von ChrissiTine
3. Dezember: Die hohe Kunst des Kochens
"Um Himmels Willen, was war das?", fragte Hermine erschrocken und versuchte ins Wohnzimmer zu sehen. Sie konnte nicht weg vom Herd, sonst würde der Braten verkohlen.
"Nichts passiert, Hermine, der eine Teller stand nur zu nahe am Rand.", rief Ron Hermine zu und versuchte nicht zu schuldig zu klingen. Er hatte aber auch nicht ahnen können, dass so ein kleines Streifen mit seinem Ellbogen gleich dafür sorgen würde, dass der Teller auf dem Boden landen würde.
"Du bist schlimmer als Cathy.", erwiderte Hermine kopfschüttelnd und bemerkte leicht beunruhigt, dass die Suppe viel mehr blubberte, als sie es sollte. Sie eilte zum Küchentisch und blätterte fieberhaft in einem Kochbuch, das ihr ihre Schwiegermutter einmal geschenkt hatte. Da muss doch irgendetwas stehen ... Urplötzlich fing sie an zu grinsen. Die kompliziertesten Zaubertränke konnte sie ohne viel Mühe brauen, aber solche einfachen Gerichte bereiteten ihr Probleme. Aber sie hatte auch nicht so viel Praxis, da ihr oft die Zeit fehlte und Arthur ihnen vor Jahren begeistert eine Mikrowelle organisiert hatte, weil er gedacht hatte, dass es die neue Sache auf dem Muggelmarkt war ...
Ron hatte inzwischen den kaputten Teller wieder heilgezaubert und ganz weit vom Rand entfernt hingestellt, damit er nicht wieder herunterfiel. Er betrachtete, nicht ohne ein bisschen Stolz, den gedeckten Tisch, den er liebevoll mit einigen Tannenzweigen dekoriert hatte und er fand, dass er sehr gut gelungen war. Aber schließlich kamen auch Ginny und Harry zum Essen und seine kleine Schwester war in den letzten Wochen in keiner besonders guten Stimmung gewesen. Armer Harry, bemitleidete er seinen Lieblingsschwager im Stillen, aber da mussten alle Männer durch, wenn sie Väter wurden.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich einen Schrei hörte. Erst dachte er, es sei Hermine, die es irgendwie geschafft hatte, ihre Topflappen anzuzünden, aber dann erkannte er die Stimme seiner Tochter.
"Daddy!"
Ron standen beinahe die Haare zu Berge, weil er sich fragte, warum seine Tochter so ängstlich nach ihm rief. Mit drei Schritten war er bei ihrer Zimmertür angelangt und riss sie auf. Er atmete erleichtert aus, er dachte schon, ihr wäre etwas passiert, dabei schwebte 'nur' ihr Teppich durch das Zimmer.
Cathy blickte ihren Vater entschuldigend mit großen Augen an. "Entschuldige Dad, das wollte ich nicht. Ich hab gar nichts gemacht und plötzlich ist das Ding einfach geflogen. Ich musste mich ducken, weil das sonst gegen meinen Kopf geknallt wäre. Kannst du den Teppich wieder runterholen?", fragte sie leicht ängstlich.
Ron nickte grinsend, zog seinen Zauberstab, murmelte den Gegenfluch und sorgte dafür, dass das bunte Stück Stoff sanft zu Boden segelte. Er kniete sich neben das achtjährige Mädchen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Das war toll gezaubert, mein Schatz.", sagte er stolz und warf noch einen Blick auf den Teppich.
Cathy fing an zu strahlen. "Du meinst ich hab gezaubert?", fragte sie erstaunt. "So richtig gezaubert wie du und Mum?", rief sie begeistert und erschrocken zugleich und starrte ihren Vater an.
Ron nickte, er war nicht minder aufgeregt. Er hatte zwar schon manche kleinen Anzeichen von Cathys Zauberei miterlebt, aber das hier war ein richtiger Schwebezauber gewesen. Er war so stolz auf sie. "Komm, das müssen wir deiner Mutter erzählen.", rief er glücklich und nahm ihre Hand. Er stand auf und zog sie mit sich hoch und aus dem Kinderzimmer. "Hermine?!", rief er laut.
"Was ist denn? Hast du wieder etwas runtergeworfen?", kam Hermines Stimme, die leicht überfordert klang, aus der Küche.
"Nein, es ist was anderes. Was ganz tolles.", erwiderte Ron und eilte in die Küche. Vor lauter Qualm konnte er gar nichts sehen. "Hermine?", fragte er misstrauisch und suchte den Rauch nach seiner Frau ab.
"Was ist denn?", fragte sie genervt. Ihre Haare schienen noch buschiger zu sein als sonst, als sie in dem Dunst auftauchte.
"Brauchst du vielleicht Hilfe?", fragte Ron vorsichtig und versuchte den Herd zu entdecken.
"Wie kommst du darauf, Ron?", sagte sie augenverdrehend und verschwand wieder. "Ich wollte die Küche nur neu dekorieren, gefällt's dir nicht?", sagte sie sarkastisch.
"Doch schon.", erwiderte er vage und fächelte etwas von dem Rauch vor sich weg. "Ich würde nur gerne etwas davon sehen."
Einen Moment später spürte er ein schweres Gewicht auf seinem Fuß. Es hatte eine Stichflamme gegeben und Hermine war erschrocken nach hinten gesprungen.
"So, jetzt reicht's mir.", murmelte Ron und zog entschlossen seinen Zauberstab, aber Hermine bremste ihn.
"Nicht, Ron. Nimm lieber den Feuerlöscher, bei solchen Bränden weiß man nie...", sagte sie angespannt. Ron nickte und eilte durch das Wohnzimmer auf den Flur hinaus. Cathy hatte sich erschrocken aus der Küche zurückgezogen und beobachtete ihre Eltern nun mit einem mulmigen Gefühl.
/-/
Zehn Minuten später war alles in der Küche mit weißem Schaum zugedeckt. Es sah aus, als hätte es geschneit. Hermine blickte beschämt auf das Ganze und nahm sich fest vor, bei Molly etwas Unterricht im Kochen zu nehmen und bis dahin einfach Ron kochen zu lassen, der das um einiges besser als sie konnte.
"Mum?", fragte Cathy vorsichtig und sah in das erhitzte Gesicht ihrer Mutter, das von zerzausten Haaren umrahmt wurde. "Darf ich das wenigstens in der Schule erzählen?"
Hermine lächelte. Ihre Tochter schaffte es doch immer wieder, sie aufzumuntern. Genau wie Ron ...
Sie nickte. "Ja, das darfst du. Das hat mit Zauberei nichts zu tun gehabt.", sagte sie wehmütig. "Ich hoffe doch, du hast jetzt kein zu schlechtes Bild von deiner Mutter.", murmelte sie leise.
Cathy schüttelte entschieden den Kopf. "Du bist cool, Mum. Keine meiner Freundinnen hat eine Mutter, die die ganze Küche in Brand setzt.", erklärte sie begeistert.
Hermine lachte. "Darauf wette ich." Sie setzte sich an den schön gedeckten Tisch. "Ich hoffe, es ist keine zu lange Schlange beim Chinesen.", seufzte sie. Ron hatte vorgeschlagen, als Alternative von dort Essen zu holen, schließlich kamen Harry und Ginny bald und die sollten etwas essen, zumal Ginny sonst sehr ungemütlich werden konnte.
Wie auf's Stichwort klingelte es auch schon an der Tür. Cathy lief schnell dorthin und stellte sich erst einmal auf Zehenspitzen, um durch den Spion zu blicken. Sie erkannte ihren Onkel und ihre Tante und riss die Tür auf. Sie freute sich immer, wenn Harry und Ginny kamen.
"Hallo, meine Süße.", wurde sie von ihrer Tante begrüßt, die ihr über den Kopf strich, weil sie sich nicht herunter beugen und ihre Nichte umarmen konnte.
Harry dagegen konnte und tat es auch. Er hob sie hoch, Cathy quietschte. "Hi, Onkel Harry.", sagte sie begeistert und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Ginny beobachtete die beiden lächelnd und setzte sich zu Hermine an den gedeckten Tisch.
"Na, Cathy, wie geht's dir?", fragte Harry interessiert und musterte seine Nichte. Sie sah wirklich nicht wie eine Weasley aus, schon allein, weil ihr Haar nicht den ganz typischen Rotstich hatte sondern eher Hermines Haarfarbe ähnelte. Aber die Sommersprossen waren eindeutig von Ron.
"Super. Ich hab gezaubert!", erklärte sie begeistert.
Hermine schaute überrascht von ihrem Teller auf und musterte ihre Tochter. "Was? Du hast gezaubert?", fragte sie erstaunt. "Wann?"
"Vorhin. Dad wollte dir das gerade erzählen, als das mit der Küche passiert ist.", erklärte sie und bedeutete Harry, dass er sie wieder herunter lassen sollte, was er auch schnell tat, denn sie war wirklich schwerer als früher.
"Ach das wollte Ron mir erzählen.", überlegte Hermine.
"Was war denn mit der Küche?", erkundigte sich Ginny interessiert und schob ihren Stuhl etwas nach links, um einen Blick in die Küche zu werfen. "Was ist da denn passiert?", fragte sie grinsend. Auch Harry riskierte einen Blick.
"Küchenbrand.", vermutete er und grinste ebenfalls.
"Aber nur ein kleiner.", verteidigte sich Hermine. "Der Braten hat irgendwie Feuer gefangen, ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte.", erklärte sie und schaute peinlich berührt wieder auf ihren Teller.
Harry setzte sich neben seine Frau und Hermine gegenüber. Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Du kannst die kompliziertesten Tränke brauen, aber kochen kannst du nicht.", sagte er lachend.
"Man kann eben nicht alles im Leben.", verteidigte seine beste Freundin sich. "Ich sollte wohl einfach bei Vielsafttränken bleiben, die kann ich wenigstens.", seufzte sie.
"Solange du sie nicht im Klo der Maulenden Myrte braust, ist mir das Recht. Obwohl ich glaube, sogar deine Suppe wird besser als dieses Zeug schmecken.", überlegte Harry und erinnerte sich an den scheußlichen Geschmack dieses Trankes. Aber glücklicherweise hatte er ihn nie wieder einnehmen müssen.
"Da wäre ich mir nicht so sicher.", wandte Ginny ein und kicherte. Heute war einer der seltenen Tage ihrer Schwangerschaft, an denen sie gut gelaunt war.
"Mum, wer ist die Maulende Myrte?", wollte Cathy wissen und blickte von ihrem Onkel zu ihrer Mutter.
"Die Maulende Myrte ist ein Geist aus Hogwarts.", erklärte Hermine. "Sie ist schrecklich maulig, das einzige Thema, was ihr wirklich gefällt, ist ihr Tod."
"Ja, da taut sie immer richtig auf, die Gute.", erinnerte sich Harry. Er hatte versucht, ihr möglichst aus dem Weg zu gehen, meistens war ihm das auch gelungen, wenn auch nicht immer.
Man hörte, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde und einen Moment später tauchte Ron, mit drei Tüten bepackt, im Türrahmen auf. "Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, aber es gab eine größere Schlange als ich dachte.", erklärte er und stellte die Tüten auf einem der freien Stühle ab. Er holte die Pappkartons heraus und stellte sie auf den Tisch.
Ginny schnappte sich einen der ersten, öffnete ihn und musterte prüfend den Inhalt. Dann griff sie zur Gabel.
"Ich hab auch Stäbchen mitgebracht.", versuchte Ron seine Schwester zu bremsen und zog auch die noch aus der Tüte, aber Ginny schüttelte den Kopf.
"Spinnst du? Wenn ich mit Stäbchen esse, dann brauche ich zehn Minuten, bis ich endlich etwas in meinen Mund bekommen habe und das ist eindeutig zu lange.", protestierte sie und fing an zu essen. Auch Cathy nahm sich ihre Gabel, mit Stäbchen hatte sie einige Probleme und so war schon öfters etwas auf dem Boden gelandet.
Hermine, Ron und Harry allerdings verzichteten auf ihr übliches Besteck und griffen zu den Stäbchen. Harry konnte nach etwas Übung sehr gut mit ihnen umgehen und auch Hermine hatte kaum Probleme damit. Ron war ein wahres Naturtalent darin, auch wenn er manchmal zu schnell aß und deshalb die Hälfte wieder herunterfiel.
Und so war es auch dieses Mal, ein Fleischbällchen rutschte ihm heraus, er versuchte die Stäbchen noch schnell zusammen zu drücken. Dadurch hatte das Bällchen so viel Schwung, das es nach oben flog. Ron riss geistesgegenwärtig den Mund auf und fing es mit so auf. Genüsslich kaute er darauf herum.
"Das war klasse, Dad.", sagte Cathy begeistert und grinste.
Hermine, die das Fleischbällchen schon an der Decke kleben gesehen hatte, seufzte erleichtert. "Glück gehabt.", meinte sie.
Ron grinste. "Das war doch kein Glück, das hab ich alles geplant.", behauptete er.
"Wärst du Fred oder George, würde ich dir das sogar glauben.", erwiderte Hermine lächelnd und strich ihm zärtlich über die Hand. "Was hat Cathy jetzt eigentlich gezaubert?", wollte sie nun wissen, weil sie sich wieder daran erinnerte, was ihre Tochter vorhin erzählt hatte.
"Sie hat ihren Teppich schweben lassen.", sagte Ron, der sofort wieder begeistert war von den magischen Künsten seiner Tochter.
"Wirklich?", sagte Hermine und klang nicht minder stolz. "Das ist ja toll, mein Schatz.", sagte sie zu Cathy, die angefangen hatte zu strahlen.
Auch Harry und Ginny schienen beeindruckt zu sein und lobten ihre Nichte. "Das ist wirklich toll, Cathy.", sagte er und strich ihr über den Kopf.
"Danke, Onkel Harry.", sagte das Mädchen stolz. "Ich weiß auch nicht, wie ich das gemacht habe. Ich hab einfach nur mit meiner Puppe gespielt und plötzlich hat der Teppich hinter mir angefangen zu fliegen."
"Ich weiß, was du meinst.", erwiderte Harry. "Einmal hab ich mich im Zoo einfach nur mit einer Schlange unterhalten und dann war plötzlich die Glasscheibe des Terrariums weg.", erzählte er erinnerungsselig. Ginny schlug ihm auf den Arm. "Was soll das denn?", fragte er sauer.
"Sowas erzählt man Kindern doch nicht.", sagte sie ermahnend.
"Ach komm, als ob sie mir das nachmachen könnte. Sie kann doch gar nicht mit Schlangen sprechen.", verteidigte sich Harry. "Und unser Baby hat viel zu viel Fruchtwasser in den Ohren, das hört solche Sachen gar nicht."
"Du kannst mit Schlangen sprechen? Kann ich das auch oder kann man das lernen?", erkundigte sich Cathy interessiert.
Harry schüttelte lachend den Kopf. "Lernen kann man sowas nicht. Das ist ... genetisch bedingt."
"Schade." Cathy sah enttäuscht aus. Mit Schlangen sprechen, das klang sehr faszinierend und war bestimmt interessant. "Wird das Baby das auch können?"
"Gute Frage." Harry sah von Ginny zu Ron und anschließend zu Hermine. Keiner schien eine Antwort zu wissen.
"Also ich würde sagen, Harry, da Parsel bei dir nicht genetisch bedingt ist sondern nur von einer anderen Person auf dich übertragen wurde, kannst du es an deine Kinder nicht weitergeben.", überlegte Hermine und lehnte sich nachdenklich in ihrem Stuhl zurück. "Aber das ist jetzt nur meine Vermutung, ich sollte diese Frage an die Forschungsabteilung im Mungos weiterreichen, die würden sich bestimmt für so etwas interessieren."
"Wenn euer Baby auf der Welt und größer ist, dann werdet ihr ja sehen, ob es Parsel kann oder nicht.", meinte Ron und spießte eines der Fleischbällchen jetzt mit seinem Stäbchen auf.
Harry und Ginny nickten. Cathy hatte da eine sehr interessante Frage gestellt, aber das machte sie oft, denn ihr Interesse für die magische Welt war unglaublich groß, da sie durch Hermines Erziehung ein ziemliches Muggelleben führte, in dem Magie nicht so oft vorkam wie im Fuchsbau, was aber auch Ron lieber war, denn so kannte sich seine Tochter gleichermaßen in der Muggel- und der Zaubererwelt aus.
"Und habt ihr jetzt alles für das Baby?", wechselte Hermine das Thema und trank einen Schluck Kürbissaft.
"Ja, so ziemlich. Aber weil wir immer noch nicht wissen, was es wird, haben wir nur neutrale Sachen gekauft.", erklärte Ginny, begutachtete das Essen in einer der anderen Schachteln und überlegte, ob sie sich danach wohl übergeben musste. "Aber in der Hexenwoche steht ein sehr guter und haltbarer Farbzauber, damit kann ich die Sachen immer noch umändern."
"Also mir gefallen sie so, wie sie sind.", wandte Harry ein.
Ginny verdrehte die Augen. "Das schon, aber ich möchte vermeiden, dass mich Leute auf der Straße ansprechen und sagen, was haben Sie denn da für ein hübsches Mädchen, wenn es ein Junge ist.", erklärte sie und stellte die Schachtel in weite Ferne, denn schon alleine den Geruch fand sie alles andere als angenehm.
"Wenn die Kinder noch ganz klein sind, dann raten die Leute doch sowieso nur.", meinte Ron und nahm sich die Schachtel, die Ginny nicht gewollt hatte. "Ich bin einmal mit Cathy spazieren gegangen, da war sie einen Monat alt, vier Leute haben sie für ein Mädchen gehalten und vier für einen Jungen.", erzählte er. Cathy schaute ihren Vater erstaunt an.
"Ich habe wie ein Junge ausgesehen?", fragte sie und blickte erschrocken drein.
"Schatz, in dem Alter sehen alle Babys gleich aus. Und du hattest damals noch ziemlich wenig Haare, du hast tatsächlich wie ein Junge ausgesehen.", überlegte Ron und lächelte, als er sich daran erinnerte, wie süß seine Tochter als Baby ausgesehen hatte.
"Du hast dir doch deine Babyfotos so oft angesehen.", sagte Hermine und lächelte genau wie Ron.
Ginny hatte Harrys Hand ergriffen und sie zärtlich gedrückt. Bald würden sie auch so sein wie ihr Bruder und ihre Freundin, eine richtige kleine Familie mit einem tollen Kind. Sie freute sich schon sehr darauf und Harry auch.
"Ich finde, ich habe immer wie ein Mädchen ausgesehen.", sagte Cathy entrüstet und starrte ihre Eltern sauer an. Wie konnten sie nur behaupten, sie hätte wie ein Junge ausgesehen?
"Ja, weil du wusstest, dass du ein Mädchen bist. Und es ist doch eigentlich auch egal. Jetzt erkennt man auf den ersten Blick, dass du ein Mädchen bist.", versuchte Hermine ihre Tochter zu besänftigen. Glücklicherweise klappte es sogar und die Fünf wandten sich anderen Themen zu.
/-/
"Endlich fertig.", seufzte Hermine erleichtert und steckte ihren Zauberstab weg. Sie hatte die letzte halbe Stunde damit verbracht, die Küche wieder benutzbar zu zaubern. Dieser Feuerlöschschaum war hartnäckiger als er aussah.
Sie stand im Türrahmen und begutachtete ihr Werk. Ron, der gerade aus Cathys Zimmer kam, sah seine Frau dort stehen und lächelte. Sie sah so hübsch aus, die buschigen Haare, die sie seit einiger Zeit mit einem speziellen Shampoo behandelte, sodass sie weniger voll und buschig und eher lockig aussahen, hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie hatte eine gute Figur, nicht so schlank wie manche von diesen 'Hungerhaken', wie seine Mutter sie bezeichnete, sondern genau richtig, obwohl sie in den letzten Wochen etwas zugenommen hatte, jedenfalls kam es Ron so vor.
Er ging zu ihr, stellte sich hinter sie und umarmte sie. Er warf einen Blick in die blitzsaubere Küche und pfiff bewundernd. Hermine schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus.
"Also eines steht fest, Hermine, kochen kannst du nicht - aber zaubern umso besser.", sagte er leise.
Hermine öffnete ihre Augen wieder und lachte. "Da hast du Recht, Ron. Aber man muss nicht alles können.", erwiderte sie.
Ron grinste. "Und das aus deinem Mund."
"Ich bitte dich, ich kann doch längst nicht alles.", widersprach Hermine. "Wahrsagen kann ich nicht und ich bin auch nicht besonders scharf drauf, kochen auch nicht und Skifahren schon gar nicht.", zählte sie auf (und suchte nach weiteren Dingen).
"Jaah, selbst du bist nicht perfekt.", sagte Ron und fing an ihren Hals zu küssen. "Und gerade das ist das Beste an dir." Sie war ihm in Hogwarts anfangs perfekt vorgekommen, sie hatte im Unterricht alles gekonnt, wusste alles und nichts schien ihr etwas auszumachen. Doch schon bald war er eines besseren belehrt worden, in der ersten Klasse bei Halloween, als sie sich wegen einer verletzenden Bemerkung von ihm weinend auf dem Mädchenklo eingeschlossen hatte. Sie war ihm bis dato immer so unnahbar vorgekommen, doch da hatte er eine andere Seite von ihr kennen gelernt und er hatte erkannt, dass hinter ihrer anfangs so harten (oder besser gesagt besserwisserischen) Schale ein wirklich weicher Kern war.
"Ich bin alles andere als perfekt und das weißt du auch, Ronald Weasley.", murmelte sie, drehte sich um und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Er legte seine Hände auf ihre Hüften und zog sie näher zu sich.
"Oh ja, das weiß ich.", sagte er ganz leise, bevor er sie leidenschaftlich küsste. Ihre Knie wurden weich, als sie den Kuss erwiderte und langsam mit ihm in Richtung Schlafzimmer stolperte.
TBC...
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A/N:
*Lilymaus*: Danke für deinen Kommentar.
whomping willow: Danke auch dir für deinen Kommentar.
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