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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Rettung in letzter Sekunde

von lemontree

Dumbledore sollte Recht behalten, denn sie kamen wirklich nicht direkt an Severus heran. Zwar landeten sie in den Pyrenäen, doch hatten sie noch einen anstrengenden Fußmarsch vor sich, bis sie ihn endlich erblickten.
Er saß zusammen gesunken am Rande eines Abgrundes und sprang entsetzt auf, als er sie erblickte.

"Severus", rief Hermine schon von weitem verzweifelt, "was soll das?"

Snapes Atem beschleunigte sich. Da war sie. Seine geliebte Hermine! Ihre Stimme raubte ihm fast den Atem, ihr Anblick schnürte ihm die Kehle zu und ihre sorgenvolle Miene führte dazu, dass sich sein Magen krampfhaft zusammen zog.

Er hatte es geahnt, dass sie nach ihm suchen würden. Hatte Albus es also doch geschafft!

Seine Gefühle für Hermine und die Scham, die er empfand, weil er versagt hatte, verbunden mit der Angst vor dem was alles kommen mochte, wenn er bliebe, ließen ihn laut und deutlich: "Bleibt stehen!", rufen und ganz nahe an den Rand des Abgrundes heran treten.

"Severus, mein Junge", mischte sich nun der Schulleiter ein, "komm her und lass uns über alles reden!"
Snape schüttelte den Kopf. "Nein, Albus", antwortete er mit brüchiger Stimme, "da gibt es nichts mehr zu reden. Ich bringe den Menschen die ich liebe nur Unglück. Es wird besser sein, wenn ich gehe."

"Severus, ich liebe Dich!" sagte Hermine leise und kämpfte mit den Tränen, "Du kannst mich jetzt nicht allein lassen! Und Dein Sohn braucht Dich auch. Bedeuten wir Dir gar nichts mehr?"

Nun traten auch dem Tränkemeister die Tränen in die Augen.

"Natürlich bedeutet Ihr mir etwas", hauchte er, "doch gerade deshalb ist es besser, wenn ich einen Schlussstrich unter diese ganze Angelegenheit ziehe. Ich habe Euch nicht verdient! Erinnere Dich bitte Hermine! Wie oft habe ich Dich schon verletzt? Ich möchte das nicht mehr tun müssen. Ich...ich kann es nicht ertragen, dich traurig zu sehen und doch wird es immer wieder passieren. Ich kann nicht mehr."

"Severus", sagte Albus eindringlich, "ja, Du hast einen großen Fehler gemacht, das ist nicht von der Hand zu weisen, aber es ist nicht Recht von Dir, Hermine und den Kleinen nun mit all den Sorgen allein zu lassen. Komm mit zurück nach Hogwarts! Wir finden eine Lösung für Euer Problem. Wir haben bisher immer eine Lösung gefunden."


Snape stand zitternd auf dem kleinen Felsen und war nur durch ein paar Zentimeter von dem Abgrund getrennt, doch weigerte er sich noch immer, auf die beiden zu zugehen. Seine Gedanken kreisten wild in seinem Hirn herum, seine Gefühle fuhren Achterbahn. Er war hoffnungslos verzweifelt. War er sich vorhin noch so sicher gewesen, diesmal das Richtige zu tun, so meldeten sich nun erste Zweifel an.

Er bekam allmählich Panik. Selten war er in seinem Leben in solche, ihn überfordernde Situationen geraten. Doch gerade war wieder so ein Moment, wo er nicht ein noch aus wusste.

"Severus", flehte Hermine erneut, "bitte tue mir das nicht an! Ich will Dich nicht verlieren."

"Hermine, Du hast nun Probleme, die Du ohne mich gar nicht hättest.", versuchte Snape kraftvoll von sich zu geben, scheiterte aber kläglich. Er konnte das Zittern in seiner Stimme nicht unterdrücken, auch nicht, als er fort fuhr: "Du kannst mir nicht erzählen, dass Dich das glücklich macht. Wenn ich nicht mehr bin, stehst Du ganz bestimmt nicht mehr auf der Fahndungsliste der ehemaligen Todesser. Sie wollen eigentlich nur mich zur Rechenschaft ziehen. Es tut mir leid, dass ich die Beziehung auf diese Art öffentlich gemacht habe...und Dich da mit hinein gezogen habe. Glaube mir, Du bist ohne mich besser dran!"

Hermine wurde nun ernsthaft wütend. Ärgerlich zupfte sie mit ihren Händen an ihrem Umhang herum und da Dumbledore ebenfalls gerade mit seinem Umhang beschäftigt war, ließ Snape mit gehetztem Gesichtsausdruck seine Augen von einem zum anderen wandern, zog dann blitzschnell seinen Zauberstab und stieß ein: "EXPELLIARMUS!" aus.

Mit weit aufgerissenen Augen stürzten sowohl Hermine, als auch Albus zu Boden und sahen ungläubig zu ihren Zauberstäben, die sich nun in Snapes Hand befanden.


"Severus, Du gehst zu weit!", ließ sich Albus, nun ebenfalls verärgert vernehmen, während er sich vom Boden aufrappelte und dann der völlig verdutzten Hermine aufhalf, die ihren entsetzten Blick starr auf den Tränkemeister gerichtet hatte.
"Ich gehe nur auf Nummer sicher", sagte Snape. "Ich werde mich nicht lähmen oder fesseln und dann abtransportieren lassen."
Dann warf er die beiden erbeuteten Zauberstäbe über seine Schulter in die Tiefe. "Nur zur Sicherheit", fügte Snape hinzu und hatte nun ein irres Grinsen auf den Lippen, "gewiss werde ich schneller unten sein, als die Zauberstäbe wieder oben."


"Severus, ich flehe Dich an, tue es nicht! Gib uns eine Chance!", bettelte Hermine und trat ein paar Schritte auf ihn zu. "Schatz, wir bekommen das wieder hin, Du musst nur daran glauben! Denke an Marvin! Soll er ohne Vater aufwachsen?"

"Er wird mich hassen, wenn er die Welt erst verstehen kann!", zischte Snape, "ich bin es gar nicht wert ein Vater zu sein. Ich habe Dir selbst gesagt, dass mich sein Geschrei nervt."
"Aber Du hast Dir auch Mühe gegeben...und es hat doch gut geklappt die letzten Wochen", wandte Hermine ein. "Wenn es Dir zu viel geworden ist, bist Du eben ins Labor gegangen. Warum sollten wir es nicht weiterhin so handhaben?"

"Ach, und was hältst Du von einem Mann, der seiner Frau eifersüchtig hinterher spioniert, Hermine?", spie Snape verächtlich aus, "der voller Misstrauen steckt und an jeder Ecke Nebenbuhler vermutet? Der seine kleine Familie in Gefahr bringt, weil er es nicht ertragen kann, dass sie sich in Gesellschaft auf einer Party vergnügt? Solch einen Mann möchtest Du ernsthaft behalten? Solch einen Mann glaubst Du zu lieben? Sag es mir Hermine! Los sag es!", schrie er nun aufgebracht.

"Ja! Ja und nochmals ja" schrie Hermine nun lautstark zurück, "genau solch einen Mann möchte ich behalten, denn ich weiß zufällig, dass er auch ganz anders sein kann! Kapier es endlich, dass ich Dich so liebe, wie Du bist! Du bist mir nun mal enorm wichtig und ich möchte und kann ohne Dich nicht leben, obwohl Du für Deine absolut dämlichen Aktionen einen gewaltigen Tritt in den Arsch verdient hast!"


Es herrschte nach dem beiderseitigen Ausbruch eine gespenstige Stille. Keiner sagte etwas. Jeder starrte nur jeden an. Man vernahm nur den Wind, der um die Ecken der Felsen pfiff, ein paar ächzende Bäume und das Zwitschern von Vögeln, die sich hoch in die Lüfte erhoben und das Schauspiel der Menschen scheinbar belustigt kommentierten.

"Du liebst mich noch immer?", flüsterte Snape nach einer Weile ungläubig. "Nach alldem, was ich angestellt habe?"

Hermine nickte müde, sah ihn bittend an und reichte ihm die Hand. Snape zögerte kurz, trippelte eine Weile nervös auf der Stelle herum und wollte gerade nach der dargebotenen Hand greifen, als er den Halt verlor, mit den Armen in der Luft herum ruderte und dann rücklings in die Tiefe stürzte.

Die Stille wurde zerschnitten von Snapes: "Aaaahhhhhhhh" und Hermines entsetztes, lang gezogenes: "Neeeiiiinnnnnn!", welches auf schaurige Art und Weise um ein Vielfaches von den Felswänden zurückgeworfen wurde.


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Der Schrei von Hermine hallte noch immer von den Felswänden zurück, als Dumbledore sich geistesgegenwärtig auf den Zauberstab von Snape stürzte, der am Rande des Abgrundes liegen geblieben war und seinen Schwebefluch mehr herausschrie, als aufsagte.

Der Schulleiter wagte kaum über den Rand der Felsen in die Tiefe zu gucken, denn er wusste nicht, ob er schnell genug gewesen war.
Nachdem er Hermine, die zitternd auf dem Boden kniete, einen Blick zugeworfen hatte, wagte er es. Zentimeter für Zentimeter robbte er, auf dem Bauch liegend, an den Rand heran und lugte dann vorsichtig hinunter.
Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust, doch als er sah, dass Severus ein bis zwei Meter über dem Boden schwebte, traten dem Direktor Tränen der Erleichterung in die Augen.
Er richtete sich stöhnend auf und blickte sich zu Hermine um, die haltlos vor sich hinwimmernd auf dem steinigen Untergrund kauerte.

"Hermine, er ist nicht aufgeprallt. Komm her! Ich werde ihn hoch schweben lassen", rief Albus ihr aufmunternd zu.

Hermine bekam jedoch gar nicht mit, was Albus von ihr wollte und blickte ihn nur abwesend und verheult an. Sie sah zwar, dass der Schulleiter Bewegungen mit Severus Zauberstab vollführte, doch glaubte sie daran, dass dieser nun jeden Moment die Überreste von ihrem Mann zu Tage befördern würde und hielt sich deshalb vorsorglich die Augen zu. Sie wollte Severus so in Erinnerung behalten, wie er gewesen war und nicht zerfetzt und zerstückelt.

Sie wandte sich gerade von Grauen gepackt um, wissend das sie diesen Anblick nicht ertragen konnte, als Dumbledore es geschafft hatte, den Tränkemeister über die Kante, von der dieser gestürzt war, schweben zu lassen. An einem Baum, mehrere Meter vom Abgrund entfernt, ließ er ihn vorsichtig nieder und beugte sich gleich besorgt über ihn.
Der Meister aller Tränke, von Natur aus sowieso schon blasser als blass, war nun weiß wie eine Kalkwand und stand offenbar unter Schock. Zumindest brachte er kein Sterbenswörtchen über die Lippen und starrte nur mit leerem Blick geradeaus.

"Severus! Hörst Du mich?", Albus rüttelte ihn sanft und lehnte ihn in eine sitzende Position an den Baum. "Mein Junge, Du bist nicht tot! Zum Glück hast Du Deinen Zauberstab nicht mitgenommen und Dir einen Ort zum Springen ausgesucht, der hoch genug war. Hörst Du, Du bist in Sicherheit!"

Die Worte erreichten Severus wie durch einen Nebel. Er sah seinen Direktor, also musste er doch noch unter den Lebenden weilen! Denn dieser sprach sogar zu ihm!
Nur mit Mühe seine Gedanken ordnen könnend, nickte er, als ihm noch jemand anderes einfiel.
Hermine! Vorhin war Hermine noch da gewesen. Allmählich kam Snape zu sich und sah sich hastig um.

Dumbledore war es allerdings, der sie zuerst erspähte. Sie lehnte inzwischen an einer Felswand und hatte noch immer die Hände auf die Augen gepresst.

"Hermine nun komm schon her!", rief der Schulleiter, "es ist noch mal gut gegangen. Severus lebt!"

Langsam drehte sich Hermine um. Albus würde doch wohl keinen Scherz machen?

Als sie Severus dort allerdings sitzen sah, kannte sie kein Halten mehr, rannte los, schubste Albus dabei noch aus dem Weg und ließ sich rittlings auf Severus nieder, um die Arme, so fest sie nur konnte, um seinen Hals zu schlingen und an seiner Brust in ein hemmungsloses, befreiendes Weinen zu verfallen.

Snape war gerührt. Er war zwar überglücklich, dass Hermine bei ihm war und offenbar noch immer zu ihm hielt, empfand aber auch ein tiefes Gefühl der Scham. Die Situation war ihm unendlich peinlich und er fürchtete, dass Hermine sich nur im ersten Überschwang ihrer Gefühle so sehr an ihn klammerte. Sie musste, trotzdem sie nun an seinem Hals hing, furchtbar wütend und enttäuscht sein!

Er vergrub seufzend sein Gesicht in ihrem Haar und atmete tief ihren Geruch ein. Oh, Gott, er hatte diese wunderbare Frau überhaupt nicht verdient!
Sacht strich er ihr über den Rücken, zärtlich fuhr er mit seinen Fingern durch ihr Haar und flüsterte dabei in ihr Ohr: "Es tut mir leid, Hermine. Ich wusste keinen anderen Ausweg mehr. Ich habe alles kaputt gemacht..."

Sie hob den Kopf, wischte sich ihre Tränen ab und sah ihn ernst an. "Severus, mach so etwas Dummes nie wieder! Versprich mir das bitte!"
Er versuchte ein Lächeln, was gründlich misslang, nahm dann ihr Gesicht in seine Hände und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

"Meinst Du, Du kannst mir noch einmal verzeihen, Hermine?", flüsterte er und musterte sie schuldbewusst. Er hatte große Angst davor, dass sie nein sagen könnte und hielt daher den Atem an.
"Du hast großes Glück, dass ich Dich so sehr liebe, Severus und denke Du kannst Dich glücklich schätzen, so eine tolerante Frau wie mich zu haben."
"Und ob ich das tue!", sagte er leise und presste seine Lippen nun verlangend auf ihre. Hermine wusste zwar, dass sie eigentlich nicht gleich wieder nachgeben sollte, konnte aber angesichts seiner Zärtlichkeit nicht widerstehen.


Dumbledore stand etwas abseits und beobachtete diesen überschwenglichen Zärtlichkeitsaustausch mit gemischten Gefühlen. Er freute sich zwar für die Beiden, hatte aber das untrügliche Gefühl, dass Hermine gerade mal wieder dabei war, Severus erneut kommentarlos zu verzeihen. Damit wäre das Problem zwischen den Beiden nicht gelöst, sondern nur vertagt; bis zum nächsten Aussetzer von Severus, nur weil Hermine jemand anderem die Hand reichte, oder was der Tränkemeister sonst noch so benötigte, um eifersüchtig zu werden.

Nein! Damit musste Schluss sein! Ein für alle Mal! Severus würde eine Therapie machen müssen und Albus schwebte auch schon ein gewisser Therapeut vor. Ein Muggel zwar, aber durchaus Meister seines Faches. Zunächst aber sollte Hermine auch verstehen, dass dies nötig sein würde! Darüber machte sich Dumbledore aber weit aus weniger Sorgen. Erheblich schwieriger würde es sein, Severus dazu zu bewegen. Der würde sich mit Händen und Füßen sträuben!

Eine Weile ließ der Schulleiter die Beiden noch gewähren, wanderte währenddessen mit abgewandtem Blick mal hier mal dorthin, holte die Zauberstäbe herauf, dann reichte es ihm aber und er räusperte sich geräuschvoll.
"So Ihr Beiden, wenn ihr Euch dann wieder einigermaßen gefasst habt, sollten wir nach Hogwarts zurückkehren!"

Hermine und Severus konnten sich nur schwer von einander lösen, erhoben sich schweren Herzens und reichten Dumbledore die Hand.
Zunächst ging es wieder nach Hogsmeade und von dort aus über den Kamin direkt in das Büro des Schulleiters.

Im Büro angekommen wurden sie schon aufgeregt von Professor McGonagall, Remus, Harry, Ron und Molly, die Marvin auf dem Arm hielt, erwartet.

"Ach, ist das Empfangskomitee komplett angetreten?", brummte Snape gleich vor sich hin, als er der wartenden Menge gewahr wurde.
"Du solltest ganz still sein, Severus!", fauchte Molly sofort los, "Hermine solchen Ärger zu verursachen. Schäm Dich!"

"Also wirklich, Severus!", mischte sich Minerva mit ein, "manchmal zweifle ich wirklich an Ihrem Verstand."

Snape wollte schon einen giftigen Kommentar von sich geben, schluckte ihn aber hinunter, als er Hermines Hand in seiner spürte. Wahrscheinlich war er jetzt wirklich nicht in der Position große Reden zu schwingen, denn ihm dämmerte, dass noch einiges auf ihn zukommen würde.


Hermine nahm ihren Sohn an sich, ignorierte Mollys abfällige Worte bezüglich Severus und flüsterte in Marvins Haare hinein: "Ich habe Dir Deinen Papa wieder mitgebracht!"
Minerva übergab Albus inzwischen alle eingegangen Briefe, die in seiner Abwesenheit eingeflogen waren und überließ ihm dann wieder seinen Schreibtisch. Müde ließ Albus sich auf seinem Stuhl nieder und schickte alle, bis auf Hermine und Severus hinaus. Da Molly anderen Verpflichtungen nachkommen musste, bot sich Remus an, Marvin so lange mit in seine Räume zu nehmen. Hermine nickte ihm dankbar zu.

Snape musste sich noch einige böse Blicke gefallen lassen und hörte von Harry, der gerade mit Ron durch die Tür schritt noch: "Hoffentlich bekommt er jetzt seinen verdienten Anschiss!", bevor sich Stille über das Büro legte.


Angespannt stand Snape im Raum, hatte seine unergründliche Miene aufgesetzt und fixierte den Schulleiter. Was würde jetzt wohl noch kommen? Die geforderte Standpauke von Potter?

"Setzt Euch bitte, wir haben noch einiges zu besprechen!", forderte Dumbledore und schob seine Brille zurecht.
Steif nahm Snape neben Hermine Platz und ahnte nichts Gutes.

"So Severus, da wären wir also wieder", begann Albus. "Ich bin wirklich froh, dass die Sache einen glücklichen Ausgang gefunden hat. Dass Du jede Menge Probleme heraufbeschworen hast, kannst Du Dir ja denken. Hast Du den aktuellen Tagespropheten gelesen?"

"Ja, habe ich", gab Snape kleinlaut zu.

"Gut, dann bist Du im Bilde", sagte Albus seufzend. "Severus, ich hatte schon Besuch vom Ministerium. Man wollte Dich zur Vernehmung mitnehmen. Ich habe mich erneut für Dich verbürgt und hoffe, dass Du Dich nun zusammen reißt!"

Snape erwiderte nichts und starrte schweigend vor sich hin. Zur Vernehmung! Askaban! Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber er war innerlich sehr aufgewühlt. Wenn Hermine und sein Sohn nicht wären, hätte er sich nicht retten lassen!

"Severus", fuhr der Schulleiter fort, "die beiden jungen Männer werden überleben, einer von ihnen wurde jedoch sehr schwer verletzt. Er wird noch geraume Zeit im St. Mungos bleiben müssen und ob er je an die Universität zurückkehren kann, weiß man noch nicht."

Als der Tränkemeister sich noch immer nicht rührte, wurde Dumbledore lauter:

"Verdammt, Severus, wie konnte so etwas passieren? Was hast Du Dir nur dabei gedacht? Deine Eifersucht hat uns alle in einen Strudel herein gezogen, aus dem wir so schnell nicht wieder herauskommen. Du wirst auf jeden Fall vor Gericht erscheinen müssen und wenn ich diesen Schrieb hier", Albus wedelte mit einem Blatt Pergament wütend in der Luft herum, "der während meiner Abwesenheit eingetroffen ist, betrachte, dann müsste ich Dich ohne Wenn und Aber entlassen."

Nun hob Snape den Kopf und sah seinen Direktor herausfordernd an: "Und, darf ich mich nun als entlassen betrachten?", schnarrte er.
Hermine legte Severus gleich die Hand auf den Arm und sah ihn bittend an, während Dumbldore die Luft scharf einzog und sagte: "Nein, Du bist nicht entlassen, aber bis auf Weiteres beurlaubt." Etwas leiser und bedauernd fügte Albus hinzu: "Ich habe keine andere Wahl, Severus. Bis die Sache mit Deiner Verhandlung nicht geklärt ist, wirst Du nicht weiter unterrichten können."


Nun sprang der Tränkemeister auf und rannte aufgebracht im Büro hin und her. Beurlaubt! Das kam seiner Meinung nach, einer Entlassung gleich. Was sollte er denn jetzt tun? Wohin sollte er überhaupt?

"Albus", fragte Hermine entsetzt, "darf Severus hier bleiben, in seinen Räumen, oder...?"
"Natürlich, Hermine!", erwiderte Albus, "solange ich an dieser Schule hier etwas zu sagen habe, bleibt Severus in seinen Räumen. Auch sein Labor bleibt ihm erhalten. Er kann sich nun mehr seiner Forschung widmen...und sich über einiges in seinem Leben klar werden."

Abrupt hielt Snape in seiner Wanderung inne und blitzte Albus verärgert an.
"Ãœber was sollte ich mir denn klar werden, Albus?", zischte er angriffslustig. "Denkst Du da an etwas Bestimmtes?"
"Ja, Severus, ich denke an etwas Bestimmtes. Zum Beispiel geht es zwischen Euch beiden nicht so weiter, wie bisher. Du wirst eine Therapie bei einem Psychologen machen und..."

"Vergiss es, Albus", schrie Snape, "nie im Leben werde ich zu einem Muggelarzt gehen und erst recht nicht zu einem Psychologen!"
"Doch, das wirst Du tun, Severus!", sagte Dumbledore zwar ruhig, aber man merkte durchaus, dass er sich Mühe geben musste, um dies auch zu bleiben.

Snape ignorierte den Schulleiter und wandte sich an Hermine.

"Kehrst Du heute noch nach Schottlang zurück, Hermine?"
"Nein", sagte sie und sah unsicher zu Albus, der sie nicht aus den Augen ließ, so als wollte er ihr etwas mitteilen.
"Dann komm, wir sollte jetzt gehen!", sagte Snape bestimmt und ergriff Hermines Hand.
"Wohin, Severus?", fragte Hermine verwirrt.

"Wohin? In meine Räume, die mir trotz Entlassung geblieben sind", stieß Snape aus und ließ einen seiner bösen Blicke über den Direktor streifen. "Irgendwo musst Du ja wohl übernachten, wenn Du nicht in Deine Wohnung zurückkehrst!"


Und wieder sah Hermine Dumbledore in die Augen und glaubte nun zu verstehen, was er von ihr wollte. Sie drehte sich zu Severus um und sagte ebenfalls bestimmt: "Severus, ich werde in meiner Wohnung übernachten, denn..."

"Was soll der Quatsch?", fiel Snape ihr ins Wort, "erst sagst Du, Du kehrst nicht nach Schottland zurück, dann biete ich Dir an, mit zu mir zu kommen und nun willst Du doch in Deine Wohnung. Was soll ich davon halten? Wenn Du meine Nähe nicht erträgst, dann sage mir das gefälligst offen!"

"Offen!", sagte Hermine und sprang nun ebenfalls auf, "ausgerechnet Du sprichst von offen! Wie oft habe ich Dir denn angeboten mit mir über Deine Gefühle und Sorgen zu sprechen? Wer hat sich denn hier immer herausgeredet?"
"Schläfst Du nun heute bei mir, oder nicht?", erkundigte sich Snape gereizt.
"Nein, ich werde in meiner Wohnung übernachten.", beharrte Hermine und verschränkte die Arme vor der Brust."
"Schön, wie Du meinst!", giftete Snape, "es ist schließlich Dein gutes Recht in Deinen eigenen vier Wänden zu schlafen, wofür ich im übrigen die Miete bezahle."

Nun reichte es dem Schulleiter mit diesen beiden Streithähnen und er donnerte ein: "Ruhe!", in sein Büro hinein.

Augenblicklich unterbrachen Hermine und Severus ihr Rededuell und wandten sich dem Schulleiter zu.

"Ich habe Euer verdammtes Theater so sehr satt! Mir reicht es! Hermine, Du kannst jetzt gehen, kümmere Dich um Marvin! Ich werde Severus selbst auf den neuesten Stand bringen."


Im Hinausgehen hauchte Hermine Severus eilig einen Kuss auf die Wange, worüber Snape verblüfft war und Albus fragend ansah. Was gab es denn sonst noch für Vorkommnisse, von denen er noch nichts wusste?

"Setz Dich!", sagte Dumbledore knapp und wies auf einen der Sessel. "Möchtest Du einen Tee?"
"Nein, danke, Albus", sagte Snape höflich und merkte, wie seine Anspannung wuchs. Was kam denn nun noch?
Nachdem Albus seine Teetasse endlich in der Hand hielt und genüsslich einen Schluck des heißen Gebräus geschlürft hatte, sagte er: "Deine Miete mein Guter, die Du für Hermines Wohnung auf dem Universitätsgelände bezahlt hast, kannst Du nun getrost wieder Deinem Konto zuführen."

"Weshalb? Ich versteh nicht ganz", antwortete Snape überrascht.
"Ganz einfach, Hermine wohnt dort nicht mehr. Aus gegebenem Anlass hielt ich es für sicherer, ihr eine der kleinen Gästewohnungen im Gryffindortrakt zur Verfügung zu stellen."

"Wie bitte?", fragte Snape irritiert, aber Albus redete schon weiter: "Nachdem Du sie verantwortungslos allein dort zurückgelassen hattest, eilte sie in ihre Wohnung, fühlte sich dort jedoch intuitiv nicht mehr sicher. Also kehrte sie mitten in der Nacht bei Dir ein. Doch Du warst ja nicht da! Morgens um drei Uhr hat sie mich dann geweckt, voller Sorge um Dich. Sie hat mir alles berichtet.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück saß sie gerade wieder bei mir, als Harry kam. Er hatte den Tagespropheten gelesen, sich daraufhin Sorgen gemacht und wollte bei ihr nach dem rechten sehen. Doch weißt Du was, Severus? Merlin sei Dank, schlief Hermine in jener Nacht nicht in ihrer Wohnung. Harry berichtete von eingeschlagenen Scheiben, einem Schriftzug, der unsere Hermine als Verräterin brandmarkte und einem Riesenauflauf an Schaulustigen vor ihrem Haus."



Snape war immer kleiner in seinem Sessel geworden. Das hatte er nun ganz bestimmt nicht gewollt! Hermine wohnte also ab sofort im Schloss!
Eine kleine Stimme teilte ihm sogleich mit, dass dies doch ideal wäre und er musste innerlich schmunzeln. Doch Ernüchterung trat sofort ein, als eine andere Stimme in ihm auf sich aufmerksam machte: Was war mit ihrem Studium? Würde sie wegen ihm Schwierigkeiten bekommen? Und was war mit den Drohungen der Slytherins und Malfoy?

Zerknirscht erhob sich Snape aus dem Sessel und verabschiedete sich gedankenverloren. Als er schon an der Tür war, hörte er noch: "Und denke über die Therapie nach, Severus!", doch er antwortete nicht, sondern schlich bedrückt in seine Räume.

Albus aber fühlte sich an diesem Tage so alt, wie er tatsächlich war. Für einen Mann in seinem Alter war das, was heute geschehen war und die nächsten Tage noch über ihn hereinbrechen würde eine enorme Belastung, die er sich aber nicht anmerken lassen würde.
Auch er hatte schließlich seinen Stolz!


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