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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Wieder in Hogwarts

von lemontree

Um halb zwölf hielt ihn nichts mehr im Schloss. Er marschierte frohen Mutes und doch bangen Herzens den Weg nach Hogsmeade hinunter.
Nervös stand er am Apparierpunkt und erwartete sehnsüchtig seinen Besuch.
Dann vernahm er ein Plopp und vor ihm stand Hermine, hatte Marvin auf dem Arm und strahlte ihn an.
"Hermine!", rief er freudig aus und sein Herz schlug wild in seiner Brust. Sie war gekommen!
"Severus, ich konnte es kaum erwarten dich wieder zusehen", hauchte Hermine und wusste nun nicht, ob sie ihn in der Öffentlichkeit küssen durfte oder nicht. So strich sie ihm nur über den Arm und er raunte leise: "Wir holen die Begrüßung nachher nach, in Ordnung?"

Sie nickte und folgte ihm langsam.
"Hast du dich wegen unserem Auftreten in der Öffentlichkeit überhaupt schon mit Dumbledore auseinander gesetzt?", fragte sie neugierig.
"Ich habe ihn daraufhin angesprochen, ja, aber er meinte, dass er das mit uns beiden besprechen müsste. Bleibst du über Nacht?"
"Wenn du mich über Nacht hier haben möchtest", sagte sie schmunzelnd "dann kann ich es einrichten, Severus."

Er blieb kurz stehen und sah ihr in die Augen. "Und ob ich es möchte, meine Liebe." Seine Stimme klang heiser und sein Blick war einfach nur betörend! Hermine seufzte.
Dann langte er mit den Worten: "Alles musst du ja nun nicht schleppen!" nach ihrer Tasche und setzte seinen Weg fort.
Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, dann räusperte sich Snape: "Ich habe so gehofft, dass du kommen würdest."
Hermine runzelte die Stirn. "Hast du ernsthaft daran gezweifelt, Severus?"

"Ich habe dich dort an deiner Uni schließlich überfallen. Und das, nachdem ich mich fast ein halbes Jahr lang nicht bei dir habe sehen lassen. Außerdem sagtest du selbst, dass du Zeit benötigen würdest." Als er ihr verständnisloses Gesicht wahrnahm, fügte er noch hinzu: "Sicher, du hast auch gesagt, dass du unsterblich in mich verliebt wärest, aber...aber ich war mir im Nachhinein nicht mehr so sicher, dass es nicht der neuen Wohnsituation zuzuschreiben war und meiner Sorge um euch, die dich so etwas sagen ließ."

"Severus! Ich höre wohl nicht richtig!", rief Hermine entsetzt aus. "Ich war mir völlig darüber im Klaren, was ich zu dir sagte. Ich habe es ja schließlich nicht sofort nach deinem überraschenden Auftauchen erwähnt, sondern viele Stunden später, in denen ich Zeit zum Nachdenken gehabt hatte."
"Dann ist ja gut", seufzte er erleichtert "ich wollte es nur noch einmal angesprochen haben."
"Und wie steht es mit dir?", hakte sie nun ihrerseits nach, "fühlst du dich noch immer der Vaterrolle gewachsen und möchtest Verantwortung übernehmen? Kannst du damit leben, dass deine Frau zwanzig Jahre jünger ist als du, noch keine anderen Beziehungen geführt und ihr Studium noch vor sich hat?"

Snape schluckte. Toll, noch nicht einmal zehn Minuten waren sie nun unterwegs und schon hatten sie wieder diese leidliche Diskussion am Hals!
Er blieb wiederum stehen und sah sie an. "Ja, Hermine ich möchte es wirklich probieren. Mit all diesen Faktoren, die du eben erwähnt hast. Nicht nur weil ich Verantwortung zu tragen habe, die ich auch tragen werde, sondern weil ich es möchte, weil...wie ich schon sagte, ich dich über alles liebe. Und unseren Sohn natürlich auch!"
"Probieren?", entfuhr es Hermine leise, sah, wie sich sein Gesicht verfinsterte und beschloss daher, vorerst einen Gang zurück zuschalten. "Schön Severus, ich wollte das auch nur noch schnell geklärt wissen. Komm lass uns weitergehen!"


Wiederum herrschte Schweigen zwischen ihnen, bis Snape einen Blick auf Marvin warf, der ihn mit großen Augen anblickte.
"Na, mein Sohn, ich möchte doch hoffen, dass du heute nicht wieder bis Mitternacht aufbleiben möchtest. Deine Mutter hat nämlich für heute einen Privatlehrer engagiert und muss noch fleißig lernen."
Hermine lachte. "Lass mich raten! Nach erfolgter Wissensvermittlung möchte sich der Herr Privatlehrer auch noch angemessen bezahlen lassen?"
Schwarze Augen durchbohrten sie, als er samtig hauchte: "Meine Erträge diesbezüglich sind bislang gleich null, so dass ich darauf bestehen muss."
Hermine wurde es schon wieder etwas wärmer zu Mute. Verdammt, seine Stimme und sein Blick konnten sie aber auch von jetzt auf gleich zum Schmelzen bringen und seinem zufriedenen Gesichtsausdruck zu Folge, hatte er dass auch sofort wieder mitbekommen!

Noch immer von seinem Körper und seinen Verführungskünsten vor sich hinschwärmend, fragte Hermine: "Sag mal, Severus, warum hast du eigentlich nicht versucht herauszubekommen, wo ich studiere? Ich weiß, du sagtest, gerade weil du mich so sehr geliebt, hast du mich ziehen lassen. Ich meine nur, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, dann hätte ich bestimmt nach mir gesucht. Während ich nicht wusste, was du für mich empfindest, so wusstest du doch, dass ich dich liebe und..."

Snape fuhr herum. "So, wusste ich dass du mich liebst?", zischte er leise. "Nachdem ich dich abserviert hatte, wie du es nanntest, gabst du mir zu verstehen, dass ich dich anwidere und du mich hassen würdest!"
Nun schluckte Hermine. Er hatte das wirklich für bare Münze genommen? Er ahnte nicht, dass es nur ihrer damaligen Wut auf ihm zu zuschreiben gewesen war?
Gedanken an vorgestern tauchten auf. Hatte er nicht irgendetwas von einem Zusammenbruch gesagt? Deswegen?

"Bitte lass uns nicht weiter streiten, Severus!", sagte Hermine versöhnlich, "denn ich habe mich so sehr auf dich gefreut."
"Mir liegt auch nicht so viel an Zankereien mit dir", brummte er, sah sie dabei aber nicht weiter an, sondern Schritt schon eilig die Stufen zum Schloss hoch, um ihr die Tür aufzuhalten.

Hermine hatte gar nicht so richtig mitbekommen, dass sie schon da waren. Einen Moment blieb sie stehen und ließ noch den Anblick des gigantischen Schlosses auf sich wirken, dann trat sie durch die Tür.
Es war schön, wieder hier zu sein, stellte sie fest und es hatte sich nichts verändert.
Snape eilte sofort durch die Eingangshalle und Hermine war bestrebt, seinen schnellen Schritten in Richtung der Kerker zu folgen, als sie plötzlich den erfreuten Ausruf von Remus hörte: "Hermine! Ich fasse es nicht, du bist wieder hier!"
Snape brummte bloß: "Der hat mir gerade noch gefehlt!", blieb jedoch anstandshalber neben ihr stehen.

Remus kam auf sie zu, blickte irritiert zu dem Baby auf ihrem Arm, sah Hermine und Snape abwechselnd an und sagte: "Es ist nicht das, was ich glaube, oder?"
"So, was glaubst du denn?", zischte ihn Snape daraufhin gleich von der Seite an.
"Es ist nicht euer Kind, oder?" Remus sah entsetzt aus.
"Aber, aber werter Kollege Lupin", sagte Snape voller Ernst, "wo denken Sie hin? Hermine hat sich in Hogsmeade gerade dieses Baby ausgeliehen, weil sie unbedingt einmal wissen wollte, wie man sich so als Mutter fühlt. Frauen sind manchmal merkwürdige Wesen, nicht wahr?"

"Ach so", rief Remus erleichtert aus "ich habe für einen Moment wirklich geglaubt, dass ihr...ihr habt mir aber einen gewaltigen Schrecken eingejagt!"
Snape schüttelte den Kopf und brummte: "Ich gehe dann schon mal vor, Hermine. Du weißt ja sicherlich noch, wo sich mein Büro befindet?"

Mit einem letzten Blick auf Hermines überraschtes Gesicht drehte er sich um und eilte davon.
Hermine hatte aber zuvor noch genau gesehen, wie sich seine Mundwinkel spöttisch etwas nach oben verbogen hatten und sah Severus nun schmunzelnd hinterher. Merkwürdige Wesen! Darüber mussten sie sich bei Gelegenheit aber noch einmal unterhalten!

Dann wandte sie sich an Remus.

"Ja, also...Remus, ich hörte, dass du nun endgültig wieder hier bist?"
"Genau, seit diesem Schuljahr unterrichte ich wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich weiß, ich wollte schon viel eher wieder hier sein, aber ich hatte noch anderweitig zu tun."
Dann musterte er Hermine. "Was treibt dich nun aber hierher, Hermine? Und was hat Severus eigentlich schon wieder?"

"Ach du kennst ihn doch, Remus. Seine zur Schau getragene Stimmung muss ja nicht immer was heißen... Tja, Severus hat uns gerade von Hogsmeade abgeholt und ich werde das Wochenende über hier bei ihm bleiben."
"Mit dem Kind? Severus duldet in seinem Kerker ein Baby?" Remus war verwundert.
"Remus, also wirklich!", rief Hermine nun lachend aus "Glaubst du wirklich, dass ich mir irgendwo ein Baby ausleihe?"

"Ähm, nicht...? Dann...dann ist es doch eures?", stammelte Remus und hätte in diesem Augenblick nicht ungläubiger gucken können.
"Na sicher, Remus! Darf ich dir unseren Sohn Marvin vorstellen? Unser Mitbringsel aus Amerika!"
"Oh Gott, Hermine! Du studierst doch noch!" Remus war fassungslos. "Wie schaffst du das denn alles?"
"Frage mich etwas Leichteres! Aber Severus hilft mir so gut er kann. Er weiß übrigens auch erst seit vorgestern, dass er Vater geworden ist und ehrlich gesagt, mag ich das jetzt nicht weiter ausführen. Ich werde ihm dann mal lieber folgen. Wir sehen uns gewiss noch. Bis dann Remus!"

Völlig verdattert schaute Remus Hermine und ihrem Baby hinterher. Das gab es doch nicht! Die beiden waren Eltern geworden! Hatte denn keiner von den Beiden an Verhütung gedacht? Severus Snape hatte nun einen Sohn! Und Hermine war Mutter!
Remus stand orientierungslos auf der Stelle und konnte sich nicht mehr erinnern, wo er eigentlich hinwollte, bevor ihm Hermine über den Weg gelaufen war.
Erst als er sah, dass mehrere Schüler und auch Professor Sprout der großen Halle zustrebten, dämmerte es ihm wieder, dass er hungrig war und folgte der Meute.



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Hermine klopfte an die Tür zu Severus Büro, denn wo sich seine privaten Räume befanden, wusste sie ja schließlich noch immer nicht. Sie war erleichtert, als er ihr schmunzelnd öffnete.
"Na, hat sich Remus wieder beruhigt?", fragte er neugierig.
"Ich glaube eher, dass er jetzt erst richtig durcheinander ist", antwortete Hermine lachend und trat ein. "Du kommst auf Ideen! Ein Baby in Hogsmeade auszuleihen! Aber ich habe ihn aufgeklärt."
Es traf sie nur ein undeutbarer Blick von Severus.

Sie sah, dass er sich umgezogen hatte und befand, dass ihm der schwarze Rolli hervorragend stand und seine Figur betonte. So ohne Robe und den überlangen Umhang sah er einfach noch hinreißender aus.

"Wenn du damit fertig bist, mich zu betrachten, nehme ich an, dass du eine Führung durch meine Räume wünschst?"
"Allerdings, Severus", beeilte sich Hermine verlegen zu sagen "lange genug hast du mir diese ja vorenthalten. Aber würdest du mir bitte mal Marvin abnehmen? Ich schleppe ihn nun schon die ganze Zeit herum und langsam wird er schwer."

Vorsichtig und leicht verunsichert übernahm er seinen Sohn und brummte dann: "Nun komm schon, beginnen wir mit der Führung!"

Hermine folgte ihm und sah sich dabei interessiert um. Sie marschierten zuerst durch sein Wohnzimmer, welches sich, wie Hermine schon vermutet hatte, dem Labor anschloss.
Im Kamin knisterten schon die Holzscheite um die Wette und die Wärme und der Schein des Feuers verliehen dem Raum so viel Behaglichkeit, dass Hermine sich sogleich wie zu Hause fühlte. Hermine entdeckte dann das Halfter und die Pferdedecke, die noch immer auf dem Kaminsims lagen.
"Severus, woher hast du das? Willst du dir ein Pferd zulegen?"
Snape grinste. "Albus hat mir zu meiner Vaterschaft gratuliert und möchte mir nun ein Pferd schenken! Die beiden Dinge dort waren sozusagen nur ein Vorgeschmack."
"Was? Er kauft dir wirklich ein Pferd? Ich fasse es nicht!"
"Glaube mir, ich war auch sehr überrascht, Hermine. Albus meinte übrigens, dass es dir gefallen könnte, mit mir auszureiten."

"Ja, ich denke schon, dass ich daran Gefallen finden werde." Hermine strahlte. "Aber wir müssen dann auch das Büffelfell mitnehmen, Severus! Das gehört einfach dazu! Hast du das Pferd denn schon?"
"Nein, ich soll Bescheid geben, wenn ich Zeit erübrigen kann. Albus wird mit mir ein Gestüt aufsuchen und ich suche mir dann ein Tier aus."
"Oh, Severus, ich kann es gar nicht erwarten, mit dir auszureiten." Hermine war Feuer und Flamme und total aus dem Häuschen. "Ich erinnere mich gerade daran, wie du mich von den Pawnee weggeholt hast und ich zum ersten Mal deine Wärme gespürt habe. Du hattest deinen starken Arm um mich gelegt und all meine Angst und die Schmerzen waren daraufhin verschwunden."

Auch Severus erinnerte sich gut daran und was er in ihrer Gegenwart empfunden hatte. Ein bekanntes Ziehen machte sich bemerkbar und er wäre am liebsten an Ort und Stelle über sie hergefallen. Aber er hatte seinen Sohn auf dem Arm und eine Frau, die gerade seine Räume besichtigen wollte.
Er seufzte und brummte dann: "Nun sieh dich weiter um, sonst werden wir hier nie fertig!"
"Na schön!", seufzte auch Hermine. Angucken wollte sie sich schon alles, im Moment hätte sie allerdings lieber in Severus Armen gelegen und mit ihm in Erinnerungen geschwelgt.


Hermine ließ ihre Hand über eine große, schwarze Ledercouch, die mitten im Raum stand streifen. Sie war zum Kamin hin ausgerichtet, vor der ein kleiner Tisch stand auf dem ein aufgeschlagenes Buch lag, welches sich um, wie Hermine schnell las, Zaubertränke in aller Welt handelte. Neben dem Tisch standen noch zwei dazu passende Sessel.

Wie nicht anders zu erwarten war, zierte auch im Wohnzimmer ein Bücherregal, voll gestopft bis zur Decke, die ganze Wand einnehmend, den Raum. Ehrfürchtig betrachtete Hermine die Buchrücken und überflog hastig die Titel. Als sie sich umdrehte, sah sie Severus am Türrahmen gelehnt stehen und lächeln. Vorsichtig strich er seinem Sohn über den Rücken, der sich inzwischen eine Haarsträhne seines Vaters geschnappt hatte und kräftig daran zog.

"Möchtest du nun noch mein Heiligtum, das Schlafzimmer sehen, meine Liebe?", schnarrte Snape, während er versuchte, Marvins Hand aus seinen Haaren zu lösen.
"Ach, wenn du so frei bist, Severus? Da sage ich nicht nein...wo sich die Dusche befindet, würde ich allerdings auch noch gerne in Erfahrung bringen."

Snape musste schlucken. Die Dusche! Wiederholt durchzog ein angenehmes Gefühl seinen Körper, wovon besonders die Lendengegend betroffen war.
Was war Hermine doch heute wieder verführerisch und anziehend!

"Sicher, ähm...es ist hier gleich nebenan", brachte er aufgewühlt hervor "und hier ähm,...ist das Schlafzimmer." Sein Arm wies Hermine die Richtung. Als sie schmunzelnd an ihm vorbeilief, raunte sie ihm leise zu: "Verlegen, mein Schatz? Ich dachte, darüber wärst du inzwischen erhaben." Snape konnte nur noch geräuschvoll die Luft ausstoßen und verlor sich dann in der Phantasie.
Hermine jedoch schritt nun durch das Schlafzimmer, ließ sich einmal der Länge nach auf das Bett fallen und wunderte sich, dass hier alles irgendwie freundlich aussah. Denn wenn sie ehrlich war, dann hätte sie mit irgendeiner düsteren Atmosphäre gerechnet. Mit schwarzer Bettwäsche, schwarzem Fußbodenbelag, schwarzen Türen, schwarzen Fensterrahmen...jedenfalls alles dunkel. Sehr dunkel!

Aber so? Es war fast alles in Slytheringrün und Silber gehalten und sah gar nicht so schlimm aus, auch wenn sie noch immer ihre eigenen Hausfarben vor Augen hatte, wenn sie an die Inneneinrichtung von Hogwarts dachte.
Aber alles in allem gefiel ihr, was sie sah. Ganz besonders aber das Gitterbettchen, welches Severus kurzfristig organisiert zu haben schien. Auch dieses war, wie sollte es auch anders sein, grün und silber. Auf der Bettwäsche jedoch tummelten sich Einhörner, mitten auf einer großen bunten Sommerwiese.
Hermine war sehr froh, ihm die Chance gegeben zu haben, sich als Vater und Partner zu beweisen. Ihr Leben hatte sich von einem Tag auf den anderen geändert; sehr zu ihrem Vorteil! Und Marvins!

Nun blieb nur noch das Bad zu besichtigen. Wie sie feststellen musste, lehnte Severus mit Marvin noch immer am Türrahmen und hatte die Augen geschlossen.
"Severus, träumst du?"
Irritiert schaute er auf und sagte dann verlegen: "Ja, von dir, Hermine."
"Nun, da ich ja jetzt hier bin, muss es kein Traum bleiben. Wie ich gesehen habe, hast du sogar für Marvin ein Bett besorgt."
"Ich wollte es lediglich vermeiden, dass unser Sohn die ganze Nacht zwischen uns liegt und ich außen vor bleibe", sagte Snape mit einer Unschuldsmiene, die Hermine erst die Augenbraue hochziehen und dann kopfschüttelnd ins Bad verschwinden ließ.


Nachdem dann alles besichtigt war, nahm Hermine ihm Marvin wieder ab und gab ihrem Sohn sein Fläschchen, während Snape die Hauselfen anwies, Mittagessen für zwei zu servieren.

Sie hatten das Kinderbett ins Wohnzimmer platziert und lagen, nachdem sie alle drei gesättigt waren, zusammen auf der Couch, einträchtig nebeneinander.
"Meinst du unser Sohn könnte nun in sein Bett gelegt werden", erkundigte Snape sich nach einer Weile genervt, "oder wozu steht es hier im Raum herum? Ich bin heute noch nicht einmal geküsst worden!"
"Ach, das tut mir aber leid!" Als sie sein enttäuschtes Gesicht sah, hauchte sie ihm einen Kuss auf den Mund, stand auf und legte den Kleinen in sein Bett. Sie zauberte schnell noch eine Klapperkette herbei, die sich von allein bewegte und leise Geräusche von sich gab und befestigte diese am Bettchen, so dass Marvin beschäftigt sein würde.
"Ich hoffe, er fängt nicht gleich wieder an zu weinen", sagte sie seufzend und ließ sich in Severus geöffnete Arme sinken.

"Endlich!", grummelte er. "Ich dachte schon, das wird nie was. So sehr ich auch Verständnis dafür aufbringe, dass er mitunter Vorrang hat, aber ich möchte auch irgendwann dran kommen."
"Du hast dich doch bisher ganz tapfer gehalten", hauchte sie in sein Ohr und versank dann mit ihm in einem zärtlichen Kuss. Snape stöhnte auf und presste sich geradezu an Hermine heran.

Sie spürte wohl, dass Severus mehr wollte, als Küsse auszutauschen, aber sie drehte sich dann einfach auf die Seite und sagte: "Sieh mal, wie unser Sohn nach der Klapper greift und den Geräuschen lauscht!"
Snape lag hinter ihr, schaute über ihre Schulter und murmelte seufzend: "Ja, sehr beeindruckend, wirklich."
"Ach Severus, du siehst ihn die ganze Woche über nicht, da wirst du ja wohl am Wochenende mal ein paar Blicke drauf werfen können!"
"Na schön, dann werfe ich eben ein paar Blicke auf meinen Sohn", gab er angespannt von sich, platzierte zuvor jedoch mehrere Küsse an ihrem Hals, bevor er sie fest umschlang und über ihre Schulter lugte.

Auch wenn er es nicht zugeben wollte, so fand er nach kurzer Zeit sogar Gefallen daran, seinen Sohn zu beobachten. Er sah, wie die kleinen Fingerchen versuchten, nach den Ringen und Figuren an der Kette zu greifen, wie er aufmerksam seine Augen der Geräuschquelle zuwandte, wenn sich mal wieder einer der Plastiktrolle ein Knurren nicht verkneifen konnte und mehrere Rollen hintereinander an der Kette drehte.
Severus fand diese Beobachtungen wider Erwarten faszinierend.

Auch Hermine verfolgte die Bewegungen ihres Sohnes mit Begeisterung, wunderte sich aber nach einer Weile, dass Severus nichts mehr sagte. Etwas verwundert drehte sie sich zu ihm um und schüttelte den Kopf. Er war tatsächlich eingeschlafen! Na so was! Vor zehn Minuten war er noch voller Tatendrang gewesen, nun schlief er einfach!
Sie rutschte ein Stück höher und bettete den Kopf von Severus auf ihren Oberkörper. Dann ließ sie eine Decke herbeischweben und deckte sie beide zu. Er seufzte nur wohlig im Schlaf und zog sie noch fester an sich. Hermine streichelte ihm zärtlich über den Kopf, lächelte und hauchte einen Kuss auf seine Haare.

Auch Marvin war wenig später eingeschlafen und wurde per Zauber ebenfalls mit einer Decke bedacht.
Hermine selbst lag nachdenklich da, Severus fest in ihren Armen haltend, lauschte seinem ruhigen Atem und wurde angesichts ihrer schlafenden Männer auch von einer Müdigkeit erfasst, von der sie ahnte, dass sie ihr nicht mehr lange entgehen konnte.



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Wie lange sie nun genau geschlafen hatten, ließ sich nicht mehr ausmachen. Fakt war, dass Beide durch ein Weinen ihres Sohnes aus dem Schlaf gerissen wurden. Severus schreckte neben ihr hoch und sah peinlich berührt aus.
"Oh, ich muss wohl eingeschlafen sein", murmelte er entschuldigend.
"Severus, ich bin doch auch eingenickt", sagte Hermine und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Aber gib es zu, dass du in so einer entspannten Atmosphäre schon lange nicht mehr geschlafen hast!", fügte sie lachend hinzu. "Es war jedenfalls sehr schön zu sehen, wie meine beiden Männer dem Schlaf verfallen sind. Du sahst so bezaubernd aus, so friedlich... und ich habe den Anblick sehr genossen."

Dann beugte sie sich zu ihm hinab und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, den er umgehend verlangend erwiderte.
"Hermine, ich liebe dich, habe ich das heute schon erwähnt?", stöhnte er unter dem andauernden Kuss. "Ich werde dich nie wieder gehen lassen." Seine Hände fuhren ihren Rücken hinab und kamen auf ihrem Po zum Ruhen.
"Gut zu wissen", erwiderte sie, "aber leider hat nun dein Sohn wieder Vorrang."

Hermine erhob sich und Severus ließ sich mit einem lauten Stöhnen wieder aufs Sofa sinken und schloss die Augen.

Gerade hatte Hermine Marvin aus dem Bett gehoben und getröstet, als es lautstark an der Tür klopfte.
Severus stöhnte jetzt nicht nur auf, sondern stieß einen Aufschrei aus, der Hermine verdammt an das Kriegsgeheul der Sioux erinnerte. Sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu und flüsterte: "Dumbledore?"
"Mit Sicherheit! Er kann sich wohl nicht verkneifen unseren Sohn zu begutachten", grummelte Snape frustriert und zunehmend verärgert vor sich hin.
"Oh, ich werde mich dann mal schnell frisieren und frisch machen, wenn schon der Besuch vor der Tür steht", rief Hermine aus. "Hier nimm mal deinen Sohn und öffne doch schon die Tür!"

Noch ehe Snape etwas erwidern konnte, lag Marvin auf seinem Bauch und Hermine war im Bad verschwunden, während es inzwischen immer energischer an der Tür klopfte.

Snape zählte innerlich mal wieder vor und zurück. Heute lief mal wieder einiges anders, als geplant.
Zähneknirschend erhob er sich mit Marvin und öffnete dann die Tür.



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Der Schreck hätte für ihn nicht größer sein können, denn lächelnd stand ihm nicht nur Albus gegenüber, sondern auch noch Minerva und Poppy.

"Severus, was für ein goldiger Anblick", rief der Direktor freudig aus, "wer hätte gedacht, dass meine alten Augen dich noch einmal mit einem Baby auf dem Arm erblicken würden?"
Snape grinste gequält und fragte: "Gibt es einen bestimmten Anlass, der euch die Kerker aufsuchen lässt?"

"Severus, wir wollten uns euren Sohn ansehen", sagte Albus unschuldig "ach, dürfen wir rein kommen?"
Snape knurrte: "Wenn es denn unbedingt sein muss, bitte schön! Ich habe doch gerne Gäste!"
Mit einem Augenrollen trat er zur Seite, in der Hoffnung, dass die drei nun eilig vorbei schreiten würden, sah sich dann aber augenblicklich von den ungebetenen Besuchern umringt.

"Ach ist der niedlich!", seufzte Madame Pomfrey "darf ich ihn mal halten?"
Auch wenn er seinen Sohn nun nicht die ganze Zeit herumtragen wollte, so zierte er sich dennoch einen Augenblick und vergewisserte sich: "Poppy, Sie wissen hoffentlich, wie man ein Baby hält?"
"Aber natürlich, Severus!", rief Poppy empört aus und hatte Marvin auch schon halb aus den Armen des Vaters entwunden. Misstrauisch sah Snape zu, wie Poppy mit Marvin auf dem Arm nun im Zimmer umherspazierte und mit diesem redete. Es war irgendwie komisch, seinen Sohn so herzugeben und zu sehen, wie andere mit ihm umgingen.

"Severus, wo ist denn eigentlich Hermine?", erkundigte sich Minerva nun, doch bevor er antworten konnte, rief diese von der anderen Seite des Raumes aus: "Na das ist ja eine Ãœberraschung! So viel Besuch auf einmal!"

Snape sah unbeholfen zu Hermine hinüber und hoffte, dass sie sich nun mit dem Besuch unterhalten würde, denn ihm stand ganz sicher nicht der Sinn danach.
"Severus, möchtest du unseren Gästen nicht Tee anbieten?", fragte da Hermine auch schon.
"Aber sicher doch", brummte er verstimmt "darf es dann vielleicht auch noch ein wenig Gebäck zum Tee sein?"

Murrend machte er sich dann daran, den guten Gastgeber zu spielen.
Nach einem grimmigen Blick von Hermine, schenkte er freundlicherweise das heiße Getränk auch gleich ein, was Albus, der die Beiden nicht aus den Augen gelassen hatte ein Schmunzeln entlockte. Die Art, wie Hermine und Severus miteinander umgingen, war ihm von dem Trip nach Amerika schließlich noch gut vertraut.

Hermine saß in dem einen Sessel, Severus in dem anderen. Auf der Couch hingegen hatten sich Dumbledore, Minerva und die Krankenschwester niedergelassen.
Die Frauen waren nur mit Marvin beschäftigt und Hermine wunderte sich, dass ihre ehemalige Hauslehrerin, die ja auch für ihre Strenge bekannt war, ein Lächeln auf den Lippen hatte und es sich nicht nehmen ließ, den Kleinen auch auf dem Arm zu halten. Es war nicht das erste Mal, dass Minerva Marvin sah, aber bislang hatte sie sich noch nie zu mehr hinreißen lassen, als ihm über den Kopf zu streicheln.
Der Schulleiter jedoch trank seinen Tee, knabberte Kekse und sah schweigend, aber offensichtlich vergnügt, in die Runde.

"Ach Hermine", sagte da Minerva plötzlich "Poppy und ich waren heute morgen noch schnell in Hogsmeade und haben uns erlaubt, für den Kleinen etwas zu besorgen. Wir hoffen es gefällt ihm." Ein wenig umständlich und nun wieder etwas ernster schauend, zog sie ein Päckchen unter ihrem Umhang hervor und überreichte es Hermine.
"Danke, das wäre doch nicht nötig gewesen!", sagte Hermine gerührt und nahm es vorsichtig entgegen.
"Nun sieh schon nach!" Freundlich lächelte die Krankenschwester sie an.
"Ich möchte es zusammen mit Marvin auspacken", sagte Hermine und ließ sich ihren Sohn reichen.
"Oh, sie mal Marvin, eine Spieluhr, ist die nicht schön?", rief Hermine aus, als das Papier drum herum endlich entfernt worden war.

"Sie ist so verzaubert, dass sie so lange Musik abspielt, bis der Kleine schläft. Wenn er langsam in den Schlaf hinüber gleitet, dann wird sie automatisch leiser und hört ganz auf, wenn er tief und fest schläft", freute sich Madame Pomfrey.
Marvin schien dieser Umstand nicht großartig zu interessieren, aber Snape bemerkte zufrieden: "Phantastische Aussichten! Sehr praktisch, das Geschenk! Wir werden es auf seine Wirkungsweise hin heute Nacht testen. Ich hoffe diese Spieluhr hält, was sie verspricht."
"Das kann ich mir vorstellen, Severus", lachte Hermine "dann bleibt ja genug Spielraum...zum Lernen!"
Severus warf ihr einen seiner besonderen Blicke zu und brummte: "Durchaus, meine Liebe, durchaus!"

Kurz darauf erhoben sich Minerva und Poppy auch schon wieder.
"Wir wollten euch nicht lange stören", sagte Minerva und Madame Pomfrey fügte hinzu: "Hermine ich muss nun wieder auf meine Station, aber ich bin so froh, dass ich den Kleinen kennen lernen durfte. Immerhin war ich die Erste, die wusste, dass er überhaupt unterwegs ist. Ich würde mich freuen, wenn du mich mal wieder besuchen kommst. Und...wenn du irgendein Praktikum bei mir absolvieren würdest, denn Albus erwähnte, dass du vielleicht eine Medihexe werden möchtest."
"Ich kann es noch nicht mit Gewissheit sagen, was ich werde, aber ich komme gerne auf ihr Angebot zurück, Madame Pomfrey."

"Für dich Poppy, Hermine." Und sie lehnte sich noch zu Hermine hinüber und raunte: "Lass dich von Severus nicht unterkriegen! Er hat zwar seine Ecken und Kanten und wirkt unnahbar und gefühlskalt, ist aber trotzdem sehr verletzlich und ganz sicher in der Lage, auch Gefühle zu zeigen und zu geben. Der beste Beweis war vorhin die Art, wie er seinen Sohn gehalten hat."

"Ich weiß, Poppy. Er kann sehr zärtlich sein und ich weiß, dass er Marvin liebt. Und was seine Ecken und Kanten betrifft, bin ich im Bilde. Ich habe schließlich mit ihm in Amerika wochenlang ein Zelt bewohnt. Ach, wenn ich meine Einweihungsparty in meiner neuen Wohnung feiere, würde ich mich freuen, wenn du auch kommst."
"Sehr gerne, mein Kind."
Auch Minerva wünschte Hermine, bevor sie ging, noch alles Gute und wurde von Hermine im Voraus zu der Einweihungsparty eingeladen, worauf sie erfreut zusagte.

Als sich die Tür hinter den beiden Frauen schloss, räusperte sich auch Dumbledore.
"Hermine, meine Liebe, würdest du mir den Kleinen wohl auch eine Weile überlassen? Ich konnte mich angesichts der beiden Damen noch gar nicht mit ihm bekannt machen."

Hermine warf Severus einen Blick zu und reichte dem Direktor ihren Sohn, welcher ihn freudig entgegennahm. Sie wusste nicht so recht, wie sie mit Dumbledore umgehen sollte. Auch auf ihn hatte sie maßlose Wut verspürt. Zuerst in Amerika, dann hier auf Hogwarts. So recht war die Verärgerung auf ihn auch noch nicht abgeklungen. Allerdings freute sie sich, dass er ihren Sohn mit Wohlwollen betrachtete und offenbar auch mit Severus gut zu recht kam. Er hatte es sich immerhin nicht nehmen lassen Marvin zu begrüßen!

Hermine grübelte jedoch.
Severus wollte er ein Pferd schenken! Weil dieser Vater geworden war!
Hermine kam plötzlich ein Verdacht.
Sie hatte nämlich gestern eine Eule von Gringotts erhalten. Darin teilte man ihr mit, dass Severus Snape ihr Konto auf einen gewissen Betrag aufgestockt habe und außerdem sei ein nicht unerheblicher Betrag von einem anonymen Spender auf ihrem Konto eingegangen. Als Hermine die Summe erfragt hatte, war ihr fast die Luft weggeblieben. Konnte es sein, dass Dumbledore dahinter steckte?
Wollte der alte Zauberer sich von seiner Mitschuld freikaufen?

Hermine kaute nachdenklich auf ihrer Lippe herum und spürte den Blick von Severus auf sich ruhen. Für eine Weile sah sie zurück, hielt mit ihm einen intensiven Augenkontakt und konnte spüren, dass er unbedingt wissen wollte, worüber sie sich den Kopf zerbrach. Sie hatte sogar für einen Moment den Eindruck, dass er in ihren Gedanken lesen würde, verdrängte diese Vorstellung aber sofort wieder. Das würde er sich hoffentlich nicht wagen!

Auch Dumbledore spürte Hermines Angespanntheit und wandte sich an sie.
"Euer Sohn ist wirklich hinreißend, Hermine. Severus hat sich schon bei mir erkundigt, wie ihr in der Öffentlichkeit mit eurer Beziehung und ihm verfahren sollt."
"Gegen unsere Beziehung kann nun niemand mehr etwas einwenden. Nicht einmal sie, Professor Dumbledore", sagte Hermine und sah den Direktor herausfordernd an.
Dieser nickte und seufzte. "Nicht einmal ich! Da hast du völlig Recht, Hermine. Ich habe dir meine Beweggründe damals bereits nahe gelegt und weiß im Nachhinein nicht, ob es die richtige Lösung für euch war. Wenn ich das Rad der Geschichte zurück drehen könnte, würde ich euch mehr Freiraum zugestehen. Aber schlauer ist man meist erst hinterher."
"Ach, tatsächlich?" Hermine ahnte immer mehr, wer der Geldgeber war und war gespannt, ob er sich outen würde.

Snape beobachtete Hermine noch immer und wollte auf keinen Fall, dass diese sich schon wieder gegen Albus auflehnte. Darum mischte er sich nun ein.
"Gut Albus, wir sind jetzt zusammen und ich habe vor, zu meiner kleinen Familie zu stehen."

"Das freut mich Severus, aber es ist in der Tat so, dass die Masse da draußen eure Liebe nicht nachvollziehen könnte. Wenn herauskommt, dass der Kleine während der Schulzeit gezeugt wurde, würde das große Wellen schlagen, die uns auch jetzt noch das Genick brechen könnten. Wenn erst einmal eine gewisse Zeit ins Land gezogen ist, fragt niemand mehr, wie alt der Junge ist und errechnet das Datum der Zeugung. Aber im Moment denke ich, dass es besser sein wird, wenn niemand weiß, dass du der Vater bist. Und wir sollten auch nicht vergessen, dass noch jede Menge Leute da draußen durch die Gegend irren, die dich aus dem Verkehr ziehen möchten. Es könnte Hermine und Marvin in Gefahr bringen."

Snape spitzte die Lippen. Er sollte also seinen Sohn verleugnen, was ihm überhaupt nicht passte. Und sich am besten noch von Hermine distanzieren! In der Öffentlichkeit, versteht sich!
Außerdem fühlte er sich unbehaglich, weil ihn seine Vergangenheit offenbar immer mal wieder einzuholen schien. Er war und blieb in den meisten Köpfen ein Todesser. Und ein Verräter, dem blutige Rache geschworen worden war.

Hermine bemerkte seine Traurigkeit und zweifelte keinen Moment daran, dass er wirklich und aufrichtig zu seinem Sohn stehen wollte. Sie stand auf, ließ sich auf Severus Schoß nieder und umarmte ihn.
"Severus, die Hauptsache ist doch, dass ich weiß, wie viel dir Marvin bedeutet", sagte sie leise. "Ich weiß, dass du sein Vater bist und zu ihm stehst, egal, was die anderen da draußen denken oder von uns wissen. Wenn mich jemand fragt, dann erzähle ich denen sonst etwas. Der Vater hat mich sitzen gelassen, oder so."

Snape lachte grimmig in sich hinein: "Ganz Unrecht hast du ja damit auch nicht. Die erste Zeit war ich wirklich nicht da."
"Severus, du bist aber jetzt da und das rechen ich dir hoch an."
Äußerst dankbar und liebevoll sah Snape sie an und flüsterte: "Ich wünschte es wäre anders, Hermine. Aber Albus hat leider Recht. Wir sollten die Gefahren nicht unterschätzen!"
"Ich weiß, aber ich liebe dich, Severus und möchte trotzdem mit dir zusammen sein." Dann senkte sie ihren Mund auf seinem nieder und ergab sich seiner Zungenfertigkeit. Dass der Schulleiter auch noch anwesend war, störte sie überhaupt nicht. Schließlich sah er ihnen nicht zum ersten Mal beim Küssen zu.

"Ich unterbreche euch nur ungerne, meine Lieben", vernahmen sie da den Schulleiter "aber wäre es euch recht, wenn ich den Kleinen bis zum Abendessen mitnehme? So habt ihr noch ein wenig Zeit für euch und könnt euch um...ähm, Hermines Unterlagen kümmern."
Severus und Hermine hielten inne und sahen Dumbledore überrascht an.
"Wenn es ihnen keine Umstände macht? Warum nicht!", sagte Hermine und auch Severus hatte dem nichts entgegenzusetzen.

Hermine war völlig gerührt. Er war ja wirklich besorgt! Als sie ihn dann zur Tür geleitete und ihm noch für Marvin das Fläschchen mitgab, konnte sie es sich allerdings nicht verkneifen zu sagen: "Wie ich hörte Professor Dumbledore, lassen sie sich Severus Vaterschaft einiges kosten und haben ihm ein Pferd versprochen." Dabei musterte sie ihn ganz genau. Albus wirkte einen Augenblick verunsichert, dann blitzten seine Augen auf er und raunte ihr zu: "Ich weiß, dass man mit Geschenken und Geld nicht alles wieder gut machen kann, Hermine aber gönne einem alten Mann das Vergnügen! Ich nehme an, du hast schon eine Eule von der Gringottsbank erhalten?"

Severus trat gerade näher, als Hermine nickte und sagte: "Ja, das habe ich. Ich wusste gar nicht, wie groß ihre Schulgefühle zu sein scheinen...bei dem Betrag."
"Gönne dir etwas, meine Liebe! Eine seltene Ausgabe eines Buches, kostspielige Trankzutaten, etwas für den Kleinen..."
Severus zog fragend seine Stirn in Falten, aber Dumbledore verabschiedete sich schnell und trat mit Marvin auf dem Arm summend auf den Gang hinaus.

Als die Tür geschlossen war, sagte Hermine: "Du willst wissen, was los ist, stimmts? Gut. Also du bekommst ein Pferd und mein Konto wurde auf wundersame und anonyme Weise über Nacht nicht nur von dir, sondern auch von Albus um 5000 Galleonen aufgefüllt."

"Er hat dir 5000 Galleonen überwiesen? Spinnt der? Glaubt er, ich könnte nicht für dich sorgen oder was?" Snape war verwundert und auch eine Spur verärgert.
"Ich denke, er möchte einen Teil seiner Schuld abtragen. Im ersten Moment dachte ich nur, was soll das? Denkt der, ich bin käuflich oder was? Aber er meint es ernst und ich werde mich nachher noch bedanken. Und nun lass uns über etwa anderes reden, Severus!"

Severus umarmte Hermine und hauchte: "Reden? Wir sollten die Zeit anderweitig nutzen! Wie wäre es mit Duschen?"
"Wozu habe ich denn meine Unterlagen mitgebracht? Erst wird gearbeitet und dann bezahlt!", sagte Hermine gespielt entrüstet.
"Ich möchte einen Vorschuss! Bitte, bitte, bitte!", flüsterte Snape heiser an ihrem Ohr und begann schon damit ihre Schulter frei zu legen und mit Küssen zu überhäufen.
"Severus, mir kommt da gerade eine Idee." Genervt hielt Snape inne.

"Sicher wieder eine deiner verrückten Ideen. Also, was ist es diesmal?" Argwöhnisch sah Snape auf die Frau in seinen Armen.
"Als ich das letzte Mal auf Hogwarts war", sagte Hermine ernst "tobte dieser für mich über alle Maßen enttäuschende Abschlussball, in deren Verlauf ich mit dir um jeden Preis tanzen wollte. Das Ergebnis ist uns ja bekannt. Ich möchte dort ansetzen und nun meinen Tanz einfordern."

"Du willst jetzt tanzen?" Severus sah sie erst irritiert an und seufzte dann: "Ich wusste, dass es etwas Verrücktes sein würde."
"Nun komm schon!" Ihr Gesicht ließ keinen Zweifel aufkommen. Sie würde auf diesem Tanz bestehen. Ergeben holte Snape seinen Zauberstab heraus und ließ die Sessel und das Sofa bei Seite schweben. Ganz wohl war ihm dabei nicht, denn die Erinnerungen holten ihn schlagartig wieder ein. Dann hielt er ihr seinen Arm hin und führte sie auf die nun entstandene Tanzfläche. Sie bezogen Position und leise erklang Musik aus einer Ecke des Raumes.

Hermine riss plötzlich die Augen weit auf.
"Severus, das ist genau dieses Lied, wie beim Abschlussball!"
"Sicher, dachtest du, ich hätte es vergessen?", flüsterte er traurig "schließlich war es auch für mich der schwärzeste Tag in meinem Leben. Ich habe an diesem Abend die Frau, in die ich mich so sehr verliebt hatte, aus Liebe vor den Kopf gestoßen und zutiefst verletzt."

Sie sahen sich an und Hermine konnte sehen, wie sich seine Augen mit Tränen füllten, bevor er leise weiter sprach: "Hermine, als du fort warst, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Mit deinem Verschwinden aus der Halle ist ein Teil von mir gestorben. Ich hatte nur noch deine Worte im Ohr: "Du widerst mich an! Weißt du das"? und "Ich hasse dich!"
Die letzten Worte hatte er nur noch mühsam hervorgepresst, bevor ihm die Stimme versagte.


Hermine hatte einen dicken Kloß im Hals. Sie tanzten dennoch schweigend, schmiegten sich aneinander und ließen sich dabei nicht aus den Augen. Als jedoch die ersten stummen Tränen über Severus Wangen liefen, konnte Hermine sich ihrer eigenen Tränen auch nicht mehr erwehren.
Auch ihre Erinnerungen waren wiedergekehrt. Sie erlebte vor ihren Augen noch einmal die schreckliche, letzte Nacht im Schloss. Die Hoffnung nicht aufgebend, dass Severus doch noch kommen würde. Aber er war damals nicht gekommen! Sie hatte die ganze Nacht geheult und war von Ginny und ihrer Hauslehrerin getröstet worden.
Und nun erzählte er ihr, dass er damals genau so gelitten hatte! Es war verrückt! Hätte sie ihm beim Ball nicht doch sagen sollen, dass sie schwanger war? Wenn sie nur geahnt hätte, dass es für ihn eine solche Qual gewesen war, sie ziehen zu lassen!
Aber dafür, dass er seine Gefühle ihr gegenüber nun so offen zeigte, liebte sie ihn nur noch mehr.

Sie wiegten sich im Takt der Musik vor dem Kamin vor und zurück, drehten sich, versuchten beide krampfhaft ein Lächeln zu Stande zu bringen und sahen sich doch dem Tränenfluss erbarmungslos ausgesetzt, der aber keinem von beiden peinlich war, sondern auch irgendwie etwas Erleichterndes und Verbindendes an sich hatte. Sie waren nun eins. Sie hatten sich wieder gefunden und wussten genau, was in dem Partner vor sich ging.

Beim zweiten Lied umschlang Hermine seinen Hals und küsste Severus zärtlich. Dieser schloss nun seine Augen und ergab sich seufzend und voller Verlangen diesem Kuss.
Beim dritten Lied waren die Küsse schon stürmischer und leidenschaftlicher geworden und Severus begann damit, ihr die Sachen langsam vom Leib zu streifen.
"Bin ich wirklich so ein absolut miserabler Tänzer?", hauchte er in ihre Haare.
"Nein Severus, jede Frau würde sich glücklich schätzen, mit dir ein paar Runden auf dem Parkett drehen zu dürfen. Glücklicherweise bist du schon vergeben."
"Und das für immer und ewig!", hauchte er wieder mit dieser leisen, seidigen Stimme, die Hermine so mochte und unwiderstehlich fand.

Ein erneutes Zungenduell startend und inzwischen schon fast aller Kleidungsstücke entledigt, packte er Hermine unverhofft und trug sie Richtung Badezimmer.
"Severus, ich bin noch nicht ganz ausgezogen und du auch nicht", empörte sich Hermine lachend, aber Severus raunte nur: "Fürs Entkleiden bist du doch zuständig, meine Liebe."

Hermine angelte schmunzelnd ihren Zauberstab hervor und im Nu waren sie beide restlos aller hinderlichen Kleidungsstücke beraubt, die nun bunt verteilt auf dem Boden herum lagen. Die Klamotten zierten den Weg zum Bad und ihnen war es egal. So was von egal! Sie küssten sich, pressten sich verlangend aneinander und Hermine hätte sich nun, wohin auch immer transportieren lassen. Sie vertraute Severus und wollte ihm nur noch nahe sein.

Ohne Worte, dabei aber mit musterndem, verklärtem Blick stellte er sie unter der Dusche ab und stellte das Wasser an. Hermine zog Severus zu sich heran, schlang ihre Arme um ihn, um dann seine Lippen in Beschlag zu nehmen. Eine Weile standen sie so unter dem warmen, herabrauschenden, prickelnden Wasser, während die Leidenschaft und das Verlangen nacheinander sich in ihren Körpern immerfort ausbreitete.

Severus griff schmunzelnd nach dem Duschbad und begann die Mutter seines Sohnes von Kopf bis Fuß einzuschäumen. Dasselbe tat Hermine sekundenspäter bei ihm und die Wellen der Erregung, die sie dabei aussandten, wären gewiss auch noch im Zimmer nebenan zu spüren gewesen.

Severus stöhnte unter den Berührungen laut auf und seine aufragende Männlichkeit zeugte davon, wie sehr er sich danach sehnte, sich mit der Frau neben ihm zu vereinen und die Lust und das unwiderstehliche Verlangen zu teilen, welches er momentan empfand.
Als er Hermine hochhob und sie ihre Beine um ihn schlang, keuchte sie und hing zitternd an seinem Hals.
Kurz darauf waren sie glücklich und selig vereint und bewegten sich unter heftigem Gestöhne in ihrem vertrauten Rhythmus, vergaßen mal wieder Zeit und Raum und liebten sich wild, wie nie zuvor.


Als sie erschöpft, aber unendlich zufrieden und glücklich aus dem Bad ins Wohnzimmer traten, um sich wieder anzukleiden, bemerkte Hermine, dass Marvins Bettchen nicht mehr an seinem Platz stand.
Verwundert machte sie Severus darauf aufmerksam. Dieser wusste auch nicht, was dies zu bedeuten haben mochte und schaute genau so überrascht drein.

"Sieh mal, da liegt ein Zettel auf dem Tisch", rief Hermine aus und langte nach diesem.
Gemeinsam lasen sie dann:

Liebe Hermine, lieber Severus,

ich wollte euch nicht stören und habe daher still das Bettchen
mitgenommen, da euer Sohn wohl ein wenig müde zu sein schien.
Viel Spaß noch!

Albus


"Ich fasse es nicht", sagte Hermine und spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss, "er hat uns mit Sicherheit gehört und...und diese Unordnung hier ist ihm ja wohl auch nicht verborgen geblieben."
"Zumindest ist er diskret genug, gleich wieder zu verschwinden", sagte Severus ausdruckslos, "Harry hätte wahrscheinlich sein Ohr erst recht an die Tür gepresst und hinterher wieder behauptet, dass er sich einfach nicht vom Fleck rühren konnte."

Daraufhin mussten beide lachen.

"So und nun möchte ich mir deine Unterlagen ansehen", sagte Severus "damit ich mir auch ein Anrecht auf mehr verdiene!"
"Hast du immer noch nicht genug von mir?"
"Von dir kann ich gar nicht genug bekommen, Hermine", hauchte er an ihrem Ohrläppchen knabbernd. "Also, wo sind deine Aufzeichnungen?"

Kurz darauf verschwand Snape mit einem Stapel Pergamentrollen und Heftern unter dem Arm in seinem Büro und Hermine hatte vor dem Kamin im Wohnzimmer auf der gemütlichen Couch Platz genommen, um sich intensiv auf die Klausuren der nächsten Woche vorzubereiten.


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