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Fanfiction

Kann man sein Herz verschenken? - Viel Arbeit

von Ellen E.

Und wie angekuendigt hier nun gleich das naechste Chap hinterher.
Weiterhin viel Spass
Eure Ellen


Kapitel 6 (Viel Arbeit)

Die erste Woche in Hogwarts verging wie im Fluge. Lily war es immernoch unangenehm, dass James dieses blöde Pergament in ihrem Buch gefunden hatte. Sie überlegte die ganze Zeit gegen welche Regel dieser Fanclub verstieß, und doch fand sie keine! Diese Tatsache war nicht besonders förderlich für ihre gute Laune und wann immer James in ihre Nähe kam, sank diese noch tiefer. So vermied sie es ihm zu begegnen und verbrachte viel Zeit in der Bibliothek.
Von Remus, der ebenfalls viele Stunden über den Büchern hing, erfuhr Lily, dass er James von ihrem kleinen Gespräch am ersten Schultag erzählt hatte. Doch sie war ihm nicht böse. Nun wusste James wenigstens, dass sie sich wirklich bemühte hatte und er derjenige war, der es verbockt hatte. Remus versuchte ihr das eine oder andere Mal zu erklären, dass James wirklich nur einen schlechten Tag hatte und eigentlich ganz anders sei, doch Lily hatte genug gesehen und blieb stur.

Sie kannte nun ein weiteres Gesicht des so beliebten James Potter und dieses passte ganz hervorragend in ihren Kram. Er war nicht nur ein aufgeblasener, arroganter Angeber, sondern auch noch launisch und leicht reizbar.
Lily empfand immer weniger Zuneigung für James, wenn sich diese überhaupt noch verringern konnte. So reagierte sich zuerst auch relativ zickig als sich James das nächste Mal in ihr Blickfeld schob.

Lily und ihre vier Mitbewohnerinnen saßen nah am Kamin. Sie hatten sich alle entschieden, diesen Freitagabend einmal freizunehmen und sich nicht an die Bücher zu setzen. So genossen sie die schönen gemütlichen Stunden. Lily und Marissa spielten eine Partie Zauberschach, als das Portraitloch aufschwang und die vier Marauders herein kamen. Lilys Augen wanderten zu Linda und Evelyn, die beide sofort die Köpfe gehoben hatten und James nun unverholen anstarrten. Doch dieser schien das ausnahmsweise einmal gar nicht zu bemerken.

Die vier Jungs kamen zu der Mädchengruppe herüber, was einigen von ihnen rote Wangen beschehrte.
"Hallo, ihr habt uns unsere Plätze geklaut!", stellte Sirius mit einem Grinsen in die Runde fest. Alle Mädchen lächelten amüsiert, nur Lily nicht.
"Ich wusste nicht, dass das hier Privatplätze sind! Kann man die hier irgendwo kaufen? Dann solltet ihr auch mal eure Namen darauf sticken, damit sonst ja niemand darin Platz nimmt.", antwortete sie schnippisch und setzte gleichzeitig Marissa schachmatt.
Nun war es an den Jungs zu lachen. "Schlagfertig wie immer Evans". Das war James. Er ließ sich auf ihre Armlehne gleiten, was sie nur mit einem missbilligenden Blick bewertete.
"Evans, wann wollen wir uns denn endlich treffen?", kam James ohne Umschweife zum Thema. Lily sah ihn böse an. Fragte er sie etwa wieder nach einem Date? "Niemals", sagte sie in einem beiläufigen Ton und stellte die Schachfiguren wieder neu auf.
"Okay, gehst du dann zu McGonagall und sagst es ihr oder soll ich das tun?" Lily sah ihn irritiert an. Erst jetzt realisierte sie, dass er von einem Schulsprechertreffen sprach und nicht von einem Date. Wütend auf sich selber, dass er es geschafft hatte sie mal wieder auflaufen zu lassen, schnaufte sie nur.
"Also, morgen abend? Oder hast du andere Pläne? Kannst du dir etwas Netteres vorstellen als einen geselligen Samstagabend im schönen Schulsprecherzimmer?" Lily sah wie James Augen bei diesen Worten glänzten und sich die Flammen aus dem Kamin darin spiegelten.
"Ja, im Prinzip kann ich mir selbst einen Zahnarztbesuch schöner vorstellen, aber wir müssen uns ja wohl irgendwann einmal treffen. Also je eher daran, je eher davon. Morgen um acht?"

James nickte kurz. Seine Augen hingen nun an dem Schachbrett. "Gegen wen spielst du?", fragte er. Lily, die die Figuren eigentlich nur aufgestellt hatte um etwas zu tun zu haben und nicht die ganze Zeit James angucken zu müssen, zögerte genau eine Sekunde zu lang.
"Ich hol mir nen Sessel!", sagte James schnell und keine zehn Sekunden später hatte er einen Sessel parat, den er nun gegenüber von Lily zwischen Linda und Marissa schob. Beide machten bereitwillig Platz, Lindas Augen strahlten und sie konnte den Blick nicht von James abwenden. Marissa hingegen schaute amüsiert auf James und dann zu Lily. Sie kannte natürlich jedes Detail der letzten Tage und wie es aussah fand sie die momentane Situation mehr als lustig.
Ganz im Gegensatz zu Lily. Die versuchte verzweifelt einen Ausweg aus diesem Spiel zu finden, doch als sich auch noch die anderen drei Marauders Sessel heranzogen und sich die Runde somit auf neun Personen erweiterte, ergab sich Lily. Sieben Augenpaare blickten auf die die Kontrahenten, die sich gegenüber saßen.

Lily wusste, dass sie eine gute Schachspielerin war. Sie hatte es früher oft mit ihrem Großvater gespielt, bevor dieser vor einigen Monaten verstarb. Doch was sie nicht wusste war, wie gut James spielte. Sie hatte ihn, soweit sie sich erinnern konnte, nie bei einem Spiel beobachtet. Somit war sie mehr als neugierig.
Lily war weiß, James schwarz.

Lily machte den ersten Zug und sah James an. Er schien hochkonzentriert. Lange überlegte er, die Augen starr aufs Schachbrett gerichtet. In dieser Zeit musterte Lily James. Seine Haare standen mal wieder in alle Richtungen ab, als sei er gerade vom Besen gestiegen. Dies konnte ausnahmsweise auch tatsächlich der Fall sein, da er immernoch seinen Quidditchumhang trug.
Seine braunen Augen sahen wirklich aus wie kleine Haselnüsse, umrahmt von langen schwarzen Wimpern. Seine Nase war gerade und hatte einen winzigkleinen Höcker. Das war Lily bisher noch nie aufgefallen.
Er hatte hohe Wangenknochen, die ihm einen edlen und vornehmen Ausdruck verliehen.
Seine Lippen waren recht schmal, und doch stellte Lily sich vor wie sie sich wohl anfühlen würden. Sie erschrak vor ihren eigenen Gedanken und blickte erschrocken auf. Ihr Blick traf den von Sirius, der sie grinsend ansah. Hatte er gesehen, dass sie James die ganze Zeit gemustert hatte? Lily war sich nicht sicher. In diesem Moment machte James endlich seinen ersten Zug. Das hat aber auch gedauert, schoss es Lily durch den Kopf.

James hob den Blick und sah Lily an. Dieses Mal war kein Grinsen auf seinem Gesicht, er sah ernst, aber doch freundlich zu ihr herüber. Anscheinend nimmt er das Spiel wirklich ernst, dachte Lily bei sich und sie nahm sich vor, sich nun ebenfalls ausschließlich auf das Schachspiel zu konzentrieren.

**************************




"Ich schöre es dir Prongs, die Evans hat dich die ganze Zeit angestarrt! Ich habs doch selbst gesehen! Glaub mir endlich!" Sirius warf sein Kissen nach James, der sich seitlich in seinem Bett auf seinen Arm gestützt hatte und den Kopf schüttelte. Lässig fing er das Kissen auf und schleuderte es wieder zurück zu Sirius Bett.

Nein, er konnte seinem besten Freund nicht glauben. Der wollte ihn bestimmt entweder auf den Arm nehmen oder ihm für den kommenden Abend ein bisschen Mut zureden. Es passte nicht zu Lily Evans, einen anderen Menschen anzustarren, vor allem wenn sie diesen ganz offen hasste. Und doch konnte sich James ein Lächeln nicht verkneifen. Wie schön wäre es, wenn Sirius doch Recht hätte! Durch diese Gedanken beflügelt verbrachte James den Samstag Vormittag auf den Qudditchfeld und spielte so gut wie schon seit langem nicht mehr. Mehrfach fing er den Schnatz in nur wenigen Minuten.

Zum Mittagessen fand sich das glückliche Gryffindorteam wieder in der Großen Halle ein und nach einem ausgiebigen Essen machte sich James zur allgemeinen Überraschung tatsächlich an seine Hausaufgaben, die sich über die letzten Tage zu einem beachtlichen Stapel angesammelt hatten. Stück für Stück arbeitete er die Aufsätze ab, zeichnete Sternenkarten und komplizierte Zauberstabbewegungen und all das trübte seine Laune nicht im Geringsten.
Gegen viertel vor acht legte er schließlich seine Feder beiseite und blickte sich zu Lily um, die an einem anderen Tisch immernoch tief über ein Buch gebeugt saß. Da fiel ihm wieder ein, wie ihre Augen gestern gestrahlt hatten, als sie ihn schachmatt setzte und das fast dreistündige Schachspiel gewann.

Sie hatten sich nichts geschenkt und beide verbissen gekämpft. Ihre Freunde hatten sich nach einer Weile anderen Dingen zugewandt, sodass letztlich nur die beiden übrig blieben. Kurz nachdem James den entscheidenden Zug gesetzt hatte, erkannte er seinen Fehler. Erst dachte er Lily hätte es nicht gesehen, doch sie hatte ihn mit ihren Schachkünsten wirklich beeindruckt und seinen König mit ihrer Dame schachmatt gesetzt.

Nun saß sie dort und las. Ihre Augen sprangen von Zeile zu Zeile und sie bemerkte James gar nicht, der sich auf den Stuhl ihr gegenüber gesetzt hatte. Eine Weile schaute er sie einfach schmunzend an. Er fand es so süß wie sie sich auf die Lippe biss und hochkonzentriert dieses Buch las. Eine kleine Falte hatte sich über ihrer Nase gebildet. Das war ihm bisher noch nie aufgefallen. Aber wahrscheinlich hatte er sie auch noch nie so genau beobachtet.
Plötzlich sah sie auf und zuckte zusammen. Leicht verwirrt blickte sie zu James. Der grinste nur. "Ich dachte wir wollen vielleicht mal los?", fragte er und sah sie auffordernd an.
Man konnte in Lilys Gesicht sehen, dass sie eigentlich keine große Lust hatte, doch sie hatten es so geplant und letztlich erhob sie sich seufzend, klappte ihr Buch zu und verließ mit einem genervten Blick zu ihren Freundinnen vor James den Gemeinschaftsraum.
Er hingegen grinste seinen Freunden zu, die alle die ausgestreckten Daumen hoben. Innerlich freute er sich auf die, wenn auch kurze, Zeit allein mit Lily. Er wusste es würde ein Drahtseilakt werden sie nicht erneut zu verärgern, doch James liebte die Herausforderungen und so nahm er auch diese an.

Schweigend gingen sie durch die Gänge. Am Schulsprecherzimmer angekommen öffnete James schnell die Tür und ließ Lily als Erste hindurchgehen. Schnell zog er die Tür hinter sich zu und wand sich um.
Im Kamin prasselte ein Feuer und auf dem kleinen Tisch standen wie beim letzten Mal eine Kanne mit Tee und zwei Becher.
Lily hatte sich zu James Enttäuschung nicht auf die Couch gesetzt, sondern ließ sich gerade in einen der zwei Sessel dem Sofa gegenüber fallen. Mit einem unergründlichen Blick sah sie James an, der ihn leicht nervös machte.
Verwundert über sich selbst ging James in Richtung Sofa und setzte sich Lily gegenüber. Die ganze Zeit sprachen sie kein Wort.
Bisher fielen James immer die richtigen Worte ein, wenn er mit einem Mädchen zusammen war. Er war charmant und zuvorkommend, doch aus irgendeinem unerklärlichen Grund war er bei Lily nervös. Sich selbst zusammenreißend griff James schließlich nach einem Pergament und einer Feder, räusperte sich und blickte dann wieder zu Lily hinüber. Sie hatte ihn die ganze Zeit über gemustert.
"Gut, womit willst du anfangen?", fragte er sie höflich.
"Ich denke mit allgemeinem Kram oder? Wie oft wollen wir uns Treffen, wie oft wollen wir die Hogsmeade Besuche ansetzen, wann wollen wir immer durch die Gänge gehen und so. Also, wie oft wollen wir uns treffen?"
James sah den abschätzenden Ausdruck in ihren Augen. Er überlegte kurz und schluckte die anzüglichen Bemerkungen hinunter, die ihm schon auf der Zunge lagen.
"Ich denke einmal die Woche reicht für den Anfang. Und dann vielleicht noch, wenn irgendetwas besonderes anliegt. Vor dem Ball zu Weihnachten werden wir uns wohl öfter sehen. Und vielleicht auch noch zwischendurch, sollte irgendetwas Unvorhergesehenes passieren. Allerdings könnte man das auch kurz im Gemeinschaftsraum besprechen und muss nicht für jede Kleinigkeit hier her. Also einmal die Woche? Vielleicht immer freitags?"

Zu seiner Freude sah er Erstaunen und Überraschung in Lilys Gesicht. James musste in sich hineinschmunzeln. Er hatte vorher lange mit Remus geredet. Gemeinsam haben sie sich eine Art Plan zurecht gelegt, wie James das ganze nicht noch einmal verbocken konnte. Und es schien auch zu funktioniert. Remus hatte ihm geraten, Lily nicht zu drängen, ihr den Verlauf des Gesprächs zu überlassen, interessiert nachzufragen und vor allen Dingen sie nicht anzumachen! Kein bisschen, das hatte ihm Remus mehrere Male eingeschärft.

Nun saß ihm Lily gegenüber, doch sie hatte die Überraschung in ihrem Ausdruck wieder unter Kontrolle bekommen. Kurz nahm sie einen Schluck aus ihrer Tasse um ihm dann zu antworten.

*************************




"Das klingt vernünftig. Einmal die Woche ist okay und mit freitags bin ich auch einverstanden." Lily musste mit sich kämpfen. Innerlich fand sie es mehr als merkwürdig, dass sie hier mit dem größten Angeber der Geschichte saß und er doch tatsächlich brauchbare Vorschläge machte!
Sie war leicht verwirrt. Schon gestern beim Schachspielen hatte er sie überrascht, saß er doch tatsächlich drei geschlagene Stunden konzentriert und ruhig auf seinem Sessel und machte ausnahmsweise keine Anstalten sie anzugraben oder irgendeinen kindischen Streich auszuhecken. So hatte Lily ihn noch nie gesehen. Und heute bot sich ihr das selbe Bild! Zuerst arbeitete er den ganzen Nachmittag gewissenhaft an seinen Hausaufgaben und nun saß er vor ihr und schaute sie mit großen Augen abwartend an.

Lily schrak hoch. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie ganz in Gedanken versunken war und schon über eine Minute niemand mehr ein Wort gesagt hatte. Leicht verwundert blickte ihr Gegenüber sie an und lächelte dann matt. Lily schüttelte kurz den Kopf um die lästigen Gedanken zu verscheuchen.
"Okay, dann immer freitags. Wie oft wollen wir unsere Kontrollgänge machen? Ich habe da nochmal mit Professor McGonagall gesprochen, für gewöhnlich laufen die Schulsprecher drei Mal die Woche durch die Gänge, dabei zweimal nachts bzw. abends. Was hältst du von Sonntag, Mittwoch und Freitag? Freitags könnten wir dann immer gleich nach unseren Treffen losgehen."
Lily sah ihn abwartend an.
James schien nichts dagegen zu haben. Er nickte nur kurz. Dann begann er zu sprechen.
"Hast du dir auch schon was zu Hogsmeade überlegt. Ich denke alle vier Wochen, so einmal im Monat wär doch nicht schlecht. Das ist zwar ein wenig häufiger als die letzten Jahre, aber es wird ja keiner gezwungen zu gehen. Wer nicht will, bleibt eben im Schloss."
Lily überlegte kurz. Ja, sie hatte sich auch schon Gedanken gemacht zu Hogsmeade, doch sie hatte an alle acht Wochen gedacht. Doch im Prinzip hatte James Recht. Wer nicht gehen will, kann auch hier bleiben. Moment, hatte sie gerade schon wieder James Potter Recht gegeben?
Auf einmal fühlte sich Lily nicht besonders wohl. Sie fröstelte leicht und schlang die Arme um den Körper. Sie wusste nicht woran es lag, doch von einem Moment zum anderen wollte sie nicht länger in James Gesellschaft sein. Ihre Augen begannen zu zucken, sie stand schnell auf. Überrascht erhob sich auch James und sah Lily an.
Diese murmelte nur ein kurzes "Ich muss mal schnell zur Toilette" und war keine zwei Sekunden später aus dem Zimmer gerannt. So sah sie auch nicht mehr, wie James ihr verwundert nachsah.

Lily lief den Gang entlang und verschwand in der nächsten Mädchentoilette. Dort stützte sie sich auf ein Waschbecken und blickte ihr Spiegelbild an. Sie sah aus wie immer. Die roten Haare in einem lockeren Pferdeschwanz, die Augen wach und freundlich. Und doch fühlte sie sich so komisch. Als wäre irgendetwas durcheinander geraten oder durchgeschüttelt worden.
Lily drehte den Wasserhahn auf, ließ das kalte Wasser über ihre Finger laufen. Das tat ihr gut. Dann raffte sie sich auf, warf ihrem Spiegelbild noch einen kurzen Blick zu und marschierte selbstbewusst zurück zum Schulsprecherzimmer.

Als sie um die nächste Ecke bog, sah sie, dass die Tür zum Schulsprecherraum offen stand. Sie sah einen Teil von James Rücken, der lässig im Türrahmen lehnte. Noch einmal atmete Lily tief durch, dann ging sie langsam auf die Tür zu.
Doch James war nicht allein! Bisher von ihm verdeckt sah Lily nun ein Mädchen. Sie kannte sie nicht, doch sie glaubte sich daran zu erinnern, dass es eine Ravenclaw aus dem sechsten Jahrgang war, die dem JuS Club angehörte. Das Mädchen blickte zu James auf, ihre Augen funkelten und sie lächelte. Lily war nun nah genug um James Worte verstehen zu können.
"Ja, bald ist wieder Hogsmeade Wochenende. Also wenn du nichts anderes vorhast...". Aus dem Augenwinkel sah Lily, dass er sein typisches Aufreißerlächeln aufgesetzt hatte, welches sie so hasste. Das Mädchen kicherte verlegen und nickte dann.
In diesem Moment legte sich das merkwürdige Gefühl in Lily, sie fühlte sich stark und gut. Mit einem Lächeln schob sie sich zwischen James und dem Mädchen ins Zimmer. James zuckte zusammen, als er Lily sah, doch es war ihr egal. Alle Unruhe in ihr hatte sich gelegt, die Welt war wieder im Gleichgewicht und James Potter war nicht mehr und nicht weniger als der schlimmste und arroganteste Aufreißer, dem sie je begegnet war.

*********************




James stockte der Atem, als Lily plötzlich aus dem Nichts auftauchte, sich dicht an ihm durch die Tür schob und dabei lächelte. Doch es war kein freundliches Lächeln, eher ein abschätziges.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie schon nach drei Minuten wieder aus der Toilette kommen würde. So stellte er sich in die Tür um auf sie zu warten, lehnte sich gegen den Türrahmen und schloss für eine Sekunde die Augen. Im Raum war es warm und ein wenig stickig, der Gang hingegen war kühl und tat ihm gut. Er war zufrieden mit dem Verlauf des Treffens, doch machte er sich nun Gedanken um Lily. Warum war sie auf einmal so überstürzt zur Toilette gerannt? War ihr übel, musste sie sich übergeben?

In dem Moment hörte er eine leise Stimme.
"Hallo James", gefolgt von einem schüchternen Kichern. Er schlug die Augen auf und sah Sarah vor sich, ein blondes, hübsches Mädchen aus Ravenclaw. Sie stand direkt vor ihm und sah ihn von unten herauf mit blitzenden Augen an, ein Buch aus der Bibliothek unter den Arm geklämmt. Die leichte Röte auf ihren Wangen stand ihr gut, James fand sie ziemlich niedlich. Sofort machte es klick in seinem Kopf und er fiel in seine altbekannte Rolle des Weiberhelden. Er wusste, dass kaum ein Mädchen seinem Lächeln standhalten konnte und auch bei Sarah zeigte es seine Wirkung. Sie kicherte leise und senkte verschämt den Blick. Leise nuschelte sie irgendwas. James, der nichts verstanden hatte, beugte sich ein wenig zu ihr herunter. Er roch den angenehmen Duft ihrer Haare, es duftete nach Veilchen. Seine Sinne wurden benebelt, tief sog er ihren Duft ein.

"Ist denn bald mal wieder Hogsmeade Wochenende?" Nun hatte er verstanden. Ein Lächeln schob sich auf seine Lippen. Er wusste ganz genau, worauf diese Unterhaltung hinauslief.
"Ja, bald ist wieder Hogsmeade Wochenende. Also wenn du nichts anderes vorhast...". Mit gespielten Verlegenheit senkte er den Blick, legte den Kopf leicht zur Seite und zog fragend eine Augenbraue hoch. Doch noch bevor Sarah antworten konnte, kam Lily.
James hörte Sarahs begeisterte Antwort nicht mehr, er folgte mit seinen Augen Lily, die sich erneut in ihren Sessel fallen ließ und auf das Pergament blickte, auf welchem sie ihre bisherigen Ergebnisse festgehalten hatten.
Er verabschiedete sich mechanisch von Sarah, die leicht enttäuscht verschwand. Dann schloss er die Tür, stand jedoch leicht unsicher im Raum.
Lily blickte auf. "Setz dich wieder, oder willst du da festwachsen?", sagte sie in barschem Ton. James schritt ersteinmal zum Fenster und öffnete es, da er sich noch nicht zu Lily setzen wollte, oder konnte. Seine Gedanken rasten. Er wusste, dass seine ganzen Bemühungen heute abend verspielt waren, er hatte es vermasselt. Eigentlich hatte er vorgehabt, Lily am Ende dieses Abends einmal in aller Ruhe und ohne blöde Sprüche um eine Verabredung zu bitten, doch dies verwarf er nun.
Niemals würde sie ja sagen.
Schwer schluckend setzte er sich schließlich auf das Sofa, sein Blick fiel unweigerlich auf Lily. Sie sah wieder etwas besser aus, die vorherige Blässe war verschwunden. Sie sah aus wie immer. Wunderschön, schoss es James durch den Kopf.

Lily begann weiter die Punkte auf ihrer Liste abzuhaken. Sie erzählte James von den Aufgaben der Vertrauensschüler, plante das erste Treffen mit denen quasi allein, überlegte sich, wann sie mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsball beginnen müssten und schrieb alles nieder.

James hingegen hörte nur mit einem Ohr zu. Er dachte immer wieder daran, dass es nun ein für alle Mal vorbei war. Er hatte auch seine zweite Chance verspielt. Lily war zwar nicht nachtragend, doch auch sie würde das nicht vergessen. Wann immer er sie nun um ein Date bitten würde, würde sie an diese Szene denken und ablehnen, da sie nicht eine von vielen sein wollte. Das ist sie ohnehin nicht, dachte James.
Als Lily den letzten Punkt abgehakt hatte, sah sie James erwartungsvoll an. "Wollen wir jetzt gleich unserer Pflicht nachgehen und ein wenig Präsenz zeigen?" Ihr Ton war ruhig, doch es schwang keine Freundlichkeit in ihrer Stimme mit. Sie klang sachlich und geschäftsmäßig. All das versetzte James einen gehörigen Schlag, und doch nickte er. Was blieb ihm denn anderes übrig?

Gemeinsam liefen sie durch die Gänge. Sie trafen auf einige Viertklässler, die sich versuchten hinter einer Statue zu verstecken und fanden zwei Erstklässler, die ihnen weinend erklärten, dass sie sich verlaufen hatten und nun schon seit Stunden den Weg in den Hufflepuff Gemeinschaftsraum suchten. Sie brachten die beiden hinunter, nahe der Küche verabschiedeten sie sich und liefen dann hinauf in die Bibliothek, um die letzten Lerneifrigen in die Schlafsäle zu schicken.

Letztlich liefen sie noch ein wenig durch die Korridore, doch diese waren verwaist. So machten sie sich nach einer guten Stunde selbst wieder auf in ihren Turm. Der Gemeinschaftsraum war leer. Bei einem Blick auf die Uhr erschrak James, es war kurz nach Mitternacht! Was hatten sie denn so lange gemacht? Mit Lily verging die Zeit wie im Fluge.
Sie ließ sich gerade in einen Sessel nah am Feuer fallen, als James zu dem Entschluss kam, ihr die ganze Situation irgendwie erklären zu wollen.

Mit dem Saum seines Umhangs spielend setzte er sich ihr gegenüber. Sie hatte die Augen geschlossen, sodass auch James kurz schwieg. Doch gerade als er den Mund aufmachen wollte, kam sie ihm zuvor.
"Potter, du brauchst mir gar nichts zu erklären. Ich finde es zwar wirklich bescheuert, wie du immer mit den Mädchen spielst, die dich aus einem mir vollkommen schleierhaften Grund vergöttern, doch im Prinzip hast du recht. Dein Fanclub geht mich nichts an."
Sie erhob sich schnell und keine Sekunde später sprang sie die Stufen in den Mädchenschlafsaal hinauf und war auch schon verschwunden.
Auch James erhob sich langsam.
Oben angekommen zog er sich aus, legte sich ins Bett und wollte gerade die Vorhänge zuziehen, als er eine Stimme hörte.
"Na Prongs, wie wars?"
"Hmpf"
"So schlimm?"
"Schlimmer, Moony, schlimmer..."


***tbc***



Ohoh, das sieht ja nicht gerade gut aus! Aber am Ende wir alles gut, ich bin ein Happy End freak! *grins*
Bis bald!


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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