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Fanfiction

Harry Potter und die Tage des Phönix - Instant Felix

von datarix

Die Nacht war herein gebrochen und der Fuchsbau lag friedlich da. Der fast volle Mond legte sein silbernes Licht auf die Wiese und die Bäume malten lange Schatten darauf. Der klare Sternenhimmel wurde von keiner Wolke getrübt und für einen kleinen Moment war Ruhe eingekehrt. Dem Guhl, der bei den Weasleys unter dem Dachstock wohnte, gefiel das gar nicht, begann zu stampfen und liess ein paar Rohre scheppernd zu Boden fallen. Nach wenigen Minuten war er wieder eingeschlafen und das Haus fand wieder seinen Schlaf. Doch die Ruhe täuschte. Unweit des Fuchsbaus waren sehr viele Zauberer daran, den morgigen Tag vorzubereiten. Harry Potter würde in die Winkelgasse gehen! Die Zauberer vom Orden wie auch die Auroren des Ministeriums bereiteten allerhand vor, damit der Einkaufsbummel der Vier ohne Zwischenfälle statt finden konnte. Der Minister hatte allen eingebläut, dass keinem auch nur ein Haar gekrümmt werden dürfe. Sie seien zu wichtig für die freie Zaubererwelt. Noch nie war Scrimgeour so streng mit seinen Auroren gewesen. Kein Auror konnte dieser Tage Urlaub nehmen, jegliche Ferien wurden gestrichen und das Ministerium verhängte die Alarmstufe Rot. Teile der Magischen Brigaden, die als Reserve bereit standen, wurden beauftragt, die Winkelgasse zu sichern und den Auroren sicheren Rückhalt zu bieten. Mad-Eye Moody, Remus Lupin und Kingsley Shaklebold besprachen die Einsatzpläne und die Posten an denen die getarnten Auroren stehen sollten. Keiner, vor allem Harry, sollte mitkriegen, dass sie von einem Grossaufgebot von Auroren begleitet wurden. Remus wusste genau, dass Harry dies niemals gut heissen würde. Remus und Moody würden Harry als einzige offensichtlich begleiten, währenddessen sich die Andern als Besucher in der Einkaufsmeile aufhalten sollten. Auch in St. Mungos wurden Auroren postiert und sollten die Vier an diesem Ort beschützten. Insgesamt waren über hundert Zauberer und Hexen für diesen Ausflug abgestellt worden und Remus fragte sich, ob der Minister überhaupt noch Einsatzkräfte hatte, sollte Voldemort Morgen an einem anderen Ort zuschlagen.

Harry drehte sich genüsslich im Bett um und blickte zu Ginny. Ein Sonnenstrahl kitzelte ihre Nase und ihr Haar schien im Licht der Sonne zu brennen. Wie niedlich sie doch war. Harry strich sanft über Ginnys Wange und ein Lächeln flog auf ihre Lippen, das sofort von Harry geküsst werden musste. Da keiner aufstehen wollte, nutzten sie die Zeit und machten dort weiter, wo sie am Vorabend aufgehört hatten. Viele Küsse und Streicheleinheiten später löste sich Ginny von Harry und verschwand im Bad. Sie musste sich noch Duschen und für den heutigen Tag bereit machen. Harry war schon gespannt, wie die Schwangerschaftsuntersuchung in St. Mungos vor sich gehen würde. Er wusste aus Berichten im Fernsehen, dass die Muggel ein Ultraschall Gerät benutzten um den Fötus zu untersuchen, doch wie würden das wohl die Zauberer machen? Ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung davon. Er hatte zwar eine Ausbildung in Heilung gehabt, aber dieses Thema wurde nicht behandelt. Sie dachten wohl, dass er es noch genug früh genug erfahren würde. Sein Blick blieb auf seinem Lehrbuch hängen. In der Nacht war er aufgestanden und hatte sich eine Liste von Dingen gemacht, die er noch für den Unterricht brauchte. Fast alles würde er in der Winkelgasse finden. Doch da waren auch ein paar Sachen, die er nur in der Nokturngasse finden würde. Er wusste, dass er einen Weg finden müsste, wie er sich von seinen Begleitern lösen konnte und in der Nokturngasse einkaufen konnte. Moody würde dies jedoch nie erlauben und doch er brauchte diese Sachen dringend. Er wollte alleine gehen und vor allem, niemanden in Gefahr bringen, schon gar nicht seine Ginny. Er fiel in die Erinnerungen von seinem zweiten Schuljahr und die Sachen, die er bei Borgin & Burkes gesehen hatte. Er konnte sich noch genau an die Hand des Ruhmes erinnern und auch an die verwunschene Kette, als wäre es erst gestern passiert. Die Kette! Harry hatte es beinahe vergessen. An seinem Geburtstag hatte er eine Kette, diese Kette erhalten. Er hatte damals schon das Gefühl, dass sie gefährlich war, doch wusste er nicht warum. Es war die Kette, die er vor fünf Jahren gesehen hatte. Sie hatte schon unzählige Muggel getötet und Malfoy hatte sie gesehen. Schnell stand er auf und zog sich an. Mit den Socken ringend hüpfte er zur Tür und stolperte die Treppe hinunter in die Küche.
"Hat jemand Remus gesehen?" fragte er aufgeregt, kaum war er unten angekommen.
"Guten Morgen Harry, nein ich habe ihn heute noch nicht gesehen" antwortete Molly erstaunt.
"Ich muss ihn dringend sprechen!" sagte Harry und in seiner Stimme lag ein Hauch von Verzweiflung.
"So dringend kann es doch nicht sein, oder?" fragte Molly und schaute ihn besorgt an.
"Die Kette, sie… sie ist gefährlich!" japste Harry und sah sich nervös in der Küche um.
"Schon gut Harry, wahrscheinlich ist er gleich hinter dem Haus und…" weiter kam Molly nicht. Harry stürmte los und schoss dabei zwei Stühle um, rammte gegen den Türrahmen und weg war er. Gerade wollte sie ihm noch was nachrufen, da fiel die Türe schon krachend ins Schloss.

Harry stolperte die kleine Treppe hinunter die in den Garten fĂĽhrte schaute sich verzweifelt um und da, da war Remus. Sein Herz pochte, sein Magen verkrampfte sich und er rannte auf Remus zu.
"Remus!" rief er schon von weitem. Nein das durfte nicht sein, er schaute noch mal zu Remus. Das was er sah, durfte einfach nicht sein. Remus hatte seine Kette in der Hand und wollte sie gerade Tonks um den Hals legen.
"Nicht! Nein! Halt! Stop…" schrie er und rannte weiter. Er bekam kaum noch Luft doch er musste so schnell wie möglich dort hin. Seine Lungen brannten. Sein Kopf raste und die schlimmsten Bilder jagten durch seine Gedanken.
Remus sah ihn mit grossen Augen an, doch Verstand er nicht, was Harry wollte. Gespannt auf Harry schauend versuchte er Tonks die Kette anzuziehen. Er blickte noch ein mal hoch und sah wie Harry die Hand hob und schon schoss ein roter Blitz auf ihn zu. Die Augen weit aufgerissen wollte Remus noch zur Seite springen doch er schaffte es nicht. Leblos sank Remus zu Boden und die Zeugen dieses Ereignisses waren sichtlich geschockt. Mad-Eye hob den Zauberstab und wollte schon losschlagen, als er sah, dass Harry sich auf die Knie fallen liess und neben Remus zu Boden sank. Er fĂĽhlte nach seinem Puls und war beruhigt, als er ihn fĂĽhlen konnte. Nun erwachten alle aus ihrer Starre und begannen auf Harry einzureden.
"Harry was soll das?!" fragte Tonks bestĂĽrzt.
"Harry!" kam es nun vielstimmig von den Anderen und in ihren Stimmen lag grosse BestĂĽrzung.
"Tonks gib mir die Kette!" befahl Harry und betrachtete besorgt die offene Kette die am Hals von Tonks baumelte.
"Warum?" fragte diese nun sehr verwundert.
"Gib sie mir oder du stirbst!" sagte Harry nun sehr ernst.
"Harry, du kannst…" begann Moody nun ziemlich verstört.
"Oh, es ist nicht so wie ihr denkt", sagte Harry nun schnell, der Begriff, dass es für die Anwesenden doch ziemlich bizarr und unverständlich war.
"Die Kette ist gefährlich", begann er nun und erzählte die ganze Geschichte. Die Umstehenden Zauberer horchten der Geschichte und schauten Harry ungläubig an. Harry sah den Zweifel in ihren Augen und sagte: "ich zeige es euch."
Harry nahm die Kette nun selber von Tonks Schultern und hob seinen Zauberstab auf.
"Enervate!" sagte er schnell zu Remus und dieser schlug seine Augen wieder auf. Tonks hatte Remus in ihre Arme genommen, streichelte ihn und erzählte ihm was vorgefallen war.
"Seht her!" sagte Harry und zielte mit dem Zauberstab auf Tonks die ihn fassungslos ansah.
"Keine Angst, dir geschieht nichts, ich werde eine Kopie von dir erstellen", erklärte er und zog Tonks auf die Beine. Harrys Herz hämmerte und seine Hände zitterten. Er stellte sie vor sich hin und zeigte mit seinem Zauberstab auf sie.
"Dublicato!" rief er. Aus der Spitze seines Zauberstabes floss eine wachs ähnliche Flüssigkeit und langsam nahm eine zweite, leicht durchsichtige Tonks gestallt an. Verblüfft schauten die richtige Tonks, Remus, Mad-Eye und noch gut ein Dutzend weitere Zauberer dem Schauspiel zu, dass sich ihnen bot. Harry schaute ein wenig verlegen in die Runde und immer noch vor Aufregung zitternd legte er der falschen Tonks die Kette an. Diese Tonks lächelte Harry erwartungsfroh an, doch sobald das Schloss einschnappte erglühte die Kette und zog sich langsam zusammen. Verzweifelt versuchte die kopierte Tonks die Kette ab zu ziehen, doch es gelang ihr nicht. Sie zog mit beiden Händen verzweifelt an der Kette, doch je mehr sie zog, desto mehr zog sich die Kette zu. Sie kämpfte noch eine Weile gegen die Kette an und schliesslich quollen die Augen aus den Höhlen, sie klappte um und lag röchelnd auf dem Boden. Noch ein Atemzug, ein leises Röcheln und die falsche Tonks starb. Der Körper begann sich aufzulösen und die Kette fiel in das grüne Gras. Keiner der Zeuge dieses Ereignisses war, konnte sich rühren. Der Schock stand allen tief ins Gesicht geschrieben und nur langsam lösten sie sich aus ihrer erstarrter Haltung.

Als Ginny in die Küche kam, war eine hitzige Diskussion im Gange und erstaunt horchte sie den Ausführungen von Moody, der Molly gerade erzählte was im Garten vorgefallen war. Ihr Blick fiel auf Tonks, die kreidebleich und wie ein Häufchen Elend in den Armen von Remus am Tisch sass. Sie zitterte immer noch am ganzen Körper und ihr Blick war starr auf die Kette auf dem Tisch gerichtet. Harry betrachtete die Kette, nahm seinen Zauberstab und begann, sie magisch zu untersuchen. Er fand sehr schnell heraus, dass ein Schling Feuer Fluch auf dieser Kette lag. Doch da war auch ein starker Verschleierungszauber auf der Kette und das war wahrscheinlich der Grund, warum Remus nichts fand. Noch immer drangen die Worte von Moody an seine Ohren, der gerade von der kopierten Tonks sprach. Er spürte wie sich die Blicke auf ihm vereinten, doch das interessierte ihn nicht. Diese Kette musste zerstört werden. Gerade als er seinen Zauberstab heben und die Kette zerstören wollte, fiel ihm ein, dass er sie in seinem Unterricht gebrauchen konnte. Auf dieser Kette war sehr schwarze Magie vorhanden und die Schüler sollten auch Anschauungsunterricht haben. Er zeichnete ein Schmuckkästchen mit dem Zauberstab und lies die Kette hinein schweben. Mit einem weiteren Zauber verschloss er die Schatulle magisch und blickte auf. Als er Hermines fragenden Blick sah, sagte er: "Unterrichtsmaterial!"
Hermine lächelte und nickte, als ob sie damit einverstanden wäre. Nur langsam legte sich die Aufregung und Moody begann mit den Vieren, den heutigen Ausflug zu besprechen.
Als Moody endlich seine Ausführungen beendet hatte, rauchte Harrys Kopf. Die Vorschriften, die sie zu befolgen hatten, waren so vielfältig, dass sie einen ganzen Katalog füllen könnten. Geht nie in der Mitte der Strasse, sucht die Umgebung immer nach einer Deckung ab. Beobachtet alles, traut keinem und, und, und.
"Moody, wir haben eine Auroren Ausbildung hinter uns, wir wissen wie wir uns zu verhalten haben", versicherte Hermine.
"Wenn wir nicht langsam gehen, verpassen wir alle unsere Termine", warf Ginny besorgt ein.

Eine Viertelstunde später versammelten sich Harry, Ginny, Hermine, Ron, Molly, Arthur, Remus und Moody am Apparierpunkt und machten sich breit in die Winkelgasse zu apparieren. Harry wunderte sich, dass sie nur von Remus und Moody begleitet wurden. Irgendwie war das schon ziemlich eigenartig.
"Auf drei", sage Remus und zählte, "eins, zwei, drei!" Harry konzentrierte sich auf die Winkelgasse und verschwand im Nichts. Wieder war da dieses Gefühl durch einen engen Schlauch gezogen zu werden und als er fast keine Luft mehr bekam, löste sich das Gefühl und die Winkelgasse nahm langsam Gestalt an. Wie er es hasste zu apparieren. Er musste unbedingt bei Dobby lernen, wie die Elfen das machten. Er sah sich nun um und zu seinem erstaunen war die Winkelgasse voller Menschen. Er hätte eigentlich gedacht, dass sie Menschenleer sein würde, doch da waren sehr, sehr viele Zauberer und Hexen. Doch etwas fand Harry eigenartig. Niemand hatte Einkäufe bei sich. Sie schlenderten die Schaufenster entlang und betrachteten die Auslage. Etwas weiter hinten war eine Hexe, die sich sogar für ein vernageltes Schaufenster zu interessieren schien.
"Plopp", Harry schaute sich um und neben ihm erschien Ginny. Er nahm sie freudig in Empfang und vergass für einen Augenblick das komische Verhalten der Besucher. Aufgeregt lief die kleine Gruppe nun die Winkelgasse hoch zu Gringotts um dort ihre Geldbeutel aufzufüllen. Draussen wartete schon ein Zauberer mit einer langen roten Mähne und einem übel vernarbten Gesicht.
"Hallo Bill," begrüssten sie ihn freudig und er geleitete sie in die Bank. Bill ging auf einen Schalter zu, der geschlossen war, winkte einem Kobold, der sofort herbei geeilt kam. Die wartenden Zauberer und Hexen, die allerlei magische Untersuchungen und Verhöre über sich ergehen lassen mussten beäugten die Szene mit einem gewissen Argwohn.
Harry konnte die Blicke fühlen, wie sie in seinem Nacken brannten. Er konnte sie verstehen. Bill hatte ihm erzählt, dass man nun fast acht Stunden brauchte, um an sein Verlies zu kommen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren nochmal verschärft worden und viele Zauberer verbrachten fast den ganzen Tag damit, in der Schalterhalle herumzustehen und sich den Gegebenheiten zu fügen. Wenn man aufmuckte, wurde man von den Kobolden an das Ende der Schlange verfrachtet und konnte nochmals von vorne beginnen. Mundugus Fletcher verbrachte zwei Tage damit, auf sein Geld zu warten und am Schluss wurde er ohne Geld wieder auf die Strasse gestellt, einem Kobold hatte seine Nase nicht gefallen. Bill musste ihm schliesslich das Geld bringen, da ihn die Kobolde partout nicht mehr in die Bank lassen wollten. Im Vergleich dazu, war er schon zu beneiden. Kaum in der Schalterhalle, hatte er auch schon seine Galleonen, Sickel und Knuts in der Tasche. Ziemlich erleichtert, verliessen sie wenige Minuten später die Bank wieder und machten sich auf, die Dinge zu kaufen, die sie benötigten.

"Wohin wollen wir zuerst gehen?" fragte Hermine.
"Wie ich dich kenne, willst du zu Florish & Blott’s um in den Büchern zu schmökern" grinste Ron und gab seiner Liebsten einen langen Kuss. Harry wollte es ihm gleich tun und seine Ginny küssen, als ihm eine alte Hexe auffiel, die ziemlich tollpatschig über einen kleinen Absatz gestrauchelt war. Sie kam ihm so bekannt vor und hinter ihr war ein grosser dunkelhäutiger Mann, den Harry auch schon mal gesehen hatte. Kingsley, das war Kingsley Shacklebold, der Auror, der auch im Orden des Phönix war. Er hatte jetzt zwar schwarze, krause Haare und seine Nase war ein wenig anders, doch diese blauen Augen gehörten eindeutig zu ihm. Er blickte nun den Bordstein entlang und vor jedem Haus war ein Zauberer oder eine Hexe postiert, die Zeitung las, sich scheinbar miteinander unterhielten oder einfach nur gelangweilt an einer Ecke standen. Harry begann die Hexen und Zauberer zu zählen, die sich in seinen Augen ein wenig auffällig verhielten. Allein in diesem Teil der Winkelgasse mussten über vierzig Zauberer und Hexen sein, die auf sie aufpassten.
Das konnte doch einfach nicht sein, so würde er nie in die Nokturngasse gehen können. Er brauchte etwas, das sie ablenkte. Doch was? Vielleicht kam ihm ja noch etwas in den Sinn und so sagte er in Gedanken versunken, "Gehen wir doch zuerst zu Fred und George? Wir sind ja schon fast da."
Hermine schaute ihn etwas bittend an, doch schliesslich kam sie ohne Widerrede mit. Harry beobachtete die Leute in der Gasse genau und ja, viele folgten ihnen so unauffällig, dass es schon wieder verdächtig war. Wieder war da diese Hexe, die sehr tollpatschig die Gasse hoch kam. Immer mal wieder, stolperte sie über einen hervorstehenden Pflasterstein. Sie war jetzt zwar wesentlich jünger als zuvor, doch die Art wie sie sich bewegte – ja, das musste Tonks sein. Harry schaute noch einmal verstohlen zu ihr hin und ja, das war eindeutig Tonks. Diese Nase hatte sie ihnen schon mal gezeigt und welche ältere Hexe hätte schon graues Haar mit tomatenroten Strähnen? Harry war sich nun absolut sicher, in der ganzen Gasse mussten unzählige Hexen und Zauberer sein, die auf sie aufpassten. Langsam kam in Harry ein ungutes Gefühl auf. Er brauchte diese schwarzmagischen Gegenstände für den Unterricht. Würde er diese nicht kaufen können, müsste er seinen ganzen Lehrplan neu schreiben.

Das schrille läuten einer Türglocke riss ihn aus seinen Gedanken. Sie waren bei den Zwillingen angekommen und kaum waren sie im Laden, kamen Fred und George, sich durch die Kunden pflügend, auf sie zu.
"Hallo", sagten sie gemeinsam, "es freut uns, euch in unserem bescheidenen Laden begrĂĽssen zu dĂĽrfen."
"Hi", sagte Harry und wollte gerade weiter sprechen, als Fred ihn schon gepackt hatte und durch die Menge zog.
"Komm Harry ich muss dir was zeigen!" sagte Fred fast befehlend und Harry folgte ihm. Er warf noch einen flehenden Blick zurück auf seine Liebste, doch die war schon mit den diversen Scherzartikeln beschäftigt. Fred führte ihn in einen Raum, den Harry noch nie gesehen hatte. Über dem Durchgang hing ein Schild mit der Aufschrift "Weasley’s Sicherheit- und Anti-du-weist-schon-wer-Artikel".
"Hier ist unsere neue Kollektion von nĂĽtzlichen Dingen, die wir sehr gut verkaufen."
Fred schmunzelte zufrieden und zeigte ihm ein paar neue Sachen, die Harry noch nie gesehen hatte.
"Harry, das sind unsere neuen Tarnmützen mit eingebautem Schockzauberschild, der so fünf bis sechs Schocker abhält – na ja kommt auf den Zauberer drauf an", sagte Fred und zog Harry weiter.
"Hier ist unsere Functional Ware Abteilung", erklärte Fred und machte eine ausladende Bewegung und deutete auf diverse Kleiderständer. Harry konnte verschieden farbige Hosen, Hemden, Jacken, Umhänge, Röcke und Festkleider erkennen.
"Madam Malkin macht sie für uns und wir legen die Schutzzauber drauf. Jede schützt vor etwas anderem. Nicht so gut, doch sie schützen. Der Zauberer kann auswählen gegen was sie schützen soll, falls er sich gegen gewisse Zauber nicht so gut wehren kann."
Freds Augen begannen zu glänzen und er erklärte weiter, "wir haben Imprägnierungen gegen Schockzauber, den Imperus Fluch und gegen den Sectumsempra gefunden – ach ja, wir haben noch eine Universelle gegen die schwachen Flüche wie die Ganzkörperklammer und den Flederwicht Fluch. Leider haben wir es noch nicht geschafft, ein Kleidungsstück mit mehreren Schutzfunktionen auszustatten."
Freds Augen hatten ihren Glanz wieder verloren und er sagte etwas enttäuscht, "die Kleider gehen immer in Flammen auf, wenn wir mehr als eine Schutzfunktion auftragen."
"Könnt ihr nicht einfach Kleider mit mehreren Stoffschichten machen?" fragte Harry.
"Genial Harry! Das ist die Lösung!" sagte Fred begeistert und fuhr nach einer Minute in Gedanken versunken fort, "wir bearbeiten den Stoff und nicht das Kleid – ja das könnte gehen. Wir liefern Madam Malkin die Stoffe und der Kunde wählt dann das Futter mit Wirkung gegen den Imperio und einen Deckstoff der gegen Schockzauber schützt. Natürlich kann der Schutz nicht mehr erneuert werden."
Fred, der immer noch mit den Gedanken an den Stoffen hing, fĂĽhrte Harry zu einem Regal, das voller kleiner, verschieden farbigen Phiolen, war.
"Was ist das?" fragte Harry und Fred führte ihm die Kollektion an Instant Zaubertränken vor.
Nach "Instant VielSaft", "Instant Liebe", "Instant Schlaf", "Instant BlutStopp", kam Fred zu "Instant Felix" und gab Harry eine Phiole in die Hand.
"Hier Harry, das ist unser neuester Streich. Instant Felix, kannst du im Notfall auch als Pulver einnehmen und im Munde zergehen lassen. Probier mal, du kannst ein wenig Glück gebrauchen!" lächelte er ihm zu und Harry schaute ihn misstrauisch an.
"Nur zu Harry, eine Messerspitze reicht fĂĽr eine halbe Stunde GlĂĽck."
"Ist es nicht gefährlich, ich meine ich hatte vor kurzem schon mal Felix Felicies und den sollte man doch nicht zu oft einnehmen."
"Ach nö, solange du es nicht übertreibst," sagte Fred achselzuckend und Harry nahm eine kleine Prise von diesem Pulver.
"Es schmeckt nicht ganz so wie ich es in Erinnerung habe", stellte Harry fest, "es schmeckt nach Zitrone und Orange."
"Ja Harry, wir haben noch etwas Muggel Brause dazu gemischt, damit es besser auf der Zunge zergeht. Die Muggel haben ein paar sehr interessante Sachen erfunden. Wir waren in einem Warenhaus und haben einige Dinge gefunden, die wir Zauberer noch nicht erfunden haben. George fand die Kugelschreiber sehr interessant. Kein Kleckser beim schreiben – toll, oder die Füllfeder mit eingebautem Tank – wir verwenden immer noch Federkiele, na ja – die sind wenigstens schön. Ich fand die Bratpfannen sehr interessant. Die sind mit etwas beschichtet, dass das Anbrennen von Speisen verhindern soll."
Harry hörte Fred noch eine weile zu wie sie die Muggelwelt erkundigt hatten, als er fühlte, dass er etwas unternehmen musste, er wollte doch noch in die Nokturngasse.
"Fred, hast du ein Glas Wasser?" fragte Harry.
"Zauber dir doch eines", meinte Fred trocken und Harry, der gar nicht daran gedacht hatte, zeichnete ein Glas in die Luft und wenige Sekunden später hatte er ein Glas Wasser in der Hand. Er gab es Fred und zauberte sich noch eins. Fred schaute ihn verwundert an, als Harry eine Phiole mit der Aufschrift "Instant VielSaft" aus dem Regal nahm und ein wenig Pulver daraus in die Gläser kippte.
"Ich brauche eine halbe Stunde für mich Fred", sagte Harry knapp, "ich will in die Nokturngasse – ohne Anhang, verstehst du?" und Harry machte eine Geste zu Remus und Mad Eye.
"Verstehe", sagte Fred und lächelte schelmisch.
Sie rissen sich gegenseitig ein Haar aus und gaben es in das Glas des Anderen.
"Warte noch", sagte Fred und zog Harry hinter einen Vorhang, "hier sind wir auch vor magischen Augen geschützt – Umkleidekabine verstehst du, ich geh noch schnell ein paar Kleider holen, damit Moody nichts merkt."
Fred stellte sein Glas hin, holte ein paar Hosen, Jacken und Umhänge und war auf dem Weg zurück, als Moody ihn an der Schulter packte.
"Was macht ihr da?" knurrte er.
"Oh, Harry will diese Kleider probieren", sagte Fred, "sind mit einem Schutz gegen Schockzauber ausgestattet. Ich glaube, das kann er gut gebrauchen."
"Oh ja, das ist gut, sehr gut, immer wachsam – mein Motto", knurrte Moody und fügte an, "pass auf ihn auf, ich kann nichts sehen."
"Ich weiss, der Vorhang verhindert jeglichen Durchblick – auch magischen", sagte Fred lächelnd. "Unsere Kunden bestehen auf Privatsphäre", fügte er entschuldigend zu und liess Moody stehen. Dieser schaute ihm leicht misstrauisch nach, doch er liess es dabei bewenden. Auch Madam Malkins, hatte solche Vorhänge und da die Kleider von ihr waren, war es nicht weiter erstaunlich, dass die Kabinen auch so ausgestattet waren.
Nach zehn Minuten, kamen Harry und Fred wieder aus der Kabine und Fred verabschiedete sich von Harry. Fred ging zu seinem Bruder sagte kurz etwas und verliess das Verkaufslokal.

Harry, der nun Fred und George zum verwechseln ähnlich sah, schaute sich in der Winkelgasse um. Noch immer waren viele, Hexen und Zauberer in der Gasse zu sehen, doch kaum war er ein wenig weiter gegangen, leerte sich die Gasse merklich. Nun war die Gasse so, wie er sie sich vorgestellt hatte. Nur noch wenige Zauberer waren zu sehen, und die, die noch da waren, hetzten von einem Laden in den anderen um ja nicht zu lange in der offenen Gasse zu sein. Eigentlich sollte Harry sich Sorgen machen, doch war er glücklich, ja fast euphorisch. Nur noch wenige Meter und er würde die Nokturngasse sehen. Etwas in seinem Innern sagte jedoch, dass er nicht als George oder Fred in die Gasse gehen sollte. Er überlegte kurz und ein Gedanke setzte sich in seinem Hirn fest – Mundungus Fletcher – ja das war es. Dung könnte ohne Probleme in diese Gasse und die Preise würden auch nicht überrissen ausfallen. Er suchte nach einer Nische, in der er sich verwandeln konnte. Doch ging das überhaupt? Er war doch schon mit dem Vielsafttrank verwandelt. Na ja, ein Versuch kann ja nicht schaden und so schlich er sich in eine Nische und begann seine Verwandlung. Ein Spiegel der er an die Wand zauberte, half ihm dabei. Gut das er wie Fred war. So war er genau gleich gross wie Dung. Die Haare verändert, die Nase, eine Narbe – Harry hasste es sich so zu tarnen. Es waren unheimliche Schmerzen die er erleiden musste - vor allem wenn man die Nase veränderte. Es war als würde einer mit dem Baseball Schläger auf die Nase schlagen. Er betrachtete sein schmerzverzerrtes Spiegelbild. Es glich Dung nun aufs Haar und da war es wieder, das leichte, schöne Gefühl im Bauch. Nun musste noch die Kleidung geändert werden. Ein kleiner Zauber später, stand er in den Kleidern da, die Dung normaler Weise trug. Zufrieden mit sich selbst machte er sich nun auf, um in der Nokturngasse einzukaufen. Die Geschäfte und kleinen Läden waren allesamt noch geöffnet. Anscheinend hatten ihre Besitzer keine Angst vor Voldemort, anders konnte er sich diesen Umstand nicht erklären. Er kaufte sehr viele Bücher über die schwarze Magie. Je grausamer sie aussahen, desto besser. Er hatte jedoch fast keine Zeit mehr und so jagte er nur so durch die Läden. Er wusste jedoch immer sehr genau, was er kaufen sollte. Sein Gefühl leitete ihn sicher durch die Nokturngasse und kaum 20 Minuten später fühlte er sich befreit. Er wusste, dass er alles eingekauft hatte, was er für den Unterricht brauchte. Viele Dinge hatte er verkleinert, damit er sie mitnehmen konnte, doch zum Glück hatte die Jacke von Dung sehr viele Taschen. Er schlenderte gelassen die dunkle und düstere Gasse zur Winkelgasse hoch. In dieser Gasse war der Himmel nur als dünner Faden über den Dächern zu sehen. Viele herausstehende Erker nahmen die Sicht und normalerweise hätte sich Harry sehr unwohl gefühlt. Doch heute war es anders, fröhlich, leise singend schlenderte er die Gasse hoch. Eigentlich sollte er sich beeilen, doch warum eigentlich? Er hatte doch Zeit – nein – der Vielsafttrank würde bald seine Wirkung verlieren. Er musste gehen – aber nein, etwas in ihm sagte, ich habe noch Zeit, keine Panik.

Ein Schmerz im RĂĽcken riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Zauberstab wurde mit grosser Wucht hineingepresst, ein Arm legte sich um seinen Hals und eine raue Stimme erklang an seinem Ohr. Er konnte den heissen Atem an seinem Nacken fĂĽhlen.
"Da bist du ja Mundungus – hab lange darauf gewartet, dass du mir über den Weg läufst", knurrte der Unbekannte hinter im.
"Was ist denn?" fragte Harry mit sorgloser Stimme, "ist dir ein Flubberwurm ĂĽber die Leber gelaufen oder was?"
"Du weist genau wovon ich rede!" knurrte die Stimme.
"Nein weis ich nicht, aber du wirst es mir sicher gleich sagen", antwortete Harry immer noch gelassen.
"Diese Kette!" schrie der Mann nun hinter ihm und Harrys Herz verkrampfte sich. Es war die Kette aus dem Grimmauld Platz, die Kette, die Mundungus einst gestohlen hatte.
"Ist was nicht in Ordnung damit?" fragte Harry immer noch sehr freundlich.
"Meine Frau!" japste der Unbekannte, "sie währe fast gestorben als sie sie um den Hals hatte!"
"Oh, das tut mir aber leid. Ist ihrer Frau was zugestossen?" fragte Harry mitleidig.
"Nein, ich konnte sie noch rechtzeitig befreien von dieser Kette – zwanzig Galleonen hab ich dafür bezahlt! Zwanzig Galleonen!"
"Stimmt, ein sehr guter Preis finde ich. Doch aus alter Freundschaft wäre ich bereit, dir die Kette für sagen wir zehn Galleonen zurück zu kaufen."
Der Zauberstab wurde wieder stärker in seinen Rücken gedrückt, doch aus einem Grund, den Harry nicht kannte, war er sehr entspannt. Er wusste einfach, dass er einen kühlen Kopf bewahren musste.
"Zehn Galleonen – pah, da sind ja nicht mal meine Unkosten gedeckt!" knurrte der Unbekannte zornerfüllt.
"Ok, zwanzig – aber das ist mein letztes Angebot", sagte Harry sehr sicher und so ruhig, als wär er bei einem Kaffeekränzchen.
"Fünfundzwanzig – keine Galeone weniger. Ich muss meiner Frau ein neues Geschenk machen", knurrte der Fremde und der Druck des Zauberstabes lies nach.
"Ist ja gut", knurrte nun Harry und machte eine Miene, als ob er gerade eine Zitrone gegessen hätte. Er kramte in allen Taschen, er wollte nicht zeigen, dass er viel mehr als fünfundzwanzig Galleonen dabei hatte und tat so, als ob es sein allerletztes Geld wäre.
"Hier sind mal zehn", sagte er und suchte weiter, "hier sind noch zwei – äh – noch einmal drei – Moment noch", er kramte weiter in seinen Taschen und legte schliesslich vierundzwanzig Galleonen auf ein Fass das neben ihm stand. Nun legte er noch sechzehn Sickel und achtundzwanzig Knuts hin.
"Noch einen Knut dann sind es fünfundzwanzig Galleonen", Harry schaute sich um und in einer Ecke der Gasse sah er auf dem Boden einen Knut liegen er ging auf ihn zu, hob ihn auf und legte ihn zu den anderen Münzen. Er machte ein sehr erleichtertes Gesicht, als ob er froh gewesen wäre, das Geld zusammen gebracht zu haben. Er wusste jedoch genau, dass er noch weitere einhundert Galleonen in seiner Tasche hatte.
Der Fremde warf Harry einen finsteren Blick zu, steckte das Geld hastig ein, warf ihm die Kette vor die FĂĽsse und verschwand ohne sich noch einmal umzudrehen.
Harry atmete tief durch, hob die Kette auf und steckte sie in seine Taschen und hastete in Richtung der Winkelgasse.

Harry hatte die Winkelgasse noch nicht erreicht, als sich sein Bauch anfühlte, als ob tausend Schlangen sich darin winden würden. Der Vielsafttrank verlor seine Wirkung. Hastig schaute er sich um. Er brauchte eine Ecke, ein Versteck – da die Nische, er stolperte darauf zu, sein Kopf brannte, seine Haut glühte. Er schleppte sich mit letzter Kraft in die Nische und konnte seine Magische Tarnung gerade noch entfernen, bevor der Trank seine Wirkung zur Gänze verlor. Harry fühlte sich, als ob er unter einem Amboss gelegen hätte. Jede Zelle in seinem Körper schmerzte. Die musste von der Tarnung herrühren. Er hatte sich schon mal zurück verwandelt, aber solche Schmerzen hatte er noch nie. Er beschwor einen Spiegel hervor und kontrollierte sein Ebenbild. Wenigstens sah er wieder wie vorhin aus und das Glücksgefühl breite sich wieder im ganzen Körper aus. Er hatte einen Horkrux, ja das musste der Horkrux sein, den er einst mit Dumbledore gesucht hatte. Das Amulett trug das Zeichen von Slytherin, eine Schlange die ein S formte. Er betrachtete das Amulett noch lange und er konnte die Macht die von ihm ausging förmlich sehen. Es bildete sich eine dunkelblaue, fast schwarze Aura um das Amulett und seine Hand begann zu brennen. Harry beschwor ein Kästchen herauf, wie er es schon mit der Kette gemacht hatte und versiegelte sie magisch. Er beschwor nun eine grosse Kiste herauf, verpackte alle Einkäufe, die er in der Nokturngasse gemacht hatte darin und versiegelte auch diese magisch. Mit der Beschriftung "Nicht öffnen" wollte er sie in den Fuchsbau zurück schicken. Doch etwas in ihm sagte, "nein, dass ist nicht gut" und so schickte er sie in sein Waldhaus, das in der Nähe des Fuchsbaus lag. Er hatte sowieso vor, in das Waldhaus umzuziehen. Bald würden sie zu dritt sein und der Fuchsbau platzte aus allen Nähten. Mit Ausnahme von Charly war die ganze Familie Weasley wieder zuhause und seit diesem Sommer hatte sie ordentlichen Zuwachs erfahren. Fleur, Hermine und er selbst waren nun ein Teil dieser Familie und Penelope war vergangenen Abend auch noch gekommen. Die Zwillinge waren in letzter Zeit auch immer zuhause gewesen und schleppten ihre liebsten, Padma und Parvati, mit. Sie wollten ihre Mutter damit beruhigen. Sie sollte sehen, dass sie gesund und am Leben sind und Molly war sichtlich froh. Sie genoss es mit vierzehn und mehr Personen die Mahlzeiten einzunehmen. Sie mussten die Küche schon magisch vergrössern, damit sie alle Platz fanden, doch es war immer noch ziemlich voll. Es gab keinen Raum, in den sich Harry hätte zurückziehen können und mal zehn Minuten allein sein. Seine Gedanken ordnen und das Vergangene zu verarbeiten. Er brauchte einen Platz für sich alleine. Einen Ort, wo er nachdenken konnte – schlicht, etwas Ruhe.

Laute Stimmen aus der Winkelgasse rissen ihn aus seinen Gedanken.
"Sucht Harry!" hallte es laut und Moody erschien am Eingang zur Nokturngasse. Schnell tarnte sich Harry mit dem Desillusionszauber, einem Zauber gegen das magische Auge von Moody und schlich sich in die Winkelgasse zurück. Die Winkelgasse war nun in heller Aufregung und Gruppen von jeweils vier Zauberern suchten die ganze Gasse ab. Harry machte sich auf den Weg zu Flourish & Blott’s. Es war ein wahrer Hindernislauf. Immer wieder musste er Gruppen von Zauberern ausweichen, die aufgeregt nach ihm suchten. Er presste sich an die Mauern, sprang in Hauseingänge, suchte hinter Fässern nach Deckung. Nach einer Ewigkeit gelang es Harry schliesslich sich in den Buchladen zu schmuggeln. In der hintersten Ecke nahm er sich ein Buch über die dunkle Seite der Magischen Kunst, setzte sich in einen Sessel, enthüllte sich und tat so, als ob er schon Stunden in diesem Buch lesen würde. Es dauerte keine fünf Minuten, als sich ein Schatten über sein Buch legte und sich eine mollige Frau vor ihm aufbaute. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt und Harry wusste, das dieser wütende Vulkan gleich ausbrechen würde.
"HARRY POTTER!" schrie Molly so laut, dass alle Augen in ihre Richtung blickten. Mehrere Hexen und Zauberer mit gezückten Zauberstäben stürzten in die Buchhandlung, die sich schnell so stark füllte, dass sich niemand mehr rühren konnte.
"Was fällt dir ein! Wir machen uns die grösste Mühe, dass dir nichts geschieht und du schleichst dich einfach davon! Wir hätten Fred fast umgebracht, als er sich verwandelte, wir dachten schon du seist in den Händen von du-weisst-schon-wem! Wir dachten er sei ein Spion. Moody hat ihn so verhext, dass er jetzt im St. Mungos liegt. Ich dachte, meine Tochter bedeutet dir was, aber ihre Untersuchung hast du auch verpasst. Sie weint nur noch und musste mit einem Zaubertrank beruhigt werden. Sie macht sich solche sorgen um dich! Sie ist fast verrückt geworden, als Fred statt deiner neben ihr stand. Du kannst dir die Aufregung nicht vorstellen, die ausbrach als wir begriffen, dass du einen Ausflug auf eigene Faust machst!"
Molly musste erst mal Luft holen und Harry fühlte sich so schuldig. Am liebsten wäre er in den Sessel versunken und für niemanden mehr zu sehen gewesen. Ausgerechnet Molly musste ihn finden. Harry machte sich auf eine Fortsetzung der Schimpftriade bereit, zog seinen Kopf ein und wartete das Donnerwetter ab. Zwei Hände rissen ihn aus dem Stuhl und zogen ihn in eine feste Umarmung. Molly hätte ihn beinahe erdrückt, so fest umklammerte sie ihn.
"Ich bin ja so froh, dass dir nichts geschehen ist", sagte sie nun sichtlich erleichtert und bugsierte ihn in Richtung Ausgang.
"Nach Hause mit dir!" sagte sie und kaum waren sie auf der Strasse, nahm Remus seinen Arm und apparierte mit ihm zum Fuchsbau. Wieder war da dieses unangenehme Gefühl durch einen engen Schlauch gezogen zu werden, doch dieses Mahl schmerze auch sein Oberarm aufs heftigste. Remus hielt ihn so fest, dass es schmerzte. Als Harry dachte, er würde ersticken, tauchte der Fuchsbau vor ihm auf. Sehr viele Zauberer waren vor ihm Postiert und Remus bugsierte ihn tonlos und ziemlich ruppig in den Fuchsbau hinein. Viele sehr böse Blicke trafen ihn und manch einer hätte ihn töten können. Die Stille, diese Kälte machten Harry jedoch seltsamer weise nichts aus. Noch immer war da dieses Gefühl des Glücks, dass niemand zerstören konnte. Mit dem Instant Felix konnte dies nichts mehr zu tun haben. Die Wirkung war schon lange verflogen und es musste eine andere Quelle geben, die ihm dieses Gefühl gab.

Der Empfang im Fuchsbau an diesem Nachmittag fiel sehr kalt und kurz aus. Die anwesenden Weasleys nickten nur und warfen ihm düstere Blicke zu und so verzog sich Harry schnell auf sein Zimmer um seine Liebste zu trösten. Sie schrie ihn kurz, jedoch sehr lautstark an, heulte und fiel ihm weinend in den Hals. Er wusste nicht weshalb, doch Ginny war anscheinend so glücklich, dass ihm nichts geschehen war, dass sie es fast nicht fertig brachte, ihm lange Vorwürfe zu machen. Harry konnte spüren, wie ihr Herz pochte, ja gerade zu raste und noch immer zitterte sie am ganzen Leib. Harry umarmte sie, zog sie an sich heran und flüsterte leise in ihr Ohr, "ich hab einen."
"W- wa –was hast du?" schluchzte Ginny.
"Ich hab einen Horkrux gefunden", flĂĽsterte Harry. Ginny stemmte sich von ihm weg und schaute verdattert in seine Augen.
"Du, du" begann sie vorwurfsvoll, hielt einen Augenblick inne und als sie begriff was Harry da gesagt hatte, fiel sie ihm wieder weinend um den Hals. Nach einer Weile nahm Ginny Harrys Hände und fing einen Freudentanz an: "Wir haben einen, wir haben einen, da waren es nur noch vier! - Wir haben einen, wir haben einen, da waren es nur noch vier!"
Da meldete sich das Glücksgefühl in Harry wieder und er erzählte Ginny die ganze Geschichte. Eine Stunde später waren auch Ron und Hermine in ihrem Zimmer erschienen und Harry musste seine Story noch einmal erzählen. Als Harry beim Amulett ankam zog Hermine die Augenbrauen hoch und machte Harry sehr grosse Vorwürfe. Von wegen er hätte Dumbledore versprochen, sich keiner Gefahr auszusetzten und keine Duelle zu riskieren. Doch als sie Begriff, dass er einen Horkrux gefunden hatte, war auch sie ein wenig besänftigt. Sie sprachen an diesem Abend noch lange darüber wie sie den Horkrux zerstören könnten, doch Harry war in Gedanken ganz an einem anderen Ort. Er hatte die Schwangerschaftsuntersuchung verpasst und nun wollte er sich von Hermine und Ginny alles haarklein erzählen lassen, wie es gemacht wurde. Doch die Mädchen sagten nur, "selber schuld, wenn du nicht dabei warst. Schau zu, dass du das nächste mal dabei bist und dann weisst du wie es geht."
Harry hatte den Verdacht, dass sie dies so geplant hatten, doch es tröstete ihn, dass Ende nächster Woche Madame Pomfrey vorbei kommen würde und die Damen im Fuchsbau zu untersuchen. Moody wollte bis zur Fahrt nach Hogwarts, mit Harry keinen einzigen Ausflug mehr riskieren, was Harry nur zu gut verstehen konnte.

Die folgenden Tage glitten so dahin und Harry war immer noch von diesem Glücksgefühl umgeben. Er hatte den leisen Verdacht, dass mit dem Instant Felix etwas noch nicht ganz stimmen konnte. So lange sollte dieses Gefühl eigentlich nicht anhalten. Doch das Glück war dieser Tage auf seiner Seite. Er konnte Ginny sogar davon überzeugen, dass sie die letzten zwei Wochen in seine Waldhütte umziehen würden. Sie verstand seinen Wunsch nach Ruhe, da auch sie sich nach ein wenig Ruhe sehnte. Ginnys und Hermines Bäuche wuchsen so unheimlich schnell, dass Madame Pomfrey eine Salbe vorbei brachte, die die Haut sehr geschmeidig und dehnbar machte.

Harry brütete an diesem Freitagabend noch lange über den Büchern und bereitete sich auf seinen ersten Tage als Professor vor. Er wollte unbedingt seinen Schülern so viel eintrichtern wie er nur konnte. Sie sollten eine Chance haben gegen Voldemort und seine Verbissenheit in dieser Sache liess sogar Hermine erstaunen. Seit an diesem Morgen Madame Pomfrey vorbei gekommen war, um die Vorsorgeuntersuchung zu machen, war Harry nur noch mit Büchern und Pergamenten zu sehen gewesen. Harry hatte den ganzen Küchentisch in Beschlag genommen, lass in einem Buch, legte es zur Seite, um sogleich in einem anderen etwas nach zu schlagen. Ginny versuchte derweil etwas Ordnung in die Pergamentblätter zu bringen, die überall herum lagen. Harry kniete sich so sehr in seine Arbeit, das eine sehr besorgte Hermine fragte, ob mit Harry noch alles in Ordnung sei.
"Ja Hermine, mit mir geht’s sehr gut", sagte Harry und seine Augen blickten träumerisch auf den Bauch von Ginny. "Ich habe den Herzschlag meines Kindes gehört. Hermine ich konnte hören wie sein Herz schlug", frohlockte Harry und fuhr fort, "nun weiss ich genau wofür ich kämpfe. Ich kämpfe für die Freiheit, die mein Kind einmal haben soll." Harry machte eine Pause, blickte noch verträumter auf den Bauch seiner Ginny und sprach mehr zu sich selbst, "es ist gesund, ja es ist gesund. Warum musste ich nur die Untersuchung im St. Mungo verpassen, dort hätte ich es auch sehen können – hm – es ist gesund und das ist das wichtigste." Seine Gedanken waren nun sehr weit weg, als ihm die Szenen des Angriffes auf Hogwarts wieder ins Bewusstsein kamen. Die Welle des Glücks ebbte so schnell ab, wie sie gekommen war. Doch bei den Gedanken an diese traurigen Stunden, flammte eine Idee in ihm auf. Er schloss auf, räumte alle Bücher auf einen Haufen und ging eilig in das Zimmer von Ginny. Hermine, Ron und Ginny schauten sich verdutzt an, doch konnten sie sich keinen Reim darauf machen, was das gerade zu bedeuten hatte. Harry hatte nur kurz gewunken und schon war er auf der Treppe verschwunden.

Harry hatte das Abendessen verpasst und aus dem Zimmer von Ginny kamen sehr verdächtige Geräusche. Es knallte und knarrte und schliesslich erschien Harry kurz in der Küche um gleich wieder nach draussen zu gehen. Sie hörten noch, wie er mit Kingsley, der zu ihrer Wache abgestellt war sprach und sich mit ihm vom Haus entfernte. Als Harry nach zehn Minuten noch nicht zurück war, ging Ginny besorgt nach draussen und fragte Tonks die ebenfalls zu ihrem Schutz abgestellt war, wo Harry abgeblieben sei. Gerade wollte Tonks antworten, da blieb ihr das Wort im Halse stecken. So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht mehr sagen wo sie hingegangen waren. Ein röcheln war alles was sie heraus brachte. Sie konnte nur noch wage in die Richtung zeigen, wo sie hingegangen waren, doch auch Ginny, Hermine und Ron konnten sich keinen Reim daraus machen. Sie wussten nicht, was dort in dieser Richtung sein sollte. Es gab nichts was im angrenzenden Wald sein konnte.


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