von Khira
Es vergingen ganze fünf Wochen. Jeden Tag hatte Melody in Hogwarts gesessen und die Zeit totgeschlagen. Sie hatten zwar genug Hausaufgaben auf, doch die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Immer wartete sie auf eine Nachricht von Lucius. Tag für Tag wurde sie unruhiger. Und dann war da noch diese verdammte Karte, die ihr immer noch die Nerven raubte.
In gut drei Wochen waren schon wieder Winterferien in denen sie in Hogwarts bleiben würde. Ihre Eltern hatten vor nach Australien zu reisen. Thora würde nach Hause fahren und was Draco und die anderen machten wusste sie nicht. Jetzt saß Melody allein im Gemeinschaftsraum und schob Langeweile. Den Aufsatz in Verteidigung hatte sie schon beendet und auch für Verwandlung hatte sie geübt. Es war immer das selbe. Vorhin hatte Thora sie gefragt ob sie mit raus gehen wöllte. Sie hatte verneint und war drinnen geblieben. Melodys Gedanken streiften durch das Schloss. Was könnte sie tun, ohne raus zu gehen? Such dir einen Freund, der sich um dich kümmert! Sie blickte sich im Gemeinschaftsraum um. Dann stand sie auf und machte sich auf den Weg in Snapes Büro. Vielleicht hatte er etwas Zeit. Es war immer noch komisch mit ihm so vertraut zu sein. Abends saß sie manchmal bei ihm und unterhielt sich mit ihm über die Karte. Langsam und gemütlich durchstreifte sie den Gang. Sie klopfte, vor Snapes Büro angekommen, an die Tür. Sie wunderte sich immer wieder, dass Severus das Klopfen an der dicken Tür überhaupt hörte. Die Tür schwang auf. „Komm rein. Ich hab schon auf dich gewartet!“ Verwundert trat sie ein. Severus sah ziemlich mitgenommen aus. „Geht’s dir gut?“ Snape schnaubte abfällig durch die Nase. „Gut, ist kein schönes Wort!“ Er zeigte auf das Sofa neben seinem Schreibtisch. „Ich soll dir etwas ausrichten“ Melody wurde hellhörig. Von wem? Was? Wieso? „Lucius und ich müssen in den Winterferien einen Auftrag erledigen.“ Das war Melody nicht sonderlich neu. Severus sagte ständig, dass sie Aufträge zu erledigen hatten. „Schön. Dann ist ja alles wie immer!“ sagte Melody sarkastisch. „Nein. Der Auftrag ist auf Island. Wir bleiben eine Woche weg.“ Melody hasste seine Sätze, die so aussagekräftig waren, wie leere Postkarten. „Das heißt für mich?“ Es klopfte an der Tür. Severus verschwand im Nebenzimmer. Kurz darauf tauchte er wieder auf. Er rollte mit den Augen. „Madam Pomfrey.“ Melody nickte verstehend und blickte sich anschließend im Raum um. Alles war wie immer. „Was ich dir eigentlich sagen soll, ist, dass Lucius darauf besteht, dass du mit uns mitkommst!“ Wie geschockt fuhr Melody die zu ihm herum. „Was? Ich soll mit nach Island?“ Severus lächelte leicht auf ihre Reaktion. „Lucius sagte mir schon, dass du so reagieren würdest. Wie ich aber hörte, sind deine Eltern und deine Freunde in den Ferien nicht hier. Was hindert dich daran?“ Melody schüttelte den Kopf. Die beiden Männer musste doch etwas getrunken haben, als sie dies beschlossen hatten. „Wenn meine Eltern das raus bekommen!“ Severus winkte ab. Melody hätte rasend werden können. „Lucius meinte, er hätte alles schon genauestens geplant.“ Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und schaute sie durchdringen an. „Lucius besteht darauf!“ Ein Seufzer ertönte von Melody. Wenn sie sich das so recht überlegte, war die Idee genial. Sie wäre eine Woche mit ihm zusammen und konnte Tag wie Nacht mit ihm verbringen. Das würde die fünf Wochen Alleinsein wieder wett machen. „Na gut. Auf eure Verantwortung. Aber das er sich bei mir meldet hat er nicht zufällig erwähnt?“ Severus schüttelte den Kopf. Wie hatte sie das glauben können? Such dir einen neuen Mann! Trällerte ihre innere Stimme wieder - lange hatte sie nichts von sich hören lassen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel