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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Hermine bleibt stur

von lemontree

Snape hätte vor Wut platzen können, als Hermine gegangen war. Da ließ sie ihn doch tatsächlich einfach so stehen! Nackt und erregt! Ohne mit der Wimper zu zucken.

Frustriert saß er eine Weile in seinem Bett und knirschte vor Zorn mit den Zähnen. Dann stand er wieder auf und rannte plan- und ziellos durch seine Räume, bis er sich seufzend wieder auf sein Bett fallen ließ und an die Decke starrte.
Das durfte doch alles nicht wahr sein! Was dachte sich diese Gryffindor nur! Er war ja so einiges von ihr gewöhnt, aber das schlug doch dem Fass den Boden aus!
Gewiss steckte sie mit Albus unter einer Decke. Ja, die beiden hatten sich abgesprochen und wollten ihn erpressen. Aber nicht mit ihm! Therapie kam überhaupt nicht Frage!

Er warf noch einen besorgten Blick zu seinem Sohn hinüber und als er feststellte, dass dieser friedlich schlief, rollte er sich grummelnd in seine Decke ein und hoffte, dass der Schlaf ihn bald übermannen würde.



-----------------------------------------------------




In aller Frühe wurde Snape durch ein quengelndes Geräusch geweckt. Etwas irritiert sah er sich um und erinnerte sich dunkel daran, dass heute Vatertag war; der allerdings schon am Abend zuvor begonnen hatte.
Ein flüchtiger Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es gerade mal halb sechs war. Er versuchte das Geheule zu ignorieren und drehte sich auf die andere Seite, doch auch dort war es überdeutlich zu vernehmen. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als seinen Vaterpflichten nach zu kommen! Versprochen, war immerhin versprochen, auch wenn er noch immer über Hermines dreiste Art mehr als empört war.

Er wechselte Marvin zunächst grummelnd die Windeln und bestellte dann bei den Hauselfen ein Frühstück für ein sieben Monate altes Kind und für sich selbst einen starken Kaffee. Er trank dieses schwarze Gebräu äußerst selten, aber heute schien einer dieser Tage zu werden, an dem er es durchaus vertragen könnte. Das Gesöff so schwarz, wie der Tag!

Nachdem sein Sohn versorgt war, krabbelte dieser friedlich über seine Decke und lächelte Snape an, so dass dieser sich sogar veranlasst sah, zurück zu grinsen. Der Tränkemeister zog um die Krabbeldecke einen magischen Zaun und ging dann erst einmal duschen. Anschließend rasierte er sich vor dem Spiegel und sah auch dann noch hinein, als er schon längst fertig war. Eine halbe Ewigkeit verharrte er, mit seinen Armen auf dem Waschbecken aufgestützt, davor und überlegte, wie er sich Hermine gegenüber nun verhalten sollte.

Die Sache mit dem Psychologen konnte sie sich aus dem Kopf schlagen!


Er traute ihr eine Menge zu, aber dass sie ihm auf Dauer widerstehen konnte, glaubte er nicht. Selbst gestern war sie erregt gewesen. Er hatte es bemerkt. Ewig konnte sie nicht durchhalten, da war sich der Tränkemeister ziemlich sicher und griff nach dem After Shave um es großzügig auf seiner Haut zu verteilen.

"Schritt Nummer eins", murmelte er vor sich hin und war nun schon wieder ein bisschen besser gelaunt.

Pünktlich um sieben Uhr erschien Hermine, wie verabredet, zum Frühstück. Sie zog erstaunt die Augenbrauen empor, als sie Vater und Sohn so einträchtig an dem reichhaltig gedeckten Tisch sitzen sah. Für Marvin hatte er eigens einen Hochstuhl herbeigezaubert!

Sie gab erst ihrem Sohn und dann Snape einen Kuss. Während Marvin gleich die Arme nach seiner Mutter ausstreckte, saß Snape völlig unbeteiligt auf seinem Platz und nippte an seinem Tee. Er sagte nichts und hatte auch nicht vor, etwas von sich zu geben. Sie sollte wissen, dass sie gestern zu weit gegangen war! Innerlich musste er aber dennoch schmunzeln. Wie Hermine die Luft eingezogen hatte, als sie ihm den Kuss verpasste! Tja, meine Liebe, dachte er, wir werden sehen!

Das Frühstück verlief schweigend. Sooft Hermine auch etwas sagte - es blieb unerwidert. Abwechslung brachte erst die Eule, die den aktuellen Tagespropheten bereithielt.

Snape schlug ihn sofort auf und zog ein verärgertes Gesicht. Wortlos legte er ihn auf den Tisch und schenkte sich noch einen Tee ein.

"Was schreiben sie denn heute wieder für ein Märchen?", fragte Hermine und griff nach dem Blatt.



Professor Severus Snape droht Prozess


"Liebe Leser, wie ich aus zuverlässiger Quelle für Sie in Erfahrung gebracht habe, wird der Prozess des Zaubertranklehrers von Hogwarts in drei Wochen beginnen. Seine Geliebte, Hermine Granger, hat schon fluchtartig ihre Wohnung auf dem Gelände des Livingston Instituts verlassen und sich in seine Arme geflüchtet. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, handelt es sich wohl um ein Eifersuchtsdrama.

Ich werde Sie weiterhin auf dem Laufenden halten."

Ihre Rita Kimmkorn



Nachdenklich legte Hermine die Zeitung bei Seite.

"Severus, Du warst doch noch nicht einmal zur Vorladung...woher wissen die, wann Dein Prozess beginnt?", fragte Hermine und sah Snape eindringlich an.
"Woher soll ich das wissen?", brummte er verstimmt, "diese dumme Gans schnüffelt doch überall herum und schreibt sowieso, was sie will."
"Meinst Du nicht, dass sich in diesem Fall die Therapie geradezu anbietet und von Deinem guten Willen zeugen könnte?", erkundigte sich Hermine vorsichtig, wurde daraufhin aber mit einem tödlichen Blick und einem schroffen: "Niemals!", bedacht.

Hermine seufzte. Das konnte ja noch dauern, bis er einsichtig wurde! Doch sie war gewillt, nicht locker zu lassen. Da konnte er sich tausendmal mit dem verführerischen Rasierwasser eindieseln! Auch wenn es ihr schwer fiel, dieser Kampf würde zu ihrem Gunsten...und letztendlich auch zu seinem ausfallen! Den längeren Atem würde Hermine Granger haben!

Kurz darauf war es Zeit, für Hermine zu gehen. Sie erhob sich, kramte in ihrer Tasche herum und legte Severus dann eine Liste auf den Tisch.

"Hier, ich habe Dir alles aufgeschrieben. Die Essenszeiten und wann er schlafen sollte. Mit den Hauselfen habe ich auch schon gesprochen, sie wissen, welchen Brei sie zu welcher Zeit bereitstellen sollen."

Snape erwiderte nichts und blickte nur aus den Augenwinkeln heraus auf das Blatt. Hermine ging um den Tisch herum und legte ihre Hände auf seine Schultern, doch er verkrampfte sich sofort. Auch den Kuss auf die Wange ließ er stocksteif über sich ergehen und starrte ins Leere.

"So Marvin, Mama muss jetzt gehen und hat ein ganz blödes Gefühl", sagte Hermine und nahm ihren Sohn auf den Arm. "Alle werden nur darauf warten, mich zu sehen und in Stücke zu reißen. Aber Du bleibst heute bei Deinem Papa, der sich schon sehr darauf freut, einen Tag ganz mit Dir allein verbringen zu dürfen."

An Snape gewandt sagte sie: "Ich werde voraussichtlich gegen 17.00 Uhr wieder da sein...wenn ich es überhaupt so lange dort aushalte. Ich mag gar nicht daran denken, was mich heute dort erwartet." Dann setzte sie Marvin wieder in seinen Stuhl und sagte: "So, ich muss dann, Remus wird schon auf mich warten. Bis heute Abend!"

An der Tür drehte sie sich noch einmal um und sah sich einem besorgten Blick aus dunklen, sie musternden Augen ausgesetzt. Mit einem: "Ich schaffe das schon!", verschwand sie.



Einen Moment überlegte Snape, ob er die Tür öffnen und ihr ein paar aufmunternde Worte hinterher rufen sollte, befand es dann aber für albern. Aber sie würde es heute wegen seines Ausrasters tatsächlich nicht einfach haben! Und das bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hatte es geahnt, ein rabenschwarzer Tag war angebrochen!

Als erstes ließ er die Reste des Frühstücks verschwinden, dann griff er sich ein Buch, las darin und wanderte damit gedankenverloren durch das Zimmer, immer wieder abgelenkt, weil er daran dachte, dass Hermine für ihn heute den Kopf hinhalten musste, als er plötzlich seine Kette heiß auf seiner Haut fühlte. Erschrocken ließ er das Buch fallen. Hermine war in Gefahr! Die Kette zeugte davon. Er musste zu ihr, doch wo sollte er mit dem Kleinen hin?

Als sein Blick jedoch zu seinem Sohn wanderte, stellte er entsetzt fest, dass dieser momentan der Gefahr aus dem Hochstuhl zu fallen ausgesetzt war. Er riss den Zauberstab keine Sekunde zu früh hervor und schrie den Schwebefluch heraus, während er gleichzeitig zum Tisch hinübereilte und Marvin, welcher schon im Fallen begriffen gewesen war und nun Kopfüber nur Zentimeter über dem Erdboden schwebte, an sich riss.

"Mein Sohn, was machst Du für Sachen?", flüsterte er fassungslos. "Es muss wohl in der Familie liegen, sich irgendwo herunter zustürzen, um im letzten Augenblick gerettet zu werden. Mach so etwas nicht noch mal. Deine Mutter reißt mir den Kopf ab, wenn Du in meiner Obhut zu Schaden kommst!"

Da die Kette nach geglückter Rettung sich nun wieder kühl an die Haut schmiegte, erinnerte er sich auch daran, dass dieses Schmuckstück Hermine UND Marvin galt. Der Schreck saß ihm aber noch immer in den Knochen. Zumindest konnte man sich auf den Zauber Minervas verlassen, dachte er grimmig und nahm sich vor, nicht noch einmal so leichtsinnig seinen Sohn aus den Augen zu lassen.


Überall, wo er Marvin im Laufe des Tages noch absetzte oder hinlegte, sei es nun die Krabbeldecke, das Bett oder zum Mittag wieder der Stuhl, wanderten seine Augen zuvor alles ab, um irgendwelche Gefahrenquellen ausschließen zu können. So etwas durfte ihm nicht noch einmal passieren!


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Hermine war äußerst froh, dass sie Remus an ihrer Seite hatte, denn kaum waren sie auf dem Universitätsgelände angekommen, wurde sie mit abweisenden Blicken und gehässigen Bemerkungen konfrontiert. Die meisten hielten sich zwar zurück und einige lächelten ihr auch aufmunternd zu, aber gerade die Beiden, die sie auf keinen Fall sehen wollte, waren die ersten, die sie erblickt hatten.

"Ach sie an, wen hast Du Dir denn heute mitgebracht? Du scheinst ja einen enormen Verschleiß an reifen Männern zu haben, Granger", höhnte Frank Todd.
"Das ist doch der Wehrwolf", bemerkte Andy Wilson grinsend. "Meine Güte, Granger, Du hast wohl eine Vorliebe für Professoren!"
Hermine holte tief Luft, um ihre Meinung kund zutun, doch Remus kam ihr zuvor.

"Mr. Wilson, wenn ich mich recht erinnere, waren sie schon zu Ihrer Schulzeit auf Hogwarts eine Stadt- und Landplage. Nichts im Kopf, doch dafür mit Ihrem Mundwerk, aus dem selten etwas anderes kam als heiße Luft, immer weit voraus."

Andy stand für einen Moment der Mund offen, dann fuhr er Remus wütend an:

"Mr. Lupin stehen Sie etwa wie Snape auf Frischfleisch? Das wird den Tagespropheten interessieren, dass sich noch einer der Professoren an minderjährige Schülerinnen heran macht."

Remus trat ganz dicht an seinen ehemaligen Schüler heran und zischte: "Mr. Wilson, wenn Sie glauben, dass wir uns auf Ihr Niveau begeben werden, dann muss ich Sie enttäuschen. Und...an Ihrer Stelle würde ich ganz still sein, denn wie mir zu Ohren gekommen ist, arbeiten Sie mit den Malfoys Hand in Hand an ganz bestimmten, unlauteren Dingen und das, Mr. Wilson, dürfte nicht nur den Tagespropheten, sondern auch das Ministerium interessieren."

"Der blöfft nur", wandte Frank verächtlich ein.
"Möchten Sie es darauf ankommen lassen, Mr. Todd?", fragte Remus mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen, packte Hermine sanft am Arm und ließ die Beiden einfach stehen.

"Weißt Du etwas Genaues, Remus?", erkundigte sich Hermine, als sie weit genug weg waren.
"Nein, aber ich hoffe trotzdem, dass sie ihr vorlautes Mundwerk halten werden. Komm, wir gehen erst einmal zu dem Direktor und erkundigen uns, wo Du nun eigentlich hinsollst, denn mit Deiner Studiengruppe hat sich ja wohl alles zerschlagen, soweit ich von Albus weiß."


Der Direktor des Livingston Instituts, war alles andere als erfreut über die Vorkommnisse an seiner Universität und zeigte sich zunächst auch wenig entgegenkommend.
Einzig Hermines Noten konnten ihn überzeugen, sich überhaupt Gedanken über den weiteren Werdegang der Gryffindor zu machen. Er schlug vor, dass Hermine sich einer anderen Studiengruppe anschließen sollte, machte die Aufnahme an dieser aber abhängig von der Zustimmung des zuständigen Fachbereichsleiters. Sollte dieser jedoch ablehnen, weil jener Bedenken habe, durch ihren Beitritt seine Arbeit gestört zu sehen, seien ihm, dem Direktor die Hände gebunden.

Hermine hatte allerdings eher den Eindruck, dass es diesem sogar recht wäre, wenn dieser Fachbereichsleiter ablehnen würde und sah ihr Studium schon dem Ende nahe. Zumal der Direktor ihr auch noch nahe legte, sich eher um die Erziehung ihres Sohnes zu kümmern und ihr Studium zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Seine Worte: "Miss Granger, es gab schon in den ersten Wochen Probleme mit Ihnen und dann auch noch die Entbindung zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Sie sollten Prioritäten setzen, meine Gute!", hallten noch immer in ihren Ohren und ließen sie fast verzweifeln.

Remus musste zwar auch zu seinem Unterricht, hatte aber mit Albus ausgemacht, dass dieser den Unterricht übernehmen würde, wenn er nicht rechtzeitig zurück sein sollte.

So kam es, dass Hermine, mit Remus im Schlepptau, diesen ominösen Bereichsleiter aufsuchte, der ihnen schon mit undeutbarem Gesichtsausdruck gegenüber trat. Von Freundlichkeit keine Spur!

Jedoch zeigte er sich einverstanden, es mit ihr probieren zu wollen, wie er sich ausdrückte, und legte eine Probezeit von zwei Wochen fest. Hermine hatte gar keine andere Wahl, als sich damit einverstanden zu erklären. So sagte sie zu.

Draußen verabschiedete sie sich dann von Remus, bedankte sich bei ihm und marschierte schweren Herzens los, um sich mit ihren neuen Kollegen bekannt zu machen, die gewiss schon alles und doch nichts über sie wussten. Die Blicke, die ihr auf dem Gang begegneten, reichten ihr eigentlich schon. Schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen. Hoffte sie zumindest!
Zuvor musste sie Remus jedoch noch versprechen, sich nicht außerhalb des Schulgebäudes aufzuhalten. Das hieß konkret: kein Park, kein Restaurant, kein Einkauf in dem kleinen Laden, vor ihrer ehemaligen Wohnung.

Ihr Los schien es fortan zu sein, nur zwischen Hörsaal, Bibliothek und dem Laboren zu pendeln. Und das auch immer in der Gruppe! Keine Alleingänge, hatte Remus gemahnt! Hin und wieder durfte sie zur Abwechslung allein den Gang in das Büro des Studienberaters wagen, das war es dann! Schöne Aussichten!

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Als Hermine abends dann wieder bei Severus hereinscheite, um ihren Sohn abzuholen, war ihre Stimmung gedrückt. Der Tag an der Uni war für sie der reinste Horror gewesen. Im Augenblick hatte sie nicht das Gefühl, dass sie mit diesen Leuten jemals warm werden würde. Sie hatte sich wüste Beleidigungen und Beschimpfungen anhören müssen und dies oftmals nicht direkt, sondern hinter vorgehaltener Hand.
Wo sie sich auch aufhielt, immer folgten ihr die geringschätzigen Blicke der anderen und es war nur zu offensichtlich, dass man sie nicht mochte und ablehnte.



Severus erhob sich gleich aus dem Sessel, indem er lesend gesessen hatte und ging auf sie zu.

"Und, wie war Dein Tag?", fragte er besorgt, als er sie so niedergeschlagen erblickte.
"Frage lieber nicht!", sagte Hermine müde, "ich wollte nur Marvin abholen. Bist Du mit ihm zu recht gekommen?"
"Ja, es hat alles geklappt", sagte Snape und wollte ihr lieber nicht verraten, dass der Kleine fast bei einem Sturz aus dem Stuhl zu Schaden gekommen wäre. "Bleibst Du noch auf einen Tee, Hermine?", erkundigte sich Snape, doch Hermine schüttelte nur den Kopf. "Nein, ich möchte jetzt nur noch in meine Räume. Sonst nichts. Danke."

Dann nahm sie ihren Sohn an sich, schnappte sich dessen Sachen und verschwand eilig. Snape starrte ihr hinterher und biss sich verlegen auf der Lippe herum. Ihr ging es nicht gut. Und er war Schuld daran! Heute Morgen hatte sie ihn wenigstens noch geküsst, doch eben hatte sie ihn nicht einmal richtig angesehen. Und sie war traurig. Eindeutig traurig!

Eine Weile grübelte er noch herum was man in solchen Momenten machen sollte, dann überredete er sich, sie in ihrer Wohnung aufzusuchen. An der Tür zögerte er noch kurz, befand es dann aber doch für richtig, nach Hermine zu sehen. Was sollte schon passieren? Entweder ließ sie ihn gar nicht erst ein oder nervte ihn wegen der Therapie. Beide Varianten behagten ihm zwar nicht, aber er musste es einfach versuchen!

Er nahm den Weg über den Geheimgang zum Gryffindorturm und sah sich gleich Professor McGonagall gegenüberstehen, als er dort ankam.

"Severus, was haben Sie denn hier verloren?", fragte sie verwundert.
"Sparen Sie sich Ihr überflüssiges Geschwätz, verehrte Minerva und verraten Sie mir lieber wo Hermine wohnt!", raunte er sogleich.

"Ach, hat sie Ihnen das noch nicht gesagt, Severus? Das lässt doch tief blicken", konterte die Hauslehrerin der Gryffindors, holte tief Luft und fügte bissig hinzu: "Wer der Mutter seines Kindes solche Scherereien verursacht, sollte sich nicht wundern! Wie konnten Sie so etwas Abwegiges nur tun, Severus? "

Snape hatte nun überhaupt keine Lust, sich vor der alten Hexe zu rechtfertigen und murrte: "Danke für die Hilfe! Ich werde es auch selbst herausfinden. Ich wünsche noch eine angenehme Nacht!"

Dann marschierte er hoch erhobenen Hauptes an ihr vorbei und in die Richtung in der die Gästewohnungen lagen. Nach einigem Suchen und ergebnislosem Klopfen, war er sich sicher die richtige Tür gefunden zu haben.
Mehrmals pochte er gegen das Holz, bis Hermine ihm verwundert öffnete.

"Severus, was machst Du denn hier?"
"Na was wohl?", schnarrte er, "ich hatte den Eindruck, dass Du ein wenig Trost vertragen könntest, meine Liebe und wollte daher nach Dir sehen. Darf ich herein kommen?"
Noch immer erstaunt trat Hermine bei Seite und ließ ihn eintreten. Sie wusste nicht so recht, was sie von seiner Geste halten sollte. Irgendwie freute es sie aber, dass er sich Sorgen machte und lächelte vor sich hin.

Snape wanderte durch die Räume und sah sich interessiert um, bis er sich Hermine zuwandte, die noch immer an der Tür stand und ihn musterte.

"War der Tag denn so schlimm?", fragte er besorgt und sie nickte stumm.
Der Tränkemeister räusperte sich und zupfte sich umständlich an seiner Robe herum, bis er leise fragte: "Möchtest Du mir erzählen was Dich bedrückt?"
Hermine riss die Augen auf. "Du möchtest tatsächlich wissen, was mich bedrückt, Severus? Wie kommt es denn?", fragte sie und löste sich aus ihrer Starre, um zum Tisch zu gehen und einen Tee zu zubereiten.

"Nun, Du warst es doch, meine Liebe, die davon sprach immer offen zu einander zu sein. Und da dachte ich, dass ich Dir vielleicht ein paar Sorgen abnehmen könnte. Wenn ich allerdings stören sollte, dann lass es mich wissen!"
Unschlüssig und verlegen stand Snape da und versuchte ein ernstes Gesicht aufzusetzen. Am liebsten hätte er Hermine allerdings sofort in seine Arme gezogen und jegliches Gespräch vermieden, denn er ahnte, dass ihr Kummer, den sie mit sich herumtrug, mit ihm zu tun hatte.

"Stören ist der falsche Ausdruck, Severus", sagte Hermine leise, "mir gehen so viele Dinge im Kopf herum und ich bin ziemlich müde. Wenn die kommenden Tage so verlaufen wie heute, dann muss ich ernsthaft in Erwägung ziehen, mit dem Studium auszusetzen."
"Das wirst Du nicht tun, Hermine!", sagte Snape sofort. "Du wirst gefälligst nicht Dein Studium abbrechen!"
"Ich sprach nicht von abbrechen, sondern von aussetzen, Severus", stieß Hermine etwas lauter aus. "Und im Übrigen, wenn Dir so viel daran liegt, dass ich weiterstudiere, dann hättest Du mir eben nicht im Dunklen auflauern sollen. Du hast die Lawine ins Rollen gebracht!"

Snape sank tiefer in den Sessel, in dem er inzwischen mit einer Tasse Tee saß. Das Gespräch lief in eine Richtung, die ihm äußerst unangenehm war. Genau dies hatte er befürchtet!

"Was genau ist denn vorgefallen? Weswegen trägst Du Dich mit solchen Gedanken, Hermine? Dass ich für den Schlamassel verantwortlich bin, weiß ich. Und es tut mir auch leid. Aber es muss doch möglich sein, dass Du dieses Studienjahr erfolgreich hinter Dich bringst."

"Du hast doch keine Ahnung, Severus!", brauste Hermine auf. "Und ehrlich gesagt, mag ich darüber auch nicht reden. Nicht jetzt! Ich muss mir selbst erst über einiges klar werden."
"Über uns?", fragte Snape sogleich, hellhörig geworden. Es wäre ein Alptraum für ihn, Hermine durch seine Aktion wieder zu verlieren. Dementsprechend nervös erwartete er ihre Antwort.

"Auch wenn Du es nicht gerne hörst, Severus, ja auch über uns. Du hast durch Deine verdammte Eifersucht, die völlig unbegründet ist, wie ich bemerken möchte, eine Flut von Katastrophen losgetreten, deren gesamtes Ausmaß wir nur erahnen können. Doch selbst dann bist Du nicht bereit eine Therapie in Angriff zu nehmen. Wovor hast Du Angst?"

"Ich habe doch keine Angst, Hermine", sagte er und lehnte sich lässig in den Sessel zurück, "ich werde mich nur nicht in die Hände eines Muggels begeben, um in meiner Vergangenheit herumwühlen zu lassen."

Hermine verdrehte die Augen. "Es gibt auch Psychologen, die sehr zukunftsorientiert sind, mein Lieber. Hast Du Dich überhaupt schon mit der Arbeitsweise, dieses Arztes, den Albus Dir empfohlen hat, auseinandergesetzt? Nach welcher Methode arbeitet er denn? Möchte er mit Dir herausfinden, was Dich zur Eifersucht veranlasst oder doch eher gemeinsam mit Dir Strategien erarbeiten, wie Du mit einem erneuten Anfall umgehen könntest?"

Der Tränkemeister starrte grimmig vor sich hin. Natürlich hatte er sich nicht damit auseinandergesetzt. Er lehnte es noch immer ab. Hermine tat ja gerade so, als ob er in bestimmten Momenten geistig umnachtet und unzurechnungsfähig wäre! Das ging ihm hier zu weit!

"Möchtest Du Dich von mir trennen, wenn ich diese Therapie nicht in Angriff nehme?", fragte er kühl und musterte sie nun genau.
Hermine schlug die Hände über dem Kopf zusammen und seufzte.
"Severus, ich möchte mich doch nicht von Dir trennen!", rief sie verzweifelt aus. "Aber Du kannst Dir sicher sein, dass eine gewisse Distanz weiter bestehen wird, wenn Du Dich nicht endlich mit Deinen Problemen auseinandersetzt!"

"Schließt die von Dir angesprochene Distanz auch Küsse und Umarmungen mit ein? Oder möchtest Du mich nur demütigen, in dem Du Dich mir sexuell verweigerst?" Seine Augen durchbohrten sie nun geradezu.

"Mach es uns doch bitte nicht so schwer!", sagte sie leise und rieb sich ihre müden Augen. "Ich will Dich nicht demütigen, Severus. Komm mal her!"

Nur widerstrebend erhob er sich und setzte sich dann steif neben Hermine auf die Couch. Für ihn war es eine Demütigung!
"Könntest Du mich vielleicht in den Arm nehmen?", bat Hermine, "ich könnte in der Tat ein wenig Trost vertragen."

Misstrauisch sah er sie an. Was wollte sie denn nun? Nähe oder Distanz? Doch wenn sie ihn schon bat, sie zu umarmen, dann war wohl noch nicht alles verloren!

"Darf ich meine Robe ablegen?", schnarrte er höflich. "Es scheint mir bei Dir ziemlich warm zu sein...oder besser gesagt in Deiner Nähe."

Als Hermine nickte, unterdrückte er ein Schmunzeln und zelebrierte das Ablegen des Kleidungsstücks geradezu, indem er jeden Knopf einzeln, mit einer ausgesprochenen Sorgfalt bedachte. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen. Mit Genugtuung sah er zu, wie Hermines Blick auf seinen Fingern ruhte und hatte daher auch überhaupt keine Eile, diesen schwarzen Stoff eher als nötig, von seinem Körper zu streifen. Er wollte es genießen.

"Bist Du nun endlich fertig, Severus?", erkundigte Hermine sich genervt, da sie sehr wohl bemerkte, dass er sie mit seinem Getue aus dem Konzept bringen wollte.
"Durchaus", hauchte er und warf die Robe mit einer geschmeidigen Bewegung über die Lehne des Sessels. "Darf ich mir noch die Ärmel hochkrempeln und zwei Knöpfe des Hemdes öffnen, öder stört Dich das bisschen nackte Haut, Hermine?"

Hermine stöhnte innerlich auf. Er gab aber auch keine Ruhe! "Ich denke ich kann damit leben", grummelte sie. "Und beeile Dich jetzt bitte, sonst gehe ich doch lieber ins Bett!"

Im Stillen dachte Snape: `Wenn ich mitkommen darf, lasse ich mir doch gerne noch ein wenig Zeit´, laut sagte er aber: "Ich wäre dann soweit, um Dich in meine Arme zu schließen."

Er legte sich auf die Couch und sah Hermine mit seinen schwarzen, betörenden Augen erwartungsvoll an. Diese schüttelte nur den Kopf, zog sich ihren Pullover aus und wollte sich gerade zu ihm legen, als er sich wieder hinsetzte und ernst sagte:

"Wenn Du Dich nur mit leicht bekleideten Oberkörper zu mir legst, muss ich darauf bestehen, mir auch mein Hemd auszuziehen zu dürfen!"
"Was? Also Severus, jetzt spinnst Du aber! Wie lange soll das denn hier noch dauern? Wenn Du glaubst, dass wir so lange weitermachen, bis wir nackt sind, dann täuscht Du Dich! Ich wollte eigentlich nur in den Arm genommen werden. Weiter nichts."

"Ich muss darauf bestehen", hauchte er mit samtiger Stimme und kam mit seinem Mund Hermines Gesicht schon gefährlich nahe.
"Dann ziehe Dir verdammt noch mal das Hemd aus!", zischte die Gryffindor, "aber die Hose bleibt an!"
"Selbstverständlich! Wenn Du es wünscht", hauchte er wiederum und streifte nicht nur das Hemd vom Körper, sondern rein zufällig auch Hermines Haare mit seinen Lippen, bevor er nun endlich seine Arme um sie schlang und sie an sich zog.

Seufzend legte Hermine ihren Kopf auf seine nackte Brust und schloss die Augen. Es war schön bei ihm zu liegen. Sehr schön! Sein Geruch, sein regelmäßiger Herzschlag, seine Hände, die gefühlvoll durch ihre Haare glitten, seine Wärme. Alle Sorgen schienen plötzlich in weite Ferne gerückt. Sofort spürte sie wieder die Geborgenheit, die Severus ausstrahlte, fühlte sich für den heutigen Tag entschädigt und schöpfte Zuversicht, es die nächsten Tage mit ihren neuen Kollegen noch einmal probieren zu wollen.

Eine Weile lagen sie schweigend, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend, umschlungen da, bis Snape die Sprache erneut auf die Probleme an der Universität lenkte.

"Bist Du nun in eine andere Studiengruppe eingeteilt worden?", fragte er in die Stille hinein.
"Ja, bin ich", antwortete Hermine frustriert. "Aber die sind alle purer Horror. Zwei Wochen werde ich zur Probe dort mitlernen dürfen, doch ich bin mir nicht sicher, dass ich es schaffen werde."

"Doch Du wirst das schaffen, Hermine", sagte er sanft. "Du hast schon so vieles geschafft, wo andere gescheitert wären."
"Aber das ist dort anders, Severus", ereiferte sie sich. "Ich musste mir den ganzen Tag Beleidigungen anhören oder ich wurde gänzlich geschnitten. Und..."

"Und was?", hakte Snape nach, denn er hatte das Gefühl, dass es da etwas gab, was sie ihm nicht sagen wollte. Doch Hermine schwieg nun, was ihn dann doch stutzig machte und nochmals nachfragen ließ.
"Was haben sie gesagt? Nun komm schon, mach nicht so ein Geheimnis daraus!"

"Also schön: Sie haben mich damit aufgezogen, dass ich meine guten Noten nur dem Umstand zu verdanken habe, dass ich mit Dir zusammen bin", spie Hermine verärgert aus. "Ich habe mich in deren Augen nach oben geschlafen. Und nebenbei haben sie mir noch unzählige andere Affären mit Professoren angehängt. Doch damit nicht genug. Man vermutet bei mir einen ausgesprochenen Vaterkomplex. Ich treibe es mit alten Männern, ich bin pervers, ich passe nicht ins Gefüge.

Selbst der Direktor legte mir freundlicherweise nahe, mich lieber um meinen Sohn zu kümmern und das Studium aufzuschieben, da ich ja schon in den ersten Monaten des Studienjahres nichts als Ärger gemacht habe. Verstehst Du Severus, ich fühle mich dort nicht wohl! Zum Glück war Remus heute mit, denn kaum waren wir da, liefen uns auch schon die Idioten Todd und Wilson über den Weg und haben sogar Remus bedroht. Ich kann dort nicht mehr hin."

Snape holte tief Luft. Das hatte sie alles ihm zu verdanken! Am Problem beladenden Beginn des Studiums war er Schuld, genau wie an der jetzigen Situation. Er schluckte und fühlte sich plötzlich ziemlich mies.
Man unterstellte ihr, dass sie es mit alten Männern trieb? Sie sei pervers? Wut wallte in ihm hoch. Was dachten sich diese widerwärtigen Studenten nur, Hermine so etwas zu unterstellen!

Hermine spürte, wie Severus sich verkrampfte. Er musste sich von den Worten getroffen fühlen, und da er nun nichts mehr sagte, ahnte sie, dass er sich gerade mit heftigen Schuldgefühlen herum plagte. Zärtlich strich sie ihm über die Brust. Sie wusste, dass ihn das immer beruhigte.

Nun war Snape es, der des Trostes bedurfte. Er presste sich an Hermine, hob ihr Kinn an und senkte seine Lippen auf ihren Mund. Sie ließ es zu. Erstens, weil sie selbst das Bedürfnis hatte, ihn zu küssen und zweitens, weil sie an der Art, wie er küsste, sofort erkannte, wie es in ihm aussah.

Da war nichts von wilder Gier und dem Drang nach stürmischer Triebbefriedigung zu spüren. Seine Sanftheit, mit der er ihrer Zunge und ihren Lippen begegnete, deutete eher daraufhin, dass er verzweifelt und traurig war. Er war auch sonst zärtlich und rücksichtsvoll, aber diese Art und Weise, wie er ihr nun nahe kam, zeugte von seinem Seelenzustand. Da kannte sie ihn zu gut...und wurde sich wieder bewusst, wie viel ihr an ihm lag. Wie sehr sie ihn liebte...und brauchte. Wie sehr sie einander brauchten und wie gut sie doch zusammen passten. Wenn da nicht immer diese nervigen Streitereien wären, mit denen sie sich selbst das Leben schwer machten!

Als Hermine schon fast eingeschlafen war, erkundigte er sich: "Ich hoffe, dass Du morgen trotzdem zur Universität gehst?"
"Ich werde es versuchen", murmelte Hermine. "Oh, da fällt mir ein, dass ich vergessen habe, Mrs. Brown zu benachrichtigen, könntest Du vielleicht...?"
"Schon gut, bringe Marvin morgen früh vorbei! Eine Dauerlösung ist es aber nicht, Hermine!"

Dann herrschte kurz Stille, bis er in ihr Ohr flüsterte: "Ich werde dann wohl besser gehen", während er versuchte, ihr den Träger ihres Hemdes abzustreifen und mit sanften Küssen ihre Schulter bedachte, "oder... gestattest Du mir mehr?"
"Nein, Severus, mehr ist nicht drin!", sagte Hermine bestimmt und stand auf, "aber ich finde es trotzdem sehr schön, dass Du überhaupt gekommen bist. Es hat mit gut getan."

Leicht enttäuscht erhob auch er sich und kleidete sich wieder an. Noch einmal zog er sie zu sich, um sie zu küssen, bevor er wortlos verschwand.


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