Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Kann man sein Herz verschenken? - Ein Anfang 2

von Ellen E.

Ja, das letzte fuer heute!

Viel Spass!


Ein Anfang 2

Lily machte sich furchtbare Vorwürfe. Es hatte ihr so viel Spaß gemacht mit James zu trainieren. Er war ihr durchaus gewachsen, wenn nicht sogar überlegen. Sie wusste, dass James ganz andere Zauber beherrschte und sich ihr zuliebe ein wenig zurück genommen hatte. Wie sie es letztlich schaffte, seinen Schutz zu durchbrechen, war ihr immer noch nicht klar.
Nur aus den Augenwinkeln bemerkte sie das Eintreffen ihrer Freunde. Doch sie hätte nie angenommen, dass sich James dadurch so aus der Konzentration reißen ließ. Erst in dem Moment, als der Fluch seine Brust traf und sie den Schreck in seinem Blick erkennen konnte, spürte sie deutlich, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Und dann ging alles furchtbar schnell. James schlug mit dem Kopf rückwärts auf die Tischkante, sackte durch die Ganzkörperklammer natürlich nicht zusammen, sondern kippte seitlich um und schlug auch noch mit dem Gesicht voran ungebremst auf den Boden.
Nach einer Schrecksekunde brach ein heilloses Chaos aus. Lily wollte zu James, Tränen schossen ihr in die Augen, sie schrie hell auf. Was hatte sie nur getan? Doch Sirius und Remus waren schneller, sie stürzten zu ihrem Freund. Noch im Laufen nahm Sirius den Fluch von seinem Freund. Allerdings machte dies keinen großen Unterschied. James sank in eine tiefe Ohnmacht. Remus beschwor eine schwebende Trage herauf, beförderte James darauf und gemeinsam mit den anderen beiden Rumtreibern verließ er ohne ein weiteres Wort den Gemeinschaftsraum, den Bewusstlosen vor sich her schwebend.

Nachdem sich das Portraitloch hinter den Jungs wieder geschossen hatte, kam Bewegung in die Mädchen. Marissa, Anita, Linda und Evelyn zogen Lily zu einer der Sitzgruppen und drückten sie dort in einen Sessel.
"Lily! Warum hast du dich mit James duelliert? Was ist denn bloß passiert? Wir dachten, du wolltest dich bei ihm entschuldigen und dann kommen wir wieder und ihr steht euch mit erhobenen Zauberstäben gegenüber! Lily, nun sag doch endlich mal was!" Aus großen runden Augen starrte Marissa ihre beste Freundin an, in die nun langsam aber sicher Leben kam.
"Wir haben uns nicht duelliert!", brauste sie auf, doch als sie die verständnislosen Blicke ihrer Freundinnen sah, regte sie sich wieder ab. Man konnte förmlich sehen, wie Lily in sich zusammensackte. Nun deutlich ruhiger fuhr sie fort.
"Naja, wir haben trainiert. Ihr wisst schon, für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Also zuerst war es Zaubertränke, dann Verteidigung. Wir haben locker angefangen, und dann kam eins zum anderen. Es war alles nur ein Spiel und ja, es hat Spaß gemacht!" Etwas unsicher betrachtete Lily die Mädchen. Das Glitzern in Marissas Augen bei dem letzten Satz, übersah sie allerdings.

"Lily, darf ich dich mal etwas fragen?" Vier verwunderte Augenpaare richteten sich auf Evelyn, die nun leicht errötete. Lily nickte kaum merklich, doch das schien für Evelyn Antwort genug zu sein. Tief holte sie Luft und sammelte sich.
"Lily, du weißt ja, dass ich schon seit einiger Zeit in James verliebt bin", Evelyn ratterte diese Worte herunter, doch danach fing sie sich und fuhr langsamer fort. "Aber trotzdem denke ich, dass ich niemals seine Aufmerksamkeit bekommen werde. Du bist diejenige, die er will und immer wollte. Er tut alles für dich. Sag, wie stehst du zu ihm?"
Lily schnappte nach Luft. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Als die vier Mädchen sie dann auch noch neugierig musterten, stand sie abrupt auf. Lily spürte deutlich, wie die Hitze in ihre Wangen kroch. Was war das denn für eine Frage? Und noch viel schlimmer als die Frage war die Tatsache, dass sie keine Antwort darauf hatte.
So funkelte sie ihre Freundinnen nur an und verließ ohne ein weiteres Wort den Gemeinschaftsraum.

"Hab ich was falsches gesagt?", Evelyn wirkte ein wenig zerknirscht. Sie war immer die Stillste der Fünf gewesen. Und wenn sie dann einmal die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog, dann wurde sie des Öfteren leicht nervös. Was sich in ihrem Kopf abspielte, wusste kaum jemand. Nur Linda, ihrer besten Freundin, vertraute Evelyn blind. Doch trotz ihrer Zurückhaltung war sie in den letzten Jahren zu einem Mitglied der Mädchenclique geworden und Stück für Stück taute das unscheinbare, blonde Mädchen auf.
"Ne, ich denke, das war genau das Richtige, Eve", antwortete Marissa und ließ sich seufzend in ihren Sessel zurückfallen.
"Vielleicht stellt sich Lily diese Frage endlich mal selbst. Und findet womöglich auch noch eine Antwort!" Schmunzelnd sah Marissa noch immer in Richtung Portraitloch, hinter dem die Hexe verschwunden war.
"Hat wer Lust auf Schach?", brach Linda die Stille nach einer Weile. Begeistert stimmten die anderen Mädchen zu. Sie alle versuchten sich von dem gerade Geschehenen abzulenken. Sie mochten James, alle miteinander, auch wenn zwei von ihnen eine besondere Begeisterung für den Ex-Schulsprecher hegten. Und sie machten sich alle Sorgen um ihn. Wie ging es ihm wohl gerade?

Lily war verwirrt. Diese Frage stellte sie sich nun schon den ganzen Tag lang. Seit sie auf dem Weg nach Hogsmeade angefangen hatte, intensiver über James Potter und dessen Veränderungen in den letzten Wochen nachzudenken, merkte sie ganz deutlich, dass der ehemalige Hass und die Wut auf diesen Angeber abklangen. Stattdessen sah sie ihn eher neutral. Und noch etwas fiel ihr auf. Ihr fehlte etwas.
Auf dem Weg durch das Schloss grübelte Lily darüber nach, was es wohl sein könnte. Waren es vielleicht James' Komplimente, seine charmante Art und seine ständigen Bitten um ein Date? Lily schüttelte den Kopf. Hatte sie gerade wirklich "charmante Art" gedacht? Bisher fielen ihr eher Worte ein wie nervtötend oder aufdringlich. Doch irgendwie war das nun anders. Seitdem er sich so zurückgezogen hatte, fehlte ihr dieses bestimmte Gefühl, das für sie seit fast sieben Jahren zum Alltag gehörte. Das Gefühl, dass da jemand ist, der um sie kämpft.
Und dann war da auch noch die Sache mit seinem Schutzzauber. Wieso war es ihr nicht unangenehm gewesen?

Hatte sie es im Endeffekt sogar genossen? Dieses Kribbeln, das sich in ihrem Bauch ausbreitete und das Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit, es war einmalig gewesen.
Erschrocken über ihre eigenen Erkenntnisse riss Lily die Augen auf. Wo war sie eigentlich? Leicht verdutzt blickte sie sich um. Ihr Blick blieb auf einem kleinen Schild mit dem Schriftzug Krankenflügel hängen. Ganz in Gedanken hatte sie gar nicht gemerkt, wohin sie ihre Füße trugen.
Naja, dachte sie, wenn ich schon einmal hier bin, kann ich auch nach James sehen.
So machte sie noch einen Schritt auf die verschlossene Tür zu, drückte vorsichtig die Klinke herunter und schob die Tür auf. Durch einen Spalt erkannte sie James in einem weißen Bett. Remus, Sirius und Peter saßen dabei. Die Krankenschwester wuselte um den Patienten herum. Wie es aussah, war dieser wieder bei Bewusstsein, denn er antwortete brav auf die ihm gestellten Fragen.
Die Krankenschwester warf James noch einen strafenden Blick zu, da er schon fast Stammgast bei ihr war. Doch dann verschwand sie mit kleinen Trippelschritten in ihrem Büro und ließ die vier Freunde allein zurück. Lily wollte gerade die Tür aufstoßen und ins Zimmer treten, als Sirius zu sprechen begann.

"Mensch, Prongs, was ist denn bloß passiert? Spucks aus, warum hast du dich mit der Evans duelliert und wenn du schon einmal dabei bist, kannst du uns auch gleich erzählen, was noch passiert ist. Irgendwas ist doch anders als sonst!"
Nun wurde Lily hellhörig. Sie wusste genau, dass es nicht sehr fein war, ein Gespräch zu belauschen. Und doch interessierte es sie so sehr, dass sie still an Ort und Stelle stehen blieb und die Ohren spitzte.


***


"Wir haben uns nicht duelliert!", brauste James auf. Leider pochte sein Kopf noch immer so heftig, dass er seinen Ausruf keine Sekunde später bereute. Mit verzerrter Miene ließ er sich wieder in die Kissen fallen und fuhr dieses Mal deutlich ruhiger fort.
"Nein, wir haben uns nicht duelliert. Wir haben geübt, für Verteidigung. Es hat so viel Spaß gemacht! Wisst ihr, das erste Mal hatte ich Spaß daran, Hausaufgaben zu machen. Nicht zu fassen, oder?", leise lächelte James. Seine Gedanken machten sich von neuem auf den Weg zu einem gewissen Rotschopf. Jedoch holte ihn Remus zurück in die Wirklichkeit.
"Sag mal, James. Irgendetwas haben wir verpasst. Wir gingen ins Dorf, auf einmal schoss Lily wie von der Tarantel gestochen davon und als wir zurückkamen, da habt ihr zusammen trainiert, genauer gesagt, hat Lily dich ganz schön fertig gemacht!" Bei dem letzten Teil musste Remus unweigerlich lachen, und auch Sirius und Peter stimmten mit ein.
Nur James saß schmollend in seinem Bett und funkelte seine Freunde an.
"Hey, ich könnte sie niemals ernsthaft verhexen, das wisst ihr! Sie scheint da nicht so die Skrupel zu haben." Nun musste auch James lachen.
"Ja, sicher, Prongs. Du könntest sie niemals verhexen, mal abgesehen von dem schwarzmagischen Fluch, den du ihr vor ein paar Wochen auferlegt hast!" Sirius wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
"Das war nur zu ihrem eigenen Schutz, kapiert? Übrigens, ich hab es ihr endlich gesagt!", nun schlich sich Stück für Stück ein Strahlen auf sein Gesicht.
"Du hast ihr gesagt, dass du sie liebst?" Diesmal war es Peter, der nun mit tellergroßen Augen seinen Freund anstarrte. Der schüttelte leicht den Kopf, bloß keine zu schnellen Bewegungen, oder der pochende Schmerz kam zurück!
"Nein, Wormtail. Das wusste sie schon! Und wenn du dich erinnern würdest, ihre Reaktion war nicht die, die ich mir erhofft hatte. Noch eine Ohrfeige muss ich nicht unbedingt von ihr bekommen. Ich meine das mit dem schwarzmagischen Zauber. Ich habe ihr alles gesagt."

"Erzähl!", forderten ihn seine Freunde auf und rutschen mit ihren Stühlen näher zum Bett.
"Ja, sie kam mir entgegen, als ich gerade aus dem Schloss wollte. Wir gingen runter zum See und ich habe es ihr gebeichtet."
"Alles?", wollte Remus nun mit leicht skeptischem Blick wissen. James druckste herum.
"Also nein", beantwortete sich der Werwolf seine Frage selbst. "Was hast du ihr verschwiegen?"
"Sie weiß, wer diesen Zauber entwickelt haben. Außerdem habe ich ihr von dem schwarzmagischen Ursprung berichtet und auch, dass Dumbledore uns viel über die dunkle Kunst erzählt hat. Und sie kennt nun auch die Wirkungsweise des Zaubers."
"Hat sie nach dem blauen Licht gefragt?", wollte Sirius sofort wissen. Neugierig blickten sich die Freunde an.
"Nein, hat sie nicht. Aber wie hätte sie darauf kommen sollen? Dafür hätte sie nicht nur meinen Schutzzauber sehen müssen, sondern auch eure. Sonst kommt doch kein Mensch auf den Unterschied. Sie denkt bestimmt, dieser Zauber würde bei allen eine blaue Färbung annehmen."
Zustimmendes Nicken folgte, James ließ sich in die Kissen sinken und schloss für einen Augenblick die Augen.
Ein Seufzen ging durch die Runde. Seit Wochen suchten die Jungs nun schon nach einem Grund für das blaue Licht bei James. Weshalb ausgerechnet blau? Sie konnten sich keinen Reim drauf machen. Doch nicht nur über die Farbe von James' Schutzzauber haben sich die Jungs den Kopf zerbrochen. Die Marauders hatten Bücher gewälzt, eine ziemlich untypische Beschäftigung für die Vier. Teilweise fanden sie Details, die ihnen weiterhalfen, teilweise konnten sie sich den Rest zusammen reimen.
Jeder der Jungs schien die selben Gedanken zu haben. Ein Blick in die Gesichter der anderen genügte, um dieses Thema von neuem zu diskutieren. Sirius rollte mit einem leichten Seufzen das bereits tausendmal durchgekaute Thema wieder auf.
"Also gut, dann eben alles noch einmal. Fangen wir mit Peter an." Dieser rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. "Wir haben ein Buch gefunden, welches ausschließlich über "rote Zauber" informiert. Ich glaube, McGonagall hatte so was auch schon einmal im Unterricht angesprochen." Aus dem Augenwinkel sah Sirius, wie Remus eifrig nickte. "Ja, unsere wandelnde Unterrichtsnotiz stimmt dem zu. Hey, aua Moony, das tat weh!" Schmollend rieb sich Sirius den Arm, auf den ihm Remus gerade einen Schlag versetzt hatte.
"Das sollte es auch!", knurrte der Werwolf mit funkelnden Augen. Wenn es um seinen Lerneifer ging, verstand der Braunhaarige keinen Spaß.

Doch Sirius ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. "Also, roter Zauber bedeutet im Allgemeinen Schutzzauber bzw. Abwehrzauber. Bestes Beispiel dafür ist wohl der Protego. Also, das wäre die einfachste Erklärung. Aber wir fanden noch ein anderes Buch über Farben. Was stand da noch mal zu rot, Moony?"
Dieser schien noch immer leicht eingeschnappt zu sein, jedoch musste er bei Sirius' Hundeblick grinsen.
Kurz dachte Remus nach, dann ratterte er es herunter: "Rot bedeutet Aktivität, Tatkraft, Energie, so in die Richtung."
Drei Augenpaare richteten sich auf Peter, der sich in seinem Sessel ganz klein machte und eher schüchtern als besonders energiegeladen wirkte.
"So viel Tatkraft scheint nicht vorhanden zu sein.", lachte James auf einmal los und klopfte Peter belustigt auf die Schulter. Während auch Remus gluckste, lehnte sich Sirius zu James herüber und raunte ihm ins Ohr. "Es kann auch für 'unreine Tendenzen' stehen!" Nun lachte James umso mehr, hielt sich abwechselnd den schmerzenden Kopf und den Bauch. Obwohl Sirius geflüstert hatte, verstand jeder der Anwesenden seine Worte. Peter lief auf der Stelle knallrot an, Remus rieb sich leicht verlegen die Nasenspitze und unterdrückte ein Kichern.
James und Sirius hingegen mussten sich gegenseitig stützen um nicht umzukippen vor Lachen.

Nach einer Weile hatten sich alle wieder beruhigt. Peters Wangen wiesen noch immer einen bemerkenswerten Rotton auf, der seinem Schutzzauber in nichts nachstand.
Jedoch ergriff Remus nun das Wort, sodass niemand mehr auf den Kleinsten der Marauders achtete.
"Ja, also Peter können wir mit der Allgemeinheit von roten Schutzzaubern recht gut erklären. Doch dann wird es schon schwieriger. Bei Sirius sind wir ja bis heute nicht weiter gekommen. Unser Padfoot mag doch gar kein grün!", grinsend schlug Remus ihm auf die Schulter. Wie zur Untermalung seiner Aussage verzog Sirius leicht angeekelt das Gesicht.
"Und genau über diese Ablehnung hab ich mir Gedanken gemacht und ich glaub, ich bin da auf etwas gestoßen, was uns helfen könnte. Woher kommt denn Sirius' Abneigung gegenüber grün?", fragte Remus nun ganz lehrerlike an James gerichtet.
"Slytherin!", schoss es aus ihm heraus.
"Genau, die alten Schlangen!", knurrte Sirius.
"Ich denke, dass die alte Tradition der Familie Black im Zusammenhang mit der schwarzen Magie, diese Farbe bestimmt hat. Natürlich ist Sirius kein Slytherin, aber seine Seele trägt doch diesen Teil in sich. Trifft dieser nun auf die dunkle Kunst, wird das alte Familienerbstück verstärkt und überwiegt. Somit ist Sirius' Seeleteil grün, wenn es durch den schwarzmagischen Zauber hervorgezogen wird. Übrigens", wandte sich Remus nun direkt an Sirius, "ich denke, wenn man einen Teil deiner Seele auch mit einem weißmagischen Zauber heraussaugen könnte, dann wäre dieser Teil rot."
Verdattert sah Sirius seinen Kumpel an. "Wie kommst du darauf? Habe ich etwa auch 'unreine Tendenzen'?", lachte er los.
"Davon weiß ich bisher noch nichts", antwortete Remus, nur mit Mühe konnte er ein Lachen unterdrücken. "Aber ich denke, dass die Häuser Hogwarts bei dir eine sehr wichtige Rolle spielen. Der Streit mit deiner Familie ist ein wichtiger Teil deines Lebens und alles begann mit deiner Zuteilung zu den Gryffindors. Das hat deinen Seelenfrieden beeinflusst. Ich würde behaupten, dass deine Seele in diesem Fall zwei Farben hat. Rot und Grün."

"Mensch Moony, du hast dir aber wirklich viele Gedanken gemacht! Das könnte alles stimmen. Nur werden wir es nie erfahren! Es gibt schließlich keinen weißmagischen Zauber, der die selbe Wirkung hat. Also werde ich für immer mit meinem stinkigen Grün dasitzen!", gespielt schmollend lehnte sich Sirius in seinem Stuhl zurück. Dieses Verhalten, das so sehr an ein trotziges Kleinkind erinnerte, löste bei den Freunden einen neuen Lachanfall aus.

Nachdem sie sich wieder eingekriegt hatten, blickte James Remus einen Augenblick lang ganz genau an. Dann lachte er.
"Moony! Ich glaub, ich kenne den Grund für deine Farbe!" Gespannt blickten alle zu James, der sich nun räusperte und dann fortfuhr.


***


"Also, dein Seelenteil strahlt gelb, stimmts?" Zustimmendes Kopfnicken folgte.
"Genau, unser Moony strahlt gelb wie die Sonne!" Sirius schlug Remus freundschaftlich auf die Schulter, doch dieser grinste nur gequält.
"Haha, sehr witzig. Darüber macht ihr euch schon die ganzen letzten Wochen lustig. Langsam reicht’s, ich will nicht länger eure strahlende Sonne sein!" Leicht schmollend lehnte sich der Werwolf in seinen Stuhl zurück, die drei grinsenden Gesichter seiner Freunde direkt vor sich.
"Schon gut, Kumpel, ich denke auch nicht, dass es irgendetwas mit der Sonne zu tun hat. Ganz im Gegenteil!", James blickte triumphierend in die Runde, doch bei keinem schien der Sickel zu fallen.
"Na, nun denkt doch mal nach! Bei Sirius beeinflusst seine Familie die Farbe seines Schutzschildes. Also seine Vergangenheit und bei Remus... ach kommt schon, so schwer ist es doch nun auch nicht!" Langsam verlor James die Geduld. Doch auf einmal erhellten sich Sirius' und Remus' Gesichter fast gleichzeitig. Nur bei Peter herrschte noch tiefste Nacht.
"Na klar, darauf hätten wir auch früher kommen können! Der Mond!" Und selbst nach diesem Ausruf geistiger Erkenntnis seitens Sirius, machte es bei Peter noch nicht klick.
"Häh, was meint ihr denn?"
"Wormtail, was beeinflusst Remus' Leben mehr als alles andere?"
"Der Mond?"
"Genau! Und welche Farbe hat diese Scheibe am Himmel?"
"Ähm, weiß?"
"Weiß? In welcher Welt lebst du denn? Gelb! Der Mond ist gelb! Nicht so leuchtend wie die Sonne, aber doch gelb!"
"Ach, und ihr glaubt, dass daher das gelbe Licht bei Remus Zauber kommt?"
"Ja! Hast du ne bessere Idee?" Nach dieser Frage rutschte Peter noch nervöser auf seinem Stuhl hin und her und mied den Blickkontakt zu seinen Freunden.
"Also, ich dachte eigentlich, dass das gelbe Licht auch durch dieses Farbenbuch erklärt werden konnte. Da stand gelb für Intellekt, starke Gehirnaktivität und.. naja, das war’s eigentlich schon." Allein bei diesen Worten waren James und Sirius wieder in Gelächter ausgebrochen. Selbst Remus' gelbes Licht zeigte seinen Lerneifer. Wie witzig war das denn? Doch als Peter am Ende so rumdruckste, wurden sie dann doch wieder hellhörig.
"Für was denn noch, Wormtail? Na komm, spuck’s aus!"
Angesprochener warf einen scheuen Blick zu Remus, der nicht genau wusste, ob er hier einschreiten sollte oder nicht. Doch so, wie er seine Freunde kannte, gaben sie eh keine Ruhe, bis sie es wussten. So entschied er sich ebenfalls zu lauschen.
"Also, gelb steht auch für krankhafte Schüchternheit."

Kurz herrschte Ruhe im Krankenflügel, bis ein empörtes Schnauben seitens Remus ertönte. Doch leider nahm dies in diesem Moment keiner wahr, denn James und Sirius brüllten laut los vor lachen. Minutenlang konnten sich die zwei Freunde nicht mehr beruhigen, Remus hingegen fand das ganz und gar nicht witzig. Sein Gesicht nahm Stück für Stück eine immer gesündere Färbung an, während er Peter anstarrte. Dass dieser eigentlich überhaupt nichts dafür konnte, entging dem Werwolf in diesem Augenblick.

"Immer noch besser als unreine Tendenzen, Wormtail!", zischte er durch zusammengepresste Lippen hervor. Zum Glück blieb Peter eine weitere Standpauke erspart, da nun Sirius Remus' gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.
"Mensch, Moony, also, dass du schüchtern bist, das ist ja nichts Neues. Aber krankhaft! Dabei dachte ich heute in Hogsmeade noch, dass unser lieber Remus hier es endlich geschafft hat, die McDougall von seinen Vorzügen zu überzeugen. Hast du sie schon geküsst?"
Schlagartig war es wieder ruhig. Sechs große Augen blickten nun den jungen Zauberer an, der es tatsächlich fertig brachte, noch eine Nuance röter im Gesicht zu werden. Peinlich berührt drehte er den Kopf zur Seite um niemanden ansehen zu müssen.
"Nein, hab ich nicht! Und das werde ich auch nicht, ihr wisst schon warum!", nuschelte er vor sich hin. Mit einem Mal wandelte sich die zuvor noch heitere Stimmung in eine bedrückende.

"Mensch, Moony", versuchte es James nun deutlich einfühlsamer als zuvor. "Warum machst du es dir so schwer? Das sieht doch ein Blinder, dass du Marissa magst und sie dich auch! Ich bin mir sicher, wenn du es ihr erzählen würdest, dann würde sie..." Doch weiter kam er nicht. Remus war bei seinem letzten Satz aufgesprungen und hatte sich vor James' Bett aufgebaut.
"Niemals! Und wenn einer von euch etwas zu ihr sagt in dieser Richtung, dann hex ich euch eigenhändig in den nächsten Monat, ist das klar!" Gegen Ende hatte sich Remus so in Rage geredet, dass sich seine Stimme fast überschlug. Mit sich wild hebender und senkender Brust stand er noch immer vor seinen Freunden, die ihn leicht überrascht ansahen. Okay, dieses Thema war heikel. Remus und Mädchen, darüber machte man besser keine Witze. Aber bisher hatten die Freunde gedacht, dass bei Marissa alles anders wäre. Doch vielleicht zeigte genau dieses Verhalten ihres Freundes, dass ihre Vermutung richtig war. Ganz offensichtlich wollte Remus das Mädchen nicht verlieren, wollte sie nicht verschrecken durch das, was er war. Und so unterdrückten die Jungs jeden weiteren Kommentar in diese Richtung, sie sahen ihren Freund einfach nur entschuldigend an. Langsam beruhigte sich der Werwolf wieder. Erschöpft ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und vergrub für wenige Sekunden sein Gesicht in seinen Handflächen. Wie es schien, musste er sich erst einmal sammeln.

Mit einem traurigen Ausdruck in den Augen blickte Remus letztlich wieder auf.
"Okay, also, Peter hat rot aufgrund der Allgemeinheit der Schutzzauber, Sirius' ist grün wegen des Slytherinanteils in ihm, ich bin gelb, da der Mond mich so sehr beeinflusst. Doch warum bist du, James, bitte blau? Das Farbenbuch gibt keine plausible Erklärung her. Alles, was da zu blau stand, passte nicht im Entferntesten zu dir. Du hast auch nichts mit den Ravenclaws am Hut, deine Familie ist seit Generationen in Gryffindor gewesen. Und du bist auch nicht so ein Monster wie ich es bin, also hat die Natur keinen maßgeblichen Einfluss auf dich." Bei dem letzten Satz richteten sich seine Freunde empört auf, doch Remus winkte nur müde ab. "Lasst gut sein, vergessen wir das einfach mal für einen Moment. Oder wir kommen bei James nie weiter. Was zum Teufel beeinflusst dein Leben so stark, dass es die Farbe deines Schutzzaubers bestimmen könnte?"
Die Marauders sahen sich gegenseitig fragend an, doch eine wirkliche Antwort fanden sie nicht. Noch eine ganze Weile rätselten die vier Freunde über das blaue Licht, jedoch erfolglos.

Vor der Tür richtete sich Lily ächzend auf. Sie hatte sich nach kurzer Zeit an der Wand zu Boden gleiten lassen, da es so aussah, als würde dieses Gespräch der Jungs länger dauern. Mit klopfendem Herzen und aufgerissenen Augen lauschte sie der Diskussion über diesen schwarzmagischen Zauber. Als es zu den einzelnen Farben kam, musste sie sich bei der Erwähnung von Peters 'unreinen Tendenzen' ziemlich zusammen reißen um nicht in das Gelächter von Sirius und James mit einzufallen. Bei Sirius wunderte Lily gar nichts mehr. Sie wusste über die Fehde zwischen ihm und seiner Familie Bescheid, sodass es sie nicht wirklich überraschte, dass in Sirius' Brust eine zweifarbige Seele hauste. Als die Freunde dann zu Remus kamen, fühlte sie erneut das leicht beklemmende Gefühl, das sie so oft heimsuchte, wenn sie über dieses Schicksal nachdachte.
Sie mochte diesen stillen braunhaarigen Gryffindor sehr, bewunderte ihn für seine Stärke und wünschte sich, ihm irgendwie helfen zu können. Und so wie es aussah, hatte er tatsächlich Gefühle für Marissa! Lily freute es insgeheim, da sie genau wusste, dass ihre Freundin schon seit Jahren an ihm interessiert war und im Gegensatz zu Remus war Lily fest davon überzeugt, dass Marissa Verständnis für das hätte, was er nun einmal war. Ihre beste Freundin mochte diesen jungen Mann viel zu sehr, um ihn aufgrund der Tatsache, dass er sich einmal im Monat verwandelte, nicht mehr zu wollen. In diesem Moment nahm sich Lily vor, einmal mit Mari zu reden. Natürlich würde sie ihr Versprechen Remus gegenüber nicht brechen und ihr alles erzählen, aber man konnte ja mal ein bisschen Amor spielen und das Mädchen zu mehr Offensive überreden. Irgendwann würde selbst der sonst so willensstarke Remus Lupin nachgeben.

Lily wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als sie hinter sich lauter werdende Stimmen hörte. Mist, wieso hatte sie nicht mitbekommen, wie sich die drei Freunde von dem Vierten verabschiedeten? Sie war so tief in ihre Überlegungen versunken, dass sie gar nicht realisierte, wie sie mitten auf dem Gang vor sich hin starrte. War es schon zu spät sich noch zu verstecken?


***


Na, zu spaet zum verstecken oder nicht?
Lasst euch ueberraschen!

Bis dahin
Alles Liebe
Ellen


11.05.2007 - 19.25Uhr


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Was mir von Anfang an an Harry Potter gefiel, war diese Mischung aus Fantasie und Realität.
Stephen Fry