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Fanfiction

Harry Potter und die Tage des Phönix - Das Erste von zwölf Jahren

von datarix

Als Harry am Morgen aufwachte, war da eine Erinnerung an einen sehr schönen Traum. Es musste einfach ein Traum gewesen sein. Er war verheiratet und mit Dumbledore sollte er auch gesprochen haben und das konnte beim besten Willen nicht sein. Auch seine besten Freunde Hermine und Ron sollen sich gebunden haben, auch das war unmöglich. Doch der Traum, den er von sich und Ginny gehabt hatte, der Traum gefiel ihm. Er musste zugeben, dass war eine Nacht, die jeder Hochzeitsnacht würdig war. Nein, dachte sich Harry, dass kann einfach nicht sein, drehte sich um und seine Hand berührte etwas. Was war das? Es war weich, sanft - Empfindungen aus seinem Traum wurden wieder geweckt und Harry öffnete langsam seine Augen. Sein Blick traf auf das süsseste Lächeln, das er je auf Ginnys Gesicht gefunden hatte. Ihr Blick liess ihn alles vergessen, sanft trafen sich ihre Lippen, und Ginny gab ihm einen guten Morgen Kuss. Die schöne Gewissheit kam in ihm auf, es war kein Traum.

Einige Zeit später wurden sie von einem Klopfen an der Zimmertür daran erinnert, das nun ihre Ausbildung beginnen würde. "Wir kommen gleich!" sagte Harry und äusserst widerwillig lösten sie sich von einander und zogen sich an.
Als sie den Raum vor ihren Zimmern betraten, erschraken sie. Er sah genau so aus, wie der Gryffindor Gemeinschaftsraum. Es war eine exakte Kopie – oder doch nicht? "Sind wir hier in Hogwarts?" wollte Ginny erstaunt wissen.
"Ich denke nicht, ich glaube, der Raum nimmt immer die Form an, die man braucht. So wie der Raum der Wünsche. Nun da unser letztes Jahr in Hogwarts begonnen hat, ist er zu Hogwarts geworden." Analysierte Hermine. "Wenn du nach draussen siehst, bemerkst du den weissen Horizont nach dem bisschen Wiese, das zum Hogwartsgelände gehört."
Harry und Ginny schauten sich das genauer an und wirklich, Hogwarts schien eine Insel im allgegenwärtigen Weiss zu sein. Ein kleiner Flecken wo die Farben des Lebens zu Hause waren. Das Grün der Wiesen, das Blau des Himmels und das Farbenmeer der Blumen und Blüten. Es war schön in diesem Weiss etwas Vertrautes zu haben. Wie üblich meldete sich Rons Magen zu Wort und sie gingen zögernd aus dem Gemeinschaftsraum in Richtung grosser Halle. Alles war so wie es auf Hogwarts war und doch etwas fehlte. Es war ruhig. Kein Lachen, kein Geschrei, kein Geschnatter - nichts. Einfach nur ruhe. Selbst die Geister waren nicht da. Die Bilder an der Wand bewegten sich nicht so wie üblich. Es schien, wie wenn Hogwarts eingeschlafen wäre. Ruhe, gespenstige Ruhe umgab sie, selbst ihre Schritte erzeugten keinen Laut. Sie schauten sich verwundert in die Augen. Ron machte eine Grimasse und zuckte mit den Schultern.
"Ich habe Hunger, lasst uns gehen." Meinte er nur und schritt von dannen.
Hermine, Ginny und Harry schauten sich nochmals kurz an, lächelten und folgten Ron in die Grosse Halle.

Ehrfürchtig öffneten sie die mächtigen Eingangstore zur Grossen Halle. Der Raum breitete sich nun vor ihnen aus. Es war unbeschreiblich, so Menschenleer, keine Geister, kein Lärm. Ron ging schnurstracks an den Gryffindor Tisch und wollte essen. Sie setzten sich zu ihm und warteten darauf, dass etwas geschehen würde. Doch nichts geschah, kein Essen tauchte vor Ihnen auf, kein Kelch mit köstlichem Kürbissaft erschien. Nichts.
"Warum gibt es hier kein Essen?" wollte Ron nun wissen.
"Weil keine Elfen hier sind", kam die prompte Antwort von Dumbledore.
Die vier fuhren herum und sahen in Dumbledores vergnügtes Gesicht. Er hatte sich unbemerkt genähert und genoss sichtlich ihre Ratlosigkeit.
"Was soll das heissen?" wollte Harry nun wissen.
"Nun hier" Dumbledore zeigte auf den Raum, "ist nichts real. Alles entspringt eurer Phantasie. Jede Einzelheit ist aus eurem Gedächtnis entsprungen. Eure Magie hat das alles erschaffen." Dumbledores stahlblaue Augen funkelten hinter seiner Halbmondbrille und ein gewinnendes Lächeln lag auf seinen Lippen. Doch er konnte die tausend Fragezeichen in den Köpfen der vier erkennen, so fuhr er unvermittelt fort. "Hier in diesem Raum, in dieser Zeit, in dieser Dimension, gibt es nichts Körperliches. Hier sind das Wissen, die Gefühle und die Erfahrungen Tausender von Generationen gespeichert. Hier ist die Müllhalde der Seelen. Hier laden sie den Ballast ab, um gereinigt in den Kreislauf von Beginn und Ende, von Aufbau und Niedergang, von Geburt und Tod, zurück zu kehren." Dumbledore betrachtete jeden der Vier eindringlich und sah, das sie noch nicht verstanden hatten. Den Vieren hatte es die Sprache verschlagen. Ihre Münder standen offen und das Erstaunen stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
"Aus diesem Raum, werden die bewegten Bilder von mir, von uns" er machte eine
einladende Geste und viele Gestalten erschienen aus dem Nichts, "in eurer Welt mit Wissen und Worten erfüllt."
Harry sah sich um, er konnte die ehemaligen Schulleiter von Hogwarts erkennen. Phineas Nigellus, Armando Dippet und viele andere die er aus dem Büro von Dumbledore her kannte. Viele Gesichter kannte er von den Schokofrosch Karten die er bei Ron gesehen hatte. Da waren Merlin, Grindelwald, Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw, Salazar Slytherin und viele andere mehr. Hunderte von bekannten Personen waren erschienen. Von vielen kannte er die Geschichte aus den endlos langweiligen und monotonen Erzählungen von Professor Binns.
Wenn alle da waren, sollten doch irgendwo auch seine Eltern sein. Verzweifelt suchte er den Raum nach ihnen ab, doch er konnte sie nicht finden.
Dumbledore hatte Harry genau betrachtet und wusste wonach er suchte, so ging er zu Harry und legte seine Hand auf Harrys Schultern.
"Sie sind nicht da, Harry" begann er sanft, "sie können nicht kommen. Von ihnen ist kein Bild gezeichnet worden", Dumbledore machte einen tiefen Seufzer, "doch du wirst sie eines Tages sehen. Du wirst lernen wie es möglich ist solche Bilder zu Zeichnen. Ihr Wissen, ihre Gefühle und ihre Liebe sind hier drin – hier in diesem Raum. Doch solange kein Bild gezeichnet wurde, ist es ihnen nicht möglich, in dieser Form zu erscheinen. Doch du kannst sie tief in dir drin spüren. Sie fühlen. Die Ruhe, die hier herrscht, wird dir dabei helfen." Harry übermannte eine Welle der Enttäuschung und eine Träne kullerte über seine Wange. Warum, warum musste er schon wieder leiden? Sanft wurde er von Ginny umarmt und die Enttäuschung wich langsam. Die Wärme, die von ihr kam, flutete in sein Herz und ihre weichen, zarten Lippen küssten seine die Tränen weg.
"Aber wen alles aus unserer Phantasie entspringt", meldete sich nun Ron wieder zu Wort "warum erscheint unser Frühstück nicht auf dem Tisch?"
"Nun du bist es gewohnt, dass es einfach da ist. Nun musst du dir wünschen, dass es da ist. Du musst dir Vorstellen, dass es da ist und du musst sicher sein, dass es da ist", belehrte Dumbledore Ron, dessen Magen nun bitterlich knurrte.
Ron drehte sich zum Tisch hin, presste die Augen zu und sein Kopf färbte sich augenblicklich rot. Es sah aus, als müsste er seine Notdurft verrichten. Verzweifelt versuchte er sich sein Frühstück vorzustellen, doch es gelang nicht. Der Tisch vor ihm blieb leer.
"Ron, Dumbledore sagte, dass du es dir Vorstellen musst", sagte nun Hermine vorwurfsvoll.
"Mach ich doch schon die ganze Zeit." Kam die harsche Antwort von Ron. Ja das Essen war für ihn das Wichtigste. Seine Laune stieg mit dem Essen und sank mit dem Hunger.
"Du weisst doch, wer das Frühstück in Hogwarts zubereitet?" fragte ein sichtlicht belustigter Dumbledore.
"Ja die Elfen" knurrte Ron.
"Na also, nimm sie in deine Vorstellung mit hinein. Stell dir vor wie sie dein Frühstück zubereiten. Stell dir vor wie es auf deinem Teller erscheint." Sagte Dumbledore und wirklich das Frühstück erschien. Ron langte schnell zu und ass doch es war öde. Kein Geschmack. Nichts.
"Das schmeckt nach nichts!" angewidert spie er das Essen aus.
"Ron auch der Geschmack entspringt aus deinen Gedanken. Hier drin basiert alles auf Wissen und Erfahrung. Du musst dir alles bewusst vorstellen." Belehrte in Dumbledore abermals.
"Das kann nicht sein", widersprach nun Harry. "Letzte N…, äh ich, also ich, na ja ich hatte da so Empfindungen, die ich noch nie zuvor hatte. Wie konnte ich dann das empfinden?" Harry sah verwundert zu Dumbledore auf.
"Nun, ihr seid am gleichen Ort gefangen. In der gleichen Situation. Untereinander könnt ihr, neue Gefühle erleben, neue Horizonte erreichen. Empfindungen austauschen. Auch bleibt euer Handeln hier in diesem Raum, da draussen nicht ohne Folgen" Dumbledore schmunzelte den vieren entgegen.
Hermine und Ginny schauten sich entsetzt an. "Aber…" begann Ginny stotternd, "h- h- heisst das, dass wir auch Schwanger werden können?"
"Ja und Nein. Ihr werdet hier drin kein Kind erhalten." Begann Dumbledore mit einem einfühlendem Ton, "doch das was ihr letzte Nacht erschaffen habt, wird etwa vier Wochen nach euerer Rückkehr in eure Zeit, das Licht der Welt erblicken." Dumbledore schaute in Vier erstaunte Gesichter.
"Aber die Menschen sind doch neun Monate schwanger!" sagte eine ungläubige Hermine.
"Das stimmt. Doch da euer Körper diese zwölf Jahre hier drin aufholen will, geht’s ein wenig schneller." Mit einem äusserst süffisanten Lächeln schaute er nun in vier Augenpaare und die Fragezeichen die ihn ihnen standen konnte man förmlich sehen. Und als ob er die nächste Frage schon wüsste, beantwortete er sie.
"Doch keine Angst. Sind die Babys erst mal da, altern sie wie jedes normale Kind. Nicht schneller aber auch nicht langsamer. Da ihr Geist und Körper bei der Geburt im Einklang sind."
"Ich werde Vater!" sagte Harry, "Ron wir werden Väter!" und Harry riss Ron auf die Beine und machte mit ihm johlend einen Freudentanz. Hermine und Ginny schauten den beiden amüsiert zu.

Das Gespräch hatte sich noch lange hingezogen und beinahe hätte Ron vergessen, dass er eigentlich hungrig war. Doch schliesslich schaffte er es doch noch ein Morgenessen nach seinem Gusto erscheinen zu lassen. Nach dem Frühstück wurden den Vieren ihre persönlichen Lehrer zugewiesen. Anders als in Hogwarts wo sie mehrere Lehrer hatten, würde sich hier nur ein Lehrer um ihre Ausbildung kümmern. Auch die Zeit des gemeinsamen Unterrichtes würde vorbei sein. Jeder bekam Einzelunterricht. Nur ein Mal in der Woche war gemeinsames Duell- und Kampftraining angesagt. Hermine bekam als Lehrerin Rowena Ravenclaw zugewiesen. Das schien die Richtige Wahl gewesen zu sein. Sie freute sich wie an ihrem ersten Tag auf Hogwarts. Ginny musste, respektive durfte sich mit Godric Gryffindor geehrt fühlen. Ron rümpfte die Nase als Dumbledore sagte, "Nun junger Mann sie werden von Helga Hufflepuff unterrichtet."
"Ich bekomme also Salazar Slytherin?" wollte nun Harry wissen.
"Nein Harry, du wirst abwechselnd von Merlin und mir unterrichtet werden." Sagte Dumbledore "In Verteidigung gegen die dunklen Künste werden dann noch ein paar andere dazu stossen. Du wirst von allen am meisten gefordert werden. Du musst lernen mit deiner Magie umzugehen." In den letzten Worten war eine Bestimmtheit drin, die Harry noch nie von seinem Mentor zuvor gehört hatte. Er wusste, dieses Jahr oder besser gesagt diese Jahre würden für ihn am härtesten werden.

Die Vier verliessen die Grosse Halle und verschwanden, gefolgt von ihren Lehrern jeder in eine andere Richtung. Harry ging mit Dumbledore in den Raum der Wünsche, dies würde fortan ihr Unterricht Zimmer sein. "Harry, du solltest noch was holen, bevor wir mit dem Unterricht beginnen." Sagte nun Dumbledore und schaute Harry abwartend ab.
"Äh, was soll ich bitte holen, Professor Dumbledore?" fragte Harry nun ziemlich verunsichert.
"Das Buch, das du einst hier drin versteckt hast." Ein funkeln lag wieder in Dumbledores Augen und sein bekanntes Lächeln lag wieder auf seinen Lippen.
"Sie meinen das Zaubertränkebuch?" Harry versuchte Zeit zu schinden. Es war im nicht ganz wohl bei der Sache. Woher wusste der Professor das nun schon wieder?
"Harry ich meine genau dieses Buch. Das alte Schulbuch von Snape. Ich habe einst dafür gesorgt, dass du es bekommst, damit du weisst, was dein Gegner denkt."
"Dann wussten sie also, das Snape sie umbringen wird?" nun war sie raus, die Frage die Harry schon seit langem auf der Zunge lag und erwartungsvoll schaute er zu Dumbledore.
"Nun sagen wir so, ich habe es vermutet, dass er nicht immer ganz ehrlich war mit mir und dann gab es da noch diese Prophezeiung von Sybill, für dich Professor Trelawney, die mich vor einem Judas gewarnt hatte..." Dumbledore war in Gedanken sehr weit weg und als er schliesslich wieder bei Harry war, brach er das Gespräch abrupt ab. Er drängte Harry, das Buch des Halbblutprinzen zu holen, damit sie endlich beginnen konnten.

Hermine war mit Rowena Ravenclaw im Geschichtszimmer angekommen. Sie stellten sich kurz vor und Rowena bestand darauf, dass sie kein Professor sei und nur mit Rowena angesprochen werden möchte. Auch Ron war mit Helga im Verwandlungszimmer angekommen und auch sie wollte nur mit Helga angesprochen werden. Ginny hatte es da schon ein wenig schwerer. Sie musste auf den Nordturm, wo eigentlich Prof. Trelawney ihren Unterricht gab. Der Raum sah aber ganz anders aus. Hell und mit Licht durchflutet und ohne Duftschwaden die einem die Sinne raubten. Godric Gryffindor wollte mit Mr. Gryffindor angesprochen werden und es stellte sich sehr schnell heraus, dass er ein sehr strenger Lehrer war. Er duldete keine noch so kleine Abweichung dessen was er vorzeigte. Eines war jedoch bei allen gleich, sie würden nur noch praktischen Unterricht haben. Da sie die Pergamentrollen nicht mit zurück nehmen könnten, mussten sie alles in ihren Köpfen haben. Immer und immer wieder wurden sie von ihren Lehrern abgefragt, die wissen wollten, ob das Wissen in ihren Köpfen hängen geblieben war.

Die Tage gingen dahin und zu Anfang wiederholten sie den Stoff, den sie in den letzten sechs Jahren hatten. Was nicht sass wurde so lange wiederholt, bis sie es im Traum konnten. Das führte dazu, dass einige der Stunden ziemlich lang wurden. Harry, der ohne Zauberstab ein wenig gehandikapt war, stellte einen neuen Rekord auf. Seine längste Verteidigung gegen die Dunklen Künste Stunde dauerte sage und schreibe, 77 Stunden. Da nützten auch die Erklärungen von Dumbledore wenig, dass es hier drin egal sei, ob er einen Zauberstab habe oder nicht. Es sei eh alles nur ein Abbild von der Realität. Harry versuchte es und versuchte es, doch er brachte keinen Patronus zu Stande. Grindelwald, der an diesem Tag Dumbledore unterstütze, kannte keine Gnade und endlich nach 77 Stunden brachte ein entnervter Harry doch noch einen Patronus zu Stande. Der Gedanke an Ginny half ihm dabei, es doch noch hin zu kriegen. Die Stunden zu zweit waren eh eine Rarität. Meist hatten sie bis zu sechzehn Stunden Unterricht am Tag und wenn sie dann in Ihre Zimmer kamen, waren sie so müde, dass es nur noch zu einem kurzen Kuss reichte. Der Schlaf war meist sehr schnell da und ab und zu, schafften es die Vier nicht mal mehr ins Bett. Einmal als Hermine spät abends zu ihren Zimmer kam lag Ron angelehnt an die Tür und schlief. Er hatte die Kraft nicht mehr, die Türe auf zu machen. Ginny war jedoch von allen die Ärmste. Sie musste am meisten lernen, hatte sie doch ein Jahr aufzuholen. Doch auch die andern drei, hatten noch einiges nachzuholen. So wurden sie nun auch in den Fächern Aritmantik, alte Runen und den andern Fächern unterrichtet, die sie auf Hogwarts eigentlich nicht mehr oder noch gar nie besucht hatten. Doch ihre Lehrer bestanden darauf, dass sie in allen Fächern ausgebildet wurden. Tröstlich war jedoch, dass in Geschichte die Beteiligten meist das geschehene selbst erzählten und so wurden diese Stunden zu den interessantesten die sie hatten.

Die Drei merkten nicht, wie schnell die Zeit verging. Sie wurden so gefordert, dass sie sich kaum noch trafen. Der einzige Ort, wo sie sich ein wenig unterhalten konnten, war im Duellieren. Harry bekundete auch hier mühe, den andern Paroli zu bieten. Sein fehlender Zauberstab wurde auch hier zu einem Hindernis. Zwar konnte er alle Zauber ohne Zauberstab, doch mit der Zielgenauigkeit haperte es ein wenig. So traf Ginny, die mindestens zwei Meter von Ron entfernt war, ein Schockzauber, der für ihren Bruder gedacht war. Einmal traf sich Harry gar selbst und knockte sich aus. Am gefährlichsten jedoch waren seine Schilde die er wie kein Zweiter konnte. Die Zauber die auf den Angreifer zurück geworfen wurden, enthielten meist die doppelte oder dreifache Kraft und so, getrauten sich die Andern meist nur noch harmlose Zauber auf Harry los zu lassen. Eines Tages wurde Harry von Grindelwald herausgefordert und er wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Grindelwald mit allen Mitteln, selbst den unverzeihlichen Flüchen angreifen würde.
"Aber wenn mich ein Avada Kedavra trifft, werde ich doch sterben und dann war diese Schinderei um sonst", protestierte Harry.
"Ach Harry, hier kannst du nicht sterben. Es ist nicht möglich. Du wirst jedoch einen gehörigen Brummschädel haben, sollte dich einer treffen. Der Avada Kedavra ist nur tödlich, wenn er die Seele aus dem Körper reissen kann. Da dein Körper nicht hier ist, kann er seine Wirkung nicht richtig entfalten." Mit diesen Worten, beruhigte Merlin Harry. Merlin war ein wenig wie Dumbledore und Harry sah, das eine oder andere Mal, Dumbledore in der Mimik von Merlin. Sie hatten etwas an sich, was sie verband. Harry wurde aus seinen Träumen gerissen, als ein grüner Blitz, nur Zentimeter neben seinem Kopf, in die Wand einschlug. Der Kampf der darauf hin zwischen den beiden entbrannte dauerte über sieben Stunden. Die Flüche schossen nur so durch den Raum. Blitze erhellten die anbrechende Dämmerung. Doch keiner der beiden hatte wirklich einen Vorteil. Als es langsam Zeit wurde, dass sie in Bett gingen unterbrach Dumbledore dieses Gefecht. Müde und ausgelaugt ass Harry noch was Kleines und sank, kaum im Zimmer angekommen, ins Bett und schlief augenblicklich ein. Ginny hatte mit Harry Mitleid. Keiner der anderen dreien wurde so hart unterrichtet wie Harry. Das Tempo, dass Merlin eingeschlagen hatte war enorm. Harry musste bereits Stoff beherrschen, der das siebte Jahr bei weitem überstieg. Die Tatsache, dass er keinen Zauberstab hatte, interessierte dabei niemand.

Die Zeit der Abschlussprüfungen kam immer näher und Hermine war wie auf Nadeln. Zum ersten Mal hatte sie keine Aufzeichnungen, die sie noch einmal anschauen konnte. Keine Bücher, in den sie nachlesen konnte was sie nicht wusste. Sie musste alles im Kopf haben und alle Bücher waren seit etwa einen Monat verschwunden. Dumbledore meinte nur, "Wenn es soweit ist, müsst ihr auch ohne Bücher auskommen. Also gewöhnt euch daran!" Sie wussten nicht genau was er damit meinte, doch meist hatte Dumbledore in der Vergangenheit recht gehabt und so vertrauten sie ihm. Zwei Wochen, bevor die Prüfungen waren, wurde der Einzelunterricht beendet. Sie hatten nun wieder zu viert Unterricht, um das gelernte aufzufrischen und die Vier genossen diese Zeit. Endlich waren sie wieder länger als fünf oder zehn Minuten zusammen. Die Beziehungen hatten doch unter diesen enormen Belastungen gelitten. Gespräche zu zweit gab es vielleicht ein Mal die Woche und zu viert trafen sie sich vielleicht einmal im Monat. Es gab keinen Tag an dem sie nicht Unterrichtet wurden sogar, sehr zum Missfallen von Ron, am Sonntag wurde gelernt. Ab und zu versuchten sie während des Duell- und Kampf- Unterrichtes miteinander zu schwatzen, doch dies wurde meist unterbrochen. Sie konnten nicht wie auf Hogwarts in der Masse untertauchen. Sie waren ausgestellt und allein. Was Anfangs noch Spass machte, wurde immer mehr zum Martyrium. So konnte es nicht weiter gehen. Lernen – ja, gefordert werden – ja, aber die Freundschaft, die Beziehung deswegen aufzugeben – nein niemals! Harry würde nach den Prüfungen mit Dumbledore sprechen. Sie brauchten eine Pause. Einfach Zeit für einander. Er war müde und er vermisste Ginny. Sie lag zwar jede Nacht neben ihm, doch er konnte sie kaum spüren - sie fühlen. Sie war so nah und doch so fern.

Am Abend vor den UTZ Prüfungen hatten die Vier eine der seltenen Stunden, die sie zu viert verbrachten und das Hauptthema war natürlich die Abschlussprüfung. Hermine war sichtlich nervös. Sie kaute auf ihrer Unterlippe rum und suchte verzweifelt mit den Augen nach einem Buch. Doch sie fand keines. Es klopfte. Die vier erschraken und Harry sagte: "Herein!" Die Türe öffnete sich und Dumbledore, gefolgt von Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw, Godric Gryffindor, Merlin und Salazar Slytherin. Die Lehrer bauten sich vor ihren Schülern auf.
"So meine Lieben" begann Dumbledore, "Morgen ist der Tag der Wahrheit. Ich möchte euch eure Experten vorstellen. Beginnen wir mit Helga Hufflepuff, sie wird euch in Kräuterkunde und Zaubertränke prüfen. Rowena Ravenclaw wird euch in Astronomie und Zauberkunst testen. Godric Gryffindor schliesslich wird euch in Pflege Magischer Geschöpfe und Geschichte der Zauberei testen. In Verteidigung gegen die Dunklen Künste werdet ihr es mit Salazar Slytherin und Grindelwald zu tun bekommen. In Verwandlung könnt ihr Merlin zeigen, was ihr drauf habt. Ich habe die langweiligen Fächer erhalten." Dumbledore lächelte die Vier an und fuhr fort: "Bei mir werdet ihr alte Runen, Aritmantik, Muggelkunde und Wahrsagen ablegen." Dumbledore schüttelte sich leicht. "In Wahrsagen werde ich von Cassandra Trelawney unterstützt." Er musterte die Vier und wartete darauf, dass sie etwas sagen würden.
"Professor Dumbledore?" begann nun Hermine. "Warum haben sie all unsere Bücher konfisziert? Ich fühle mich so …" "haltlos?" beendete Dumbledore den Satz. "Nun das will ich euch sagen. Erstens, werdet ihr in den nächsten Jahren auch so lernen müssen und zweitens könnt ihr nur in Büchern lesen, die ihr kennt." Er schaute Hermine eindringlich an. "Die Bücher die ihr noch nie gesehen habt, könnt ihr nicht sehen, geschweige den lesen und die Bücher für die Aurorenausbildung habt ihr bestimmt noch nicht gesehen."
"Ach darum kann Harry sein Zaubertrank Buch mit samt den Ergänzungen von Snape lesen und ich hab ab und zu nur den normalen Text?" fragte Hermine.
"Ja das ist so. Du kennst nur das normale Buch. Die Eintragungen von Professor Snape hast du nicht alle gesehen. Darum erscheinen sie vor deinen Augen nicht. Hier drin ist alles nur eine Illusion, ein Abbild der Realität wie du sie kennst. Wie das Frühstück könnt ihr hier drin nur das sehen, was ihr schon gesehen habt."
"Aber warum können wir das Wissen von euch erlernen?" wollte Hermine wissen.
"Nun, das Wissen ist hier drin Kollektiv vorhanden. Und kann weiter gegeben werden, nur fehlen euch zum Teil die Bilder dazu. So kann Harry dir sagen was in seinem Buch steht, doch selbst lesen kannst du es noch nicht. Mit der Zeit werdet ihr lernen, die Erinnerungen der Anderen zu Lesen. Dann werdet ihr auch die Bilder dazu bekommen und ihr könnt dann auch unbekannte Bücher lesen." Erklärte Dumbledore.
"Aha… so ist das also." Hermine kaute wieder an ihrer Unterlippe und setzte noch mal zu einer Frage an, doch liess es bleiben.
"So meine Lieben, wir werden nun gehen. Schlaft schön und seit morgen hellwach." Mit einem Lächeln verliess Dumbledore, gefolgt von den andern Lehrern, das Zimmer.

Am Morgen erwachten die Vier mit einem ziemlich komischen Gefühl in der Magengegend. Heute waren ihre UTZ Prüfungen und Hermine war von allen am nervösten. Sie hatte keine Notizen, die sie noch einmal durchgehen konnte, keine Bücher die sie nochmals lesen konnte und immer und immer wieder fragte sie Harry, Ron oder Ginny, ob sie dies oder jenes noch wüssten. Vergewisserte sie sich ob ihre Aussagen stimmten oder was Harry bei diesem oder jenem Zaubertrank anders machen würde. Schlicht sie war am Rande des Wahnsinns angelangt.
"Oh warum haben sie nur unsere Bücher weggenommen?" sagte sie verzweifelt und tigerte im Kreis rum.
Harry, Ron und Ginny versuchten Hermine zu beruhigen, doch es half nichts. Auch das leckere Morgenessen brachte keine Entspannung und sie kaute lustlos auf einem Toast herum. Sie wirkte wie jemand, der heute verurteilt werden würde und schaute immer wieder nervös zu den Lehrern hinauf, doch diese machten keine Anstallten, mit den Prüfungen zu beginnen. Für Hermine begannen qualvolle Minuten. Ungeduldig rutschte sie auf der Bank hin und her. Harry hatte genug. So konnte es nicht weiter gehen, machte unter dem Tisch eine Bewegung und Hermine wurde auf der Stelle sichtlich ruhiger - der Aufmunterungs-Zauber hatte gewirkt. Er tat es jedoch in erster Linie aus Eigennutz. Noch weitere fünf Minuten mit Hermine und er hätte selbst in den Krankenflügel gehen können. Dabei fiel ihm ein, dass dies das erste Hogwarts-Jahr war, in dem er den Krankenflügel nie gesehen hatte. Erinnerungen an die letzten Jahre wurden wach und im Vergleich mit den letzten sechs Jahren war dieses Jahr sehr streng jedoch ereignislos. Keine Kämpfe mit Voldemort, keine Verstösse gegen die Hausregeln, keine Punkte abgezogen bekommen, kein Unfall und vor allem - kein Quidditch. Dieses Jahr bestand nur aus einem – lernen, lernen und nochmals lernen. Jetzt so kurz vor der Prüfung glaubte Harry, dass sein Kopf platzen müsste. Das Wissen, dass im reingepaukt wurde war enorm. Noch nie hatte er so viel in einem Jahr gelernt, noch nie musste er in so vielen Fächern abschliessen, doch war er auch noch nie so Ruhig. Es war seltsam. Zum ersten Mal hatte er vor einer Prüfung keine Angst. Respekt ja, aber angst? Er wusste, dieses eine Mal war er der Prüfung wirklich gewachsen.

Die Lehrer standen auf. Harry hoffte, dass sie wenigstens die Prüfungen zusammen ablegen konnten, doch diese Hoffnung wurde sogleich zerschlagen. Dumbledore teilte die Schüler den Lehrern zu und Harry wurde sogleich von Dumbledore in Beschlag genommen. Die erste Prüfung stand an, Muggelkunde. Wenn Harry in diesem Fach nicht wenigstens ein E erreichen würde, verstünde er die Welt nicht mehr. Vor ihm tauchten viele Leute auf, berühmte Muggel und jeder hatte eine Frage, die Harry beantworten sollte.
"Wie erzeugen die Muggel Licht?" wollte Thomas Edinson der Erfinder der Glühlampe wissen.
"Mittels einer Glühbirne", antwortete Harry.
"Wie erzeugt die Glühbirne Licht?"
"Strom fliesst durch einen Draht der sich in einem Vakuum befindend und erhitzt sich – dabei entsteht Licht."
"Wie nennt man den Apparat, den ich erfunden habe, mit dem die Muggel kommunizieren?" wollte das Hologramm von Thomas Bell wissen.
"Mit dem Telefon" antwortete Harry.
Noch viele Erfinden erschienen und wollten wissen welche Apparate sie erfunden hatten und wie sie funktionieren würden. Die Prüfung war sehr schnell zu Ende. Viel zu schnell. Es machte richtig Spass so geprüft zu werden und Harry wusste auf jede Frage eine Antwort. Schliesslich hatte er doch viele Jahre bei den Muggeln gelebt. Nur als es um Politik und Demokratie ging kam er ein wenig ins stocken. Auch das Rechtsystem der Muggel bereitete ihm ein wenig Mühe, jedoch konnte er immer eine Antwort zum Besten geben. Am Ende wurde sogleich die Note verteilt.
"Harry dieses Fach hast du, wie nicht anders zu erwarten war, mit einem Ohnegleichen abgeschlossen." Schmunzelte Dumbledore.

Harry wurden fünf Minuten Pause gewährt und danach ging es mit Wahrsagen weiter. Harry wollte dieses eine Mal nicht seine Wahrsage Krücke gebrauchen, sondern sich anstrengen und versuchen die gestellten Aufgaben wirklich zu lösen. Harry erblickte Cassandra Trelawny, sie war eine ältere Frau und fast hätte er geglaubt, ihrer Ur- Ur- Nichte Sybill gegenüber zu stehen. Fast alles, an Cassandra Trelawny erinnerte Harry an seine ehemalige Professorin. Der Gang, die Kleidung, die Mimik, diese mystische Stimme. Die erste Aufgabe bestand darin, ein Horoskop zu machen und anhand dessen, die Zukunft voraus zu sagen. Harry machte sich ans Werk. Horoskope waren einfach, eigentlich musste man nur aufgrund der Daten die Stellung der Planeten berechnen und aufgrund der Ergebnisse die mögliche Zukunft erläutern. Anders war’s jedoch mit den Teekräutern und der Glaskugel. So fest sich Harry auch konzentrierte, er konnte einfach nicht in die Zukunft schauen. Harry bemühte sich. Er wollte auf keinen Fall versagen, doch auch schummeln wollte er nicht und Cassandra schien das zu bemerken und nahm seine Hände.
"Entspann dich!" forderte sie ihn auf. "Horche in dich hinein. Lass dich einfach treiben und lass kommen, was kommen wird."
Harry entspannte sich. Sein Blick fiel in die Kugel und er wusste nicht was geschehen war, doch zum ersten Mal sah er einen kurzen Augenblick in die Zukunft. Ginny und er waren vor seiner Hütte mit einem Baby im Arm. Harry wollte noch mehr sehen, doch da wurde er auch schon zurück gerissen.
"Was hast du gesehen?" fragte ihn Cassandra.
"Ganz kurz konnte ich Ginny und mich, mit einem Baby, vor meiner Hütte sehen und wir waren sehr glücklich. Doch leider konnte ich nicht lange da bleiben. Vielleicht fünf oder zehn Sekunden, danach brach die Vision ab", niedergeschlagen senkte Harry seinen Kopf. Nun hatte er schon einmal eine Vision und dann war sie so schnell weg, wie sie gekommen war.
"Das kommt schon noch. Man kann nichts erzwingen. Man hat diese Gabe oder man hat sie nicht", erklärte Cassandra. "Nun die Prüfung ist zu Ende. Ich bewerte nur das Horoskop. Da dies jeder kann. Das andere sind nur Gaben die nicht messbar sind." Cassandra lächelte Harry an. "Nun das Horoskop ist ordentlich. Die Schlüsse sind sehr Gut und ich denke, ich werde dir dafür ein O geben."
Harry war erleichtert. Wahrsagen und dann noch ein O!
"Versuch ab und zu in die Zukunft zu schauen. Lass es einfach geschehen. Zwing dich nicht dazu und du wirst sehen, dass du es kannst." Mit diesen Worten verabschiedete sich Cassandra von Harry und die nächste Prüfung stand an.

Er schloss auch Alte Runen und Aritmantik mit einem O ab. Irgendwie hatte das Harry schon erwartet, zum ersten Mal hatte er keine Angst vor einer Prüfung. Es schien, als ob er auf etwas zugriff erlangte, das alles Wissen gespeichert hatte. Er brauchte sich nur zu konzentrieren und schon sah er die Lösung vor seinem inneren Auge. Wie war das nochmals, das Wissen ist in diesem Raum kollektiv vorhanden – ja, dass musste es sein. Beim Mittagessen traf er auf die andern vier. Doch leider wurden sie so weit auseinander gesetzt, dass sie nicht miteinander reden konnten. Ron deutete erfreut an, dass er drei O’s und ein E bis jetzt gemacht hatte. Auch Hermine strahlte über das ganze Gesicht. Nur Ginny war ein wenig niedergeschlagen. Wenn er ihr doch nur helfen konnte. Was war los? War es doch zuviel für sie? Sie musste ja zwei Jahre auf einmal abschliessen. Wie gerne würde er ihr helfen, doch sie war zu weit von ihm entfernt. Das Mittagessen schmeckte Harry nicht besonders und die Sorgen um Ginny lagen ihm auf dem Magen. Doch er musste etwas essen. Heute Nachmittag waren die ersten Prüfungen bei denen er Zaubern musste. Er wusste, dass dies schwierig sein würde, hatte er doch gegenüber von den Andern einen Nachteil, er hatte keinen Zauberstab. Zwar behinderte es ihn nicht mehr gross, doch wäre er froh gewesen, wenn er an der Prüfung einen Zauberstab gehabt hätte.

Am Nachmittag stand Verwandlung als erstes auf dem Programm. Merlin verlangte die Verwandlungen im Sekundentakt. Ein Schwein sollte zu einem Tisch werden, ein Stuhl zu einem Vogel und ein Pfau zu einem Huhn. Nach weiteren dreissig Verwandlungen wollte Merlin, dass Harry sich in eine Parkbank verwandeln würde. Erst einmal war es Harry bis jetzt gelungen, sich selbst in etwas zu verwandeln. Das Problem dabei war, dass verwandeln an sich war nicht besonders schwer, aber die Rückverwandlung bereitete Harry doch einige Probleme. Er wusste zwar genau was er machen sollte, doch die Unsicherheit blieb. So konzentrierte er sich auf seine Aufgabe und schon spürte er dieses bekannte ziehen und zerren. Die Umgebung wurde verzogen und verzerrt, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und die Glieder wurden steif. Schliesslich wurde er in die Höhe gerissen und begann sich sehr schnell zu drehen. Sekunden später stand eine schöne, weise, schmiedeiserne Parkbank vor Merlin. Dieser setzte sich vergnügt darauf und Harry vernahm ein Ziehen in seinem Rücken. Nur langsam konnte Harry das Zimmer wieder wahrnehmen. Seine Augen waren in Astlöchern an der Rückenlehne versteckt. Am Hinterkopf vernahm er einen leichten Druck. Das musste Merlin sein, er hatte es sich auf ihm gemütlich gemacht. Schliesslich stand Merlin wieder auf und verlangte von Harry, sich wieder zurück zu verwandeln. Harry konzentrierte sich, doch nichts geschah. Krampfhaft versuchte sich Harry in Erinnerung zu rufen, wie das nun schon wieder ging. Da war doch was, es war wie das Apparieren. Denke an das, was du bist. Danach an das was du sein willst. Schliesse die Augen und stell die die Verwandlung vor.
"Ich bin eine Parkbank" dachte Harry.
"Ich möchte wieder Harry Potter sein."
Er schloss die Augen und stellte sich seine Metamorphose vor.
Die Parkbank wurde in die Luft gerissen. Er wirbelte herum und das Ziehen und Zerren war wieder da. Unsanft landete er wieder auf seinen Beinen und beinahe hätte es ihn von seinen Füssen gerissen. Merlin schmunzelte ein wenig und meinte dann: "Gut gemacht Harry. Wirklich gut gemacht. Normalerweise schaffen es die Siebtklässer noch nicht sich wieder zurück zu verwandeln. Und glaube mir, ich habe schon viele Prüfungen gesehen die auf Hogwarts abgenommen wurden."
Harry war erleichtert und er hoffte, dass die Prüfung nun vorbei sein würde. Und richtig, Merlin gab ihm ein O und schickte ihn zu Rowena Ravenclaw.

Astronomie war einfach. Er musste nicht mal an einem Teleskop sitzen, sondern sollte anhand von Tabellen und dem heutigen Datum den Stand der Sterne an die kuppelartige Zimmerdecke zu zaubern. Allmählich wurde aus dem Zimmer ein ausgewachsenes Planetarium. Harry hatte jeden Lichtpunkt so verzaubert, dass er in der Bahn seines Vorbilds um die Erde kreiste. Die Planeten Sonne, Mars, Neptun, Pluto, Saturn, die Sternzeichen Löwe und vieles mehr platzierte Harry nach und nach an der Decke, doch Harry war mit seinem Werk nicht zufrieden. Mit einem Wink verwand der Boden und sie schienen in der Luft zu schweben. Rowena schaute Harry erstaunt an doch dieser nahm davon keine Notiz. Er war zu sehr damit beschäftigt die Planeten, Monde und Sterne, die vorher nicht zu sehen waren zu platzieren, dass er den bewundernden Blick von Rowena gar nicht war nahm. Nach fast einer Stunde war Harry mit seinem 360° Planetarium fertig. Man konnte sich durch diesen Raum bewegen, mal vom Mond oder von der Venus die ganze Galaxie betrachten. Harry erhielt für dieses Planetarium ein O und viele anerkennende Worte von Rowena Ravenclaw.

Als nächstes stand Zauberkunst auf dem Programm und irgendwie erinnerte Harry diese Aufgabe an Professor Flitwick. Er sollte zwölf Weihnachtsbäume und den umgebenden Raum weihnachtlich schmücken. Harry machte sich zuerst an die Weihnachtsbäume. Einer nach dem andern wurde von ihm geschmückt. Der erste erhielt grüne Kugeln und silberfarbenes Lametta, der Zweite wurde in Gold und Rot gehalten, der dritte in Blau und Bronze und der vierte in Gelb und dunkel Violet. Harry wollte für die Feiertage nicht schwarz nehmen, was eigentlich die Farbe von Hufflepuff war. Danach fing das ganze wieder von vorne an. Für den Raum liess er sich etwas Besonderes einfallen. In eine Ecke zauberte er ein Iglu mit vielen weichen Fellen darin. In die Mitte des Raumes eine Eisfläche auf der man Schlittschuh laufen konnte und am Rand eine Eis-Bar für den Durst. In der gegenüberliegenden Ecke des Iglus kam ein kleiner Hügel und lud zum Schlitten fahren ein. Es sah schön winterlich aus, obwohl es schon fast mitten im Sommer war. Harry schaute sich um, ja so konnte es bleiben. Noch ein wenig Schnee hier und dort und dann war er zufrieden. Erwartungsfroh schaute er zu Rowena die in anerkennend anlächelte und sagte: "Ich bin Fertig."
"Mal sehen", begann Rowena, "die Bäume – sehr einfallsreich. Das Iglu – nicht schlecht. Aber am besten finde ich die Eis-Bar. Lass uns etwas Trinken gehen. Ein O in Zauberkunst muss gefeiert werden."
Verdattert folgte Harry Rowena an die Eis-Bar und schon erschienen zwei Eis gekühlte Butterbiere. Sie prosteten sich zu und Rowena schaute sich noch einmal im Raum um.

Harry musste sich sputen, die letzten zwei Prüfungen, Pflege Magischer Geschöpfe und Kräuter-Kunde standen für heute noch an. Harry rannte die leeren Flure entlang raus auf die Ländereien von Hogwarts und als er das grosse Eichenportal hinter sich liess, zog er zuerst die frische Luft durch seine Nase ein. Die Pflege Magischer Geschöpfe Prüfung war fast zu einfach. Harry musste nur auf einem Hippogreiff reiten und einen Bowtuckle im Wald finden. Beide Aufgaben löste Harry mit Bravur und auch in diesem Fach war ihm ein O gewiss. Nur bei den Kräutern hatte Harry zwei Mal Glück. Einmal hätte er beinahe einen einfachen Fliegenpilz mit einem rot weis gepunkteten Feuer Pilz verwechselt und beim zweiten Mal hätte er beinahe eine junge Alraune ohne Ohrenschützer umgetopft. Harry fragte sich wie ihm das nur geschehen konnte, dass hatte er doch schon in der dritten Klasse gehabt. Jedoch konnte er ein E abwenden in dem er sofort wusste mit welchem Kraut er eine Stunde tauchen könnte. "Dianthuskraut!" schoss ihm sofort aus dem Mund und Helga Hufflepuff schmunzelte und meinte: "Damit haben sie ihr O gerade noch gerettet."

Harry war müde und ausgelaugt, als er zum Essen in die Grosse Halle kam. Er freute sich auf die Nacht mit Ginny und hoffte sich ein wenig zu entspannen. Sogleich wurde er jedoch wieder in die Realität zurückgeholt. Seine Freunde sassen wieder jeder für sich an einem Tisch mit dem Rücken zu einander und sie konnten schon wieder nicht miteinander sprechen. Harry fand das doch ein wenig übertrieben. Warum konnte er sich nicht mit seinen Freunden unterhalten? Die Antwort kam sogleich von Dumbledore: "Ich weiss, dass ihr den heutigen Abend zusammen verbringen wolltet, doch genau da liegt das Problem. Da die Praktischen Prüfungen immer gleich sind, wäre es nicht gerecht, wenn die andern schon wüssten was auf sie zukommt. Deshalb werdet ihr heute auch in verschiedenen Zimmern schlafen."
Harry wollte schon protestieren doch Dumbledore lächelte ihn nur an. "Harry ich weiss, aber ab morgen Abend wirst du zwei Wochen Ferien haben." Schmunzelnd führte Dumbledore Ginny, die bereits gegessen hatte, aus dem Saal. Ein flüchtiger Blick war alles was er von ihr für heute hatte. Wenig später lag Harry alleine in einem Raum, den er in Hogwarts noch nie gesehen hatte, doch er war zu müde um lange darüber nach zu denken und schon bald schlief er ein.

Am anderen Morgen kam ein ziemlich zerknautschter Harry in die Grosse Halle. Er kaute widerwillig auf einem Stück Toast und wollte nur noch die Prüfungen hinter sich bringen. Am Morgen standen noch Zaubertränke und Geschichte der Zauberei an. Am Nachmittag gäbe es zum Finale noch Verteidigung gegen die dunklen Künste. Harry schlurfte in die Kerker hinunter. Irgendwie hatte er keine Lust heute. Nun würde er das Fach abschliessen, in dem er am Meisten gelitten hatte in der Vergangenheit. Sein Herz verkrampfte sich und Harry spürte wieder dieses Brennen. Ihm wurde Heiss und Kalt. Als er an der Kerkertür ankam verspürte er einen Widerstand und irgendetwas von ihm wollte einfach nicht in diesen Kerker. Helga Hufflepuff kam ihm entgegen. Harry hatte noch nie so eine Abneigung gegen ein Zimmer gehabt. Nur mit äusserster Mühe schaffte er es in den Kerker zu gehen. Harry wusste nicht warum, aber irgendetwas stimmte nicht. Als ob ihn jemand zurückhalten wollte und etwas hinderte ihn einfach diese Schwelle zu übertreten. Helga Hufflepuff schaute ihn verdattert an. Sie bemerkte die innere Unruhe, die in Harry war. Doch sie mussten eine Prüfung ablegen. Sanft aber bestimmt bugsierte sie Harry in den Kerker. Doch dieser blieb einfach stehen und machte keinen Wank. Alles in Harry sträubte sich in diesen Kerker zu gehen. Er konnte einfach nicht. Dieser Raum war so kalt, so ungeheuer, so abweisend. Eine Hand legte sich auf Harrys Schulter und gab ihm noch mal einen leichten Stoss. Diesmal ging Harry hinein, widerwillig zwar, aber er ging hinein. Harry konnte fühlen wie noch etwas in diesem Raum war, das nicht hier hin gehörte, etwas Vertrautes, Kaltes. Seine Narbe begann zu brennen und dann sah er es. In der Ecke war eine Gestalt. Seine Narbe brannte. Ein Mann der aussah, als ob er aus zerflossenem Wachs bestünde kam auf Harry zu. Nur schwer konnte man seine Umrisse erkennen, doch Harry kamen sie ungewöhnlich vertraut vor.
"Hilf mir Harry, hilf mir!" flehte die Gestalt und die Umrisse verschwanden. Der Mann zerfloss auf dem Boden und sickerte durch die Ritzen der grossen quadratischen Granitplatten. Harry schaute Helga Hufflepuff erstaunt an und wusste nicht, was er sagen sollte. War das wirklich Voldemort gewesen? Aber das konnte nicht sein. Voldemort war noch am Leben, das wusste Harry genau. Also, wer war das? Helga Hufflepuff schien diese Person nicht wahrgenommen zu haben und nahm am Lehrerpult Platz. "Harry, heute bereitest du den Trank der lebenden Toten zu." Harry nickte und machte sich Gedanken versunken daran diesen Trank zuzubereiten. Natürlich benutze er auch die Tipps des Halbblutprinzen und nach zwei Stunden war der Trank soweit. Gerade hatte er seine rosa Farbe verloren und wurde glasklar. Er füllte etwas in eine Phiole ab und überreichte sie Helga Hufflepuff. Diese schaute den Trank genau an, roch an ihm und liess ihn in ein Gefäss fliessen. Sie nahm ihren Zauberstab und sprach einige Zauber über diesem Trank. Schliesslich meinte sie, sichtlich zufrieden, "Mr. Potter ich denke, wenn ich ihnen ein O gebe, liege ich nicht falsch."

Harry konnte es nicht glauben, als er auf den Weg zu Geschichte der Zauberei war. Schon wieder ein O. Es lief so gut, doch Harry wusste, in Geschichte war er eine Niete und so war es auch. Kommentarlos verliess er, nach einer Stunde, das Zimmer mit einem Annehmbar in der Tasche. Zwar hatte er alle Fragen zu dem Stoff, den sie in diesem Jahr hatten, richtig beantwortet, aber Godric Gryffindor stellte auch Fragen aus vergangenen Jahren und diese waren sein Verhängnis. Keine einzige hatte er zur vollen Zufriedenheit von Mr. Gryffindor beantwortet.

Nach einem schnellen, einsamen Mittagessen war nun Verteidigung gegen die dunklen Künste an der Reihe. Harry wusste, dass sie ihn hart dran nehmen würden und richtig. Grindelwald kannte keine Gnade und Slytherin belegte Harry mit einem Fluch nach dem andern. Harry wehrte sich nach Leibeskräften, doch konnte er nur noch Reagieren und war nicht in der Lage auch nur einen Angriff auf die beiden zu starten. Nur einmal wurde ein Fluch auf Slytherin zurück geworfen und Harry hatte Zeit, einen Stupor auf Grindelwald abzuschiessen. Doch beinahe hätte ihn deshalb ein unverzeihlicher Fluch getroffen. Harry konnte sich gerade noch auf die Seite werfen, als der grüne Strahl an ihm vorbei flog. Nach eineinhalb Stunden brachen die Lehrer das Gefecht ab und werteten es als Unentschieden. Harry hatte seinen Zauberstab schmerzlich vermisst. Seine Zielgenauigkeit litt immer noch darunter. Nach dem Gefecht musste er es mit einem Irrwicht, einem Grindeloh und noch ein paar anderen Kreaturen aufnehmen. Grindelwald hatte einen Hindernislauf ähnlich dem von Professor Lupin gemacht. Nur waren dieses Mal die Kreaturen um einiges gefährlicher. Doch viele dieser Kreaturen kannte Harry schon aus dem Irrgarten im Trimagischen Turnier. So war da auch eine Acromantula, wie Aragog die Spinne von Hagrid, die letztes Jahr gestorben war, eine Sphinx und zu seiner Überraschung auch ein richtiger Dementor. Harry zog sich zwar einige Blessuren zu, doch nach einer Stunde kam er aus dem Hindernislauf und wusste, das er es geschafft hatte und richtig er erhielt ein schönes rundes O.

Am Abend feierten die Vier und endlich durften sie über ihre Prüfungen sprechen. Hermine war natürlich wieder die Beste. Sie hatte alle Fächer mit einem O abgeschlossen. Sie meinte zwar, dass das O in Verteidigung gegen die dunklen Künste nur ganz knapp war. Hätte sie Grindelwald nicht mit einer Ganzkörperklammer für einen Moment ausser Gefecht gesetzt, sie hätte diesen Kampf verloren. Sie sei schliesslich mit einem Stupor zu Boden gegangen. Auch Ginny hatte mit Ausnahme von Astronomie (E) und Wahrsagen (A) überall ein O. Wenn man bedachte, dass sie den Stoff von zwei Jahren in einem lernen musste, war dies sehr bewundernswert. Auch Ron war gut, er hatte zwar nur in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Pflege magischer Geschöpfe und Verwandlung ein O doch die andern Noten waren allesamt ein E. Harry versuchte Ron aufzumuntern in dem er ihm sagte, das er schliesslich ein A in seinem Zeugnis hatte und das dies noch geschmeichelt war. Fast hätte er ein S oder gar ein T erhalten, wenn er die Fragen in Geschichte der Zauberei zu Beginn nicht so gut beantwortet hätte. Sie feierten noch lange und kurz bevor sie ins Bett gingen, bekamen sie die Abschlusszeugnisse von Dumbledore überreicht, die von Ihm, Godric Gryffindor, Helga Hufflepuff, Rowena Ravenclaw, Salazar Slytherin und Merlin unterzeichnet waren. Glücklich, müde aber zufrieden gingen die vier zu Bett und freuten sich auf die zwei Wochen Ferien.

Die Weasleys, die Delacours und all die Andern schauten immer noch ungläubig auf die Kugel, die da im Raum schwebte. Seit einer Minute hing sie da, einfach so in der Luft. Sie erstrahlte über allen und diese Wärme die von ihr ausging, fesselte sie. Vier Blitze zuckten aus der Kugel und auf dem Tisch erschienen die vier Abschlusszeugnisse von Harry, Ginny, Ron und Hermine. Sie betrachteten die Zeugnisse und sahen wieder erstaunt zu der Kugel hinauf. Wie konnte das nur sein?


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