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Fanfiction

Unbekannte Vergangenheit - Hoffnung? - Teil 1

von ChrissiTine

Hoffnung?, Teil 1



Rebecca rannte so schnell sie konnte durch die Gänge. Sie hatte die Empfangshexe nach der richtigen Station und dem richtigen Stockwerk fragen wollen, aber die Schlange war so lang gewesen, dass sie einfach nicht den Nerv dazu gehabt hatte. Außerdem hasste sie diese bescheuerte Hexe, die kaugummikauend vor einem saß und so freundlich wirkte wie Lord Voldemort persönlich. Und Rebecca hatte heute schon einmal mit ihr diskutieren müssen wegen dieses kurzfristigen Termins bei der Heilerin und das würde sie nicht noch einmal machen. Sie würde das Zimmert von Tonks schon alleine finden. Das würde auf jeden Fall schneller gehen. Immerhin hatte sie auch ihren Vater gefunden, und daran hatte keiner geglaubt. So ein Zimmer zu finden war wirklich Pippifax.

Remus brauchte Rebecca, brauchte sie dringend. In den letzten Monaten hatte sie sehen können, wie sehr er Tonks liebte, wie sehr sie sein Leben bereicherte und wie sehr er sie brauchte. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er sich jetzt fühlen musste. Vielleicht wiederholte sich gerade die Geschichte. Vielleicht würde das Baby leben und die Mutter sterben. Was wäre dann? Würde Remus das verkraften können? Seine zweite große Liebe zu verlieren? Jeden Tag sein Kind zu sehen, das vielleicht seine Haarfarbe ändern konnte. Oder seine Nase, seinen Mund ... Oder wenn beide sterben würden? Wenn er alles verlieren würde, was sein Leben ausmachte? Rebecca war nicht naiv genug um zu glauben, dass sie genug war, um ihm über den Verlust seiner Familie hinwegzuhelfen. Er kannte sie seit einem halben Jahr, mehr nicht. Seine Frau war länger schwanger als sie selbst in seinem Leben. Sie kannten sich so wenig.

Aber vielleicht würde auch alles gut gehen. Vielleicht waren die Komplikationen nur minimal. Im Muggelfernsehen konnte man schließlich dauernd in Ärzteserien sehen, wie es bei Schwangerschaften Komplikationen gab und am Ende waren Mutter und Kind wohlauf und mit dem Vater zusammen eine Bilderbuchfamilie. Und das waren nur Muggel. Hier war immerhin noch Magie im Spiel. Da konnte doch gar nichts schief gehen. Vielleicht würde ihre Mom auch noch leben, wenn sie sie bei Heilern auf die Welt gebracht hätte und nicht bei Muggeln. Remus waren schon so viele schlimme Sachen widerfahren, es wäre einfach nicht fair, ihm noch das letzte bisschen Glück zu nehmen, das er in seinem Leben hatte.

"Becky, warte!", hörte sie Sams Stimme hinter sich nach ihr rufen. Schnaufend blieb sie stehen und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, weil das Schwindelgefühl wieder in ihr hochstieg. Hatte er schon länger nach ihr gerufen? Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er ihr gefolgt war. Wieso konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Wieso? Sie konnte nicht auch noch mit ihren Gefühlen für ihn fertig werden. Nicht jetzt. Und es tat weh, ihn im Moment zu sehen. Es hatte ihr schon lange nicht mehr so weh getan, ihn zu sehen. Seit Jahren nicht mehr. Aber ihre Gefühle für ihn waren auch schon lange nicht mehr so present gewesen. "Was ist?", japste sie schließlich und wartete darauf, dass er näher kam, was nur Sekunden dauerte. Sie würde ihm sowieso nicht entkommen. Und vielleicht wusste er ja, wo genau Remus war. Er hatte schließlich vor nicht allzulanger Zeit mit ihrem Vater gesprochen.

"Du rennst in die völlig falsche Richtung.", informierte er sie außer Atem und stützte sie, indem er einen Arm um ihre Hüfte schlang und sie von der Wand wegzog. Rebecca fühlte etwas anderes in der Magengegend als die ständige Übelkeit, aber sie ignorierte es. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas. Sie konnte sich davon nicht ablenken lassen. Außerdem hatte sie sich doch in den letzten Jahren daran gewöhnt, dass er solche Reaktionen in ihr auslöste. Nur waren die noch nie so stark gewesen. Lag das an dem Sex, den sie gehabt hatten? Vielleicht hätte sie Jungfrau bleiben sollen. Das hätte ihr schon vor Jahren sehr viel Ärger erspart. Und dann wäre Sam noch ihr Freund und hätte ihr nicht wegen eines Babys irgendwelche Gefühle vorgelogen. Ja, daran lag es. Sie hätte definitiv Jungfrau bleiben sollen. Obwohl Sex an sich ja auch wieder nicht so schlecht war. Er war sogar ziemlich gut. Wenn er nur nicht so viele Probleme bereiten würde. "Ich wusste gar nicht, dass du so schnell sein kannst.", sagte er lächelnd. Er wurde aber sofort wieder ernst, als sie sich hilfesuchend an ihn lehnte, weil ihre Knie weich wurden. Sie konnte einfach nicht anders. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, wenn er ihr so nah war. Und sie wusste, dass sie es ohne seine Hilfe heute nie zu Remus schaffen würde. "Vielleicht solltest du dich untersuchen lassen.", schlug er besorgt vor und schalng seine Arme um sie, damit sie nicht umfiel.

Rebecca schüttelte den Kopf. "Nein, das gehört alles zu dem Virus. Die Heilerin hat eigentlich gesagt, dass ich mich ausruhen soll, aber Remus braucht mich.", sagte sie entschlossen. Sie durfte jetzt nicht schlapp machen. Er hatte ihr auch beigestanden, als ihre Grandma gestorben war. Außerdem war sie seine Tochter und Töchter standen ihren Vätern bei, wenn sie sie brauchten. "Das geht wieder vorbei, Sam.", fügte sie hinzu, als sie bemerkte, wie besorgt er sie anschaute. Bei diesem Blick hätte sie beinahe glauben können, dass er sie wirklich liebte. Beinahe.

"Becky, solltest du dann nicht besser -", fing er an und hielt sie noch etwas fester. Sie schloss die Augen und schüttelte entschlossen den Kopf.

"Nein. Ich muss zu ihm. Er braucht mich, verdammt nochmal. Vielleicht sind die Komplikationen harmlos und allen geht es gut, dann kann ich bald nach Hause gehen. Aber jetzt muss ich für ihn da sein, Sam. Das ist das Wichtigste. Und jetzt sag mir bitte endlich, wo ich ihn finden kann." Sam nickte ergeben und ließ sie los. Rebecca schluckte erneut. Und konnte nicht verhindern, dass sich der Flur wieder um sie zu drehen begann und der Boden unter ihren Füßen verschwand. Die Heilerin hatte ihr gesagt, dass sie sich die nächsten Tage schonen sollte, dass dieses Virus zwar nicht gefährlich war, aber ihre Kräfte im Moment etwas abnehmen würden. Dazu gehörte wohl auch die Fähigkeit, ohne Probleme auf einem flachen Untergrund zu laufen.

Bevor sie auf den Boden stürzen konnte, spürte sie zwei starke Arme, die sie auffingen. Sie wurde in die Luft gehoben und hatte einen Moment Probleme damit, zu realisieren, was gerade passiert war. Sam hatte sie auf den Arm genommen. Er hielt sie fest und sie war ihm so nahe, dass sie seinen beschleunigten Herzschlag spüren konnte. Und seinen schnellen Atem hören konnte. Sie konnte nicht verhindern, daran zu denken, wann sie zum letzten Mal seinen beschleunigten Herzschlag gespürt hatte. Und seinen schnellen Atem gehört hatte ...

"Hör zu, das ist wirklich lieb von dir, Sam, aber du musst nicht -", fing sie an, als sie sich endlich gefasst hatte, sich nicht mehr alles um sie drehte und sie sich langsam aus ihren nur allzu intensiven Erinnerungen befreit hatte.

"Becky, bitte.", erwiderte Sam und es war klar, dass er keinen Widerspruch duldete. "Ich weiß, du bist stark und unabhängig und du schaffst das alles alleine, aber ich möchte nicht, dass du jetzt auch noch im Krankenhaus liegen musst." Rebecca nickte kleinlaut. Er hatte ja Recht. Niemandem nützte es etwas, wenn sie sich jetzt überforderte, am wenigsten Remus. Aber gab es nicht einen anderen Weg als den, dass er sie zu ihrem Vater trug? Konnte er sie nicht vor sich herschweben lassen? Aber das würde ihrem Zustand bestimmt nicht allzu gut sein.

"Also schön, wenn es sein muss ..." Sie seufzte und schlang ihre Arme um seinen Hals, damit sie Halt hatte. Und das war rein platonisch. Wirklich. Schließlich hatte er keine echten Gefühle für sie. Für ihn war es wirklich nur platonisch. Wenn nicht sogar nur eine lästige Pflicht. Wollte er überhaupt noch mit ihr befreundet sein nach allem, was passiert war? Und täuschte sie sich oder hatte er gerade wirklich an ihren Haaren gerochen? Aber vor einer halben Minute hatte sie auch noch gedacht, dass der Boden unter ihr verschwunden war.

"Ich frag mich, wo Ginny ist.", murmelte Sam und sah sich um, als er sie vorsichtig zurück zur Treppe trug und dann die Stufen mit ihr hochstieg. "In der Eingangshalle war sie noch direkt hinter mir." Rebecca nickte, wurde aber abgelenkt von einem Zauberer, der ihnen durch die Portraits an den Wänden folgte.

"Meine Güte, wie haben Sie die Frau nur zugerichtet, junger Herr?", rief er empört, als er Rebeccas Blick bemerkte. Sam blieb einen Moment stehen und drehte sich verwirrt um. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren. "Ist er Ihnen zu nahe getreten, meine Dame?", fragte er Becky besorgt. Sie verdrehte die Augen und bedeutete Sam, dass er weiter gehen sollte. Sie hatte nicht die Zeit für sowas. "Ich kann Ihnen dabei helfen, Ihn abzuwehren. Ich kenne hervorragende Tränke, die alle männlichen Geschlechtsteile sehr effektiv lahmlegen." Sam blieb erneut stehen und schaute den Zauberer entsetzt an. Auch Rebecca war nicht besonders begeistert von dieser Vorstellung. Obwohl es sie doch gar nichts anging. Es ging sie nichts an. Und sie musste zu Remus. Sie musste zu Remus! Sie hätte nie gedacht, dass das so schwierig sein würde.

"Also hören Sie mal -", fing er an, aber Rebecca legte ihm ihren Finger auf die Lippen. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, es war eine Geste, die sie schon hundert Mal ausgeführt hatte, aber dieses Mal war es anders. Sie spürte, wie Sam sich versteifte und sie mit großen Augen anstarrte. Rebecca wurde rot. Sie machte es sich und ihm doch nur noch schwerer so. Er würde denken, sie hätte doch Interesse an ihm und sich vielleicht verpflichtet fühlen, mit diesem Spiel weiterzumachen und darauf zu bestehen, dass er sie liebte. Und das war nun wirklich unmöglich. Das wusste sie seit fünf Jahren.

"Bring mich zu Remus.", flüsterte sie, unfähig, mehr herauszubekommen. Diese Augen ... Sie schluckte. "Bitte." Sam nickte. Er schien überhaupt nichts sagen zu können.

Ein paar Minuten später waren sie im richtigen Flur. Sam ließ Rebecca runter, damit sie den letzten Rest des Weges alleine gehen konnte. Sie fühlte sich noch etwas wackelig auf den Beinen, aber sobald sie ihren Vater mit einem sehr deprimierten Gesichtsausdruck ungefähr zwanzig Meter von ihr entfernt stehen sah, vergaß sie alle Schmerzen und alle Schwindelgefühle und rannte so schnell sie konnte zu ihm.

"Dad!", rief sie und konnte gerade noch erkennen, wie er erleichtert bei ihrem Anblick aussah, bevor sie in seine Arme flog und ihn umarmte. "Es wird alles gut. Es wird ganz bestimmt alles gut. Mach dir keine Sorgen. Heute Abend kannst du bestimmt wieder mit Tonks sprechen und ihr werdet ein gesundes Kind haben.", sagte sie so überzeugend wie sie nur konnte zu ihm. Sie wusste nur nicht, ob sie Remus oder sich selbst überzeugen wollte.

"Danke, Becky.", murmelte Remus und hielt sie dankbar fest. Er war wirklich ihr Vater. Auch wenn sie sich erst seit sechs Monaten kannten. Er war ihr Vater und sie war seine Tochter. Sie hatte ihre Familie gefunden. Und auf einmal wusste sie, dass alles gut werden würde. Ohne jeden Zweifel. Sie wusste es. Und er würde es auch bald wissen. Spätestens dann, wenn Dora ihr Kind im Arm halten würde.

"Wieso habt ihr eigentlich so lange gebraucht?", hörte Becky dann plötzlich Ginnys Stimme. Überrascht löste sie sich aus der Umarmung ihres Vaters. Sie hatte Ginny gar nicht gesehen und dabei stand sie direkt neben Remus. "Ich hab unten bei der Empfangshexe nachgefragt wo Tonks liegt und dachte, ihr seid schon längst da, so, wie ihr durch die Eingangshalle gerannt seid. Was haben Sam und du denn gemacht?" Ginny schaute die beiden Freunde fragend an und ein verschmitztes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Rebecca wollte gar nicht wissen, was die rothaarige Hexe jetzt schon wieder dachte.

Sie warf Sam einen Blick zu und wurde wieder rot. Verdammter Mist, sie hatte ihren Körper heute wohl gar nicht unter Kontrolle! Oder war das nur Sam? War sie vielleicht allergisch auf ihn, seit seine DNA sich in ihrem Körper befunden hatte? Was dachte sie da eigentlich für einen Schwachsinn? Sie hätte wirklich lieber im Bett bleiben und schlafen sollen. Sam zuckte nur mit den Schultern. "Becky war so schnell, dass sie an der falschen Ecke abgebogen ist.", erklärte er.

"Ist doch nicht so wichtig.", versuchte Rebecca beschämt abzulenken. "Wie geht es Tonks?"

"Ich weiß es nicht genau. Ich durfte nicht mitkommen, weil alles so schnell ging. Kaiserschnitte sind hier nicht sehr viel anders als bei Muggeln." Er schluckte und schaute auf die gegenüberliegende Tür. Sie konnte sehen, was für Sorgen er sich machen musste. Und sie wünschte sich sehr, dass sie ihm helfen konnte. Aber sie konnte nicht. "Sie ist noch nicht lange drin und die Heiler wissen schließlich, was sie tun." Er versuchte seine Angst vor ihr zu verbergen, aber er schaffte es nicht. Dafür kannte sie ihn doch schon zu gut. "Was ist, wenn ihr das Gleiche passiert wie deiner Mutter? Wenn sie auch stirbt? Wegen mir?" Er fuhr sich durch seine immer grauer werdenden Haare.

Rebecca nahm seine Hand. "Dad, bitte! Du kannst doch nichts dafür. Es hat doch nichts mit dir zu tun. Selbst wenn du kein Werwolf wärst, hätte es zu diesen Komplikationen kommen können.", sagte sie eindringlich. "Du kannst doch nichts dafür!" Er dachte lediglich über das nach, was ihr vor rund zehn Minuten auch durch den Kopf gegangen war. Aber er musste optimistisch denken. Sie hatte das schließlich auch geschafft. Sie wusste, dass alles gut werden würde. Ganz sicher. Anders ging es überhaupt nicht.

"Und wenn doch?", fragte Remus und entzog Rebecca seine Hand. "Wer garantiert dir das? Wer sagt dir, dass es nicht meine Schuld ist?"

"Es sind doch nicht alle Frauen gestorben, die von einem Werwolf ein Kind bekommen haben. Die meisten haben gesunde Kinder zur Welt gebracht und konnten weiterhin ein glückliches Leben führen." Das hatte sie zumindest irgendwo gelesen. Okay, es gab nicht viele Frauen, die von Werwölfen Kinder bekommen hatte und noch weniger, die das auch noch an die große Glocke gehängt hatten, aber zumindest von zweien wusste sie. Und das war doch immerhin etwas. Aber er wusste das genauso gut und es half ihm überhaupt nicht weiter. Was konnte sie nur tun? "Ich dachte, es ist schon völlig sicher, dass dein Werwolfsdasein nichts damit zu tun hat, dass Mom gestorben ist. Das passiert auch Frauen, die von einem 'normalen' Mann schwanger sind. So ist das Leben nun mal. Mach dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür." Sie sah ihn eindringlich an. Zweifel waren immer noch in seinen Augen zu erkennen, aber die würde ihm niemand nehmen können außer Tonks, wenn sie die Geburt überlebte. "Es wird alles gut gehen."

Remus seufzte. "Ich wünsche mir, dass du Recht hast. Ich wünsche es mir so sehr." Rebecca trat wieder näher zu ihm und umarmte ihn erneut.

"Hab einfach Vertrauen, Dad. Ich hatte auch darauf vertraut, dass ich dich finden werde und ich habe dich gefunden. Vertrau darauf, dass alles gut geht, dann wird es das auch.", sagte sie überzeugt. Sie spürte, wie er schwach nickte. Mehr konnte sie einfach nicht tun, außer für ihn da zu sein. Und das würde sie sein.

"Das ist leicht gesagt, Becky, aber mein Vertrauen wurde schon so oft enttäuscht. Manchmal ist es schwierig, die Hoffnung nicht zu verlieren."

"Aber bis jetzt hattest du doch immer welche.", sagte Ginny zuversichtlich und legte ihm eine Hand auf die Schulter, nachdem er Becky wieder losgelassen hatte. "Und Dora möchte sicher nicht, dass du sie jetzt verlierst. Ihr habt euch doch schon so auf das Baby gefreut. Sie will bestimmt nicht, dass du dir jetzt irgendwelche Sorgen machst. Freu dich lieber darauf, dass du heute noch ein Dad wirst.", schlug sie vor und lächelte ihn aufmunternd an.

Remus schaute sie an und dann fing auch er an zu lächeln. Er nickte. "Du hast Recht, Ginny." Rebecca seufzte. Ginny kannte ihn so viel länger. Sie konnte so viel besser mit ihm reden, ihn aufmuntern. Das war nicht fair. Sie war seine Tochter. Und sie hatte es nicht geschafft, ihn zum Lächeln zu bringen. "Vielleicht sollte ich mir wirklich nicht so viele Sorgen machen. Aber trotzdem, wenn Dora etwas passieren sollte ..."

"Darüber machst du dir erst Gedanken, wenn dieser Fall wirklich eintreten sollte.", erwiderte Ginny. "Und wenn du weiter so ein Gesicht ziehst, dann benachrichtige ich Mum, die würde dir was erzählen, weil du so ein Theater machst."

Rebecca lachte. Sie sollte sich wirklich nicht zu viele Gedanken machen. Nicht über Remus, nicht über Dora und das Baby und auch nicht über Sam. Es würde alles gut werden. Und damit basta!

Remus' Lächeln wurde etwas breiter. Trotzdem wanderte sein besorgter Blick zur Tür gegenüber. "Ich wünschte, es würde schon vorbei sein. Diese Warterei ist unerträglich."

~Flashback Anfang~

"Sam, hier ist deine Mummy. Hier, Sam! Nein, nicht der Blumentopf! Sam! Halt! Stopp!" Sally hechtete vor, aber es war zu spät. Der kleine Sam war zu dem Blumentopf in der Ecke gekrabbelt und hatte ihn umgestoßen. Jetzt war er voller Erde und fing lauthals an zu brüllen. Sally zog ihren Zauberstab und ließ die Erde wieder verschwinden. Tröstend nahm sie ihn auf den Arm. "Warum hast du nicht auf Mummy gehört, hmm?"

Sarah fing an zu lachen. "Weil er dir viel zu ähnlich ist, Sally. Du hast auch immer deinen Kopf durchgesetzt." Sie schüttelte sich vor Lachen und legte beide Hände auf ihren großen Bauch, denn das Baby mochte es gar nicht, so durchgeschüttelt zu werden. Aber damit musste es jetzt klar kommen, denn Sarah konnte nicht damit aufhören.

"Vielen Dank für deine Unterstützung, Sarah!", erwiderte Sally beleidigt. "Du hättest mir helfen können!" Sie streckte Sarah die Zunge heraus.

"Und wie? Ich kann mich doch kaum noch bewegen.", erwiderte Sarah. Im Moment kam sie sich vor wie ein Wal auf dem Trockenen. "Ich hab dir doch gleich gesagt, dass diese Art von Erziehung noch nichts für Sam ist."

"Er wird ja wohl noch auf mich zukrabbeln können!", verteidigte sich Sally und schaute ihren Sohn strafend an. "Wenn du das nächste Mal nicht auf mich hörst, dann kriegst du Stubenarrest, junger Mann!", sagte sie mit so viel Autorität wie nur möglich. Sie setzte das Kind wieder auf dem Boden ab. Sofort begann der Junge auf Sarah zuzukrabbeln. Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden und lächelte das Baby an. Sie konnte es kaum erwarten, ihr eigenes Kind in den Armen zu halten. Und lange würde es nicht mehr dauern. In acht Tagen war es soweit. Endlich! Dann würde sie sich wieder ohne Probleme im Bett umdrehen können und sie würde ihre Schuhe wieder sehen. Und ihr Baby. Wie viel es wohl von Remus haben würde?

Sam war bei Sarah angekommen und haute seine Patschehändchen auf ihren Bauch. Er krallte seine Finger in den schwarzen Stoff von Sarahs Shirt und richtete sich vorsichtig auf. Dabei verlor er das Gleichgewicht und fiel nach vorne. Er umarmte ihren Bauch, um nicht umzufallen.

Sally lachte. "Er scheint dich wohl lieber zu haben als mich, Sarah.", stellte sie fest.

Sarah schüttelte den Kopf und griff nach Sams Händen. Auf Dauer war es nicht angenehm, dass sein ganzes Gewicht auf ihrem Bauch lag. "Wohl eher das Baby in meinem Bauch, Sally." Sie lachte. "Hey, vielleicht werden die beiden ja richtig gute Freunde, wenn sie erst mal älter sind.", überlegte sie.

Sally winkte ab. "Freunde, tsk! Freunde sein ist doch viel zu wenig. Ich sag dir, eines Tages werden die beiden heiraten. Und wir zwei werden uns bei der Hochzeit die Augen ausheulen." Sie starrte träumerisch ins Leere.

Sarah lachte. "Du bist aber sehr zuversichtlich. Wer weiß, ob meine Kleine deinen Sam überhaupt will." Der Arzt hatte bei der letzten Untersuchung endlich feststellen können, dass ihr Baby ein Mädchen war. Sie hatte nur noch nicht die Zeit gehabt, einen passenden Bettenbezug für die Wiege zu besorgen, die schon in ihrem Zimmer stand. Das würde sie nach der Geburt erledigen. Weiße Wäsche tat es schließlich auch.

"Ich bitte dich, bei dem Aussehen!", erwiderte Sally triumphierend und rutschte zu ihrem Sohn und ihrer Freundin. Liebevoll zog sie Sam zu sich. "Ihm werden die Frauen später scharenweise nachlaufen. Aber er wird kein solcher Spieler sein wie Sirius, darauf kannst du Gift nehmen. Und du kannst sagen, was du willst, er wird deine Tochter eines Tages heiraten."

"Na wenn du meinst." Sarah wollte diese Träumereien nicht zerstören. Und wer weiß, vielleicht hatte Sally ja tatsächlich Recht. Und sie saß ihrem zukünftigen Schwiegersohn gegenüber.

"Du hast noch keinen Namen, oder?", wechselte Sally das Thema.

Sarah schüttelte den Kopf. "Nein, noch nicht." Seit Wochen und Monaten überlegte sich schon, wie sie ihr Kind nennen wollte, aber bis jetzt hatte sie den passenden Namen einfach noch nicht gefunden. Sie hatte schon mehrere Namensbücher gewälzt, aber keinen Namen hatte sie sich für ihr Kind vorstellen können. Sie hoffte, dass, wenn sie ihr Baby zum ersten Mal sah, ihr ein Name einfallen würde, der zu der Kleinen passte. Wie sehr sie sich schon darauf freute, ihr Kind endlich kennen zu lernen.

"Na das wird schon noch.", sagte Sally zuversichtlich. "Du hast überhaupt keine Vorstellung davon, wie lange Ben und ich gebraucht haben, um für Sam einen Namen zu finden. Wir hätten uns deshalb fast getrennt."

Sarah grinste. Das konnte sie sich vorstellen. Sally und Ben waren sehr temperamentvoll. Okay, mehr Sally als Ben, aber der Mann lernte immer mehr, nicht ständig nachzugeben und das war gut so. Sirius und Sally hätten eigentlich auch ganz gut zusammengepasst. Aber er hätte eben von Anfang an ehrlich zu ihr sein sollen. Doch wenn er das gewesen wäre, dann wäre er nicht Sirius. Und Sam würde nicht existieren. Und das wäre sehr schade. Denn Sarah war sich sicher, dass dieser kleine Knirps die Welt irgendwann besser machen würde. Und wer weiß, vielleicht würde er das Leben ihrer Tochter auch bereichern. Gute Freunde waren schließlich nicht mit Gold aufzuwiegen. Und die große Liebe schon gar nicht. Wenn ihre Tochter Glück hatte, dann würde sie eines Tages vielleicht beides in einer Person finden. "Dieses Problem hab ich nicht."

Sally schaute sie mitfühlend an. "Er fehlt dir, was?"

Sarah nickte. "Es vergeht kein Tag, an dem ich ihn nicht vermisse. Jedes Mal, wenn ich mir das Ultraschallbild anschaue, wünsche ich mir, dass er es auch sehen kann. Jedes Mal, wenn ich fühle, wie das Baby tritt, wünsche ich mir, dass er es auch fühlen kann. Und jedes Mal tut es so unendlich weh, an ihn zu denken. Und wenn das jetzt schon so schlimm ist, wie wird das erst, wenn das Kind da ist? Wenn es Remus ähnlich sieht? Wenn es seine Augen hat oder seine Haare oder sein Lächeln?" Sie schluckte. Eine Träne rollte ihre Wange herunter und tropfte auf ihr Shirt. Sie freute sich auf ihr Baby und hoffte, dass es Remus ähnlich sehen würde, dann hätte sie nicht das Gefühl, ihn ganz verloren zu haben. Aber sie hatte auch Angst davor. Angst, dass der Schmerz nie ganz aufhören würde. Und dass er immer stärker werden würde, wenn sie jedes Mal in seine Augen sehen musste, oder sonst etwas an ihrem Kind erkennen würde, das von ihm war. Aber sie hoffte, dass es mit der Zeit besser und nicht schlechter werden würde. Schließlich war dieses Kind ein Geschenk. Remus' letztes Geschenk an sie.

Sally setzte Sam auf einen der Sessel im Wohnzimmer, von dem Sam nicht herunter kommen konnte, und umarmte Sarah dann tröstend. "Ach du Arme.", murmelte sie. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das für dich sein muss." Sarah schluchzte. Sie hatte sich vorgenommen, sich nicht mehr von ihren Gedanken an Remus herunter ziehen zu lassen. Sie hatte lange genug wegen ihm gelitten. Die Gedanken an Remus sollten ihr Kraft geben. Oft taten sie das auch, aber leider nicht immer.

Sie wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht, nachdem Sally sie losgelassen hatte. "Sally, kann ich dich um etwas bitten?", fragte sie zögerlich.

Sally nickte überrascht. "Sicher doch.", erwiderte sie.

"Würdest du bitte niemandem sagen, dass ... dass Remus der Vater ist? Niemandem seinen Namen nennen?" Sie war sich nicht sicher ob diese Vorkehrung überhaupt notwenig war, aber sie wollte nicht, dass diese Geschichte jetzt noch Folgen für sie hatte, wo sie doch sowieso schon so viel verloren hatte.

"Klar kann ich das", antwortete Sally jetzt wirklich überrascht. "Aber warum?"

"Bitte tu es einfach, Sally. Ich kann dir nicht sagen, warum. Tu es einfach, ja?" Sally nickte. "Nicht einmal meinem Kind, sollte es dich nach seinem Namen fragen. In Ordnung?", verlangte Sarah und schaute ihre Freundin eindringlich an.

"Okay.", stimmte Sally zu. "Wenn es dir so wichtig ist, Sarah, dann sage ich niemandem, dass Remus der Vater ist." Sarah war klar, dass Sally diese Bitte sehr suspekt vorkommen musste, aber es war ihr wichtig, dass dieses Geheimnis gewahrt blieb. Sie selbst würde es ihrer Tochter einmal erzählen, wenn sie alt genug war und die Wahrheit verkraften würde.

"Danke", sagte Sarah erleichtert. "Würdest du mir bitte hoch helfen, langsam wird diese Position doch ziemlich unbequem." Sarah würde es auch schaffen, alleine aufzustehen, aber dazu würde sie wahrscheinlich eine halbe Stunde brauchen, so unbeweglich, wie sie jetzt war.

Sally nickte und stand auf, um ihr zu Hand zu gehen. Auch mit Hilfe dauerte es eine Weile, bis Sarah sicher stand. Erschöpft streichelte sie mit einer Hand ihren Bauch.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Sally besorgt. "Du siehst so blass aus."

"Mir geht es gut.", murmelte Sarah. "Mir ist nur etwas übel, aber das war in den letzten Monaten schon oft - woah!" Sie hielt sich mit einer Hand am Sessel fest und schloss die Augen.

"Was ist?", fragte Sally erschrocken.

"Es tut weh.", murmelte Sarah und atmete tief durch.

"Du hast Wehen?", fragte Sally und war jetzt wirklich erschrocken. Warum passierte das ausgerechnet jetzt, wo Mrs Sanford einkaufen und sie mit Sarah völlig alleine war?!

Sahar zuckte mit den Schultern. "Letzte Woche dachte ich das auch und dabei war es nur falscher Alarm, wie mir der Arzt im Krankenhaus gesagt hat. Vielleicht ist es jetzt genau das Gleiche." Sie schloss die Augen erneut, öffnete sie aber sofort wieder. Angst war in ihnen zu erkennen. "Okay, ich glaube, ich muss ins Krankenhaus.", sagte sie schließlich. Leichte Panik war aus ihrer Stimme herauszuhören, als sie ihre andere Hand auch auf ihren Bauch presste. "Die Fruchtblase ist geplatzt.", sagte sie, als sie Sallys fragenden Blick sah. Langsam wurde ihr mulmig zumute. Irgendetwas stimmte nicht.


TBC...


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