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Fanfiction

Ein neuer Anfang - Viele Fragen und erste Einsicht

von Itzy

Hallo liebe Leserinnen und Leser :-)

Heute gibt es schon das nächste Kapitel, mal sehen wie es euch gefällt. Vielen Dank für eure lieben Kommis, das treibt mich immer an, weiter zu schreiben.

@Dumbledoria: Snape wird sich in diesem Kapitel auch wieder ein paar Gedanken machen, sehr zu seinem persönlichen Mißfallen. Die Sache mit dem Zaubertrank wird sich noch etwas verschärfen. Du darfst gespannt sein. Und natürlich wieder einmal ganz lieben Dank fürs Beta-lesen! :-)

@Stella: Ich kann dich beruhigen, Harry ist gesund und munter. Es wird später auch noch klarer werden, warum er bisher nicht in Erscheinung trat. Auf die Idee, dass der Eindruck entsteht, Snape habe Harry getötet, bin ich noch gar nicht gekommen ;-)

@ebony-zoot: Ich freue mich, dass du meine FF gefunden hast und sie dir bisher gefällt. Heute das nächste Kapitel extra für dich ;-)

@Sweety-Devil: Auch dir herzlich willkommen unter meinen Lesern. Ich freue mich, dass meine erste FF anscheinend recht gut ankommt :-D

So, ihr Lieben, nun gehts weiter. Nicht erschrecken, Robin will heute mal den Helden spielen. Aber ob das gut geht? Viel Spaß!

Viele Fragen und erste Einsicht

Der nächste Morgen kam schneller, als es Hermine lieb war. Übernächtigt und mit dunklen Ringen unter den Augen schlich sie in Richtung der Großen Halle zum Frühstück. Dort angekommen, begrüßte sie mit leiser Stimme die übrigen Lehrer und ließ sich schnell auf ihren Stuhl fallen. Snape, der bereits bei seinem zweiten Brötchen war, betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. Schlecht sah sie aus, dabei hätte sie doch mit Hilfe des Trankes wunderbar schlafen müssen. Wirkte der Trank nicht mehr? Das kam doch nur vor, wenn man den Trank über Jahre hinweg einnahm. Hatte sie ihn doch angelogen? Verdammt, jetzt grübelte er schon wieder über diese Person nach. Aber es nützte nichts, so sehr er sich auch dagegen sträubte, er machte sich Sorgen um sie.
„Haben Sie gut geschlafen, Miss Granger?“, fragte er mit samtiger Stimme.
„Ja danke, Professor Snape.“, antwortete Hermine leise.
„Nun, Sie sehen aber nicht so aus. Wie viel von dem Trank haben Sie denn genommen?“
Hermine dachte an den Teelöffel und schloss kurz die Augen.
„Drei Tropfen, Professor. Und ich möchte mich noch mal für die späte Störung entschuldigen.“
„Das wird in Zukunft nicht mehr vorkommen.“ Irgendwie klang das nicht nach einer Frage, sondern eher wie ein Befehl.
„Ganz sicher nicht, Professor. Und nun entschuldigen Sie mich bitte, ich muss meinen Unterricht vorbereiten.“
Hermine erhob sich und verließ die Halle, ohne zu bemerken, dass sowohl Severus Snape als auch Robin ihr hinterher starrten. Er machte sich Sorgen um sie, da Hermine überhaupt nicht gut aussah. Ob sie wieder schlecht geträumt hatte? In den letzten Wochen in London war Robin fast jede Nacht von ihren Schreien geweckt worden, aber wenn er sie darauf ansprach, blockte sie immer ab und meinte, es ginge ihr gut. Er wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie.
„Hey, Robin, träumst du? Wir müssen los, sonst bringt Snape uns um.“
„Ich komme ja schon.“
Seufzend trank er seinen Kakao aus und stand auf, um Mathew in den Unterricht zu folgen.

Auch Severus hatte sein Frühstück beendet und war auf dem Weg in die Kerker. Er würde als erstes die Erstklässler unterrichten und vielleicht konnte er möglichst unauffällig ein paar Informationen aus Robin Granger heraus kitzeln.
Mit einem Schlenker seines Zauberstabes öffnete er die Tür und die Schüler strömten zu ihren Tischen.
„Setzen!“, schnarrte er mit kalter Stimme. „Sie werden heute diesen einfachen Schlaftrank herstellen.“ Er deutete auf die Tafel, auf der das Rezept stand.
„Anfangen.“
Ein Schlaftrank? Robins Augen blitzten. Wenn er den gut hinbekommen würde, konnte er seiner Mum vielleicht etwas davon bringen, damit sie besser schlafen konnte. Diese Stunde strengte er sich mehr als nur an und tatsächlich hatte der Trank am Ende die charakteristische dunkelblaue Farbe, die Snape verlangt hatte.
„Zauberstäbe weg!“, rief dieser im selben Moment.
„Füllen Sie eine Probe Ihres Trankes ab und geben Sie mir das Fläschchen. Bis zur nächsten Stunde erwarte ich zwei Rollen Pergament über die Zubereitung und Wirkung des Trankes und eventuelle Nebenwirkungen. Der Unterricht ist beendet.“
Robin drückte sich möglichst lange im Klassenzimmer herum, da er noch mir Snape sprechen wollte.
„Robin, komm endlich“, drängelte Mathew, der es kaum erwarten konnte, aus den dunklen Kerkern zu kommen.
„Geh schon mal vor, ich muss Snape noch was fragen.“
Mathew sah ihn zweifelnd an, zuckte dann aber nur resigniert mit den Schultern und verließ den Raum.
„Mister Granger, wollen Sie mich schon wieder mit dämlichen Fragen belästigen?“, schnarrte Snape mit eisiger Stimme, als er bemerkte, dass ein Schüler noch im Raum war.
„Nein Sir, ich wollte nur fragen, ob ich meiner Mum etwas von dem Schlaftrank mitnehmen dürfte. Sie träumt so schlecht in letzter Zeit.“
„Und Sie meinen, Ihr Trank würde ihr da helfen? Sie wollen nicht etwa Ihre Mutter vergiften und das auch noch mit meiner Erlaubnis?“
„Aber ich dachte, dass mein Trank diesmal gut gelungen ist...“
„So? Nun, das werde ich natürlich testen“, unterbrach Snape den Jungen, „Und bis dahin wird Ihre werte Mutter wohl ohne diesen Trank auskommen müssen.“
„Aber, Sir...“
„Hören Sie schlecht, Mister Granger? Sehen Sie zu, dass Sie aus meinem Klassenzimmer kommen, sonst dürfen Sie mir am Samstagabend wieder Gesellschaft leisten!“ Snape grinste fies, als er diesen Satz aussprach. Das war ja leichter gewesen, als er gehofft hatte. Severus schloss die Tür hinter Robin, der, so schnell ihn seine Füße tragen konnten, aus dem Kerker rannte.
Sie schlief also schon länger schlecht. Dazu das dringende Verlangen nach einem Schlaftrank mitten in der Nacht, die unbedachte Bemerkung über Vorräte und Nachschub und die völlige Übermüdung, die er ihr heute früh angesehen hatte. Sie schien den Trank für traumlosen Schlaf schon sehr lange zu nehmen und die ersten Nebenwirkungen traten bereits in Erscheinung. Er musste ein Auge auf sie haben. Mit sich zufrieden, da er wusste was ihr Problem war, bereitete er den Unterricht für die nächste Klasse vor.

Hermines erster Tag verlief trotz ihrer Müdigkeit zufriedenstellend. Mit der dritten Klasse bekämpfte sie erfolgreich einen Irrwicht in einer alten Rüstung, die sechste Klasse ließ sie ungesagte Zauber üben und zum Abschluss des Tages erläuterte sie in der vierten Klasse die Wirkungen der unverzeihlichen Flüche. Die letzte Stunde war ihr sehr schwer gefallen, weil die unverzeihlichen Flüche sie unweigerlich an Rons grausamen Tod erinnerten. Um wieder zur Ruhe zu kommen, entschloss sie sich, einen Spaziergang zum See zu machen.
Die frische Luft tat ihr gut und bald fühlte sie sich besser. Doch ihre gute Stimmung sollte nicht lange anhalten. Auf dem Rückweg zum Schloss kam ihr eine dunkle, finster dreinblickende Gestalt entgegen.
„Miss Granger.“
„Professor Snape.“
„Ich habe mit Ihrem Sohn gesprochen.“
„Da er Unterricht bei Ihnen hat, lässt sich das wohl kaum vermeiden.“
„Sehr witzig. Ihr Sohn hat mich gebeten, Ihnen etwas von seinem selbstgebrauten Schlaftrank mitbringen zu dürfen.“ Snape beobachtete Hermine von der Seite, um ihre Reaktion auf seine Worte zu sehen. Sie schluckte hart und schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen, straffte dann die Schultern und sah ihn an.
„Das ist doch nett von ihm, aber sicher nicht nötig.“
Für einen winzigen Moment verlor sich der Tränkemeister in ihren bernsteinfarbigen Augen, doch schnell genug riss er sich von diesen los und versuchte, möglichst viel Kälte in seinen Blick zu legen.
„Wenn das nicht nötig ist, dann frage ich mich, warum Sie mitten in der Nacht bei mir auftauchen, mich nerven und lautstark nach dem Trank für traumlosen Schlaf verlangen!?“
„Oh mein Gott, wie oft denn noch: Es tut mir leid Professor und es wird mir Sicherheit nie wieder vorkommen“, fauchte Hermine ihn an. „Ich wollte für meinen ersten Tag fit sein und dachte, Sie wären der geeignete Ansprechpartner. Das ich damit falsch lag, ist mir mittlerweile auch klar. Und nun lassen Sie mich bitte durch, ich möchte zum Abendessen.“
Sie wollte sich an Snape vorbei drängeln, doch dieser packte sie hart an den Schultern und hielt sie fest.
„Miss Granger, wie oft nehmen Sie diesen Trank, wie lange und vor allem, wie viel?“, fragte er mit ruhiger und doch bedrohlicher Stimme.
„Lassen Sie mich sofort los, Professor, oder ich melde Sie der Direktorin. Was fällt Ihnen ein, mir Abhängigkeit zu unterstellen?“, zischte Hermine. Aus ihren sonst so sanften braunen Augen schossen regelrecht Blitze. Snape hingegen starrte zurück, seine Augen erinnerten an schwarze Diamanten, hart wie Stahl und kalt wie Eis.
„Ich mache mir nur Sorgen um die Sicherheit Ihrer Schüler, Miss Granger. Denn die Nebenwirkungen des Trankes sind unvorhersehbar.“
„Verdammt, ich bin nicht abhängig! Ich nehme diesen Trank nur in Ausnahmefällen, vielleicht ein bis zweimal im Jahr. Und jetzt lassen Sie mich endlich los!“
Der Zaubertrankmeister seufzte, ließ sie schlussendlich aber los. Hermine schüttelte ihre Haare aus dem Gesicht, strich ihren Umhang glatt und ging dann zurück ins Schloss. Innerlich kochte sie. Dann nahm sie den Trank eben zu oft, na und? Was ging ihn das an? Sie dachte zurück an seinen Blick, eisig und kalt und doch voller Sorge. Eine Gänsehaut lief ihr den Rücken herunter. Reiß dich zusammen, Hermine. Sie atmete tief ein und verdrängte jeden Gedanken an den dunkelhaarigen Mann, der sie so aus der Fassung brachte. Mit hoch erhobenem Kopf ging sie zum Essen in die Große Halle.

*

Robin saß im Gemeinschaftsraum der Gryffindors und schrieb den Aufsatz, den Snape verlangt hatte. Nun wusste er auch, warum der Zaubertranklehrer ihm den Trank nicht gegeben hatte. Er würde nicht helfen. Im Lehrbuch für Zaubertränke stand, dass der Schlaftrank nur gegen Schlaflosigkeit, nicht aber gegen Albträume half. Seufzend schlug er das Buch zu und rieb sich die Schläfen. Er war müde. Der Unterricht war anstrengend, dazu die Berge an Hausaufgaben jeden Tag. Gott sei Dank ging es ihm nicht allein so, auch Mathew stöhnte über den Bergen an Büchern und Pergament, dabei fiel ihm das Lernen viel leichter.
„Hey, Mathew, wollen wir ne Runde um den See laufen? Ich brauch frische Luft“, fragte Robin nach einer Weile,
„Gute Idee. Bin gleich soweit.“
Kurze Zeit später zogen sie sich ihre Umhänge an und verließen den Raum durch das Portraitloch. Als sie jedoch das Schlossportal erreichten, hielt Mathew Robin plötzlich am Arm fest und zog ihn hinter eine Säule.
„Was ist denn los?“
„Psst!“, machte Mathew. „Da, Snape! Und deine Mutter!“
Sie beobachteten, wie Snape und Hermine diskutierten, dann wollte Hermine an dem finster dreinblickenden Mann vorbei, aber dieser packte sie an den Schultern und schien sie zu schütteln. In diesem Moment wollte Robin losrennen und seiner Mum helfen, aber Mathew hielt ihn fest.
„Bist du wahnsinnig? Sie wird sich schon allein zu helfen wissen! Du kannst da nichts machen!“
„Lass mich los! Ich muss ihr helfen! Er tut ihr weh!“
Hermine hatte sich jedoch schon losgerissen und lief an den zwei Jungs vorbei in die Große Halle, während Snape weiter Richtung See lief.
Nun gab es für Robin kein Halten mehr. Er rannte aus dem Schloss, hinter seinem Lehrer hinterher, noch bevor Mathew ihn aufhalten konnte. Bei Snape angelangt, griff er nach dessen Umhang und hielt ihn fest.
„Sie, Sie.... Sie Bastard! Was haben Sie mit meiner Mutter gemacht? Wie können Sie es wagen, sich an ihr zu vergreifen!“, keuchte er.
Snape war außer sich vor Wut. Was fiel diesem Bengel ein? Diesmal war er zu weit gegangen.
„Wie können SIE es wagen, mich anzugreifen, Sie unverschämter Bengel?“, zischte er.
„Wie ich mit Ihrer Mutter umgehe, ist ganz allein meine Sache und hat Sie nicht zu interessieren! 50 Punkte Abzug für Gryffindor und vier Wochen lang Strafarbeit, Granger! Und jetzt hauen Sie ab, ehe ich mich vergesse!“
„Ich gehe nirgendwohin, ehe Sie mir nicht gesagt haben, was Sie von meiner Mutter wollten!“, brüllte der Junge.
„Robin! Reiß dich zusammen!“, schrie Hermine von hinten. Mathew hielt es für besser sie zu rufen, bevor sich Robin in noch größere Probleme hinein manövrierte. „Professor Snape hat mit nichts getan und nun beruhige dich endlich!“
„Aber ich hab doch gesehen...“
„Mir ist egal, was du gesehen hast, das war eine Sache zwischen Professor Snape und mir. Und jetzt entschuldige dich und dann marsch ins Schloss!“
„Aber Mum...“
„Robin Granger, 20 Punkte Abzug für Gryffindor! Tu was ich dir sage!“, sagte Hermine in einem unheilvollem Ton. Sie war mehr als sauer, was man ihr auch ansehen konnte.
„Entschuldigen Sie bitte, Professor Snape. Es tut mir leid.“, murmelte Robin, ohne Snape dabei anzusehen.
Dieser betrachtete den Jungen, der immer noch sehr wütend aussah. Irgendwie imponierte ihm das Verhalten des Erstklässlers. Er schien mit inniger kindlicher Liebe an seiner Mutter zu hängen und würde es, falls er der Meinung war, dass sie bedroht wurde, sogar mit dem dunklen Lord aufnehmen, ohne über die Folgen nachzudenken. Aber Snape würde natürlich niemals zugeben, dass er beeindruckt war.
„Sie können gehen, Mister Granger“, schnarrte er zurück.
Hermine packte ihren Sohn am Arm und zerrte ihn hinter sich her ins Schloss, dabei schimpfte sie wie ein Rohrspatz in einer Tour auf ihn ein. Welche Schande er Gryffindor machen würde, was die anderen von ihm denken würden, dass er gerade bei Snape vorsichtig sein sollte und so weiter und so fort. Robin machte sich so klein wie möglich und war froh, als sie endlich in der Großen Halle waren und Hermine ihn losließ. Kleinlaut schlich er zum Gryffindortisch und machte sich ohne großen Appetit ans Abendessen. Die vorwurfsvollen Blicke seiner Klassenkameraden gaben ihm den Rest und so schlang er hastig sein Essen hinunter und rannte dann in seinen Schlafsaal. Dort angekommen, legte er sich in sein Bett und zog die Vorhänge zu. Er wollte nur seine Ruhe.

Severus saß am Ufer des Sees und dachte nach. So was hatte er schon lange nicht mehr erlebt. Die letzten, die ihn so angegiftet hatten, waren Harry Potter und Ronald Weasley gewesen, als er in ihrem vierten Schuljahr nicht zugegeben hatte, dass Hermines Zähne nach einem Fluch von Draco Malfoy noch länger waren als vorher. Leise lachte er auf, als er sich an deren Gesichter erinnerte. So wütend er auch gewesen war, der Junge hatte Courage! Wie ein wilder Löwe war er auf ihn losgegangen, ganz Gryffindor eben. Hatte doch viel von seinem Vater, auch wenn er sich sonst ganz gut beherrschen konnte. Ungerechtigkeit gegen seine Mutter würde Robin niemals zulassen, und das gefiel dem Zaubertränkemeister.
Immer noch schmunzelnd stand Severus auf. Er würde wegen Miss Granger und ihrem Sohn nicht noch einmal hungrig in die Kerker zurückkehren, also musste er sich beeilen.

In der Großen Halle konnte er gerade noch einen Blick auf Robin erhaschen, der mit gesenkten Augen und schuldbewusster Miene in Richtung Gryffindorturm eilte. Schlechtes Gewissen, ha! Selber Schuld. Snape ging zum Lehrertisch, ließ sich grußlos auf seinen Stuhl fallen und schaufelte seinen Teller voll. Hermine, die wieder neben ihm saß, beobachtete ihn durch ihre gesenkten Wimpern.
„Entschuldigen Sie bitte den Ausbruch meines Sohnes, Professor. Er hängt sehr an mir und ich an ihm.“
„Das ist verständlich, genauso wie sein Gefühlsausbruch, Miss Granger, aber dennoch nicht entschuldbar. Er wird lernen müssen, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten.“
„So wie Sie, ja? Bloß keine Gefühle zeigen, bloß niemals die Beherrschung verlieren“, sagte sie leise, doch es klang nicht vorwurfsvoll, sondern traurig.
„Diese Beherrschung hat mir mehr als einmal das Leben gerettet, Hermine.“, antwortete er und auch in seiner Stimme schwang überraschenderweise leise Trauer mit.
„Die Zeiten haben sich geändert, Severus.“ Hermine ging, wie er, zu der vertraulicheren Anrede über.
„Oh nein, manche Dinge ändern sich nie. Und so lange dort draußen noch Anhänger des dunklen Lords frei herumlaufen, werde ich mein Leben so leben wie bisher.“
Nun sprach er wieder mit diesem scharfen, eisigen Ton, der so typisch für ihn war.
„Das ist schade“, sagte Hermine so leise, dass er sie kaum verstand, dann erhob sie sich, wünschte allen eine gute Nacht und verließ die Halle. Severus sah ihr verwirrt hinterher. Hatte er sich ihre letzten Worte nur eingebildet? Wahrscheinlich. Es konnte gar nicht anders sein. Doch während er weiter aß, sah er immer wieder ihre braunen Augen vor sich, die ihn traurig anblickten. Auch diese Nacht würde wieder ziemlich kurz werden, dass ahnte er jetzt schon.

Hermine ging langsam zurück in ihre privaten Gemächer. Dort angekommen, ließ sie sich ein heißes Bad ein und legte sich mit einem Buch in die Wanne. Allerdings fiel es ihr äußerst schwer, sich auf die Geschichte zu konzentrieren. Immer wieder musste sie an den traurigen Klang in Severus’ Stimme denken. Vielleicht war er gar nicht der gefühlskalte Mann, den alle in ihm sahen. War er wirklich nur so geworden, um sich vor Voldemort zu schützen? Aber warum änderte er sich dann jetzt nicht? Die dunklen Zeiten waren lange vorbei.
Nach einer Weile schlug sie das Buch zu, stieg aus der Wanne und wickelte sich in ein flauschiges Handtuch ein. Mit einem Zauber trocknete sie ihr langes Haar und ging dann in ihr Schlafzimmer. Dort stand auf dem Nachttisch die Phiole mit dem Schlaftrank, die er ihr gegeben hatte. Lange sah sie sich das Fläschchen an, griff schließlich danach und nahm einen großen Schluck. Nur noch dieses eine Mal, schwor sie sich.
Dann stieg sie ins Bett, kuschelte sich in ihre Decke und schlief fast auf der Stelle ein. In dieser Nacht schlief sie ruhig und träumte von einem schwarz gekleideten Mann, der sie aus seinen dunklen Augen liebevoll ansah.


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