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Fanfiction

Kann man sein Herz verschenken? - Die Theorie

von Ellen E.

Hallo!

Ein Kommi einer Leserin (hallo Ella!) hat mich einmal nachsehen lassen, und da habe ich doch glatt noch ein paar tausend Worte in meinem Archiv gefunden, die ich hier noch gar nicht gepostet hatte! Das macht dann noch ein paar Kapitel mehr...
Na, wie auch immer. Hier also nun ein neues Kapitel. Ich hoffe, dass mich bald wieder die Schreibmuse küsst und ich die FF endlich beenden kann!
Bis dahin poste ich einfach die noch vorhanden Kapitel!
Und nun, viel Spaß mit der "Theorie"!



Die Theorie




Es dauerte einen Moment, bis sich James dazu überwindet konnte zu reden. Irgendwie fühlte er sich dabei leicht unwohl. Bisher hatte er nur mit Lily über seine Ideen gesprochen, und nun sollte er es einem jeden erzählen. Es war, als würde er ein Geheimnis, welches nur ihn und Lily etwas anging, ausplaudern. Kurz warf er der Rothaarigen einen fragenden Blick zu, doch diese lächelte zurück und nickte kaum merklich. James seufzte innerlich, dann jedoch überwand er sich und begann zu erzählen.

"Lily und mir sind von Anfang an einige Dinge aufgefallen. Als wir zu Dumbledore ins Büro gerufen wurden, hat er uns nur die wichtigsten und gröbsten Fakten erzählt. Während ich noch ziemlich geschockt war, wusste Lily schon ein wenig länger von der Entführung und hatte einigermaßen klaren Kopf bewahrt. Sie hat mir erzählt, dass Dumbledore eigenartig wirkte, und im nachhinein konnte ich ihr nur zustimmen. Er schien sich große Sorgen zu machen, die aus irgendeinem Grund über die Entführungsgeschichte hinausgingen. Natürlich können wir nicht sagen, woran er gedacht hat, aber es war ein unübliches Verhalten für den Direktor." James sah kurz zu Lily, die stumme Frage auf den Lippen, ob sie irgendetwas dazu sagen wollte. Immerhin war ihr Dumbledores Verhalten als erste aufgefallen.

"Ja, es war selbst in einer solchen Extremsituation ungewöhnlich. Bisher war Dumbledore immer die Ruhe selbst, bedacht und ausgeglichen. Dieses Mal jedoch war es anders, so richtig beschreiben kann ich es auch nicht. Ihr hättet ihn an diesem Morgen sehen müssen." Lily guckte in die Runde und ein jeder konnte in ihren Augen erkennen, dass sie sich damals in Dumbledores Büro nicht unbedingt wohl gefühlt hatte.

"Außerdem hat uns Dumbledore gesagt, dass es keine Zeugen gab, und auch, dass man nicht wisse, ob sich Anthony gewehrt hat oder nicht. Das widerspricht sich mit dem Artikel im Tagespropheten. Die konnten im Gegensatz zu unserem Direktor sehr genau den Ablauf der Entführung wiedergeben. Nun fragt sich nur, wer die Wahrheit sagt.", James erkannte, dass er mit dieser Aussage das Interesse seiner Mitschüler geweckt hatte. Innerlich musste er schmunzeln. Seine Freunde waren doch genauso neugierig wie er! Aber das Beste kam ja noch...

"Hier ist der Tagesprophetartikel von Anthony. Wie ihr bestimmt noch wisst, gab es dazu eine Liste aller bisherigen Opfer und selbst die Stümper vom Tagespropheten haben bereits erkannt, dass es eine einzige Gemeinsamkeit gibt. Ein jedes Opfer stammt aus einer Familie, die seit mindestens acht Generationen reinblütig ist also gute zweihundert Jahre, wenn nicht mehr." Bei diesen Worten griff James nach seiner Schultasche und holte einen kleinen Packen Pergament heraus. Als erstes zog er den allseits bekannten Artikel der "Thompson-Entführung", wie sie überall genannt wurde, hervor und legte ihn auf den Tisch in der Mitte der Sitzgruppe. Seine Freunde warfen nur einen kurzen Blick darauf, sie alle hatten den Artikel noch in Erinnerung. Doch als nächstes folgte die Liste aller Opfer. Es waren an die zehn Namen auf der Liste.

Sirius griff als erster danach und überflog sie. Als jüngstes Opfer stand dort Anthonys Name plus das Datum seiner Entführung. Darunter gab es eine Art Steckbrief mit dem familiären Stand der Familie in der Zaubererwelt, sowie einigen weiteren Fakten. Langsam glitt sein Blick die Liste entlang, und seine Augen wurden von Mal zu Mal größer. Am Ende reichte er die Liste weiter an Evelyn, die sie gespannt annahm und ebenso untersuchte. Sirius wandte sich James zu.

"Die Liste liest sich wie das Who-is-who der englischen Zaubererwelt, warum war das bisher so unbekannt?" Der Dunkelhaarige wirkte deutlich überrascht. Dieses Mal war es Lily, die antwortete.
"Wir wissen es nicht. Allerdings sind es meistens nicht die Personen, die entführt wurden, die so bekannt sind, sondern deren Familien. Anthonys Vater ist Vorsitzender bei Gringotts und somit ziemlich einflussreich."

"Aber wer ist denn bitte Aurelie Lillevander? Ich kenne weder den Nachnamen, noch die Person.", fragte Evelyn, den Blick noch immer auf die Liste geheftet.
James räusperte sich. "Aurelie wurde während ihres Besuchs bei ihrem Onkel in England entführt, sie kommt eigentlich aus Frankreich. Und die Lillevanders sind Verwandte der Ollivanders. Und die sind, wie du sicher weißt, die besten Zauberstabmacher des Landes."
Evelyn errötete leicht, als sie bemerkte, dass James sie direkt ansprach. Mit roten Wangen nickte sie und gab die Liste weiter an Remus, der sie ebenfalls mit Interesse studierte. Als er fertig war, schüttelte er kurz den Kopf.

"Das ist unglaublich. Seht mal, Everin Flint, neunzehn Jahre alt. Callidora Yaxley, zwanzig Jahre alt. Hey Sirius, das sind beides entfernte Verwandte von dir, wusstest du das?", fragte Remus erstaunt und wandte sich Sirius zu.

„Ja, ich habe sie allerdings schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich weiß nur, dass Everins Vater ein ziemlich hohes Tier im Zaubereiministerium ist und Callidora, tja, die dürftet ihr alle kennen." Ein freches Grinsen legte sich auf Sirius Lippen. Bei Anita schien es als erstes Klick zu machen. Sie sah Sirius überrascht an. "Callidora? DIE Callidora, die neue Star-Redakteurin der Hexenwoche? Ich glaub es gibt kaum ein Mädchen, das nicht ihre wöchentliche Kolumne liest." Wie zur Bestätigung nickten Lily und die anderen weiblichen Gryffindors.

"Ich habe nie von ihr gehört", sagte Remus leise. Marissa stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen und gewann dadurch seine Aufmerksamkeit. "Ich leih dir mal meine aktuelle Hexenwoche, dann kannst du ihre Kolumne lesen." Die beiden tauschten ein schüchternes Lächeln. Doch noch bevor sich Remus mit roten Wangen bedanken konnte, wurde er von Sirius unterbrochen. Dieser schnaufte leicht. "Sie mag ganz gut schreiben, aber sie ist ein echtes Miststück. Kein Wunder, bei DER Familie", setzte er sarkastisch hintendran. Anita tätschelte ihm beruhigend den Arm.

"Wie auch immer, Everin Flint und Callidora Yaxley stammen beide aus alten Zaubererfamilien, die unter anderem mit den Blacks verwandt sind. Ich glaube es gibt noch drei weitere Opfer, die ebenfalls Cousins oder Cousinen von dir sind, Sirius.", James sah seinen Freund abwartend an. Doch dieser zuckte nur mit den Schultern. "Du weißt, wie sehr ich meine Familie mag. Ich habe bis eben noch nicht einmal gewusst, dass einige aus meiner Sippe entführt wurden. Sie sind für mich ebenso Fremde wie für euch."

Die Liste war inzwischen bei Marissa angekommen. Auch die Braunhaarige studierte die Namen interessiert.
"Die sind fast alle in einer Altersgruppe. Komisch...", murmelte sie leise, fuhr dann jedoch wieder lauter fort. "Wisst ihr, was mich wundert? Die entführen anscheinend wirklich nur Personen, die entweder selbst einflussreich sind, oder aber Eltern haben, die in bestimmten Positionen sitzen." Erst jetzt hob Marissa den Blick von dem Pergament in ihrer Hand und sah auf. Lily und James nickten einstimmig.

"Das ist uns auch aufgefallen. Anfangs dachten wir, die Entführer würden es auf eine Art Medienhype anlegen. Ihr wisst schon, möglichst oft auf der Titelseite, große Schlagzeilen etc. Aber erst seit Anthonys Entführung macht dies Schlagzeilen. Vorher hat davon kaum jemand etwas mitbekommen. Wir haben uns ein paar alte Tagespropheten besorgt und nachgesehen. Meist gibt es nur kurze Randartikel, nicht länger als eine Spalte, über jede Entführung. Erst seitdem es bei Anthony offensichtlich Zeugen gab, wurde daraus ne große Story." James sah Lily an, und diese zog wie aufs Stichwort sämtliche Kurzartikel aus ihrer Tasche, die es von den vorherigen Entführungen gab.

"Wir glauben, dass man dadurch auch Dumbledores Verschwiegenheit erklären kann. Ich nehme an, er hatte nicht mit einer solchen Schlagzeile zu Anthony gerechnet. Wahrscheinlich dachte er, es würde wieder nur ein kurzer Artikel erscheinen. Allerdings stellt sich dann immer noch die Frage, wieso die Entführer auf einmal so unvorsichtig werden, und sich beobachten lassen. Oder ist es gar gewollt?" Lily seufzte, denn an diesem Punkt waren sie einfach noch nicht weiter gekommen. Stattdessen fuhr sie mit etwas anderem fort.

"Es könnte sein, dass die Entführer Gold erpressen wollen, doch wenn es solche Erpressungen gab, wieso ist davon noch nichts an die Öffentlichkeit gedrungen und vor allem, wieso entführen sie immer mehr Personen? Wäre es dann nicht sinnvoller, wenn man erstmal bei einer Person abwartet, bevor man noch ein Dutzend andere Hexen und Zauberer entführt?"

Kurz kehrte Stille ein, ein jeder dachte über das gerade gesagte nach. Erst Remus brach das Schweigen nach einigen Minuten. "Und was ist, wenn sie gar kein Gold wollen? Ich meine, seht euch doch mal an, wen sie entführen. Sirius hat ganz recht, das ist die Topliga der Zaubererwelt. Ich glaube, es geht den Entführern eher um Einfluss, als um Reichtum."

"Damit könntest du Recht haben. Und wie es aussieht, haben die Entführer auch noch nicht ihr Ziel erreicht. Morgan Notts Entführung passt leider nur allzu gut in das Schema. Ihr Vater ist Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung, ebenso wie Vorsitzender des Zaubergamots. Und die Notts sind eine ebenso alte Familie wie die Malfoys.", stimmte Lily Remus zu.

"Na, da sollte sich der gute alte Lucius lieber mal ein wenig zurücknehmen, sonst ist er noch als nächstes dran!", lachte Sirius los, James begann ebenso zu grinsen.
"Wer?", fragte Marissa irritiert und stellte somit die Frage, die fast einem jeden durch den Kopf ging.
"Lucius Malfoy. Hat hier seinen Abschluss gemacht, als wir in unserem vierten Jahr waren. Ein echter Kotzbrocken. Wir haben uns auf unsere ganz eigene Art und Weise von ihm verabschiedet.", erklärte James, und seine Augen begannen bei der Erinnerung daran zu glänzen.
"Leider hat unser schöner Pickelfluch nicht lange angehalten", seufzte Sirius. "Und es kommt noch schlimmer. Der Kerl heiratet nächsten Sommer meine Cousine. Obwohl, eigentlich haben die sich auch wirklich gegenseitig verdient."
"Bellatrix?", fragte Peter und zog damit zum ersten Mal an diesem Tag die Aufmerksamkeit auf sich.

"Nein, Narcissa. Bellatrix ist noch immer zu haben. Halt dich ran, Wormtail, vielleicht hast du ja noch Chancen", witzelte Sirius und lachte laut.
"Ich will doch gar nichts von ihr!", protestierte Peter, doch seine roten Wangen straften ihn Lügen.

Zum Glück warf Lily in diesem Moment einen Blick auf die Uhr, die nahe des Kamins an der Wand hing.
"Oh, wir haben noch etwa fünfzehn Minuten, dann müssen wir im Unterricht sein und bis wir draußen sind, hat Pflege magischer Geschöpfe bestimmt schon angefangen!" Hektisch sprang sie auf und stopfte die Pergamente, die auf dem Tisch lagen, wieder in ihre Tasche. Danach sah sie in die Runde. Ein jeder saß noch genauso da wie vorher und sah Lily aus großen Augen an. James blinzelte ein wenig.
"Na los, auf mit euch! Wir wollen nicht zu spät kommen!", herrschte Lily ihre Freunde an und wedelte mit der Hand in Richtung Portraitloch.

"Ist ja schon gut!", James war der Erste, der sich seufzend erhob. "Kommt schon, irgendwo hat sie ja recht."
"Ja, aber auch nur irgendwo", nuschelte Sirius, stand aber ebenfalls auf.
"Professor Kesselbrand wartet bestimmt schon.", drängte Lily.
"Bestimmt nicht!", entgegnete Marissa, folgte aber Remus aus dem Portraitloch.
Gemeinsam machten sich die Freunde auf zum nächsten Unterricht, angeführt von einer gehetzt wirkenden Schulsprecherin, die ja nicht zu spät kommen wollte.

***

Der restliche Schultag war geprägt durch eine allgemeine Spannung, die über der Schule lag. Immer wieder traf man auf kleine Schülergrüppchen, die irgendwo in einer Ecke standen und miteinander tuschelten.
Nun waren es schon zwei Schüler Hogwarts, die entführt wurden, und niemand wusste, ob noch mehr folgen würden. Die Frage, die alle bewegte, war: Wieso waren Anthony und Morgan allein nach Hogsmeade gegangen?
Niemand kannte die Antwort, sodass wilde Spekulationen im Umlauf waren, eine unglaubwürdiger als die andere.

Die Gryffindors trafen sich nach dem Unterricht wieder an ihrem Stammplatz vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum. Sie diskutierten noch lange über die Entführungen, doch wirklich zu einem Resultat kamen sie nicht. Einzig und allein Marissa machte noch eine Entdeckung, die sie ein Stück weiter brachte. Sie erkannte, nachdem sie etwa eine halbe Stunde ununterbrochen auf die Liste der Opfer starrte, dass die Zeiträume zwischen den Entführungen drastisch sanken. Zwischen Anthonys und Morgans Entführung lagen nur knapp acht Tage, vor Anthony wurde Everin Flint entführt, und das fast drei Wochen früher. Wie es aussah, wurden die Entführer entweder ungeduldig, oder aber es gab einen anderen Grund für die offensichtliche Unachtsamkeit. Immerhin hatten sie sich bei Anthonys Entführung von Zeugen beobachten lassen, griffen ihr Opfer mitten auf einer belebten Straße in einem Zaubererdorf an, und bei Morgans Entführung gab es sogar ein Beweisfoto! Doch was trieb die Entführer unter den schwarzen Kutten dazu? Noch immer war kein Motiv bekannt.

Jeden Morgen warteten die Freunde ungeduldig auf das Eintreffen des aktuellen Tagespropheten. Sie lasen jeden Artikel, durchsuchten die Zeitungen mehrere Male, doch es gab kaum noch Artikel zu den Entführungen, was wohl zum größten Teil daran lag, dass es einfach keine neuen Informationen gab. Die Entführer verhielten sich ruhig, wollten die Zaubererwelt in Sicherheit wiegen.

Fünf Tage nach der Nott Entführung hielt besagte Zaubererwelt erneut den Atem an. Dieses Mal hatte es keinen Hogwartsschüler getroffen. Das neuste und auch jüngste Opfer war der neunjährige Lycoris Prewett, Sohn des amtierenden Zaubereiministers. Natürlich sorgte diese Nachricht für großen Wirbel, tagelang war der Tagesprophet gefüllt mit Artikeln zu der Prewett Familie und ihrem Leben an der Spitze der Zauberergesellschaft.
Doch auch wenn die erneute Entführung nach so kurzer Zeit für großes Aufsehen sorgte, nahm in Hogwarts der Alltag seinen Lauf. Der November neigte sich langsam aber sicher dem Ende, und mit ihm begann die Weihnachtszeit Einzug zu halten.

Eines Morgens Ende November erwachten die Schüler und bestaunten mit großen Augen und einem freudigen Strahlen die wunderschöne Landschaft rundum Hogwarts. Nur eine Schülerin war nicht überrascht über die weiße Pracht, die die Hogwartsgründe unter sich versteckte. Der erste Schnee des Jahres sorgte für viel Wirbel, doch Lily hatte bereits in der Nacht die ersten Schneeflocken entdeckt.

Nachdem all ihre Freundinnen schon längst im Land der Träume waren, lag Lily noch immer wach in ihrem Bett. Die letzten Wochen bereiteten ihr Kopfzerbrechen und ließen sie nicht mehr schlafen. Seufzend setzte sie sich auf, murmelte ein leises "Lumos" und stieg aus dem Bett. Nur mit ihrem dünnen Nachthemd bekleidet begann die Rothaarige zu frösteln. Schnell schnappte sie sich ihren Morgenmantel und wickelte sich darin ein. Sie zog ihn eng um ihren Körper in der Hoffnung, so ein wenig der Bettwärme speichern zu können. Mit ihren Hausschuhen an den Füßen schlurfte sie an den Betten ihrer Freundinnen vorbei zum Fenster. Auf der breiten Fensterbank ließ sie sich nieder, winkelte die Knie an und umschlang selbige mit ihren Armen. Mit einem schnellen "Nox" erlosch der Zauberstab in ihrer Hand, Dunkelheit umhüllte Lily.

Der Mond war an diesem Abend nicht zu sehen, eine dichte Wolkendecke versteckte ihn. Lily seufzte leise. Gern hätte sie die Sterne betrachtet, doch stattdessen starrte sie einfach nur hinaus in die Dunkelheit. Erst eine einzelne kleine Schneeflocke riss sie aus ihren Gedanken. Staunend sah Lily dem kleinen Gebilde hinterher, wie es an ihrem Fenster vorbeisegelte und bald darauf verschwand. Doch der ersten Schneeflocke folgten bald weitere. Mit glitzernden Augen betrachtete Lily den Tanz des Schnees vor ihrem Fenster.

Ohne es beeinflussen zu können schweifen ihre Gedanken ab. Die Entführungen ließen sie nicht los, immer wieder dachte sie daran, wie es Anthony nun wohl ging, ob er gesund und wohlauf war, oder wohlmöglich verletzt. Doch von den Gedanken an Anthony zu James war es nur ein kurzer Weg. Als Lily an den schwarzhaarigen Gryffindor dachte, spürte sie, wie ihr eine zarte Röte in die Wangen schoss. Natürlich hatte sie bemerkt, dass sie sich in der letzten Zeit wirklich gut verstanden, und es hatte sie gefreut. Mehr als das. Lily war glücklich.

Wenn James bei ihr war, spürte sie immer öfter dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch. Es war nicht unangenehm, doch es war fremd. James braune Augen gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sobald Lily die Augen schloss, sah sie sie vor sich. Wieder stellte sich das Kribbeln ein, und Lily legte lächelnd eine Hand auf ihren Bauch. Das war wirklich lustig.

James und sie hatten ihre ganz eigene Vergangenheit. Sechs Jahre lang hatten sie sich gehasst, na gut, hatte Lily James gehasst. Doch seit Beginn des siebten Schuljahres war es ein ständiges Auf und Ab. Seitdem James zum Schulsprecher ernannt worden war, mussten sie viel mehr Zeit miteinander verbringen.

Plötzlich musste Lily an den Moment im Gang denken, als James sie beinahe geküsst hätte. Sie hatten sich gestritten, angeschrien, doch dann war er ihr so nahe gekommen. Fast hätten sich ihre Lippen damals berührt, sie hatte schon seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren können. Doch im letzten Moment hatte sie einen Rückzieher gemacht, ihm stattdessen eine schallende Ohrfeige verpasst.
Während Lily dort auf der Fensterbank saß und an die Ohrfeige dachte, stellte sie sich ganz automatisch die Frage, wie sie heute reagieren würde. Würde sie ebenso zurückweichen? Die Röte auf Lilys Wangen vertiefte sich, als ihr die Antwort bewusst wurde. Zum Glück war sie allein, niemand konnte sie sehen, sodass sie endlich einmal ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnte.

Aber da war auch immer noch die Sache mit diesem schwarzmagischen Zauber. Lily hatte ihm verzogen, dass er einen solchen Zauber auf sie angewandt hatte. Eigentlich war sie ihm dafür nie richtig böse gewesen. Als Lilys Gedanken zu der Nacht führten, in der sie sich zu James in den Krankenflügel geschlichen hatte, wurde sie leicht unruhig. Der Analysezauber kam ihr in den Sinn. Sie kannte noch immer nicht den Grund dafür, dass sich ihre Seelenfarbe von blau zu weiß gewandelt hatte. Und James Farbe war blau gewesen...

Natürlich hatte James Lily während der letzten Wochen immer mal wieder auf das Farbenbuch angesprochen, genauer gesagt hatte er es versucht. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf Lilys Gesicht, als sie daran dachte. Wahrscheinlich hatte der schwarzhaarige Gryffindor angenommen, dass Lily nun, da sie sich besser verstanden, auch endlich Antwort geben würde. Doch falsch gedacht!
Lily war ihm immer wieder entwischt. Manchmal war es Zufall gewesen, ein anderes Mal hatte sie sich rausgeredet oder, wenn gar nichts mehr half, hat sie die Beleidigte gespielt. Wenn das der Fall war, konnte sie fast die Sekunden zählen, die James durchhielt, bis er wieder bei ihr ankam und sie mit großen Puppy-Augen stumm um Verzeihung bat.

Lily musste sich eingestehen, dass sie James Aufmerksamkeit genoss. Schon seit Wochen hatte er keine Verabredung mehr gehabt, oder auch nur ein anderes Mädchen angesehen. Alles drehte sich um Lily. Natürlich hatten sie alle möglichen Theorien durchdiskutiert, die ihnen im Zusammenhang mit der Entführungsgeschichte durch den Kopf geschossen waren, doch ihre Unterhaltungen blieben nicht nur bei diesem Thema.
James war ein wahrer Meister darin, Lily auszufragen. Und solange es nicht um das Farbenbuch ging, war Lily auch gewillt mitzuspielen. Sie hatte James viel über ihre Kindheit und ihre Familie, vor allem über das gespannte Verhältnis zu ihrer Schwester, erzählt. Im Gegenzug erfuhr sie viel von James Leben und seiner Kindheit in einer Reinblüterfamilie.

Sie konnten stundenlang miteinander reden, lachen, und die Zeit verging wie im Fluge. Ganz anders als in der Zeit, die Lily auf dem Fensterbrett kauernd verbrachte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie erst wenige Minuten dort saß. Der Schneefall hatte zugenommen, nun segelten dicke weiße Flocken vom Himmel. Selbst in der Dunkelheit konnte Lily schon erkennen, dass sich eine weiße Schneedecke über dem kalten Boden ausbreitete. Am Morgen würde alles zentimetertief im Schnee versinken, da war sich Lily sicher. Innerlich war sie dankbar dafür, dass sie am kommenden Tag nicht draußen Unterricht hatten.
Doch vielleicht würden die Marauders sie ja in den Schnee hinaus schleifen. Wer weiß, die hatten immer so verrückte Ideen. Wahrscheinlich planten sie schon in ihren Träumen eine wilde Schneeballschlacht, auch wenn sie davon im Moment noch gar nichts wissen konnten.

Lily lächelte vor sich hin, als sie wieder in ihr Bett kletterte. Ja, vielleicht konnte sie am kommenden Tag wieder mit den Jungs Zeit verbringen. Und wenn James dabei war, dann kam mit Sicherheit auch dieses schöne Kribbeln im Bauch wieder. Noch immer lächelnd kuschelte sich Lily tiefer in die Kissen und schloss müde die Augen. Dieses Mal dauerte es nicht lange, bis sie einschlief und von wilden Schneeballschlachten träumte.



***tbc***


Wie immer, to be continued! ´Bis dahin, alles Liebe!
Ellen


14.4.2009 - 23.06


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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