Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Harry Potter und die Tage des Phönix - Der Hogwarts Express

von datarix

Die Nebel lagen zwischen den Bäumen, der Mond ging müde schlafen und die Sonne kitzelte sanft den Horizont, als ein zartes weinen eines kleinen Mädchens die Stille des Morgens durchbrach. Der Wald, in dem die Hütte von Harry stand, war gerade am erwachen, als Rowena lauthals nach ihrer Mutter verlangte. Sie hatte Hunger und weil es so schön war, stimmte auch Brian in diesen Schreigesang ein. Auch er hatte Hunger und die jungen Damen versuchten diesen zu stillen. Es war jedoch nicht einfach eine Stellung zu finden, die sowohl dem Baby wie auch der Mutter gefiel. Doch Molly die schon reichlich Erfahrung in Säuglingspflege hatte, half ihnen tatkräftig dabei und nach einigen Fehlversuchen fanden sie schliesslich eine Position die sowohl dem Kind, wie auch der Mutter zusagte. Vieles war neu für die jungen Eltern und sehr schnell merkten sie, dass sie noch vieles zu lernen hatten. An diesem Morgen würden sie von Professor Molly Weasley in die Kunst der Säuglingspflege eingeführt und Harry meinte scherzhaft, ob er wohl das Windelseminar bestehen würde. Doch damit zog er nur den Zorn der jungen Mütter auf sich und es kam wie es kommen musste. Harry war von allen der schlechteste. Er hatte Mühe, die Windeln richtig zu wechseln oder seinem Sohn die Flasche zu geben. Es kam sogar soweit, das Ginny immer den Zauberstab bereit hatte um Brian aufzufangen, falls Harry in fallen lassen würde. Doch soweit kam es nicht. Am späteren Nachmittag hatte auch Harry begriffen wie es funktionierte und stellte sich nicht mehr so tollpatschig an. Beim Nachmittagstee lachten sie gemeinsam ausgelassen über ihre Fehlversuche und Missgeschicke.

Der Abend brach an und das nackte Chaos aus. Alle wieselten durch die verschiedenen Zimmer und Häuser und suchten ihre Sachen zusammen. Es war schon erstaunlich wie sich Harrys Sachen in nur vier Wochen im ganzen Fuchsbau verteilten. Es schien, als ob alle seine Habseligkeiten Beine bekommen hätten und auf Wanderschaft gegangen währen. In jeder Ecke lag ein Buch, eine Aufzeichnung oder ein Objekt, dass er für den Unterricht erstanden hatte. Zum Glück hatte er sich eine Liste erstellt, auf der alle Gegenstände und Bücher verzeichnet waren, die er benötigte. Einige der Sachen fand er mit einem Ortungszauber oder er rief sie mittels Accio herbei. Er vergass auch alle Vorsicht in seinem Haus und zauberte was das Zeug hielt. Nun war er ein Meister im Packzauber und seine Sachen flogen aus allen Richtungen in seinen Koffer. Er hatte so viele Sachen zum mitnehmen, dass er mit vier oder fünf Koffern hätte reisen müssen, was für einen Schüler doch ein wenig zu viel gewesen wär. So hatte er ein paar nette kleine Extras in seinen Koffer eingebaut und seinen Koffer in einen begehbaren Schrank verwandelt. Als Ginny das sah, wollte sie auch so einen haben und zum Schluss waren dann alle vier Koffer, auch die von Ron und Hermine, so ausgestattet. Es sah höchst amüsant aus wie sie immer wieder in den hochgestellten Koffern verschwanden um noch etwas zu verstauen, das sie gerade irgendwo in einem Winkel gefunden hatten. Molly brachte die frische Wäsche vorbei und Fleur kümmerte sich währenddessen um die Kleinen. Immer wieder blickte Fleur auf ihren eigenen Bauch und Harry flüsterte Ginny zu, "ich glaube sie ist auch schwanger."
Ginny lächelte nur und machte sich wieder auf in ihren Koffer, um die frischen Sachen zu verstauen. Harry kam es vor, als ob er seinen ganzen Hausrat in seinem Koffer stopfen würde und zum Schluss versteckte er noch die Truhe in seinem Koffer, die den Horkrux und die Kette enthielten. Dann Schloss er das Zusatzfach, stellte den Koffer wieder richtig hin und legte die Hogwartskleider auf den inneren Deckel. Es sollte schliesslich keiner bemerken, wie viele Sachen er dabei hatte. Harrys Gedanken kreisten um den morgigen Tag, an dem er ein letztes Mal nach Hogwarts zurückkehren würde. Noch einen letzten Abend würde er als Schüler verbringen bevor der seine Stelle als Lehrer antrat. Er hatte es einst Dumbledore versprochen, dass, was immer auch geschehe, er dieses Jahr in Hogwarts sein würde.

An diesem Abend war die gesamte Familie Weasley, mit Ausnahme von Charly, sowie Remus, Tonks, Parvati und Padma beim Abendessen. Sie unterhielten sich ausgelassen, machten Witze und hatten viel Spass zusammen, als Moody hereingestürmt kam.
"Wir werden angegriffen!", brüllte er und schloss die Tür hinter sich zu und keuchte, "Colloportus!"
Alle erschraken, erstarrten für einen Augenblick, schliesslich juckten sie mit gezogenen Zauberstäben auf und wollten sich allesamt in den Kampf werfen als Moody sie abrupt stoppte.
"Nein", wehrte er ab, "es sind zu viele, wir müssen durch den Kamin fliehen!"
"Geht nicht", sagte Arthur verzweifelt, "er ist seit gestern nicht mehr am Flohnetzwerk!"
"Hoch in den Schrank", befahl Harry, "wir gehen in mein Haus!"
"Aber Remus und Tonks! Sie können nicht mit!", klagte Arthur.
"Molly, du weisst wie es geht!", sagte Harry bestimmt und Molly nickte, sie hatte einst Madame Pomfrey mit durch den Schrank genommen. In weiser Voraussicht, dass so etwas ein Mal geschehen musste, hatte Harry eine Möglichkeit eingebaut, auch Gäste des Hauses mit durch den Schrank zu nehmen. Moody, Remus und Harry verschlossen die Fenster, belegten sie mit einem Fluch, so dass keiner mehr hindurchsehen konnte und Hermine verhexte sie mit einem Unzerbrechlichkeitsfluch. Von draussen hörte man die Kampfhandlungen. Die Schreie, Explosionen und Kampfgeräusche kamen immer näher. Blitze zuckten über die Wiese vor dem Haus. Als Harry das letzte Fenster verzauberte, sah er wie der Schuppen lichterloh in Flammen stand. Er betrachtete seine Familie und die beobachteten gebannt das Schauspiel, das sich ihnen bot. Keiner bemerkte, dass Harry schnell einen Koffer herauf beschwört hatte und alles was er sah, schnell mit einem Packzauber darin verschwinden liess. Er wusste, dass er dieses Haus nie mehr so sehen würde. Die Uhr von Molly die er so mochte und noch ein paar andere Erinnerungsstücke konnte er gerade noch mitnehmen, als Moody sie zum gehen drängte. Erstaunlich ruhig liefen sie alle die Treppe hinauf und zwängten sich in den Schrank hinein. Als Remus ihnen folgen wollte, traf er auf einen unsichtbaren Wiederstand.
"Bill, nimm Remus an der Hand!" bemerkte Molly und als Bill Remus bei der Hand nahm, konnte er den Wiederstand ohne weiteres überwinden.
"Gnä Frau nehmen, sie meine Hand", sagten Fred und George zu Padma und Parvati und schlüpften ebenfalls in den Schrank hinein. Fleur schnappte sich Tonks und zum Schluss kamen Moody und Harry, mit allen Koffern im Schlepptau, in den Schrank gestürmt, schlossen die Tür und ab ging die Reise. Sekunden später waren sie in Harrys kleinem Haus. Kaum waren sie da, warf Harry schnell alle Sachen aus dem Schrank und zerstörte ihn.
"So kann uns bestimmt keiner folgen", flüsterte er und fuhr leise fort, "seiht ruhig, hier werden sie uns nicht so schnell finden. Moody siehst du was mit deinem Auge?"
"Sie sind in der Überzahl, doch die Leute vom Orden und vom Ministerium werden gleich verschwinden. Ich hab sie angewiesen uns noch für fünf Minuten Deckung zu geben und sich dann in Sicherheit zu bringen."
"Warum?" fragte Molly.
"Nun wenn sie das Haus nicht mehr verteidigen und es leer ist, werden sie denken, das wir geflohen sind und abziehen."
"Warum greifen sie uns jetzt an, warum nicht schon früher?" murmelte Hermine leicht panisch vor sich hin.
"Taktik", sagte Remus, "wiege sie in Sicherheit und sie werden fahrlässig. Wahrscheinlich haben sie mitbekommen, dass der Kamin keine Flucht mehr zulässt und das man aus dem Fuchsbau nicht apparieren kann ist sehr einfach festzustellen. Die perfekte Falle also."
"Aber Kinglsey oder Madame Pomfrey wissen wo wir sind!" flüsterte Ginny ängstlich und beruhigte Brian.
"Hast du einen Fidelius auf diesem Haus? Wo sind wir eigentlich?" fragte Lupin an Harry gewandt.
"Ja, hab ich und all die anderen Zauber und Bannkreise aus dem Buch sind auch noch auf den Mauern meiner Waldhütte", antwortete Harry und Remus lächelte.
"Aha, dann können sie es auch nicht verraten", sagte Remus und Atmete erleichtert aus. Moody’s magisches Auge drehte sich so schnell in seiner Augenhöhle, dass Harry sich wunderte, dass er überhaupt noch etwas erkennen konnte.
"Die Leute vom Orden und dem Ministerium verlassen den Schauplatz, aber die Todesser bleiben noch da. – Sie versuchen in das Haus einzudringen. – Sie kommen nicht rein. – Sie fluchen und Malfoy reisst sich die Maske vom Gesicht und tritt wie ein besessener auf die Tür ein. – Nein, oh nein! – Molly, oh Molly euer Haus, es brennt, es brennt lichterloh!" knurrte Moody und ballte seine Fäuste. Molly schaute Moody fragend an und als sie begriff, was er gerade gesagt hatte, fiel sie weinend in Arthurs Arme, schluchzte und zitterte am ganzen Körper.
"Sind sie in das Haus rein gekommen?" fragte Arthur.
"Nein, darum haben sie es wohl angezündet", knurrte Moody bitter und hockte sich auf einen der Stühle in der Küche.
"Warum haben wir unser Haus nicht mit einem Antifeuer Zauber belegt?" fragte sich Arthur selbst vorwurfsvoll. Niedergeschlagen liessen sich alle irgendwo in Harrys Haus nieder und Ginny und Hermine brachten ihre Kinder ins Bett. Der Schreck sass allen noch in den Knochen, doch nach einer Weile machte Molly für alle einen Tee. Die Stimmung war auf einem Tiefpunkt angelangt und allen war klar, dass die grausame Wirklichkeit, ihre kleine heile Welt eingeholt hatte. Sie hatten nicht mal den Hauch einer Chance sich gegen die Todesser zu verteidigen. Woher hatte Voldemort nur so viele Todesser? Diese Frage brannte sich in Harrys Gedanken und beschäftigte ihn, bis er mit Ginny in den Armen einschlief. Moody und Remus teilten sich die erste Wache. Leise konnte er Molly hören, wie sie sich wieder an der Schulter ihres Mannes ausweinte. Doch Harry wusste, dass sie insgeheim sehr glücklich war, dass keinem etwas zugestossen war.

Das schwache licht, der Morgendämmerung drang in das Schlafzimmer und der Morgen brach an. Als Harry aufgestanden war um etwas zu trinken, war Moody immer noch dabei die Umgebung mit seinem magischen Auge abzusuchen. Harry hatte die ganze Nacht sehr schlecht geschlafen und war beim kleinsten Geräusch sofort aufgewacht. Als er die Küche betrat betrachtete er Moody und sah ihm die Strapazen der Nacht an, die ihm ins Gesicht geschrieben waren. Die Müdigkeit begann ihm seine Sinne zu vernebeln und als er fast im Stehen eingeschlafen wäre, fummelte er in seinem Umhang, holte eine kleine Phiole heraus, nahm einen Schluck und sein gesundes Auge klappte für zwei, drei Sekunden zu, um danach gleich wieder hellwach aufzugehen. Die Müdigkeit war wie weggeblasen und das normale Auge, schaute Harry nun hellwach an.
"Gutes Zeug – hat mir schon so einige male geholfen." knurrte er, doch Harry war noch zu müde um eine Unterhaltung anzufangen. Sein Geist war noch nicht aufnahmefähig und so lies er es bei einem müden Wink mit der Hand bewenden.
"Auch einen Schluck?" erkundigte sich Moody, doch Harry lehnte dankend ab. Langsam erwachten auch die Anderen und strömten aus allen Richtungen herbei. Sie hatten sein Haus mit Feldbetten vollgestopft und sich in allen Zimmern breit gemacht. Harry und Ginny hatten sich das Zimmer mit Hermine und Ron geteilt. Das eine Kinderzimmer wurde von ihren Kindern belegt und im anderen hatten die beiden Zwillingspärchen übernachtet. Im Gästezimmer waren Arthur, Molly, Bill und Fleur und in der Stube übernachteten Percy, Remus, Tonks und Moody. Zum Glück war Charly noch in Rumänien und Penelope zu Hause bei ihrer Familie, sonst wäre es wirklich eng geworden. Als Ron in die Küche kam, begann er sofort mit Moody den heutigen Tag zu Planen und Strategien für die Reise nach Hogwarts zu besprechen. Ron war nun einmal der Stratege von ihnen und der beste Schachspieler den Harry kannte. Sie kamen in ihren Plänen Harry etwas entgegen, dass sie mit dem Hogwartsexpress fahren durften, doch würden alle andern, einschliesslich den Kindern und dem Gepäck, noch an diesem Morgen vor die Tore von Hogwarts apparieren und in der Schule auf sie warten. Remus, Tonks, Arthur und Moody würden sie später abholen kommen und mit ihnen nach Hogwarts gehen. Sie waren eh zum Schutz der Schüler eingeteilt und so, würde es niemandem auffallen, dass sie da waren. Nach einem sehr kurzen Frühstück hiess es von den Kindern und Familienangehörigen Abschied nehmen. Sie mussten sich sehr schnell verabschieden und Harry zeigte ihnen, wo sie Apparieren konnten. Er brachte ihnen auch noch bei, wie sie wieder zurück kommen konnten und mit schwerem Herzen und sorgenvollen Mine, ging er zur Hütte zurück. Nun waren die Vier mit Padma und Parvati allein in Harrys Waldhütte. Noch nie hatte sich Harry in seinem Leben, solche Sorgen gemacht. Ging alles gut? Waren sie sicher in Hogwarts angekommen? Warum liessen sich Remus und die Andern so viel Zeit bis sie wieder da waren. Für Harry waren es die längsten fünfzehn Minuten seines Lebens. Er bereute es schon fast, nicht auch mitgegangen zu sein. Doch er wollte diese eine Fahrt mit dem Hogwarts Express unbedingt. Diese eine Nacht als Schüler. Er wusste nicht weshalb, aber eine Stimme, ganz tief in seinem Innern, sagte ihm: "Du musst es tun. Genau so und nicht anders!" Sein Blick traf die Patil Zwillinge und er musste daran denken, dass sie noch nicht, besser gesagt nicht mehr wussten, dass er bald ihr Lehrer sein würde. Bei aller Vorsicht hatten sie doch irgendwie mitbekommen, das die Vier nicht als Schüler nach Hogwarts zurückkehren werden. Arthur hatte die Gedanken verändert und so war ihr Geheimnis wieder eines. Die Stimmung war gedrückt und keiner konnte etwas sagen. Sie horchten alle angestrengt. Ihre Blicke klebten an der Tür und ihre Zauberstäbe hatten sie für alle Fälle bereit.

"Harry wir sind es, Remus, Tonks, Moody und ich", hörte Harry Arthur durch die Tür und er öffnete sie langsam. Harrys Herz machte einen Hüpfer als er sie sah. Sie waren alle in Ordnung und es gab keinerlei Hinweise auf einen Kampf.
"Alles in Ordnung, alle sind wohlbehalten angekommen. Hagrid und Professor Sprout kümmern sich um sie", sagte Arthur und Harry fiel ein Stein vom Herzen. Die Klammer die sich um seinen Hals und Brust gelegt hatte, löste sich. Das Herz pochte nicht mehr in seinem Hals, sondern schlug wieder zufrieden in seiner Brust. Sie waren in Sicherheit, nur das zählte. Nun war es an Zeit, dass auch sie sich für die Reise vorbereiteten. Remus hatte in einem kleinen Koffer, ihre Hogwarts-Gewänder mitgebracht, da sie ohne Gepäck reisen würden. Molly hatte sie aus ihren Koffern genommen und sich anscheinend gewundert, dass nur die Gewänder darin waren. Harry hatte das Gefühl etwas vergessen zu haben und schliesslich viel es ihm schmerzlich ein – Hedwig. Es war das erste mal, dass er ohne seine treue Freundin nach Hogwarts gehen würde. Sie nahmen ihre wenigen Sachen und machten sich bereit, nach Kings Cross zu apparieren. Harry drehte sich noch einmal um, um sein Haus magisch zu verschliessen. Sie gingen zu den Dornenbüschen, die den Apparierplatz umschlossen. Harry streichelte eine gelbrote Blüte am obersten Zweig des vordersten Busches, dieser sprang augenblicklich zur Seite und liess sie gewähren. Sie machten sich bereit und apparierten gemeinsam direkt auf den Bahnsteig vom Gleis 9¾.

Schwerer Dampf lag in der Luft und von den Schülern war ein Gemurmel zu vernehmen. Es waren noch nicht sehr viele Kinder da und Harry wunderte sich ein wenig, doch ein Blick auf die Uhr lieferte die Erklärung, sie waren ungewöhnlich früh angekommen. Sie hatten noch über eine halbe Stunde zeit bis zu ihrer Abreise, doch Moody drängte sie in den Zug. Sie bekamen ein Abteil gleich hinter dem Wagon mit den Vertrauensschülern und den Auroren. Moody ging noch einmal den Plan durch. Sollte der Zug angegriffen werden, würden sie sich einen oder zwei jüngere Schüler schnappen, den Zug verlassen und mit ihnen vor die Tore von Hogwarts apparieren und das ganze Gepäck im Zug zurücklassen. Sie folgten aufmerksam seinen Ausführungen und Ermahnungen.

Kurze Zeit später, als er auf den Bahnsteig ging um Wache zu stehen, schaute Harry aus dem Fenster und versuchte bekannte Gesichter auszumachen. Bald einmal fand er Neville, Loona, Seamus und Dean Thomas. Sie winkten ihm zu, kamen zu ihnen in den Wagen und liessen sich im nächsten Abteil nieder. Normalerweise, war es ein Jubel und Trubel auf dem Bahnsteig, doch dieses Mal, war die Stimmung niedergedrückt und gedämpft. Die meisten kamen ohne Gepäck oder nur mit einem sehr kleinen Koffer und hatten wahrscheinlich, wie sie, nur gerade die Hogwarts-Umhänge dabei. Die ganzen anderen Sachen waren wahrscheinlich schon längst auf dem Weg nach Hogwarts. Die Eltern nahmen ihre Kinder in die Mitte und Harry sah, dass jeder seinen Zauberstab verdeckt umklammerte. Zu Harrys erstaunen, bestiegen viele Eltern auch den Zug und blieben in den hintersten Wagons sitzen. Harry fiel erst jetzt auf, dass der Zug dieses Jahr, ungewöhnlich lang war. Scheinbar, liessen viele Eltern ihre Kinder nur sehr ungern nach Hogwarts reisen und wollten sie, in diesen Zeiten, nicht alleine lassen.

Langsam füllten sich die Gänge und Harry wurde von mehreren Schülern begrüsst. Es schien ihnen Sicherheit zu geben, dass Harry mit im Zug war. Aus irgendeinem Grund waren auch die mitgereisten Eltern sehr erfreut, als die Nachricht durch den Zug ging, dass Harry mit ihnen reisen würde und die Stimmung wurde ein wenig gelassener. Die Minen hellten sich auf und so etwas wie Hoffnung verband sie. Als Harry mit Remus durch den Zug schlenderte, trafen ihn viele Blicke, es wurde ihm zu gewunken, doch er wunderte sich, dass er noch keinen Slytherin auf dem Zug gesehen hatte. Erst im letzten Schüler-Wagon, war ein Abteil mit sechs Schülern aus Slytherin. Er kannte nur Millicent Bullstrode und Blaise Zambini, die Andern kannte er nur vom Sehen. Auf dem Weg zurück in sein Abteil, viel Harry auf, dass doch sehr viele Erstklässler im Zug waren. Er hatte erwartet, dass die Eltern die Kleinen nicht in die Schule gehen lassen würden, doch dachten wahrscheinlich viele das Hogwarts, gerade in diesen Zeiten, der sicherste Platz für ihre jungen Kinder war. Dumbledore war zwar nicht mehr da, doch würden dieses Jahr, sehr viele Ministeriums Zauberer auf die Kleinen aufpassen. Fast ein Viertel aller Auroren waren rund um Hogwarts stationiert.

Harry wusste, dass Hogwarts dieser Tage zu einer wahren Festung ausgebaut wurde und gab so den Eltern ein wenig Sicherheit. Manche Eltern waren Froh, sich nicht auch noch um die Kinder zu sorgen zu müssen, da sie selbst sehr gefährdet waren. Alle Zauberer, die auch nur die kleinste Verbindung mit dem Ministerium hatten, waren von den Todessern mit Mord oder Folter bedroht worden. Es war in England zwar wieder aussergewöhnlich ruhig, da Voldemort sich in anderen Ländern Europas breit machte. Er hatte von Durmstrang aus, den Norden von Europa überrannt und nun waren er und seine Todesser, an der Grenze zu Frankreich angelangt. Diese Information hatte Harry von Remus erhalten, der ihm während des Spazierganges durch den Zug über die letzten Erkenntnisse informierte. Nun wusste Harry woher Voldemort so viele Zauberer zur Verfügung hatte. Er hatte mehr als die Hälfte von Europa an sich gerissen und das Ministerium hatte es nicht mitbekommen. Scrimgeour hatte die kleinen Verhaftet und sie als grosse Erfolge verkauft und dabei nicht über seinen Tellerrand hinausgesehen. Erst die Spione des Ordens brachten gestern Abend die ganze Wahrheit zu Tage. Voldemort hatte die Regierungen unterlaufen und die Ministerien mit seinen Leuten besetzt. Damit sein Treiben nicht auffallen würde, hatte er die Minister mit dem Imperius in seine Gewalt gebracht und liess sie ihre normalen Tätigkeiten in seinem Sinne ausführen. Einige Minister seien ihm auch freiwillig gefolgt und halfen Voldemort dabei, die anderen Minister zu verhexen. Scrimgeour hatte seinen ersten groben Fehler gemacht und die Lage, als es in England wieder ruhiger wurde, als nicht so dramatisch eingestuft. Auch er war in dieser Nacht auf den Boden der Wahrheit zurück geholt worden und der Angriff auf den Fuchsbau, zeigte ihm das ganze Ausmass, der Macht, der sie gegenüber standen. Als Harry wieder in sein Abteil kam, war er sehr ruhig und in Gedanken versunken, zog Ginny an sich und genoss die Wärme die sie ihm gab. Nach einer Weile, raffte er sich wieder auf und teilte sein Wissen mit seinen Freunden.

Die Landschaft zog an den Fenstern vorbei und das Klima wurde merklich rauer. Der Herbst war in diesem Jahr aussergewöhnlich rau gewesen und Blätter auf den Bäumen färbten sich bereits in den schönsten Herbst tönen. Einen Monat früher als Normal, doch in diesem Jahr würde nichts normal sein, dass wusste Harry. Die Abteiltür wurde aufgemacht und die bekannte Frauenstimme fragte, ob sie etwas von ihrem Imbiss Wagen möchten. Harry kaufte für alle ein und legte die Sachen auf den kleinen Tisch, der beim Fenster war. Da alle noch nicht zu Mittag gegessen hatten, stürzten sie sich auf die Kesselkuchen, die Kürbispasteten und genossen den kühlen Kürbissaft. Zum ersten Mal seit den Geschehnissen in dieser Nacht, dachte Harry nicht an die Todesser, sondern genoss den Augenblick, der ihm so Vertraut war. Es war beinahe so, wie in den Vergangenen sechs Jahren, als er mit dem Hogwarts Express in die Schule gefahren war. Die jungen Schüler waren jetzt auch erwacht und die Erstklässler versuchten sich an ihren ersten Zaubersprüchen und Harry schaute ihnen vergnügt zu, wie sie kaum mehr als bunte Funken zu Stande brachten. Kaum trat Collin Creevey in sein Blickfeld, wurde er auch schon von einem gleissenden Blitz geblendet.
"Collin!" beschwerte sich Harry und rieb sich seine Augen.
"Vorsicht, bevor du mich beschimpfst, ich bin ein Vertrauensschüler", sagte er belustigt und präsentierte allen sein Abzeichen.
"Oh, er ist Vertrauensschüler!" höhnte Ron und verstummte sogleich, als er den Blick von Hermine sah.
"Jep, ich und Natalie McDonald sind die Vertrauensschüler von Gryffindor. Neville Longbottom und Justin Finch Fletschley sind die neuen Schulsprecher von Hogwarts. – Warum ist von euch keiner Schulsprecher geworden?" fragte Collin nun ein wenig verwundert und Neville dessen Gesicht in der Tür erschien stellte die gleiche Frage.
"Nun", begann Hermine zögernd, "wir werden mit andern Aufgaben betraut und so würde uns für diesen überaus wichtigen Posten nicht genügend Zeit zur Verfügung stehen."
Harry musste schmunzeln, sie hatte den Nagel genau auf den Kopf getroffen und doch könnte sich niemand etwas darunter vorstellen.
"Welche Aufgaben?" fragte nun Justin, der ebenfalls in der Türe erschienen war.
"Top Secret", sagte Ron mit geblähter Brust, "ihr werdet, von Professor McGonagall informiert werden, wenn sie es für Richtig hält."
"Ach so", sagte Neville und meinte noch, "wahrscheinlich hat es etwas mit der DA oder was Ähnlichem zu tun, oder nicht?"
"Vielleicht", sagte nun Ginny schnippisch und Harry fuhr fort, "du wirst es schnell erfahren."
"Habt ihr schon gehört", begann nun Justin, "Slughorn ist nicht mehr Lehrer auf Hogwarts."
"Nein wirklich?" sagte Hermine schnell und klang so überrascht, das Justin gleich weiter erzählte, "ja wir wurden informiert, das Professor Slughorn nicht mehr zur Verfügung steht. Blaise Zambini hat darauf Professor Sprout, die den Zug begleitet, gelöchert, wer der neue Hauslehrer von Hogwarts sei. Doch sie hat nur gesagt, dass der neue Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer ihr neuer Hauslehrer sein würde."
"Ja, und auf die Frage, wer es denn sei, sagte sie, sie wisse es nicht", fiel nun Collin Justin ins Wort. Keiner hatte Bemerkt, dass Harry sein Gesicht säuerlich verzog. Er würde nun der Hauslehrer von Slytherin sein. Hermine sah sein verzweifelter Blick und sie musste sich ein Lachen verkneifen. Ein wahrer Gryffindor als Hauslehrer von Slytherin, sie waren wirklich nicht zu beneiden. Warum hatte ihm das Minerva nicht gesagt? Na ja, es würde ein einfacher Job werden, bei gerade mal sechs Schülern. Als die Tür sich wieder schloss, wollten Ginny, Ron und Hermine über diese neuen Erkenntnisse sprechen, doch Harry liess seinen Blick zu Padma und Parvati schweifen und sie wussten, dass sie sich noch gedulden mussten.

Der Tag verlor seine Kraft und Hogwarts kam immer näher. Harry war nun sehr aufmerksam, nicht noch einmal würde er sich überraschen lassen. Sie waren ohne Probleme so weit gekommen und in zehn Minuten würden sie Hogwarts erreichen, doch er konnte nichts erkennen. Er forderte die andern auf, sich bereit zu machen und ebenfalls auf der Hut zu sein. Jetzt, wo das Gedränge in den Gängen begonnen hatte und alle nach ihren Hogwarts-Umhängen suchten und sich dabei gegenseitig in den Gängen in die Quere kamen, wäre es ein Leichtes den Zug anzugreifen. Es war jedes Jahr das Gleiche und jeder ehemalige Schüler von Hogwarts wusste das. Sie schauten aus den Fenstern auf der Suche nach etwas ungewöhnlichem. Doch es war nichts da. Es war, wie es immer war. Kein Anzeichen, nichts. Alles schien normal zu sein. Der Zug verlangsamte und fuhr in den Bahnhof von Hogsmeade ein. Harry schaute aus dem Fenster und er konnte eine bekannte Gestallt erkennen, Hagrid. Er stand auf dem Perron, wie ein Fels in der Brandung, der neben sich noch einen grösseren Fels hatte – Grawp.
"Erstklässler zu mir", ertönte die vertraute Stimme und sein Bruder brabbelte ihm nach.
Langsam ergossen sie die Schüler auf den Bahnsteig und der füllte sich zusehends. Sie wurden zu den Kutschen getrieben und hatten keine Chance sich dem Kommando der magischen Brigaden zu entziehen. Es wurde keine Rücksicht genommen, wer mit wem in eine Kutsche wollte. Sie wurden eingepfercht und ab ging es. Anscheinend wollten sie keine Zeit verlieren und alle so schnell wie möglich nach Hogwarts bringen. Als Harry aus dem Zug kam, wurde er von der Masse sogleich erfasst und zu den Kutschen gedrängt. Nur mit Mühe konnte er sich an Ginny festhalten und mit ihr in eine Kutsche steigen. Ron, Hermine, Parvati und Padma hatte er längst aus den Augen verloren. Sie fuhren nur bis kurz hinter die Tore von Hogwarts, da mussten sie auch schon aussteigen. Den Rest würden sie zu Fuss gehen müssen. Erst jetzt fiel Harry auf, das in jeder zweiten Kutsche Auroren und Eltern der Schüler waren, die die Kinder bewachten. Scheinbar waren die Eltern vom Ministerium eingeteilt worden, denn sie blieben nicht bei ihren Kindern, sondern machten sich auf den Weg zurück zum Bahnhof.

Stimmengemurmel hatte sich in der Eingangshalle breit gemacht und die Gruppen die getrennt worden waren, suchten sich lautstark. Harry schaute die Treppe zum grossen Saal hinauf, als er Minerva McGonagall sah. Sie gab ihm ein Zeichen, dass er zu ihr kommen sollte. Er verabschiedete sich von Ginny und bat sie noch, ihm einen Platz frei zu halten. Er drängte sich zu Professor McGonagall durch, da es nicht einfach war, einen Weg durch das Gedränge zu finden. Schliesslich, mit ein paar blauen Flecken, schaffte er es dennoch, sich zu Professor McGonagall durch zuschlagen und diese flüsterte gleich aufgeregt in sein Ohr, "folgen sie mir Mr. Potter, ich habe ein Problem, bei dem sie mir sicher helfen können."
Harry schaute sie fragend an, doch sie legte den Finger auf den Mund und er wusste, dass er warten musste, bis sie ihm sagte was los war. Sie gingen an den Ministeriums Zauberern vorbei, die die Kinder nach verbotenen oder gefährlichen Sachen durchsuchten. Als Harry dies sah, wusste er warum es nicht schneller vor sich ging.
"Halt!" rief einer von ihnen, "dieser Schüler hat die Kontrollen noch nicht durchlaufen!"
"Ich bürge für ihn", antwortete Professor McGonagall und er liess ihn äusserst wiederwillig gehen. Harry folgte seiner ehemaligen Professorin und staunte nicht schlecht, als sie an ihrem Zimmer vorbei gingen. Als sie schliesslich vor dem Schulleiterbüro standen verstand Harry die Welt nicht mehr.
"Gibt es einen neuen Schulleiter?" fragte er und Minerva schüttelte mit dem Kopf.
"Nein, das ist es ja gerade", sagte sie düster, "wir haben noch keinen gefunden und das Büro ist verschlossen. Es lässt keinen hinein, aber ich weiss, dass sie auf irgendeinem Weg hinein können. Wir brauchen den Sprechenden Hut, sonst können wie die Schüler nicht ihren Häusern zuweisen."
"Ach so, wenn es nichts anderes ist", sagte Harry, schritt vor den Wasserspeier und wollte gerade an seinem Ring drehen als dieser seine Augen öffnete, ihm zulächelte und den Weg frei gab.
"Der scheint wohl zu wissen, das ich sowieso hinein komme", sagte Harry verblüfft und er ging hinein, doch als Professor McGonagall ihm folgen wollte, versperrte er ihr den Weg und hielt sie zurück.
"Sie müssen alleine gehen", rief sie ihm nach und Harry tat, wie ihm geheissen war. Er ging die Treppe hoch und betrat das Büro des Schulleiters.
"Das hat es in der ganzen Geschichte von Hogwarts noch nie gegeben, das ein Schuljahr ohne Schulleiter begonnen hat!" beschwerte sich gerade ein alter Zauberer aus einem Portrait und ein anderer Pflichtete ihm lauthals bei.
"Eine Schande, ein Skandal!" rief die vertraute Stimme von Phineas Nigellus. Keines der Portraits hatte bemerkt, das Harry im Büro stand und gespannt ihrer Unterhaltung folgte. Sein Blick fiel auf das Porträt von Dumbledore und dieser war scheinbar immer noch am schlafen, doch wieder hätte er schwören können, dass Dumbledore ihm ein kurzes lächeln zugeworfen hätte. Er schlich sich zum Regal und erst als Harry den Hut mit einem Schwebezauber herunter holte, wurde seine Anwesenheit bemerkt und die Portraits verstummten sogleich und starrten ihn an.
"Wie bist du herein gekommen?" fragte ihn das Portrait von Armando Dippet.
"Durch die Tür", sagte Harry verwundert.
"Nein ich meine bist du mit deinem Ring oder einfach so am Wasserspeier vorbei gekommen?"
"Sie wissen von meinem Ring?"
"Natürlich, wir sind zwar tot, doch nicht unwissend!" sagte das Portrait von Dippet.
"Der Wasserspeier hat mich vorbei gelassen, er wusste wohl, dass ich sowieso hinein komme", sagte Harry salopp und schritt auf die Tür zu.
"Wird wohl so sein", lachte Phineas hämisch und Harry drehte sich noch ein Mal um.
"Was soll das heissen?" zischte Harry ärgerlich.
"Du hasst ihn sicher verhext, bei dem Wissen, dass du jetzt besitzt, wär das kein Wunder", monierte er und wendete sich ab.
Die anderen Portraits waren der Unterhaltung gebannt gefolgt, doch verabschiedeten sie sich nun höflich von ihm. Überrascht von dieser Reaktion ging Harry nachdenklich aus dem Büro. Was sollte das nun? Er würde nie und nimmer den Wasserspeier verhexen. Wozu auch? Vor dem Wasserspeier wartete Professor McGonagall ungeduldig und als sie Harry sah, nahm sie den Hut und sagte Harry, er soll umgehend in die grosse Halle gehen. Die Auswahl würde in wenigen Minuten statt finden.

Als Harry in die Halle kam, waren schon alle auf ihren Plätzen und warten auf die Eröffnungsrede. Als er als einziger in die Halle kam, begann ein Geflüster die Halle zu durchschneiden. Die Blicke trafen ihn und jedes Augenpaar war auf ihn gerichtet. Die Halle verstummte und es lag eine gespannte Ruhe in der Luft. Harry fiel auf, dass am Slytherin Tisch die Eltern und Auroren sassen, die sie mit dem Zug begleitet hatten. Blaise und seine wenigen Mitbewohner sassen ganz in der Nähe des Lehrertisches. Dieser war ungewöhnlich leer. Der Stuhl des Schulleiters war nicht besetzt und Professor McGonagall sass wie immer auf dem Stuhl daneben. Harry bemerkte, dass Professor Sprout nicht am Tisch sass und dass hinter dem Tisch ein paar Auroren standen. Neben Mad-Eye standen Kingsley, Remus und Tonks und warteten auf die Ankunft der Erstklässler. Diese waren in diesem Jahr nicht wie üblich über den See gekommen, sondern wurden auch mit den Kutschen gebracht. Allerdings fuhren ihre Kutschen ganz zum Schloss hoch. Harry blickte über den Gryffindortisch und endlich sah er die roten Haare von Ginny aus einem Meer von Köpfen heraus leuchten. Schnellen Schrittes ging er zu ihr und setzte sich neben sie.
"Was hat Min – Professor McGonagall von dir gewollt?" flüsterte sie.
"Später Ginny, später", flüsterte er zurück und sein Blick fiel auf die anderen Schüler, die ihn gebannt anschauten. Ginny verstand, gab ihm einen Kuss und wartete mit ihm auf den Anfang der Feier. Am Lehrertisch erhob sich nicht Professor McGonagall, sondern Rufus Scrimgeour, der Zaubereiminister, stand auf und begann mit einer Rede.
"Guten Abend liebe Schüler und Schülerinnen, werte Eltern, Lehrer und Angestellte des Ministeriums. In Zeiten wie diesen ist es wichtig für eine Sache einzutreten und diese gemeinsam zu Verteidigen. Nur wenn alle Kräfte sich gemeinsam gegen einen gemeinsamen Feind wenden, können wir gewinnen. Ich möchte mich bei allen Eltern bedanken, die sich bereit erklärt haben, die Bewachung des Zuges zu unterstützen. Leider ist es uns noch nicht gelungen, einen geeigneten Ersatz für Professor Dumbledore zu finden. Leider sind geeignete Kandidaten dazu, in dieser Zeit eher Mangelware. Ich ersuche sie hiermit, geeignete Personen im Ministerium zu melden und sie ermutigen diese Aufgabe zu übernehmen. In der Zwischenzeit, hat sich Professor McGonagall bereit erklärt die Leitung ad Interim zu übernehmen. Ich wünsche allen viel Erfolg in diesem Jahr und gebe das Wort nun Professor McGonagall."
Der Minister setzte sich und überliess nun das Wort, Professor McGonagall.
"Guten Abend. Auch ich möchte allen Anwesenden danken, dass sie den Weg in die Schule gefunden haben. Lange Zeit war nicht klar, ob wir die Schule wieder eröffnen können. Doch nun lasst die Auswahl beginnen."
Die Tür ging auf und angeführt von Professor Sprout kamen die Erstklässler in die grosse Halle. Sie stellte den Storchbeinigen Stuhl hin und legte den Hut darauf. Wie jedes Jahr öffnete sich der Spalt an dessen Krempe und der Hut begann zu reden.

"Normalerweise gebe ich hier einen Reim zum Besten,
doch die Zeit der Reime ist vorbei.
Es wir uns nur gelingen gegen das Böse zu bestehen, wenn Einigkeit,
herrscht unter den Gryffindors, den Hufflepuffs, den Rawenclaws und den Slytherins.
Die Häuser müssen sich verbinden, nur so können sie bestehen,
sonst werden sie alle untergehen.
Es werden kommen, deren Vier und euch lehren.
Nehmt an was sie euch geben und horcht ihren Worten.
Saugt auf das Wissen und lasst euch von ihrer Jugend nicht blenden.
Nun tu ich meine Pflicht und teile ein, die jungen Hasen.
Mögen ihre Köpfe meine Last tragen."


Die Krempe schloss sich und ein murmeln ging durch die Menge.
"Der Hut ist auch nicht mehr so, wie er einmal war", bemerkte Neville und Seamus sagte, "von welchen Vieren hat der gesprochen. Ich sehe nur alte Lehrer am Tisch oder meint er die Auroren die hinter den Lehrern stehen?"
Doch die Unterhaltungen verstummten mit dem ersten Namen der verkündet wurde.
"Jamie Abott!" rief Professor Sprout und der Hut antwortete "Hufflepuff!"
Nun war wieder so etwas wie Normalität eingekehrt und jedes neue Mitglied wurde von seinem Hause begeistert empfangen. Als jedoch Denis Bullstrode ein Slytherin wurde, konnte man kaum einen Applaus vernehmen. Die sechs paar klatschenden Hände, waren in der grossen Halle kaum zu hören und so begann Harry zu klatschen. Schliesslich folgte ihm der ganze Saal und Denis bekam an diesem Abend, den lautesten Beifall von allen. Von diesem Zeitpunkt an klatschen alle Schüler, ganz egal wohin er kam. Die Häuser hatten sich auf einander zu bewegt, dass war Harry nun klar. Der letzte Schüler wurde nun eingeteilt und Professor McGonagall wünschte allen einen Guten Appetit und schon waren die Tische gedeckt. Harry viel auf, dass alle assen, nur die Auroren blieben am Rande der Halle stehen. Sie blickten in die Menge und wachten über sie. Harry war aufgefallen, das neben jeder Tür zwei Auroren standen und diese bewachten. Das klappern der Messer und Gabeln war zu vernehmen und doch war es nicht so, wie in den Jahren zuvor. Es fehlte die Ausgelassenheit, der normale Tumult. Harry konnte die Angst, die in der Luft lag förmlich spüren. Nur einer war wie jedes Jahr. Ron, er futterte was das Zeug hielt und sprach wie üblich mit vollem Mund.

Das Essen war vorbei, als sich Professor McGonagall erhob und das Wort wieder an sie richtete.
"In diesem Jahr werden wir einige Änderungen haben. Kommen wir zunächst zu den Schulfächern. Aufgrund der bedrohlichen Situation wurde Beschlossen, die Gewichtung einzelner Fächer zu verändern. Verteidigung gegen die dunklen Künste, wir in diesem Jahr doppelt so viel unterrichtet werden, dafür wird Geschichte der Zauberei auf eine Stunde reduziert. Des Weiteren werden am Abend magische Selbstverteidigungs- und Duellier- Kurse angeboten. Die Lehrer sind deshalb angewiesen, die anfallenden Hausaufgaben auf das Wesentliche zu beschränken. Die Kurse sind zwar freiwillig, doch möchte ich allen raten sie zu besuchen.
Kommen wir nun zu etwas weniger erfreulichem, wie sie sicher schon bemerkt haben, sind sehr viele Personen zu ihrem Schutz auf Hogwarts. Dies führt dazu, dass auf den Ländereien eine Zeltstatt errichtet wurde. Den Schülern ist es nicht erlaubt, in diese hinein zu gehen. Des Weiteren findet dieses Jahr keine Qutidditch Meisterschaft statt, da Slytherin kaum eine Mannschaft aufstellen kann."
Ein lautes Raunen ging durch die Halle und Professor McGonagall rief zur Ruhe auf. Danach kamen die üblichen Ermahnungen nicht in den Verbotenen Wald zu gehen und die Regeln von Filch zu beachten. Schliesslich beendete sie ihre Rede und wünschte allen eine gute Nacht.
"Hat sie gesagt wer die neuen Lehrer sind?" fragte Dean laut.
"Nein" antwortete Neville und schon schallte die laute stimme von Seamus durch die Halle, "Professor McGonagall, wer sind die neuen Lehrer?"
Augenblicklich waren alle in ihrer Position verharrt und alle Köpfe drehten sich dem Lehrertisch zu. Keinen Laut konnte man vernehmen und alle schienen den Atem anzuhalten. Professor McGonagall stand wieder an das Pult und begann zu reden.
"Die neuen Professoren werden, auf ihren Wunsch hin, erst Morgen Mittag vorgestellt und jetzt geht zu Bett! Gute Nacht."

Auf dem ganzen Weg hoch in den Gryffindor Turm war nur eine Frage zu hören, wer die neuen Lehrer waren und weshalb weder Harry, Ron oder Hermine Schulsprecher geworden waren. Harry musste sich mehr als einmal ein Lachen verkneifen, wusste er doch nur zu gut, wer die neuen Lehrer waren und warum sie nicht zu Schulsprecher ernannt wurden. Als sie vor der Fetten Dame ankamen, zog ihn Ginny zur Seite gab ihm einen Kuss und deutete auf ihre Mutter, die leicht verdeckt am Ende des Flures stand. Auch Hermine hatte sie gesehen und ging mit Ginny mit. Gerade als Harry durch das Portrait schlüpfen wollte, hörte er wie Hermine ihre Mutter und ihren Vater begrüsste. Er wollte zu ihr, als er von Remus daran gehindert wurde. Er schob ihn in den Turm und schüttelte den Kopf. Zum Erstaunen aller waren auch vor dem Eingang zu ihrem Gemeinschaftraum zwei Auroren postiert worden. Harry ging mit Ron zu ihren Plätzen und sie warteten dort auf die Ankunft ihrer Frauen. Harry fühlte sich wieder zu Hause und genoss es. Er und Ron schwelgten in Erinnerungen und nach einer Viertelstunde erschienen ihre Liebsten im Portrait. Ginny und Hermine winkten ihnen zu und setzen sich wenig später neben sie. Eine Umarmung und ein paar Küsse später begannen sie zu erzählen.
"Wir mussten unsere Kinder füttern", flüsterte Ginny sehr leise in Harrys Ohr und Hermine erzählte Ron und Harry, dass das Ministerium ihre Eltern her gebracht hatte, um sie vor den Todessern in Sicherheit zu bringen. Dem Orden war zu Ohren gekommen, dass sie die Eltern von ihnen Verschleppen wollten, um sie so zu einer unüberlegten Handlung zu treiben.
"Na da musste das Ministerium ja nicht viel machen", scherzte Harry, "Rons Eltern waren ja schon hier."
"Nicht ganz, Harry", begann nun Ginny vorsichtig, "ähm, es wird dich überraschen, aber sie haben auch die Dursleys hier hin gebracht!"


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wenn mir früher jemand erzählt hatte, was einmal alles passieren würde, hätte ich kein einziges Wort geglaubt.
Joanne K. Rowling