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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Rückkehr

von lemontree

Die sternenklare Nacht draußen war klirrend kalt. Severus hüllte Hermine vor dem Zelt in seinen Umhang ein und umschlang sie fest. Minutenlang standen sie so in der Stille und lauschten nur ihrem Herzschlag, froh diesen Moment der Zweisamkeit zu genießen.

"Severus", begann Hermine "was ist mit Dumbledore los?"
Es dauerte eine Weile bis er darauf antwortete.
"Ich wusste, dass du darauf zu sprechen kommen würdest."
"Und, was ist nun mit ihm los?", hakte sie nach. "Ich meine, du warst verdächtig still vorhin."
Er brummte: "Ich wollte mich einfach nicht dazu äußern, Hermine" und wollte dann schnell vom Thema ablenken, indem er vorschlug: "Warum gehen wir nicht einfach ein Stück spazieren?"

Hermine stimmte dem Vorschlag zu, hakte sich bei ihm ein und ließ sich von ihm führen.
Unterwegs kam sie allerdings ins Grübeln.
Sie stellte Stirn runzelnd fest, dass er sich auch ihr gegenüber offenbar nicht dazu äußern wollte und war irritiert. Hatte Severus mehr Erinnerungen, als er zugeben wollte? Und Dumbledore wusste es? Die Art, wie der Direktor darauf bestanden hatte, dass das Glas mit Listigem Coyoten auf dem Tisch stehen blieb, war schon merkwürdig. Und erst recht dieses ständige Fragen nach den Erinnerungen. Warum gab Severus es nicht zu, wenn er wieder mehr wusste, als alle annahmen? Er wusste doch ganz genau, dass er dann seine Magie zurückerlangen konnte. Und das war doch sein großer Wunsch. Er konnte dann wieder der Zauberer sein, der er immer gewesen war.
Aber das bedeutete auch, fiel es ihr voller Panik ein, dass sie sofort nach Hogwarts abreisen würden.
Sie beobachtete Severus. Was ging in ihm vor?

Ihr Herz machte einen großen Hüpfer. Vielleicht offenbarte er sich nur deshalb nicht, weil er..., weil er lieber mit ihr hier bleiben wollte. Doch damit verzichtete er auf seine Zauberkraft. Wie lange würde sich Dumbledore täuschen lassen, wenn es denn so war?
Severus hatte ihr nie gesagt, dass er sie lieben würde und immer darauf bestanden, dass in Hogwarts alles beim Alten bleiben würde.
Er hatte sich nie endgültig festgelegt, stellte sie plötzlich enttäuscht fest, sondern sich immer alles offen gelassen. Er hatte auch nie von Beziehung gesprochen. Weil es ihm nicht wichtig war oder aus Berechnung?
Sie spürte auf einmal einen gewaltigen Druck auf ihren Eingeweiden lasten.
Berechnung? Nein, das durfte einfach nicht sein! Das durfte einfach nicht sein!
Aber demgegenüber stand seine Zärtlichkeit, die Art wie er sie ansah und küsste. Liebte er sie nun oder nicht? Am liebsten wollte sie ihn direkt danach fragen, vermutete aber, dass er nur wieder ausweichende und damit enttäuschende Antworten geben würde.

Was wäre, wenn er sie in der Schule wirklich links liegen lassen würde? Alle Zweifel, die sie diesbezüglich schon einmal gehegt hatte, kamen nun geballt wieder an die Oberfläche. Ihr wurde langsam schlecht. Und es wurde auch nicht besser, als sie sah, dass Severus den Rundgang zu beenden schien, denn er steuerte mit ihr am Arm schon wieder auf das Zelt zu.


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Snape hatte gespürt, dass Hermine am Grübeln war und er konnte sich auch gut vorstellen worüber sie die ganze Zeit nachgedacht hatte. Dazu kannte er sie nun zu gut, um nicht darauf kommen zu können. Ihr langes Schweigen war ihm inzwischen auch schon etwas unheimlich vorgekommen.

Als sie nun aber wieder vor dem Zelt angekommen waren und er ihr in das Gesicht sah, erschrak er doch ein wenig. Ihr Ausdruck war voller Zweifel, Angst und Trauer.
Er wusste augenblicklich, dass sie sein Spiel durchschaut hatte. Wie hatte er auch nur einen Moment daran denken können, dass er es ihr verheimlichen konnte? Die Frage war jetzt nur noch, wie lange sich Albus hinhalten lassen würde.
Er wollte Hermine um keinen Preis der Welt verlieren, aber er wusste auch, dass ihre Beziehung in Hogwarts keinen Bestand haben konnte. Keinen Bestand haben durfte!
Es zerriss ihm fast das Herz, als er sich diesen Umstand vor Augen hielt.
Er wusste nicht genau ob es Liebe war, was er für sie empfand, aber er wusste, dass sie ihm so unendlich viel bedeutete, dass er sie nicht missen mochte. An keinem Tag. Sei er nun gut oder schlecht. Noch nie, noch niemals in seinem ganzen Leben hatte er für jemanden so intensiv empfunden. Intensiv? Er musste sich korrigieren. Zuneigung an für sich, hatte er noch nie für jemanden gefühlt. Erst recht nicht solche starken Empfindungen, wie er sie nun für seine Schülerin aufbrachte.
Schülerin! Da war es wieder. Wie hatte er sich da so hineinmanövrieren können? Es war schön, es war stark, es war berauschend, aber es durfte eben nicht sein!

Als er sah, wie Hermine fröstelnd neben ihm stand und ihn wortlos ansah, zog er sie wieder fest in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.

"Du erinnerst dich an alles, habe ich Recht", fragte sie wenig später tonlos in die Stille.
"Ja, ich erinnere mich, Hermine", erwiderte er traurig. "Du weißt, was das bedeutet."

Tränen liefen ihr über das Gesicht und auch Snape war kurz davor zu heulen. Er sah sie an, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste ihr die Tränen einzeln fort.
Hermine klammerte sich dann wie eine Ertrinkende an ihn und küsste ihn stürmisch und doch so leidenschaftlich auf den Mund. Er erwiderte es mit einer Begierde und Zärtlichkeit, die ihresgleichen suchte.
Ohne dass sie etwas sagen mussten steuerten sie, während sie sich noch immer nicht voneinander gelöst hatten, auf die Behausung der Pferde zu.
Sie ließen sich im Stroh nieder und hielten sich geraume Zeit, ohne ein Wort zu sagen, fest umschlungen.
"Seit wann weißt du wieder alles", ertönte die gebrochene Stimme Hermines in die Stille hinein.
Er seufzte. "Ich weiß nicht, ob ich alles weiß, Hermine. Aus dem, was ich von euch gehört habe und dem, an das ich mich erinnere, habe ich mir ein Bild zusammen gepuzzelt. Ich denke aber dass es reichen wird, um dem Medizinmann gegenüber zu treten."
"Severus, verstehe mich nicht falsch", flüsterte Hermine mit Tränen erstickter Stimme "ich wünsche dir deine Zauberkraft zurück, aber..."
"Psst", er legte ihr einen Finger auf den Mund "du brauchst nicht weiter zusprechen. Ich weiß, was du meinst. Und glaube mir, es geht mir genauso. Erst recht, wo ich wieder weiß, was alles zwischen uns gewesen ist."
"Und nun, was wirst du tun? Redest du heute noch mit Dumbledore", fragte Hermine ängstlich.
Severus begann Hermines Hals mit zärtlichen Küssen zu bedecken und hauchte sanft: "Nein, heute ganz bestimmt nicht mehr. Er wird sich morgen sowieso wieder erkundigen. Ich denke diese Nacht gehört noch uns."

Hastig begannen sie, sich unter stürmischen Küssen ihrer Kleider zu entledigen, ergötzten sich an dem Gefühl Haut an Haut beieinander zu liegen und ließen ihrer Leidenschaft zu einander freien Lauf. Sie berührten sich, sie küssten sich und wähnten sich, während sie ihre Augen geschlossen hielten, in einem Zustand vollkommener Glückseligkeit.
"Warte Severus", stöhnte Hermine kurz darauf "ich mache nur etwas Licht. Ich möchte dir noch einmal in die Augen sehen, wenn wir uns lieben."
"Nein", kam es heiser und gepresst von ihm "bei all dem Stroh, das hier herum liegt solltest du kein Feuer machen, es könnte heller werden, als uns lieb ist." Dann ergriff er sie sanft, zog sie auf sich und versenkte sich langsam so tief ihn ihr, wie es ihm möglich war. Hermine warf den Kopf zurück und seufzte wohlig auf.
"Lass mich nicht los, Severus! Halte mich fest und berühre mich", wimmerte Hermine, als ihr erneut Tränen über die Wangen liefen. "Du hast Recht, diese Nacht gehört uns. Nur uns! Uns allein!"

Sie fanden schnell wieder zu ihrem vertrauten Rhythmus, pressten sich verlangend aneinander und gaben sich gegenseitig das Gefühl, für einander bestimmt zu sein. Für einander da zu sein. Sich Trost zu spenden.
Severus spürte die Tränen von ihr, die auf sein Gesicht tropften und es erfüllte ihn mit unendlicher Traurigkeit. Während er sich immer wieder in ihr versenkte und sie ihre Fingernägel schmerzhaft in seinen Rücken krallte und flüsterte, dass sie ihn über alles lieben würde, konnte auch er sich nicht länger zurückhalten und spürte, wie ihm selbst die Tränen über die Wangen liefen. Er ahnte, wie sehr sie auch von ihm ein Liebesgeständnis erwartete, aber er konnte ihr seine Gefühle einfach nicht offenbaren. Es tat ihm weh, nicht einfach so über seine Empfindungen zu ihr sprechen zu können. Er konnte es einfach nicht. Sein Mund war wie magisch versiegelt, wenn er nur daran dachte. So blieb ihm nur ihr zu zeigen, wie er empfand, wie sehr er sie begehrte und zu hoffen, dass sie es verstehen würde.

Nachdem sie beide fast gleichzeitig zu ihrem Höhepunkt gelangt waren, lagen sie sich schwer atmend in den Armen und sogen begierig den Geruch des Anderen ein. Sie brauchten nichts zu sagen, sie wussten auch so, wie wichtig der Körperkontakt für sie beide war und wie viel Halt er ihnen gab.
Hermine legte einen Wärmezauber über sie beide und Severus zog die Umhänge fester um die erhitzten Körper. Lange würden sie es bei diesen Temperaturen hier nicht mehr aushalten können, aber sie wollten jede Sekunde der Zweisamkeit auskosten, auch wenn sie dabei vor Kälte zitterten.
Severus umspielte zärtlich ihre Brüste mit seinen Fingern und seiner Zunge und Hermine genoss es in vollen Zügen. Noch einmal liebten sie sich voller Begierde und Leidenschaft, wechselten rasant die Positionen, ergaben sich ganz dem Verlangen nach einander und gerieten dadurch in einen Rausch, der ihnen das Gefühl vermittelte, dass sich die Welt nur um sie beide drehen würde. In diesem innigen Moment waren Hogwarts und Dumbledore, Harry und Ron, sowie die Schülerin Hermine und der Lehrer Severus vergessen, da existierten nur noch Hermine und Severus, als sich zwei nach einander verzehrende Menschen, die mit diesem Akt ihre Zusammengehörigkeit besiegelten, sich gegenseitig Halt gaben und Trost spendeten.

Als auch keine Wärmezauber mehr halfen und sie vor Kälte fast umzukommen glaubten, entschlossen sie sich, hinüber in das Zelt zu gehen.
Hermine reinigte sie beide und kleidete sie im Handumdrehen wieder an.

"Das war nun schon unsere zweite Abschlussnacht", sagte Hermine leise. "Danke, Severus."
"Und ich bereue sie nicht, Hermine. Es war wunderschön mit dir." Er küsste sie auf die Stirn, legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie mit sich.

Hermine hätte gerne noch über den nächsten Tag gesprochen, über ihre und seine Gefühle, darüber, wie es in Hogwarts wirklich weitergehen sollte, aber Severus hob schon die Eingangsplane vom Zelt hoch und wartete darauf, dass sie eintrat.
Seufzend trat sie ein und sah sich gleich neugierigen Blicken ausgesetzt. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Sie steuerte gleich auf Severus Bett zu, entledigte sich ihrer Hose und ihres Pullovers und schlüpfte unter die Decke.

Severus schaute ihr besorgt hinterher. Er stand noch einen Augenblick am Eingang und entschloss sich dann für sich und Hermine Tee zu zubereiten.

"Was ist mit Hermine, war die Privatstunde zu anstrengend", erkundigte sich Harry neugierig bei Snape.
Snape zählte innerlich wieder bis zehn und zurück und hoffte, sich dadurch ein wenig beruhigt zu haben. Gerade war wieder einer dieser Momente, wo er Potter höchstpersönlich einen Kopf kürzer machen wollte.
"Nein Harry", zwang er sich zu sagen "Hermine ist nach zweistündigem Fußmarsch lediglich kalt, immerhin haben wir keinen Sommer mehr, wie sogar ihnen aufgefallen sein dürfte. Ich werde nun einen Tee für sie zubereiten, wenn sie nichts dagegen haben." Und entschieden schärfer fügte er hinzu: "Und dann, Harry, möchte ich heute auch nicht das kleinste Wörtchen mehr von ihnen hören, sonst drehe ich ihnen persönlich den Hals um. Ich hoffe wir haben uns verstanden." Er schickte Harry noch einen seiner einschüchternsten Blicke und unterstrich damit seine Aufforderung.

Kopfschüttelnd ging Harry zu Ron hinüber an den Tisch.
"Was ist mit dem los? Haben die sich wieder gestritten, oder was?"
"Frag mich was Leichteres, Ron! Was ist, spielen wir noch eine Partie?"
"Gut, aber ich beginne."
"Von mir aus."

Snape goss gerade den Tee auf, als Albus auch schon neben ihm stand.
"So ein Tee ist gut gegen die Kälte. Und ich finde, dass man bei diesen Temperaturen perfekt klare Gedanken fassen kann. Geht es dir nicht auch so, Severus?"
Snape schloss für einen Moment die Augen. Er wusste, dass er Morgen Rede und Antwort stehen musste, aber heute schon? Nein!"
"Im Augenblick würde ich mich liebend gerne aufwärmen, Albus. Du entschuldigst mich?"

Damit ging er mit den beiden Tassen an seinem Direktor vorbei und gesellte sich zu Hermine.
Er reichte ihr die Tassen, zog sich selbst, ungeachtet dessen, dass ihm der Rest dabei zusah, bis auf die Unterhose aus und kroch ebenfalls unter die Decke.
Fragend sah ihn Hermine an.
"Albus wollte schon wieder wissen, wie ich mich entschieden habe", brummte er. "Aber unsere Nacht ist noch nicht vorbei, meine Liebe. Deine Lektion in Zaubertränke wartet noch auf dich."
Ein kleines Lächeln erschien nun auf ihrem Gesicht. Mit dem Wink ihres Zauberstabes und einem "ACCIO! Zeitschriften", flogen sämtliche Ausgaben, die Severus mitgebracht hatte auf das Bett.
"In der Tat hätte ich noch einige Fragen zu diversen Artikeln. Moment, ich suche sie schnell heraus, dann kann der Unterricht beginnen, Professor."
Er küsste sie auf die Wange. "Ich freue mich, dass du wieder ein bisschen lächelst. Es steht dir."
Dankbar sah Hermine ihn an, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn verliebt auf den Mund.
Kurz darauf saßen sie beide im Bett, Snape hatte einen Arm um Hermine geschlungen, und studierten die Artikel. Hermine hatte noch viele Fragen und Severus beantwortete sie mit unendlicher Geduld.

Das Abendessen war zwar schon vorüber, aber der Direktor hatte noch ein paar Kleinigkeiten als Nachtmahl auf den Tisch gezaubert. Er erkundigte sich freundlich, aber mit angespannter Miene, ob Severus und Hermine sich nicht erheben wollten, um ihnen Gesellschaft zu leisten. Hermine flüsterte Severus gleich zu, dass sie lieber im Bett bleiben würde, worauf er lächelte und sagte: "Ihr Wunsch ist mir wie immer Befehl, Madame."

Er stand auf zog sich sein T-Shirt über, welches Hermine ihm einst gehext hatte, und trat an den Tisch.
"Severus, was soll dieser Auftritt", fragte Dumbledore ihn barsch.
"Wir bevorzugen es, im Bett zu speisen", sagte Snape ernst und lud sich einen Teller mit Köstlichkeiten voll.
"Severus, ich muss dich doch sehr bitten. Das ist wohl kaum dein Stil." Albus Gesichtsausdruck sprach Bände.
Snape sah seinen Direktor unmissverständlich an und sagte: "Wir haben uns so entschieden, akzeptiere das bitte! Morgen werde ich alle offenen Fragen beantworten, aber diesen Abend lasse ich mir nicht kaputtmachen. Von niemanden!"
"Severus, mäßige dich!" Albus war fassungslos.
Als Snape dies sah brauste er auf.
"Ist es so schwer zu verstehen, dass der düstere Zaubertränkemeister von Hogwarts auch noch eine andere Seite hat? Was ist, hat es euch allen die Sprache verschlagen, dass ich einmal nicht in schwarz gewandet, sondern leger gekleidet am Tisch stehe und gedenke im Bett zu essen?"
"Severus", begann Dumbledore erneut "die Zeit ist abgelaufen und du weißt das genau!"
"Ja, und weil ich das weiß, werde ich tun, was ich für richtig halte", fauchte Snape so laut, dass alle zusammenzuckten.
Der Direktor wollte noch etwas erwidern, sah aber zu seinem eigenen Erstaunen, dass sich die Augen von Severus mit Tränen gefüllt hatten. Er nickte nur und murmelte dann, dass man sich dann eben morgen aussprechen werde.
Snape füllte noch einen zweiten Teller und begab sich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zum Bett zurück.
Hermine hatte natürlich alles verfolgt und freute sich, dass Severus sich so tapfer geschlagen hatte. Seine Traurigkeit blieb ihr nicht verborgen und sie zog ihn gleich in eine Umarmung, die er dankbar über sich ergehen ließ.
Nach einem innigen Zungenduell ließen sie sich ihr Nachtmahl munden und vertieften sich wieder in die Artikel über Zaubertränke.

Am Tisch jedoch herrschte nun eine angespannte Stimmung. Erst als Dumbledore sich zu Bett begeben hatte, kam wieder ein wenig Unterhaltung auf. Natürlich wurden auch einige Blicke zu Severus und Hermine geworfen, aber die Beiden ließen sich heute von nichts mehr aus der Ruhe bringen.
Sie lasen ihre Artikel, küssten sich, lächelten sich viel sagend an und ließen sich zu später Stunde eng umschlungen gänzlich unter die Decke gleiten.




Harry und Ron hatten noch leise am Tisch spekuliert, was es wohl bedeuten mochte, dass die Zeit abgelaufen war. Was sollten die Anspielungen vom Direktor? Was wurde ihnen vorenthalten und verheimlicht? Sie befragten auch Remus, welcher sich dazu jedoch nicht äußern wollte, aber einen ziemlich angespannten und traurigen Anblick bot.
Auch wenn Harry sich immer wieder Snape gegenüber einige Bemerkungen nicht verkneifen konnte, so gönnte er Hermine und ihm ihr kleines Glück.
Sicher, es war sehr ungewohnt, die Beiden dort drüben im Bett aneinandergekuschelt zu sehen, trotzdem er sie ja nun schon oft genug in trauter Zweisamkeit beobachten konnte. Ein eigenartiger Anblick blieb es dennoch.
Vorhin, als sie bei ihm eine Unterrichtsstunde absolviert hatten, war fast schon wieder Hogwartsstimmung aufgekommen und dann ein paar Stunden später lief Snape hier in Boxershorts und T-Shirt durch die Gegend.
Harry mochte sich nicht so richtig vorstellen, wie das in einer richtigen Unterrichtsstunde im Klassenzimmer werden sollte. Wie mochte Snape sich dann wieder verhalten? Vorhin war er richtig nett, geduldig und freundlich. Ron und er hatten mehr gelernt, als in zehn Stunden im Kerker. Das musste sogar er sich, Harry Potter, eingestehen.

Der junge Gryffindor sah sich noch einmal nach dem Pärchen um, welches schon wieder dabei war, sich zu küssen und beschloss dann auch ins Bett zu gehen. Er war gespannt, was morgen für offene Fragen geklärt werden sollten. Sollte das vielleicht heißen, dass sie schneller in Hogwarts sein könnten, als angenommen? Egal, nun war er müde und musste erst einmal schlafen.

"Ron, Remus, ich hau mich jetzt hin. Nacht", gähnte Harry und stand vom Tisch auf.
Auch Ron und Remus schickten sich dann an, schlafen zu gehen. Wobei Remus Augen noch eine Weile bei Severus und Hermine hängen blieben. Wie würde es mit den Beiden weiter gehen? Er erinnerte sich noch gut daran, wie erstaunt er gewesen war, als Severus ihn völlig verzweifelt gefragt hatte, was er tun sollte wegen Hermine.
Nein, er hatte seinen ehemaligen Schulkameraden und jetzigen Kollegen völlig unterschätzt. Nie hätte er geglaubt, dass dieser zu solchen Gefühlen fähig wäre. Umso mehr freute er sich nun für ihn. Und für Hermine. Sie schien ihn wirklich zu lieben und hatte sich sogar mit Albus deswegen angelegt. Er lächelte. Und geschworen, es immer wieder zu tun. Eine Gryffindor mit Leib und Seele.

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Severus träumte davon im Meer zu schwimmen. Zu tauchen. Er glaubte sich erinnern zu können, nie zuvor so tief unter Wasser gewesen zu sein. Er war umgeben von Fischen, Korallen und Seeungeheuern. Aber alles war so friedlich, voller Harmonie, voller Eintracht. Die Farbvielfalt unter Wasser raubte ihm den Atem. So weit das Auge reichte, sah er Leben, pulsierendes Leben. Sah, wie sich Wesen des Meeres bekämpften, bekriegten und sich doch nicht ernstlich wehtaten. Er spürte einen Sog, dem er sich nicht entziehen konnte, spürte wie er diesem Sog folgen musste, ob er wollte oder nicht.
Eine behagliche Wärme umgab ihn, hüllte ihn ein, wie in einem Nebel und gab ihm das Gefühl, umsorgt, behütet und geliebt zu werden. Wie hatte er sich danach gesehnt. Wie oft in seinem ganzen verkorksten Leben hätte er sonst was darum gegeben, solche Empfindungen haben zu können, diesem Schauspiel beizuwohnen?

Er fühlte sich, als wenn er in Watte gepackt worden wäre. So leicht, so beschwingt, so unendlich losgelöst von allen Widrigkeiten des Lebens. Der Sog wurde stärker und er folgte ihm. Folgte ihm widerstandslos auf dem Weg zur Glückseligkeit, auf dem Weg zur Erfüllung all seiner Wünsche und Hoffnungen. Er ließ sich treiben, obwohl er nicht wusste, wohin ihn dieser Pfad führen würde. Er legte so unendlich viel Vertrauen in diesen Sog, dass er sich einfach fallen ließ, denn er spürte, dass sich alles in Wohlgefallen auflösen würde. Er vertraute. Er, der sonst nur Misstrauen hegte, vertraute. Bei diesem Gedanken beschleunigten sich sein Herzschlag und seine Pulsfrequenz rapide. Er hatte seine Augen geschlossen und genoss es, in diesem Strudel der Empfindungen gefangen zu sein. Er wollte nicht, dass dieser Moment je zu Ende ging. Er fühlte sich so wohl, erlebte alles wie in Trance und lächelte. Lächelte ein Lächeln, das all seine Gefühle offenbarte. Der Sog und die Wärme um ihn herum wurden stärker, brachten ihn an die Grenze seiner Wahrnehmungsfähigkeit, reizten ihn, ließen ihn in die tiefsten Tiefen des Meeres gleiten... und brachten ihm unendlich viel Erleichterung.

In dem Moment, in dem ihn eine Welle der höchsten zu empfindenden Wellen überrollte erwachte er. Er blickte um sich, fand sich im ersten Augenblick nicht zu Recht und war noch mehr überrascht als er mitbekam, wie sich jemand auf ihm bewegte und mit dem Kopf unter der Bettdecke hervor kroch. Jemand, der ihm so unendlich vertraut war.

"Hermine", rief Snape grenzenlos erstaunt aus "du?"
"Ja ich, Severus", flüsterte sie verwundert "wer sollte es denn sonst sein? Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich einen Stillezauber über dich gelegt habe, aber ich konnte es einfach nicht riskieren, dass du laut herum stöhnst."
"Ich...ich dachte, dass ich träumen würde", stammelte er "dabei war es Realität. Du bist so unglaublich." Er zog sie fest an sich, küsste sie dann ungestüm und schmeckte sich selbst, was ihn nur noch mehr erregte.
"Hermine", raunte er heiser "ich hielt es wirklich für einen Traum. Einen phantastischen Traum, wie ich bemerken möchte. Doch du hast mich...hast mich verwöhnt."
Diese Erkenntnis, die sich langsam, aber unaufhaltbar in seinen grauen Hirnzellen festsetzte, beraubte ihn sämtlicher Hemmungen. Er riss ihr fast die paar Sachen, die sie noch am Leibe trug, von Erregung und Zuneigung für sie ergriffen, herunter und beugte sich über sie, um ihr Gleiches zu teil werden zu lassen.
Hermine sträubte sich nicht dagegen, sondern ergab sich ohne Widerrede den Verführungskünsten ihres Geliebten.

Der Tag darauf brachte jedoch Ernüchterung mit sich.

Sie erwachten voller Müdigkeit im Morgengrauen. Kälte und eine angespannte Atmosphäre senkte sich auf alle Zeltinsassen. Niemand verspürte den Drang, flink aus dem Bett zu springen. Obwohl niemand so richtig wissen konnte, wie sich der Tag letztendlich gestalten würde, lag eine unheilschwangere Vorahnung in der Luft.
Als erstes erhob sich Dumbledore schwerfällig von seinem Lager und deckte wie jeden Morgen den Tisch. Dabei rückte er für alle gut sichtbar das Glas mit Listigem Coyoten in die Tischmitte.
Als Severus dies mitbekam, zog er die Bettdecke über Hermine und sich drüber. Er wusste, dass dies heute der letzte Tag im Indianerland sein würde und damit auch das Ende seiner
Beziehung zu der Frau, die er so sehr begehrte. Beziehung? Hatte er eben wirklich daran gedacht, dass sie eine wirkliche Beziehung eingegangen waren? Er musste lächeln. Ja, obwohl es nie so weit hätte kommen dürfen, war es ein wunderbarer Gedanke, von dem er ein Leben lang zehren würde, zehren musste. Mit jeder Faser seines Herzens dankte er Hermine für die schönste Zeit in seinem Leben und alles, was diese wunderbare Frau ausmachte, hatte sich auf Ewigkeit in sein Gehirn eingebrannt und würde dort für immer verweilen.
Albus konnte noch soviel Krach am Tisch veranstalten und das Glas präsentieren, er würde jede Sekunde, die ihm noch verblieb auskosten und dachte daher überhaupt nicht daran, aufzustehen. Stattdessen zog er Hermine fest in seine Arme und versah ihren Hals mit kleinen Küssen.

Sie seufzte wohlig und lehnte sich in seine Berührungen. Auch sie hatte nicht vor, die angenehme und behagliche Wärme früher als nötig zu verlassen.
So kam es, dass sie beide noch immer im Bett lagen, während sogar Harry und Ron schon beim Frühstück waren.
Remus beobachtete Albus, der allmählich wieder aus der Fassung zu geraten schien. Immer öfter wandte dieser sein weißes Haupt in die Richtung der Beiden. Und bei jedem Mal zogen sich seine Augenbrauen ein Stück mehr zusammen. Als nach der fünften Aufforderung noch immer keine Reaktion, weder von Severus, noch von Hermine erfolgt war, stand er auf und holte den Zauberstab hervor.

"Ich erinnere mich an eine Begebenheit vor gar nicht all zu langer Zeit", begann er mit einem diabolischem Lächeln auf den Lippen " da bewirkte dies hier bei notorischen Langschläfern wahre Wunder." Und mit einem Schwenk des Zauberstabes prasselte ein unerschöpflich scheinender Schwall eiskalten Wassers herunter und verwandelte das Bett, aus dem Hermine und Snape mit einem entsetzten Aufschrei augenblicklich heraussprangen, in einen Swimmingpool mittleren Ausmaßes.

"Albus, bist du übergeschnappt", kreischte Snape verärgert.
"Könnte man es mir verdenken, angesichts eurer Sturköpfigkeit", entgegnete der Direktor ruhig und nahm seinen Platz wieder ein. "Ach habe ich schon erwähnt, dass ich euch in Kürze am Tisch erwarte", setzte er noch hinzu und tat sich dann schmunzelnd noch etwas von dem Obstsalat in seine Schüssel.

Snape stand triefend nass auf der Stelle und wollte vor Wut fast platzen.
"Der hat sie doch nicht mehr alle", zischte er leise vor sich hin, während Hermine nicht so richtig wusste, ob sie das nun komisch finden sollte oder nicht. Sie verkniff sich jedoch ein Lachen, als sie Severus Gesichtsausdruck deutete und trocknete erst einmal Severus und sich.
"Lass ihm doch seinen Spaß", flüsterte Hermine und zog Severus in eine Umarmung.
"Spaß? Mich hier so vorzuführen! Der wird langsam senil", zeterte Snape weiter.
"Aha, dich!", sagte Hermine und sah ihm direkt in die Augen "Ist dir entgangen, dass ich ebenso ein Opfer wurde?"
"Nein, natürlich nicht, aber ich bin schließlich Lehrer..."
"Ach richtig", sagte Hermine nun mit einem Anflug von Ärger "du bist die Respektsperson und ich die kleine, dumme Schülerin. Gut, dass du mich noch einmal so unverblümt darauf hinweist."
"Entschuldige bitte, so war das nicht gemeint, Hermine", sagte er voller Reue und zog sie in einen langen, zärtlichen Kuss, bei dem der Ärger Hermines so schnell verschwand, wie er gekommen war.


27. Kapitel


Rückkehr




Wenig später saßen sie dann getrocknet und angekleidet am Tisch, von grinsenden Gesichtern umgeben. Aber sie versuchten es zu ignorieren und brachten das Frühstück erhobenen Hauptes über die Bühne.
Gerade als sie glaubten, dass es endgültig beendet wäre und sich erheben wollten, zeigte Dumbledore auf das Glas und sagte: "Severus, wie steht es heute um deine Erinnerungen?"
Snape starrte auf die Tischplatte und sagte leise: "Ich denke, dass mir das Wesentliche wieder eingefallen ist."
"Das ist ja eine ausgesprochen erfreuliche Neuigkeit", sagte der Schulleiter und faltete seine Hände auf dem Tisch in altbekannter Manier.
"Lass das Theater, Albus", brummte Snape, noch immer verärgert "und komm zum Thema!"

"Schön", sagte Dumbledore nun äußerst ernst "wir haben noch eine Rechnung mit Listigen Coyoten offen, die wir heute begleichen werden. "Vielleicht sollten wir uns mal in Ruhe unter vier Augen unterhalten?"
"Albus, bei allem Respekt", wandte Remus ein "es betrifft uns alle und ich schlage daher vor, dass wir das hier gemeinsam am Tisch klären."
"Wie siehst du das, Severus", fragte Dumbledore und musterte Snape eindringlich.
Snape wand sich unter dem Blick und sagte schließlich spöttisch: "Meinetwegen. Mir wurde schließlich schon am zweiten Tag hier erklärt, dass wir uns in einer Gruppe auch für die Belange der anderen zu interessieren haben."
"Was dazu führte, dass du Hermine beleidigt hast" wandte Remus ein "und ihr euch durch diesen Umstand erst näher gekommen seid. Pro forma zunächst, ja, aber dass aus diesem Spiel im Laufe der Zeit Ernst wurde, wissen wir ja nun."
"Danke Remus, vielleicht solltest du darüber noch eine Abhandlung verfassen und sie dem Tagespropheten anbieten?" Snapes Augen blitzten nun ziemlich aggressiv.

"Können wir dann weitermachen, oder möchten sich die Herren erst noch vor der Tür duellieren", erkundigte sich der Direktor.
"Duellieren mit Pfeil und Bogen? Oder was schlägst du vor, Albus?" Snape war nun gereizt bis zum Äußersten.
"Severus bitte", mischte sich nun Hermine leise ein und zog ihn an sich. Daraufhin beruhigte
er sich wieder und raunte: "Schön, dann mach weiter, Albus!"

Und wieder wurde sich Dumbledore bewusst, wie viel Einfluss Hermine auf seinen Tränkemeister hatte. Er würde es wirklich begrüßen, wenn sie nach ihrem Abschluss an seiner Seite sein könnte. Aber das, was er nun zu sagen hatte, würde dieser Vorstellung einen erheblichen Dämpfer verpassen. Er seufzte.

"Gut. Severus du weißt, dass wir nur darauf gewartet haben, dass du dich an alles erinnern kannst. Du erhältst deine Magie zurück und wir brechen dann sofort nach Hogwarts auf.
Es gilt für alle, dass die Verbindung von Severus und Hermine nicht bekannt gemacht werden darf. So bald wir zurück sind, muss alles sein, wie zuvor. So sehr ich es auch bedaure, weiß ich doch, dass die Beiden gut zueinander passen und Hermine Severus sehr gut tut, kann ich in der Schule diese Verbindung nicht dulden."
"Aber warum nicht", fragte Ron Kopf schüttelnd "sie können sich doch heimlich treffen und niemand erfährt etwas davon. Sie haben doch selbst gesagt, dass sie für diese Beziehung sind."
"Ron, es geht um viel mehr", sagte Dumbledore "sollte jemand, egal, durch welchen Umstand, davon Wind bekommen, hätte ich das Ministerium am Hals und wäre vielleicht sogar gezwungen Professor Snape zu entlassen. Die Eltern könnten Sturm laufen, was sogar damit enden könnte, dass die Schule geschlossen wird. Nein, ich kann es nicht tolerieren und riskieren. Und ich werde es nicht."

Es herrschte Schweigen und alle sahen betreten zu Hermine, die weinend in Snapes Arme sank. Snape selbst saß mit starrem Blick da und hielt Hermine fest umschlossen.

"Es tut mir leid", sagte Dumbledore traurig "aber wir müssen nun nach vorn sehen. Severus", er zog das Glas zu sich "bist du bereit?"
Snape nickte still und wollte sich erheben, aber Hermine hatte sich verzweifelt an ihm festgeklammert.
"Hermine, bitte", Snape strich ihr besorgt über den Kopf "es muss sein."

Hermine ließ ihn los, stützte den Kopf in ihre Hände und begann haltlos zu schluchzen.
Snape versuchte sie zu trösten, aber sie war nicht zu beruhigen. Er wusste nicht, was er machen sollte und sah fragend in die Runde. Die Situation überforderte ihn. Verflixt, noch mal, es ging ihm auch nicht viel besser. Auch er war von Traurigkeit erfüllt und musste sich Mühe geben, der Situation Herr zu werden.

Harry stand dann auf und zog Hermine zu sich. "Mine, euch hier so leiden zu sehen, ist auch für mich nicht leicht. Aber Snape braucht seine Magie wieder und du willst doch auch, dass dieses Miststück von Medizinmann seine Strafe bekommt, oder? Erinnere dich, was der dir angetan hat!"

Snape zog die Augenbraue hoch. "Genau, wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, was der mit dir gemacht hat, Hermine", sagte er wissbegierig.
"Ist auch nicht so wichtig", schluchzte Hermine und wischte sich die Tränen weg.
"WAS hat er mit dir gemacht", setzte Snape nach.
Da Hermine keine Antwort darauf gab, klärte Dumbledore Snape auf.

Snape tobte. Und war nun erst Recht darauf erpicht, seine Magie zurückzubekommen und Listigem Coyoten gegenüberzutreten.

Remus fragte vorsichtig: "Was passiert mit dem Medizinmann, wenn Severus die Magie zurückerlangt hat eigentlich?"
"Ich wüsste schon etwas", schrie Snape aufgebracht "der wird sich noch wünschen, nie geboren worden zu sein."
"Severus", Dumbledore legte seinem Tränkemeister eine Hand auf den Arm "damit wir uns klar verstehen. Er wird nicht gelyncht. Ich werde sein Gedächtnis manipulieren und dann schicken wir ihn mit den Pferden zu seinem Stamm zurück."

Snape war damit überhaupt nicht einverstanden, versprach aber sich zu beherrschen.

Dumbledore ordnete dann an, dass jeder seinen Zauberstab bereithalten und sich in Deckung begeben sollte. Er holte tief Luft, bewaffnete sich selbst, hob das Glas und öffnete den Verschluss. Er schüttete die Kröte auf die Erde, sah noch einmal alle der Reihe nach an und sprach den Verwandlungsspruch.
In eine Rauchwolke gehüllt und sich rasend schnell drehend, stand Sekunden später Listiger Coyote im Zelt. Zunächst verwundert, dann höhnisch und gefährlich grinsend. In dem Moment wo er seine Hand hob, traf ihn auch schon Dumbledores Fluch und er sank auf die Knie.
Der Schulleiter erklärte Severus noch kurz das Prozedere und schon war das Zelt in ein grünliches Licht getaucht und es begann.
Genau wie Remus kniete Snape auf der Erde und kaum hatte er den Medizinmann berührt, wand er sich unter Schmerzen, krümmend und zuckend auf dem Boden, mit aller Macht den Kontakt aufrecht erhalten wollend. Hermine schrie entsetzt auf und wollte zu Severus eilen, aber Remus hielt sie fest und sprach beruhigend auf sie ein.

Es dauerte nicht lange und Snape hatte es überstanden. Etwas benommen richtete er sich auf, zog seinen Zauberstab hervor und probierte gleich mehrere kleine Zauber aus. Zufrieden sah er, wie der Stuhl sich wie wild im Kreis drehte, ihm sein Umhang um die Schultern schwebte und sein und Hermines Bett in Flammen aufging.

Dumbledore wollte sich gerade über den Medizinmann hermachen, als Snape hinzutrat.
"Albus, bitte überlasse ihn mir", sagte er mit forderndem Ton und undurchschaubarer Miene.
Dumbledore war nicht wohl bei der Sache, erinnerte ihn noch einmal eindrücklich, was mit diesem Mann auf gar keinen Fall geschehen durfte und ließ Snape dann gewähren.

Snape spitzte die Lippen und ließ Listigen Coyoten zunächst aus dem Zelt schweben.
Draußen nahm er den Fluch von ihm und fragte grinsend: "Lust auf ein Duell, Medizinmann?"
Einen Moment war dieser irritiert, dann schnarrte er: "Ah sieh an, Snape. Wie kommt es, dass du es wagst mir erneut gegenüberzutreten?"
"Ach, ich denke, dass wir noch eine Rechnung offen haben, die ich gerne begleichen würde."
Listiger Coyote duckte sich blitzschnell und schoss einen Fluch auf Snape ab, den dieser gerade noch parieren konnte. Schnee und Eis stoben auseinander und die Kontrahenten, die sich umkreisten, sahen für einen Moment nichts.
Beim nächsten Angriff kam Snape ihm zuvor und Listiger Coyote musste erkennen, dass er nicht listig genug gewesen war, denn er hing nun kopfüber in der Luft und konnte seine Flüche, die er nun nacheinander abfeuerte, nicht mehr richtig koordinieren, so dass es Snape ein Leichtes war, diese entweder abzublocken oder zurückzusenden, so dass sie den Medizinmann selbst trafen.
"Gibst du schon auf" rief Snape höhnisch "wie überaus enttäuschend."
"Was willst du überhaupt von mir? Rache für deine Frau? Schade, schade ich hätte sie mir gerne untertan gemacht", krächzte der alte Indianerpriester.
Mit einem Wink löste Snape den Fluch, der Alte prallte hart auf der Erde auf und Snape war voller Zorn über ihm.
"Du hast vollkommen Recht. Rache für das, was du meiner Frau angetan hast, trifft es. CRUCIO!"

Nun schritt Dumbledore ein. "Severus, es reicht jetzt! Entweder du nimmst ihm nun das Gedächtnis oder ich übernehme die Angelegenheit hier."
Snape holte tief Luft und sagte: "Es wird wohl besser sein, du übernimmst. Ich glaube ich kann für nichts mehr garantieren."

Während Dumbledore nun das tat, was Snape hätte tun sollen, fand sich Severus im Handumdrehen in den Armen von Hermine wieder.
"Bist du verrückt geworden", zischte sie aufgebracht und schmiegte sich an ihn "ich hatte totale Angst um dich."
Severus hob Hermine hoch und sah ihr in die Augen. Sanft sagte er: "Es tut mir leid, ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Verzeihst du mir noch einmal?"
Ihre Antwort war nonverbaler Natur. Ihre Lippen pressten sich gierig auf seine und ihre Arme fuhren begehrlich über seinen Körper. Er stöhnte auf und ließ sie langsam, sehr langsam an seinem Körper herunter gleiten, wobei sie darauf achteten, dass Zungenduell nicht zu unterbrechen. Es waren die letzten Minuten, die ihnen hier vergönnt waren und die wollten sie nutzen.
Hermine kam eine Idee. Sie löste sich von Severus und sah zu Dumbledore, der gerade auf sie zukam.
Er sah ein bisschen verärgert aus und wandte sich auch gleich an Severus.
"Mein lieber Severus, hast du da nicht ein wenig übertrieben? Ich hatte schon so etwas geahnt, dass du dich noch in einen Kampf stürzen möchtest. Mehr muss ich dazu ja wohl nicht sagen."
Hermine räusperte sich. "Professor Dumbledore, gäbe es die Möglichkeit noch etwas länger hier zu verweilen?"
"Was? Nein, Hermine diese Möglichkeit gibt es nicht. Hast du eine Vorstellung davon, wie viel Arbeit in meinem Büro auf mich wartet? Professor McGonagall muss fast täglich die Ministeriumsleute abwimmeln und hat mit dem Unterrichten auch so genug zu tun. Und was besonders wichtig ist, in zwei Tagen ist Vollmond und Remus braucht seinen Trank. Den muss Severus brauen. Ihr müsst viel Unterrichtsstoff nachholen. Also wirklich Hermine, du kommst auf Ideen!"
"Wenn wir noch länger hier bleiben müssten, was hätte Remus dann gemacht?", hakte sie nach.
"Für diesen Fall habe ich Professor Dumbledore angeboten", sagte Remus "mich in einen Käfig sperren zu lassen. Darüber haben wir ewig diskutiert und die Vor -und Nachteile abgewogen."
Hermine überlegte fieberhaft, wie sie die Rückkehr noch verzögern könnte.
"Ich würde gerne noch einmal ausreiten", schlug sie nun vor.
Dumbledore sah sie genervt an, überlegte dann und sagte zu Severus: "Reite mit ihr bloß noch mal aus! In spätestens zwei Stunden ist jedoch definitiv die Rückkehr vorgesehen."

"Danke, Sir." Hermine zog Severus hinter sich her, Richtung Pferdestall.
Er sattelte schnell sein Pferd, saß auf und zog Hermine schmunzelnd zu sich hoch.
"Du gibst wohl nie auf, was?"
Ernst schaute Hermine ihn an. "Niemals, Severus, in keiner Hinsicht."
Sie lehnte sich an ihn, er umschlang sie und dann trabte das Pferd mit ihnen in den Wald hinein. Es war schön, noch einmal mit Severus auszureiten. Auf diese Art hatten sie einst ihren Körperkontakt zueinander aufgenommen, dabei die Wärme des anderen gespürt und zu schätzen gelernt.
Hermine versuchte unterwegs noch einmal das Thema auf die Zeit nach ihrem Abschluss zu lenken, aber Severus ging nicht darauf ein. Stattdessen küsste er sie stürmisch, was ihr auch Recht war, aber Antworten hätte sie eben auch gerne auf ihre aufgeworfenen Fragen gehabt.

Als sie zurückkehrten sah Hermine schon mit Schrecken, dass das Zelt verschwunden war.
Harry hielt ihre und Snapes persönliche Dinge in seiner Hand und zuckte hilflos mit seinen Schultern. Hermine hatte sogleich das Gefühl, als wenn ihre Kehle zugeschnürt worden wäre.
Nun war nichts mehr mit Hinauszögern. Nun war alles endgültig. Heute Nacht würde sie nicht mit Severus in einem Bett schlafen, sondern in ihrem Bett im Gryffindorturm. Der Gedanke daran erschlug sie fast.

Noch einmal klammerte sie sich verzweifelt an Severus fest.
"Severus, ich werde dich vermissen", hauchte sie, während die ersten Tränen sich schon wieder ihren Weg bahnten.
"Du wirst mir auch sehr fehlen, Hermine", flüsterte er leise "aber du wirst nun wieder im Gryffindorturm wohnen müssen und ich in meinen Kerkern."
"Ich will nicht in diesen Scheißturm zurück", schrie sie völlig verzweifelt und sank schluchzend zu Boden "ich will es nicht. Verdammt, ich will bei dir bleiben, Severus." Bittend und bettelnd sah sie ihn durch ihren Tränenschleier an.
Snape kniete sich neben ihr in den Schnee und war selbst mal wieder den Tränen nahe. Es schmerzte ihn sehr, sie so verzweifelt zu sehen. Er zog sie zu sich und sagte behutsam:
"Du hast es gehört, es geht nicht anders. Und waren wir uns nicht einig, dass in Hogwarts alles beim Alten bleiben wird?"
"Es würde mir wesentlich leichter fallen, wenn du mir in irgendeiner Form Hoffnung auf die Zeit nach meinem Abschluss gemacht hättest, Severus. Aber das hast du nicht. Warum?", rief sie anklagend.
Severus schloss die Augen. Natürlich hatte er es nicht, denn er wollte ihr keine unnötigen Hoffnungen machen. Für ihn war es klar, dass sich zurück im Alltag alles verändern würde. Gewiss auch Hermines Gefühle zu ihm. Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, unter dem ihm sehr unbehaglich zu Mute wurde. Sie wartete auf eine Antwort, die er ihr nicht geben konnte und wollte. Es war zum Verzweifeln.

Für Severus zum Glück, forderte Dumbledore in diesem Moment alle energisch auf, sich um den Portschlüssel zu gruppieren, so konnte er Hermine die Antwort schuldig bleiben.

Snape musste Hermine zum Portschlüssel mit Gewalt ziehen, denn sie sträubte sich unter Tränen vehement. Dumbledore besah sich das Spektakel mit gemischten Gefühlen und war froh, dass sein Tränkemeister wenigstens einsichtig war. Severus nahm Hermine dann in seine Arme, presste ihre Hand auf den alten Topf und schon begannen sie sich in einem gewaltigen Strudel zu drehen und aufzulösen.


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
Joanne K. Rowling