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Fanfiction

Ruhm und Missgeschick - Harte Zeiten verlangen nach harten Maßnahmen

von Itzy

Ruhm und Missgeschick

Ãœbersetzung von Fame and Misfortune von LooneyLuna
Disclaimer: Die Figuren und Handlungsorte gehören J.K.Rowling, die Geschichte gehört Luna und mir gehört nur die Übersetzung.
Thank you for your permission, LooneyLuna!
Und ganz großer Dank an meine fleißige Beta Dumbledoria, die aus meinem Kauderwelsch vernünftiges Deutsch macht :-)

1. Harte Zeiten verlangen nach harten Maßnahmen

Severus starrte finster auf das Meer von Hogwarts Schülern. Warum war er immer noch hier? Der verdammte Krieg war vorbei. Der dunkle Lord war besiegt. Die undankbare Zauberergemeinschaft war sicher - bis die nächste Quelle des Bösen auftauchen würde. Seine Aufgabe in diesem Krieg, der Sinn und Zweck der letzten zwei Jahrzehnte, existierte nicht mehr. Einen langsamen, quälenden Tod hätte er dem vorgezogen, was er jetzt zu erdulden hatte. Nicht nur, dass er gezwungen war, die geschwätzige Brut von Hexen und Zauberern zu unterrichten, nein, er musste sich auch noch mit etwas viel Unerfreulicherem und weitaus Gefährlicherem auseinandersetzen - den Medien.
Auch wenn das Ende des Krieges mehr als fünf Jahre her war, der Berühmtheitsgrad, den man inne hatte, wenn man ein verdammter Kriegsheld war, hatte nicht im Geringsten abgenommen. Wenn Albus „Ich-schreibe-meine-verdammten-Memoiren“ Dumbledore nicht gewesen wäre, hätte niemand von seiner Rolle in diesem Krieg erfahren.
Jetzt musste er also nicht nur mit pubertierenden Teenagern klarkommen, sondern auch mit deren Müttern und Großmüttern, die ihn dauernd belästigten. Jeder war von dem Spion, der den dunklen Lord mehr als ein Jahrzehnt getäuscht hatte, fasziniert.

Während er an seinem Morgenkaffee nippte, konnte er die neugierigen Blicke der Schüler spüren. Die letzte Nacht hatte bewiesen, wie sehr die Dinge außer Kontrolle gerieten. Schüler, Schülerinnen im speziellen, waren nach der Ausgangssperre absichtlich draußen geblieben, in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Seine Streife über das Hogwartsgelände hatte zu einem erheblichen Abzug an Hauspunkten geführt. Er hatte zwischen den einzelnen Häusern nicht unterschieden.
Tatsächlich hatte er die meisten Punke von Slytherin abgezogen. Er erschauderte, als er zu seinem Haustisch blickte. Das letzte, was er gebrauchen konnte, war eine Slytherin-Schülerin, die versuchte ihn zu verführen.
Die dummen Gören wurden immer aggressiver. Eine hatte sogar versucht, ihm einen Lusttrank einzuflößen. Er hatte versucht, diese Schülerin von der Schule zu schmeißen, aber Dumbledore hatte gnädig über die Schulregeln hinweggesehen und die Schülerin zu Strafarbeiten bis zum Ende des Schuljahres verdonnert. Filch würde definitiv seinen Nutzen daraus ziehen.
Würden die Demütigungen, die er sein ganzes 45jähriges Leben erdulden musste, niemals enden? Würden die Dinge jemals normal sein?
Mit einem spöttischen Grinsen schnaubte Severus in seinen Kaffee.
Normalität war ein Begriff, der in seinem Leben nicht existierte. Die meiste Zeit seines Erwachsenseins war er ein Spion gewesen. Das war alles andere als normal. Hogwarts war normal. Es war sein zuhause. Die Schule müsste bis auf die Grundmauern niederbrennen, bevor er gehen würde.
Seine Träumereien wurden vom Geschrei der Eulen, die in die Große Halle flogen, unterbrochen. Es war zu einem morgendlichen Brauch geworden, seine Serviette in einen Schirm zu verwandeln und schnell aufzuspannen. Ein würdeloses Zischen ertönte vom anderen Ende des Tisches, als Fanbriefe auf den Lehrertisch regneten. Als die Eulen ihre Postzustellung beendet hatten (und es war nur seine Post, alle anderen Lehrer hatten ihre umgeleitet), war die Flut knöcheltief.
Severus nahm grinsend einen Bissen seines Toastes und ignorierte Minervas Ausbruch über die Anzahl der Briefe, die in ihrem Porridge waren. Er rollte mit den Augen, als er am Tisch hinunter sah.
Flitwick, der neben ihm saß, hatte sich ein Beispiel an Severus genommen. Der Zauberkunstprofessor hatte eine seiner Sachen ebenfalls in einen Schirm verwandelt. Er konnte das Kichern der Schüler hören.
„Also wirklich, Severus!“ Minerva erhob so würdevoll wie möglich, was gar nicht so leicht war, da sie auf den Briefen am Boden ausrutschte. „Ich verstehe nicht, warum du deine Fanpost nicht umleiten kannst. Es ist sehr lästig.“
Severus ignorierte die Verwandlungslehrerin und wandte seinen Blick an Dumbledore, der seelenruhig einen Brief aus seinem Saft fischte.
„Schade, Severus“, sagte Albus. „Dieser hier scheint ruiniert zu sein. Du solltest wirklich darüber nachdenken, deine Post umleiten zu lassen.“
„Ich lasse meine Post weiterleiten, Direktor“, antwortete Severus ruhig, während er seinen Schirm beseitigte. „Alles was wichtig ist, wird zu Gringotts geschickt.“
„Ich verstehe“, sagte Dumbledore mit einem wissenden Lächeln.
Ja, du aufgeblasener alter Ziegenbock. Lächle nur und entschuldige dich bloß nicht. Wenn ich leiden muss, müssen alle um mich herum auch leiden.
Während er die Briefe vom Tisch schob, entdeckte er die gestrige Ausgabe des Tagespropheten, schlug sie auf und las die Überschrift. Er rollte mit den Augen. Gott sei Dank war die Überschrift nicht Potter-bezogen. Bedauerlicherweise war sie Granger-bezogen. Guter Gott. Gab es keine wichtigeren Dinge, als die Entlassung von Miss Granger aus dem St. Mungos?
„Was für ein Unfug“, murmelte er in seinen Bart. Warum abonniere ich solchen Schund eigentlich? Ich könnte genauso gut ein Abo für den Klitterer haben.“

*

Severus massierte seinen Nasenrücken, während er jämmerliche Aufsätze korrigierte und seine Fünftklässler ihre Aufgabe beendeten. Ironischerweise brauten sie den Trank des Friedens. Nach dem Fiasko in Hogsmeade heute Morgen nach dem Frühstück, musste er ernsthaft darüber nachdenken, zukünftig in der Schule zu bleiben.
Er hatte einen Geschäftspartner in den Drei Besen getroffen und Madam Rosmerta hatte ihn auf seinem Weg nach draußen bedrängt. Merlin, ihre Brüste waren riesig! Er wusste es, weil diese ihm die Sicht auf die Paparazzis versperrte, die er beobachtet hatte.
Seine Beziehung zu diesem Ungeziefer und diesen Kröten war sehr unangenehm. Auf dem Schulgelände war er sicher, aber hinter dem Tor war er Freiwild.
Geblendet von dem Blitzlicht hatte er nicht mitbekommen, dass Rita Kommkorn und ihre „Flotte-Schreibe-Feder“ vor ihm auftauchte und ihm absurde und lächerliche Fragen stellte.
Er legte seine Feder nieder, sah auf die Uhr und holte zu einem boshaften letzten Schlag aus.
„10 Minuten“, schnarrte er zu seiner Klasse.
Seufzend lehnte sich Severus in seinem Stuhl zurück. Würde er jemals einen Augenblick Frieden haben? Zwischen den dummen Gören in seiner Klasse und den Paparazzis vor den Toren Hogwarts? Er bezweifelte es.
Er brauchte ein Ablenkungsmanöver - etwas, dass die Hexen davon abbringen würde, ihn zu verfolgen. Er musste sich selbst vom Markt bringen. Er starrte an die Decke und tippte dabei an sein Kinn. Es schien kaum eine andere Möglichkeit zu geben als zu sterben.
Ein lautes stinkendes Zischen störte seine Konzentration. In der hinteren Reihe begann das, was der Trank des Friedens sein sollte, über den Boden zu laufen.

*
Ach ja! Der Trank des Friedens war genau das, was er gebraucht hatte - das und eine lange heiße Dusche. Dampf vernebelte seinen Blick. Während er den Gürtel seines Bademantels aufschnürte, ging er ins Schlafzimmer. Eine lange Nacht voll Schlaf würde die Dinge wieder in Ordnung bringen.
„Meine Güte, Severus“, schnurrte eine heimtückische Frauenstimme aus der Richtung seines Bettes. „Wenn die Öffentlichkeit von deiner ?Ausstattung' wüsste, würdest du keinen ruhigen Moment mehr haben.“
Er zog seinen Zauberstab aus der Tasche und deutete auf die nackte Blondine, die verführerisch auf seinem Bett lag.
„Ich hätte nicht gedacht, dass es bei jemand so magerem, so beeindruckend sein würde“, seufzte Rita Kimmkorn atemlos.
Mit einer schnellen, prägnanten Bewegung bedeckte sich Severus und hob erneut seinen Zauberstab.
„Raus!“, verlangte er in einem leisen und unheilvollen Ton.
Die Reporterin lächelte und räkelte sich in den Laken, als wollte sie sich an einer unerreichbaren Stelle kratzen.
„Ach komm schon, Severus...“ Die giftige Hexe zwinkerte ihm zu. „Ich kann dich berühmt machen.“
Severus näherte sich dem Bett und drückte seinen Zauberstab genau zwischen die Augen der Reporterin.
„Ich bin schon berühmt“, grummelte er, „Dank Ihrer Klatschpresse.“
„Severus“, schmollte Rita. „Du tust mir weh.“
„Das ist noch nicht alles was ich mit Ihnen machen werde.“
Ein lautes Ploppen aus einer Ecke des Raumes ließ die Verführerin nach der Bettdecke greifen.
„J-ja bitte, Sir, Professor Snape, Sir“, stammelte Dobby.
„Bitte begleite Miss Kimmkorn vom Schulgelände“, befahl Severus. „Ohne Kleidung und ohne ihren Zauberstab.“
Rita spottete alarmiert: „Das würdest du nicht tun!“
„Ich würde.“
Und mit einem Schnippen von Dobbys Fingern verschwand Rita.

*

Das Geschwätz um ihn herum ignorierend, stach Snape mit aller Macht auf seine Eier ein. Diese verdammte Kuh hatte einen perfekten Trank des Friedens verdorben. Innerhalb von Minuten, nach ihrem graziösen Verschwinden, hatte er Kopfschmerzen bekommen.
„Ich kämpfe einen verlorenen Kampf“, murrte Severus leise.
Filius faltete seinen Tagespropheten zusammen und keuchte.
„Oh je! Severus, hattest du in letzter Zeit einen Streit mit Rita Kimmkorn?“, fragte der kleine Zauberer, ihm die Zeitung reichend, vorsichtig.
Severus griff nach dem täglichen Schund und überflog die Überschriften. Er musste nicht lange suchen. Ritas Racheakt war die heutige Schlagzeile.

Sorry Ladies: Lokalheld nicht interessiert

Es ist die traurige Pflicht der Reporterin alle hoffnungsvollen Misses Snapes da draußen darüber zu informieren, dass sie auf dem Holzweg sind. Aus verlässlichen Quellen wurde bekannt, dass Professor Severus Snape nicht an Frauen interessiert ist. Tatsächlich wird gemunkelt, Snapes Geschmack tendiere mehr zum Bizarren und Ungewöhnlichen.

Es scheint, als hätte der scheue Zaubertränkemeister aus Hogwarts ein Fetisch für Hauselfen...

„Verdammte Hölle!“ dröhnte Severus' Stimme über das Summen der Unterhaltung. Alle Augen richteten sich auf ihn.
Etwas weiter unten am Tisch räusperte sich Dumbledore und warf den Schülern einen strengen Blick zu.
„Reg dich ab, Severus. Es könnte schlimmer sein. Wir wissen alle, dass an dem Gerücht nichts dran ist. Nimm zum Beispiel meinen Bruder. Die Gerüchte über ihn und die Ziegen wurde nie bewiesen.“
Severus starrte ihn an, seine Hand hielt zitternd die Zeitung.

*

Severus stürmte in die Auroren-Zentrale und schlängelte sich zwischen den Schreibtischen durch, bis er den erreicht hatte, den er suchte. Er knallte die Zeitung auf Potters Schreibtisch.
„Ich verlange Entschädigung!“
Harry sah ihn mit einem leidenschaftslosen Blick an. Dann betrachtete er die Zeitung.
„Ist es wahr?“
Das Blut in seinen Adern kochte, als Severus James Potters Brut ansah.
„Natürlich nicht“, zischte er, während Spucke aus seinem Mund flog.
Achselzuckend sah Harry nach unten und schrieb etwas auf. Als er fertig war, sah er auf und seufzte.
„Es spielt keine Rolle, was sie schreibt. Der Prophet hat tiefe Taschen. Wenn es sich verkauft, drucken sie alles. Ich nehme an, Sie nehmen die Dienste eines Anwalts in Anspruch und stellen eine Antrag. Nur dann bekommen Sie Ihre Entschädigung.“
„Ich hätte es besser wissen müssen!“
„Warum sind Sie dann hier?“, fragte Harry.
Severus griff nach der Zeitung und ging in seinen Bart murmelnd davon. Potter hatte berechtigte Zweifel. Warum hatte er seinen Unterricht abgesagt, war nach London gereist und hatte den Trottel aufgesucht?
Wenn einer weiß, wie man mit der Presse umgeht, dann er, grübelte er und stieg in den Fahrstuhl. Die Presse hatte ihn seit seinem vierten Schuljahr gnadenlos gejagt. Erst als Potter geheiratet hatte, schien die Presse das Interesse daran zu verlieren, himmelschreiende Lügen über ihn zu schreiben.
Erscheinungen waren seinethalben vielmehr wie ein unsanftes Erwachen, und der Gedanke, der ihm durch den Kopf ging, war darüber hinaus verrückt. Er schüttelte den Kopf, um den sündigen Gedanken in Vergessenheit zu schicken. Auf die zerknüllte Zeitung in seiner Hand schauend, schlug Severus diese auf.

Ein ungeschminktes Bild von Hermine Granger schubste die Kamera auf der ersten Seite unter seiner Geschichte beiseite. Ihre braunen Locken waren noch auffälliger und mehr außer Kontrolle als während ihrer Schulzeit. Das Mädchen hatte jetzt dralle Kurven. Tatsächlich war sie etwas rundlich. Die Unterschrift unter dem Bild lautete:

Nach ihrem Rausschmiss aus dem St. Mungos Krankenhaus für magische Krankheiten und Verletzungen räumt Heilerin-in-Ausbildung Hermine Granger ihre Habseligkeiten aus.

Severus nahm wenig Anteil an ihrem offensichtlichen Unmut. Sie sah beunruhigt, wütend, hochmütig und... verängstigt aus.
Die dumme Göre sollte Angst haben. Ihre Karriere war im Eimer. Sie war zu jung, um irgendwelche beträchtlichen Ersparnisse zu haben, um während der Jobsuche davon zu leben zu können.
Kopfschütteln zertrat Severus den absurden Gedanken, der an der Oberfläche seines Bewusstseins auftauchte.
Heirate sie, hallte es in seinem Kopf.
„Es ist passiert“, meckerte er laut. „Ich habe nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ich bin total verrückt.“
Heirate sie und die Presse verschwindet, beharrte die Stimme in seinem Kopf.
„Ich tausche ein Problem gegen ein anderes“, stritt Severus mit sich selbst.
So schlimm ist das nicht, flüsterte der Wahnsinn. Du musst nur einmal mit ihr ins Bett gehen, um die Heirat zu legalisieren, und dann könnt ihr euch trennen, jeder geht seinen Weg und ihr müsst nie wieder miteinander sprechen.
Er schauderte, während er murmelnd im Fahrstuhl stand. Die Idee war absolut lächerlich. Es gab keine Garantie, dass die Medien ihn in Ruhe lassen würden.
Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und Blitzlicht blendete ihn.
„Professor Snape, ist es wahr, was der Tagesprophet schreibt?“, schrie ein Reporter.
„Sind Sie in den Hauselfen verliebt?“, fragte ein anderer.
„Wie heißt sie?“
„Wie lange sind Sie schon zusammen?“
Endlich wieder in der Lage zu sehen, bahnte sich Severus einen Weg durch den Pulk von Schreiberlingen zu den Feuerstellen. Er schob einen Reporter aus dem Weg und griff nach dem Flohpulver.

Sterben ist wirklich der einzige Weg, bestätigte seine innere Stimme.

*

Hermine stopfte ein Stück des Tagespropheten in die Vase, wickelte ein weiteres drum herum und schniefte.
„Wenigstens ist das Schmierblatt doch noch für etwas gut“, murmelte sie Krummbein zu, der zustimmend mit dem Schwanz zuckte. Dank dieses weit verbreiteten Schunds hatte sie ihre Assistenz verloren - darum, und wegen ihres anderen Problems.
Sie fühlte ein weiteres Niesen kommen, griff sich Seite drei der Zeitung und hielt es vor sich, um hinein zu niesen.
Hermine schniefte erneut und putzte ihre Nase mit dem Sportteil.
„Ah, noch eine weitere Verwendungsmöglichkeit, meinst du nicht auch?“
Krummbein starrte sie mit großen Augen an, antwortete aber nicht.
Sie packte die Vase in einen Karton, straffte die Schultern und sah aus dem Fenster. Die Geier zelteten draußen auf der Straße. Schlimmer als jetzt konnten die Dinge nicht werden. Nicht nur, dass sie ungerechterweise gefeuert wurde, eine Erkältung erschwerte es ihr, Magie einzusetzen.
Ja, sie könnte einen Trank kaufen und ihre Erkältung auskurieren, aber das Geld war knapp. Sie musste sich sogar durch die Drogerie wursteln, um die Dinge auf Muggelart zu erledigen. Als sie ein weiteres Stück Zeitung als Verpackungsmaterial ergriff, erschien ein bekanntes Bild vor ihr.
„Hauselfen!“, sprudelte es aus ihr raus, während sie den Artikel über Professor Snape überflog. Über die lächerlichen Behauptungen mit den Augen rollend, knüllte sie das Papier zusammen und warf es in den nächsten Karton.
„Mein Leben scheint nicht das einzige zu sein, dass dieses Schmierblatt ruinieren will.“
Krummbein streckte sich, miaute und sprang vom Fensterbrett. Er stolzierte zur Tür und sah sie erwartungsvoll an.
Als gut trainiertes Frauchen lief Hermine zur Tür und öffnete sie.

„Armer Professor Snape. Was kann er nur getan haben, um seinen guten Ruf auf diesem Weg zu verlieren?“
„Ich warf Rita Kimmkorn aus meinem Schlafzimmer“, antwortete eine kalte Stimme hinter ihr.
Hermine zog ihren Zauberstab aus dem Ärmel und deutete damit auf einen sehr zornigen Severus Snape. Ihre Hand zitterte, als sie ihn anstarrte, doch sie senkte ihren Zauberstab nicht.
„Bitte entschuldigen Sie mein Eindringen. Ich hätte Ihnen gefloht, aber sie sind nicht mehr am Flohnetzwerk angeschlossen“, sagte er zum Fester gehend und zog die Vorhänge zu. „Ich habe geeult, aber Sie haben die Nachricht anscheinend nicht bekommen.“
Ihren Zauberstab immer noch auf ihren früheren Lehrer haltend, schüttelte Hermine den Kopf.
„Meine Post wird ins Ministerium umgeleitet.“
Ein verwirrter Ausdruck erschien auf Snapes Gesicht.
„Sie haben Ihre Post ins Ministerium umgeleitet?“
„Ja“, antwortete sie und umfasste ihren Zauberstab fester. „Ich meine, nein.“
Er warf ihr einen sarkastischen Blick zu - einen dieser Blicke, an die sie sich über die Jahre gewöhnt hatte.
„Was denn nun, Miss Granger?“, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu klären.
„W-Was machen Sie hier? Wie sind Sie durch meine Schutzzauber gekommen?“
Severus schnalzte mit der Zunge und sah demonstrativ auf ihren Zauberstab.
„Vielleicht ist es am besten, wenn Sie Ihren Zauberstab wegstecken.“
Ihn vorsichtig beäugend, senkte Hermine den Stab.
„Wie sind Sie durch meine Schutzzauber gekommen?“
„Berufsgeheimnis“, schnarrte Snape.
Sie behielt ihren Zauberstab offen in der Hand - nur für den Fall.
„Was machen Sie hier?“, wiederholte sie, um einmal eine direkte Antwort von ihm zu bekommen.
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fenster zu und starrte hinaus, als müsste er Bitter Tonic trinken. Sich mit den Fingern durch sein strähniges Haar fahrend, befeuchtete er seine Lippen.
„Ich komme mit einem Angebot“, sagte er und zuckte dann zusammen.
„Oh?“ Hermine schniefte und strich sich eine wilde Locke hinter das Ohr. Er sah nervös aus. Oder verängstigt?
Snape öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann wieder und runzelte die Stirn.
„Sind Sie krank?“
Sie lief an ihm vorbei in die Küche. Ihre Augen tränten und sie konnte ein weiteres Niesen kommen fühlen. Nach dem Geschirrtuch greifend, nieste Hermine mit einem ohrenbetäubenden „Hatschi!“ hinein.
„Miss Granger?“ Seine Stimme klang mehr gelangweilt als besorgt.
„Was?“, beantwortete Hermine, die sich durch seine Gegenwart mehr und mehr verärgert fühlte, die Frage mit einer Gegenfrage.
Er sah sich im Raum um, als würde er ihn zum ersten Mal sehen. Kartons waren auf Kartons gestapelt und alles war unordentlich.
„Sie ziehen um“, stellte er das Offensichtliche fest.
Seufzend massierte sie ihren Nasenrücken, um eine weitere Niesattacke aufzuhalten. Was wollte ihr früherer Zaubertranklehrer?
„Ja“, schnarrte sie, lief an ihm vorbei, faltete den Deckel des Kartons und schob ihn zur Seite.
Ein verwirrter Ausdruck trat auf sein Gesicht.
„Und Sie sind noch nicht fertig?“
„Nein“, fauchte sie irritiert.
„Warum gebrauchen Sie keine Magie zum packen?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust.
„Weil“, stöhnte sie, während sie eine Kiste voller Bücher hochhob und auf einer weiteren mit demselben Inhalt platzierte, „ich erkältet bin.“ Sie schniefte zur Betonung. „Ich hab versucht zu zaubern, aber es funktioniert momentan nicht.“
„Warum nehmen Sie keinen Trank zur Heilung?“ Snape wich hastig zur Seite aus, als sie an ihm vorbeilief.

Frage, Frage, Frage, meckerte sie innerlich.

Sie stemmte die Hände in die Hüften und setzte an, alle seine Fragen zu beantworten.
„Ich nehme keinen Trank, weil ich nicht genug Geld habe um einen zu kaufen, geschweige denn für die Zutaten. Ich habe nicht genug Geld, weil ich gefeuert wurde. Ich wurde gefeuert, weil...“ Ihre Stimme versagte, als die Tränen an die Oberfläche drängten. Sie bekam ihre Gefühle unter Kontrolle und fuhr fort: „ Ich wurde gefeuert wegen ?meiner Unfähigkeit, mein Privatleben zu kontrollieren.' Ich bin nicht in der Lage, mein Leben zu kontrollieren wegen diesem verdammten Schmierblattes.“ Mit jedem Satz erhöhte sich ihre Stimme um eine Oktave. „Was irgendwie ironisch ist, weil ich nicht wirklich viel Privatleben habe.“
Die Medien und ihr verrückter Verehrer hatten das wirkungsvoll verhindert.

*

„Ich verstehe“, bemerkte Severus leise, innerlich erfreut, dass ihr Leben ein einziges Fiasko war. Das konnte sein Vorteil sein. Hermine schniefte wieder und unterbrach damit seinen Gedankenfluss. Sie nahm das Geschirrtuch und hielt es vor ihr Gesicht, als wollte sie ein Loch zustopfen.
„Was wollen Sie, Professor?“, fragte die junge Hexe.
Severus sah die Frau an, die er zu heiraten beabsichtigte und schauderte. Ihre Kleidung war weit, die rundlichen Kurven versteckend, die er gestern in der Zeitung gesehen hatte. Der Großteil ihrer Haare steckte in einem wahllosen Knoten. Es schien, als könnte sie die stumpfe braune Masse nicht beherrschen. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, rote Wangen wie vom Fieber und eine dicke rote Nase.
Es sah so aus, als wäre sie bereits auf dem besten Weg zu einer alten Vettel und ewiger Jungfernschaft. Er würde ihr absolut einen Gefallen tun.
Severus räusperte sich. „Ich sehe, dass Sie genauso viele Schwierigkeiten mit den Medien haben wie ich.“
„Und?“ Ihre Stimme triefte vor ätzendem Sarkasmus.
Sie anstarrend, fuhr er fort: „Ich habe einen Weg gefunden, den unfairen Bloßstellungen, an denen Sie und ich durch diese Klatschreporter leiden, ein Ende zu setzen.“
Ihre schokoladenfarbigen Augen waren glasig, als sie ihn ansah.
„Ich biete Ihnen an... ich meine, ich schlage vor, dass Sie und ich heiraten“, erklärte er. Seine Augen verdunkelten sich und sie gaffte ihn an.
„Wenn wir ?das glückliche Paar' spielen, werden die Spekulierungen aufhören und die Öffentlichkeit wird das Interesse verlieren.“
„Aber Harry und Ginny sind verheiratet und sind jeden Tag in den Nachrichten“, murmelte sie leise, seine Theorie bestreitend.
Zustimmend mit dem Kopf nickend, begann Severus auf und ab zu gehen.
„Ich glaube, dass Mr. Potter die Ausnahme von der Regel ist. Ich möchte nur diese Piranhas loswerden, die mich heiraten wollen. Ich bin der Frauen und ihrer Absichten müde.“
Er näherte sich ihr und sie wich zurück. An dieser Stelle bemerkte er, dass sie immer noch den Zauberstab in der Hand hielt. Er blickte sie finster an und fühlte, wie sich sein Plan in Luft auflöste.
„Ich würde Sie für alle Unannehmlichkeiten entschädigen“, versuchte er sie zu überzeugen. „Sie könnten wieder auspacken... hier bleiben, während Sie einen neuen Job suchen.“ Er wartete hoffnungsvoll auf eine positive Antwort.
„Sie sind vollkommen übergeschnappt!“, platzte es aus ihr heraus, dann schlug sie ihre Hand vor den Mund.
Auf etwas zu hoffen, was man eigentlich gar nicht wollte, war oberflächlich und hohl. Aber nun die Erfüllung zum greifen nah zu haben, war eine herbe Wirklichkeit. Severus fühlte, wie die boshaften Gedanken auftauchten und tat nichts, um seine Antwort zu mildern.
„Ich würde Ihnen einen großen Gefallen tun, Miss Granger“, schnarrte er. „Ich würde Ihnen nicht nur ermöglichen hier zu bleiben, ich würde Ihnen einen Status verschaffen, von dem Sie nur träumen können. Ich würde Sie vor einem Leben voller Mitleid bewahren, nachdem Sie zu einer alten Jungfer vertrocknet sind. Die meisten ihrer Schulkameraden haben geheiratet und Familien gegründet. Aber Sie waren unfähig, die Aufmerksamkeit eines Mannes auf sich zu ziehen, weil Ihre äußere Erscheinung alles andere als ansprechend ist.
Wenn Sie ein gewisses Alter erreicht haben, werden die Kinder auf Sie zeigen und alte Vettel flüstern. Ohne Zweifel werden Sie zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Katzen besitzen, von denen keine in der Lage sein wird, die Leere zu füllen, die Sie so verzweifelt zu ignorieren versuchen. Ihr Haar ist trocken und wild und komplett unansprechend. Sie sind übermäßig dick.“ Severus holte atemlos Luft. „Also verstehen Sie, Miss Granger. Ich tue Ihnen einen Gefallen mit enormen Kosten für mich selbst.“

*

„Zu Ihrer Information, Professor, ich hatte bereits mehrere Heiratsanträge“, spuckte Hermine beleidigt aus. Ja, die meisten waren von Idioten und Schwindlern. Aber das musste der Zauberer vor ihr ja nicht wissen.
„Ich mag unkonventionell in meinen Wünschen und Begehren sein, aber ich versichere Ihnen, dass ich nicht als alte Jungfer enden werde. Ich werde in jedem Bereich, den ich mir aussuche, respektiert. Im Gegensatz zu Ihnen habe ich meine Zukunft noch vor mir. Und ich werde mich nicht in Bitterkeit und Hass wälzen. Zu meiner äußeren Erscheinung“, schimpfte sie beleidigt und fühlte, wie die Röte der Demütigung und des Zorns in ihre Wangen stieg. „Ich hatte schon viele Liebhaber, die anderes darüber gedacht haben!“
Hermine stampfte zur Tür, riss diese auf und sah in die Halle.
„Und Sie haben gut reden! Sie könnten Ihr Haar für Zaubertrankzutaten melken und natürlich den Service meiner Eltern nutzen! Und jetzt....“, fuhr sie süßlich fort. „wenn Sie mir ?einen Gefallen tun würden' und gehen, dann wäre ich Ihnen für immer dankbar.“
Seine dunklen Augen verengten sich, doch er bewegte sich nicht.
„Gehen Sie jetzt!“, befahl sie durch ihre zusammengebissenen Zähne und hob den Zauberstab. „Oder ich entferne Sie mit Gewalt!“
„Nun gut, Miss Granger.“ Er schüttelte seinen Kopf, während er an ihr vorbei in die Halle ging. Dort angekommen, drehte er sich um.
„Falls Sie es sich anders überlegen, wissen Sie...“
Hermine hörte nicht mehr, was er sagte, da sie ihm die Tür vor der Nase zuschlug.

*****

TBC


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