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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Bradley am Ende

von lemontree

Nachdem Hermine nun wusste, dass ihr Brief seinen Empfänger erreicht hatte, fühlte sie sich ein wenig besser. Es war ein nicht zu beschreibendes Gefühl. Sie schwebte zwischen unendlicher Erleichterung, Hoffnung auf Gerechtigkeit und den Illusionen an ein Leben nach Severus Haft hin und her. Häufig stellte sie sich die Frage, wie sich Severus nach seiner Haft geben würde. Gut, sie waren verlobt, sie hatte ihm versprochen, insofern er es wollte, ihn anschließend gleich zu heiraten, aber sie kannte ihn auch gut genug, um zu ahnen, dass er sich mit Vorwürfen herum plagen...und sich damit von ihr distanzieren könnte.

In der Nacht setzten ihr noch immer die schrecklichen Träume zu, zuweilen wachte sie Schweiß gebadet auf und saß dann die halbe Nacht in einer Ecke ihres Bettes und hoffte müde genug zu werden, um wieder einschlafen zu können.
Doch hatte sie Severus nicht geschrieben, dass sie sich darauf besinnen wollte eine Gryffindor zu sein? Er würde darauf bauen, sie wusste es. Er würde nicht wollen, dass sie litt. Nein, er würde wollen, dass sie all ihre Kraft darauf verwandte, durchzuhalten und sich dabei das Leben nicht schwerer als nötig zu machen!
Hermine wollte ihn nicht enttäuschen. Sie wusste genau, dass er auf sie setzte und ebendies nahm sie sich zu Herzen. Von nun an galt es durchzuhalten, sich anzustrengen, die Probleme hinter sich zu lassen und zu ihrer alten Stärke zurück zu finden!


Nach einem erneuten Gespräch mit Dr. Felton, den sie, auch wenn es ihr schwer fiel, von ganz allein, ohne Albus Zutun, kontaktierte, fühlte sie sich gestärkt. So gestärkt und voller Zuversicht, dass sie einen Tag später Molly bat, mit ihr einen Ausflug zur Winkelgasse hin zu unternehmen, um, auch wenn sie es innerlich noch immer ablehnte, so ganz ohne Severus, ein paar Kleinigkeiten für das Weihnachtsfest zu besorgen.

Mrs. Weasley sagte hoch erfreut zu, denn daran hatte sie schon gar nicht mehr zu glauben gewagt. Noch am selben Tag kam sie Hermines Wunsch bereitwillig nach, hatte doch auch sie noch einige Besorgungen in der Einkaufsmeile zu bewerkstelligen. Und dass sie zu diesem Zweck nicht allein über den Kamin reisen musste, sondern Hermine an ihrer Seite hatte, war ihr mehr als Recht!



Das Weihnachtsfest verlief zu Hermines großer Beruhigung relativ ruhig, nicht zu vergleichen mit dem vom letzten Jahr, wenn man einmal davon absah, dass dieses Jahr auch Fred und George aufkreuzten und die Familie Weasley mit verschiedenen neuartigen Erfindungen in Atem hielten.
Hermine jedenfalls gab sich Mühe. Hauptsächlich ihrem Sohn zu liebe, aber auch dem Versprechen Severus gegenüber. Nein, sie durfte sich ganz einfach nicht mehr herunter ziehen lassen! Damit musste Schluss sein! Auch Dr. Felton meinte, dass es jetzt galt nach vorn zu sehen und der Entlassung von Severus entgegen zu fiebern.


Das leidliche Fest, denn für Hermine war es dennoch ein Kraftakt gewesen, war nun schon fast in Vergessenheit geraten. Der Januar zog mit klirrendem Frost durchs Land, Severus hatte seinen Geburtstag in der kalten Zelle verbringen müssen und rund um den Fuchsbau glitzerte der Schnee in der mittäglichen Sonne so sehr, dass man glaubte erblinden zu müssen, wenn man zu lange darauf starrte.
Sie war gerade im Garten zugegen, marschierte entlang der Beete, die ab dem Frühjahr wieder bestellt und von aufdringlichen Gnomen beheimatet werden würden und lauschte, mit ihren Gedanken bei Severus verweilend dem knackenden Frost unter ihren Schuhen, als Albus plötzlich, wie aus dem Nichts, lautlos sich manifestierend, neben ihr stand.

"Hermine, meine Liebe", raunte er freundlich, "ich wünsche Dir ein frohes neues Jahr. Es ist schrecklich kalt geworden, findest Du nicht auch?"
Dumbledore sog die kalte Luft tief ein, scharrte mit seinen Schuhen auf dem gefrorenen Boden herum, schaute zum Haus der Weasleys hinüber und fragte dann wesentlich ernster: "Sollten wir deshalb nicht lieber ins Warme gehen?"
Hermine wurde sofort hellhörig und schaute den Schulleiter Hogwarts fragend an. Misstrauisch, da Albus mal wieder so geheimnisvoll tat und zudem noch so abrupt von fröhlich auf ernst umgeschwenkt war, starrte Hermine ihn mit gerunzelter Stirn abwartend an. Da dieser jedoch allem Anschein nach nichts sagen wollte, ehe sie im warmen Wohnzimmer
gemütlich mit einem Tässchen Tee in der Hand beisammen saßen, sie aber von plötzlicher Furcht ergriffen wurde, erkundigte sie sich mit belegter Stimme:

"Ist...ist etwas mit Severus passiert? Albus bitte, Du musst es mir sagen, wenn..."
Dumbledore, welcher schon im Gehen begriffen war, wandte sich um und schüttelte den Kopf.
"Nein, Hermine, von Severus habe ich nichts gehört. Es geht da eher um seinen Nachfolger auf Zeit..."
"...Bradley!", stieß Hermine verächtlich aus. "Hast Du dieses Schwein endlich überführen können?"
"Komm mit rein, dann berichte ich Euch alles. Hier draußen ist es doch recht ungemütlich und scheint auch nicht besser zu werden."
Albus schritt forsch voran und Hermine folgte ihm vor Aufregung fast platzend.

Auch Molly konnte ihre Wissbegierde, angesichts des unverhofften Besuches, kaum unterdrücken. Nervös wischte sie sich ihre mehligen Finger an der Küchenschürze ab, löschte das Feuer unter dem riesigen Kochtopf und saß dann ruckzuck neben Hermine auf dem Sofa.
Natürlich zauberte Albus, ganz genau so, wie es Hermine vorausgesehen hatte, erst in aller Ruhe die obligatorischen Teetässchen samt einer Kanne mit duftendem Tees herbei, bevor er sich bequemte, seine Neuigkeiten preiszugeben.

"Wie Ihr wisst, lasse ich Bradley schon geraume Zeit überwachen. Er ist sehr vorsichtig in seinem Tun, bislang konnten wir ihm nichts vorwerfen, nichts anhängen. Er war sehr umsichtig." Albus pausierte in seiner Rede und angelte in Gedanken versunken nach seiner Teetasse. Und als wenn dies noch nicht genug wäre, anschließend auch noch nach einem Zimtplätzchen, und alles mit einer Engelsgeduld. Hermine hätte ihn dafür schütteln können...doch sie schwieg, denn sie wusste, dass der Direktor sein Wissen auch nicht schneller preisgab, wenn man mit dem Fuß aufstampfte oder anderweitig drängelte.

"Meine Informanten observierten ihn rund um die Uhr", fuhr der Schulleiter nach einer Weile fort, "versuchten, ihm auf Schritt und Tritt zu folgen. Mal gelang es, mal scheiterte es, da er sich zu verbergen wusste. Vorgestern kehrte er jedenfalls nicht nach Hogwarts zurück, auch gestern ließ er sich nicht blicken. Das machte mich stutzig und misstrauischer, als ich es ohnehin schon war. Ich durchsuchte daraufhin seine Räume, das Labor und das Zaubertränkeklassenzimmer gründlich und entdeckte Merkwürdiges. Bradley hatte seine Privatgemächer inzwischen geräumt, sämtliche Zutaten und Unterlagen mitgehen lassen und es war nur zu offensichtlich, dass er nicht beabsichtigte jemals zurück zu kehren. Er hatte wohl von Anfang an ein bestimmtes Ziel verfolgt und dieses nun erreicht. Ich schlug sofort Alarm, wusste ich doch inzwischen an was er arbeitete. Das konnte nur bedeuten, dass er am Ziele seiner Mission angekommen war. Wie es der Zufall wollte, erreichte mich just in diesem Moment eine Expresseule.

Er war in einer kleinen, zwielichtigen Pension in der Nockturngasse gesichtet worden und traf sich dort mit keinem geringeren als Lucius Malfoy. Richtig spannend wurde es aber erst, als sich auch noch ein unter Voldemort äußerst ranghoher Todesser dazu gesellte und einige Proben des von Bradley hergestellten Trankes zu seinem offensichtlichen Vergnügen zunächst an ein paar Mäusen, später mit Gewalt an dem Wirt des Etablissements testete. Vor den Augen meiner Spione löste sich ein Dutzend quiekender Mäuse in Luft auf, der Wirt schrie sich die Kehle aus dem Leib und verschwand sang- und klanglos..."

Hermine hatte nicht nur aufmerksam zugehört, sondern sich auch einiges aus dem Gehörten zusammen gereimt.
"Ein Unsichtbarkeitstrank?", rief sie fassungslos dazwischen, "Albus, war es ein Unsichtbarkeitstrank? Severus arbeitete doch ebenfalls an einem, er war jedoch noch nicht ausgereift..."
"...nun scheint er es leider zu sein", entgegnete Albus seufzend. "Bradley hat die Arbeit von Severus fortgesetzt, sich an seinen Unterlagen bereichert..."
"...nein, das ist geistiger Diebstahl! Ich kann es nicht glauben. Wenn Du es wusstest, warum hast Du dann nicht eingegriffen?" Hermine sprang entrüstet auf, nichts hielt sie mehr auf dem Sofa. Das ging ihr zu weit. Wie konnte dieses Miststück nur an die Unterlagen gelangt sein? Wie konnte Albus wissen, was im Labor vor sich ging und nichts dagegen unternehmen?

"Bradley hat nach meinem ersten Verdacht alle Spuren beseitigt", entgegnete Dumbledore resigniert, "ich hatte nichts gegen ihn in der Hand, ich konnte ihm nichts nachweisen. Zudem saß mir der Zaubereiminister im Nacken. Sein Kronprinz war unantastbar. Ich wusste zwar, was Bradley hergestellt hatte, aber mir waren die Hände gebunden. Selbst als vor ein paar Tagen die Nachricht von einem Überfall auf Muggel durchsickerte, bei dem es sich um unsichtbare Angreifer zu handeln schien und ich dem Ministerium daraufhin eine anonyme Botschaft, mit Hinweis auf den Trank, Bradley und Konsorten zukommen ließ, tat sich nichts. Wir wussten doch von Anfang an, dass Bradley vom Ministerium geschickt worden war, eine Spionagerolle auf mehreren Ebenen inne hatte und wahrscheinlich auch sein eigenes Süppchen kochte.
Doch nach seinem Abtauchen habe ich selbst Severus Räume einer gründlichen Untersuchung unterzogen und eindeutig Spuren fremder, dunkler Magie gefunden. Bradley hat sich irgendwie Zugang verschafft, sich die Aufzeichnungen angeeignet und letztendlich auch zu nutze gemacht. Noch weiß ich nicht, wie er die Zauber brechen konnte, denn Severus wird vorgesorgt haben, aber..."
"Nein!", Hermine schrie dieses Wort bestürzt heraus und stützte sich schwer atmend auf Mollys Tisch ab, "das kann einfach nicht sein! Wann ist er daran gekommen, kannst Du mir das sagen? Wie konnte er die Magie überhaupt brechen? Ich schwöre, dass ich vorsichtig beim Betreten der Räume gewesen bin. Ich habe die Zauber beim Verlassen genau nach Vorschrift auf die Räumlichkeiten gelegt, ich..."
"Hermine, niemand macht Dir einen Vorwurf..."
"Es war ein schwarzmagischer Trank, Albus, dies weiß ich, dies wusste Severus und auch Du wirst es wissen. Die Aufzeichnungen dazu lagen unter Verschluss..."

"Hermine, Albus hat Recht", murmelte Molly, die nun auch etwas beisteuern musste, "Dich trifft doch keine Schuld..."
"Versteht Ihr denn nicht?" Hermine war dem Ausrasten nahe. "Severus hat den Trank zu einem guten Zweck brauen wollen, er wollte ihn noch modifizieren... er stand kurz davor, das Rätsel um die letzte Zutat zu lösen, er hat Monate daran gesessen, Stunden in seinem Labor verbracht, und...und dann kommt Bradley, stiehlt alles und hat damit die Möglichkeit, einen perfiden Plan auszuhecken..."
"...er sitzt momentan in Askaban, Hermine."
Albus lehnte sich zurück und genoss sichtlich den Triumph über den Professor für Zaubertränke auf Zeit.

Hermines Knie jedoch wurden weich, sie drohten einzuknicken... Mit Mollys Hilfe gelangte sie zurück zum Sofa und ließ sich heftig atmend darauf nieder. Askaban! Dieses eine Wort hallte in ihrem Kopf unangenehm wider, denn sofort brachte sie es mit Severus in Verbindung. Übelkeit stieg auf. Der Magen zog sich schmerzhaft zusammen.

"Hermine, hast Du verstanden?", fragte Mrs. Weasley aufgeregt und betrachtete Hermine besorgt, "komm freue Dich ein wenig, nur ein bisschen. Endlich sitzt dieser Mistkerl hinter Schloss und Riegel."
Doch direkte Freude konnte Hermine nicht empfinden, dieses Gefühl, welches sie beschlich...nun, es war eher als Genugtuung zu bezeichnen. Da hatte der selbsternannte Meister also einen Fehler gemacht, war unaufmerksam gewesen...die Falle zugeschnappt... Doch wie? Hermine wollte plötzlich alles ganz genau wissen. „Wie Albus?“, hauchte sie gespannt.

Mit ernstem Gesicht erklärte der Direktor: "Hermine, natürlich weiß ich, dass Severus diesen Trank, den es im Übrigen in einer ähnlichen Variante schon länger gibt, nicht brauen wollte, um Schaden damit anzurichten. Ein alter Freund von mir, hat vor langer, langer Zeit schon einmal dieses Gebräu hergestellt, mit dessen Hilfe es unter anderem möglich war Grindelwald und seinen Gefolgsleuten den Garaus zu machen. Ich nehme an, dass Severus irgendwo auf alte Schriften gestoßen sein muss und den Trank derart verändern wollte, dass er nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich ist, doch Bradley kam ihm zuvor... Jedenfalls haben er, Malfoy und die anderen einen entscheidenden Fehler gemacht, indem sie sich in ihrer Freude, eine solche Waffe, denn als etwas anderes kann man es nicht bezeichnen, in der Hand zu haben, auch dem Wirt, gegen dessen Willen, eine Portion einflössten. Es ging dann alles sehr schnell, Auroren wurden benachrichtigt und Festnahmen erfolgten. Leider gelang Malfoy die Flucht, doch Bradley wird zur Zeit noch immer verhört. Er hat bereits einige wichtige Aussagen gemacht und auch den Zaubereiminister schwer belastet... Zaubertränkeprofessor auf Hogwarts war er die längste Zeit und wenn Severus in vier Wochen entlassen wird, tritt er natürlich seine Stelle wieder an."

Ein unerträgliches Schweigen füllte den Raum. Gemischte Gefühle herrschten unter den Anwesenden. Jeder ließ das Gesagte und Gehörte auf sich wirken und wog innerlich aufgewühlt Vor- und Nachteile gegeneinander ab. So lange bis sie in ihren ausschweifenden Gedankengängen durch ein Weinen Marvins, der aus seinem Mittagsschlaf erwacht war, gerissen wurden.
"Mein Sohn ist wach", bemerkte Hermine leise, fast flüsternd, und ging nach nebenan.

Sowohl Dumbledore, als auch Molly sahen ihr hilflos hinterher. Sie ahnten, was in der Gryffindor vor sich ging und wussten, dass man ihr einen gewissen Spielraum zugestehen musste, um die teils erfreulichen, wie andererseits auch niederschmetternden Neuigkeiten zu verdauen.

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In den folgenden Wochen traten immer mehr Einzelheiten über das Wesen Bradleys, der unter den scharfen Verhören allmählich einknickte, zu Tage. Der Tagesprophet stürzte sich mit Feuereifer auf diese Meldungen und brachte sie mit unzähligen, frei erfundenen Zusatzinformationen unter das Volk. Der Ruf nach einem neuen Zaubereiminister wurde immer lauter. Doch niemand, seien es die Ordensmitglieder, die Familie Weasley oder auch Hermine, mochte so richtig daran glauben. Schließlich hatte dieser Mann schon oftmals, durch Unschuldsbeteuerungen, neuerliche Intrigen oder auch Schuldzuweisungen unter seinen Beamten, seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Arthur konnte ein Lied davon singen...


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Hermine riss an diesem Morgen mit zitternden Händen das letzte Blatt von ihrem selbst gebastelten Kalender ab. Heute war es soweit. Heute wurde Severus entlassen. Mehr als zwei Stunden Schlaf waren ihr in der Nacht nicht vergönnt gewesen. Die Aufregung war viel zu groß. Acht lange Monate, in denen soviel geschehen, waren vorüber. Endlich! Zweihundertdreiundvierzig Tage, in denen sie von Severus getrennt gewesen war, jede Menge Ängste auszustehen gehabt hatte und erfreuliche Dinge an allen zehn Fingern abgezählt werden konnten, waren nun endgültig vorbei. Die Liebe zu ihm hatte in der langen Zeit kein bisschen abgenommen, im Gegenteil sie schien sich eher noch verstärkt zu haben.
Zu Hermines unbändiger Vorfreude auf das Wiedersehen gesellte sich allerdings auch eine gehörige Portion Angst dazu. Wie würde es um Severus bestellt sein? In welchem Zustand befand er sich? Würde er sie erkennen, sie noch immer lieben, die Eifersucht nun endlich hinter sich gelassen haben?

Sie erschrak, als Marvin einen Laut der Ungeduld ausstieß und konnte sich gerade noch ducken und der vorbeisegelnden Keksdose ausweichen, die nur den Bruchteil einer Sekunde später hart gegen den Kleinen prallte, aufsprang und ihren krümeligen Inhalt über sein ganzes Bett verteilte. Hermine blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Einen Handmagier zum Sohn zu haben, bescherte ihr zuweilen noch immer eine Gänsehaut nach der anderen. Sie eilte auf ihn zu, wollte ihn tröstend in den Arm nehmen...doch Marvin lachte nur und angelte nach dem köstlichen Gebäck.

"Marvin, mein Kleiner", sagte sie um Fassung ringend und strich ihm sanft durch die Haare, "Albus muss unbedingt mit dir üben, damit du deine Kräfte unter Kontrolle bringen kannst. Aber heute steht erst einmal etwas anderes an. Marvin", sie nahm sanft sein Gesicht in ihre Hände und schaute ihm in die dunklen, leuchtenden Augen, "Marvin, heute kommt Papa nach Hause."
"Papa?" Fragend betrachtete Marvin seine Mutter.
"Ja, er war lange fort, mein Spatz, aber ab heute wird er wieder bei uns sein. Ich bringe dich gleich zu Mrs. Brown und dann werde ich mit Albus losziehen und Papa abholen..."
"Abus tomm..."
"Nein, Du kannst jetzt nicht mit zu Albus kommen, da geht Mama allein hin. Kommst du mit an den Tisch? Wir frühstücken schnell noch."

Marvin zögerte und zerbröselte seelenruhig einen Keks nach dem anderen. Hermine konnte nicht umhin: Sie musste bei diesem Anblick lächeln. Zwar war sie ein wenig in Eile, denn Mrs. Brown wartete gewiss schon und auch Albus dürfte zur Stunde schon nervös in seinem Büro auf und ab gehen, doch ihr kleiner Handmagier, mang seinem Krümelberg und dem immer anwesenden Einhorn...
Als Marvin endlich angetappst kam, auf Severus Stuhl deutete und mit heller Stimme: "Papa?", fragte, schloss sie ihn die Arme und versuchte durch permanentes Schlucken den plötzlichen Kloß in ihrem Hals loszuwerden. Hoffentlich erkannte Marvin seinen Vater noch und rannte nicht gleich vor ihm weg. Severus würde sofort wieder glauben, dass er kein guter Vater wäre, sich aus Unsicherheit distanzieren, sich mit Schuldgefühlen herumplagen... In dieser Hinsicht kannte sie ihn gut, viel zu gut.


Eine knappe Stunde später machten sich Hermine und Albus mit klopfendem Herzen auf nach Askaban, dem Gefängnis für Hexen und Zauberer, in dem Dementoren versuchten, einem jegliches, jemals empfundene Glück unbarmherzig zu entreißen und grobschlächtige Wärter die Inhaftierten, unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit und mit dem Segen des Zaubereiministers, quälten.
Beide sprachen kein Wort auf dem Weg dorthin, aber beiden stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. In genau 15 Minuten müssten sich eigentlich, so wie es in dem Brief gestanden hatte, die Türen öffnen und den Zaubertränkemeister frei geben. Hoffentlich ging alles glatt!


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