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Die Überwindung - Kleine und große Opfer

von iome

@Alabaster: Ja, Harry kommt zur Besinnung. Severus hat da wohl ganz ähnlich gedacht, wie Du. Die Versöhnung muss stattfinden, solange es die Möglichkeit dazu noch gibt. Harry wird sich jetzt auch ganz sicher versöhnen wollen. Doch ob Hermine das auch will?

@Lady Violett: Es war zwar nur ein kleiner mitternächtlicher Besuch, aber er dürfte Severus fast so viel Überwindung gekostet haben, wie es Harry kosten muss, einzugestehen, dass er mit seinem dummen Verhalten nicht nur Hermine, sondern auch sich selbst schadet. Doch Severus hat das für die Frau getan, die er liebt. Schon deshalb war es für ihn irgendwie leichter, als für Harry.

@Mary: Jep, aus dem Kindergartenalter scheint jetzt sogar Harry endlich raus zu sein. Er fängt an, sich wie ein vernünftiger Erwachsener zu benehmen. Unglaublich, aber wahr.

@Joghi: Harry hat sich wohl besser verhalten, als es irgendjemand für möglich gehalten hätte. Ich denke mal, das lag daran, dass Ginny ihm vorher schon den einen oder anderen Denkanstoß verpasst hat.

@Lupins Tochter: Bei Ginny wette ich einfach mal darauf, dass sie Harrys Entschuldigung annehmen wird. Und das nur zu gern. Bei Hermine weiß ich noch nicht so recht. Das kommt auf den Zeitpunkt an, an dem Harry mit seinem Anliegen zu ihr kommt.

@Luscinia: Oh, ich denke doch, dass Harry es ernst gemeint hat, als er versprochen hat, sich mit Hermine auszusöhnen. Von seiner Seite sehe ich da kein Problem. Doch Hermine könnte vielleicht der Ansicht sein, dass sie die Versöhnung nicht will. Von Severus Einmischung wird sie übrigens vorerst nichts erfahren.

@Vivi Black: Wie jetzt? Du vergisst Wochentage? *lach* Hey, das ist doch nicht schlimm. Vor allem die verdrängten kann ich gut verstehen. So, Du möchtest Dich also nicht von Sevi wecken lassen? Hm, also das kann ich nicht verstehen. Von Severus ließe ich mich jederzeit wecken. Nur bitte nicht mit der Methode, wie er es bei Harry getan hat.

@Snapes WIfe: Oh ja, mit Hermine würde ich auch tauschen wollen. Doch wer wohl nicht? Übrigens ist es Severus im Prinzip auch egal, was Harry und Ron von der Beziehung zwischen ihm und Hermine halten. Nur Hermine ist ihm nicht egal und sie hat ihre Freunde nun mal eigentlich gern. P.S.: Ich hatte mal um die 40 – 50 Kapitel geplant und dann ist mir die Sache irgendwie entglitten. *lach* Im Schnitt kriege ich hier immer so um die 10-12 Reviews, also denke ich mal in 9 oder 10 Kapiteln könnten wir hier die 1000er-Marke knacken. Ist schon irgendwie Wahnsinn oder?

@e-onbart: Damit hast Du absolut recht. In dieser Geschichte ist es ja noch nicht raus, ob Harry und Severus verwandt sind, aber ihrem Sturkopf nach könnten sie es durchaus sein. Doch das wissen sie ja auch noch nicht. Eines der vielen Dinge, die ihn noch auflösen muss.

@Inga: Ja, wenn diese Art, über seinen eigenen Schatten zu springen kein Liebesbeweis ist, weiß ich auch nicht mehr weiter. Hermine wird eben von ihm wirklich geliebt und Severus will nun mal nur das Beste für sie. Da kann man echt neidisch werden.

@Dark Snape: Die Frage, ob Hermine sich wirklich freuen wird, ist noch nicht geklärt. Vermuten können wir es ja mal, aber letztlich kommt es darauf an, wie und auch wann Harry auf sie zugeht. Und er ist ja nicht gerade dafür bekannt, immer das beste Timing zu haben.

@Maya: Hey, super, Dich gibt es ja noch! *freu* So, Dich interessiert es also, wie Hermine reagieren wird. Nun, das bist Du nicht die Einzige, aber damit geht es heute nicht weiter. Hermine wird nämlich nicht einmal erfahren, wo Severus in der Nacht war. Das hat allerdings den riesigen Vorteil, dass sie auch nicht auf ihn sauer sein wird, weil er sich eingemischt hat. P.S.: Vielen lieben Dank für Dein Kompliment. *vorFreudeimKreistanz*


82. Kleine und große Opfer

Als Snape Hogwarts wieder erreichte und den Kerker betrat, blieb nicht mehr viel Zeit, um noch ein wenig Schlaf nachzuholen. Das Gespräch mit Potter war lang und anstrengend gewesen und doch war es zumindest erfolggekrönte. Jedenfalls hoffte er das. Wenn ja, dann hatte er sich gern die Nacht dafür um die Ohren geschlagen. Hermine wieder ein wenig glücklicher zu sehen, war es ihm wert, die eine oder andere Stunde Schlaf geopfert zu haben.

Draußen begann die Sonne sich ihren Weg zu bahnen. Bis man davon wirklich etwas sah, würden noch Stunden vergehen und so beschloss Severus, sich noch einmal hinzulegen. Zuvor ließ er jedoch erst einmal Hermine in das gemeinsame Bett schweben – etwas, dass er bei seiner Abreise schon hätte tun sollen – legte sich dann neben sie und deckte sich und sie zu.

Trotz seines Ausflugs mitten in der Nacht, erwachte er früher als Hermine. Er fühlte sich ausgeschlafen und irgendwie mit sich und der Welt zufrieden. Ein Zustand, den er selten erlebte. Vielleicht lag es daran, dass er heute Nacht eine gute Tat vollbrachte hatte, doch er hielt es bei der Analyse dieser Gefühle, für sehr viel wahrscheinlicher, dass es einfach nur an Hermines Anwesenheit lag. Sie war in unglaublicher Geschwindigkeit ein fester, nicht mehr wegzudenkender Bestandteil seines Lebens geworden.

Schon aus diesem Grund machte er ihr gern das Geschenk von Potters Freundschaft. Obwohl sie davon nicht erfahren würde. Zumindest nicht von ihm.

Zum einen war er überzeugt davon, dass auch ohne sein Zutun die Dinge irgendwann wieder in Gang gekommen wären, zum anderen aber, gedachte er Hermine die Illusion zu lassen, dass Potter sich selbst eines Besseren besonnen hatte. Ein Gedanke, der wohl auch beinahe zutreffend war. Immerhin hatte sich sein ehemaliger Schüler heute Nacht bei Weitem nicht so daneben benommen, wie zu erwarten gewesen wäre. Vermutlich hatte Severus mit seinem Abstecher nach Milford-Haven der Sache nur etwas Vorschub geleistet.

Und doch war es wichtig gewesen, es zu tun. Niemand von ihnen wusste, wie lange sie noch lebten. Niemand konnte sicher sein, den entscheidenden Kampf zu überstehen. Noch gab es die Möglichkeit Dinge zu klären. Mit Toten war kein Gespräch mehr möglich.

Dieser Gedanke brachte Severus darauf, dass es durchaus auch wahrscheinlich war, dass er selbst oder Hermine den Kampf mit ihrem Leben bezahlen mussten.

Sein vorheriges Hochgefühl schwand in rekordverdächtiger Geschwindigkeit dahin. Doch er durfte sich von solchen Gedanken nicht unterkriegen lassen. Weder jetzt, noch in der Zukunft.

Mit Hermine an seiner Seite hatte er in den letzten Wochen gelernt, nicht immer nur schwarz zu sehen. Eine gewisse Portion Optimismus war einfach von Nöten, wenn man nicht permanent von Angst zerfressen werden wollte. Gewiss brauchte es ebenso die Fähigkeit Dinge von sich schieben und ignorieren zu können, doch sowohl er, als auch Hermine, hatten diese zwangsweise längst erworben.

Seine Zukunftsängste, die ihn gerade noch einholen und verschlingen wollten, ebbten langsam wieder ab und er fand sich fähig, endlich unter die Dusche zu treten und die dunklen Gedanken mit dem Wasser im Abfluss verschwinden zu lassen. Manchmal musste man sich einfach nur daran erfreuen, dass im Moment alles gut war.

Entschlossen, den Tag für Hermine zu einem glücklichen werden zu lassen, ging er zum Kamin, bestellte ein außergewöhnlich umfangreiches und köstliches Frühstück.
Dann schlich er leise ins Schlafzimmer, zog die Vorhänge auf und ging vor dem Bett in die Hocke. „Wach auf, meine Schöne.“, sagte er und streichelte dabei ihre Wange, was Hermine nur mit einem wonnigen Seufzen quittierte, ohne die Augen aufzuschlagen.

Severus lächelte darüber und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. "Komm, steh auf, ich denke, es wird ein schöner Tag heute." Doch Hermine rührte sich nicht. Zumindest nicht, bis Krummbein, der sich mit Severus ins Zimmer geschlichen hatte, aufs Bett sprang und sie mit vollem Körpereinsatz dazu drängte, ihn zu streicheln. Murrend schlug sie die Augen auf, nur um sie geblendet von der Helligkeit des Lichtdurchfluteten Zimmers, gleich wieder zu schließen. Einzig ihre ausgestreckte Hand, die nach des Katers Fell tastete, verriet, dass sie wach war.

Als sie das rote Etwas, bei dem sich Severus noch immer nicht ganz sicher war, ob da wirklich nur eine Katze und ein Kniesel drin steckten, schließlich streichelte, begann das Tier laut zu schnurren. Schmunzelnd richtete Severus sich wieder auf. "Komisch, so werde ich nie verwöhnt."

Das veranlasste Hermine dann doch, die Augen aufzumachen und noch mehr: Sie schob ihren zweiten Arm, auf dem bis bis jetzt gelegen hatte, unter sich hervor, zog Severus damit zu sich runter und flüsterte in sein Ohr: "Red keinen Unsinn. Ich kann mich da an Dinge von letzter Nacht erinnern, die Dich auch zum Schnurren gebracht haben." Sie setzte sich auf. "Oder zumindest zu etwas Ähnlichem." Einen kleinen Kuss auf seiner Wange platzierend, sprang sie dann aus dem Bett und stolzierte so nackt, wie sie war ins Badezimmer. Wären die Nacht nicht so Kraft raubend gewesen, hätte Severus nichts davon abgehalten, die zweite Dusche innerhalb einer Stunde zu nehmen. ‚Das werden wir irgendwann nachholen.’, dachte er und ging beschwingten Schrittes hinüber ins Wohnzimmer.

Er musste nicht lange warten, bis das Geräusch des herunterprasselnden Wassers in der Dusche endete und Hermine frisch wie der junge Morgen zu ihm kam.

Sie war sehr viel munterer als zuvor und leider auch - so stellte Severus fest - wieder bekleidet. Nun ja, angesichts der vergangenen Nacht und der Tatsache, dass er ebenso wie Hermine, seine Reserven vielleicht ein wenig für den kommenden Abend schonen sollte, war es wahrscheinlich besser so.

Hermine setzte sich und musterte ihn über den Tisch hinweg skeptisch. "Du siehst aus, als wärst Du schon seit Stunden auf."

"Bin ich auch."

"Und was hast Du gemacht? Frühstück für eine ganze Kompanie?" Lachend schielte sie auf den reichlich gedeckten Tisch. „Wow, das werde ich niemals alles essen können.“

„Das solltest Du auch nicht, sonst passt Du heute Abend nicht mehr durch den Kamin.“

Hermine schmierte sich gerade Butter auf einen Toast und sah auf. „Dann steht es also fest, dass wir das heute tun? Heute werden wir versuchen die Horkruxe zu zerstören?“ Sie ließ das Messer auf den Tisch fallen, als er nickte.

„Du wusstest doch, dass es heute sein wird.“, wunderte sich Severus.

„Ja, schon. Aber irgendwie wollte ich es nicht wahrhaben.“ Sie fuhr sich durchs noch feuchte Haar. „Ich glaube, ich fühle mich einfach noch nicht bereit dafür, Anthony heute sterben zu sehen.“

„Das wird er auch nicht!“ Severus griff über den Tisch nach ihrer Hand. „Hermine, wir sind das alles so oft durchgegangen. Wir wissen, dass es funktionieren kann. Zwei Heilerinnen werden da sein und uns helfen und Minerva ist auch anwesend. Mehr können wir nicht tun. Es wird klappen!“

„Zwei Heilerinnen? Dann kommt Mary-Ann mit?“

„Ja, ich habe sie gefragt und sie war sofort einverstanden.“

„Das beruhigt mich ein bisschen, aber ich habe trotzdem Angst, dass wir es nicht hinkriegen.“

Jetzt stand Severus auf und trat neben sie. „Die habe ich auch, aber wir müssen es einfach tun. Wenn die Horkruxe bestehen bleiben, brauchen wir nicht gegen Riddle zu kämpfen. Er käme irgendwann wieder. Anthony weiß das. Er vertraut uns und das zu Recht. Wir werden alles tun, um ihn zu retten.“

Hermine nickte nur, immer noch benommen von der Aussicht, heute vielleicht noch einen Menschen sterben zu sehen. Das Frühstück verlief ab diesem Augenblick schweigsam und die gedrückte Stimmung wollte – ganz entgegen Severus Absichten – den ganzen Tag nicht mehr von ihnen weichen.

Unaufhaltsam rückte der Abend näher und mit jeder Stunde; ja jeder Minute, die verging, wurde nun auch Severus nervöser. Außer Hermine, die ihn viel zu gut kannte, um die Anzeichen zu übersehen, wäre es niemandem aufgefallen, doch sie sah es und trat zu ihm, griff nach seinen fest ineinander verhakten Händen und legte sie auf ihre eigenen Schultern. „Weißt Du noch, was Du mir heute Morgen alles gesagt hast? Dass wir alles tun, was wir können und dass wir es schaffen werden, ihn zu retten?“ Er nickte.

„Dann denk jetzt auch daran.“ Sie lehnte ihre Stirn an seine Brust. „Wir schaffen das, nicht wahr?“ Wieder nickte Severus bloß; wortkarg wie immer, wenn es um emotionale Themen ging. Dann, als Zugeständnis an seine Zeit mit ihr, sagte er. „Ja, wir schaffen das.“

Sie mussten noch beinahe zwei Stunden warten, bevor die junge Heilerin, wie vereinbart, an der Bürotür von Severus klopfte und sie alle drei gemeinsam von diesem Büro aus, über den Kamin in Albus Geheimbibliothek reisten. Das war eine Sicherheitsmaßnahme, die dafür sorgte, dass niemand sie durch die Schule laufen sah.

Albus schien bereits am Ort des Geschehens, denn sein Bilderrahmen war verlassen und nur eine halbleere Schale mit Zitronenbonbons zeugte davon, dass es sein Bild war, vor dem sie kurz Halt machten, bevor sie nacheinander in den Kamin traten.

Im Hauptquartier wurden sie von Minerva begrüßt, die die drei ohne großes Tamtam direkt in den Versammlungsraum führte. Alle Stühle und Tische waren herausgeräumt worden. Nichts erinnerte mehr an den überfüllten Raum, als den Hermine ihn kannte. Nur eine lange Bank, die auf sie wie ein OP-Tisch wirkt, stand noch hier, sowie ein paar Stühle für die wenigen Anwesenden.

Sie selbst, Severus, Minerva, Mary-Ann und Poppy würden in diesem Raum sein, wenn man Anthony die Brust aufschnitt und den Horkrux in ihm, sowie den zweite Teil von Riddles Seele, der neben dem Gryffindor-Schwert auf einem Stuhl lag, zerstörte.

Vor der Zerstörung des zweiten Horkurxes hatte Hermine keine Angst. Im Grunde genommen war er ihr beinahe egal. Damit würde sie nichts zu tun haben und es konnte ohnehin erst geschehen, wenn der andere Seelenteil in Anthony vernichtet war. Das jedoch machte ihr Angst.

Angst, die Nerven dabei zu verlieren.
Angst zu versagen.
Angst einen Menschen durch ihren Fehler sterben zu sehen.

Sie betrachtete ihr Hände und sah, dass deren Zittern leider keine Einbildung war. Sie war tatsächlich so aufgeregt, dass sie ihre Finger vor Kälte kaum spürte und ihre Nerven verrückt spielten. Auch den anderen hier ging es nicht besser. Jeder sah blass aus und schien mit sich zu hadern, ob es richtig war, hier zu sein und an der Prozedur teilzunehmen.

Einzig Albus, dessen Gesicht ganz dicht an die Leinwand gerückt war und nun überlebensgroß auf sie alle schaut, schien den Mut nicht verloren zu haben. Vielleicht war das der Vorteil daran, ein Portrait zu sein. Hermine seufzte und drehte sich gerade in dem Augenblick zur Tür, als Anthony in Begleitung von Poppy Pomfrey hereinkam. Er sah aus, als würde er zur Schlachtbank geführt und der Vergleich schien nur zu real.

Gern hätte sie ihm noch ein paar aufmunternde Worte gesagt, doch er sah nicht aus, als wolle er sie hören. Gerade eben hatte er sich von seinem Vater verabschiedet. Seine Hoffnung, zu überleben war kaum noch vorhanden und vielleicht war es gut so. Er hatte alle Dinge für sich geklärt. Entweder er würde hier und heute sterben; mit sich selbst und der Welt im Reinen, oder aber, er würde ein neues besseres Leben beginnen. Doch daran glaubte er nicht.

Minerva stand nun neben ihm und reichte ihm einen Trank, den Severus mitgebracht hatte. „Trinken Sie da bitte, Anthony. Es lässt Sie einschlafen und Ihr Schmerzempfinden wird eine Weile betäubt.“

Nur zögerlich griff er danach, sah sich noch einmal im Raum um, als wolle er von allen Anwesenden eine Bestätigung, dass sie um sein Leben kämpfen würden, erst dann setzte er die Phiole an die Lippen und trank sie in einem Zug leer.

Es dauerte kaum 30 Sekunden, bis er zur Seite kippte und Poppy ihn mit einem Schwebezauber auf den vorbereiteten Tisch legte.

„Wir haben etwa eine Stunde, in der der Trank wirkt.“, sagte Severus. „Er enthielt auch einen Gerinnungshemmer, sowie einen Wirkstoff, der den Herzschlag um zwei Drittel verlangsamt. Das sollte uns dabei helfen, ihn während der Operation nicht verbluten zu lassen.“

Poppy nickte zustimmend. Sie war, ebenso wie Mary-Ann, mehrfach über den genauen Ablauf instruiert worden, doch das Gefühl nun wirklich hier zu stehen und einen Menschen willentlich aufzuschneiden, war ihr neu. Angst rann aus jeder Poren, kroch ihren Rücken hinauf und ließ das aus der Muggelwelt besorgte Skalpell ihn ihrer Hand bedenklich zittern, als sie es auf der nackten Brust von Anthony ansetzen wollte.

Beruhigend legte Mary-Ann ihre Hand um die der älteren Heilerin und suchte ihren Blick. Als habe dieser Poppy Kraft gespendet, hörte das Zittern auf und die Entschlossenheit kehrte in ihre Augen zurück. Sie hatte schon so viele Wunden verarztet, so viel Blut und Verstümmelungen gesehen, dass sie auch das hier überstehen würde. Anthony Middleton würde nichts davon mitbekommen und es war unbedingt notwendig.

Langsam senkte sie ihr Skalpell auf die nackte dunkle Haut, die durch ihre Farbe und die feste Beschaffenheit zeigte, dass der Mann, dem sie gehörte, lange Zeit draußen unter freiem Himmel gelebt hatte. Ihr erster Schnitt war sofort akkurat; tief und breit genug, das darunter liegende Gewebe freizulegen. Es war, als hätte sie nie etwas anderes getan. Trotzdem reicht ein Schnitt nicht aus. Ein zweiter folgte und führte den erste so weit fort, dass nun die Rippen deutlich zu erkennen waren.

Selbst Severus schauderte bei diesem Anblick, wendete jedoch die Augen nicht von der Verletzung. Immerhin würde gleich der Teil beginnen, bei dem er und Hermine eine wichtige Rolle spielen sollten.

Poppy nahm das Skalpell weg, hob ihren Zauberstab und ließ die Rippen brechen. Das dadurch verursachte Geräusch war widerlich und Hermine musste eine Hand vor den Mund halten, um sich nicht augenblicklich übergeben zu müssen. Das fortlaufen aus der Wunde strömende Blut machte die Sache nicht besser. Erst als Mary-Ann eine Klammer in die tiefe Wunde schob und sie damit auseinander hielt, dann ihren Zauberstab auf alles richtete und einen Desinfektionszauber aussprach und anschließend einen, der den Blutfluss fast stoppte, wurde es etwas besser.

Noch immer musste Hermine würgen, wenn sie Anthonys Brustkorb ansah, aber es war nicht länger so, dass sie glaubte sich nicht beherrschen zu können. Zudem gab es jetzt und hier Wichtigeres: Es galt ein Leben zu retten und einen Horkrux zu zerstören. Und ihr ganzer Anteil an der Sache, war es Anthony - jetzt da Tom Riddles Seelenteil offen und mit Anthonys Herzschlag synchron pulsierend vor ihnen lag - den Unverwundbarkeitstrank einzuflössen.

Sie trat näher heran, öffnete den Mund des zu Rettenden und ließ die klare aber zähflüssige Masse in den Rachen tropfen. Als das Behältnis leer war, stellte sie es zur Seite. Die Erfahrung hatte sie geleert, dass es zwei Hände brauchte, einen bewusstlosen Mann dazu zu bringen, etwas zu schlucken. Bange Sekunden lang passierte gar nichts, doch dann setzte der Schluckreflex ein und der Trank begann sich im Körper auszubreiten und seine Wirkung zu entfalten.

Sicherheitshalber wartete Severus noch einige Minuten, bevor er als Test eine metallene Nadel in Anthonys Arm zu jagen versuchte. Wohlwollend stellte er fest, dass die Nadel brach und mit eben diesem Wohlwollen betrachtete er auch die unverletzte Haut, über die er als weiteren Test mit der scharfen Klinge des Gryffindorschwertes geglitten war.

„Es funktioniert.“, sagte er zu niemandem im Speziellen und atmete einmal tief durch.

„Tretet zurück. Ich habe keine Idee, was jetzt passiert.“ Dann hob er mit beiden Armen das Schwert an und zielte auf den Horkrux.

TBC

Ein kleiner, gemeiner Cliffhanger, nicht wahr? Im nächsten Kapitel gibt es dann die Auflösung und wir erfahren endlich alle, ob Anthony überlebt.


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