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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Snape am Boden

von lemontree

Snape rauschte in seine Räume und war ausnahmsweise mal froh, dass Hermine nicht hier war. Er musste jetzt nachdenken! Allein!
Dr. Felton.
Was bildete sich dieser Psychologe ein? Er würde also wieder kehren und den Familienfrieden stören! Ungeheuerlichkeit, ihm so etwas zu unterstellen!

Der Tränkemeister rannte mal wieder auf und ab. Mal quer durchs Wohnzimmer, mal im Sauseschritt durchs Büro. Im Vorbeigehen fegte er mit einer Handbewegung seinen Schreibtisch leer, kickte den Papierkorb in die nächste Ecke und ließ sich schlussendlich zu Tode betrübt auf sein Sofa fallen und stützte den Kopf in die Hände.

Snape mochte zwar nicht viel von Psychologie halten, doch war auch ihm klar, dass dieser Dr. Felton mit seinen Äußerungen und Vermutungen nicht gänzlich verkehrt lag.
Sollte er wirklich für mehrere Monate weggesperrt werden, dann war es durchaus möglich, dass er sich auch fragen würde, was Hermine in der Zwischenzeit gemacht hatte. Er wollte die Eifersucht nicht schon wieder zu lassen. Aber sie war da. Plötzlich. Mit einem Schlag. Völlig unangemeldet tauchte sie auf.
Vielleicht fand Hermine jemanden, der sie über die Zeit hinweg trösten konnte? Der ihr einredete, dass er nicht gut genug für sie war! Dem sie eventuell glauben schenken würde!

"Nein, nein, nein!", schrie Snape laut, "das würde Hermine nicht tun!", sprang wiederum auf und trommelte verzweifelt mit den Fäusten gegen den Türrahmen. Er hielt es hier drinnen nicht mehr aus. Er musste raus aus den Räumen. Raus! Irgendwohin! In seinen Räumen würde er über kurz oder lang nur durchdrehen. Er kam sich hier eingesperrt vor, spürte, dass ihm die Luft zum Atmen knapp wurde.

Am liebsten wäre er in ans Meer appariert, doch er durfte das verdammte Schlossgelände ja nicht verlassen! Er verließ hastig das Büro und stürzte den Pfad hinunter zum Wasser. Nachdem er den See im Dauerlauf schon halb umrundet hatte, änderte er die Richtung und hastete nun quer über die Wiese, als wenn man hinter ihm her wäre. Immer geradeaus. Richtung verbotenen Waldes.
Dann ging es vorbei an unzähligen Eichen, Buchen und Nadelbäumen. Ungeachtet der spitzen Dornen, sprang Snape durch Hecken und zerriss sich dabei den Umhang und die Hose, zerschnitt sich die Arme und zerkratzte sich die Beine. Doch es juckte ihn nicht. Er hatte nur das Gefühl sich auspowern zu müssen, so lange zu laufen, bis ihm die Lunge heraushing und sich im Laufe des Erschöpfungsprozesses auch das Denken ausschaltete. Er wollte im Moment nicht rational denken. Er wollte frei von lästigen Gedanken, Selbstvorwürfen und Schulgefühlen sein. Einfach frei!

Als seine Kräfte nachließen, schlug er bei einem Sprung über einen umgestürzten Baumstamm der Länge nach hin und blieb dort keuchend liegen. Er raufte sich, auf modrigem Laub gebettet, die Haare und wusste einfach nicht mehr weiter. In vier Tagen saß er garantiert in Askaban. Fort von seiner Familie. Snape schloss die Augen vor Schmerz. Im Stillen hörte er Marvin das Wort Papa rufen. Doch er würde nicht da sein, um es zu hören! Musste Hermine mal wieder im Stich lassen. Er wollte ihr das doch nicht antun. Sie würde es nicht einfach haben. Und er wusste eigentlich auch ganz sicher, dass ihr Herz ihm gehörte, doch diese permanenten Zweifel nagten an ihm. Er spürte es. Sie waren hartnäckig und ließen sich nicht abschütteln. Sie waren da und durchströmten ihn. Sie fraßen sich durch seine Eingeweide und nisteten sich dann in seinem Kopf ein, um dort ihr Unheil anzurichten.

Er wusste nicht, wie lange er dort gelegen hatte. Irgendwann stand er wieder auf und taumelte zum See zurück. Dort verbarg er sich zwischen dichten Büschen am Ufer des Sees und kehrte erst, als es schon längst dunkel war, ins Schloss, in seine Gemächer zurück.


Hermine erwartete ihn schon völlig aufgelöst und stürzte auf ihn zu, als er sein Wohnzimmer lädiert betrat.

"Severus, wo warst Du so lange...und wie siehst Du überhaupt aus?", fragte sie erschrocken. "Was ist passiert?"
"Nicht der Rede wert", murmelte er müde. "Lass mich für heute bitte allein!"
"Möchtest Du nicht mit mir darüber reden?", fragte sie sanft und strich ihm zärtlich über die zerkratzte Wange.

Snape stöhnte.

"Kannst Du nicht hören Hermine? Ich bat Dich soeben mich heute allein zu lassen", knurrte er. "Ist es denn wirklich zuviel verlangt, einfach mal meinem Wunsch zu entsprechen? Ich brauche Ruhe und muss nachdenken."
Hermine sagte nichts mehr, aber ihr Blick zeugte von Sorge und Unverständnis. Als Snape ihrem Blick begegnete, fühlte er sich erst recht hundeelend. Ein Stich durchfuhr sein Herz. Mist, er war gerade dabei, ihr schon wieder Kummer zu bereiten, doch er konnte nicht anders. Die Worte des Psychologen hämmerten in seinem Kopf herum, die Augen Hermines durchbohrten ihn und sein schlechtes Gewissen und seine Selbstvorwürfe schmerzten in seiner Brust und ließen ihn seine Pein laut herausschreien: "Geh in Deine Wohnung und lass mich heute in Ruhe!", plärrte er Hermine an, die zusammen zuckte und dann rückwärts zur Tür taumelte, um mit Tränen in den Augen fluchtartig seine Räume zu verlassen.

Er hasste sich selbst in diesem Augenblick und war kurz davor, ihr hinterher zu rennen. Er hastete auch auf die Tür zu, öffnete sie jedoch nicht, denn er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Er konnte ihr unmöglich mitteilen, dass er schon wieder dabei war, an ihrer Treue zu zweifeln...obwohl er es gar nicht wollte.
Snape schlug mehrmals kraftvoll gegen die Tür und sank dann daran herab. Er war ein Mistkerl! Wie kamen nur diese Gedanken in seinen Kopf hinein? Wie? Und wie konnte er seine Zweifel nur ablegen? Dr. Felton sprach von Trennungs -und Verlustängsten. Ja, verdammt noch mal. Er hatte sie! Sie hatten ihn überrannt und vereinnahmt. Er wollte sich nicht von ihr trennen und hatte panische Angst davor sie zu verlieren. Sie und den Kleinen.
Seinen kleinen Handmagier!

Bei der Vorstellung von seinem Sohn, der lief und sprach, während er nicht da war, und Hermine die traurig und allein in ihrem Bett lag, traten ihm die Tränen in die Augen.
Er war jetzt an einem Punkt angekommen, da er nicht ein noch aus wusste. Was konnte ihm denn schon beim Prozess passieren? Höchstens 1 Jahr Askaban. Wahrscheinlich aber nur 3-6 Monate. Ein überschaubarer Zeitraum...wenn da nicht die Ungewissheit wäre, ob er seine Eifersucht unter Kontrolle halten könnte, wenn er wieder raus kam.
Snape hatte Angst vor seinen eigenen Reaktionen. Er hatte Angst vor sich selbst. Und Angst davor, damit alles zu zerstören.

Bedrückt erhob er sich und schlich zum Bad hinüber. Vielleicht konnte eine kalte Dusche die düsteren Gedanken vertreiben. Vielleicht.

Anschließend begab er sich zu Bett, fühlte sich aber nicht wesentlich besser. Nachdem er zwei Stunden später immer noch nicht eingeschlafen war und sich mit seinen wirren Phantasien und Ängsten herum quälte, wusste er, was er tun musste, wenn er zur Ruhe kommen wollte. Es gab nur einen Weg, besser gesagt, einen Menschen auf diesem Planeten, der es schaffte, ihn zu beruhigen. Hermine.

Fünf Minuten später betrat er ihre Wohnung. Leise und voller Reue schlich er in ihr Schlafzimmer und stand dann minutenlang vor ihrem Bett um sie im fahlen Mondlicht zu betrachten. Sie sah wunderschön aus. Egal ob sie schlief oder wach war. Egal ob sie lachte oder wütend war. Seine Hermine. Seine Verlobte. Seine zukünftige Frau...wenn er bis dahin nicht alles, was sie miteinander verband unwiderruflich zerstört hatte.

Er schluckte schwer, senkte den Kopf und seufzte.

"Severus?", murmelte Hermine daraufhin verschlafen.
"Ja, ich bin es Hermine", antwortete er bedrückt. Das Herz schlug ihm bis zum Halse.
"Warum stehst Du da herum?"
"Ich...ich wusste nicht, ob ich nach meinem Ausbruch willkommen bin."
"Komm her!", sagte sie leise und schlug die Bettdecke zurück.

Er entkleidete sich flugs und ließ sich erleichtert unter die Decke gleiten. Dort lag er auf dem Rücken und schloss die Augen. Hermine ließ ihn auch jetzt nicht im Stich! Er war ihr sehr dankbar dafür.

"Magst Du reden?", erkundigte sie sich, während sie ihm seicht über die Wange strich und bemerkte, dass er sich allein schon bei diesen wenigen Berührungen unter ihrer Hand entspannte.
"Nicht jetzt, Hermine. Morgen. Schlafe weiter!", sagte er müde und legte einen Arm um sie.
"In Ordnung", erwiderte sie schlicht. "Schlaf gut, Severus! Und...es ist schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast."

Hermine bettete ihren Kopf auf seine Brust und schlang seufzend ihre Arme um den Tränkemeister, der sich wieder mal mit irgendetwas herum schlug...aber ihr immerhin soweit vertraute, dass er mitten in der Nacht zu ihr kam.


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Marvin machte mal wieder recht zeitig auf sich aufmerksam, aber ehe Hermine sich aus dem Bett quälen konnte, war Severus schon aufgesprungen und nahm ihn auf den Arm.
"Na mein Kleiner", sagte er und wuschelte ihm durch da Haar, "bist Du überrascht, dass Dein Vater schon am frühen Morgen hier ist?"
"Frühstücken wir hier?", rief Hermine und setzte sich auf.
"Von mir aus. Ich möchte mit Euch noch so viel Zeit wie möglich verbringen...denn in drei Tagen ist es soweit."

Hermine wusste natürlich, wovon er sprach und spürte augenblicklich wieder diesen dicken Kloß im Hals. War Severus deshalb gestern so niedergeschlagen gewesen?

Kurze Zeit später saßen sie zu dritt um Hermines kleinen Tisch herum und frühstückten. Hermine beobachtete verzückt, wie Severus sich mit Marvin beschäftigte und wartete gleichzeitig begierig darauf, in Erfahrung zu bringen, was gestern mit ihm war. Der Schreck bei seinem gestrigen Anblick saß ihr noch tief immer in den Knochen.
Sein Umhang und seine Hose waren zerfetzt und voller Erde und Ästchen gewesen. Zudem hatte sein Körper Kratzspuren aufgewiesen und seine Laune war am absoluten Gefrierpunkt. War er angegriffen worden? Doch warum sagte er dann nichts? Immerhin war er aber zu ihr gekommen! Sie wurde manchmal einfach nicht schlau aus ihm.

Ein Weile ließ sie ihn noch in Ruhe, als er jedoch noch immer nicht von sich aus den Anfang machte, fragte sie: "Du wolltest heute mit mir reden, Severus. Was war gestern los mit Dir?"

Ernst sah er sie an. "Hermine, die momentane Situation wächst mir über den Kopf", begann er leise. "Mir fehlt das Unterrichten, über mein Labor wird frei verfügt...und ich werde mich in drei Tagen dem Prozess stellen müssen."
"Gut, ich verstehe, dass Dich das belastet, Severus", antwortete Hermine. "Aber ich verstehe nicht, wieso Du Dich deshalb so gehen lässt. Severus, ich dachte, dass man Dich überfallen hätte, Du in einem Kampf verstrickt warst, oder so. Doch wie es aussieht, war es mal wieder ein Kampf, den Du gegen Dich selbst geführt hast. Oder täusche ich mich?"

Er antwortete nicht, sondern kniete sich neben Marvin auf den Boden und freute sich darüber, dass sein Sohn sich allein hinstellte und sich am Sofa festhaltend ein paar Schritte auf ihn zu machte.
Hermine stöhnte innerlich. Sein Schweigen konnte nur bedeuten, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. Sie hoffte inständig, dass sich nicht auch wieder Eifersuchtsphantasien unter sein Gedankengut gemischt hatten.

"Wann hast du eigentlich mal wieder einen Termin bei diesem Dr. Felton?"
Snape zuckte zusammen. Daran wollte er jetzt lieber nicht denken!
Da er aber Hermines Blick in seinem Rücken spürte, brummte er: "Ich hatte gestern das zweifelhafte Vergnügen."
"Aha", rief Hermine erstaunt aus, "und kommt ihr voran?"
Schweigen. Sie sah, wie sich sein Körper anspannte und fragte sich, was genau ihn aus der Bahn geworfen hatte. Jetzt war Fingerspitzengefühl gefragt, sonst verschwand Severus schneller aus diesem Raum, als ihr lieb war. Er wollte nicht darüber reden, das war offensichtlich. Doch es belastete sie sehr, zu sehen, wie er litt und ihm doch nicht helfen zu können... weil er sich nicht helfen lassen wollte.

Hermine biss sich angespannt auf der Lippe herum, als ein Pergament aus ihrem Kamin geflattert kam. Sie wollte es zu sich heran holen, doch es wich ihr aus und steuerte auf Severus zu.
"Oh, ich muss leider gehen", sagte er und richtete sich auf. "Albus teilt mir mit, dass der Anwalt in seinem Büro auf mich wartet."
"Da bist Du mal wieder um eine konkrete Antwort herum gekommen, nicht wahr, Severus?"

Er sah ihr tief in die Augen und sie erschrak über das Ausmaß der Traurigkeit, welches sie in den so betörenden Augen erblickte.
"Severus, Du weißt, dass ich Dich liebe und dass ich auch noch für Dich da sein werde, wenn Du zurückkehrst. Das weißt Du doch, oder?"
"Ja, Hermine, das weiß ich", sagte er leise und riss sie für einen Moment ungestüm an sich, um sein Gesicht in ihren Haaren zu verbergen. "Und ich liebe auch Dich. Du bist eine wunderbare Frau. Danke, für alles!" Er küsste sie kurz, aber innig und verschwand dann mit wehendem Umhang.

Hermine sah ihm Kopf schüttelnd nach.


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