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Fanfiction

Kann man sein Herz verschenken? - Hogsmeade

von Ellen E.

Und schon gehts weiter!
Mir bleibt nichts ausser euch viel spass zu wuenschen!
*knuddl*


******************

Kapitel 8 (Hogsmeade)

Lily hatte tatsächlich keinen Hunger mehr. Sie war in den Gemeinschaftsraum zurückgekehrt, hatte sich einen Sessel näher ans Feuer gezogen und starrte in die tanzenden Flammen. Sie fühlte eine innere Leere, die sich langsam ausdehnte und alle Gefühle verdrängte. Sie wusste nicht wie lange sie so da saß, doch nach einigen Minuten (oder waren es Stunden?) flog das Portraitloch auf. Lily drehte sich nicht um, ihr Sessel stand mit der Lehne in Richtung Eingang, sodass er sie vor neugierigen Blicken verbarg.

Im nächsten Moment fuhr Lily zusammen. James hatte sich in den Sessel ihr gegenüber fallen lassen, leise fluchte er vor sich hin und knettete seine Finger. Anscheinend hatte er sie nicht bemerkt, denn er begann mit sich selbst zu schimpfen.
"Warum bin ich nur so ein Idiot?" Er vergrub das Gesicht in den Händen und fuhr sich fahrig durchs Haar. Wieder stand es in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Lily hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst, doch sie blieb sitzen und machte keinen Mucks. Zu peinlich wäre ihr diese Situation gewesen.
"Warum benehm ich mich bei ihr immer wie der letzte Depp?" James Stimme klang leicht verzweifelt und gleichzeitig wütend. Er sah so verletzt aus, schoss es Lily durch den Kopf. Sie begann zu zittern und schickte Stoßgebete gen Himmel, dass er sie nicht bemerken würde, doch es half nichts.
James hob das Gesicht aus seinen Händen und sein Blick fiel auf Lily. Erschrocken riss er die Augen auf, langsam wich die Farbe aus seinem Gesicht.
"Lily", wisperte er. Seine Stimme brach. Schnell räusperte er sich. "Wie lange sitzt du schon da?"
"Schon ne ganze Weile" war das Einzige, was sie mit piepsiger Stimme herausbrachte. Dabei sah sie James an, ihr Blick huschte über sein Gesicht, fuhr seine Lippen entlang und versank schließlich in diesen unendlich warmen Augen. Lilys Gehirn setzte aus, die Umgebung verschwamm zu einer braunen Masse. Sie registrierte noch, wie die Augen langsam näher kamen und mit jedem Zentimeter ihr Herz schneller schlug. Bis sie schließlich ganz nah waren...

Das nächste, was Lily spührte, war eine Hand, die fest ihre Schulter drückte. Erschrocken fuhr sie hoch und blickte sich um. Marissa stand hinter ihr und sah leicht verdattert auf Lily hinab. "Was ist los mit dir?" Besorgnis lag in ihrer Stimme, langsam ging sie in die Knie und schaute Lily prüfend ins Gesicht. Diese erwachte wieder aus ihrer Starre, gleichzeitig drehte sie den Kopf und blickte in die Richtung, in der James gesessen hatte. Der Sessel war leer, James stand am anderen Ende des Gemeinschaftsraumes und unterhielt sich mit Remus. Kein Blick von ihm huschte in Lilys Richtung. Langsam begann sie zu zweifeln. War das gerade wirklich passiert? Was war eigentlich passiert? Oder war sie hier etwa in ihrem Sessel eingenickt und alles war ein Traum gewesen?
Lily wusste nicht genau, was ihr lieber war und so erhob sie sich. Marissa beäugte sie immernoch leicht verwundert, doch sie fragte nicht nach. Stattdessen griff sie nach Lilys Hand und zog ihre beste Freundin in Richtung Wendeltreppe.
Lily, die immernoch ihren Gedanken nachhing, bemerkte die roten Wangen und das Blitzen in den Augen ihrer Freundin nicht, sondern verschwand einfach mit ihr im Mädchenschlafsaal.

Um kurz vor zwölf machte sich Lily auf den Weg in die Eingangshalle. Marissa war bereits mit den anderen Mädchen Richtung Hogsmeade verschwunden, sodass Lily allein durch die Gänge lief. Sie trug einen ihrer besten Umhänge, er war dunkelgrün und passte wunderbar zu ihren grünen Augen. Ihr Haar hatte sie in einen lockeren Zopf geflochten, einzelne Strähnen umspielten ihr dezent geschminktes Gesicht.
Als sie um die letzte Ecke bog, fiel ihr Blick die breite Treppe hinab. Unten im Eingangsbereich standen einige Grüppchen, sie schwatzten und verschwanden schließlich durch die große Eichentür. Auch Anthony stand am Fuße der Treppe, er trug einen wundevollen königsblauen Umhang, der ihn strahlen ließ. Lily war milde beeindruckt. Doch ihr Blick verweilte nur kurz auf Anthony, dann huschte er weiter. Sie sah eine zweite Gestalt in der Eingangshalle stehen, mit dem Rücken zur Treppe. Sofort dachte sie an die Szene vor dem Kamin an diesem Morgen. Gerade als Lily die ersten Stufen herunterschritt, drehte er sich um. James sah zu ihr herauf, sein Blick spiegelte keine Freunde wieder, und doch sah Lily einen warmen Glanz in seinen Augen.
Remus Worte schossen ihr in den Kopf. Er war sehr enttäuscht darüber, dass sie mit Anthony nach Hogsmeade ging. War es also Enttäuschung, die seinen sonst so strahlenden Blick trübte?

Langsam ging Lily Schritt für Schritt die weitschwingende Treppe hinab, am Fuße stand links James, der immernoch zu ihr herauf sah, und rechts Anthony, der freudig grinste und ihr eine Hand entgegen streckte.
Für den Bruchteil einer Sekunde dachte Lily, ihre Füße würden sie nach links tragen, doch sie ging geradewegs Anthony entgegen und griff nach seiner Hand. Sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter, wie es aussah war er ganz begeistert von seiner bildhübschen Begleiterin.
Schnell hakte sich Lily bei ihm ein und gemeinsam gingen sie in Richtung Portal. Lily erhaschte noch einen kurzen Blick auf James, doch er schaute sie nicht an. Seine Augen fixierten einen Punkt nahe den großen Stundengläsern, seine Lippen waren fest aufeinander gepresst.

Lily und Anthony schlugen den kurvigen Weg nach Hogsmeade ein. Die frische Luft tat ihr gut und ihr charmanter Begleiter tat den Rest, sodass Lily begann sich wohl zu fühlen und sich auf den Tag zu freuen. Endlich war sie wieder mal aus dem Schloss raus und auf den Weg in dieses idyllische, kleine Zaubererdorf. Anthony erzählte ihr gerade von seinem letzten Urlaub und sie hörte interessiert zu.
Gemeinsam erreichten sie nach einer Weile Hogsmeade, liefen durch die kleinen Straßen, schauten in die Schaufenster und lachten über einen Hund, der seinen eigenen Schwanz jagte. So vergingen die ersten Stunden, sie statteten Zonkos und dem Honigtopf einen Besuch ab, liefen hinauf zur Heulenden Hütte und genossen den Blick auf Hogwarts, welches in der Ferne so ruhig und majestätisch am spiegelglatten See trohnte.
Als der Nachmittag heraufzog, entschieden sie sich in die Drei Besen einzukehren und ein Butterbier zu trinken. Charmant hielt ihr Anthony die Tür auf, Lily warf ihm einen schnellen Blick zu und mit roten Wangen schob sie sich an ihrem Begleiter vorbei hinein in den bereits proppevollen Pub.

Lily spührte, wie Anthony dicht hinter ihr stand, sie merkte seine Wärme und ihr lief ein kalter Schauer den Rücken runter, der sie grinsen ließ. Die Geschehnisse vom Morgen waren wie vergeblasen und Lily dachte keine Sekunde mehr an James.

Währenddessen hatte sich Anthony umgesehen. Doch er fand keinen freien Tisch.
"Hier ist alles voll, wollen wir woanders hingehen?" Er beugte sich dicht zu Lily herunter. Auch wenn ihr diese Nähe einen weiteren Schauer beschehrte, wollte Lily gern hier bleiben. Suchend blickte sie sich nun ebenfalls um. In einer Ecke, ganz hinten erspähte sie den braunen Wuschelschopf ihrer besten Freundin. Mit einem ausgestreckten Finger zeigte sie in die entsprechende Richtung und schob sich im nächsten Moment auch schon an den besetzten Tischen und Stühlen vorbei.

"Lily!" Marissa war aufgestanden und hatte ihre Freundin umarmt. Freudig blickte sie auf Lily, sah ihre roten Wangen und schenkte daraufhin auch Anthony ein Lächeln. Alle ließen sich wieder nieder, wobei Anthony schnell zwei Stühle organisierte. Erst als sie saßen, blickte sich Lily in der großen Runde um. Evelyn und Linda strahlten sie an und nickten unauffällig in Anthonys Richtung. Lily konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch neben den Mädchen saß auch Sirius, der sich gerade angeregt mit Anita zu unterhalten schien. Überrascht blickte Lily auf dieses ungewöhnliche Paar.
Anita war immer die Stillste, Unauffälligste von ihnen gewesen. Dabei war sie zweifelsfrei eine wahre Schönheit. Mit ihrem dunklen glatten Haar und den strahlend blauen Augen hatte sie etwas ganz faszinierendes an sich. Das schien nun auch Sirius Black bemerkt zu haben. Er konnte seine Augen kaum von der zierlichen Gestalt neben sich abwenden.

Neben Sirius saßen Peter, der verstohlen an seinem Butterbier nuckelte, und Remus, der, Lily machte große Augen, in einer Diskussion mit Marissa steckte! Beide gestikulierten wild, ihre Wangen glühten und immer wieder blickten sie verstohlen auf die Tischplatte um sich ja nicht zu lange anzusehen. Lily konnte es nicht glauben. Was war denn in den letzten Stunden bitte geschehen? Hatte irgendjemand einen Liebestrank ausgeteilt, der nun seine volle Wirkung entfaltete?
Sie musste grinsen.

Nach ihrem ersten Butterbier und weiteren netten Minuten, in denen sie sich immernoch prächtig mit Anthony unterhielt, musste Lily einmal zur Toilette und entschuldigte sich schnell bei ihrem Begleiter.
Als sie die Toilette wieder verließ, quetschte sie sich erneut zwischen den Tischen hindurch, um wieder an ihren Tisch am anderen Ende des Pubs zu gelangen. Gerade als sie die Einganstür passierte, spührte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Noch bevor sie sich umdrehte, merkte sie ein ungewöhnliches Kribbeln im Bauch. Die warme Hand lag noch immer auf ihrer Schulter, die Person dazu stand dich hinter Lily. Sie spührte die Körperwärme, die selbst durch ihren Umhang drang. Das kribbeln verstärkte sich. Es war ein anderes Gefühl als noch vor ein paar Minuten, als Anthony so dicht bei ihr stand. Es war wärmer, tiefer, verunsichernder. Lilys Herz begann zu rasen.


************************


In dem Moment, als James die Eingangstür zu den Drei Besen aufstieß, erstarrte er. Er hatte so gehofft, dass Lily und dieser Ravenclaw nicht in den Drei Besen sein würden und gleichzeitig wollte er nichts mehr, denn nur so hatte er Gewissheit darüber, was dieser Kerl mit seiner Lily machte.

Er hatte sie gesehen, wie sie da geschmeidig und elegant die breite Treppe zur Eingangshalle hinunterschritt. Doch sie kam nicht zu ihm, sondern wand sich diesem Thompson zu. Sein Herz hatte so schnell geschlagen wie noch nie, als er sie in ihrem wunderschönen Umhang gesehen hatte. Und gleichzeitig schien es für immer still zu stehen, als sie sich von ihm abwandte und mit einem anderen durchs Schlossportal schritt.
Doch blieb ihm keine Zeit seine Gefühle zu sortieren. Keine Minute später erschien Sarah, sie hatte sich herausgeputzt und für James Geschmack deutlich zu viel Make-up aufgetragen. Er mochte es lieber ein wenig dezenter und natürlicher.

Sie hatte sich in seine Arme geworfen und ihn dadurch fast zu Boden gerissen. Lachend zog sie ihn durchs Potral und wohl oder übel verbrachte James den Tag mit ihr. Sie waren überall hingegangen, wo sie hin wollte. Dabei langweilte sie ihn mit kurzen Geschichten, über die sie am meisten selbst lachte. James nickte meist, unterdrückte ein Gähnen und suchte mit seinen Augen ungewollt immer wieder die Umgebung ab auf der Suche nach Lily und ihrem Begleiter. Doch nirgends sah er sie. Das war nicht gerade unterstützend für seine Laune, sodass diese von Minute zu Minute weiter sank.

Als Sarah dann in die Drei Besen wollte, hatte er ihr nur zugestimmt, eigentlich war es ihm egal gewesen. Doch als die Tür aufging und von einer Sekunde auf die andere Lily vor ihm stand, mit den Rücken zu ihm quetschte sie sich vorbei, hatte er einfach reflexartig gehandelt. Seine Hand auf ihrer Schulter ließ ihm warme Blitze durch den Körper jagen. Sie hielt in ihrer Bewegung inne, einige Sekunden verharrten sie in dieser Position, bis sich Sarah hinter James durch die Tür geschoben hatte, über die Fußmatte stolperte und gegen James prallte. Dieser wurde durch die heftige Bewegung nach vorn geschubst, fiel auf Lily. Mit einem Arm umklammerte er ihre Taille, mit der anderen versuchte er sich irgendwo festzuhalten. Dies gelang ihm, sodass er leicht taumelnd, doch aufrecht zum Stehen kam.
Lily wand sich in seiner festen Umklammerung und drehte sich ihm zu. Ihr Gesicht war ihm so nah, nur gut zwei handbreit von seinem entfernt. Ihre Augen waren weit geöffnet, Erstaunen machte sich in ihren Zügen breit. Er spührte ihren schneller werdenden Atem an seinem Hals, und wie ihr Herz schneller schlug. War es der Schreck?

Es tat ihm Leid, dass er ihr so einen Schrecken eingejagt hatte. Augenblick ließ er von ihr ab und trat einen Schritt zurück. Doch seine Augen konnte er nicht aus ihren ziehen. Allerdings sorgte Sarah auch nun wieder dafür, dass dieser seltsame Moment verstrich. Sie schnappte sich James Arm und zog ihn weiter in den Pub hinein. James löste sich von Lily, merkte jedoch, dass sie ihm hinterhersah. Er wollte zurück zu ihr, so schnell es ging.

"Hey, Prongs, hier!" James zuckte zusammen. Erst jetzt realisierte er, dass er in den Drei Besen stand, dass die Luft zum schneiden stickig schien und jede menge Leute hier saßen. Er erkannte Remus und Peter, die ihm zuwinkten und ihm andeuteten, dass er sich zu ihnen setzen sollte. Glücklich darüber, nicht mehr allein mit Sarah zu sein, zog er sie kurzerhand hinter sich her und ließ sich auf einen Stuhl neben seinen Freunden fallen. Ihm Gegenüber saß Sirius, der ihn noch gar nicht bemerkt hatte. James musste schmunzeln. Sobald Sirius ein hübsches Mädchen sah, vergaß er die Welt um sich herum. James zückte seinen Zaubestab und keine Sekunde später schoss Sirius Hand an seine Gurgel. Keinen Ton konnte er mehr sagen, stattdessen blickte er erstarrt Anita an, die ihn ebenso verwundert musterte. Erst nach wenigen Sekunden wand sich Sirius in James Richtung, und grinste.
Nun hatten alle die kleine Szene bemerkt und begannen zu lachen. James, der sich über seinen kleinen Streich freute, zuckte plötzlich schmerzhaft zusammen und fasste sich ans Bein. Sirius hatte ihm mit seinem Zauberstab unterm Tisch einen magischen Kick verpasst! Nun nicht mehr ganz so sehr lachend rieb sich James das schmerzende Schienbein. Anita, die inzwischen den Schweigezauber von Sirius genommen hatte, saß allerdings immernoch giggelnd auf ihrem Stuhl.
"Rache ist süß, mein Liebster!", rief Sirius James über den Tisch zu und schickte eine Kusshand hinterher, was zu neuem Gelächter in der Runde führte.

Als sich alle wieder beruhigt hatten, beäugte James zum ersten Mal die komplette Runde. Irgendwie hatte er schon damit gerechnet, dass Lily hier saß, doch als er sie nun ins Auge fasste, begann sein Herz zu hüpfen. In diesem Moment wand sie sich von Anthony ab und ihre Blicke trafen sich. James, der sich innerlich schon auf ihren wütenden Blick eingestellt hatte, war jedoch überrrascht. Lilys Augen blitzten, doch es lag Wärme in ihrem Blick und ein verschmitztes Lächeln. Nur für eine Sekunde sahen sie sich an, dann wand sich Lily wieder Anthony zu.
Doch für James hatte diese Sekunde schon gereicht. Seine bisher schlechte Laune hellte sich schlagartig auf. Er bestellte zwei Butterbier und selbst Sarah, die ihm nun wieder eine Geschichte aus ihren letzten Ferien erzählte, konnte sein Laune nicht mehr trüben.

Während er mit einem Ohr Sarah lauschte, ließ er seinen Blick schweifen. Remus saß neben Marissa, beide schienen sich prächtig zu amüsieren. James schmunzelte. War vielleicht dieses Mädchen der Grund für Remus Veränderung in diesem Jahr? Wieder einmal nahm sich James vor, seinen Freund später drauf anzusprechen.
Sirius war nun wieder ganz in sein Gespräch mit Anita vertieft, James konnte das ihm bereits so bekannte Leuchten in Sirius Augen sehen. Und sofern Anita wollte, würde dieser Abend noch sehr schön für beide enden. Peter hingegen schien sich nicht besonders gut zu amüsieren. Er starrte die Flasche in seiner Hand an. Keiner schien ihn weiter zu beachten und auch James Blick verweilte nur einen kurzen Moment auf ihm.
Linda und Evelyn unterhielten sich miteinander, als sie James Blick bemerkten, stoppten beide und liefen leicht rosa an. James sah schnell weg, wollte er doch niemanden in Verlegenheit bringen. Doch insgeheim freute er sich, hatte er seine magische Wirkung auf Mädchen nicht verloren.
Und dann waren da noch Lily und Anthony. Beide schienen sich gut zu verstehen, was James für eine Sekunde verstimmte, doch bei der Erinnerung an Lilys kurzen Blick breitete sich eine wohlige Wärme in ihm aus, die alle missmutigen Gedanken verscheuchte. Zufrieden nippte James an seinem Butterbier.

Nun endete der Ausflug ja doch noch ganz angenehm, dachte James. Seine Gedanken wanderten zum morgigen Tag. Morgen war Sonntag, und somit stand ein neuer Rundgang mit Lily auf der Tagesordnung. Obwohl James Lily die letzten Wochen weitestgehend in Frieden gelassen hatte, spührte er nun deutlicher denn je den Wunsch Zeit mit ihr verbringen zu wollen. Und zum ersten Mal seit langem freute er sich auf seine Extraarbeit als Schulsprecher.
Er hatte neuen Mut gefasst es weiter bei Lily zu versuchen. Irgendwann würde sie mit ihm ausgehen, er war fest davon überzeugt.
Und alles wurde ausgelöst durch einen kleinen Blick, der James die Nackenhaare aufstellte und sein Herz bis zum Hals schlagen ließ.

*******************




Lily konnte nicht schlafen. Mit geöffneten Augen lag sie in ihrem Bett. Ihre Gedanken rasten, überschlugen sich fast und doch konnte Lily sie nicht fassen. Mit einem leisen Seufzen erhob sie sich und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Langsam und bemüht niemanden zu wecken schlich sie sich ans Fenster und ließ sich auf dem breiten Fensterbrett nieder. Ihr Blick verweilte jedoch noch für einen Moment in ihrem Schlafsaal. Drei Betten waren belegt, neben Lilys stand ein weiteres leeres Bett. Lily musste schmunzeln. Für Anita ist es wohl noch ein schöner Abend geworden, dachte sie im Stillen. So wie heute hatte sie ihre Freundin noch nie gesehen, sie hatte gelacht und übers ganze Gesicht gestrahlt. Ob es Sirius wohl ernst meinte, fragte sich Lily leicht besorgt. Sie hoffte es, ansonsten hätte sie bald eine weinende Anita hier sitzen.

Lilys Augen fanden nun den Weg nach draußen. Sie wanderte in Gedanken am Waldrand entlang bis hinunter zum See, der schwarz und glatt seine ungemeine Macht nur erahnen ließ. Ein voller Mond spiegelte sich auf der glatten Oberfläche und ließ sie glitzern. Lily dachte daran, dass es in wenigen Tagen wieder Vollmond wäre. Sie wusste von Remus kleinem Geheimnis, in ihrem vierten Jahr hatte sie es herausgefunden. Zuerst war sie geschockt, doch dann fing sie sich wieder und suchte das Gespräch mit Remus. Er erzählte ihr alles und von diesem Tag an mochte Lily den Stillsten der vier Marauders noch mehr. Er hatte ein schweres Schicksal zu tragen, sie bewunderte ihn für seine Kraft und Stärke.
Ein Schmunzeln huschte über Lilys Lippen. Was war das denn da heute zwischen Mari und Remus, dachte sie vergnügt. Ob sich da wohl etwas anbahnte? Lily hatte ihrer besten Freundin nie von Remus Geheimnis erzählt, das wäre nicht richtig gewesen, doch wenn die Zeit reif dafür war, würde Remus es selbst erzählen. Marissa war schon so lange heimlich in ihn verliebt und heute ihr Strahlen zu sehen war für Lily wunderschön. Sie nahm sich vor morgen mit Marissa mal wieder ein Gespräch unter Frauen zu führen und freute sich jetzt schon darauf.

Doch Marissa würde sie im Gegenzug fragen wie es nun bei ihr und Anthony weitergehen würde. Lily unterdrückte gerade im letzten Moment noch ein Seufzen. Diese Frage hatte sie sich in dieser Nacht unzählige Male gestellt. Nachdem sie die Drei Besen alle gemeinsam verlassen hatte, fielen Lily und Anthony zurück. Immer langsamer gingen sie, doch Lily hatte noch gesehen, dass James sich ab und zu zu ihnen umgedreht hatte.

Als sie schließlich das Schloss erreichten war von den anderen nichts mehr zu sehen. Lily wurde leicht nervös, was würde Anthony von ihr wollen? Lily fand bald ihre Antwort. Als sich ihre Wege trennten und jeder in seinen Turm gehen wollte, hielt Anthony sie sachte am Arm fest und zog sie zu sich heran. Schnell schloss er sie in eine sanfte Umarmung und verlor sich in ihren grünen Augen.
"Du bist so wunderschön", hauchte er ihr auf die Nasenspitze. Lilys Herz begann zu rasen. Wollte sie das? Wollte sie Anthony in dieser Nacht zum ersten Mal küssen? Während sie in seinen Armen lag und er sich ihr langsam nährte, spührte sie es auf einmal. Nein! So sollte es nicht sein! Sanft, jedoch bestimmt wand sie sich aus Anthonys Umarmung, der auch sogleich verstand. Lily hatte schon Bedenken, er könnte nun beleidigt oder gar wütend sein, doch er war es nicht. Mit einem Lächeln drückte er ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand in Richtung Ravenclaw Turm.

Lily begann zu frösteln, sodass sie schnell zu ihrem Bett lief und sich ihre warme Decke nahm. Eingekuschelt ließ sie sich wieder aufs Fensterbrett sinken. Ja, sie hatte es wirklich nicht gewollt. Sie mochte Anthony, seine Schmeicheleien und seine charmante Art, doch es waren eher freundschaftliche Gefühle. Sie vermisste das besondere Kribbeln und die Schmetterlinge im Bauch.

Ohne das sie es beeinflussen konnte, wanderten ihre Gedanken zu James Potter. Doch dieses Mal, allein in tiefster Nacht, verscheuchte sie sie nicht und harrte aus.
Lily dachte an den ersten Moment im Hogwarts Express, als er sie aufgefangen hatte und so vor einem schmerzhaften Sturz bewahrte. Damals hatte sie zum ersten Mal bemerkt, wie einzigartig seine Augen doch waren. Doch alles wurde durch den Streit, der bald folgte, zunichte gemacht.
Dann die Szene vor McGonagalls Büro. Lilys Finger strichen über ihre Hand. Was war dort geschehen? Hatte er sie wirklich mit einem Zauber belegt? Lily konnte es sich nicht vorstellen, sowas würde er nicht tun. Doch was war es dann?
Augenblicklich dachte sie daran, wie sie ihn beim Schachspielen gemustert hatte. Doch das war nun auch schon so lange her, James hatte sich danach mit dieser Ravenclaw verabredet.

Lily schluckte. Es war keine 24 Stunden her, als es diesem kurzen Moment im Gemeinschaftsraum gab, der sie alles vergessen ließ. Sie wusste immernoch nicht, ob es Wirklichkeit oder ein Traum war. Und dann das Gefühl, als er in den Drei Besen hinter ihr stand. Sie hatte gewusst, dass es James war, noch ehe sie ihn sehen konnte. Da war es gewesen, das Kribbeln im Bauch, die Wärme in ihrem Innersten.

Lily schlug sich erschrocken eine Hand vor den Mund, sonst wär ihr ein kleiner Schrei entwichen. Nein, das konnte nicht sein. Da war es gewesen! Das Gefühl, welches sie bei Anthony vermisste. Bedeutete das, Lily machte große Augen, das sie etwa doch Interesse an James hatte? Lilys Herz begann zu rasen. Das konnte doch nicht sein. Immer hatte sie ihn verabscheut, ja regelrecht gehasst. Ihre Gedanken wanderten augenblicklich zu Snape, wie er dort vor den Kerkern bewusstlos am Boden lag, niedergestreckt durch James Zauberstab. Langsam beruhigte sich Lily wieder. Nein, sie würde keine Gefühle für ihn entwickeln, sie durfte einfach keine Gefühle entwickeln! Er hatte so oft Schwächere verhext, nur um seinen Spaß zu haben. Er hatte so viele Mädchen ausgenutzt und betrogen, niemals würde sie sich dort einreihen.

Entschlossen stand Lily auf und ging zurück zu ihrem Bett. Müdigkeit überfiel sie, so schloss Lily die Augen und verschwand ins Reich der Träume. Doch ein Gedanke blieb und verhakte sich in Lilys Bewusstsein.

Es war da gewesen, dieses ganz besondere Gefühl, diese Wärme und dieses Kribbeln.


*********************


Na, das klingt doch schonmal nich schlecht, oder? Langsam scheinen sie sich naeher zu kommen... *grins*

Bleibt gespannt!
Bis bald
Eure Ellen


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Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg