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Fanfiction

Kann man sein Herz verschenken? - Alles verändert sich 1

von Ellen E.

Hallo!

Nach langer Zeit mal wieder was von mir. Ich hoffe es sind noch Leser da? *umguck* Wie auch immer, ich werde mich bemühen über die nächsten Wochen mal wieder etwas mehr zu schreiben. Dann geht das hier vielleicht auch ein bisschen schneller vorran. :-)

Ich wünsche auf jeden Fall ganz viel Spaß beim neusten Kapitel!

Und wie immer würde ich mich über Kommis freuen! *grins*


Alles verändert sich

Was war passiert?

"Dürfte ich bitte kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten?" Professor McGonagalls Stimme klang mehr als angespannt, sodass sich James prompt ein wenig verspannte. Das Verhalten seiner Hauslehrerin bedeutete nichts Gutes. Während das Geschnatter im Gemeinschaftsraum langsam abebbte, sah sich James mit prüfendem Blick um. Hinten, direkt vor dem Kamin, erspähte er Remus und Peter, die beide zu ihrer Professorin sahen. Peter wirkte ein wenig hibbelig, doch das kam recht häufig vor, wenn einer ihrer Lehrer im selben Raum war. Von daher machte sich James darüber keine Gedanken mehr. Doch auf Remus Gesicht schien ein Schatten zu liegen. Natürlich hatte auch er bemerkt, dass sich McGonagall an diesem Morgen anders benahm als sonst. Auch wenn sie nach außen hin versuchte die Ruhe selbst darzustellen, konnten die älteren Schüler, die ihre Lehrerin schon länger kannten, deutlich erkennen, dass es in ihr zu brodeln schien.
Die sorgenvolle Falte auf Remus Stirn wurde noch ein wenig tiefer, als er fragend die Augenbrauen zusammenzog.

James beruhigte sich ein wenig, als er sah, dass es anscheinend allen Rumtreibern soweit gut ging. Doch bevor er sich weitere Gedanken machen konnte, war die von McGonagall gewünschte Ruhe eingekehrt, sodass sie fortfuhr.

"Ich habe Ihnen etwas mitzuteilen, was sie mit großer Sicherheit nicht erfreuen wird. Gestern am frühen Abend, gab es einen Übergriff in Hogsmeade." Sofort hob sich der Geräuschpegel im Gemeinschaftsraum wieder an, doch die Professorin bedeutete allen ruhiger zu werden. James spürte deutlich, dass das noch nicht alles gewesen ist. Unbewusst ballte er seine Hände zu Fäusten, er begann leicht zu zittern. Nur aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass er mit dieser Reaktion nicht allein war. Auch Sirius schien die bedrückende Atmosphäre zu fühlen.

"Das war leider noch nicht alles.", fuhr McGonagall nun fort. "Bei diesem Übergriff wurde ein Hogwartsschüler angegriffen und überwältigt. Leider können wir noch nicht mehr sagen, da der Schüler entführt wurde. Wir wissen weder, ob er verletzt ist, noch ob ihm sonst irgendein Schaden zugefügt wurde." An dieser Stelle machte die Hauslehrerin eine bedeutungsschwere Pause. Doch anders als bisher, sagte keiner auch nur ein Wort. Wie unter Schock starrten die Schüler ihre Professorin an. Für James gab es nur eine Frage.

Wer? Wer war der Schüler? Seine Augen flogen erneut durch den Gemeinschaftsraum, dieses Mal auf der Suche nach einer Lücke in der Schülermenge.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Er taumelte einen Schritt rückwärts, doch sofort legte sich eine warme Hand auf seine Schulter.

"Hey Prongs, was ist los?", wisperte Sirius James ins Ohr. Dieser wandte sich leicht zu seinem Freund um. "Hast du Lily irgendwo gesehen?"
Nun suchten zwei Augenpaare nach einem roten Schopf, doch konnten sie sie einfach nicht finden. Der Griff von Sirius auf seiner Schulter festigte sich, doch James bekam es kaum mit. Lily war nicht dort. Die Sicht vor seinen Augen verschwamm, eine eisige Kälte legte sich um James. Alles schien auf einmal unendlich schwer zu sein. Das Atmen wurde zur größten Herausforderung für den Schwarzhaarigen. Nur mit Mühe hielt er sich auf den Beinen.

"Mr Potter?" Ein sanfter Stoß in den Rücken erweckte James aus seiner Starre. "Ja Professor?", krächzte James, räusperte sich sofort. Seine Stimme klang zittrig, doch war es ihm im Moment egal. "Bitte folgen Sie mir zum Schulleiter?" Er hatte das Gefühl, man hätte einen Eimer kaltes Wasser über ihm ausgekippt. Er brachte nur noch ein knappes Nicken zustande. Sirius schob James langsam in Richtung Portraitloch. Als sie bei Remus und Peter vorbeikamen, fing James den Blick von Remus auf. Sorge stand in seinen Augen.

"Hat sie gesagt, wer entführt wurde?", presste James hervor. Man konnte die Worte kaum hören, doch Remus hatte es offensichtlich trotzdem verstanden. Nach einer Sekunde, die James wie eine Ewigkeit vorkam, schüttelte der Braunhaarige jedoch den Kopf.
James erreichte das Portraitloch und wurde von Sirius leicht hindurch geschoben. Sein Kopf war so leer, dass er gar nicht mitbekam, wie ihm niemand folgte. Seine Hauslehrerin wartete vor dem Bild auf ihn. Wie in Trance wanderte er neben Professor McGonagall her, bekam nicht mit, wohin sie gingen oder wie lange sie schweigend nebeneinander herliefen.

Es gab nur einen Gedanken. Lily. Sollte sich seine Befürchtung bestätigen? Aber weswegen war Lily in Hogsmeade? Es war kein Hogsmeade Wochenende, den Schülern war nicht gestattet, während der Schulwoche in das Zaubererdorf zu gehen. Wieso aber war dann jemand aus dem Schloss dort unterwegs gewesen?

James kam erst wieder zu sich, als sie vor dem Wasserspeier halt machten, hinter dem die Treppe zu Dumbledores Büro lag. McGonagall murmelte das Passwort, sofort setzten sich die Wasserspeier in Bewegung. Kurze Zeit später standen sie vor der Tür zum Büro des Direktors.
Augenblicklich beschleunigte sich James Herzschlag. Hatte er zuvor noch das Gefühl gehabt, sein Herz hätte aufgehört zu schlagen, kam es nun in doppelter Geschwindigkeit zurück.
Auf ein Herein des Direktors traten sie ein - doch James machte nur einen Schritt und gefror in seiner Bewegung mitten im Türrahmen.

Dort, direkt vor dem Schreibtisch des Direktors, saß Lily. Bei ihrem Eintreten wandte sie sich der Tür zu. James sah alles wie in Zeitlupe. Lily nickte ihrer Hauslehrerin kurz zu und fixierte daraufhin James. Ihre roten glatten Haare umrahmten ihr Gesicht, eine einzelne Strähne fiel ihr vor die Augen und warf einen Schatten über ihre Stirn.
Ihre grünen Augen sahen ihn einfach nur an, doch zu James großer Sorge schienen sie den üblichen Glanz verloren zu haben. Traurigkeit und Hilflosigkeit, sowie die selbe Sorge wie in Remus Blick lagen darin. In James zog sich alles zusammen. Doch trotz allem spürte er deutlich die Erleichterung. Lily ging es gut, und nur das zählte in diesem Moment.

Als sie ihm dann auch noch ein leichtes Lächeln schenkte, konnte sich James nicht mehr zurückhalten. So, wie die Zeit zuvor stehen geblieben war, so nahm sie ihren stetigen Lauf in diesem Augenblick wieder auf. Ohne selbst zu wissen, wie er so schnell zu ihr kommen konnte, stand James keine Sekunde später vor der noch immer sitzenden Lily und starrte sie weiterhin an. Sie sah in diesem Moment so verletzlich, so beschützenswert aus, dass James nicht mehr Herr seiner Sinne war.
Mit einer fließenden Bewegung griff er nach ihrem Arm und zog die nun leicht verdutzt dreinblickende Gryffindor in die Höhe. Sobald sie stand, schlag er beide Arme um die zierliche Person und drängte sich selbst so nah es irgendwie möglich war, an sie heran. Ihr bisheriges Verhältnis, die Streitereien, ihre gesamte Vergangenheit, war für einen Augenblick vergessen. James hielt sie einfach nur fest, verbarg sein Gesicht in ihren langen Haaren, sog den unvergleichlichen Duft nach Vanille und Rosenholz tief in sich auf.

Zuerst versteifte sich das Mädchen, doch nach wenigen Sekunden entspannte sie sich wieder, ließ sich sogar ein wenig in die Umarmung fallen und legte ihre eigenen Arme schüchtern um James Hals. Dieser spürte jede Bewegung mit jeden Faser seines Körpers. Ohne es zu wollen entwich ihm ein leises Schluchzen.
Mit einem Mal fiel die Anspannung von ihm ab. Seine Muskeln entspannten sich, er konnte wieder freier atmen, jetzt, da er seine Lily fest in den Armen hielt und sie sanft hin und her wiegte. Er hätte ewig so mit ihr dort stehen können.

Doch natürlich war ihnen dies vergönnt. Ein lautes Räuspern ließ beide merklich zusammenfahren, doch nur langsam lösten sie sich wieder voneinander. Als James Lily ins Gesicht sah, bemerkte er mit einem Schmunzeln die sanfte Röte, die sich auf ihre Wangen geschlichen hatte. Lily sah ihn kurz an, senkte dann den Blick und ließ ihn nun endgültig los. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatte, nahm auch James Platz, doch konnte er seine Augen nicht von ihr abwenden. Er wusste, dass sie hübsch war, doch in diesem Augenblick wirkte sie nahezu wunderschön.

Erst nach einem erneuten Räuspern wandte er seine Aufmerksamkeit nun seinen Professoren zu. Als er Dumbledores Blick kreuzte, sah er ein deutliches Funkeln in den blauen Augen, welches ihm nun seinerseits die Röte auf die Wangen trieb. Schnell sah James zu seiner Hauslehrerin, doch auch das minimale Zucken um ihre aufeinander gepressten Lippen verbesserte seine Situation kaum. Da besah er sich doch lieber den Boden des Schulleiterbüros.
Doch die für James eher unangenehme Stille nach seinem recht emotionalen Auftritt hielt nicht lange an.

"Nun, ich habe Sie beide hierher gebeten, da es etwas Wichtiges zu besprechen gibt." Nach Dumbledores Worten hob James wieder den Blick. Das amüsierte Funkeln war aus dessen Augen verschwunden, stattdessen wirkte der Schulleiter ernst und voller Sorge.

***

Lily musste erst einmal das in ihrer Brust hämmernde Herz beruhigen. Dieser Morgen war eindeutig zu viel für sie. Anstatt wie gewöhnlich von ihrem Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden, hörte sie ein leises, jedoch stetiges Klackern an dem Fenster direkt neben ihrem Bett. Die Eule, die das nervige Geräusch verursachte, überbrachte der noch immer schlaftrunkenden Schulsprecherin eine Nachricht ihrer Hauslehrerin. Und von diesem Moment an war Lily hellwach. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass McGonagall Lily per Eule zu sich rief.
Keine zehn Minuten später machte sich Lily auf den Weg zum Büro ihrer Professorin. Und was sie da hörte, ließ sie geschockt nach Luft schnappen.
Es dauerte nur wenige Minuten, dann war Lily auf dem neusten Stand der Ereignisse. Sofort machten sich die zwei Hexen auf den Weg zum Schulleiter. Minerva McGonagall entschuldigte sich um die restlichen Gryffindors über die Geschehnisse zu unterrichten, und ließ Lily allein mit ihren Direktor.

"Möchten Sie einen Tee, meine Liebe?" Jäh rissen die Worte Dumbledores Lily aus ihren Gedanken. Sie nickte mechanisch, und mit einem Lächeln schwenkte der Professor seinen Zauberstab. Aus dem nichts erschien ein Tablett mit mehreren Teetassen und leichtem Gebäck. Dumbledore deutete Lily an sich selbst zu helfen und erhob sich seufzend aus seinem Stuhl. Während sich Lily einen Tee eingoss, beobachtete sie ihren Direktor.

Dumbledore wirkte nachdenklicher als sonst. Um seine Mundwinkel hatte sich ein harter Zug gelegt. Kein Wunder, in Anbetracht der Situation, dachte Lily leicht griesgrämig und nippte an ihrem Tee. Der Schulleiter hatte sich an eines der hohen Fenster gestellt, sein Blick schweifte in die Ferne. Lily konnte sich denken, wohin die Gedanken Dumbledores im Moment wanderten. Bei ihr war es nicht anders.

Wie ging es ihm? War er verletzt? War er überhaupt noch am Leben? Ein drückendes Gefühl der Beklemmung machte sich in Lily breit und sie identifizierte es eindeutig als große Angst. Angst vor dem, was mit ihm passieren könnte, schließlich waren sie in den letzten Wochen und Monaten zu relativ guten Freunden geworden. Doch auch Angst vor dem, was dies für die Zukunft bedeuten könnte. Sie ahnte, alles würde sich verändern.

Durch ein lautes Klopfen wurde die Gryffindor aus ihren düsteren Gedanken gerissen. Dumbledore schien es ebenso zu gehen. Er wandte sich nun wieder seinem Schreibtisch und somit auch Lily zu und setzte sich. Auf sein "Herein" hin ging die Tür auf und Professor McGonagall kam herein, hinter ihr folgte in kurzem Abstand James. Lily spürte, dass sich ihr Herzschlag erneut beschleunigte.

Natürlich war sie in den vergangenen Wochen vor ihm geflüchtet, was blieb ihr auch anderes übrig? Seine Fragen nach dem Buch brachten sie in ernste Bedrängnis. Und Himmel, was sollte sie ihm denn nur antworten? Doch tief in ihrem Inneren wusste Lily, dass dies nicht der einzige Grund für ihre Flucht gewesen ist. Dieses ständige Herzrasen, wenn der dunkelhaarige Gryffindor auch nur in ihrem Blickfeld auftauchte, machte sie noch wahnsinnig. Stattdessen hatte sie sich in ihre Aufgaben als Schulsprecherin gestürzt.
Als James seinen Kopf hob, und sich ihre Blicke trafen, vergaß Lily für einen kurzen Augenblick ihre Angst. Der Kloß in ihrem Hals, der seit den frühen Morgenstunden nicht mehr verschwinden wollte, löste sich ein wenig. Ein sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen, als Lily das Wechselspiel der Gefühle sah, welches für jeden erkennbar in James Mimik stattfand. Oder konnte nur sie es sehen?

Sorge wich Überraschung, Freude und Erleichterung. Und so schnell konnte Lily gar nicht gucken, da stand James auch schon vor ihr, und zog sie in eine feste Umarmung. Und was tat sie? Sie lehnte sich in diese Umarmung, erwiederte sie sogar und versuchte gleichzeitig, die aufsteigende Röte wieder aus ihren Wangen zu vertreiben - allerdings mit mäßigen Erfolg.

James war so warm, so sanft, und in seinen Armen fühlte sie sich sicher und geborgen. Für wenige Sekunden vergaß sie ihre Sorgen, und genoss nur dieses einmalige Gefühl. Unter ihren Händen fühlte sie die Ansätze seiner Rückenmuskulatur, die sich unter ihrer Berührung verspannte. Ein angenehmer Duft stieg ihr in die Nase. Es war fremd, und doch schien es ihr irgendwie vertraut.

Das Räuspern kam von Dumbledore, soviel bekam Lily noch mit. Doch obwohl es ihr peinlich war, löste sie sich nur langsam von James. Als sie in seine Augen sah, strahlte ihr nur eine grenzenlose Erleichterung entgegen, wieder stieg ihr die Hitze ins Gesicht. James Blick war irgendwie... entrückt. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, holten sie Dumbledores Worte mit einer erschreckenden Geschwindigkeit wieder in die Realität zurück. Sie lehnte sich ein wenig zurück und hörte nun ihrem Direktor zu, der größtenteils zu James sprach. Lily hingegen kannte die Fakten bereits, doch auch beim zweiten Mal waren sie nicht weniger besorgniserregend.

"Gestern Abend gab es einen Übergriff in Hogsmeade. Normalerweise würde sich zu dieser Zeit kein Hogwartsschüler im Zaubererdorf befinden, doch es gibt zwei Personen, die von dieser Regelung ausgeschlossen sind - die Schulsprecher." Bei diesen Worten huschte Dumbledores Blick zu Lily, zuvor hatte er die ganze Zeit lang James angesehen. Lily senkte den Kopf und schloss kurz die Augen.

"Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass es sich bei dem Schüler, der entführt wurde, um Anthony Thompson handelt. Ich weiß nicht weswegen er gestern allein nach Hogsmeade gegangen ist, aber wir gehen davon aus, dass es sich bei ihm als Opfer nur um einen Zufall handeln kann. Zumindest solange, bis etwas Gegenteiliges bewiesen werden konnte. Mr Thompson befand sich nach Zeugenaussagen in der Nähe der Drei Besen, als neben ihm mehrere Zauberer apparierten. Mr Thompson schien sich zu wehren, zumindest wissen wir, dass einige Flüche gesprochen wurden. Doch da er sich in der Unterzahl befand, wurde er überwältigt und entführt. Mehr können wir zur Zeit auch nicht sagen."

Kurz kehrte eine drückende Stille ein. Lily beobachtete James aus dem Augenwinkel. Er schien geschockt, natürlich, so wie ein jeder, der von der Entführung erfuhr. Seine Augen weiteten sich, als er erfuhr, dass es sich um Anthony handelte. Lily wusste, dass die beiden Zauberer in einem stetigen Konkurrenzkampf standen, doch niemand wünschte dem anderen so etwas, zumal man noch immer nicht sagen konnte, in welcher Verfassung sich Anthony zur Zeit befand.
Nach wenigen Augenblicken fuhr Dumbledore fort.

"Sie fragen sich nun mit Sicherheit, weswegen ich Sie hierher bestellt habe. Nun, in Anbetracht der Lage ist es von äußerster Wichtigkeit, dass die Schüler beruhigt werden. Es wird nicht lange dauern, bis ein jeder von der Entführung erfährt, und viele Schüler werden verschreckt und ängstlich sein. James, ich möchte Sie bitten, Mr Thompson für die Zeit seiner Abwesenheit...", Lily lief bei der Betonung dieses Wortes ein kalter Schauer über den Rücken. Wusste Dumbledore etwas, was er ihnen nicht erzählt hatte? "...als Schulsprecher zu vertreten. Ich weiß, Sie haben damals von sich aus das Amt niedergelegt, doch ich denke, Sie werden auch meinen Standpunkt verstehen. Ich brauchte zwei starke Schulsprecher, die Augen und Ohren offen halten und die Lehrerschaft in der Betreuung der Schüler unterstützen. Viele Schüler gehen mit ihren Sorgen lieber zu Ihnen, als zu einem Lehrer. Und wir können davon ausgehen, dass es in Kürze deutlich mehr Sorgen sein werden. Ich hoffe, Sie werden sich meinem Wunsch nicht wiedersetzen."

Dumbledore hatte die ganze Zeit nur James angesprochen, sodass Lily ein wenig Zeit blieb, über das Verhalten des Professors nachzudenken. Natürlich werden die Schüler schockiert sein, doch wird es sie so sehr mitnehmen, wie ihr Schulleiter vermutet? Oder steckte dort tatsächlich noch mehr dahinter? Der Verdacht breitete sich langsam in Lilys Gedanken aus - es gab etwas, was der Direktor vor ihnen verheimlichte.

***

James stand der Schock deutlich ins Gesicht geschrieben. Auch wenn er sich nie besonders gut mit Anthony verstanden hatte, so wünschte er seinem Rivalen nicht ein solches Schicksal. Doch wer waren die Entführer?
Bevor sich James weiterhin Gedanken über die Entführung machen konnte, riss ihn Dumbledore aus seinen Überlegungen. Und das mit einer solchen Frage!
Sollte er das Amt des Schulsprechers wieder übernehmen?

Der Gryffindor warf Lily aus dem Augenwinkel einen Blick zu um ihre Reaktion zu beobachten. Doch Lily schien irgendwie ein wenig abwesend. Sie starrte Dumbledore einfach nur an, die Augen zu Schlitzen verengt. Was wohl gerade in ihrem Kopf vorging...
Für James hingegen stand die Antwort schon fest.

"Ja, Professor, natürlich übernehme ich den Schulsprecherposten nochmals." Dieser Satz schien auch die Rothaarige wachzurütteln. Sie schüttelte leicht ihren Kopf und wandte sich dann James zu. Kurz blickten sie sich an, tauschten ein kleines Lächeln.
Die Streitereien waren in den Hintergrund gerückt. James hatte das Gefühl, dass ihr Verhalten so kindisch war im Vergleich zu den neusten Ereignissen. Nun gab es wichtigeres.

Dumbledore schien mit James Antwort zufrieden zu sein, das erste Lächeln an diesem Tag erschien auf seinen Lippen.

"Gut. Dann geht nun bitte hinunter in die Große Halle. In Kürze müssten die Posteulen eintreffen, und ich gehe davon aus, dass die Geschichte auf der Titelseite erscheint. Das wird für uns alle ein langer Tag werden."

Nach diesen Worten erhoben sich James und Lily schweigend und verließen das Büro des Direktors. Auch nachdem sie die Wendeltreppe und die Wasserspeier passiert hatten, sagte keiner ein Wort.
James Gedanken überschlugen sich. Zwar war er erst seit wenigen Stunden auf den Beinen, doch fühlte er sich schon so, als könne er sofort wieder ins Bett gehen. Nichtsdestotrotz ließ ihn eine Frage nicht los.

"Weißt du, was Thompson in Hogsmeade gewollt hat? Ich meine, es ist mitten in der Woche, da geht man nicht einfach so aus der Schule, erstrecht nicht allein!", James Verwirrung musste ihm deutlich anzumerken gewesen sein. Doch Lily zuckte nur mit den Schultern.
"Ich weiß es auch nicht. Anthony hat so was noch nie gemacht. Bisher hatte er immer genug mit Hausaufgaben, Quidditch und dann noch den Tätigkeiten als Schulsprecher zu tun. Es musste wohl was wichtiges sein, ansonsten wäre er nicht gegangen."

Wieder verfielen sie in Schweigen. Das was Lily sagte, machte Sinn. Doch was war es gewesen? Was hatte Anthony nach Hogsmeade gelockt? Oder war es alles nur Zufall? So richtig wollte James daran nicht glauben. Plötzlich fiel ihm wieder Anthonys Einladung vom vergangenen Morgen ein. Ein dicker Kloß bildete sich in James Hals und ließ ihn hart schlucken.
War Anthony nach seiner Absage etwa allein nach Hogsmeade gegangen? Wollte er einfach nur in den Quidditchladen? Wäre er auch gegangen, wenn er zu ihrem Treffen eingewilligt hätte?
Bevor er sich weiterhin fragen konnte, ob er eine Teilschuld an den Ereignissen trug, riss ihn Lily aus seinen Gedanken.

"Hörst du mir überhaupt zu? Ich habe dich was gefragt." Sie klang schon ein wenig gereizt, und James zog instinktiv die Schultern hoch. Entschuldigend sah er sie an. "Sorry, Lily. Ich war gerade in Gedanken. Was hast du gesagt?"
Lily schnaufte leicht, und James verdrehte unbemerkt die Augen. Frauen!, dachte er genervt.

"Ich hatte dich gefragt, ob du irgendeine Idee hast, wie wir den anderen Schülern helfen können, vor allem den jüngeren. Die Erstklässler werden ziemlich verschreckt sein. Zum Glück sind sie noch zu jung, um nach Hogsmeade gehen zu dürfen." James stimmte ihr in diesem Punkt zu, doch eine wirkliche Idee hatte er nicht.
Es dauerte nicht lange, dann hatten sie die Große Halle erreicht und steuerten auf den Gryffindortisch zu. Die Stimmung in der Halle war gedrückt, es ging deutlich gesitteter zu als an anderen Tagen. Die meisten Schüler saßen still auf ihren Plätzen oder starrten einfach nur in ihr Frühstück, ohne es auch nur anzufassen.

Am Gryffindortisch saßen bereits ihre Freunde. James begrüßte sie mit einem Lächeln und quetschte sich dann zwischen Peter und Sirius. Auch Lily ließ sich nahe den Marauders nieder, denn direkt neben Sirius saß Anita.
Noch bevor sie irgendetwas sagen konnten, wurden sie auch schon ausgefragt.

"Und? Was wollte Dumbledore? Wisst ihr irgendwas Neues?", stellte Remus die entscheidenden Fragen und rutschte leicht unruhig auf seinem Stuhl hin und her, eine ganz und gar ungewöhnliche Geste des sonst so ruhigen Gryffindors. Marissa, die neben ihm Platz genommen hatte, legte ihm beruhigend eine Hand auf den Unterarm. James sah auch aus einiger Entfernung, wie Remus zusammenzuckte und die Hitze langsam in seine Wangen kroch. Doch Marissa schien dies nicht zu stören. Sie ließ die Hand dort liegen und löffelte ihre Cornflakes nun mit links.

Während James diese Szene neugierig beobachtete, antwortete Lily auf die Fragen. Sie sprach leise, doch trotzdem hörte ein jeder in unmittelbarer Nähe ihre Antwort.
"Es ist Anthony Thompson."

Anita ließ ihr Messer fallen, Peter verschüttete fast seinen gesamten Kürbissaft über dem Tisch und Remus griff instinktiv mit seiner freien Hand nach Marissas und drückte sie kurz. Er hatte genau gespürt, wie sich die Dunkelhaarige in seinen Umhangärmel gekrallt hatte.
"Er wurde gestern Abend in Hogsmeade entführt. Man weiß nicht genau, wer es gewesen ist, aber es waren wohl mehrere und es kam zu einem kleinen Duell. Das ist alles, was Dumbledore uns erzählen konnte." Endete sie und sah sich in der Runde um. Entsetzte Gesichter blickten ihr entgegen.
"Achja, und James hier", Lily deutete mit einem Finger auf den Dunkelhaarigen, "ist nun wieder Schulsprecher."

James versuchte aus Lilys Stimme irgendeiner Art der Wertung herauszuhören, doch leider blieb er erfolglos. Sie hatte es in der selben Tonart gesagt, in der sie auch ihre Hausaufgaben vortrug oder sich nach dem Wetter erkundigte. Ein wenig resigniert seufzte er.

"Hey Prongs, immerhin etwas! Gratuliere!", Sirius schlug seinem Kumpel auf die Schulter, sodass dieser leicht gequält aussah. "Danke Pad, unter anderen Umständen hätte ich mich bestimmt auch gefreut. Aber so..." James wurde durch lautes Flügelschlagen unterbrochen. Automatisch blickten die Gryffindors in Richtung verzauberter Decke, unter der nun hunderte von Eulen schwebten, alle auf der Suche nach den Empfängern ihrer Post.
James erkannte seine Eule und keine Sekunde später schwebte sie elegant in Richtung Gryffindortisch. An ihrem Bein hing der heutige Tagesprophet. Nachdem James seiner Eule die Zeitung abgenommen hatte, ihr ein wenig Speck in den Schnabel steckte und sie wieder davon geflogen war, entfaltete er die Zeitung und blickte neugierig auf die Titelseite. Nur aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass seine Freunde es ihm nachmachten. Fast ein jeder der Siebtklässler hatte den Tagespropheten abonniert.

Als James die Schlagzeile und den Hauptartikel genauer betrachtete, wurden seine Augen immer größer. Leise keuchend las er sich den Artikel durch.

"Entführung in Hogsmeade! - ein neues Opfer!

Gestern am frühen Abend wurde der siebzehnjährige Hogwartsschüler Anthony Thompson in Hogsmeade von mehreren vermummten Gestalten überwältigt und entführt.
Augenzeugen berichteten, dass es mindestens fünf Zauberer waren. Sie alle trugen schwarze Kutten und hielten ihre Gesichter hinter schaurigen Masken versteckt.

Gegen sieben Uhr Ortszeit apparierten die maskierten Gestalten nahe der Schenke "Drei Besen", duellierten sich mit dem überraschten Abschlussschüler und überwältigten ihn nach nur wenigen Minuten. Daraufhin apparierten sie dieses Mal gemeinsam mit dem bewusstlosen Schüler.

Wie wir vor wenigen Tagen berichteten, kamen solche Übergriffe in der letzten Zeit häufiger vor. Immer wieder erzählten Augenzeugen, dass die Entführer schwarze Kutten und Masken trugen. Die Serie an Entführungen scheint kein Ende zu nehmen.
Wer sind die Zauberer, die offenbar wahllos irgendwelche Hexen und Zauberer entführen? Was haben sie für ein Motiv? Und warum traf es bisher ausschließlich reinblütige Zauberer?

Sollten Sie Augenzeuge einer der Übergriffe gewesen sein, melden Sie sich bei uns und schildern den Lesern Ihre ganz persönliche Sichtweise.

Einen Zeugenbericht der "Thompson-Entführung" finden Sie auf Seite zwei.

Eine Liste aller Opfer und ihres familiären Standes in der Zaubererwelt finden Sie auf den Seiten drei bis fünf."


James klappte mit einem Seufzen die Zeitung zu, seine Freunde machten es ihm nach. Kurz sahen sie sich an, doch allen schien die selbe Frage auf der Seele zu brennen. Was hatte es mit dieser Serie an Entführungen reinblütiger Zauberer und Hexen auf sich?


***tbc***


Ich sage einfach mal so ganz unverblümt Bis bald! und offe ich kann das auch halten! *g*

Liebsten Gruß
Ellen


06.06.2008 - 17.08Uhr


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