn zusammengebunden waren. Sie nahm einen der Lumpen, der andere baumelte unsicher darunter. Die Realisierung dämmerte nur langsam, als sie die plumpe kleine Puppe untersuchte.
„Das kann nicht sein”, flüsterte sie leise, als sie eine der Puppen vor ihr Gesicht hielt und einatmete. Es war durchtränkt mit Salzwasser. Wie war das möglich? Stumme Tränen fielen auf die Puppe, als sie sie an ihrer Brust wiegte.
„Im Meer“, hatte Lockhart gekeucht, als er ihr, Harry und Dumbledore erzählte, was er mit den Abbildern getan hatte. „Wir flogen tagelang. Ich wollte nicht, dass jemand das rückgängig macht, was ich getan habe. Wenn ich dich nicht haben kann, wird es auch niemand sonst.“
Ironie war eine bittere Pille, die sie schlucken musste. Hermine starrte auf die plumpen Figuren und weinte ungehindert. Sie und Harry hatten Borgin und Bourkes nach der Quelle von Medusas Blut durchkämmt, in der Hoffnung das Heilmittel zu finden.
Aphrodite war vor langer Zeit in die Sagenwelt eingegangen.
Schniefend stand Hermine auf und begann das Glas aus ihrem Haar zu entfernen. Sie wickelte die Puppen zusammen und verstaute sie in ihrem Ärmel. Es war Zeit, nach Severus zu sehen.

*

Severus kochte, immer noch in der Verzauberung des Spiegels gefangen, vor Wut. Der Streit über seinen „Vorschlag“ war explosiv gewesen. Hermine war vor mehreren Stunden hinaus gestürmt. Albus sprach nicht mit ihm, noch weniger sah er ihn an. (?Ein Glück, dass ich den los bin!') Und Poppy hatte genug Anstand, ihre Meinung für sich zu behalten.
Da war kein Schmerz mehr, da er durch den Kummer seiner Frau ersetzt worden war. Ihr Kummer war so groß, dass er seinen überschattete. Aus Gewohnheit blickte Severus auf seinen linken Arm. Die scharfe Qual war nur noch ein dumpfer Schmerz. Seine Farbe war nicht länger marmor-weiß. Sein Arm hatte sogar einen rosa Farbton. Seine Finger wackelten, verspotteten ihn scheinbar mit seiner anhaltenden Reise in den Wahnsinn.
Es war ein seltsames Gefühl. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in seiner Hand und seinem Arm aus, wie ein Feuer aus tausend Nadelstichen. Severus schüttelte seine Hand und fragte sich, ob er träumte.
Natürlich träumte er! Er war in dem verdammten Spiegel der Wahrheit. Es war surreal, er starrte sich selbst an, wie er im Bett lag, nur Momente vom Tod entfernt. Dumbledore schnarchte leicht, er saß in einem Sessel neben seinem Bett. Irgendwie hatte er es geschafft, den alten Zauberer nicht zu erdrosseln.
„Ich fühle es auch.“ Das Spiegelbild des alten Zauberers gähnte und streckte sich, und lenkte Severus von seinem Studium der realen Welt ab.
„Fühlst was?“, schnarrte Snape und starrte Dumbledore an.
Das Abbild der Seele des Schulleiters rieb sich argwöhnisch den Kiefer. „Sie ist wütend auf dich.“
„Es ist nicht so, als ob ich in dieser Sache eine große Wahl hätte, Albus“, schnarrte Snape und schüttelte seine linke Hand, als er versuchte, das lästige Gliedmaß zu wecken.
Seine blauen Augen weiteten sich und er griff nach Severus' Arm. „Du bist geheilt!“, flüsterte er erstaunt.
„Nein. Bin ich nicht“, entgegnete Severus, entriss ihm seinen Arm und deutete auf seinen Körper. „Mein Zustand bleibt unverändert.“
Der Doppelgänger schüttelte seinen Kopf. „Dieser Spiegel reflektiert nur die Wahrheit. Du kannst die Realität nicht ändern.“
Severus starrte auf seinen Körper, lauschte der Erklärung und betete um ein Wunder.
Dumbledore erwachte mit einem Satz und blickte in den Spiegel. Schmatzend bewegte sich der alte Zauberer in seinem Sessel und versuchte wieder einzuschlafen.
„Die Wahrheit ist hier, Albus“, murmelte Severus zittrig.
Albus beobachtete, wie Severus seinen Arm und seine Hand bewegte, seine Haltung hoffnungsvoll, dennoch zurückhaltend.
„Befreie mich“, befahl Severus. „Nimm Poppys Zauber von mir. Wenn ich... geheilt bin, dann müssen wir uns keine Sorgen machen. Wenn der Fluch voranschreitet, musst du mich töten. Du musst Hermine mit dem Obliviate belegen. Du musst...“
„Nein!“ Hermines schriller Protest hallte durch den Krankenflügel.

*

Hermine lief zum Bett, zog die Abbilder aus ihrer Robe und hielt sie so, als ob sie aus feinem Porzellan gemacht wären. „Ich habe sie gefunden... eigentlich... haben sie mich gefunden. Ich war im Gewächshaus.“
Sie stand Severus' Spiegelbild entschlossen gegenüber. „Ich werde dich das nicht tun lassen. Ich werde dich nicht selbst opfern lassen. Und wer zur Hölle glaubst du, wer du bist? Mich mit dem Obliviate belegen?“ Sie schmollte, dann blickte sie zu Dumbledore, als wäre er ein Teil einer größeren Verschwörung.
Ihr wütender Blick glitt zurück zum Spiegel. Sie fühlte sich, als hätte sie eine seltsame Drei-Wege-Unterhaltung - die Art Unterhaltung, die leise und ernst sein sollte. Aber sie hatte genug davon. Sie würde ihren Ehemann nicht sterben lassen. Sie würde diesen verweichlichten Trottel nicht gewinnen lassen.
„Es muss einen Weg geben“, sagte sie, milderte ihren Ton, den Schmerz beachtend, den Severus erleben musste, obwohl er unter einem Stasis Heilzauber war. Sie drehte sich um, um Severus' Blässe zu studieren, während er unbeweglich in seinem Krankenbett lag. Er würde nicht in der Lage sein, ihre Tränen zu sehen, und das zählte am meisten. „Ich finde einen Weg. Ich finde das Heilmittel. Es muss...“
„Deine Tränen”, flüsterte Severus' Bild.
Hermine wischte die verletzende Feuchtigkeit aus ihrem Gesicht, sah den Spiegel der Wahrheit an und lächelte schwach. „Was?“
„Du hast Recht, Severus.“ Dumbledore langte über das Bett und berührte den linken Arm des schlafenden Mannes. „Dein Arm ist warm. Er sollte kalt sein, wie Medusas Kuss.“
Hermine ließ die Puppen fallen und umklammerte das Handgelenk des Schulleiters, sie fürchtete, dass er ihren Mann wecken und den Fluch dazu bringen würde, ihn zu beanspruchen. „Berühr. Ihn. Nicht. Er ist nicht er selbst. Er weiß nicht, was er sagt.“
Behutsam sammelte Albus die Strohpuppen auf und untersuchte sie und den verknoteten Faden, der sie zusammenhielt. Sie beobachtete panisch, wie er das Seil zeriss und die Abbilder auseinander zog. „Hermine...“
„Nein!”, heulte sie, schubste Dumbledore weg und warf sich über Severus' Körper, als könnte sie die laufenden Ereignisse aufhalten.
Bevor irgendetwas getan werden konnte, bevor irgendetwas gesagt werden konnte, murmelte Dumbledore eine Beschwörung und ihr Ehemann nahm einen zitternden Atemzug.
Sie weinte offen, ihr Verstand schrie protestierend, während sie einen erstickten Schrei von sich gab. „Wie konntest du?“

*

„Hermine…” Severus keuchte, er fühlte die Nadelstiche des Schmerzes seinen Arm hoch und runter schießen. Mit seinem guten Arm umarmte er sie. Wie konnte er es erklären? Sogar jetzt noch war er unsicher, wie dieses Wunder zustande gekommen war?
Als Antwort auf seine stumme Frage antwortete Albus: „Es waren ihre Tränen, Severus. Tränen der Liebe. Wenn du jemals Zweifel an ihrer Liebe zu dir hast, dann erinnere dich an diesen Tag.“
„Hermine?” Sanft sagte er ihren Namen und war sich des Gewichts seiner Frau auf ihm bewusst. Er konnte sie berühren, sie fühlen, sie riechen. Severus ignorierte ihren gedämpften Protest und bewegte sich unter ihr.
War der Alptraum wirklich vorbei?
„Das sind Aphrodites Tränen!“, vermutete Dumbledore. „Hermines Tränen müssen auf die Puppe gefallen sein.“
Zittrig zog sich Hermine zurück. Ihre Augen waren geweitet und verwirrt, ihre Wangen gezeichnet mit dem Beweis ihrer Angst und Sorge.
„Es ist alles in Ordnung, Hermine“, versuchte Severus zu erklären, nicht sicher was er sagen sollte, da er unsicher war, wie die Dinge passiert waren. Seine Lippen suchten ihre, die Natur verlieh ihren Einfluss auf sein Verlangen für seine Frau. „Der Fluch ist aufgehoben.“

*****

Der Aufsatz, den er korrigierte, war verdammt schrecklich - selbst für einen Siebtklässler, und er musste noch zwölf Aufsätze machen. Bei dieser Geschwindigkeit würde Hermine eingeschlafen sein, bevor er in die Kerker kam. Acht Monate hatten nicht ausgereicht, um die Leidenschaft zu mildern, die Severus für seine Frau fühlte. Gott sei Dank war es lange genug gewesen, um Hermines Alpträume enden zu lassen.
Sie hatte immer noch Schwierigkeiten, die Tatsache zu begreifen, dass ihre Tränen ihn von dem Fluch erlöst hatten. Severus grinste bei der Erinnerung. Nie zuvor hatte er jemanden getroffen, der analytischer war als er. Hermine hatte durch Gilderoys Besessenheit außerordentlich gelitten.
Sie gab sich die Schuld für so vieles. Egal wie oft er, ihre Eltern oder ihre Freunde ihr sagten, dass es nicht ihre Schuld war, fand sie immer noch Fehler in ihren Handlungen. Sobald der Fluch gebrochen war, hatte es alle Todesser erlöst und Gilderoys Leben gefordert. Medusas Kuss hatte ihn schnell verzehrt, und sobald es vollbracht war, war er zu Staub zerfallen.
Seine Handlungen hatten ihn um das zehnfache heimgesucht.
Lockharts Tod hatte wenig getan, um Hermines Schuld zu lindern. Andere waren gestorben - andere, bevor Lockhart die Dunkle Magie beschworen hatte.
Die Medien hatten natürlich einen Heidenspaß mit dem ganzen Epos, sobald sie mit ihren schmutzigen Pfoten an Schnipsel voll hässlicher Übertreibungen gelangt waren. Die einzige Genugtuung, die er aus den Artikeln erlangte war, dass Rita Kimmkorn sie nicht geschrieben hatte, da sie auf mysteriöse Weise verschwunden war.
Die Gerüchte besagten, dass sie ein nicht registrierter Animagus war und als sehr bunter kleiner Käfer zerquetscht worden war. Aus irgendeinem seltsamen Grund fand Hermine nicht viel Vergnügen an diesem informativen Leckerbissen.

„Du!”, schrie eine schrille Stimme quer durch das Klassenzimmer. „Du Schurke! Kein Wunder, das ich dein Angebot abgelehnt habe. Es war alles andere als charmant. Alte Jungfer! Wie konntest du nur?“
Severus rieb sich den Rücken seiner übermäßig großen Nase und legte die Feder hin. Er hatte sich gefragt, wann sie zu dieser Erinnerung gelangen würde. Albus war nett genug gewesen, ihnen sein Denkarium zu leihen, und Hermine hatte sich dran gemacht, alle Erinnerungen zurück zu gewinnen, die ihr genommen worden waren.
Fairness halber hatte er nur die Wahrheit in das Becken der Erinnerungen gelegt. Er hätte lügen können. Er hätte das Heiratsangebot romantisieren können und alles, was folgte, aber warum jetzt damit anfangen?
„Zumindest hatte ich genug gesunden Menschenverstand, dir die Tür ins Gesicht zu schlagen“, schimpfte sie, stemmte eine Hand in ihre Hüfte und tippte mit dem Fuß.
Severus grinste. Seine Frau war keine sehr gute Schauspielerin. Ihr steiniger Anfang war Futter für großes Vergnügen. Glücklicherweise hatte Hermine Sinn für Humor.
„Und doch bist du immer noch hier.” Er wedelte mit seiner Hand durch den Kerkerklassenraum.
„Durch Fahrlässigkeit!“, neckte sie ihn, sich auf ihr ewiges Bündnis beziehend.
Severus stand auf, ging um seinen Schreibtisch herum und an den Schülertischen vorbei. In wahrer Gryffindor Art bewegte sich Hermine nicht. Sie behauptete ihre Stellung, obwohl sie ganz genau wusste, was er als nächstes tun würde.
Sein Grinsen wurde spöttisch. „Und doch bist du immer noch hier“, wiederholte er, umklammerte ihre Oberarme und zog ihre sinnliche Weichheit gegen seine schlaksige Gestalt. Röte stahl sich in ihre Wangen, als er sie mit einem Kuss reizte.
Ihre Reaktion erstaunte ihn immer wieder. Ihre Lippen öffneten sich unter seiner sanften Überredung. Er berührte ihre Zunge mit seiner und lockte sie, die Führung zu übernehmen. Er löste seinen Griff auf ihre Arme und schnappte sich eine ihrer Hände, führte sie zum Stoff seiner Robe und seiner Hose.
Sie umschloss ihn, rieb sein bedürftiges Geschlecht durch den Stoff und setzte jeder Freundlichkeit oder Verspieltheit, die er ihr gegenüber fühlte, ein Ende. „Ich brauche dich“, knurrte er und zog sie zu seinem Schreibtisch.
„Natürlich tust du das“, entgegnete sie und stieß ihre Hüften anregend gegen ihn.
Sogar durch die Stoffschichten konnte er die verheißende Hitze ihres Körpers spüren. „Luder“, zischte er anklagend.
Hermine lachte. „Und doch bist du immer noch hier.“
Er knurrte und hob sie auf seinen Schreibtisch, zauberte ihre Kleidung fort und vergrub sich in ihr. Ihr Tunnel war glitschig und eng, gab der Vereinigung nach und forderte ein wildes Tempo. Severus züngelte sich seinen Weg von der Spitze einer Brust zur anderen und schloss die Augen.
Alles schien so perfekt - dieser eine Augenblick wurde ruiniert durch das seltsame Gefühl, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte. Das Gefühl ihrer Tiefen, die sich um ihn zusammenzogen, vertrieben alle Unstimmigkeiten aus seinem Kopf und er verlor sich in der Enge ihrer willkommenen Hitze.
Mit einem gesättigten Lächeln auf ihren Lippen setzte sich Hermine auf. „Ich hoffe wirklich, dass deine Verwandlungsfähigkeiten ebenbürtig sind, wenn man bedenkt, dass du unsere Kleidung hast verschwinden lassen.“
Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Kannst du dir die Schlagzeilen vorstellen, wenn wir nackt durch die Gänge laufen müssten?“
Hermine schlug ihm verspielt auf die Schulter. „Sie würden sicherlich keine anständigen Bilder bekommen. Dein blasser Hintern würde zweifellos jemanden blenden und - Au!“, schrie sie, als er sie zwickte.
„Das ist genug von deiner Frechheit, Frau“, schalt Severus leise, als er sich zufrieden neben ihr niederließ.

*

Einige Monate später wurde Severus daran erinnert, was er an jenem Abend mit Hermine vergessen hatte. Als er durch den Tagespropheten blätterte, erregte eine Schlagzeile in der Klatschspalte seine Aufmerksamkeit.

Hermine Granger, schwanger?

Ruhig faltete Severus die Zeitung zusammen und starrte Hermine an, die an einem Stück Toast knabberte. Was auf Erden hatte sie dazu gebracht, in eine Muggel Apotheke zu gehen und einen Schwangerschaftstest für zuhause zu kaufen?
Hermine legte ihren Toast auf den Teller, griff ihre Serviette und nieste.
Severus versteckte sein Grinsen hinter seiner Serviette und beobachtete seine Frau. Sie sah fast so aus wie an dem Tag, als er ihr den Antrag machte, wildes Haar und rote Nase. Damals konnte sie sich den Trank, der ihrer Erkältung heilen würde, nicht leisten. Jetzt bestätigte ihre Zurückhaltung, den Aufpäpplungstrank zu nehmen, nur die Gerüchte in der Zeitung. Er würde Vater werden.
Der Gedanke erschreckte und begeisterte ihn gleichzeitig. Tatsächlich erschreckte es ihn mehr, als es ihn begeisterte. Er konnte Hermine wirklich nicht die Schuld geben. Schließlich konnte sie sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal einen Verhütungstrank genommen hatte.
„Gibt es etwas, was du mir sagen möchtest, Hermine?“

*****

Ende


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck