Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Dumbledore spricht Klartext

von lemontree

Poppy starrte mit fragender Miene auf das Pärchen. Sorgenfalten zerfurchten ihre Stirn.
Das Klirren, welches nach Zerbersten von Glas geklungen hatte, Hermines energisches Eindringen ins Bad und das hitzige Rededuell daraufhin, waren ihren Ohren nicht entgangen. Als es dann still wurde im Badezimmer des Tränkemeisters war sie drauf und dran gewesen hinterher zu eilen, wurde aber von Marvin davon abgehalten, der ebenfalls nachsehen wollte, was da zwischen seinen Eltern vor sich ging.
Mit dem Jungen konnte sie natürlich nicht folgen. Das wäre unverantwortlich gewesen. So hatte sie gewartet. Voller Ungeduld und Angst. Bis sie es nicht mehr aushalten konnte und Hermine ihre Hilfe anbot. Ihrer Erleichterung darüber, dass Hermine zu recht zu kommen schien, hatte sie mit einem zutiefst befreienden Seufzen kommentiert und Marvin dabei fest an sich gedrückt.
Und nun stand sie mit dem Kleinen auf dem Arm vor dessen Eltern, die sehr mitgenommen aussahen und allem Anschein nach eine emotionale Berg- und Talfahrt durchgemacht hatten. Poppy musste sich sehr zusammen reißen, um ihren traurigen Gefühlen nicht nachzugeben, die Tränen zurückzuhalten und dem Kloß in ihrem Hals Einhalt zu gebieten.

"Schön, dass Ihr Euch wieder gefunden habt", sagte sie mit belegter Stimme und versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen.
"Danke, dass du auf Marvin aufgepasst hast, Poppy", erwiderte Hermine gerührt, ließ sich ihren Sohn geben und trat mit diesem langsam auf Severus zu.
Snape sah man an, dass er Angst hatte, sein Sohn könnte wiederum anfangen zu weinen. Als Marvin ihn misstrauisch musterte, sagte er: "Mein Sohn, ich bin nun wieder bei euch. Ich habe deiner Mutter soeben versprochen, mich um euch zu kümmern und zu versuchen, ein guter Vater zu sein."

Der Kleine sah zunächst nur zu Hermine. Er schlang seine Ärmchen um ihren Hals und drückte sich an sie. Erst nachdem sie ihm zugeflüstert hatte: "Das ist Papa, Marvin. So lange haben wir auf ihn warten müssen. Nun ist er wieder da", wandte er sich unsicher seinem Vater zu und brabbelte: "Papa. Papa da."
Snape hielt den Atem an und wartete mit klopfendem Herzen auf das einsetzende Geschrei. Doch es blieb zu seiner großen Freude aus. Marvin verlangte nicht von ihm gehalten zu werden, Marvin beachtete ihn nach ein paar Sekunden nicht mehr, doch er war nicht wieder in Tränen ausgebrochen. Dafür stand Snape jetzt selbst kurz davor. Vor Rührung. Vor Glück.
"Ich werde uns dann einen Tee zubereiten", murmelte er verlegen und wandte sich schnell ab.

Er musste einen jämmerlichen Eindruck abgeben und es war ihm unendlich peinlich. Die ganze Situation war ihm unangenehm. Zum einen war da sein geschwächter Zustand, mit welchem er sich nicht arrangieren konnte und dann war da sein Ausbruch. Toll, kaum war er wieder hier, hatte er es schon geschafft, Hermine zu zusetzen.
Daher war er froh, nun etwas tun zu können.
Hermine sah ihm mit gemischten Gefühlen hinterher. Sie wusste genau, was in ihm vor sich ging und äußerst dankbar, dass Marvin mitgespielt hatte. Nicht auszudenken, wie Severus reagiert hätte, wenn von Marvins Seite her wieder Tränen geflossen wären. Es war ihr klar, dass noch ein hartes Stück Arbeit vor ihnen liegen würde, um die acht Monate aufzuarbeiten, doch sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass alles so wurde, wie es zuvor gewesen war. Der erste große Schritt, um wieder eine Familie zu sein, war getan.

"Hermine benötigst du mich noch?", fragte Poppy leise. "Wenn du möchtest, kann ich euren Sohn auch mitnehmen, denn Ihr habt gewiss noch viel miteinander zu besprechen."
"Nein, ist schon gut, Poppy", Hermine winkte müde ab, "Marvin soll bleiben. Ich hätte sonst das Gefühl ihn abgeschoben zu haben. Severus und er sollten nun ein wenig Zeit zusammen verbringen, um sich wieder an einander zu gewöhnen."
"Na schön, mit den Tränken weißt du ja Bescheid. Achte darauf, dass er sie regelmäßig nimmt! Und...Hermine, ich wünsche euch, dass alles so schnell wie nur irgend möglich wieder in geordneten Bahnen verläuft. Da helfen keine Zauber..."
"Ich weiß", flüsterte Hermine leise und umarmte die Krankenschwester spontan. Poppy war ihr eine große Stütze gewesen und sie war ihr sehr dankbar dafür.

An der Tür richtete Poppy das Wort noch einmal an den Tränkemeister.
"Severus, Sie sollten sich noch nicht sofort wieder in die Arbeit stürzen. Schonen Sie sich. Und morgen früh finden Sie sich bitte auf der Krankenstation ein. Ich möchte mir noch einmal genauestens Ihre von mir gerichteten Knochen im Gesichtsbereich ansehen. Und mit den gebrochenen Rippen und der Erkältung ist ebenfalls nicht zu spaßen. Haben Sie mich verstanden?"
"Ich mag zwar noch ein wenig lädiert erscheinen, verehrte Madame Pomfrey, mein Gehör hat jedoch nicht gelitten", schnarrte Snape und schaute besonders finster drein.
"Schön, dann bis morgen früh, Punkt acht Uhr, sehr geschätzter Professor Snape", erwiderte Poppy, zwinkerte Hermine zu und verschwand, um sich auch den anderen Patienten zu widmen.

Hermine lächelte. Wenn Severus in der Lage war, derartige Sätze zu formulieren, war das ein gutes Zeichen. Glaubte sie bis dato zumindest und schwang sich daher leicht beschwingt, dass es aufwärts ging, gut gelaunt aufs Sofa und streckte ihre Hand nach der in diesem Moment gereichten Tasse Tee aus.

Eine Weile saßen Hermine und Severus aneinander gelehnt auf dem Sofa und beobachteten stumm ihren Sohn beim Spielen. Marvin kam hin und wieder mit einem seiner Spielzeuge angetrippelt und zeigte sie stolz vor. Er wandte sich allerdings nur an Hermine und beäugte seinen Vater dabei immer vorsichtig, aber aus der Distanz. So ganz geheuer war ihm der Mann neben seiner Mutter nicht. Snape verspannte sich jedes Mal aufs Neue und schluckte seine Traurigkeit würdevoll hinunter. Wiederholt war er Hermine sehr dankbar, dass sie ihm allein schon durch ein Streicheln über dem Arm davon abhielt, sich in die Flucht zu schlagen.
Tief in ihm drinnen wusste er schon, dass Marvin Zeit benötigte um sich wieder an ihn zu gewöhnen, konnte es aber nicht verhindern, dass es ihm jedes Mal aufs Neue einen Stich versetzte, wenn er ignoriert wurde.

Irgendwann aßen sie gemeinsam zu Abend. Irgendwie war es für alle drei merkwürdig, wieder an einem Tisch zu sitzen. Jeder musste sich an die neue Situation gewöhnen.
Snape fühlte sich zwar geborgen im Kreise seiner Familie, kam sich aber dennoch ein wenig wie ein Außenseiter vor, fremd in seinen eigenen vier Wänden...und meilenweit entfernt von seinen Liebsten.
Gestern hatte er noch zitternd auf der Pritsche in seiner Zelle gelegen und von Hermine und seinem Sohn geträumt, und nun wo er bei ihnen war, kam es ihm unwirklich vor. Rational betrachtet, wusste er allein schon wegen Hermines Verhalten, dass er erwünscht und nach wie vor geliebt wurde, aber es war noch lange nicht so weit, dass er es ernsthaft glauben und verstehen konnte. So saß er teilnahmslos und ohne ein Wort von sich zu geben am Abendbrottisch und versuchte krampfhaft seine Gedanken und Gefühle zu ordnen, doch das ständige Grübeln ermüdete ihn nicht nur, sondern es überforderte ihn in der jetzigen Situation schlichtweg. Da konnte auch Hermines aufmunterndes Lächeln nichts dran ändern.

Nach dem Essen brachte Hermine den Kleinen zu Bett und Snape fand währenddessen endlich die Gelegenheit, sich in seinem Wohnzimmer umzusehen. Es hatte sich nichts verändert. Alles schien beim Alten belassen worden zu sein. Selbst das Spielzeug, lag, ganz so wie vor seiner Haft, wild im Zimmer verstreut herum. Diesen Umstand verinnerlichend, musste Snape zum ersten Mal seit langer Zeit wieder schmunzeln...und empfand es als sehr befreiend.
Er genoss zum einen die Ruhe, die ihn momentan umgab und sehnte andererseits Hermine herbei. Aber anscheinend wollte der Junge heute mal wieder nicht zeitig schlafen gehen, denn Hermine trat einfach nicht aus dem Zimmer heraus.
Snape seufzte und streckte sich auf der Couch aus. Zum Lesen oder anderen Tätigkeiten fühlte er sich noch nicht in der Lage, aber irgendwie musste die Zeit überbrückt werden, bis seine Frau, nein Verlobte, verbesserte er sich sofort, wieder auftauchte. In Gedanken Hermine schon in den Armen haltend und ihre Wärme spürend, nickte er allerdings ein.

Als Hermine dann endlich so weit war, sich Severus widmen zu können und mit ihm zu reden, fand sie ihn schlafend vor.
Der Tag hatte auch sie sehr geschlaucht und sie überlegte daher nicht lange, sondern holte eine Decke und drängte sich damit bewaffnet, kurzer Hand mit auf die Couch. Obwohl Severus tief und fest schlief, musste sein Unterbewusstsein erkannt haben, wer sich da so dreist an ihn drängte. Jedenfalls schlangen sich seine Arme beschützend und Besitz ergreifend um die junge Frau neben ihn. Hermine genoss es und schloss seufzend ihre Augen.


--------------------------------



Einige Tage waren nun schon vergangen, die Angelegenheit mit Severus Haaren, längst kein Thema mehr, da er sich schon am nächsten Tag etwas gegen diese kleine Tragödie gebraut hatte, doch geredet hatten sie in dieser Zeit nicht viel miteinander. Zumindest nicht über das, was Hermine auf der Seele brannte. Zwar hatte Marvin inzwischen auch seinen Vater in den Alltag miteinbezogen, zeigte keine Scheu mehr und Severus selbst ging es von Tag zu Tag besser, aber Hermine war trotzdem langsam am Verzweifeln. Severus machte wie in alten Zeiten, bei Fragen, die seine Befindlichkeiten betrafen und sich um Gefühlsdinge drehten, einfach dicht. Es war kein Herankommen an ihn. Nicht an sein Innerstes, denn nach außen hin strahlte er, nun Lebensfreude, konnte man es nicht gerade nennen, so etwas ziemte sich wohl nicht für einen berüchtigten Tränkemeister, aber er strahlte eine gewisse Gelassenheit und Ruhe aus.
Doch Hermine kannte ihn viel zu gut, als dass sie sich davon täuschen lassen würde. Sie wusste genau, dass er sich davor scheute das Gespräch auf die Haft zu bringen und sich letztendlich auch damit auseinander setzen musste, was sie in der Zwischenzeit so durchlebt hatte. Seine Schuldgefühle ihr gegenüber würden sich in Nullkommanichts in die Höhe schrauben, wenn er endlich all ihre Sorgen und Ängste kannte, mit denen sie sich in den acht Monaten herum geschlagen hatte. Die wagen Andeutungen, die sie bislang angebracht hatte, schienen ihm schon zu reichen. Er wechselte in solchen Momenten rapide das Thema oder machte sich gleich ganz aus dem Staub.

Severus wollte nicht hören, wie sie gelitten hatte, das war ihr klar, doch er würde auf Dauer nicht darum herum kommen...wollten sie ihre Beziehung retten und auf ein sicheres Fundament stellen. Für sie, Hermine, war es ein Bedürfnis endlich all das, was sie bewegte geradezu heraus schreien zu wollen, sich alles von der Seele zu reden, doch fürchtete sie sich vor Severus Reaktion. Es stand zu befürchten, dass er sich dann Schuld geplagt von ihr entfernen würde. Gegen seinen Willen, doch nicht aus seiner Haut könnend. Ein schwieriges Unterfangen, doch unumgänglich. Mehrere Male war sie schon kurz davor gewesen, ihm die ganzen in einer Schachtel aufbewahrten, nicht abgeschickten Briefe, einfach vor die Füße zu werfen. Darin hatte sie sich offenbart. Schonungslos, ehrlich und voller Verzweiflung.

Sie wusste langsam wirklich nicht mehr, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte und als Severus sich mal wieder aus der Affäre zog und in einer Situation, welche Hermine passend für ein klärendes Gespräch fand, vorgab, unbedingt nach seinem Pferd sehen zu müssen, reichte es ihr.
Kaum war Severus draußen, packte sie in Windeseile ihre sieben Sachen zusammen und zog mit ihrem Sohn in ihre eigene Wohnung um. Das würde ihm hoffentlich zu denken geben!


Wie Hermine es erwartet hatte, traf ihn ihre Entscheidung sehr, doch wartete sie vergeblich darauf, dass er zu ihr kam. In ihrer Not, nach zwei Tagen des vergeblichen Wartens, wandte sie sich an Albus.
Dieser zeigte sich besorgt, wenn auch nicht überrascht, über Severus Verhalten...und schlug daher ein weiteres Treffen mit Dr. Felton vor.

Hermine stimmte nach einigen Bedenken zu. Sie mochte den Mann schon, aber Severus erneut mit einem Psychologen zu kommen? Er würde davon nicht begeistert sein. Auf der anderen Seite war sie von der momentanen Situation aber auch nicht angetan. Es musste ganz dringend etwas passieren, wollten sie nicht irgendwann so sehr auseinanderdriften, dass nichts mehr von ihrer Liebe zu retten war. Hermine war sich jedenfalls sicher, obwohl all ihre Gefühle für Severus noch vorhanden waren, dass sie auf Dauer nicht so leben konnte. Es war einfach zu anstrengend. Und außerdem benötigte Marvin ein heiles Klima in der Familie, um ungestört aufwachsen zu können. Unter diesen Bedingungen war dies aber nicht gegeben.

Albus versprach so schnell es nur irgend machbar war, einen Termin zu erhalten und Hermine schlich bedrückt in ihre Wohnung zurück.

Schon am nächsten Tag, informierte der Schulleiter die junge Gryffindor erfreut, dass am Ende der Woche eine erste Sitzung bei Dr. Felton anstehen konnte. Er bot sich an, sie sofort zu Severus zu begleiten um den Tränkemeister von dem Plan in Kenntnis zu setzen. Gleichzeitig fügte er ernst hinzu, dass ein Besuch bei diesem ohnehin nötig gewesen wäre, da er Neuigkeiten in Erfahrung gebracht hatte, die nicht nur den ominösen, ehemaligen Professor Bradley betrafen, sondern auch die Familie Malfoy und deren seltsame Freunde.

Hermine blickte erschrocken auf, denn allein schon die Nennung des Namens Bradley erzeugte augenblicklich Gänsehaut bei ihr. Mit gemischten Gefühlen trottete sie dem Schulleiter Hogwarts in die unteren Gewölbe hinterher.


-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Als Snape nach mehrmaligem Klopfen die Tür endlich mürrisch öffnete, erstarrte er. Sein Blick glitt kurz und überrascht über Hermine, dann wandte er diesen jedoch ab und schnarrte unfreundlich: "Oh, welche Überraschung! Mein Direktor und meine Frau, die zudem noch das Passwort zu vergessen haben scheint, geben sich die Ehre."

"Lass das Theater, mein lieber Severus", mahnte Dumbledore, "möchtest du uns nicht willkommen heißen?"
"Habe ich eine Wahl?", brummte Snape resigniert und gab den Weg frei.

Hermine wollte sich, auf Grund der abweisenden Begrüßung, eigentlich ohne ein Wort zu verlieren an ihm vorbei schlängeln, konnte dann aber doch nicht anders, als sich kurz auf die Zehenspitzen zu stellen und Severus mit den Worten: "Ich habe auf dich gewartet", einen Kuss auf die Wange zu hauchen.
Snape vergaß bei dieser plötzlichen Nähe die Tür zu schließen. Albus und Hermine saßen schon wartend auf dem Sofa, betrachteten mit Skepsis und voller Sorge das Chaos aus leeren Flaschen und durch die Gegend geschleuderten Büchern und Pergamentrollen ringsherum, da stand Severus noch immer an der Tür und blickte versonnen in den Gang hinaus.

"Severus, es zieht, denke daran, dass ich nicht mehr der Jüngste bin!"

Krachend fiel die Tür ins Schloss und Snape drehte sich mit eisiger Miene um. Hermine schloss bei diesem Anblick genervt ihre Augen und verschränkte ihre Arme missmutig vor dem Körper. Das war ja zu erwarten gewesen! Mr. Snape fühlte sich mal wieder zurück gestoßen und vermutete sonst was. Seiner üblen Laune nach, konnte das notwendige Gespräch über eine Sitzung bei Dr. Felton lustig werden!

"Darf ich erfahren, weshalb ihr mich im Doppelpack heimsucht?", fauchte Snape um Fassung bemüht.
"Zum einen sind wir hier, um dich darüber zu informieren, was es neues im Falle Malfoy gibt", entgegnete Dumbledore ruhig, "und zum anderen geht es darum eure Beziehung zu retten."
Snape schnaubte.
"Würdest du nun so freundlich sein und dich endlich setzen, Severus?", fragte Dumbledore mit einem Hauch Ärger in der Stimme.
Übertrieben heftig ließ Snape sich in einen der Sessel fallen und starrte dann erwartungsvoll seinen Direktor an. Wenn dieser sich schon wieder in seine Beziehung zu Hermine einmischen wollte, dann schwante ihm im Vorfeld schon Übles. Nicht dass der noch auf den Trichter mit diesem ominösen Dr. Felton verfiel. Diesen geschwätzigen Psychodoktor musste er nicht unbedingt wieder sehen!

"Na schön", begann Albus ruhig, "es ist natürlich niemandem verborgen geblieben, dass es bei euch mal wieder kriselt und deshalb", der Schulleiter machte eine Pause und schaute Severus durchdringend über den Rand seiner Halbmondbrille an, "habe ich Dr. Felton im Einvernehmen mit Hermine kontaktiert."
"Habe ich es doch gewusst", zischte Snape und sprang augenblicklich aus dem Sitzmöbel wieder hoch. "Habt ihr wirklich gedacht, dass ich einem erneuten Treffen zustimmen werde?", schrie er zornig, "habt ihr das wirklich gedacht?"

Albus wollte etwas entgegnen, doch Hermine war schneller. Nun erhob auch sie sich und erwiderte heftig: "Nein, verdammt noch mal, wir haben nicht gedacht, dass der große Severus Snape zustimmen würde. Sag mal, merkst du überhaupt noch etwas? Unsere Beziehung geht den Bach runter und dich kümmert es keinen Deut! Was bildest du dir eigentlich ein? Ist das der Dank für all die Monate in denen ich mich hier ohne dich herum gequält habe?"

"Du hättest nicht allein bleiben müssen", schnarrte Snape und biss sich im selben Moment auf die Zunge. Wie hatte ihm diese Äußerung nur entgleiten können? Er wurde ein bisschen bleicher, als er beobachtete, wie Hermine außer Fassung geriet. Der Orkan war nun nicht mehr aufzuhalten. Schnell versuchte er noch einzulenken, indem er murmelte: "Entschuldige, es war nicht so gemeint", doch der Ausbruch Hermines gewann schon an Fahrt aufzunehmen, unaufhaltsam und mit jeder Sekunde, die verstrich, stärker werdend.
"Du wagst es?", fauchte Hermine ungehalten und sprang wie eine Furie auf Severus zu, "du mieser Bastard wagst es tatsächlich, mir zu raten, mich anderweitig umzusehen? Hier sieh hin", rief sie aufgebracht und hielt ihm die Hand mit dem Verlobungsring direkt unter die Nase, "kannst Du Dich noch daran erinnern was das ist?"

Snape nickte beklommen. "Ich gab ihn dir anlässlich unserer Verlobung", sagte er leise.
"Ja, das hast du getan, doch langsam glaube ich, dass du es nicht ernst gemeint haben könntest. Die ganze Zeit..."
"...ich meinte es ernst..."
"...unterbrich mich gefälligst nicht!", brüllte Hermine und trommelte unter Tränen auf Severus Brust herum. "Die ganze Zeit, all die acht Monate über, habe ich jeden Tag mit dir mit gelitten, ich habe dich vermisst, Marvin hat dich vermisst und ich habe keinen Tag bereut, mich mit dir verlobt zu haben. Und ICH kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, dass ich dich nach deiner Haft sofort heiraten wollte. Bei dir muss das wohl irgendwo untergegangen sein. Ich kann mir jedenfalls nicht vorwerfen lassen, dass ich mich um unsere Liebe nicht bemüht hätte. DU hingegen solltest noch mal ganz tief in dir drin darüber nachdenken, was du eigentlich möchtest. Unter den jetzigen Gegebenheiten sehe ich jedenfalls momentan keinerlei Chance für eine mögliche Ehe mit dir!"

"Hermine, ich...ich habe mich mit dir nicht aus einer Laune heraus verlobt. Es war mir vollkommen ernst damit", rechtfertigte sich Snape, "ich liebe dich noch immer, doch es ist nicht so einfach..."
"Einfach, pah! Glaubst du es war für mich einfach?"
"Ich saß im Gefängnis, nicht du!", entgegnete Snape heftig, "du warst im Kreise deiner Freunde gut aufgehoben. Du warst nicht allein, du hattest keine Dementoren zu fürchten."

"Du spinnst", brachte Hermine heiser hervor, "was weißt du denn, vor was ich mich alles gefürchtet habe?" Kopf schüttelnd und erschüttert wandte sich Hermine ab. Sie fühlte sich elend, wie erschlagen. Er ging doch nicht etwa davon aus, dass sie die acht Monate ohne ihn genossen hätte, frei von Sorgen und Ängsten? Sie war schier fassungslos, wie einfach er sich das machte.
Eine betretene Stille trat ein, in die hinein sich Dumbledore räusperte.
"So, ehrlich gesagt, reicht es mir mit Euch mal wieder", brummte er verstimmt. Dann erhob er sich und trat ganz dicht an Snape heran.

"Ich wage zu bezweifeln, dass das Leben für Hermine einfach gewesen ist, während du fort warst", schleuderte er seinem Tränkemeister in ungewohnter Schärfe entgegen. In einer solchen Heftigkeit, dass Snape seine Worte, die er soeben noch über die Lippen zu bringen gedacht hatte, irritiert herunter schluckte und unsicher zu Hermine hinüber sah, die mit verschränkten Armen ein Bild an der Wand betrachtete. Zumindest sah es so aus, doch ehrlich gesagt, hatte es für Snape eher den Anschein, dass sie weinte und zutiefst von ihm verletzt worden war. Er überlegte schon, ob er es irgendwie wieder gut machen konnte. Sollte er einfach hinüber gehen und sie in den Arm nehmen? Würde sie dies überhaupt erlauben? Oder sollte er....

"SEVERUS, höre mir gefälligst zu, denn ich finde dies alles überhaupt nicht lustig!", fuhr ihn Albus erneut an. "Ich werde nun zum zweiten Teil meines Besuches in deinen Räumen kommen und anschließend", mahnend hob Dumbledore einen Zeigefinger empor und blickte Severus drohend in die Augen, "werden wir beide noch ein klärendes Gespräch unter vier Augen zu führen haben."

"Setzt euch", fuhr Dumbledore barsch an beide gewandt fort, "es gibt Neuigkeiten aus Askaban und von unserem Freund Bradley, welche ich euch nicht vorenthalten möchte."

Sowohl Hermine, als auch Snape kamen der Aufforderung umgehend nach. Sie waren solch eine Ansprache von Albus nicht gewohnt und dementsprechend über alle Maßen verwundert.
Dumbledore saß allein auf dem Sofa und sah Hermine und Severus abwechselnd an, die jeder in einem der Sessel Platz genommen hatten und Albus noch immer erschrocken anstarrten.

"Was gibt es denn nun so Wichtiges?", brummte Snape und gab sich dabei Mühe gelassen zu klingen.
"Mich erreichte heute die Nachricht", begann Albus, "dass Mr. Draco Malfoy außer Landes gebracht worden ist. Zu seinem Schutze. Er ist wohl unter den Verhören eingeknickt und hat dabei nicht nur seinen Vater, sondern auch seine Kumpane und unseren Professor Bradley schwer belastet."
"Wirklich?", fragte Hermine und der Direktor nickte.
"Ja, ich weiß noch nicht alles, aber wie es aussieht, bestand durchaus eine Verbindung zwischen Bradley und Malfoy. Damit meine ich jetzt nicht nur die Angelegenheit mit dem Treffen, bei dem Bradley gefasst wurde, nein, wie es heißt, war Bradley eine Art Ausbilder unter angehenden Todessern, eine ähnliche Rolle hatte er auch früher schon in den Staaten inne. Severus", dabei schaute Albus den Tränkemeister an, "du wirst in den kommenden Tagen zu einer Zeugenaussage vorgeladen werden. Du sollst dort noch einmal den Überfall Lucius auf dich schildern."

Snape saß ohne Regung da, doch Hermine sah, wie es in ihm arbeitete. Trotz alledem fühlte sie mit ihm. Es war bestimmt nicht einfach für ihn, alles noch einmal zu durchleben. Das schlimmste dürfte für ihn allerdings der Gang zum Gerichtsgebäude werden.
"War es das?", fragte Snape kurz angebunden und krallte seine Finger dabei unwillkürlich um die Sessellehne.
"Das war der erste Teil", antwortete Dumbledore ruhig und sah dann Hermine bittend an. "Hermine, ich würde mich mit Severus gern noch allein unterhalten. Mir scheint nämlich, dass unserem Severus in gewisser Hinsicht die Augen geöffnet werden sollten."
"Was soll das heißen?", fuhr Snape auf, verstummte aber nach einer ärgerlichen Handbewegung seitens seines Direktors sofort wieder.
"Das wirst du gleich erfahren. Hermine würdest du dann bitte gehen?"

Nur ungerne verließ Hermine Severus Räume. An der Tür wechselte sie mit ihm einen letzten Blick und ging anschließend schweren Herzens.

"So und nun zu dir, Severus." Der Schulleiter bemühte sich gar nicht erst, seine Verärgerung zu verbergen. "Was denkst du dir nur? Wie kannst du Hermine nur derart zusetzen? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie es ihr über die acht Monate hinweg ergangen ist?"
"Nun, ich weiß, dass auch sie ein paar Probleme hatte", räumte Snape distanziert ein, "allerdings entzieht sich meiner Kenntnis, um welche Unannehmlichkeiten es sich dabei genau handelte."
"Sag mal, wie lange bist du nun schon wieder hier?", brauste Albus auf, "meinst du nicht, in all den Tagen hätte man sich darüber schon austauschen können? Zufällig weiß ich, dass bei Hermine erheblicher Redebedarf besteht."
"Mein Redebedarf hält sich eben in Grenzen", murrte Snape verdrießlich und setzte sich mit verschränkten Armen aufrecht hin. Er hatte keine Lust sich auf diese Ebene zu begeben und ließ Albus dies auch deutlich spüren.

"Mir scheint, du suhlst dich in deinem Selbstmitleid. Du bist egoistisch, Severus und wenn du mich fragst, dann hast du allen Grund dich zu schämen."
"Ach daher weht der Wind", meinte Severus geringschätzig, "sicher, es ist mir bekannt, dass ich eine Schande bin. Mir ist ebenfalls bewusst, weshalb ich überhaupt in Askaban gesessen habe. Glaubst du ich könnte dies vergessen haben? Oh, nein ich weiß sehr wohl, dass ich meine Familie im Stich gelassen habe und glaube mir", Snape lehnte sich vor und zischte: "dafür hasse ich mich schon genug! Ich weiß nur nicht, weshalb meine Frau immer wieder darauf herum reiten muss. Reden, reden, reden...Meine Güte, langsam gewinne ich wirklich den Eindruck, dass sie gar nicht genug davon bekommen kann, mich leiden zu sehen!"

"Dich leiden zu sehen?" Für Dumbledore war das Maß bei soviel Dickköpfigkeit voll. Nun sprang er auf und zischte: "Es ging doch alles damit los, dass sie wegen dir die Schule wechseln musste..."
"...das ist mir bekannt und es tut mir auch leid", brüllte Severus zurück.
"Und es setzte sich damit fort, dass sie Probleme mit Bradley bekam, der sie übrigens erheblich unter Druck gesetzt hat. Ich weiß nicht genau was vorgefallen ist, aber er schien sie nicht nur zu bedrohen und zu erpressen, sondern er hat sie womöglich auch unsittlich berührt."

Severus wurde nun blasser um die Nase und flüsterte entsetzt: "Was? Hat sie das gesagt?"
"Gesagt!", der Schulleiter schnaubte entrüstet, "sie hat Monate lang nicht gesprochen, sie ist nicht nur einmal zusammen geklappt, sie hat sich von allem und jedem distanziert, sie wollte sich nicht helfen lassen. Es war einfach kein Herankommen an Hermine. Von Schuldgefühlen gegenüber Heiler Browning zerfressen, krank vor Sorge um dich, Sorge um Marvin, als er nach dem Überfall im Krankenhaus lag. Was meinst du denn, weshalb sie im Fuchsbau gewohnt hat und weswegen sie Dr. Feltons Hilfe in Anspruch genommen hat? Das Mädchen ist durch die Hölle, welche du ihr eingebrockt hast, gegangen und du hast nichts Besseres zu tun, als sie zu schneiden und ihr noch Vorwürfe zu machen! Du brauchst dich überhaupt nicht zu wundern, dass sie von einer Hochzeit nichts mehr wissen möchte. Aber eines sage ich dir, wenn du übermorgen nicht pünktlich um 16.00 Uhr den Termin mit dem Therapeuten und deiner Frau in Anspruch nimmst, lernst du mich richtig kennen!"

Dumbledore bedachte Snape nicht mit einem einzigen Blick als er ohne ein Wort des Abschieds aus den Räumlichkeiten des Tränkemeisters verschwand und einen nachdenklichen und geknickten Severus zurück ließ.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dan bat uns, seinen Schlafsack neben ein bestimmtes Mädchen zu legen. Und dann haben wir ein ferngesteuertes Furzkissen-Gerät in seinem Schlafsack versteckt. Da schlafen also hunderte von Kindern und plötzlich hört man das Geräusch, aber Dan fiel nicht aus seiner Rolle. Die Mädchen sagten alle als erstes 'Ich war's nicht.'
Alfonso Cuarón und Michael Seresin über Streiche am HP3-Set