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Fanfiction

Die Weasleys warten auf Weihnachten - Dezember: 2. Advent á la Weasley

von ChrissiTine

10. Dezember: 2. Advent á la Weasley




Schneefall



Es zogen dunkle Winterwolken
vom Norden zu uns her.
Sie waren voll wie Einkaufstüten,
mit Schnee ganz groß und schwer.

Sie kamen bis zu unsrer Stadt,
da blieben sie dann stehn
und ließen ihren ganzen Schnee
vom Himmel runterwehn.

Es schneite fast den ganzen Tag,
dann waren die Wolken leer.
Die Stadt war weiß besonders schön,
es fuhr kein Auto mehr.

Wir Kinder aber freuten uns,
denn so viel Schnee ist schön.
Wir konnten in der Innenstadt
Ski fahrn und rodeln gehen.

Wir machten auch ne Schneeballschlacht
und bauten einen Mann.
Aus Schnee, na klar, nun steht er da
und lacht uns alle an.

©MillyM





"Ron, du stehst im Weg."

"Cathy, kannst du mal hier halten?"

"Julien, nicht die Nase essen!"

"Aber das ist doch nur eine Karotte."

"Da nischt, mein Schatz. Das soll anscheinend die Nase sein."

"Karotten sind immer die Nasen."

"Wir könnten doch auch etwas anderes als Nase nehmen, wenn die Julien so gut schmeckt."

"Und was?"

"Keine Ahnung. Mum braucht das ganze Gemüse zum Kochen."

"Vielleicht einen Schneebesen?"

"Willst du, dass sie uns umbringt?"

"Okay, dann eben ein Radieschen."

"Die braucht sie auch."

"Und wenn wir ihm einfach keine Nase machen?"

"Aber er braucht doch eine."

"Dann hättest du die Karotte nicht essen dürfen."

"Ich hab doch nicht gewusst, dass das die Nase sein soll."

"Wie wäre es, wenn Hermine einfach eine neue Karotte heraufbeschwört?"

"Du weißt doch, wie das mit Lebensmitteln ist, die sind ungenießbar, wenn man sie heraufbeschwört."

"Na und? Wir wollen sie ja schließlich nicht essen, sondern brauchen nur eine Nase."

"Also schön ... Hier bitte."

"Danke Hermine, du bist ein Schatz."

"Wo ist der Hut?"

"Ich glaub mit dem ist Krumbein vorhin weggelaufen."

"Na super. Ohne Hut können wir das ganze auch sein lassen."

"Ich geh und such ihn."

"Okay, dann können wir ja jetzt den Kopf draufsetzen."

"Sollten wir nicht erst die Knöpfe -"

"Nein, wenn die Steine rausfallen, dann ist das doch sinnlos."

"Genau, erst muss der Kopf drauf."

"Also bei drei?"

"Ja, das klingt gut."

"Fertig?"

"Jaah, fertig."

"Du auch, George?"

"Ich bin schon lange fertig."

"Also dann. Eins ... zwei ... drei ... los!"

"Sieht doch super aus."

"Findet ihr nicht, der ist ein bisschen schief, der Kopf?"

"Aus meinem Winkel nicht. Aber wenn ich von da schaue, dann hast du Recht, Hermine."

"Aber wenn wir den noch schieben, dann fällt er vielleicht runter."

"Meinst du wirklich? Der sieht doch ziemlich stabil aus."

"Das sagst du jedes Mal und jedes Mal fällt er runter."

"Und das sagst du jedes Mal."

"Ich hab doch Recht."

"Also lassen wir ihn so?"

"Ja. Jetzt können wir die Knöpfe machen."

"Sollte nicht erst die Nase in den Kopf?"

"Ich meine der Hut ist das wichtigste."

"Aber der ist ja nicht da."

"Ich hab ihn! Krumbein ist damit quer durch den Garten gehechtet, ich glaub ich bin auf ein paar Gnome draufgefallen, als ich ihn geschnappt hab."

"Das macht ja nichts, jetzt gib ihn schon her."

"Ist ja schon gut, nur die Ruhe."

"Ich finde man muss den Hut etwas zur Seite drehen, damit der Kopf nicht so schief aussieht."

"Nee, lass ihn so, das sieht besser aus."

"Vielleicht dreieinhalb Zentimeter nach rechts..."

"Noch präziser geht's wohl nicht, oder?"

"Doch, aber ich fürchte dann wärst du überfordert, Ron."

"Wenn du meinst ... besser so?"

"Viel besser. Wo ist jetzt die Nase?"

"Julien, nein! Nicht die auch noch."

"Ich dachte die war nicht gut als Nase. Die schmeckt so komisch."

"Deshalb ist die ja auch die Nase, weil sie so komisch schmeckt."

"Fleur, geh mit ihm zu Mum. Die hat ein gutes Mittel gegen heraufbeschworene Lebensmittel."

"In Ordnung, das masche isch. Julien, chéri, komm mit."

"Hermine, kannst du uns eine neue ... ah wunderbar, das hast du schon, danke."

"Können jetzt endlich die Knöpfe kommen?"

"Was hast du bloß mit den Knöpfen, Nathalie?"

"Die sind wichtig, ohne Knöpfe sieht er so nackt aus."

"Die Knöpfe sind das letzte, was kommen muss. Wichtiger sind der Schal und ein Besen."

"Den Schal hab ich hier, aber wo ist der Besen?"

"Ich hol ihn."

"Aber passt auf, dass du nicht den ganzen Besenschuppen in Schutt und Asche legst, Ginny."

"Pass du lieber auf!"

"Oh, jetzt hab ich aber Angst! Mir schlottern schon die Knie."

"Das sollten sie auch, Fred."

"Also schön, dann machen wir am besten jetzt den Schal fest, damit der Kopf auch wirklich hält."

"Zieh schon."

"Mach ich doch."

"Nicht zu fest, sonst fliegt er runter."

"Ach Quatsch, das macht er nicht."

"Vorsicht. Vorsicht! VORSICHT!"

"Wie oft willst du denn das noch sagen?"

"So lange bis ihr vorsichtig seid."

"Wir sind doch vorsichtig."

"Ja, das sehe ich."

"Es hält doch alles, was willst du denn?"

"Den Besen, im Moment."

"Ginny ist eben gerade etwas langsamer, da muss man Verständnis haben."

"Halt die Klappe, Fred!"

"Was für ein schlagfertiger Kommentar mal wieder, Ron."

"Ich bin doch schon da."

"Einen Älteren hättest du nicht nehmen können, oder?"

"Wohl kaum, es war kein Älterer mehr da."

"Der war doch zu Dads Zeiten schon veraltet."

"Hey, das ist ein Besen. Den wolltet ihr doch. Ihr müsst mit ihm ja nicht nach London fliegen."

"Ist ja schon gut, Schwesterherz, beruhig dich. Wir wollen ja nicht, dass du vor Wut platzt."

"Können wir jetzt die Knöpfe machen?"

"Ja, jetzt können wir."

"Mund und Augen müssen doch auch noch gemacht werden."

"Nathalie, lass was von den Steinen für das Gesicht übrig."

"Na schön, wenn's sein muss."

"Ja, das muss sein. Er kann doch nicht nur eine Nase haben."

"Ja, wahrscheinlich."

"Wo soll der Besen hin?"

"Na auf seinen Kopf, wohin denn sonst?"

"Haha, wie witzig, ich meinte in die rechte Hand oder in die linke?"

"Ist dir vielleicht aufgefallen, dass er überhaupt keine Hände hat?"

"Sollen wir ihm denn noch welche machen?"

"Bist du verrückt? Der blöde Kopf war schon kompliziert genug."

"Aber wo soll der Besen dann hin, Dad?"

"Wie wäre es, wenn wir ihn einfach an ihn anlehnen?"

"Das wäre machbar, ja. Das könnten wir tatsächlich tun."

"Deshalb hab ich es ja auch vorgeschlagen."

"Also gut, versuchen wir's."

"Sieht gut aus."

"Finde ich auch."

"Hey, ein Auge ist rausgefallen."

"Dann mach ihm ein neues rein."

"Jaah doch ... fertig."

"Sieht super aus, ich glaube, so können wir ihn lassen."

"Ja, ganz passabel."

"Ich weiß nicht, da fehlt noch irgendwas."

"Und was?"

"Keine Ahnung, vielleicht sowas wie eine Pfeife in seinem Mund?"

"Eine Pfeife? Wo sollen wir eine Pfeife hernehmen?"

"Hermine kann doch sicher eine heraufbeschwören."

"Also ich weiß nicht ... na gut ... hier."

"Danke."

"Steck sie ihm in den rechten Mundwinkel, damit eine Ausgeglichenheit zu dem Besen auf der linken Seite besteht."

"Okidoki. Gut so?"

"Klasse, jetzt ist er perfekt."

"Ja."

"Kinder, das habt ihr wirklich wundervoll hingekriegt." Mrs Weasley starrte staunend auf den mannshohen Schneemann, der einen großen alten schwarzen Zylinder auf dem Kopf trug und eine leuchtend rote Karotte als Nase hatte. Ein alter Sauberwisch lehnte an seiner Seite und Hermine hatte es hinbekommen, dass sogar etwas Rauch aus der Pfeife herauskam.

"Hey, der ist klasse geworden!", sagte auch Julien begeistert, der, dieses Mal ohne seine Mutter, wieder herausgekommen war und eine neue Karotte in den Händen hielt, die in ein paar strahlendgrünen Fäustlingen steckten. Bewundert schaute er alle Anwesenden an: Seinen Dad und seine große Schwester, Fred, George, Harry, Ginny, Ron, Hermine und Cathy. Alle hatten rosige Wangen und freuten sich, dass ihnen der Schneemann so gut gelungen war.

"So, und jetzt kommt rein, das Essen ist fertig und wir müssen euch noch eure Geschenke für Weihnachten geben. Außerdem müsst ihr doch bald los.", trieb Mrs Weasley zur Eile an. Sie schritt zügig voran, denn sie fand es nicht sehr angenehm in der Kälte und wollte wieder ins Haus. Der Rest der Familie folgte ihr im Gänsemarsch.

/-/

"Okay, also lass mal sehen. Das hier ist für Nathalie, das auch, das hier für Julien und das für beide.", erklärte Ron, als er Fleur seine und Hermines Geschenke für ihre Kinder in die Hand drückte.

"Oh, so viele Geschenke? Das ist su nett von dir, Ron.", sagte Fleur lächelnd und gab die Geschenke an Bill weiter, der sie alle in einen Rucksack steckte. Fleur drückte Ron einen Kuss auf die Wange. Ron bemerkte, wie Hermine ihr einen wütenden Blick zuwarf.

"Keine Ursache, Fleur. Es sind ja immerhin meine Nichte und mein Neffe, nicht wahr?", winkte Ron ab und schaute Hermine liebevoll an. Mittlerweile war er ziemlich immun gegen Fleurs Charme, was Hermine wohlwollend zu Kenntnis nahm.

"Oh, bevor isch das vergesse, wir 'aben auch Geschenke für disch, 'ermine und Casy." Sie wandte sich zu Bill, der ihr zwei sehr kunstvoll verpackte Päckchen reichte, die sie an Ron weitergab. "Seid bitte vorsischtisch damit, isch 'abe eine 'albe Stunde gebrauscht, um sie so schön einsupacken."

Ron nickte. "Ja, natürlich, werden wir sein." Er gab Hermine die Geschenke, die sie ziemlich rücksichtslos in einen ihrer nun leeren Koffer stellte.

"Fred, George, hier, die sind für euch.", rief sie den Zwillingen zu, die ihre Päckchen, die sie bis jetzt bekommen hatten, kräftig schüttelten, um herauszufinden, was sich darin befand.

"Hey, gut geworfen, Hermine.", stellte George bewundernd fest und machte sich gleich daran, auch dieses Päckchen zu schütteln.

"So, wir haben Molly und Arthur unsere Geschenke gegeben, sowie das Geschenk für Charly. Bill, Fleur und die Kinder haben ihre Geschenke und die Zwillinge auch.", resümierte Hermine und hakte alle Namen im Geiste ab. "Harry und Ginny bekommen ihre an Weihnachten. So, jetzt bleibt nur noch Percys Geschenk übrig."

Waren bis jetzt noch leise Gespräche und lautes Rascheln zu hören, so herrschte plötzlich Totenstille. Alle starrten Hermine an, als hätte sie gerade ihren Kopf abgenommen, so wie es der kopflose Nick manchmal tat.

"Percy?", fragte Fred nach zwei Minuten langsam. "Percy?!"

"Wieso, beim Barte des Merlins, willst du diesem Mistkerl, Idiot und größtem Arschloch der Welt ein Geschenk zu Weihnachten machen, Hermine?", fragte Fred ungläubig und blickte Hermine an, als ob sie einen ekelerregenden Ausschlag hätte.

"Naja, ich dachte es wäre ganz nett und würde ihn freuen.", erklärte Hermine. Sie verstand einfach nicht, warum sie nach zehn Jahren immer noch so ein Theater um Percy machten. Immerhin gehörte er doch zur Familie.

"Es würde ihn freuen?!", wiederholte Fred Hermines Worte und wechselte einen Blick mit seinem Bruder. "Hermine, wir machen nichts, was ihm eine Freude macht. Das einzige, was ich ihm schenken würde, wäre ein Fluch, der seine hässliche Brille kaputtmacht und ihm sämtliche Haare abfackelt."

"Ich hab dir doch gesagt, dass das keine gute Idee ist, Hermine.", sagte Ron zu seiner Frau und mühte sich damit ab, den Koffer zu schließen, der durch die ganzen Geschenke voller war als gedacht. Sogar Fred und George hatten ihm ein Geschenk gegeben, wenn auch unter Vorbehalt, wie sie ihm versicherten.

"Also meint ihr, ich sollte ihm das Geschenk nicht schicken?", fragte Hermine zweifelnd und blickte skeptisch auf das Geschenk, das sie in den Händen hielt.

"NEIN!", riefen alle Weasleys im Chor.

Hermine hob abwehrend die Hände. "Ist ja schon gut.", sagte sie und wollte es zurück in den Koffer legen, den Ron gerade zugemacht hatte, indem er sich draufgesetzt hatte.

"Hermine, ernsthaft, du hast doch nicht vor, dieses Geschenk wieder mitzunehmen?", erkundigte sich Fred. Er sprach jetzt in so rücksichtsvollem Ton, als hätte er eine schwerkranke Person vor sich. "Sowas nimmt man nicht wieder mit nach Hause, sowas verbrennt man im Kamin."

"Ich hab es bezahlt, also kann ich doch wohl damit machen, was ich will.", widersprach Hermine und quetschte es noch in den Koffer.

"Solange dein Plan beinhaltet, es vom höchsten Hochhaus der Welt zu schmeißen, sind wir einverstanden."

"Genau.", stimmte George seinem Bruder nickend zu.

/-/

"Endlich wieder Zuhause.", seufzte Ron und ließ sich zufrieden in ihr gemütliches großes Sofa sinken. "Ich finde es toll im Fuchsbau, aber dort komme ich mir immer wie ein zehnjähriger Junge vor, nicht wie ein einunddreißigjähriger verheirateter Mann, der eine wunderbare Tochter hat.", erklärte er Hermine, die aus dem Schlafzimmer kam, wo sie gerade ihre Koffer ausgepackt hatte. Sie hatte das Geschenk für Percy in der Hand. "Willst du ihm das wirklich schicken?", fragte er ruhig.

"Ich weiß es nicht.", seufzte sie und setzte sich neben ihn. Er legte einen Arm um sie. Eine Weile saßen sie einfach nur beieinander und genossen die Nähe zueinander. Ein sehr angenehmes Gefühl durchströmte sie. "Er ist immerhin dein Bruder und somit mein Schwager."

"Ja, aber er legt nicht den geringsten Wert darauf, sich auch nur mit einem einzigen aus unserer Familie zu vertragen.", widersprach Ron und fing an, mit ihren Haaren zu spielen.

"Nur weil er so einen Dickkopf hat, genau wie der Rest von eurer Familie.", erwiderte sie und schlang die Arme um ihn. "Ihr Weasleys seid doch alle gleich!"

"Du gehörst jetzt auch zu dieser Familie, Mrs Weasley.", erinnerte er seine Frau und küsste sie auf die Stirn. Er hätte früher nie geglaubt, dass er sie eines Tages so nennen könnte. "Und das schon seit fast zehn Jahren, wenn ich das mal sagen darf."

"Ich weiß, Ron, ich weiß. Ich dachte nur, vielleicht würde das Geschenk euch allen helfen, doch wieder Kontakt zu Percy aufzunehmen, verstehst du?", versuchte sie ihre Beweggründe zu erklären.

"Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber ich persönlich lege keinen Wert darauf, nochmal Kontakt zu Percy zu haben. Er hat sich wie ein Riesenidiot aufgeführt und ich glaube nicht, dass ich ihm das irgendwann verzeihen kann.", sagte Ron leise. Er sprach nicht gerne über seinen Bruder, zu sehr hatte es ihn getroffen, dass Percy ihnen allen so misstraut und sie praktisch als Lügner hingestellt hatte. Und am schlimmsten war, dass er Dolores Umbridges Arbeit als gut erachtet hatte.

"Wenn du ihm das Geschenk schicken willst, dann mach es, aber bitte schreib nicht dazu, dass es von uns beiden ist. Ich möchte nichts mit dem Geschenk zu tun haben, klar?", sagte er leise, aber sehr bestimmt. Percy war Geschichte für ihn.

"Okay, wenn das so wichtig für dich ist...", lenkte Hermine ein und warf einen Blick aus dem Fenster. Da war immer noch dieser lästige Schneeregen.

"Danke.", erwiderte Ron und küsste seine Frau auf den Kopf.

Sie wurden still, nur eines der Weihnachtspapierengelchen, die sie zu Hause vergessen hatten, flatterte an ihnen vorbei.

TBC...


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A/N: Dieses Kapitel möchte ich besonders meiner Freundin Melina widmen, die das Gedicht am Anfang geschrieben hat, vielen Dank dafür! Dann möchte ich mal meiner Beta-Leserin Janey danken, die mir bei der Entstehung dieser 10 Kapitel sehr geholfen hat und euch allen für die Reviews.

Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent.

LG, ChrissiTine


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