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Fanfiction

Die Weasleys warten auf Weihnachten - Dezember: Fuchsbau, wir kommen!

von ChrissiTine

[IMG]http://i45.photobucket.com/albums/f100/ChrissiTine/HP/Kapitel8.jpg[/IMG]



8. Dezember: Fuchsbau, wir kommen!


"Ron, hast du die Geschenke?", rief Hermine laut, während sie ihren Kleiderschrank nach ihrem Lieblingspullover durchsuchte. Wo hat Ron den nur wieder hingeräumt? Es war zum verrückt werden!

"Jaah doch!", brüllte Ron zurück und fuhr sich durch die Haare. Er musterte gerade die vier Koffer vor ihm und fragte sich, warum sie für zwei Tage Fuchsbau so viele Dinge brauchten. Früher, als Cathy noch ein Baby war, da war es ja irgendwie verständlich für ihn gewesen so viele Dinge mitzunehmen, aber jetzt? Sie waren nur ein Wochenende bei seinen Eltern und hatten noch einige Sachen dort liegen, da sie sie recht häufig besuchten.

"Dad, weißt du, wo meine Plüscheule ist?", wollte Cathy wissen, während sie in ihrem Zimmer auf dem Boden rumkroch und unter dem Bett nachsah. Gestern ist sie doch noch da gewesen... Das war wieder so typisch, da waren sie unter Zeitdruck und keiner fand das, was er suchte.

Ron ging zur Couch und warf einen Blick dahinter; es verschwanden oft einige Dinge zwischen Sofa und Wand. Ron wusste nicht wieso, aber es war so. Und tatsächlich, da lag Cathys Plüschschneeeule, die Harry seiner Nichte zum zweiten Geburtstag geschenkt hatte und ohne die das achtjährige Mädchen nirgendwo hinfahren konnte.

"Ich hab sie, Cathy!", brüllte er zurück und stopfte sie in eine der zwei Reisetaschen. Wozu, beim Barte des Merlin brauchten sie eigentlich auch noch Reisetaschen zusätzlich zu den Koffern? Kopfschüttelnd ließ er sich auf das Sofa sinken und beschloss, erst wieder aufzustehen, wenn sie wirklich aufbrechen würden.

"Weißt du, wo der Pullover ist, den mir Molly letztes Jahr geschenkt hat?", rief Hermine Ron zu, nachdem sie ihren Kleiderschrank zweimal erfolglos durchsucht hatte. Molly schenkte immer noch all ihren Kindern und deren Ehepartnern Pullover, davon hatte sie sich noch nicht abbringen lassen. Auch ihre Enkel bekamen immer welche. Nur bei Fleur tat sie sich schwer, die bekam immer nur einen Schal.

"Den hast du doch gestern Abend noch eingepackt!", schrie Ron zurück und fuhr sich genervt durch die Haare. Gerade als er gestern Abend ins Bett hatte gehen wollen war Hermine wieder aufgewacht und plötzlich putzmunter gewesen. Deshalb hatte sie gestern noch alle Koffer gepackt und Ron somit am Schlafen gehindert.

"Seid ihr endlich fertig?", wollte Ron nach einer Viertelstunde wissen, in der er eingenickt war. Er hatte soviel im Ministerium zu tun, es kam ihm schlimmer vor als die ganze Lernerei bei den ZAGs. Schrecklich, dieser Schreibkram. Er war Auror und kein Staatssekretär, warum musste er nur so viel Büroarbeit machen?

Hermine kam mit zerzausten Haaren aus dem Schlafzimmer und zog ihre Bluse glatt. Sie wirkte etwas enger als sonst. "Ok, ich glaube, ich bin fertig.", seufzte sie erschöpft. "Hoffentlich habe ich nichts vergessen." Sie starrte die Koffer prüfend an, so, als ob sie durch die Hülle sehen könnte um alles auf Vollständigkeit zu überprüfen.

"Hermine, wir haben vier Koffer und zwei Reisetaschen, ich denke nicht, dass wir irgendetwas wichtiges vergessen haben.", sagte Ron und versuchte, nicht allzu genervt zu klingen. Er überlegte, ob es sich schon lohnte, aufzustehen.

Hermine schüttelte tadelnd den Kopf. "Ron, du hast wohl gestern nicht mitgekriegt, dass ich nur in diese Tasche unsere Kleidungsstücke gepackt hab." Sie deutete auf die kleinste Reisetasche, in die Ron Cathys Plüscheule gezwängt hatte. "In den Koffern sind Geschenke drin, für Bill, Fleur, Nathalie, Julien, Fred, George, deine Eltern, Charlie, Percy, wenn er da ist, und Krumbein.", erklärte sie ihm und drehte sich einmal im Kreis, um festzustellen, ob sie hier nicht doch etwas vergessen hatten.

"Percy?!", fragte Ron erschrocken. Erzürnt stand er von der Sitzgelegenheit auf. "Wenn Percy kommt, dann bleibe ich Zuhause!", sagte er bestimmt und stemmte die Hände in die Hüften. Er war immer noch nicht gut auf seinen älteren Bruder zu sprechen. Percy hatte sich nie für sein Verhalten entschuldigt und somit nie wieder ein entspanntes Verhältnis zu seiner Familie gehabt. Nur seine Mutter bemühte sich um Kontakt mit ihm, alle anderen legten keinen großen Wert darauf.

"Ron, das kannst du nicht machen. Deine Mutter freut sich schon darauf, uns drei zu sehen.", redete Hermine sanft auf ihn ein und legte eine Hand auf seine Schulter. Manchmal führte er sich ziemlich kindisch auf, aber bei dem Thema Percy konnte sie das auch verstehen. Er hatte sie einfach alle zu sehr mit seinem Misstrauen gekrängt.

"Wenn Percy kommt, dann bleibe ich Zuhause!", beharrte Ron störrisch und verschränkte die Arme. "Schlimm genug, dass du ihm ein Geschenk gekauft hast, Hermine, was ich im übrigen nicht wollte, aber mit diesem Schleimbeutel auch noch ein ganzes Wochenende verbringen? Vergiss es!", sagte er entschlossen und starrte beleidigt an seiner Frau vorbei. "Was schenkst du ihm denn?", fragte er dann doch etwas neugierig. "Maden, einen Heuler oder irgendeinen fiesen Fluch?", fragte er hoffnungsvoll.

Hermine lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, Ron, sowas werden wir ihm nicht schenken. Das machen schon Fred und George. Ich hab für ihn einen Füller und ein Notizbuch gekauft.", erwiderte sie und ging in Cathys Zimmer, um ihr zu sagen, dass sie jetzt los wollten.

"Hoffentlich ist das pink und mit Blümchen drauf.", murmelte Ron verdrießlich.

/-/

"AUA!", rief Ron laut, als er aus dem Kamin stolperte und auf den Boden fiel. Hinter ihm purzelten die ganzen Koffer heraus und einer traf ihn am Kopf. Warum hatte er sich nur bereit erklärt, das ganze sperrige Zeug zu transportieren?

"Ron, mein Lieber, hast du dir weh getan?", erkundigte sich seine Mutter besorgt. Sie war von dem Lärm angelockt worden und sofort herbeigeeilt. Schnell befreite sie ihren jüngsten Sohn von dem Kofferberg und half ihm hoch.

"Alles in Ordnung, Mum.", winkte er ab und versuchte sich von seiner Mutter zu befreien. Er konnte schließlich alleine aufstehen, was ihm auch ziemlich gut gelang.

"Warum schleppst du denn so viele Koffer durch das Netzwerk?", fragte Mrs Weasley verwundert und machte sich daran, die Gepäckstücke aufzustellen. Dabei fiel ihr das graue Haar in die Stirn. Sie klemmte es sich hinters Ohr.

"Das musst du Hermine fragen.", erwiderte Ron und machte sich daran, die Asche von seinem Umhang zu klopfen. Die Leute legten viel weniger Wert auf die Sauberkeit ihrer Kamine als noch vor zehn Jahren, fand er und schüttelte den Kopf, um auch die Asche aus den Haaren zu bekommen.

"Und wo ist Hermine?" Mrs Weasley sah sich suchend um, als ob ihre Schwiegertochter sich unter dem Tisch verstecken würde.

"Sie war direkt hinter mir.", erwiderte Ron und fing an, auf den Kamin zu starren, um seine Frau nicht zu verpassen. "Aber sie reist mit Cathy, deshalb ist sie langsamer." Sie benutzten nicht oft Flohpulver, deshalb hatte Hermine Angst, dass ihre Tochter sich in dem Netz verirren konnte.

"Komm, hilf mir mal, Ron!", forderte seine Mutter ihn auf. Sie wollte die Koffer auf die Seite schaffen, damit niemand anders darüber stolperte.

"Und? Wer von der Familie ist schon alles hier?", erkundigte sich Ron, während er versuchte, den schwersten anzuheben. Wie hatte er es vorhin nur geschafft, alle vier zusammen mit ihm in den Kamin zu bekommen?

"Bill, Fleur und die Kinder sind schon hier, sonst niemand.", erwiderte Mrs Weasley und ließ sich auf einen Stuhl sinken. "Fred und George haben im Dezember extra länger geöffnet, Harry hat noch im Ministerium zu tun, erzählte Ginny mir, deshalb werden sie erst gegen Abend kommen. Und dein Vater ist auch noch im Ministerium, diese Weihnachtsbilanz macht ihm ganz schön zu schaffen", erklärte Mrs Weasley.

"Percy kommt nicht?", fragte Ron vorsichtig. Er hatte nicht die geringste Lust, sich dieses Wochenende durch seinen Bruder ruinieren zu lassen.

Mrs Weasley schüttelte traurig den Kopf. "Nein, er wird wohl nicht kommen. Wir werden schon Glück haben, wenn er uns überhaupt eine Weihnachtskarte schicken wird.", sagte sie deprimiert. Es machte sie immer noch traurig, wenn sie daran dachte, wie sehr sich ihr drittältester Sohn von der Familie entfernt hatte. Aber dann wurde sie abgelenkt, weil sich das Feuer im Kamin grün färbte und Hermine und Cathy mit den beiden Reisetaschen im Feuer auftauchten.

"Gandma!", rief das Mädchen erfreut und lief zu ihrer Großmutter, die ein warmes Lächeln im Gesicht hatte. Die beiden umarmten sich. Mrs Weasley liebte alle ihre Enkelkinder sehr und freute sich immer, sie zu sehen, genauso wie ihre Kinder.

"Ihr habt aber lange gebraucht.", stellte Ron fest und versuchte Hermine von der Asche auf ihrer Nase zu befreien, indem er ihr einen Kuss auf dieselbige gab.

"Mir wurde unterwegs schwindelig, deshalb haben wir in einem Kamin einen Zwischenstopp eingelegt.", erklärte Hermine und stellte die Reisetaschen zu ihren Koffern. "Hallo, Molly.", begrüßte sie dann ihre Schwiegermutter und erhielt ebenfalls eine Umarmung.

"Du siehst blass aus.", stellte Mrs Weasley fest und musterte Hermine prüfend.

"Ich hab zu viel Arbeit im Moment.", sagte Hermine leichthin und ging zu ihren Koffern.

Mrs Weasley nickte verständnisvoll. "Ja, Arthur klagt auch ständig darüber. Diese Jahresbilanz kostet sehr viel Zeit.", sagte sie und strich Cathy über den Kopf, die suchend nach Krummbein Ausschau hielt.

"Wir wohnen wieder in meinem alten Zimmer?", wollte Ron wissen und zog seinen Zauberstab.

Seine Mutter nickte. "Ja, du und Hermine schlaft in deinem Zimmer, Ron. Cathy, Nathalie und Julien, schlafen in Charlies Zimmer, die Betten sind schon hergerichtet. Harry und Ginny werden in Ginnys Zimmer schlafen, Bill und Fleur in seinem alten und Fred und George auch in ihrem Zimmer.", erklärte sie und überlegte noch einmal, ob dann wirklich alle Familienmitglieder gut untergebracht waren.

"Okay." Ron nickte und richtete seinen Zauberstab auf die Gepäckstücke. "Lokomotor Koffer!", murmelte er und sofort fingen alle an zu schweben. "Kommst du mit Cathy oder bleibst du unten?", fragte er seine Tochter.

"Was?", fragte Cathy, die gerade Krumbein entdeckt hatte und ihn streichelte.

"Ob du gleich mitkommst nach oben, wollte ich wissen.", wiederholte Ron und verdrehte die Augen. Typisch seine Tochter, kaum lief ihr eine Katze über den Weg, nahm sie die Umwelt nicht mehr wahr.

"Ich bleib noch unten.", antwortete Cathy abwesend und graulte den alten Kater ihrer Mutter am Bauch.

"Wo sind Bill und Fleur eigentlich?", wollte Ron noch wissen. Hermine war schon nach oben gegangen.

"Die machen draußen mit den Kindern einen Spaziergang. Um sieben Uhr sind sie zurück, dann gibt es nämlich Abendessen.", erklärte sie und setzte sich zu ihrer Enkelin auf den Boden, um mit ihr und Krumbein zu spielen.

Ron ließ die Koffer nach oben schweben und folgte ihnen zu seinem Zimmer, wo Hermine es sich auf dem Doppelbett, das seit ihrer Hochzeit im Zimmer stand, bequem gemacht hatte. Bis auf das Bett hatte sich Rons Zimmer nicht verändert, an den Wänden hingen immer noch Chudley Cannons Poster, das leere Aquarium stand noch herum und der Käfig von Rons Eule war auch noch in irgendeiner Ecke zu finden.

"Ich glaube deine Mutter ist einsam.", stellte Hermine fest, streckte sich auf der Matratze aus und schloss die Augen.

"Wieso?", fragte Ron erstaunt und ließ die Koffer in einer Ecke auf den Boden knallen. Er setzte sich von der anderen Seite auf das Bett und blickte seine Frau neugierig an.

"Sie ist ziemlich allein hier draußen.", sagte Hermine und drehte sich zur Seite. Sie schlug die Augen auf und blickte Ron an.

"Aber sie hat doch Dad und die ganzen Tiere...", widersprach er.

Hermine verdrehte die Augen. "Ron!", sagte sie in einem Ton, als würde sie einem Kleinkind etwas erklären. "Sie ist die Mutter von sieben Kindern, es war immer etwas hier los, aber jetzt sind alle aus dem Haus, Arthur arbeitet viel und die paar Tiere sind kein wirklicher Ersatz."

"Und was soll ich da jetzt machen? Sollen wir hier einziehen, damit mehr los ist?", fragte Ron verständnislos.

"Das wollte ich damit nicht sagen, das war einfach nur eine Feststellung.", erwiderte Hermine und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Rons Hände verflochten sich in ihren Haaren und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. Der Kuss wurde sehr viel leidenschaftlicher, als sie erwartet hatten und sie genossen es beide sehr, aber als Rons Hand unter ihre Bluse wanderte, stoppte Hermine ihn. "Nicht hier.", sagte sie atemlos. "Wir sind schließlich im Haus deiner Eltern."

Ron grinste. "Na und?"

/-/

Um halb sieben kamen Ron und Hermine ins Wohnzimmer. Hermine hatte sich umgezogen und trug jetzt den Pullover, den Molly ihr letztes Weihnachten geschenkt hatte und auf dem relativ gut Cathys Gesicht zu sehen war. Molly hatte sehr lange an dem Pullover gestrickt, aber er war ihr auch außerordentlich gut gelungen.

Aus der Küche schwebten sehr wohlriechende Gerüche hinüber und auf dem Tisch stand ein Teller voller Weihnachtsplätzchen. Cathy saß auf der Couch und spielte - zur Überraschung aller - mit Krumbein. Pigwidgeon, Rons winzige Eule, flog in der Stube herum und flatterte auf seinen Besitzer zu.

"Hast du den ganzen Nachmittag mit Krumbein gespielt?", fragte Hermine überrascht. So gutmütig war ihr Kater sehr selten, aber zu ihrer Tochter schien er wohl einen guten Draht zu haben.

Cathy schüttelte den Kopf, braune Locken fielen ihr in die Stirn. Sie wischte sie unwirsch weg. "Nein, natürlich nicht! Ich hab auch mit Grandma gespielt und mit Pig, als er wiedergekommen ist.", widersprach sie ihrer Mutter und graulte das Fellknäuel.

Hermine setzte sich neben ihre Tochter auf das Sofa; sofort sprang Krumbein auf ihren Schoß und ließ sich von seiner Besitzerin streicheln. "Ach so.", sagte Hermine lachend.

In diesem Moment hörten sie, wie die Haustür geöffnet wurde. Die Kälte war sogar im warmen Wohnzimmer zu spüren. Der Kamin in der Küche wärmte das ganze Erdgeschoss gut durch.

"Es ist su kalt 'ier in England.", hörten alle eine sehr bekannte Stimme. Im nächsten Moment traten Bill und Fleur ins Wohnzimmer, beide in dicke Annoracks gehüllt. Ihre Haare waren voller Schnee, wobei der bei Fleurs silberblondem Haarschopf weitaus weniger auffiel als in Bills weasleyrotem Haar, das er wie üblich zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Die Narben von Greybacks Angriff fielen nicht mehr sehr auf, im St Mungos hatte man eine sehr gute Therapie dagegen entwickelt. Der Giftzahnohrring fehlte, laut Bill verhedderte er sich zu oft in seinem Schal.

"Onkel Bill!", rief Cathy fröhlich, sprang auf und umarmte Rons ältesten Bruder. Bill hob sie hoch und wirbelte sie durch die Luft, bis ihr schwindelig wurde und er sie wieder runterlassen musste. Dann wandte sie sich Fleur zu, umarmte sie aber nicht, weil sie wusste, wie pingelig ihre Tante war, wenn ihre Kleidung zerknitterte. "Hallo, Tante Fleur.", sagte sie deshalb etwas zurückhaltender.

"'allo, Casy.", begrüßte Fleur ihre Nichte. "Du bist schon wieder gewachsen, seit wir disch sum letzten Mal gese'en 'aben, oder?", fragte sie scheinbar interessiert.

Cathy nickte. Da sie sich vor einem halben Jahr zum letzten Mal gesehen hatten, war das mehr als nur wahrscheinlich.

Bill hatte inziwschen seinen Bruder begrüßt und seine Schwägerin auf die Wange geküsst. Ron versuchte bei Fleurs Begrüßung seinen klaren Blick zu behalten, was ihm sehr gut gelang, weil er Hermines steinerne Miene sehen konnte.

"Du 'ast sugenommen, 'ermine", begrüßte Fleur Rons Frau.

Hermine verdrehte die Augen und versuchte sich einen Kommentar zu verkneifen. Fleur begrüßte sie jedes mal so. "Es ist auch schön, dich zu sehen, Fleur.", erwiderte sie, ihre Stimme triefte vor Ironie.

"Wo sind Nathalie und Julien?", fragte Cathy gespannt. Sie verstand sich sehr gut mit ihrem Cousin und ihrer Cousine und freute sich immer, wenn sie sie wiedersehen konnte.

"Die sind noch vor der Tür, aber sie kommen gleich rein.", erwiderte Bill und schlüpfte aus seiner Jacke. Fleur tat es ihm nach und schüttelte ihren silberblonden Haarschopf. In diesem Moment wurde das Feuer im Kamin grün und Ginny tauchte auf. Langsam trat sie heraus und hielt sich dabei den kugelrunden Babybauch. Ihr Baby mochte diese Art des Reisens anscheinend nicht, so wie es sie dann immer trat.

Sie fing an zu strahlen, als sie Bill erblickte; er war schon immer ihr Lieblingsbruder gewesen. "Bill!", rief sie erfreut und umarmte den ältesten der Weasleygeschwister.

"Hallo, Schwesterherz.", erwiderte Bill lächelnd und verzog kurz darauf das Gesicht. "Aua. Ich glaube, mich hat gerade dein Baby getreten."

"Ich weiß", erwiderte Ginny lachend. "Es ist immer etwas aufgedreht, wenn ich mit Flohpulver gereist bin.", erklärte sie und ließ sich in den nächstbesten Sessel fallen. Beruhigend strich sie über ihren Bauch.

"Dann warn mich das nächste Mal bitte vor, okay?", bat Bill seine schwangere Schwester mit zugekniffenem Auge. "Und wo hast du deinen berühmten Ehemann gelassen?"

"Hier.", erwiderte Harry und trat ebenfalls aus dem Kamin.

Das Begrüßen ging von vorne los und wurde noch schlimmer, als Nathalie und Julien hinzu kamen.

"Du bist schon über den Geburtstermin 'inaus, oder, Ginny?", wollte Fleur fünfzehn Minuten später wissen, als alle Erwachsenen auf dem Sofa saßen und die Kinder wieder mit Pig und Krumbein spielten.

"Wieso?", fragte Ginny in sehr aggressivem Ton. Wenn es um ihre Figur ging, dann war sie immer etwas gereizt. "Der Geburtstermin ist erst im Januar."

"Wirklisch?", fragte Fleur überrascht und musterte Ginnys Leibesumfang nochmal genau. "Dafür ist ihr Bausch aber schon serr gross, oder?", fragte sie ihren Mann. Harry machte hinter Ginnys Rücken wilde Gesten, damit sie sich doch bitte von diesem heiklen Thema entfernen würden, aber Fleur bemerkte sein wildes Herumgefuchtel nicht. "Isch meine, bei einem Baby kann man dosch gar nischt so dick sein, oder? Das müssten doch mindestens Swillinge sein, wenn nischt sogar Drillinge."

Alle machten sich auf das kommende Donnerwetter bereit, das sicher kommen würde, nach Fleurs Worten, aber zur Überraschung aller blieb Ginny völlig ruhig. Sie streichelte abwesend ihren Bauch und starrte zum Kamin hin.

"Hat sie es nicht gehört?", fragte Ron flüsternd seinen besten Freund.

Harry zuckte mit den Achseln. "Wahrscheinlich.", flüsterte er zurück. "Sonst würde sie Fleur jetzt an die Gurgel gehen.", sagte er überzeugt. Harry kannte die Stimmungsschwankungen seiner Frau ganz genau. Er war in den letzten Monaten schon sehr oft in den Genuss gekommen, sie mitzuerleben.

Bill stand auf und zog seine Frau mit sich die Treppe nach oben. Er wollte weiteren Schaden vermeiden, er kannte seine Schwester und seine Frau sehr gut.

"Wow, Schwesterherz, wenn du noch mehr zunimmst, dann platzt du bald.", hörten sie eine Stimme vom Kamin aus. Fred war gerade angekommen und grinste alle der Reihe nach an. Harry schloss schicksalsergeben die Augen, während Hermine an Rons Schulter gelehnt vor sich hindöste.

Ginny reagierte nicht, sie starrte weiter auf die Wand. Sie schien gar nichts von ihrer Umwelt wahrzunehmen. Fred starrte seine Schwester verwirrt an, warum erwiderte sie nicht irgendetwas oder hexte ihm einen Fluch auf den Hals?

Auch Harry war misstrauisch geworden und tippte seiner Frau vorsichtig auf die Schulter. "Ähm ... Ginny ... ?"

Ginny schreckte hoch und schaute Harry verwirrt an. "Was ist los? Hast du was gesagt? Entschuldige, ich war in Gedanken...", murmelte sie und schaute ihren Mann fragend an.

Harry seufzte erleichtert. Das war die Erklärung dafür, warum sie sich weder bei Fleurs noch bei Freds Worten aufgeregt hatte.

"Mach mal Platz, Fred.", sagte George, der jetzt ebenfalls im Kamin erschienen war und dem sein Zwillingsbruder den Weg versperrte. Fred trat zur Seite und so konnte George auch in das warme Zimmer treten. "Danke Fred. Ich hatte schon das Gefühl, dass mein Umhang brennen würde.", erklärte er und kam ganz ins Wohnzimmer. Enttäuscht stellte er fest, dass kein Platz mehr auf dem Sofa oder in den Sesseln war. Deshalb setzte er sich kurzerhand einfach im Schneidersitz auf den Boden, George tat es ihm nach.

Alle hoben zur Begrüßung nur die Hand, umarmt wurde in der letzten Stunde schon genug.

"Hermine, hat sich Cathy über die Geschenke gefreut, die Harry geholt hat?", wollte Fred wissen und blickte seine Schwägerin interessiert an. Er mochte seine Nichte Cathy sehr gerne, die zum Glück nicht Hermines Verhalten bezüglich ihrer Streiche geerbt hatte und immer als potentieller Tester ihrer neuesten Artikel in Frage kam.

Hermine hatte sich aufgesetzt und nickte. "Ja, sie hat sich sehr gefreut, danke.", lächelte Hermine und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ron legte einen Arm um sie. "Danke, dass ihr uns die Geschenke umsonst gegeben habt.", fügte sie noch hinzu und rückte etwas näher zu ihrem Mann. Sie mochte seine Nähe und seinen Geruch sehr gerne, besonders, wenn sie im Fuchsbau waren, was sie immer an ihre Teenagerzeit erinnerte.

"Für unsere Nichte ist uns nichts zu teuer, oder George?", fragte Fred grinsend seinen Bruder.

"Genau, Fred. Du hast Recht. Unsere liebe kleine Nichte, die so ganz anders ist als ihr Daddy.", neckte George seinen kleinsten Bruder. Fred nickte zustimmend.

"Ich möchte gar nicht wissen, wie deine Kinder sein werden, wenn du mal eine Frau finden solltest.", entgegnete Ron leichthin und gab Hermine einen Kuss auf die Stirn.

"Wenn du meinst, Ronnie. Ich möchte dir noch mitteilen, dass du durch diese Aussage auf unserer Geschenkeliste auf den untersten Platz kommst, hinter Dolores Umbridge.", erklärte George mit strafender Miene.

Ron verzog das Gesicht. "Das tut weh.", meinte er.

Mrs Weasley kam aus der Küche und strahlte die Familie reihrum an. Sie warf einen Blick auf die große Uhr, die jetzt einige Zeiger mehr hatte, auf denen unter anderem Harry, Nathalie, Julien und Cathy abgebildet waren. Nur Fleur war nicht dabei. Mrs Weasley und sie verstanden sich zwar erheblich besser seit Bill von Greyback angegriffen worden war und die Kinder auf der Welt waren, aber trotzdem würde ihr Verhältnis nie so gut sein wie das zu ihrer anderen Schwiegertochter - Hermine. Mit Percys Frau Penelope Clearwater, jetzt Weasley, hatte sie kaum Kontakt, was ihr doch mehr zu schaffen machte als sie zugab. Alle Zeiger der Uhr, bis aus Percys, verständlicherweise, und Mr Weasleys, zeigten auf Zuhause, was mehr als selten der Fall war.

"Das Essen ist fertig.", sagte sie fröhlich. Man konnte sehen, wie glücklich sie war, dass wieder Leben im Fuchsbau war.

"Aber Dad ist noch nicht da, oder?", fragte George verwirrt und schaute seine Geschwister fragend an. Alle schüttelten den Kopf.

Mrs Weasley winkte ab. "Das ist egal. Ich habe Arthur heute morgen gesagt, dass wir um sieben Uhr essen und wir werden um sieben Uhr essen!", sagte sie bestimmend und ging zur Treppe. "Bill! Fleur! Cathy, Julien, Nathalie, das Essen ist fertig!", rief sie laut nach oben. Ihre Stimme hallte im Wohnzimmer so laut, dass alle Anwesenden sich die Ohren zuhielten. "Also los, setzt euch schon mal an den Tisch! Ron, würdest du bitte den Tisch decken?"

Ron seufzte genervt, als er aufstand. Fred und George sahen ihn schadenfroh an.

"Und bitte mach das ohne Magie, ja? Beim letzten Mal sind so viele Teller kaputt gegangen.", mahnte Mrs Weasley ihn und verschwand wieder in der Küche, aus der es jetzt wirklich verheißungsvoll duftete.

"Genau, ohne Magie, Ronnie!", sagte Fred lachend zu seinem Bruder und hob mahnend den Zeigefinger.

"Ihr seid wirklich gemein, ihr zwei.", sagte Ginny missgelaunt und versuchte sich aus dem Sessel hochzustemmen.

"Sollen wir dir einen Gabelstapler herbeizaubern, Schwesterherz?", fragte George hilfsbereit seine kleine Schwester. Ginny schüttelte den Kopf und warf ihrem Bruder einen Blick á la Mrs Weasley zu.

"Soll ich dir meinen Flederwichtfluch auf den Hals hetzen?", fragte sie sauer und zog ihren Zauberstab. Harry legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter, aber seine Frau schüttelte sie ab. Hermine beobachtete die Szene kopfschüttelnd und fragte sich, wie die Weasleys es schafften, immer noch zu solchen Kinderein im Stande zu sein, die sie eigentlich so liebenswürdig machten.

"Ahh, das würde ich an deiner Stelle nicht tun, Ginevra. Was würde Mum dann von dir denken?", widersprach George.

"Dass ihr eure arme kleine schwangere Schwester zur Weißglut getrieben habt und sie keinen anderen Weg hatte, sich zu wehren.", erklärte Ginny ruhig, entschloss sich dann aber, ihre Brüder doch in Ruhe zu lassen und sich an den Tisch zu setzen, den Ron inzwischen maulend gedeckt hatte.

Das Essen verlief sehr lustig und alle fühlten sich an die guten alten Zeiten erinnert, wie damals, als sie alle zur Quidditschweltmeisterschaft aufgebrochen waren. Es waren diese schönen Momente, in denen man sehr gerne Teil einer Großfamilie war. Trotz der Abwesenheit von Mr Weasley war es bis jetzt ein sehr schöner Abend. Und er wurde noch besser, als sich der Zeiger mit Arthurs Gesicht von Arbeit erst auf Unterwegs und dann auf Zuhause wanderte.

Es gab einen Knall und das Oberhaupt der Weasleys stand mit einem strahlenden Gesicht im Wohnzimmer. Er freute sich genauso sehr wie seine Frau, wenn das Haus voll und somit auch viel gemütlicher war. In den Händen hielt er einen mittelgroßen buntbedruckten Pappkarton.

"Arthur, du kommst spät.", tadelte Mrs Weasley ihren Mann und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Trotzdem stand sie auf und füllte in der Küche noch einen Teller mit der übriggebliebenen Suppe.

"Ja, ich weiß, Schatz, es tut mir Leid.", sagte Arthur entschuldigend und stellte mit gewichtiger Miene den Karton auf den inzwischen abgedeckten Esstisch. "Ich war noch in dem Muggelsupermarkt zwei Straßen vom Ministerium entfernt. Ich dachte, wenn die Kinder alle schon mal da sind, könnte ich zur Feier des Tages noch etwas besonderes kaufen und da habe ich etwas tolles gefunden!", erklärte er begeistert und stellte die Suppe, die seine Frau ihm reichte, achtlos an die Seite.

"Und was hast du gefunden?", fragte Mrs Weasley mit skeptischer Miene. Sie war noch nie ein Fan von dem Muggelwahn ihres Mannes gewesen. Der Rest seiner Familie jedoch musterte ihn gespannt.

"Einen Weihnachtsbaum!", sagte Arthur mit einer Miene, als hätte ihm der Weihnachtsmann das größte und schönste Geschenk der Welt gegeben.

"Einen Weihnachtsbaum?", fragte Mrs Weasley misstrauisch und musterte die Pappschachtel mit einem Gesichtsausdruck, den Harrys Tante Petunia immer aufsetzte, wenn sie einen besonders hartneckigen Schmutzfleck entdeckt hatte. "In dieser kleinen Kiste? In einem Muggelsupermarkt?!"

"Molly, Schatz, der funktioniert wirklich toll. Ich habe es dort selbst gesehen. Und weil wir doch dieses Jahr keinen eigenen Baum haben, dachte ich, wir könnten so einen haben.", erklärte Mr Weasley begeistert und öffnete den Karton. Er hiefte ein kleines Plastikbäumchen heraus, das laut Packung Zweige aus grünen Glasfasern hatte, die in verschiedenen Farben flackern konnten. "Sieht der nicht toll aus?", fragte er erwartungsvoll seine Frau.

Mrs Weasley starrte ihren Mann entsetzt an. "Ist das dein Ernst?! Wie soll der denn funktionieren?"

"Oh, das ist ganz einfach, Liebling.", sagte Mr Weasley sofort und betrachtete den Baum von allen Ecken. "Hier ist so eine Schnur mit einem Stecker dran. Das ist wirklich ganz einfach, hat die Verkäuferin gesagt."

"Arthur, wie stellst du dir das vor? Wir haben hier doch gar nicht diese ... diese Löcher in der Wand, die man für diese komischen Stecker braucht." Durch ihre zahlreichen Besuche bei Ron und Ginny, die beide in Muggelwohnungen wohnten, war sie schon etwas vertrauter mit Steckern und allem, was so dazugehörte.

Arthur machte ein Gesicht, als ob im jemand seine Batteriesammlung geklaut hätte. "Oh.", hauchte er traurig. "Da hast du natürlich Recht, Liebling, das habe ich gar nicht bedacht." Langsam schon er Baum und Karton von sich und wandte sich seiner abgekühlten Suppe zu.

Mrs Weasley ging beruhigt zu ihrem Platz zurück. Sie hatte ungern Muggelsachen im Haus.

Hermine beobachtete traurig, wie niedergeschlagen ihr Vater war und überlegte, ob sie nicht einen Zauber kannte, der eine Steckdose ersetzte. Sie sprang auf, zückte ihren Zauberstab, richtete ihn auf den Baum, der nach einigen Sekunden wirklich in verschiedenen Farben erstrahlte, so, wie es die Packung und die nette ältere Verkäuferin versprochen hatten.

Arthur fiel Hermine um den Hals. "Vielen Dank.", sagte er glücklich. "Sag's den anderen nicht, aber du bist meine Lieblingsschwiegertochter.", flüsterte er ihr ins Ohr. Hermine lächelte.

"Hab ich gern gemacht, Arthur.", flüsterte sie zurück und setzte sich dann wieder neben Ron.

Auch Mr Weasley setzte sich wieder auf seinen Stuhl und aß nun mit wesentlich mehr Begeisterung seine Suppe, wobei er dem Weihnachtsbaum immer wieder verzückte Blicke zuwarf. "Molly, diese Suppe schmeckt wirklich vorzüglich!"

TBC...


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