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Fanfiction

Ravenclaw und Slytherin - Ravenclaw und Slytherin

von Noble Scarlet

Der Mond stand voll und silbern am Himmel und wurde immer wieder von vorbeiziehenden Wolken verdeckt. Kräftiger Wind rüttelte an den Bäumen des Verbotenen Waldes und bliess schaurig heulend durch die zugigen Korridore des Schlosses.
Mit einem kaum vernehmbaren Klicken öffnete sich die Tür zur Verbotenen Abteilung der Schulbibliothek.
Der schwarzhaarige, gross gewachsene Junge, welcher in der TĂĽr stand, blickte ein letztes Mal ĂĽber die Schulter, bevor er in die Abteilung schlĂĽpfte und die TĂĽr lautlos wieder hinter sich schloss.
Tom tastete sich in der Dunkelheit vorsichtig bis zur ersten Regalreihe. Kaum war er dahinter verschwunden, da
erschien ein gedämpftes Licht an der Spitze seines Zauberstabs, den er den Büchern zugewandt von sich streckte. Das spärliche Licht liess sein hübsches Gesicht seltsam blass wirken. Er hatte die Lippen fest zusammengepresst und immer wieder flackerte sein konzentrierter Blick über die Schulter, wie um sich zu vergewissern, dass er auch wirklich alleine war.
Nachdem er die Regalreihe zweimal abgeschritten hatte, zog er ein in schwarzes Leder gebundenes Buch unter seinem Umhang hervor und stopfte es in die Lücke zwischen zwei dicken, roten Bänden.
Als der Lichtstrahl des Zauberstabs auf den BuchrĂĽcken fiel, war dort zu lesen:

Geschichte der schwarzen Magie

Tom stellte zwei weitere Bücher an ihren ursprünglichen Platz zurück, wäre ihm jemand gefolgt, so hätte dieser bestimmt auch die Titel dieser Bücher erkennen können:

Salazars Geheimnis
Leben nach dem Tod

Mit einem triumphierenden Lächeln verschwand Tom hinter der dritten Regalreihe und zog dort ein mittelgrosses, lilafarbenes Buch hervor. Er blätterte eine Weile darin und fand schliesslich, wonach er gesucht hatte:
Auf einer von Tintenflecken übersäten Seite war das Bild eines, wie eine Ranke gewundenen, Armreifs zu sehen. Auf der nächsten Seite stand in verblichener, altertümlichen Frauenhandschrift geschrieben:

Ranke der Unendlichkeit
Dies war ein Geschenk Salazars.
Erst mit der Zeit bemerkte ich, dass dieser Armreif verborgene, magische Kräfte besitzt. Offenbar werden sie in dem Edelstein gespeichert. Ich erkannte, dass meine Zauber das Doppelte ihrer ursprünglichen Kraft annahmen. Ausserdem halten z.B. Verwandlungszauber länger an.
Ich frage mich, ob Salazar dies beabsichtigt hat als er mir dieses Geschenk ĂĽberreichte. Ich denke, ich werde ihn danach fragen mĂĽssen. Noch immer wundere ich mich ĂĽber seine damaligen Worte:
„Auf das du ewig leben mögest.“
Was wollte er damit sagen? Gibt es tatsächlich eine Möglichkeit dem Tod zu entgehen? Ich weiss es nicht. Sollte es dieser Armreif sein, so kann ich nur hoffen, dass er nicht in die falschen Hände gerät.
Helga meinte ich solle ihn zerstören. Ich kann nicht. Er war doch ein Geschenk Salazars...


Toms Lächeln wurde noch breiter, als er das Buch zurückstellte.
Niemand schien gewusst zu haben, was Salazar Slytherin gewusst hatte.
Niemand schien zu wissen was er, Tom, wusste...
Ja, es gab eine Möglichkeit ewig zu leben. Ja, es gab Edelsteine, welche Kräfte speicherten. Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Er hatte die Kraft von Lenoras Schutzzauber gesehen. Es war nicht schwer das Leben eines Menschen zu nehmen, den man hasste. Und dies war der Grund für die Leichtigkeit des Herstellens eines Horkruxes.
Aber, war es genau so leicht einen Unschuldigen zu berauben und zu töten?
Tom wusste es nicht. Aber er wĂĽrde es herausfinden.
Er liebte Herausforderungen und der Beweis dafĂĽr funkelte in Form eines schwarzen Ringes an einem seiner langen, weissen Finger.

*

Mit kritischem Blick musterte sich Lenora im Spiegel, dann pfefferte sie die silbernen Ohrringe, die sie eben noch getragen hatte, mit einem Stöhnen auf ihr Bett.
„Was denn? Die stehen dir doch super!“, meinte Serena und griff nach dem Schmuck.
„Ich glaube nicht, dass es ihn auch nur im Geringsten interessiert, was ich trage, Serena“, bemerkte Lenora trocken, „Es macht keinen Unterschied. Er findet mich bestimmt nicht hübscher als all seine anderen Verehrerinnen.“
„Weißt du Leo, jetzt kannst du es echt nicht mehr leugnen. Dieser kleine Gefühlsausbruch bringt die Wahrheit ein für alle Mal ans Licht: Du bist verliebt“, sagte Serena sachlich und setzte sich neben ihre Freundin aufs Bett.
„Wenn du meinst...“, antwortete Lenora verbittert.
„Ich meine nicht, ich weiss“, Serena kicherte, „Du brauchst keinen Schmuck, Leo. Du bist auch so wunderschön.“
„Quatsch nicht!“, Lenora warf ihrer Freundin einen spöttischen Blick zu.
„Quatschen? Was ist das? Kann man das essen?“, Serena versuchte unschuldig dreinzublicken.
Lenora kniff sie in die Seite.
„Verräterin!“, lachte sie. „Ja, ja. Mach besser, dass du jetzt zu deiner Verabredung kommst!“, Serena lachte ebenfalls, „Und vergiss nicht: Ich will alles wissen. Jedes Detail!“
„Klar doch!“, Lenora zwinkerte ihr zu, dann verliess sie den Schlafsaal und verschwand.
Serena liess sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. In einer halben Stunde wĂĽrde sie mit Will nach Hogsmeade gehen.
Es war ein tolles Gefühl verliebt zu sein. Sie dachte an Lenora und grinste. Die Ärmste war ganz verwirrt vor Liebe, richtig süss. Serena hoffte, dass ihre Freundin nicht noch einmal enttäuscht werden würde.
Sie schämte sich dafür, dass sie nie erkannt hatte, wie sehr Lenora unter John gelitten hatte. Sie hätte auf sie hören sollen, als sie ihr sagte, dass sie nicht am ihm interessiert war. Nun da Lenora ihr alles erzählt hatte, verstand Serena sie nur zu gut und ihr leuchtete ein, dass sie falsch gehandelt hatte, als sie versucht hatte, die beiden zusammen zu bringen. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt... Aber sie würde nicht noch einmal den selben Fehler begehen. Sollte Tom Lenora auch nur ein Haar krümmen, dann würde sie ihm das Leben zur Hölle machen.

*

Mit pochendem Herzen stieg Lenora die Marmortreppe zur Eingangshalle hinab.
Tom stand mit ausdruckslosem Gesicht an eines der Stundengläser gelehnt und blickte in Richtung Schlossportal.
Als sie sich ihm näherte wandte er ihr den Kopf zu und lächelte. Sie fühlte, wie ihre Wangen heiss wurden. Sein Lächeln war so... so... himmlisch...
„Hallo“, sagte sie verlegen und wandte den Blick ab.
„Hallo“, selbst seine Stimme wirkte wie nicht von dieser Welt, „Gehen wir?“
„Ja, sicher“, Lenora versuchte ebenfalls zu lächeln, daraus wurde jedoch nichts, denn als Tom nach ihrer Hand griff und sie hinter sich herzog, begann ihr Herz wie wild zu hämmern und sie musste sich darauf konzentrieren, nicht die Besinnung zu verlieren.

Die Sonne strahlte und liess die PfĂĽtzen auf den, vom Regen nassen, Strassen und Wegen geheimnisvoll glitzern.
Ein sanfter, kĂĽhler Wind strich ĂĽbers Land und wehte Lenora die dunkelbraunen Haare immer wieder ins Gesicht. Schweigend gingen sie und Tom Hand in Hand den Weg nach Hogsmeade entlang.
„Serena hatte Recht“, dachte Lenora, „Ich bin tatsächlich in ihn verliebt... Ob er auch so empfindet? Ob ich ihn fragen soll?“
Sie warf einen Seitenblick auf Tom, der mit konzentriertem Blick nach vorne schaute. Er hatte die Stirn in Falten gelegt und dachte offenbar angestrengt nach.
„RIDDLE! WIE KANNST DU UNS SO ETWAS ANTUN?!“, hörte Lenora plötzlich eine entsetzte Mädchenstimme kreischen, „Eine Ravenclaw! Und noch dazu die!“
Sie drehte den Kopf nach rechts und erkannte Gracia und ihre Bande von Slytherinmädchen, die ihnen mit wütend funkelnden Augen folgten. Lenora fühlte einen Hauch von Wärme an ihrem Ohr.
„Einfach nicht beachten...“, flüsterte Tom ihr zu, hastig drehte sie sich von Gracia und den anderen weg.
Doch die wĂĽrden nicht so schnell aufgeben.
Sie hörte ein unheilvolles Sirren hinter sich, doch bevor sie sich auch nur umdrehen konnte, hatte Tom seinen Zauberstab gezogen und einen Schild errichtet, der die Flüche der aufgebrachten Mädchen abprallen liess.
„Wagt es nicht, Lenora auch nur anzurühren!“, rief er ihnen zu und Lenora glaubte einen Anflug von Zorn in seiner Stimme zu vernehmen, „Ich habe sie gebeten mich zu begleiten und egal was ihr tut, ihr werdet meinen Entschluss nicht ändern können! Tut mir leid, aber ich bin und war an keiner von euch interessiert! Ich brauche keine kreischende Göre, die mir alle fünf Minuten weismacht wie sehr sie mich doch bewundert! Ich kriege schon genug Aufmerksamkeit auch ohne euch. Lasst uns in Ruhe!“
Während er sprach, sah Lenora, dass die wütenden Mienen der Mädchen allmählich verschwanden und stattdessen verdutzt und einige gar entsetzt wurden. Ein Mädchen mit Brille und rotem Haar brach in Tränen aus und rannte in Richtung Schloss davon.
„Du Monster!“, brachte Gracia mit gebrochener Stimme hervor, dann ging auch sie.
Die anderen blieben einfach reglos und entsetzt auf der Stelle stehen.
„Komm...“, Tom packte Lenora an der Schulter und bugsierte sie ins Dorf hinein.
„Tut mir leid“, sagte er während sie an den verschiedensten Läden vorbeikamen, „Die waren wohl etwas durch den Wind. Sie haben mich als eine Art Besitz angesehen, musst du wissen.“
Er lächelte schwach, aber Lenora verstand ihn nur zu gut.
Sie war auch ständig von etlichen Jungen bewundert worden und es war alles andere als angenehm gewesen.
„Kann ich dir etwas zeigen?“, fragte Tom und sah ihr dabei forschend ins Gesicht, „Oder möchtest du irgendwohin?“
„Nein, ich meine, was willst du mir denn zeigen?“, Lenora war etwas verwirrt.
„Komm einfach mit“, meinte Tom und führte sie weiter die Strasse entlang.

Sie bogen um eine Strassenecke und eine kleine Kirche kam in Sicht. Lenora wunderte sich.
Tom und Kirchen? Das passte einfach nicht zu ihm.
Er schob das verrostete, alte Tor zum Friedhof auf und geleitete sie hinein.
Zur linken und zur rechten des Kiesweges, auf dem sie nun standen, lagen je vier Reihen von Gräbern. Am anderen Ende des Weges stand ein riesiger, alter Baum, dessen Äste, anders als die meisten Bäume im November, noch viele bunte Herbstblätter trugen. Tom ging auf den Baum zu und blieb dort stehen.
Als Lenora zu ihm kam, sah sie, dass unter dem Baum eine hölzerne Bank stand, von der aus man über einen Teich blicken konnte, auf dem einige Enten hin und her schwammen.
„Gefällt es dir?“, fragte Tom und lachte als er ihr Erstaunen sah.
„Ja, aber... Wir sind doch auch einem Friedhof, oder?“
„Nun... der Friedhof und der Park von Hosmeade liegen genau nebeneinander. Der Baum hier scheint die Grenze zu markieren.“
Die Sonne liess das Wasser des Teichs glitzern und funkeln und das Licht unter dem Baum war leicht gedämpft, durch die vielen bunten Blätter, die an ihm hingen.
„Ich mag diesen Ort“, meinte Tom und setzte ich auf die Bank, „Er hat etwas magisches. Findest du nicht auch?“
„Hmmm...“, Lenora setzte sich vorsichtig neben ihn.
Tom wussten nicht warum, aber irgendetwas in ihm rebellierte.
Sie war so schön... So zerbrechlich... Und doch verriet ihr intelligenter Blick keine Spur von Angst oder Schwäche. Hatte er je so empfunden?
Nein.
Aber irgendwie kam ihm diese Situation bekannt vor...
Er legte ihr zögernd einen Arm um die Schulter. Als sie keine Anstallten sich wegzudrehen machte, zog er sie sanft an sich. Seufzend liess sie den Kopf an seine Schulter sinken.
Sie fragte sich, ob sie noch ein Wort hervorbringen würde. Sie war ihm so nahe... Sie atmete tief ein und wieder aus und roch seinen wunderbaren, betörenden Duft...
Tom fiel plötzlich ein, warum ihm diese Situation so bekannt vorkam.
In einem Buch hatte er davon gelesen. In einem Buch aus der Verbotenen Abteilung. Salazar Slytherins eintausend Jahre altes Tagebuch, um genau zu sein.
Ob er auch so empfunden hatte? Oder hatte es sich fĂĽr seinen Vorfahren anders angefĂĽhlt, als er mit Rowena Ravenclaw auf einer Bank vor dem Verbotenen Wald gesessen hatte?
Ravenclaw und Slytherin.
Würde sich ihre Geschichte, nun etliche Generationen später, etwa wiederholen? Würde sich die gesamte Geschichte wiederholen?
Langsam schob Tom den linken Ă„rmel von Lenoras Umhang zurĂĽck. An ihrem Handgelenk schimmerte der goldene Armreif, die Ranke der Unendlichkeit...
„Woher hast du den?“, fragte er und strich mit seinen Fingern über das Gold und dann zärtlich über ihre weiche Haut.
„Meine Mutter hat ihn mir dieses Jahr zum Geburtstag geschenkt. Er wird immer von Mutter zu Tochter weitergegeben. Sie meinte, dass er einst Rowena Ravenclaw gehört haben könnte. Aber ich weiss nicht so genau... Jedenfalls habe ich bemerkt, dass der Stein blau schimmert, wenn ich zaubere. Irgendwie scheint er die Zauber zu stärken oder so... Klingt komisch, ich weiss“, Lenora schnitt eine Grimasse, „Aber anders kann ich es nicht erklären.“
„Fühlst du dich besser, wenn du ihn trägst?“
„Nein, immer gleich. Wieso?“
„Nur so...“, murmelte Tom.
Er strich abermals ĂĽber das Gold und da fiel sie ihm auf:
Eine feine Gravur, welche fünf verschnörkelte Buchstaben zeigte.
„Das ist es!“, stiess er hervor und hob Lenoras Hand um den Armreif ans Licht zu halten.
„Was?“
„Es gibt eine Legende zu dem Armreif. Eigentlich müsste es die Wahrheit sein, ich habe in einem Tagebuch von Salazar Slytherin persönlich davon gelesen. Ich interessiere mich sehr für die Geschichte von Hogwarts und seinen Gründern. Möchtest du die Geschichte hören?“
„Gerne“, Lenora lächelte.
„Also gut...“, flüsterte Tom und zog sie noch etwas näher an sich.
Dann begann er zu erzählen:

Nach der Gründung von Hogwarts lebten die Gründer Godric Griffyndor, Rowena Ravenclaw, Helga Hufflepuff und Salazar Slytherin lange Zeit glücklich miteinander und unterrichteten ihre magisch begabten Schüler und Schülerinnen. Es war eine Zeit des Friedens und in den Geschichtsbüchern steht geschrieben, dass diese von Slytherin beendet wurde, welcher sich weigerte muggelstämmige Schüler aufzunehmen.
Dies war jedoch nicht allein der Grund für Spannungen zwischen den Gründern. In Wirklichkeit weigerte sich Slytherin die Muggelstämmigen aufzunehmen, um sich an Griffyndor zu rächen.
Slytherin verliebte sich nämlich in die schöne und kluge Ravenclaw und sie schien seine Liebe offenbar zu erwidern. Ihre Eltern hatten sie jedoch schon in ihrer Kindheit mit Griffyndor verlobt. Griffyndor liebte seine Ravenclaw ebenfalls, doch sie war nicht glücklich mit ihm.
Eines Tages hielt sie es scheinbar nicht mehr aus und klagte Slytherin ihr Leid. Griffyndor hatte sie mehrmals betrogen und wollte sie nun doch heiraten.
Slytherin, dem Ravenclaws Wohl mehr als alles andere am Herzen lag, bat Griffyndor darum die Verlobung aufzulösen. Doch dieser weigerte sich mit der Erklärung, dass er Ravenclaw wie sein Leben liebe. Er hab auch nicht nach, als Slytherin ihm klar machte, dass er Ravenclaw
mehr als sein Leben lieben sollte. Als Rache begann Slytherin nun sich zu weigern muggelstämmige Schüler aufzunehmen.
Er hoffte auf die Unterstützung der anderen und wollte mit ihrer Hilfe Griffyndor zum Fortgang und zur Auflösung der Verlobung bewegen.
Hufflepuff aber, welche die Situation nicht erkannte, unterstĂĽtzte Griffyndor. Und Ravenclaw, welche als seine Verlobte an ihn gebunden war, konnte nicht anders als das Selbe zu tun.
Eines Nachts, vor seinem Fortgang, besuchte Slytherin Raveclaw ein letztes Mal. Es gibt eine weitere Legende, die besagt, dass Ravenclaw von
der Kammer des Schreckens wusste. Dies ist aber nicht wirklich bestätigt. Slytherin und Ravenclaw hatten lange eine gut versteckte Beziehung gehabt und Slytherin hatte ihr, als Zeichen seiner Liebe, einen Armreif geschenkt.
Nun, in besagter Nacht, fragte Ravenclaw Slytherin, was er mit den Worten „Auf das du ewig leben mögest“ gemeint hatte, welche er gesprochen hatte als er ihr den Armreif geschenkt hatte.
Offenbar antwortete er nichts darauf und kĂĽsste sie ein letztes Mal. Er verschwand in der Nacht und Ravenclaw schenkte den Armreif ihrer Schwester.
Sieben Tage nach Slytherins Fortgang starb Ravenclaw. Manche sagen, sie sei an gebrochenem Herzen gestorben. Andere glauben, dass Slytherin sie vergiftet hatte und das Gift nur langsam wirkte und ihr erst eine Woche danach den Tod brachte.


Lenora öffnete die Augen.
Die ganze Zeit ĂĽber hatte sie an Tom gelehnt dagesessen und er hatte ihr mit seinen lange, weissen Fingern sanft ĂĽber die Hand und den Arm gestrichen.
„Warum hätte er sie vergiften sollen?“, wollte sie wissen. „An dieser Stelle wird auf eine Legende zurückgegriffen. In dem Tagebuch konnte ich nichts davon finden, weil es genau da beendet wurde, wo Slytherin den Entschluss fasst, Ravenclaw Lebewohl zu sagen. Die Legende besagt, dass Ravenclaw durch einen Zufall von der Kammer des Schreckens erfuhr. Slytherin wollte nicht, dass ein anderer Gründer davon weiss und soll sie deswegen ermordet haben.“
„Die Kammer gibt es...“, Lenora klang gequält, „Vielleicht hat er das wirklich getan. Wie grausam... Aber der Armreif...?“
„Den schenkte sie ihrer Schwester. Ich nehme an, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, etwas von Slytherin zu besitzten, nachdem er sie alleine gelassen hatte.“
„Und ihre Schwester hat ihn dann weitervererbt... Das heisst ich wäre eine Nachfahrin der Familie Ravenclaw“, endlich war sich Lenora sicher.
„Ja“, Tom grinste, „Und ich bin ein Nachfahre Slytherins. Der Letzte um genau zu sein. Genau wie du.“
„Beweis es mir“, meinte Lenora und ein schelmisches Funkeln trat in ihre Augen.
Tom griff in die Tasche seines Umhangs und holte einen schwarzen Ring hervor, in dessen Edelstein Slytherins Wappen eingraviert war.
„Tatsächlich...“, Lenora starrte den Ring an.
„Ravenclaw und Slytherin...“, sie fühlte Toms Atem an ihrem Hals, „Die Geschichte wiederholt sich...“
Er seufzte leise, dann fühlte sie seine weichen Lippen zärtlich ihren Hals küssen.
Erst jetzt bemerkte sie, dass sie seltsam kühl waren. Genau wie seine Hände, die noch immer die ihren hielten.
„Was bedeutet die Gravur?“, sie deutete auf die feinen Buchstaben, welche ins Gold ihres Armreifs eingeritzt worden waren.
Tom hielt in seinen KĂĽssen inne und kicherte:
„Die Gravur? Das bedeutet: For my loved Rowena Ravenclaw *…”
“Woher weisst du das eigentlich alles?”
“Ich sagte doch, dass ich mich dafür interessiere. Ausserdem sammle ich persönliche Dinge der Gründer.“
„Dann muss ich dich enttäuschen“, Lenora grinste frech, „Ravenclaws Armreif ist nicht zu haben.“
„Glaubst du...“, in Toms Stimme schwang eine seltsame Kälte mit.
Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte ihr in die dunkelblauen Augen.
Wie tief sie waren... Wie leicht man darin versinken konnte...
„Und wie leicht es wäre, sie dazu zu bringen starr gen Himmel zu blicken“, bemerkte eine böse Stimme in Toms Hinterkopf, „Du hast es schon getan, Tom. Nur zwei Worte, ein Schwung deines Zauberstabs und der Armreif ist dein...“
„Nein“, rebellierte eine andere Stimme, „Das werde ich nicht! Nicht sie, niemals!“
Lenora sah wie sich seine Augen erschrocken weiteten und er sich abwandte.
Was war denn jetzt mit ihm los? Hatte sie etwas falsches getan? Sie sollte ihm etwas Zeit lassen...
Plötzlich vernahm sie eine leise Melodie. Sie war ihr fremd, aber wunderschön.
Lenora liebte Musik. Sie liebte es zu singen und Lieder zu schreiben.
Eine Weile lauschte sie, bis sie feststellte, dass Tom es war, der die Melodie vor sich hinsummte.
Und da fiel ihr etwas ein:
Die Melodie war ihr gar nicht fremd. Sie hatte sie schon einmal gehört, damals, als sie ohnmächtig im Krankenflügel gelegen hatte.
„Ich werde dazu ein Lied schreiben“, nahm sie sich vor, „Ein Lied nur für ihn.“
„Tom?“, sie betrachtete ihn besorgt, „Alles in Ordnung?“
Er blickte nachdenklich auf den Teich hinaus, dann nickte er langsam. Lenora liess ihren Kopf wieder an seine Schulter sinken.
„Du hast gesagt, die Geschichte wiederholt sich. Was meinst du damit?“, sie folgte seinem Blick und sah zwei Enten, die nebeneinander durchs Wasser glitten.
„Genau das, was ich damit gesagt habe“, war seine geheimnisvolle Antwort.
Lenora dachte eine Weile nach.
„Meinst du etwa...? Also, ich bin Ravenclaw. Du bist Slytherin und John Griffyndor?“
Toms Miene blieb ausdruckslos.
„Aber wer ist Hufflepuff?“, Lenora sah ihn fragend an.
Er antwortete noch immer nicht. Und da dämmerte es ihr.
„Oh“, sie war sichtlich erstaunt über ihre Erkenntnis, „Serena... Serena ist die einzige in ihrer Familie, die nicht nach Hufflepuff kam. Sie war Hufflepuff!“
Tom nickte.
„Die Geschichte wiederholt sich... Aber das würde ja heissen...“, Lenora sprach die fürchterlichen Worte aus, „Du gehst fort?“
Eine Weile regte sich Tom nicht, dann schĂĽttelte er kaum merklich den Kopf.
Lenora war erleichtert. Aber weshalb sprach er nicht?
„Wirst du mich etwa töten?“, es klang lächerlich.
Doch sie konnte es nicht unterlassen ihre Gedanken preiszugeben. Sie wusste nicht warum, aber sie konnte sich nur zu gut vorstellen, dass Tom zu töten fähig war. Sie dachte an seine kühlen Lippen und schauderte plötzlich. Er hatte ihr noch nicht geantwortet, also fragte sie noch einmal:
„Wirst du mich töten?“
„Hmmm...“, Tom strich ihr mit der Hand über die Wange und dann über die Haare. „Liebst du mich?“, ihre Stimme war kaum mehr zu hören. Tom lächelte schief. Er beugte sich vor und presste seine kühlen Lippen auf ihre Stirn. Es fühlte sich so wunderbar an...
Tom wusste nicht was er sagen sollte. Er wollte sie nicht verletzten, wollte sie nicht verlieren... Sie war zu wichtig.
Er sog den Duft ihres Haares ein, er war blumig frisch. Dann hob er ihr Kinn mit der Hand an und schaute ihr in die Augen. In ihnen Lag Verwirrung, aber nicht Wut oder Angst.
Lenora hob eine zitternde Hand und fuhr mit den Fingerspitzen den Schwung seiner Lippen nach.
Was dachte er? Was wĂĽrde er mit ihr machen? Welches war sein wirkliches Ziel?
Doch all diese Fragen verblassten in ihrem Kopf, als er sich näher zu ihr hinabbeugte und seine Lippen mit den ihren zu einem wundervollen, kühlen Kuss verschmolzen.


~*~


* engl. FĂĽr meine geliebte Rowena Ravenclaw


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