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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Erinnerungen

von lemontree

Snape sah noch immer mürrisch drein, als sie die Unterkunft der Pferde betraten. Hermine hatte den Schutzzauber aufgehoben und Snape fühlte sich sehr unwohl, weil er nichts zur Zauberei beitragen konnte. Dementsprechend war auch sein Gesichtsausdruck.
Hermine trat gleich an Snapes Pferd heran.
"Na mein Guter, erkennst du mich noch? Sieh mal, heute habe ich dir auch deinen Besitzer mitgebracht. Er hat sich an dich erinnert, ist das nicht wunderbar?"
Das Pferd wieherte und schmiegte sich in die Berührung von Hermine. Sie tätschelte dem Hengst über die Nüstern und sah sich dann nach Severus um.
"Severus, komm doch auch her und begrüße deinen treuen Begleiter. Er mag dich, glaube mir! Er kam sogar wieder zu dir an, während unsere Pferde sich schon alle aus dem Staub gemacht hatten."

Zögerlich folgte Snape der Aufforderung von Hermine und streckte die Hand nach dem Pferd aus. Ihm war das Tier nicht geheuer. Er wusste auch nicht genau was er erwartete, vielleicht, dass das Pferd nach ihm schnappen würde, aber nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil, sein getreuer Hengst begrüßte auch ihn freudig. Snape tätschelte ihm zufrieden den Hals und die Nüstern, seufzte dann und fragte:
"Woher haben wir die Pferde eigentlich, Miss Granger?"
"Die hat uns Wütender Büffel geschenkt, der Häuptling der Büffelbande. Er war uns sehr dankbar, wegen der Gastgeschenke und weil du mit Ron zusammen nicht nur mich, sondern auch seine Frau gerettet hast. Und....Severus wir beide haben seine Schwester gerettet, die kurz vor einem Blinddarmdurchbruch stand."
Snape zog ungläubig die Augenbrauen hoch. "Miss Granger, ich bin sicher, dass ich dergleichen noch nicht getan habe..."
"Doch Severus, hast du, zusammen mit mir. Ich habe die Zauber ausgeführt, die du mir gesagt hast." Dann ging Hermine auf ihn zu und sah ihn bittend an. "Ach, könntest du mich nicht wieder mit dem Vornamen ansprechen? Bitte!"
Er musterte sie aus unergründlichen Augen.
"Glauben sie, dass mir das Erinnern dann leichter fallen würde...Hermine?" Seine samtene, tiefe Stimme ließ ihr einen Schauer über den Rücken gleiten.
Sie grinste unsicher und sah ihm in die Augen. "Durchaus möglich, Severus. Ich bin sicher, dass es einiges vereinfachen würde."
"Und ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es auch einiges erschweren wird", sagte er ernst. "Was meinte der Direktor eigentlich genau, als er sagte, so wie die Dinge stünden, wäre es wohl besser, wenn...?" Fragend sah er sie an.
Hermines Gesicht verfinsterte sich ein wenig. "Auch wenn dir einige Dinge zur Zeit nicht mehr einfallen, so weiß ich doch genau, dass du weißt, was er damit sagen wollte." Sie verschränkte ihre Arme vor dem Körper, kaute auf ihrer Lippe herum und blitzte ihn ärgerlich an, als er auch noch begann spöttisch zu grinsen.
"Ich wundere mich, Miss Granger, dass..."
"Hermine!"
"Na schön, ich wundere mich, HERMINE, dass der Direktor unsere, wie soll ich es sagen, unsere vermeintliche Beziehung, an die ich mich tragischerweise, oder sollte ich besser sagen zum Glück, nicht erinnern kann, so ohne Weiteres akzeptiert."

Zum Glück nicht erinnern kann! Sie hatte sich wohl eben verhört. Aber sie beschloss es einfach zu ignorieren. Es machte wohl keinen Sinn, sich an seiner Provokation weiter hoch zu ziehen. Daher antwortete sie mit einem fiesen Lächeln auf dem Gesicht:
"So ohne weiteres bestimmt nicht, Severus. Als er nämlich unverhofft hier ankam, besuchte er uns in unserem Zelt. Wir standen halbnackt vor ihm und hätte Harry uns nicht vorher noch gewarnt, wäre er Zeuge unserer Liebe und Leidenschaft geworden."

Mit Freude sah sie zu, wie seine Gesichtszüge entglitten und er sich verlegen räusperte.

"Sagen sie, Hermine ähm...wie weit sind wir miteinander gegangen? Also ich meine, haben wir danach noch irgendeine Möglichkeit gehabt oder genutzt, um..., um miteinander intimer zu werden?"
Ein leichter Rotton zierte seine Wangen und auch wenn er unsicher wirkte, so ließ er seinen stechenden Blick nicht von ihr ab.
"Bist du etwa verlegen?" Hermine amüsierte sich nun prächtig.
"Also?", forderte er energisch, ihren Kommentar übergehend.
"Severus, wir haben mehrere Wochen alleine ein Zelt bewohnt und ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft wir miteinander geschlafen haben. Du bist ein phantastischer Liebhaber. So einfühlsam, so zärtlich, so rücksichtsvoll, immer voller Phantasie, damit ja keine Langeweile oder Eintönigkeit aufkommt..."
"Schon gut, so genau wollte ich es gar nicht wissen", brummte er peinlich berührt und sein Gesicht wurde um noch eine Nuance dunkler.
Liebevoll blickte sie zu ihm auf, während Snape geräuschvoll die Luft ausstieß und sich die Schläfen massierte.

"Warum aber toleriert Albus das, Hermine", fragte er nach einer Weile regelrecht verzweifelt.
"Er hat uns einmal in flagranti draußen erwischt", sagte Hermine und musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie Severus bestürztes Gesicht sah "zu dem hatten wir beide noch Whisky getrunken. Er war alles andere als begeistert davon. Er hat getobt, uns auch nur die kleinste Berührung untersagt und gedroht, bei dem kleinsten Vergehen von einem Schulverweis für mich und einer fristlosen Kündigung für dich Gebrauch zu machen."

"Was? Er wollte mich tatsächlich raus schmeißen? Hat er das wirklich gesagt?", rief Snape fassungslos und musste sich nun erst einmal auf einem Strohballen niederlassen.
"Ja, hat er", sagte Hermine leise und ging zu ihm hin. Sie griff nach seinen Händen und sagte noch leiser: "Ron, Harry und Remus standen alle drei hinter dir. Sie haben ihm gesagt, dass sie mit unserer Beziehung einverstanden sind. Er war praktisch überstimmt."
Severus strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken und seufzte:
"Und wie ich dich kenne, Hermine, hast du ihm auch die Stirn geboten, oder? Ich fand es gestern schon sehr dreist von dir, dass du dich so gegen ihn aufgelehnt hast." Lächelnd fügte er hinzu: "Und er hat es auch noch mit sich machen lassen. Offenbar war er schon kampferprobt mit dir und wusste, dass er gegen deine Sturheit nicht ankommt."

Nun lächelte Hermine ihn herausfordernd an.
"Stur bist du ja auch ohne Ende. Du hast es doch gestern gehört. Wir beide sind uns ähnlich und wollen immer mit dem Kopf durch die Wand. Glaubst du nun, dass wir zusammengehören?"
Snape sah sie jedoch ernst an.
"Hermine, mal ganz ehrlich, was findest du an mir? Ich bin doch viel zu alt für dich und du musst noch studie..."
"Oh nein, Severus", unterbrach sie ihn aufgebracht "verschone mich bitte damit, dass hatten wir alles schon mal. Und deine Argumente kenne ich zur genüge. Es ist keine Laune von mir. Ich liebe dich wirklich. Aufrichtig. Ich möchte keinen anderen Mann, auch keinen jüngeren. Ich will einfach nur dich."

Auch Snape war nun aufgebracht.
"Aber warum? Erkläre es mir, denn ich verstehe es nicht."
Noch immer hielten sie sich bei den Händen und ließen sich nicht aus den Augen.
"Severus, ich bewundere deine Hingabe zu den Zaubertränken, du bist ein Meister deines Faches, ich mag deinen seltsamen Humor, du bist so zärtlich und hast eine höchst erotische Ausstrahlung. Wenn du mich küsst, dann vergesse ich die Welt um mich herum, wenn du mich berührst fühle ich mich so sehr geborgen, dass ich glaube, jeder Gefahr trotzen zu können. Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Es ist einfach ein tiefes Gefühl von Verbundenheit, dass mich wissen lässt, dass ich Studium und eine Beziehung zu dir auch nebeneinander haben kann."

"Aber, ...aber wie kommt es auf einmal? Ich habe dich in der Schule meist ignoriert und dich jederzeit wissen lassen, dass du eine Nervensäge bist. Obwohl ich zugeben muss, dass ich deine Intelligenz, deine Auffassungsgabe und Wissbegierde schon zu schätzen wusste, ich hätte es nur nie zugegeben. Immerhin bist du seit vielen, vielen Jahren eine der besten Schülerinnen, die Hogwarts je hervorgebracht hat. Dich unterrichten zu dürfen, ist mir schon eine Ehre."
"Ach", Hermine war überrascht "und warum hast du dann nie ein Wort der Anerkennung mir gegenüber verloren?"
"Du bist eine Gryffindor. Und Gryffindors sind Slytherins ein Dorn im Auge. Na ja, die Freundschaft zu Potter war gewiss auch einer der Gründe."
"Du spinnst", sagte sie und strich ihm dabei liebevoll ein paar Strähnen aus der Stirn.


Sie sahen sich nun noch intensiver in die Augen und waren beide von dem Augenblick gefangen, konnten den Blick einfach nicht abwenden.
Severus spürte, wie sich seine Atmung beschleunigte und er es genoss, die Wärme ihrer Hände zu spüren. Er wollte mehr und wusste, dass er diesen Wunsch eigentlich nicht zulassen sollte. Er nahm ihren Geruch wahr und war plötzlich beseelt von dem Gedanken, ihr noch näher zu kommen.
Ihre Anwesenheit bescherte ihm schon wieder ein Gefühl des Vertrauens und der Sicherheit, genau wie in der letzten Nacht.
Zudem imponierte ihm ihr Kampfgeist. Sie hatte gekämpft. Für ihn! Und geschworen es immer wieder zu tun. Er schmunzelte bei diesem Gedanken.

Hermine bemerkte seine Veränderung und entdeckte zu ihrer großen Freude den besonderen Glanz in seinen Augen. Sie stand noch immer vor ihm und war sich sicher, dass sie das Funkeln in diesen unglaublich schwarzen Augen richtig deutete. Ganz langsam legte sie sich seine Arme um ihre Taille. Er ließ es zu und zog sie gleich noch ein Stück näher zu sich. Mit ihren Händen fuhr sie ihm durch die Haare, bevor sie sich hinunterbeugte und ihm sanft auf die Stirn küsste. Dies war der Moment für ihn, wo ihm ein Stöhnen entfuhr und er sie mit einem Ruck auf seinem Schoss platzierte. Noch immer sahen sie sich an und ihre Münder bewegten sich in Zeitlupe aufeinander zu.

Als sie sich endlich trafen ging ein Feuerwerk durch beider Körper. Sie zuckten, stöhnten und seufzten, als sich ihre Zungen ein feuriges Duell lieferten. Hände fuhren zärtlich über die Körper und hinterließen Spuren brennenden Verlangens.
Hermine war überglücklich und wie automatisch wanderte ihre Hand langsam abwärts, bis er ihr Einhalt gebot und sich atemlos von ihr löste.

"Nicht, Hermine, was machst du", raunte er heiser.
"Nichts, was ich nicht schon unzählige Male getan hätte, Severus. Ich weiß, wie ER aussieht und sich in den unterschiedlichsten Phasen anfühlt." Dann beugte sie sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich weiß sogar, wie du in den unterschiedlichsten Phasen der Erregung schmeckst."

Das war auch für einen Snape zu viel. Ein lautes Aufstöhnen entrann seiner Kehle und er ließ sich nach hinten auf das Stroh fallen und zog Hermine auf sich. Wieder vereinigten sich ihre Münder mit unbeschreiblicher Intensität und Finger bahnten sich ihren Weg unter die Schichten von Kleidung, um der nackten Haut des Partners habhaft zu werden.
Snape drehte Hermine nun auf den Rücken, beugte sich über sie und sagte schmunzelnd und mit einer überaus betörenden Stimme:
"Ich hatte da gerade eine Erinnerung. Du könntest es uns wieder einfacher machen, wenn du deinen Zauberstab benützen würdest."
Hermine schmunzelte zurück: "Es scheint Wunder zu wirken, wenn sie mich mit Vornamen ansprechen, Professor."

Nur zu gerne hexte Hermine die störenden Kleidungsstücke bei Seite, bedachte Severus und sich mit einem Wärmezauber und ergab sich dann den warmen, sinnlichen Lippen, die inzwischen schon begehrlich über ihren Oberkörper streiften.
Sie genoss seine Zärtlichkeiten und ließ sich völlig willenlos von ihm verwöhnen. Es schien, als hätte es nie eine Unterbrechung ihrer Beziehung gegeben. Er fand auf Anhieb ihre sensiblen Stellen und ein Schauer nach dem nächsten huschte über ihren Körper. Irgendwann sah er sie prüfend an flüsterte leise:
"Ich fürchte, dass ich heute nicht der ausdauernde Liebhaber sein werde. Ich fühle mich noch etwas schwach und ich möchte nicht, dass du enttäuscht bist, Hermine."
Sie schlang ihre Arme fest um ihn. "Severus, wie könnte ich enttäuscht sein? Schon vergessen, ich liebe dich mit Haut und Haar, da darfst du dir auch mal eine kleine Schwäche leisten."
Er starrte nur deprimiert vor sich hin. Prima, er der Meister der Verführung, konnte einen Akt wegen eines Schwächeanfalls nicht zu Ende führen. Das war ihm auch noch nicht passiert.
"Ach komm schon, Severus. Es ist wirklich nicht schlimm. Wollen wir zurückgehen? Du schläfst noch eine Runde und ich braue dir inzwischen einen Stärkungstrank."
"Ja, verspotte mich ruhig, Hermine!"
"Ok, ich glaube dir, dass dir das zu schaffen macht, aber ich verspotte dich nicht! Was ist nun, gehen wir rüber?"
"Nein, noch nicht, ich würde lieber noch ein wenig hier bleiben", sagte er müde, während er sich im Stroh ausstreckte und ihm dabei schon fast die Augen zu fielen.

Mit einem Wink des Zauberstabes waren sie beide wieder angezogen und gereinigt. Ein Wärmezauber vertrieb die Kälte und der dicke Pelzumhang sorgte dafür, dass sie nicht zu schnell zurückkehren würde.
Severus hatte Hermine noch fest an sich gezogen und war fast augenblicklich eingeschlafen. Mit im Bauch tanzenden Schmetterlingen schmiegte Hermine sich an ihn und lauschte seinen tiefen gleichmäßigen Atemzügen.




Hermine wusste nicht genau, wie lange sie hier schon im Stroh lagen, denn auch sie war eingeschlafen. Sie wachte nur durch ein plötzliches Geräusch auf und sah direkt in die grinsenden, wissenden Gesichter von Ron und Remus.

"Na, habt ihr euch wieder vertragen", fragte Remus belustigt "oder hast du ihn an dich gehext?"
"Och, das war gar nicht nötig, Remus", antwortete Hermine gähnend "wie spät ist es denn jetzt eigentlich? So allmählich verlässt mich mein Zeitgefühl. Kaum ist man aufgestanden, schon ist es wieder dunkel."
Remus lachte: "Mir geht es ähnlich. Es ist jetzt kurz nach zwei und bevor es tatsächlich wieder dunkel wird, wollten wir noch Holz aus dem Wald holen."
"Und wo ist Harry? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er nicht mitkommen wollte", stellte Hermine verwundert fest.
Dieses Mal grinste Ron über das ganze Gesicht. "Tja, natürlich wäre er liebend gerne mit gekommen, aber er hat seine Schulaufgaben leider noch nicht fertig und Professor Dumbledore ist unerbittlich." Auch Remus gluckste nun herum. "Der arme Harry fand das gar nicht lustig, aber was sollen wir machen? Ihr müsst einen Anschluss an den Unterrichtsstoff bekommen, denn die Prüfungen machen auch vor euch nicht halt."

Hermine stellte sich Harry bildlich vor, wie er maulend über seinem Stück Pergament hing und dem Vortrag über Verwandlung lauschte. Netter Gedanke!

"Snape schläft tief und fest, wie ich sehe", sagte Ron und deutete auf den Tränkemeister.
Hermine strich diesem über den Kopf und sagte leise: "Ich weiß. Ich habe ihm noch angeboten, mit ihm wieder rüber zu gehen, damit er in seinem Bett schlafen kann, aber er wollte unbedingt hier bleiben. Aber eigentlich wollte ich ihm noch einen Stärkungstrank brauen, denn den hat er nämlich wirklich nötig", sagte Hermine mit einem hintersinnigen Grinsen auf den Lippen.

"Soll ich dir helfen ihn in sein Bett zu bringen oder willst du warten, bis er aufwacht?", bot Remus an. "Mir ist es egal, aber drüben ist es eindeutig wärmer."
Hermine wusste nicht genau, ob Severus verärgert sein würde, wenn er in seinem Bett wieder zu sich kam. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde er es aber sein!
"Ja, Remus", sagte sie dann entschieden "wäre lieb von dir, wenn du ihn rüber transportieren könntest. Ich bin mir sicher, dass er darüber nicht erfreut sein wird, aber das hat er umsonst. Der Trank muss schließlich auch noch angesetzt werden."
Sie erhob sich dann, versuchte noch kurz Severus zu wecken, aber der schlief weiterhin felsenfest, so dass sie Remus das Ok gab.

"Gut", sagte Remus "Ron sattle bitte schon die Pferde und bringe sie hinaus! Ich schaffe nur schnell Severus rüber. MOBILCORPUS!"
Und schon schwebte der noch immer schlafende und erschöpfte, gefürchtete Tränkemeister Hogwarts in sein warmes, weiches Bett. Remus legte ihn vorsichtig ab und Hermine bedankte sich bei ihm.

Remus verschwand dann grinsend wieder, um mit Ron die Holzvorräte aufzufüllen und allen somit eine warme Nacht zu sichern, während Hermine nun Dumbledores und Harrys fragenden und besorgten Blicken ausgesetzt war.

Dumbledore erkundigte sich auch gleich. "Was ist mit ihm? Hatte er einen Rückfall?"
"Nein, er ist nur erschöpft", sagte Hermine und bedachte Severus mit einem liebevollen Blick "und er ist noch nicht so bei Kräften, wie er es gerne hätte." Oder wie ich es gerne sehen würde, fügte sie in Gedanken seufzend hinzu.
Harry sprang auf, froh von der Lernerei abgelenkt worden zu sein und stellte sich vor das Lager von Snape.
"Er ist also erschöpft", stellte er mit merkwürdigem Unterton fest "wovon denn? Habt ihr euch einen Ringkampf geliefert?"
"Halt die Klappe Harry", fuhr Hermine ihn an, wusste sie doch, worauf er anspielte. "Bist du denn mit deinen Aufgaben überhaupt schon fertig?"
"Nein, das ist er noch nicht", rief Dumbledore auch schon dazwischen. "Erst werden die Aufgaben hier fertig gemacht, Harry, bevor du dir über andere Menschen in deinem Umkreis den Kopf zerbrechen darfst." Murrend fügte Harry sich in sein Schicksal und begab sich zum Tisch zurück, um seine theoretischen Kenntnisse in Verwandlung aufzufrischen und zu erweitern.
Hermine wühlte indes in den Taschen von Snape und suchte sich alles zusammen, was sie für den Stärkungstrank benötigen würde.
"Sir, ist es recht, wenn ich jetzt einen Trank für Severus braue, der ihn wieder auf die Beine bringt", fragte Hermine den Direktor.
"Sicher, Hermine. Natürlich ist das in Ordnung. Mit Tränkebrauen kennst du dich ja besser aus, als ich. Wenn ich dir irgendwie behilflich sein kann, sag mir Bescheid!"
Hermine nickte, ging zur Feuerstelle und hängte schon mal den Kessel darüber, füllte ihn mit Wasser auf und kam dann mit den Trankutensilien an den Tisch, um dort die Zutaten zu schneiden und zu zerstampfen.

Während Hermine verschiedene, getrocknete Kräuter pulverisierte und nebenbei irgendwelche Wurzeln zerschnitt, lugte sie immer mal wieder auf Harrys Blatt, das sich nicht so recht füllen wollte. Harry brütete über den Fragen von Dumbledore und sah ziemlich unglücklich dabei aus.

"Hat sich Severus eigentlich an noch etwas erinnert, außer dem Pferd", fragte der Schulleiter nach einer Weile des Schweigens neugierig.
Hermine schluckte. Was sollte sie ihm erzählen? Dass Severus nun wieder wusste, wie sie ihn mit Hilfe des Zauberstabes entkleidet hatte? Eigentlich wusste sie doch auch gar nicht genau, was ihm noch alles eingefallen war.
Dumbledore räusperte sich und Hermine nuschelte: "Ähm, mir ist nichts weiter aufgefallen. Vielleicht fragen sie lieber ihn, wenn er wieder aufwacht?" Dann hackte sie wie wild auf einer besonders widerspenstigen Wurzel herum und machte dann, dass sie mit Brett und Zutaten wieder an den Kessel kam.
Sie spürte allerdings auch den Blick in ihrem Rücken und kam sich total bescheuert vor. Dumbledore konnte sowieso Gedanken lesen, also hätte sie sich das eben sparen können. Wenn es bloß nicht irgendwie eine peinliche und intime Erinnerung gewesen wäre!

Die Zeit verging. Severus schlief, Harry schrieb missmutig, Hermine rührte ohne sich umzudrehen im Kessel und Dumbledore grübelte und beobachtete Hermine ernst.

"So, da sind wir wieder. Mann, ist das eine Kälte draußen", rief Ron laut, als er, die Schuhe voller Schnee, mit einem riesigen Stapel Ästen, Zweigen und halben Baumstämmen beladen in das Zelt trat und damit die Ruhe, die sich über die Zeltinsassen gelegt hatte, störte.
"Ah, sehr schön, da wart ihr aber fleißig", ließ sich der Direktor vernehmen und stand auf.
"Ich denke, ich sollte auch einen kleinen Spaziergang unternehmen", sagte Dumbledore, hüllte sich in seinen Winterumhang ein und verließ das Zelt.
"Was hat er denn", fragte Ron verwundert und blickte fragend seinem Direktor hinterher.
"Was weiß ich", brummte Hermine "vielleicht sind ihm vom vielen Sitzen die Füße eingeschlafen."
Ron war irritiert, sah sich dann aber nach seinem Freund um.
"Na Harry, immer noch nicht fertig?"
"Doch gleich. Zwei Fragen muss ich noch beantworten, dann habe ich es endlich geschafft. Ich frage mich, wie du das alles so schnell hinbekommen hast." Vorwurfsvoll musterte er Ron.
"Ich weiß es auch nicht, aber ich wollte unbedingt noch mal an die frische Luft und ein wenig ausreiten. Wahrscheinlich hat mich dieser Umstand beflügelt."
Harry gab bloß ein undefinierbares Geräusch von sich und rief dann freudig: "Es ist vollbracht! Endlich." Er erhob sich und reckte seine Arme in die Luft. Neugierig trat er dann an Hermine heran.
"Na, hast du den Trank hinbekommen?"
"Klar, er muss nur noch abkühlen, dann fülle ich gleich ein paar Phiolen davon ab."
"Was hast du denn da zusammengebraut, sieht irgendwie eklig aus", erkundigte sich Ron.
Harry tippte Ron an der Schulter an, zwinkerte ihm zu und raunte: "Das, mein lieber Ron, ist ein Stärkungstrank für Snape. Offenbar ist er noch etwas geschwächt, von was auch immer."
Hermine fuhr herum und blitzte Harry verärgert an.
"Harry, ich warne dich", zischte sie "mach dich nicht über meinen Mann lustig! Räume lieber deinen Müll dort vom Tisch, denn ich denke wir werden, wenn Professor Dumbledore zurück kehrt, an diesem Tisch essen wollen."

"HERMINE!", ertönte da der Ruf von Severus lautstark durch das Zelt. "Wie zum Teufel bin ich in dieses Bett gekommen?"
Die drei Gryffindors drehten sich geschwind um und sahen in das verärgerte Gesicht des Tränkemeisters.
"Severus", sagte Hermine beschwichtigend und eilte ihm entgegen "Remus hat dich mit dem Mobilcorpus hierher gebracht. Dort war es viel zu kalt und ich habe die Zeit genutzt, um den Stärkungstrank herzustellen."
"Ich bin also an allen hier zur allgemeinen Belustigung vorbeigeschwebt", flüsterte er bedrohlich leise " oder wie darf ich das verstehen?"
"Oh, oh", riefen Harry und Ron gleichzeitig, was Hermine veranlasste die Beiden anzufahren:
"Steht hier gefälligst nicht so nutzlos rum! Harry räume endlich den Müll vom Tisch und du Ron willst doch nicht allen Ernstes das Holz mitten im Weg liegen lassen? Soll ich mir ein Bein brechen oder was?"
"Hermine, ich warte noch auf eine Antwort von dir", zischte nun auch Snape.

Sie atmete dreimal tief ein und aus, bevor sie sich zu Severus umdrehte.
"Danke der Nachfrage. Ja der Trank ist mir gelungen und steht zu ihrer freien Verfügung, Professor", raunte sie.
"Was?", Snape war irritiert. "Ich wollte wissen, warum ich hier bin und nicht..."
"Severus, ich bin nicht schwer von Begriff! Möchtest du nun den Trank, oder nicht?" Hermine trat dann dicht an ihn heran und flüsterte in sein Ohr: "Nötig hättest du ihn!"

Eine kleine, aber feine Röte zierte Snapes Wangen und er hielt den Blick gesenkt und strich imaginäre Krümel von seiner Bettdecke. Musste sie ihn auch noch daran erinnern, dass er versagt hatte? Er war ihm schon peinlich genug.

"Entschuldige", flüsterte Hermine dann leise und setzte sich auf sein Bett "ich wollte den Trank fertig bekommen und es war wirklich kalt im Pferdestall. Und alleine wollte ich dich dort auch nicht liegen lassen. Na ja, und dann kamen Ron und Remus zufällig vorbei."

Snape sagte nichts, musterte sie aber aufmerksam.
"Severus", murmelte sie und kuschelte sich an ihn "nun guck nicht so grimmig!"
Er seufzte, schlang dann seine Arme um sie und zog sie zu sich heran. Er versenkte sein Gesicht in ihren Haaren und wünschte sich, dass dieses angenehme Gefühl, welches ihn dabei durchströmte niemals vergehen möge. Er überlegte, warum er ihr nicht ernsthaft böse sein konnte. Vor kurzem noch war ihm dass alles andere als schwer gefallen. Da konnte er sogar richtig zornig und leidenschaftlich wütend auf die unverbesserliche Miss Ich- weiß - alles werden. Und nun? Es hatte sich irgendwie alles verändert. Zu seinem Vorteil, ja, das schon, aber es war immer noch gewöhnungsbedürftig. Zu mal noch nicht alle Erinnerungen zurückgekehrt waren.

"Nun gib deinen Trank schon her", flüsterte er "wenn du schon meinst, dass ich ihn nötig hätte!"
"Gerne. Bekomme ich für meine aufopferungsvolle Braukunst eine Belohnung?"
Er schüttelte belustigt den Kopf, zog sie dann aber in einen zärtlichen Kuss, den sie natürlich leidenschaftlich erwiderte.

Gerade in diesem Moment betraten Remus und Dumbledore wieder das Zelt.
"Ah, Severus, Hermine habt ihr euch wieder gefunden?" Dumbledore strahlte ihnen entgegen. "Das freut mich aber für euch. Ich gehe davon aus, dass du ein wenig mehr Erinnerung
besitzt, als heute Morgen, Severus?"
"Nicht viel mehr, Albus" Snape hob
bedauernd die Schultern "es ist alles noch ziemlich wage."
"Wage?" Der durchdringende Blick von Dumbledore lastete auf ihm.
"Ich erinnere mich an mein Pferd", sagte Snape zögernd.
"So viel wissen wir schon, Severus!"
"Na gut, ein paar Erinnerungen an Hermine sind dazu gekommen", gab Snape zu.
"Mehr nicht?"
Snape schaute wieder grimmig. "Nein, mehr nicht!" Musste der ihn jetzt auch noch vor allen ausfragen?
"Na gut, vielleicht wissen wir ja morgen mehr", sagte der Schulleiter ruhig, ließ aber den musternden Blick von Snape nicht ab "dann lasst uns nun zu Abend essen!"

Als die anderen sich schon an den Tisch setzten, raunte Snape Hermine zu: "Ich glaube, dass ich den Trank jetzt dringend benötige."

Hermine nickte und holte ihn. Snape begutachtete die Phiole kritisch, setzte sie dann an und trank. Sofort hustete er los und rang nach Atem.
"Oh, der ist aber stark. Was hast du noch rein getan, Hermine", presste er mit tränenden Augen hervor.
"Ich habe noch die letzten Drachenschuppen genommen", sagte Hermine schuldbewusst. "Er sollte dich schließlich stärken."
"Das ist dir gelungen, meine Liebe", antwortete Snape noch immer hustend.

"Kommt ihr nun, die Suppe wird kalt", drängte Dumbledore.
Ergeben und dabei schwer seufzend, schwang sich Severus aus dem Bett und setzte sich mit Hermine ebenfalls an den Tisch.
"Und wirkt der Trank nun", fragte Remus nach.
"Ja, und wie er wirkt", sagte Snape, dem noch immer unwillkürlich Tränen in die Augen traten "ich würde sagen, dass die Dosis für einige Tage reichen wird, um mich bei Kräften zu halten."
"Es tut mir leid, Severus", wisperte Hermine.
"Schon gut, Hermine", sagte Snape sanft. "Du bleibst trotzdem meine beste Schülerin und Drachenschuppen sind ja auch nicht verkehrt, nur muss man die Wechselwirkung mit dem Ginseng und den gemahlenen Bärenklauen beachten. Eine Prise Drachenschuppen hätte in diesem Fall durchaus gereicht."
"Können wir dann endlich essen", erkundigte sich Dumbledore erneut.
"Ja, in Merlins Namen, wir können endlich essen. Guten Appetit", brummte Snape und angelte sich ein halbes Hähnchen aus der Pfanne.



Das Abendessen verlief zunächst schweigend und wurde nur von gelegentlichen Hustenattacken von Severus unterbrochen, welcher noch immer an dem Trank laborierte.
Irgendwann wandte sich der Direktor dann an Snape:
"Severus, da ich nicht weiß, wann deine vollständige Erinnerung wieder einsetzen wird, werde ich dir noch eine kleine Hilfestellung geben."
Fragend blickte Snape den Direktor an. Was wollte der denn nun wieder?
Mit einem Wink des Zauberstabes schwebte das Glas mit dem Medizinmann, in Form einer Kröte, durch das Zelt und landete auf dem Tisch.
Nun schauten Dumbledore alle verwirrt an. Was hatte das zu bedeuten?
Die Erklärung kam promt.

"Ich denke wir sollten uns alle die Ernsthaftigkeit unserer Lage im Indianerland vor Augen führen und das Glas ab sofort für jedermann sichtbar hier stehen lassen", sagte der Direktor ernst.
"Igitt, das ist doch eklig", rief Ron und schüttelte sich. "Es hat mir schon immer gereicht, wenn Neville mit seiner blöden Kröte überall herumgerannt ist. Muss die wirklich hier auf dem Tisch, wo wir dran essen, stehen bleiben, Professor Dumbledore?"
Der Direktor nickte. "Ja Ron, ich halte das für sehr wichtig. Außerdem wollen wir doch Professor Snape Gelegenheit geben sich zu erinnern, nicht wahr?"
Dabei warf er seinem Tränkemeister einen seiner besonderen Blicke zu.

Snape saß mit ausdruckslosem Blick da, rührte sich nicht und gab auch keinen Kommentar dazu ab. Hin und wieder trank er ein Schlückchen Rotwein, den Albus für ihn, Remus und sich bereitgestellt hatte und enthielt sich ansonsten jeglichen Einwandes.
Aber er grübelte. Was wollte Albus nur? Der machte doch nichts ohne Hintergedanken.

"So, da wir gerade von Erinnerungen sprechen", fuhr Dumbledore fort "und ich mich ja schon reichlich gemüht habe Ron und Harry, was den Unterrichtsstoff betrifft, auf den aktuellen Stand zu bringen, möchte ich auch dich bitten, Severus, den beiden Herren nach dem Abendessen eine Lektion zu erteilen."
"Was", rief Harry aufgebracht "Zaubertränke heute auch noch? Muss das sein?"
"Ja, mein lieber Harry, das muss sein", antwortete Dumbledore bestimmt. Dann wandte er sich an Snape. "Severus, du bist doch damit einverstanden?"
Snape schnaubte. "Wie könnte ich bei diesem verlockenden Angebot wohl nein sagen?"
"Na dann ist ja alles klar. Es freut mich außerordentlich, dass wir uns alle einigen konnten", rief Dumbledore vergnügt aus und rieb sich die Hände.

Dann stand der Direktor auf und machte es sich in seinem Bett mit einem Buch gemütlich.

Am Tisch jedoch herrschte alles andere als Heiterkeit.
Ron und Harry waren bedient, dass sie heute noch mehr Unterrichtsstoff in ihren Kopf hinein bekommen sollten. Zudem auch noch Zaubertränke bei Snape!
Na ja sie wussten beide, dass Snape nicht mehr so schlimm war und wenn er es doch übertreiben sollte, waren sie sich sicher, dass Hermine ihm gleich ein paar Takte erzählen würde. Aber trotzdem. Irgendwie war Dumbledore seltsam drauf.

Remus zwinkerte ihnen zu. "Nun lasst euch nicht so hängen, Severus reißt euch nicht den Kopf ab. Ihr wisst genau, dass ihr in der Schule jede Menge versäumt habt. Morgen werden wir uns übrigens auch mit Verteidigung auseinandersetzen."
"Das tröstet mich im Moment wenig", maulte Ron vor sich hin. "Also, Professor Snape, womit fangen wir an?"

Severus zuckte zusammen, als er angesprochen wurde. Mit seinen Gedanken war er ganz woanders gewesen.
Sicher, auch er wusste, dass seinen Schülern jede Menge Unterrichtsstoff entgangen war, die Prüfungen aber auch für sie anstehen würden. Und dass er als ihr Lehrer dafür Sorge zu tragen hatte, erst recht wenn die Möglichkeit sich wie hier geradezu anbot, ihnen Nachhilfe zu erteilen. So unsympathisch wie früher waren ihm die zwei auch nicht mehr. Na ja, Potter war immer noch ein Fall für sich. Manchmal verspürte er schon noch das Bedürfnis, ihm den Hals umzudrehen. Aber Weasley hatte ihn immerhin mehrmals gerettet. Ausgerechnet Weasley! Da hätte er es schon eher Potter zugetraut. Dem großen Helden!
Wie dem auch war, um Albus Anordnung würde er wohl nicht drum herum kommen.
Was ihn aber wunderte und verunsicherte war die Art und Weise, wie Albus sich am Tisch gegeben hatte. Sicher, ihm war inzwischen wieder so Einiges eingefallen, aber sollte sich der Direktor wirklich erdreisten, in seinen Gedanken herum zu schnüffeln um heraus zu bekommen wie weit er mit dem Erinnern vorangekommen war? Seine Rede und das Glas auf dem Tisch zeugten jedenfalls davon. Zeugten davon, dass er ihm nicht glauben würde. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit.
Während er noch vor sich hingrübelte, sah er, dass auch Hermine ihn musterte und sich nervös auf der Unterlippe herumkaute. Sie ahnte sicherlich schon wieder, mit welchen Gedanken er sich herumschlug. Denn dass sie das Verhalten von Dumbledore ebenfalls seltsam gefunden hatte, daran bestand für Snape kein Zweifel.

"Was ist nun Sir, womit fangen wir an", fragte Ron noch einmal.
"Ich denke gerade darüber nach, Weasley", raunte Snape "bei ihnen beiden werde ich wohl mit dem Urschleim beginnen müssen."
Harry reagierte mit einem: "Typisch, und ich hatte gerade noch gehofft, dass sich etwas verändert hat. Aber nichts als Illusion!"
"Was meinten sie eben, Potter", hakte Snape mit zusammen gekniffenen Augen scharf nach, als er auch schon Hermines Hand auf seiner Schulter spürte.
"Severus, ich bitte dich", sagte sie leise "du hattest sie sogar schon mal mit dem Vornamen angesprochen."
"Wann sollte das denn gewesen sein", fuhr er auf, konnte sich die Frage aber selbst beantworten.
Dann Snape holte tief Luft und seufzte. Ihre Berührung und ihre Nähe machten ihn schon wieder ganz verrückt.
Wenn er die Wahl hätte, würde er Hermine lieber Einzelunterricht im Pferdestall geben, als sich mit diesen beiden Knaben, die ihm gegenüber saßen und von denen ihn einer schon wieder aufsässig musterte, abzugeben.
"Also gut. Aber nur dir zu liebe, Hermine", murmelte er dann und sah ihr Gedanken verloren hinterher, als sie sich zufrieden lächelnd umdrehte, sich auf das Bett legte und zu einer Zeitschrift griff.

"Harry, Ron, wären sie dann bereit, sich mit mir gemeinsam des schwierigen Themas des Tränkebrauens anzunehmen", fragte er betont höflich und sah mit Genugtuung, wie sich Harrys Augen vor Staunen weiteten.
"Sicher, Sir", sagte Ron, setzte sich aufrecht hin und blickte Snape erwartungsvoll und überrascht an.
"Sie auch, Harry?", fragte Snape betont freundlich.
"Ja, nun gut, dann will ich mal nicht so sein, Sir", murmelte Harry und sah sich kurz grinsend zu Hermine um.

"Schön, dann wollen wir doch einmal ihren theoretischen Wissensstand testen", fuhr Snape fort und fragte sie allerlei Dinge ab, die zu den Grundlagen eines jeden Schülers zählen sollten. Erfreulicherweise war doch noch eine Menge hängen geblieben, befand Snape und schraubte seine Anforderungen etwas höher.
Er ließ Harry und Ron dann einige Notizen anfertigen, spielte mit ihnen gedanklich einige Missgeschicke aus dem Unterricht der vergangenen Jahre durch, um an diesen die Gefahren für das Allgemeinwohl zu verdeutlichen und forderte sie zum Schluss noch abwechselnd auf, einige auswendig zu lernende Trankrezepturen aufzusagen.
Alles in allem war die Stunde sehr zufrieden stellend verlaufen. Snape hatte sich beherrscht, ruhig zu bleiben, war erstaunt über Rons Wissbegierde und hatte sogar die volle Aufmerksamkeit dieses Potterjungen gehabt.

"Seid ihr nun fertig", rief Hermine herüber " wenn es zeitlich einzurichten geht, würde ich auch gerne ein paar Privatstunden bei ihnen nehmen, Professor."
Snape musste schlucken. Bei diesen Worten zog es ihm verdächtig in der Lendengegend. Sollten seine Wünsche wahr werden?
Er musste sich zusammenreißen, als er antwortete: "Sie haben Glück, Miss Granger. Gerade habe ich in meinem überaus vollen Terminkalender noch ein Plätzchen für sie finden können."

Harry grinste über das ganze Gesicht, lehnte sich lässig nach hinten und beobachtete seinen Zaubertränkelehrer.
"Was gibt es schon wieder so blöd zu grinsen, Potter, Verzeihung, HARRY", schnarrte Snape und blitzte Harry drohend an.
"Muss Hermine auch Trankzutaten aufsagen oder ergibt sich das Thema des Unterrichts spontan, Sir?"

Bevor Snape zum Gegenschlag ausholen konnte, schlang Hermine schon von hinten ihre Arme um Severus und sagte: "Ich bin sicher, dass mein Privatlehrer und ich uns spontan auf ein Thema einigen werden. Wir könnten doch die Wirkungsweise des Stärkungstrankes, den ich heute gebraut habe, intensiv auswerten. Was meinst du, Severus?"

Snape wurde gerade abwechselnd heiß und kalt. Zudem zog es schon wieder an einer bestimmten Stelle seines Körpers, als er nur daran dachte, wie Hermine das Wort Stärkungstrank eben ausgesprochen hatte.
Er stammelte: "Sicher...ähm, das ist eine ausgezeichnete Idee, Hermine. Darüber lässt sich bestimmt ausgiebig diskutieren."
"Das sehe ich genau so", flüsterte Hermine dicht an seinem Ohr "vielleicht könnte uns ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft zu gewissen Erkenntnissen führen?"

Remus hatte sich wie üblich ein wenig zurückgehalten und den Part des stillen Beobachters übernommen, aber zu sehen, wie Severus sich erregt wand und Harry sich unverhohlen darüber amüsierte, ließ auch ihn wieder einmal ins Geschehen eingreifen.
Sicher, frei von Amüsement war er auch nicht, aber der Sohn von James Potter ging mal wieder zu weit und Remus wusste, dass nur Hermine Severus davon abhielt, Harry zurechtzuweisen. Remus wollte sich lieber nicht ausmalen, was mit Harry schon alles passiert wäre, wenn Severus zaubern könnte und Hermine nicht ein Auge auf ihn haben würde.

"Harry, kümmerst du dich bitte um das Lagerfeuer", forderte Remus ihn auf "lege doch ordentlich Holz nach und zerkleinere die Äste ein wenig! Wenn du damit fertig bist, könntest du auch den Dreck, den hier jeder herein schleppt beseitigen. Es sieht irgendwie ziemlich schlampig hier aus."
"Was ich alleine", mokierte sich Harry auch gleich.
"Ach, das schaffst du schon, Harry. Immerhin hatten Ron und ich ganz schön viel Arbeit, das ganze Holz heran zu schaffen. Nun los!"

"Irgendwann lynch ich ihn doch noch", sagte Severus leise und fuhr sich angespannt durch die Haare, als Harry sich schon drüben am Feuer zu schaffen machte.
"Aber nicht mehr heute, Severus", sagte Hermine schmunzelnd "komm, meine Stunde fängt gleich an."
Severus bedachte Hermine mit einem sehnsuchtsvollen Blick für diese Aufforderung.

"Ach, bevor ich es vergesse, viel Spaß euch beiden", sagte Remus, als Snape sich erhob.
"Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Remus", schnarrte Snape und warf ihm einen seiner düstersten Blicke zu.
"Macht ja nichts, Severus, Hauptsache ich weiß, wovon ich spreche."

Damit war das Gespräch für Remus beendet, er drehte Severus den Rücken zu, schwang seinen Zauberstab und beförderte das Zaubererschachspiel auf den Tisch, welches Dumbledore vorhin auf Drängen Rons herbeigehext hatte.

Severus sah, wie Remus die Partie gegen Ron eröffnete und wollte noch etwas erwidern, aber Hermine drückte ihm seinen Umhang in die Hand und schob ihn vor sich her.
"Egal, was du noch sagen wolltest, Severus, lass es und komm endlich!"


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Ich habe Angst vor Spinnen. Ich hasse sie. Wie Ron.
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