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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Die Suche nach listigem Coyoten und neuerliche Eskapaden

von lemontree

In Remus Zelt erwachten am nächsten Morgen alle herrlich ausgeruht. Wieder einmal in einem richtigen Bett zu schlafen, hatte ihnen gut getan. Sie brauchten einen Moment, um sich zurechtzufinden. Noch halb verträumt sah sich Harry um und erinnerte sich daran, wo sie waren. Nur die Feuerstelle in der Mitte sagte ihm, wo sie sich befanden. Er schaute sich um und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Dumbledore sah einfach zu komisch aus, mit seiner Schlafmütze auf dem Kopf, die ihm über Nacht tief in das Gesicht gerutscht war.
Der Direktor bemerkte seinen Blick und zwinkerte ihm zu.
"Harry, es ist auch für mich ungewöhnlich, mit anderen zusammen auf so engem Raum aufzuwachen."
Harry errötete etwas und schwang sich schnell aus dem Bett. Er wollte gerade hinaus gehen, um mal wieder seine Blase zu erleichtern, als Remus rief:
"Warte Harry, wenn du zurückkommst, bringst du dann bitte gleich Severus und Hermine mit? Wir könnten zusammen frühstücken, bevor wir allmählich aufbrechen."
Harry schüttelte den Kopf.
"Nein Remus, ich gehe da bestimmt nicht wieder rein. Sollte ich nämlich noch einmal im falschen Moment reinplatzen, bringt Snape mich dieses Mal wahrscheinlich um."
Remus strich sich seufzend mit der Hand durch die Haare.
"Ja, du hast bestimmt Recht. In Ordnung, ich hole sie selbst ab."
Erleichtert, dass er von dieser Aufgabe befreit war, verließ Harry summend das Tipi.

Dumbledore räusperte sich. "Also, ich kümmere mich um das Frühstück.... Was möchten sie denn essen, Mr. Weasley", rief er ziemlich laut zu Ron hinüber, der vor Schreck hochfuhr, kerzengerade im Bett saß und den Direktor mit offenem Mund anstarrte. Er hatte gar nicht mehr daran gedacht, wer hier gestern zu ihrer Rettung eingetroffen war und nun im selben Zelt, wie er geschlafen hatte. Daher stotterte er unbeholfen:
"Ähm, ich denke, dass...ähm Rühreier mit Speck wären nicht schlecht und Pfannkuchen, oder doch lieber Würstchen oder ...ähm, oder Erdbeertorte, oder so! Sie wissen bestimmt, was mir schmeckt."
Dumbledore lächelte: "Gut." Dann sah er zu Remus "Hast du einen bestimmten Wunsch, Remus?"
"Ich würde gerne mal wieder Kaffee trinken...und Spiegeleier und Bratkartoffeln wären nicht schlecht. Aber es muss nicht sein, ich bin auch mit etwas anderem zufrieden." Remus zeigte dann nach draußen. "Ich gehe die Beiden mal wecken."

Dumbledore nickte und war gespannt, wie das mit Severus und Miss Granger hier weitergehen würde. Vorerst waren sie zwar noch nicht in Hogwarts, aber vernünftiger wäre es, wenn sie jetzt schon auf Distanz gehen würden. Aber mit Gefühlen war das ja bekanntlich so eine Sache!

Das Oberhaupt von Hogwarts forderte Ron dann auf, endlich aus seinem Bett zu kommen und mit einem Wink des Zauberstabes waren die Betten auch schon verschwunden. Ein weiterer Schwung und Ron sah erstaunt, wie nun ein Tisch mit sechs Stühlen vor ihm erschien, worauf schon alles stand, was man für ein ordentliches Frühstück benötigte.
"Wow", entfuhr es dem Gryffindor und ihm lief schon beim Anblick das Wasser im Munde zusammen.
Kurz darauf betrat Harry das Zelt und blieb mit offenem Mund im Eingang stehen.
"Boah, das sieht ja lecker aus. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich das Essen in Hogwarts so vermisst habe."
Harry, Ron und Dumbledore saßen schon am Tisch, als auch Remus mit Snape und Hermine im Schlepptau hinzukam.
Während sich Remus zufrieden die Hände rieb und sich auch gleich auf einen der Stühle schwang, wirkten die anderen Beiden sichtlich distanziert.
Snape guckte mürrisch, wie schon lange nicht mehr und Hermine sah sich wortlos um, ehe sie sich umständlich neben Severus niederließ.

"Na dann, wenn wir nun vollzählig sind", sagte Dumbledore freundlich "lasst uns ordentlich zulangen! Guten Appetit!"
Alle, außer Snape und Hermine, ließen sich das nicht zweimal sagen und aßen, als wenn sie zwei Wochen nur Wassersuppe hatten löffeln müssen.
Ron hatte seinen Teller voll geladen, sich von allem etwas genommen und schmatzte, was das Zeug hielt. Hermine fühlte sich unbehaglich an die Zeit in Hogwarts erinnert, wo es um Rons Tischmanieren auch nicht zum Besten bestellt war.

Hogwarts! Daran wollte sie nun gar nicht denken. Für eine Zukunft mit Severus, würde sie sogar lieber hier bleiben, wurde ihr schlagartig bewusst. Die letzte Nacht mit ihm würde ihr immer im Gedächtnis haften bleiben, da war sie sich sicher. Leider wusste sie nicht, wie er das sah. Wenn es darum ging, Gefühle zu äußern, oder sich gar über ihre Zukunft auszulassen, zog er sich immer noch schlagartig zurück und machte dicht. Sie wusste zwar mit Bestimmtheit, dass sie ihm nicht gleichgültig war, aber mehr auch nicht. Wie gerne hätte sie von ihm gehört, dass er sie lieben würde und dass einer Beziehung nach ihrem Abschluss nichts im Wege stehen würde, aber Fehlanzeige!

Dumbledore riss sie aus ihren Grübeleien, als er fragte:
"Schmeckt es ihnen nicht, Miss Granger? Worauf hätten sie denn Appetit?"
Hermine sah ihn nur kurz emotionslos an und sagte dann entschieden:
"Ich wäre auch mit einem Stück getrockneten Büffelfleisch und Wasser zufrieden gewesen. In Anbetracht der Tatsache, dass wir hier in unerträglicher Raumtemperatur sitzen und im Nahrungsüberfluss schwelgen sollen, während die Indianer nur ein paar Meter von uns entfernt frieren und hungern, stellt sich bei mir kein wirklicher Appetit ein."

Für einen Moment hörte sogar Ron mit dem Geschmatze auf und sie fühlte die Blicke aller, einschließlich Severus, auf sich ruhen.
Der alte, bärtige Zauberer sagte nur: "Na wenn das so ist", schwang den Zauberstab und Hermines Teller war gefüllt mit getrocknetem Büffelfleisch und ihr Glas mit Wasser stand daneben.
"Dann lassen sie es sich schmecken, Miss Granger", sagte Dumbledore und lud sich noch einen Teller Rühreier auf, biss in ein besonders knuspriges Brötchen und überlegte dann laut, ob er nicht vielleicht doch noch etwas von der köstlichen Erdbeertorte probieren sollte.

Hermine ließ sich nicht anmerken, dass sie schon gerne von diesem und jenen gekostet hätte. Tapfer knabberte sie ihr getrocknetes Büffelfleisch und trank ihr Wasser.
Ihr war bewusst, dass der Direktor sie soeben in ihre Schranken verwiesen hatte, war aber nicht gewillt, sich davon in irgendeiner Weise beeindrucken zu lassen. Sie wusste auch, dass es von ihm nur nett gemeint war, aber sie war viel zu sehr damit beschäftigt, in ihm denjenigen zu sehen, der einer Beziehung zu Severus im Wege stand.

Dass letztendlich Severus sich selbst im Wege stand, weil er sich nicht eindeutig zu seinen Gefühlen bekennen konnte, kam ihr dabei überhaupt nicht in den Sinn.

Harry und Ron blickten ihre Freundin noch eine Weile verwundert an, bevor sie weiter aßen und aus Snapes Mimik war nichts zu ersehen. Auch Remus war überrascht über Hermines Reaktion, erkundigte sich dann aber, um erstens seine Neugier zu befriedigen und zweitens die unangenehme Stille zu überbrücken, wie es nun weitergehen würde.

"Lasst uns erst zu ende essen, dann erkläre ich euch alles", sagte Dumbledore ruhig und tat sich noch etwas von dem Schokoladenkuchen auf, der direkt vor Hermines Nase stand.

Nachdem das Essen endlich beendet war, erhob sich Dumbledore, ließ den Tisch, samt Stühlen und Speisen wieder verschwinden und wandte sich an seine Schützlinge.

"Wie ich gestern schon erklärt habe, kommt Apparieren nicht in Frage. Ich habe zwar seit bestimmt dreißig Jahren nicht mehr auf einem Pferd gesessen, aber ich hörte, dass man Reiten nicht so einfach verlernen soll. Nun gut... Ihr habt darin ja gewiss schon Übung."
Er wandte sich an Snape, der bisher noch nicht ein Wort gesagt hatte: "Severus, meinst du, der Häuptling stellt uns Pferde zur Verfügung?"
"Ja, ich denke, das wird er tun", war der knappe Kommentar des Tränkemeisters.
"Sehr gut. Würdest du dich bitte darum kümmern?"
Snape nickte kurz.
"Ach, nimm doch bitte als Gastgeschenke dieses hier mit!"
Damit zog Dumbledore eine kleine Kiste aus seinem Umhang, öffnete sie und zauberte den Inhalt auf ursprüngliche Größe. Sie staunten, was er alles dabei hatte. Kiloweise Glasperlen, Tabak, Töpfe, Pfannen, Messer, Tücher und bestimmt an die dreißig Decken.
Snape schaute auf den Berg zu seinen Füßen und brummte: "Und wie soll ich das bitteschön alles wegbekommen?"
Hermine trat gleich an seine Seite und sagte schnell: "Warte, ich helfe dir."
Snape schürzte die Lippen. "Danke, aber selbst wenn du mir hilfst, werden wir das hier nicht alles wegbekommen." Dann wandte er sich an die Jungen. "Los Ron, Harry ihr packt mit an! Und bringt auch einen Teil zu Foster!"
"Klar, machen wir. Randy wird sich freuen."

Dumbledore dachte wieder laut nach und sah dabei rein zufällig in Hermines Richtung.
"Ich dachte mir, wo wir doch den ganzen Stamm nicht zum Frühstück einladen konnten, weil die Indianer es wohl nicht begreifen würden, wenn so viel Magie im Spiel wäre und wir uns ja nicht noch zusätzliche Probleme aufhalsen müssen und ich des weiteren auch nicht möchte, dass sie frieren, bringe ich einfach ein paar Decken unter die Leute.
Ihr werdet schon wissen, wer hier bedürftig ist und alles gerecht verteilen."

Remus grinste und beobachtete Hermine. Diese verzog jedoch kein Gesicht, sondern schnappte sich die erste Ladung, um sich dann an den Anderen vorbei nach draußen zu drängeln.
Als sie kurz darauf voll beladen auf dem Weg zum Häuptlingszelt unterwegs waren raunte Snape ihr zu: "Hermine, ich bitte dich, lege dich nicht mit Dumbledore an!"
Sie schnaubte: "Du weißt genau, warum ich das tue."
"Ja, das weiß ich, aber du wirst an seiner Meinung nichts ändern können."
"Ich gebe jedenfalls nicht kampflos auf, im Gegensatz zu dir."

Snape schloss für einen Moment seine Augen und seufzte tief. Als wenn es ihm leicht fallen würde, seine Gefühle für sie unter Kontrolle zu bringen!

Wütender Büffel zeigte sich hocherfreut über die Geschenke und war sofort damit einverstanden, Pferde zur Verfügung zu stellen. Er dankte ihnen noch einmal für ihre Mithilfe, umarmte sie alle freundschaftlich und versicherte nochmals, dass sie jederzeit bei ihm willkommen seien.
Sie waren gerührt und bemerkten, dass ihnen der Abschied schwer fiel. So sehr hatten sie sich, nach dieser kurzen Zeit, an den Lageralltag und das Leben im Tipi gewöhnt.
Hermine bekam von Wildblume noch eine wunderbar gestaltete Halskette geschenkt und bedankte sich überschwänglich dafür.
Auch von Randy Foster verabschiedeten sie sich ausgiebig. Seine Frau war überglücklich, die Glasperlen geschenkt zu bekommen, obwohl sie dies nicht so zeigen konnte. Hermine sah es ihr jedoch an und freute sich mit ihr. Foster wünschte ihnen dann noch viel Glück bei ihrer Heimreise und sah ziemlich traurig aus, als sie sein Zelt wieder verließen.

Es dauerte nicht lange und sie saßen abmarschbereit auf den Rücken der Pferde. Dumbledore wollte die Ortung des Medizinmannes erst außerhalb des Lagers vornehmen. Er hatte sie alle zur Eile angetrieben und darauf bestanden, dass sie nur das Notwendigste an Decken und Fellen mitnahmen. Den Rest, der noch übrig war an Büffelfleisch und Fellen, verschenkten sie an die Dorfbewohner. Sie winkten noch und hatten die Büffelbande ein paar Minuten später hinter sich gelassen.

Außer Sichtweite ließ der Direktor anhalten, stieg von seinem Pferd ab und begann mit der Ortung. Dazu sprach er ein paar Zauber, breitete die Arme aus, schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie beobachteten ihn angestrengt und erschraken, als er plötzlich von gleißendem Licht eingehüllt wurde und sich begann im Kreise zu drehen. Die Drehungen wurden immer schneller und ihnen wurde schon beim Hingucken schwindlig.
Er hob seinen Zauberstab in die Höhe und Funken sprühten aus ihm hervor, zunächst in alle Richtungen verteilt, sich dann aber auf eine Richtung konzentrierend. Die Umdrehungen des Direktors wurden langsamer, bis er stehen blieb und sie zufrieden ansah.

"Er hat sich in den Bergen versteckt. Ich schätze so zwei Tagesritte von hier entfernt. Und ich konnte spüren, dass er sehr viel Magie besitzt. Mein Zauberstab wird mir ab jetzt die Richtung zu ihm weisen. Zunächst wird das Licht an meinem Zauberstab noch ziemlich dunkel sein, aber heller werden, je näher wir ihm kommen. So dann lasst uns mal die Reise fortsetzen!"

Und als wenn dies nichts Besonderes gewesen wäre, hangelte sich Dumbledore wieder auf sein Pferd hinauf und trieb es an.
Die anderen waren ziemlich beeindruckt von seinem Zauber und begaben sich daher nur langsam und nachdenklich wieder auf den Rücken ihrer eigenen Pferde.

Langsam änderte sich die Landschaft wieder. Sie verließen die Ebene und das Gelände stieg an. Sie ritten durch Wälder, kamen an kleinen Flüsschen vorüber und sahen in der Ferne sogar eine kleine Herde Rotwild friedlich äsen. Bei Ron wurde gleich wieder der Jagdinstinkt ausgelöst und er ritt an Snape heran und fragte: "Professor, wie sieht es aus, wollen wir nicht einen Versuch starten?"
Auch Snape starrte einen Moment auf die Herde und schüttelte dann den Kopf.
"Nein Ron, wir haben noch genügend Proviant und der Direktor wünscht gewiss keine Unterbrechung durch die Jagd. Wir müssen nun schleunigst den Medizinmann finden."
"Schade, ich hätte gerne noch einmal mein Glück probiert. Und wir waren doch ein gutes Team." Sehnsuchtsvoll sah er in die Ferne.

Snape erwiderte nichts darauf, musste aber innerlich schmunzeln. Ron Weasley und er hatten in der Tat ein gutes Gespann abgegeben. Nicht zu fassen! Weasley, dem er vor ein paar Wochen noch am liebsten den Hals umgedreht hätte.
Sie kamen immer langsamer voran, weil die Steigung stetig zunahm. Gleichzeitig wurde es aber auch gefährlicher, denn der felsige Untergrund war vereist und auch die Pferde, so vorsichtig sie sich auch fortbewegten, rutschten immer häufiger ab.
Für Hermine, die sich noch immer nicht so richtig beruhigt hatte, war das Reiten mal wieder ein Gräuel und sie war sich sicher, niemals daran Gefallen zu finden. Sehnsuchtsvoll schaute sie zu Severus hinüber, der heute noch nicht mehr, als drei Sätze mit ihr gewechselt hatte.

Als sie heute Morgen aufgewacht waren, hatte er sie zwar noch in seinen Armen gehalten, war aber kurz darauf aufgestanden und gab sich seit dem distanziert. Sie hätte wirklich zu gerne gewusst, was in seinem Kopf nun schon wieder für ein Film ablief. Heute Morgen wollte sie ihm noch Zeit lassen und ihn nicht gleich mit Fragen überhäufen, aber dann war Remus in ihrem Zelt erschienen und hatte sie zum Frühstück abgeholt.
Ja und dann sah sie Dumbledore vergnüglich am Tisch sitzen und hatte rot gesehen. Und sie sah immer noch rot, sobald sie nur seine Stimme vernahm.
In ihren Grübeleien versunken, war sie unaufmerksam und dirigierte ihr Pferd nicht richtig, so dass es plötzlich vor dem Abgrund scheute. Ihr Tier bäumte sich auf, Hermine verlor den Halt und fiel hinunter. Sofort sprang sie wieder auf, riss die Zügel an sich und führte das Pferd dann. Da sie im Moment sowieso nur im Schritttempo voran kamen, war dies wahrscheinlich sogar die bessere Variante.
Alle hatten bemerkt, was ihr widerfahren war, aber niemand wagte sie anzusprechen, weil sie spürten, dass mit Hermine zur Zeit nicht gut Kirschen essen war.

Eine Weile später, gelangten sie jedoch auf ein Plateau, wo sie sich endlich auch wieder schneller fortbewegen konnten. Remus und Harry trabten schon an und sahen sich dann um, weil sie das Gefühl hatten, dass ihnen niemand folgte. Ihr Gefühl trog sie nicht.
Hermine führte ihr Pferd nach wie vor am Zügel und machte keine Anstalten wieder aufzusteigen.
Unentschlossen sahen sie sich alle an, bis Snape dann ungeduldig sagte:
"Hermine, nun steig schon wieder auf! Sei nicht kindisch!"
"Ach, du sprichst wieder mit mir", sagte sie aufsässig "wie komme ich denn zu dieser Ehre?"
"Das müssen wir wohl nicht jetzt klären!" Snape war verärgert. Hermine erst recht.

Nach drei Minuten des Schweigens sagte Dumbledore streng: "Miss Granger, wenn sie nun die Güte hätten, endlich aufzusitzen?"
Sie schüttelte nur den Kopf und sagte gleichgültig:
"Ich mag das Reiten nicht und werde es auch nie mögen. Wir werden den Medizinmann auch zu Fuß erreichen. Spätestens da hinten am Wald werden wir sowieso alle absteigen müssen."
"Treiben sie es nicht zu weit, Miss Granger", ließ sich da ein verärgerter Direktor vernehmen "auf der Stelle werden sie jetzt auf das Pferd steigen und sich in Bewegung setzen."

Snape der ahnte, dass Hermine nicht nachgeben würde und Schlimmeres verhindern wollte, bot ihr an, bei ihm mit zureiten, was Dumbledore mit einem bösen Blick quittierte. Dieser Blick blieb Hermine nicht verborgen, so dass sie freudig zusagte:
"Gerne reite ich bei dir mit, Severus."
Snape zog sie auf sein Pferd, band den Zügel ihres Tieres an seinem Sattel fest und vermied es, den alten Zauberer anzusehen.
Dann konnten sie endlich starten. Hermine drängte sich an Severus und wollte ihre Arme um ihn schließen, aber er zischte nur: "Es reicht, meine Liebe. Lass das bitte!"
Entsetzt sah sie ihn an. "Wie bitte?"
"Du hat mich schon verstanden, Hermine. Fällt dir überhaupt nicht auf, wie lächerlich du dich machst und mich dabei gleich mit?"
Sie schluckte. "Gut, mein Verhalten war vielleicht ein wenig daneben. Aber ich bin einfach ein wenig irritiert über dein Benehmen. Die vergangene Nacht, war unbeschreiblich schön und heute morgen hast du mir mal wieder die kalte Schulter gezeigt. Was soll ich davon halten? Sag es mir, Severus!"
"Hermine, wir sind in Kürze zurück in Hogwarts und..."
"Ach, da glaubt der Herr Professor", fiel sie ihm ins Wort "man könnte doch gleich hier an Ort und Stelle wieder Eiseskälte einziehen lassen, oder wie? Soll dass schon ein Vorgeschmack auf Hogwarts sein? Antworte mir, Severus!" Hermine hatte nun einen dicken Knoten im Hals und fürchtete sich vor seiner Antwort.
Er ließ sich sehr viel Zeit, bevor er antwortete.
"Es wäre nicht verkehrt, wenn wir jetzt schon ein bisschen auf Abstand gehen würden, ja. Umso leichter wird es uns fallen, wenn wir zurück sind."
"Was? Das ist doch wohl nicht dein Ernst? Severus, ich liebe dich und mir wird es so oder so schwer fallen, mich zu distanzieren, aber lass uns doch die Zeit hier noch genießen!"
"Das geht nicht. Dumbledore wünscht dies auch nicht. Wir sollten uns daran halten!"
"Wir gehören zusammen, Severus. Bitte", flehte sie.
"Nun ist genug", sagte Snape aufgebracht. "Ich habe dir nie eine Beziehung versprochen, du hast mir geschworen, nicht über Gefühle zu reden und dass das alles Mal vorbei sein muss, war dir auch klar!"
Hermine liefen nun die Tränen über das Gesicht und sie flüsterte nur noch: "Wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, dass ich dir nichts bedeute und nie etwas bedeutet habe. Du hast mit der dummen, kleinen Granger ein paar lustige Stunden verbracht. Prima, was will man mehr? Halte bitte an!"
"Was?"
"Du sollst anhalten", schrie Hermine.
"Nein, was soll das? Wo willst du hin? Möchtest du wieder auf dein eigenes Pferd?"
"Das ist mir tausendmal lieber, als mit dir Eisklotz auf einem Pferd zu sitzen. Du hast mich nur ausgenutzt, obwohl du wusstest, was ich für dich empfinde."
"Das stimmt nicht, Hermine. Ich habe dich nicht ausgenutzt, du bedeutest mir sehr viel", presste nun auch Snape emotional etwas angegriffen hervor.
"Vergiss es! Du hast mich sehr verletzt, Severus. Und nun lass mich endlich runter!"
Als dieser sich weigerte, entwand sie sich seinen Armen und sprang einfach ab. Das Tempo war nicht sonderlich hoch, reichte aber dennoch aus, dass sie sich zweimal überschlug.
"Hermine", schrie Snape auf, sprang ebenfalls ab und rannte zu ihr.

Er kniete sich neben sie und flüsterte: "Es tut mir leid, Hermine. Aber glaube mir bitte, dass du mir keineswegs egal bist. Es ist nur so..."
"Ich will deine Ausreden nicht hören", sagte sie abweisend, stand auf und humpelte zu ihrem Pferd zurück.
Snape jedoch hockte im Schnee und kämpfte mit seinen Tränen. Er fuhr erschrocken hoch als Dumbledore ihn plötzlich ansprach. "Was ist das hier nur für ein Theater mit euch? Severus, auch meine Geduld ist irgendwann am Ende."
"Hermine,...ähm hat sich entschlossen, doch auf ihrem Pferd weiter zureiten", sagte Snape mühsam beherrscht und fügte dann giftig hinzu "Das dürfte doch ganz in ihrem Interesse sein, Albus!"

Hermine hangelte sich mit Müh und Not wieder auf ihr Ross, löste den Zügel, von Snapes Sattel und scherte Tränen überströmt nach rechts aus, weg von ihrer Reisegesellschaft.
Snape hingegen hatte nun auch die Nase voll, sprang auf seinen Pferderücken und wandte sich nach links, ebenfalls, weg von den Anderen.
Harry und Ron sahen dem ganzen mit wachsenden Unbehagen ungläubig zu, während Remus es auf den Punkt brachte: "Die sind nun völlig durchgedreht."

Dumbledore saß wie versteinert da und schnaubte dann.
Snape stieß gerade, inzwischen weit entfernt, einen markerschütternden Schrei aus, als dem Direktor endgültig der Geduldsfaden riss.

Mit einem Schwenk seines Zauberstabes bewegte er die beiden dazu, zurückzukehren. Sein Zauber wirkte wie ein Magnet, dem weder Snape noch Hermine widerstehen konnten. Man sah, wie sich sträubten und dem Zauber entgehen wollten; sie hatten aber keine Chance.

Zwei Minuten später standen sie vor Dumbledore, der vor Wut schäumte.
"Keiner, ich wiederhole, keiner wird sich hier noch einmal absichtlich von der Gruppe entfernen", bellte er. "Habt ihr das verstanden?"
Snape war erschrocken und nickte "Ja, Direktor."
Hermine aber sah ihn, mit ihrem verweinten Gesicht, kühl an und erwiderte angriffslustig: "Wie sie wünschen, Professor Dumbledore. War das dann alles, oder möchten sie noch etwas hinzufügen?"
"Miss Granger, ich verwarne sie zum letzten Mal! Halten sie sich im Zaum, sonst werde ich zum ersten Mal in meiner beruflichen Laufbahn, einen Schüler mit einem Fluch belegen."
"So lange es kein Unverzeihlicher ist, Sir..."
"SILENCIO!"
Hermine verstummte und ergriff unter ihrem Fellumhang ihren Zauberstab.
Dumbledore, der Gütige, war nun zu Dumbledore, dem äußerst Gereizten mutiert. Er starrte auf die Stelle, wo Hermines Hand sein musste und zischte drohend: "Selbst wenn sie nicht dem Schweigefluch unterliegen würden, Miss Granger, DIES würde ich ihnen nicht raten! Und eines sage ich ihnen, wenn sie so weitermachen, dann werde ich sie höchst persönlich versteinern und auf mein Pferd hieven. Zurück in Hogwarts dürfte es dann keine rosigen Aussichten für sie geben."

Hermine dachte nur, dass es ohne Severus, sowieso keine rosigen Aussichten für sie geben würde und lächelte Dumbledore kühl zu.


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Alle waren erstarrt. Niemand sagte etwas. Es war ungeheuerlich, was sich Hermine da geleistet hatte. Niemand, selbst Snape nicht, hätte erwartet, dass sich die Situation so gestalten würde. Sie kannten Hermine alle, wussten dass sie in bestimmten Momenten durchaus hartnäckig und aufsässig werden konnte. Aber das? Sie hatte sogar in Erwägung gezogen, ihren Zauberstab auf den Direktor zu richten. Und sie ahnten, dass sie irgendeinen Fluch auf ihn ausgesprochen hätte, wenn sie nur hätte sprechen können.
Mit angehaltenem Atem warteten sie nun darauf, was passieren würde.

Dumbledore musterte sie noch eine Weile, dann sagte er barsch: "Auf geht es! Wir haben noch eine Mission zu erfüllen."

Ohne irgendein Wort zu sagen und geschockt setzten sie ihren Weg fort, bis sie, als die Dämmerung eingesetzt hatte, auf Order Dumbledores hin, ein Nachtlager aufschlugen.

Der alte Zauberer, immer noch mächtig verärgert, kümmerte sich wieder um die Unterbringung und zauberte Betten und einen Tisch mit Stühlen in das Zelt, welches er aus den Decken und Fellen, die sie mit sich führten, errichtet hatte.

Hermine, die bis dahin immer noch mit dem Schweigefluch belegt war, ignorierte ihn völlig.
Er trat dann auf sie zu und sagte um freundliche Worte bemüht: "Miss Granger, ich entbinde
sie nun von dem Fluch und hoffe, dass ihnen dies eine Lehre war. ENERVATE!"

Hermine fühlte sich gedemütigt von dem alten Zausel und von Severus und den anderen im Stich gelassen. Sie war alles andere als kuriert, sondern nun erst recht in Angriffslaune. Vorerst wollte sie jedoch nur alleine sein, braute sich einen Tee und begab sich vor das Zelt. Schnell sprach sie noch einen Wärmezauber über sich und trank dann gierig das aromatische Gebräu. Sie wusste, dass sie im Augenblick eine tickende Zeitbombe war. Sollte sie jetzt jemand ansprechen und ihr Vorhaltungen machen, wegen ihres Verhaltens, würde die Bombe hochgehen.

Es dauerte auch nicht lange, bis Remus aufkreuzte.
"Es ist kalt hier draußen. Möchtest du nicht rein kommen", fragte er sanft.
"Nein, ich habe kein Interesse daran, mit euch zusammen zu sein", presste sie hervor.

Remus wusste auch nicht was er sagen sollte. Er mochte sie und konnte bis zu einem bestimmten Punkt auch nachvollziehen, warum sie sich so aufführte. Aber sie war eindeutig zu weit gegangen. Er ahnte aber auch, dass das Pulverfass, auf welchem sie saß, noch nicht völlig explodiert war, sondern nur auf den Funken wartete, um entzündet zu werden.

Da er nicht derjenige sein wollte, der den großen Knall herbeiführte, sagte er nur:
"Hermine, es tut mir leid, wie es hier gelaufen ist. Bleibe nicht zu lange draußen, ja! Soll ich dich holen, wenn das Essen auf dem Tisch steht?"
"Ich habe keinen Hunger, aber danke Remus", erwiderte sie schon freundlicher.

Innerlich freute sie sich, dass Remus sich um sie sorgte und wenigstens so viel Anstand besaß, nicht gleich über sie herzufallen.

Er ging wieder hinein und sie stand weiter draußen. Sie schaute nachdenklich in ihren Teebecher und hob dann ihren Zauberstab. Ein paar gemurmelte Worte und aus dem heißen Tee war wohltemperierter Whisky geworden. Nie zuvor hatte sie dieses Getränk zu sich genommen, sondern nur eine ungefähre Ahnung von seinem Geschmack, seitdem sie Severus in betrunkenem Zustand geküsst hatte.
Severus!
Sie grinste gequält und setzte den Becher an ihre Lippen. Der erste Schluck rann heiß und brennend ihre Kehle hinunter und sie musste sich Mühe geben, nicht zu würgen.
Tränen rannen lautlos ihre Wangen hinunter und sie genehmigte sich den zweiten Schluck, der ihren Magen auf Höchsttemperaturen brachte.
Wo war Severus verdammt noch mal? Lag er jetzt in seinem warmen, weichen von Dumbledore herbei gezauberten Bett, obwohl er wusste, dass sie sich hier draußen den Arsch abfror?
Wieder setzte sie den Becher an und trank den Rest aus, ohne abzusetzen.
Nun hatte sie keine Lust hier weiter herumzustehen, legte einen erneuten Wärmezauber über sich und stapfte durch den tiefen Schnee davon.

Drinnen im Zelt herrschte noch immer Fassungslosigkeit. Snape starrte vor sich hin und machte sich die größten Vorwürfe. Wie hatten sie an diesen Punkt kommen können? Hermine hätte fast einen Fluch auf den Direktor gesprochen!
Niemals, niemals hätte er sich ihr nähern sollen. Seine Zuneigung zu ihr wurde mit jeder Minute, die verstrich, größer. Die Erkenntnis, dass er sie liebte, manifestierte sich immer mehr in seinem Kopf. Aber es konnte keine Zukunft geben! Er durfte nicht so egoistisch sein und sich mit ihr in irgendeiner Weise binden. Auch nicht nach ihrem Abschluss. Er hatte nicht das Recht, ihr die Zukunft zu verbauen. Sie musste noch studieren und sich in der Welt umsehen. Er hatte einfach nicht das Recht, sie davon abzuhalten und sie in seinen düsteren Kerkern einzuquartieren.
Tiefe Trauer befiel ihn, während er darüber nachdachte und er stützte seinen Kopf in seine Hände, um den anderen nicht noch einen Einblick in sein Seelenleben zu gestatten. Plötzlich überkam es ihn siedendheiß. Wo war sie eigentlich? Er hatte vorhin nur mitbekommen, dass Remus meinte, sie stände vor dem Zelt, benötigte aber noch Zeit zum Nachdenken.

Er sprang auf und sagte: "Ich sehe mal nach Hermine."
Alle nickten, wobei Dumbledore ihm außerdem noch einen grimmigen Blick hinterher schickte.

Draußen war sie nicht. Snape geriet in Panik und sah sich suchend um. Neben dem Zelt stand ein Becher. Er nahm ihn hoch und wollte eigentlich nur überprüfen, ob er noch warm war, da stieg ihm der Fuselgeruch in die Nase.
"Nein, Hermine", flüsterte er traurig und schleuderte den Becher weit fort. Dann suchte er den Schnee nach Spuren ab. Nach kurzer Zeit fand er ihre Fußabdrücke auch und folgte ihnen eilig.

Während Snape ihrer Spur folgte, hatte Hermine ihren Rundgang, nachdem sie Wolfsgeheul vernommen hatte, beendet und kam von der anderen Seite zum Zelt zurück.
Der Alkohol hatte ihre Sinne etwas vernebelt, aber sie fühlte sich gut. Die geröteten Wangen würde man wohl der Kälte zuschreiben, dachte sie zufrieden und trat ein.

"Hi, Hermine", rief Harry "wo hast du Snape gelassen?"
"Weiß ich doch nicht, wo der sich herumtreibt", antwortete sie und hielt ihre Hände über das wärmende Feuer.
"Er wollte nach dir sehen", sagte Ron verwundert.
"Ich bin eine Runde gelaufen, da wird er mich wohl verfehlt haben", sagte Hermine gelassen.

"Sie waren nicht vor dem Zelt, sondern sind eine Runde gelaufen, Miss Granger?" Dumbledore war aufgesprungen und sah sie wütend an. "Hatte ich nicht ausdrücklich erklärt, dass sich niemand von der Gruppe zu entfernen hat?" Drohend kam er auf sie zu.
Hermine zählte innerlich bis zehn, um sich zu beruhigen. Dieser alte Sack, ging ihr so was von auf die Nerven, dass es einfach nur zum Schreien und Davonlaufen war. Nie hätte sie gedacht, dass sie gegen Albus Dumbledore so eine Abneigung empfinden könnte.

"Ich habe sie etwas gefragt, Miss Granger", fuhr er sie an.
"Was möchten sie denn genau von mir hören?" Hermine war aufgestanden, hatte die Arme vor dem Körper verschränkt und sah ihm direkt in die Augen.
Harry war dazu gekommen, hatte sie sacht am Arm ergriffen und sagte leise: "Mine, lass es doch, das bringt doch nichts!"
"Lass mich los, Harry! Ich kann durchaus auf mich selbst aufpassen."
"Sie irren, Miss Granger", zischte Dumbledore "wenn sie hier überfallen werden, egal, ob Raubtier oder Indianer, werden sie nicht allein auf sich aufpassen können. Zudem bringen sie auch andere in Gefahr. Wo ist denn Severus jetzt? Er sucht sie wahrscheinlich und irrt da draußen ohne wärmenden Umhang und irgendeiner Waffe herum. Können sie es verantworten, wenn ihm wegen ihnen etwas zustößt?"

Das hatte gesessen! Hermine schluckte und sah betreten zu Boden. Natürlich wollte sie nicht, dass Severus etwas passierte, auch wenn sie enttäuscht von ihm war.

"Ihr bleibt hier, ich suche Severus", sagte Dumbledore bestimmt und aufs Höchste verärgert.

Als er draußen war, trat Remus zu ihr und sagte leise: "Was ist nur in dich gefahren, Hermine? Ich mache mir wirklich Sorgen." Dann zog er sie in seine Arme. Sie ließ es für einen Moment zu und genoss die menschliche Nähe, zog sich dann aber ruckartig zurück. Plötzlich hatte sie Panik, dass er ihre Fahne riechen könnte und der nächste Ärger ins Haus stehen würde. Sie setzte sich an das Feuer und goss heißes Wasser in die Teekanne. Dann holte sie aus der Vorratstasche den Tee und gab ihn dazu. Gedankenverloren schaute sie minutenlang in das Feuer und sprang dann hastig auf. Sie konnte hier keine Minute länger sitzen bleiben, bevor Severus nicht wieder hier wäre.
Sie nahm Severus Büffelrobe, hüllte sich darin ein, nahm die Teekanne und bettelte:
"Bitte Remus, ich gehe auch nicht wieder weg. Ich bleibe vor dem Zelt. Versprochen!"
"Ich kann dich nicht gehen lassen, Hermine. Dumbledore ist schon sauer genug. Du weißt, was er gesagt hat."
"Bitte, ich ertrag es hier drinnen nicht, solange Severus nicht wieder da ist." Flehend sah sie ihn an. "Bitte Remus!"
"Aber du gehst nicht fort, Hermine! Du wirst hier vor dem Eingang warten!" Ernst sah er sie an.
"Versprochen, Remus."
Sie wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er auf die Kanne zeigte und leise sagte:
"Du solltest es lieber nicht tun!"

Sie sah ihn einen Moment an und trat dann, mit Kanne, ins Freie. Sie wusste nun genau, dass er wusste, in was sie ihren Tee vorhin verwandelt hatte. Und trotzdem hatte er sie gehen lassen! Sie flüsterte: "Danke, Remus!" und sah sich dann aufmerksam um, lauschte auf jedes Geräusch.
Während sie wartete und hoffte, dass kein Unglück geschehen war, wanderten ihre Augen immer wieder zu der Kanne. Von weitem hörte sie dann die Stimme von Dumbledore und ihr wurde schlagartig schlecht davon. Hatte sie Severus einst vorgeworfen, dass sie das Kotzen bekommen würde, von seiner Stimme und das hatte sich als völlig haltlos herausgestellt, so traf das auf die Stimme vom Direktor ganz genau zu.

Bevor sie Dumbledores griesgrämiges Gesicht wieder zu sehen bekam und Severus gestehen musste, dass er sich völlig umsonst auf die Suche nach ihr begeben hatte, musste sie sich noch betäuben. Schnell war der Zauber wieder gemurmelt und ein großer Schluck genommen.
Keine Sekunde zu früh, denn schon traten die Beiden um die Ecke.

Severus stürmte auf sie zu und riss sie förmlich in seine Arme.
"Hermine, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht", flüsterte er in ihr Ohr und presste sie fest an sich.
Mit solch einer Gefühlsbekundung vor dem Direktor hätte sie niemals gerechnet und war völlig gerührt. Sie schlang ihre Arme um ihn, hüllte auch ihn in die Bisonrobe mit ein und suchte seine Lippen. Severus hatte in diesem Moment auch keine Hemmungen, seine Gefühle zu zeigen und küsste sie leidenschaftlich. Der Kuss hätte wohl noch ewig gedauert, wenn sich der bärtige, verdrießliche Mann nicht lautstark neben ihnen bemerkbar gemacht hätte.

"So geht es aber nicht", knurrte er. "Miss Granger, scheren sie sich in das Zelt hinein! Ich habe mit Professor Snape noch zu reden."
"Albus", sagte Snape sanft und strich Hermine zärtlich über die Wange "sie hat einen Fehler gemacht, aber ich bin sicher, sie beruhigt sich wieder."
"Gut, sieh zu, dass du sie wieder zur Vernunft bringst", raunte Dumbledore und huschte in das Zelt hinein.

Hermine und Snape atmeten erleichtert aus und sahen sich lange an.
"Du solltest keinen Whisky trinken, Hermine", sagte er und fuhr ihr durch die Haare.
"Ich hatte die Schnauze gestrichen voll von diesem Schauspiel hier", sagte Hermine trotzig.
Snape seufzte. "Ich kenne dich ja nun schon eine Weile und weiß, dass du sehr temperamentvoll sein kannst, aber ich hätte nicht gedacht, dass du ihm so die Stirn bietest. So habe ich Albus auch noch nicht erlebt. Du hältst immer neue Überraschungen parat."
"Und, ist das nun gut oder schlecht?"
Snape schmunzelte. "Wie man es nimmt."
Dann küssten sie sich wieder, bis sie nach Atem ringend eine Unterbrechung einlegen mussten.

"Kann ich dir einen Drink anbieten", fragte Hermine dann.
Er lachte. "Wo ich den Geschmack schon mal auf der Zunge habe...warum nicht?" Snape nahm die Kanne und trank einen großen Schluck daraus, ließ die Flüssigkeit genießerisch seine Kehle hinunter rinnen und zog Hermine wieder fest an sich.
"Und nun, gehen wir wieder hinein?"
"Severus, ich will noch nicht hinein gehen... Können wir nicht in dieser Zeit bleiben? Wir hauen einfach ab. Ich würde mit dir auch mein ganzes Leben bei den Indianern bleiben."
Er sah sie mit großen Augen erstaunt an und wurde dann ernst.

"Nein Hermine. Erstens will ich meine Zauberkraft wieder haben und dann nach Hogwarts zurückkehren und zweitens würde das Leben bei den Indianern auch nicht von Bestand sein. In wenigen Jahren werden hier in diesem Gebiet große Scharen von Goldsuchern einfallen, die Eisenbahnlinie wird gebaut werden und die Indianer werden ihrer Existenzgrundlage beraubt, weil von den ca. 50-60 Millionen Büffeln die es jetzt noch gibt, in dreißig Jahren nur noch 800 übrig sein werden. Die weißen Siedler werden hier mit ihren Städten wie Pilze aus dem Boden schießen und die Indianer werden unter unmenschlichen Bedingungen in Reservationen gepfercht werden. Die Pocken werden grassieren und die Scharmützel unter den Ureinwohnern selbst und den grausamen Massakern, die die Armee anrichten wird, werden auch den Bestand der Menschen hier dermaßen dezimieren, dass ich niemandem wünschen möchte, in dieser Zeit zu leben. Zumindest nicht bei diesen Indianervölkern. So romantisch dir das Leben hier auch vorkommen mag, in ein paar Jahren gibt es das alles nicht mehr."
Hermine seufzte und verstärkte den Griff um seine Taille wieder. Snape löste sich kurz, um noch einmal nach der Kanne zu langen.
"Gibst du mir auch noch einen Schluck?"
"Hermine, du hattest vorhin schon einen Becher, wenn mich nicht alles täuscht."
"Vor dir kann man auch nichts verheimlichen. Also?"
"Albus reißt mir den Kopf ab. Aber nur einen kleinen."
Hermine grinste, nahm die Kanne, setzte sie an und trank den Whisky wie Kürbissaft. Entsetzt entriss Snape ihr die Kanne wieder und stellte sie neben das Zelt.
"Das war kein kleiner Schluck, Hermine", sagte er tadelnd.
"Na und, mir ist heute alles egal." Der Alkohol tat seine Wirkung. "So lange du bei mir bist, kann mir nichts passieren, Severus. Küss mich!"
"Wir sollten lieber wieder reingehen, Hermine, bevor Albus wieder raus kommt. Außerdem ist mir kalt."
"Wozu hast du denn mich", säuselte Hermine und umgab sie beide mit einem Wärmezauber.
Dann schloss sie die Augen und spitzte ihre Lippen, in der Hoffnung geküsst zu werden. Snape ließ seinen Blick zwischen Zelt und der verrückten, jungen Frau, die er begehrte, hin und her wandern und entschied sich für die Frau.

Er zog sie stürmisch an sich und presste wie besessen seine Lippen auf ihre. Ihre Wärme, ihr Geruch, ihre Art machten ihn verrückt. So verrückt, dass sein Körper schon wieder auf sie reagierte. Es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis sie dies bemerken würde, dachte er noch, da fühlte er schon ihre Hand in seinem Schritt und stöhnte lustvoll auf.
Er blickte auf, sah sich kurz suchend um und entschied sich dann für die kleine Baumgruppe, ein paar Meter vom Zelt entfernt. Er drängte Hermine dorthin, welche sich ohne weiteres drängen ließ.
"Was hast du mit mir vor", fragte sie grinsend, wohl wissend, wonach es ihm gelüstete.
"Du machst mich mal wieder verrückt, meine Liebe", keuchte er und strich mit Gefühl über ihre Brüste.
"Das möchte ich auch schwer hoffen, dass ich in der Lage bin, dich um den Verstand zu bringen, Severus. Setz dich hier hin", sagte sie und deutete auf einen großen, umgestürzten Baum. Er setzte sich und blickte sie erwartungsvoll an. Sie bemerkte wieder, trotz der Dunkelheit, diesen besonderen Glanz in seinen Augen und setzte sich rittlings auf ihn, die Bisonrobe dabei fest um sie beide ziehend. Sie versanken in einem stürmischen Kuss, während Severus über ihre Hüften strich und dabei auch das Lederkleid, das Hermine trug, langsam immer höher schob.
Mit seidiger Stimme hauchte er überrascht: "Du trägst gar nichts drunter?"
"Alles nur für dich", hauchte sie zurück und knabberte an seinem Hals herum. Er stöhnte und bog seinen Kopf zurück, um die Zärtlichkeiten, die ihm Hermine an seinem Hals mit Zunge und Lippen zukommen ließ, richtig genießen zu können.
Hermine nestelte inzwischen an seiner Hose herum und flüsterte: "Ich glaube es wird Zeit, dass ich ihn befreie."
Snape keuchte nur heiser ein "Ja" und eroberte nun wieder ihre Mundhöhle. Kurz drauf entfuhr beiden ein heftiges Stöhnen. Sie fühlte sich vollends ausgefüllt und er glaubte bei der plötzlichen Wärme, die ihn umgab, vergehen zu müssen. Die Küsse und die Bewegungen wurden heftiger, Arme fuhren an Körpern auf und ab, Hände durchfuhren zärtlich die Haare und von den Außentemperaturen war nichts mehr zu spüren, da unter dem Bisonfell die Luft brannte...


Albus machte sich Gedanken, wo die Beiden nun blieben. Er hoffte, dass Severus die junge Frau wieder zur Besinnung bringen konnte. Wenn er daran dachte, wie sich Severus der Gryffindor vorhin an den Hals geworfen hatte, könnte er immer noch aus der Haut fahren. Er hatte ihnen die eine Nacht zugestanden und mehr nicht. Mehr konnte und wollte er nicht verantworten. Alles hatte seine Grenzen. Auch seine Geduld und die hatte Miss Granger heute schon überstrapaziert.
Albus stand auf und wollte sich nun endlich davon überzeugen, wie weit sein Tränkemeister nun mit seinen Beruhigungsversuchen gekommen war.
Er trat vor das Zelt. Nichts. Dann lief er ein paar Meter und was er dort zu sehen und zu hören bekam, ließ ihn seine Kinnlade herunterklappen und ohnmächtigen Zorn spüren.

Hermine bewegte sich auf Severus Schoss auf und ab, warf dann ihren Kopf in den Nacken, stöhnte laut auf und rief gerade:
"Severus, ich liebe dich, du bist phantastisch."

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Wie angewurzelt stand Dumbledore da und hoffte inständig, dass seine Sinne ihm einen Streich spielen würden. Als aber auch Severus eindeutige Geräusche von sich gab und Hermines Namen in den klaren Nachthimmel schrie, schritt er, sich um Mäßigung bemühend, wutschnaubend auf sie zu.

"Ich bin entsetzt", schrie er "dass du mich dermaßen hintergehst, Severus. Alle beide sofort in das Zelt!"
Snape sprang erschrocken auf, schloss schnell seine Hose und war in höchstem Maße peinlich berührt. Hermine jedoch kicherte: "Professor Dumbledore, so spät noch unterwegs?"
Snape legte ihr schnell eine Hand auf den Mund und hoffte, damit weitere Äußerungen zu unterbinden, aber Hermine war viel zu sehr berauscht vom Whisky und dem so eben Erlebten, dass sie sich den Mund nicht verbieten lassen wollte.
"Lass mich Severus" kicherte sie weiter und wehrte Snapes Hand ab "ich möchte doch nur wissen, was der Herr Direktor um diese Zeit noch hier draußen macht. Vielleicht können wir ihm ja behilflich sein."

Stumm wies Dumbledores Arm Richtung Unterkunft. Seine Miene jedoch war Unheil verkündend.

Snape schnappte sich schweigend die Robe und die Kanne und zog Hermine hinter sich her, die das alles immer noch ziemlich lustig fand.

Kurz darauf waren sie alle im Zelt versammelt und es herrschte gespenstische Stille. Dumbledore lief, mit sieben Tage Regenwettermiene, auf und ab und jeder spürte, dass hier jeden Moment ein gewaltiges Unwetter losgehen würde.
Hermine lümmelte sich währenddessen auf ihr Bett und sah einen nach dem anderen grinsend an.
"Warum herrscht hier so eine Trauerstimmung? Was ist los mit euch", rief sie dann in den Raum. Als niemand etwas erwiderte, sondern alle sie nur fragend ansahen, stand sie auf und wollte Severus umarmen. Dieser sah sie aber ernst an und flüsterte leise:
"Jetzt ist nicht der richtige Moment, Hermine. Tue mir den Gefallen, lege dich hin und sei einfach still. Bitte!" Er legte einen Arm um Hermine und wollte sie dann zu ihrem Bett führen, als Blitz und Donner losbrachen.
"Wage es nicht, Severus Snape, diese junge Frau noch einmal in irgendeiner Weise zu berühren", schrie Dumbledore mit dunkler, Respekt einflössenden Stimme los. "Ab sofort wird es noch nicht einmal die kleinste Berührung zwischen euch geben!"
"Wie bitte?" Snape drehte sich langsam um.
"Du hast mich schon verstanden", fuhr Dumbledore eisig fort "eine Abmahnung ist dir gewiss und bei dem kleinsten Vergehen werde ich dir die fristlose Kündigung aussprechen."
Dann drehte er sich zu Hermine um. "Für sie Miss Granger gilt das Gleiche. Sie haben nur noch eine einzige Chance. Werden sie mir weiterhin ausfallend gegenüber auftreten, können sie sich ihren Schulabschluss abschminken!"
Snape warf seinem Chef einen undefinierbaren Blick zu und sich selbst dann, mit seinen dreckigen, mit Matsch überzogenen Klamotten und Schuhen, auf das blütenweiß bezogene und von Dumbledore herbei gezauberte Bett und führte die Kanne an seine Lippen. Er genehmigte sich dieses Mal mehrere Schlucke des Gesöffs und starrte mit angespannter Miene vor sich hin.

Hermine hingegen setzte sich, etwas ernüchtert durch die Worte, auf, sah den Direktor an und sagte: "Schön, dass sie eine Lösung gefunden haben für unser Problem."
Irritiert sah Dumbledore sie an und konnte es nicht fassen, dass sie sich schon wieder zu Wort meldete.
"Wie meinen sie das, Miss Granger", fragte er misstrauisch.
"Wenn ich keine Schülerin mehr bin, dann ist Severus auch nicht mehr mein Lehrer und wir können tun und lassen, was wir wollen. Danke!"

Snape schaute entsetzt zu Hermine, sprang auf und kniete sich vor ihr nieder.
"Das ist hoffentlich nicht dein Ernst, Hermine. Nie würde ich zu lassen, dass du dir deinen Abschluss vermasselst. Eher lasse ich mich freiwillig rausschmeißen."
Hermine schlang ihre Arme um seinen Hals und sagte traurig:
"Nein, ich möchte, dass du in Hogwarts bleibst! Wenn der dich nicht mehr unterrichten lassen will, nur weil wir uns geliebt haben, dann gehe ich, Severus, ganz bestimmt."

"AUSEINANDER", ertönte es da lautstark durch das Zelt "mir reicht es endgültig! Miss Granger, sie halten es also für völlig normal, dass eine Schülerin und ihr Lehrer sich bei Eis und Schnee sexuellen Aktivitäten hingeben und sich mit Whisky vollaufen lassen, oder wie darf ich das verstehen?"

Nun räusperten sich auch Harry und Ron verlegen. Und Remus stieß geräuschvoll die Luft aus.
Hermine fuhr zu ihnen herum. "Was ist denn? Warum schaut ihr so ungläubig? Ihr wisst doch, dass ich Severus liebe. Irgendwohin müssen wir uns doch zurückziehen."

Snape schlug sich die Hände vors Gesicht, um sich irgendwie zu verstecken, als er jedoch hörte, wie Ron für ihn Partei ergriff, lugte er vorsichtig durch die Finger.

"So weit ich mitbekommen habe", sagte Ron "soll ja in Hogwarts alles beim alten sein, aber warum dürfen denn der Professor und Hermine nun ihren Gefühlen hier nicht nachgehen? Sie tun doch niemanden etwas und Professor Snape hat sogar ziemlich nette Seiten von sich offenbart, seit wir hier sind. Er ist mutig, tapfer, wurde mehrmals verwundet, reitet hervorragend und mag eben Hermine. Ich sehe da kein Problem. Erst recht verstehe ich nicht, dass sie ihm kündigen wollen."
Dumbledore, der gerade einen Schluck Tee zu sich genommen hatte, verschluckte sich und hustete dann wie verrückt.
"Mr. Weasley" brachte er krächzend hervor "habe ich das eben richtig verstanden, sie tolerieren diese bodenlose Frechheit auch noch?"
"Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter", sagte Ron "also ich habe mich auch erst langsam mit dem Gedanken anfreunden können. Aber nun ist es eben so!"

Stumm und mit gespitzten Lippen musterte Dumbledore alle der Reihe nach und fragte dann mit resignierter Stimme: "Ist noch jemand hier, der derselben Meinung, wie Mr. Weasley ist?"
Harry sagte dann: "Professor Snape und ich mögen uns nicht sonderlich, aber er ist durch Hermine viel netter geworden. Und da muss ich Ron Recht geben, er hat sich hier wirklich tapfer gehalten obwohl er keine Magie mehr hat. Also ich habe inzwischen nichts mehr dagegen, dass die Beiden zusammen sind. Wenn sie so glücklich sind, sollen sie doch!"
"Und Remus, bist du derselben Meinung", fragte Dumbledore, der inzwischen wenig Hoffnung hatte, noch Unterstützung zu bekommen.
Remus nickte. "Sicher, es ist eine heikle Angelegenheit. Aber ich weiß, dass weder Severus noch Hermine damit leichtfertig umgehen. Sie wurden beide von ihren Gefühlen überrannt. Sie hätten mal die ersten Tage, die wir hier waren, zwischen den Beiden erleben sollen. Da sind die Fetzen zwischen ihnen nur so geflogen. Stur sind sie alle Beide und Hermine zudem noch sehr temperamentvoll. Aber auch ich habe mich damit angefreundet, die Zwei als Paar zu betrachten."

Snape starrte völlig erstaunt auf Remus, Ron und Harry, die ihn bei ihren Ausführungen gemustert hatten. Ron hatte ihn sogar frech angegrinst. Er musste sich beherrschen, dass er vor Rührung nicht noch eine Träne vergoss. Noch nie hatte er so geschlossen Rückendeckung erfahren. Es war ein sehr angenehmes, warmes Gefühl, welches sich da bei ihm breit machte. Hermine, die neben ihm saß, drückte ihm die Hand und sagte ganz leise: "Ich könnte vor Freude heulen, dass sie zu dir halten." Er zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht seufzend in ihrem Haar.

Dumbledore war aber noch nicht fertig mit seiner Verhandlung.
"Severus, ich gebe mich geschlagen, was den Aufenthalt hier in Amerika betrifft, insofern es nicht ausartet. In Hogwarts kenne ich dann allerdings keine Gnade! Damit ist deine Abmahnung vom Tisch."

Dann fixierte er Hermine mit Argusaugen und fuhr fort: "Bei ihnen Miss Granger ist allerdings noch gar nichts vom Tisch. Sie haben sich hier in unverschämter Art und Weise aufgeführt, über die ich weder hinwegsehen will noch kann."
Er machte eine Pause, die Hermine gleich nutzte, um ihrerseits eine Frage anzubringen.

"So, was wird mir denn konkret zur Last gelegt, Sir?"
Dumbledore verdrehte die Augen, vor soviel Unverfrorenheit.
"Miss Granger, sie wissen sehr wohl, was ich ihnen zur Last lege. Sie sind eine intelligente, fähige Hexe und ihre schulischen Leistungen sprechen für sie. Ich weiß auch, wie sehr sie hier alle mit ihren Fähigkeiten unterstützt haben. Es war gewiss nicht leicht, für keinen von ihnen. Severus sagte mir, dass es nur ihnen zu verdanken war, dass die Pflanze, zu deren Bergung sie ja einst entsendet wurden, konserviert und transportfähig gemacht werden konnte. Dafür muss ich ihnen einen großen Dank aussprechen und..."
Hermine schnitt ihm das Wort ab: "Ah ja, die Pflanze, auch ich erinnere mich.... Wie war das doch gleich, welche Krankheit sollte sie heilen? Welcher Wirkstoff ließ sie wieder gesund werden, Professor?" Neugierig und lauernd sah sie ihn an.
"Das ist doch jetzt gar nicht das Thema, Miss Granger", sagte der alte Zauberer, die Augen langsam wieder zu Schlitzen zusammengezogen. "Worüber ich jetzt reden möchte sind ihre...."
"Warum ist das jetzt nicht das Thema, Sir?" Hermine ließ nicht locker. "Meinen sie nicht, dass wir alle das Recht haben zu erfahren, weswegen wir hier unser Leben riskiert haben oder es sogar noch tun werden? Haben wir nicht das Recht zu wissen, warum wir hier einer dämlichen Pflanze hinter herjagen und uns permanent dafür in Gefahr begeben?"
Hermine spürte wieder, dass gewisse Aggressionen in ihr aufstiegen. Und auch Severus spürte dies, hielt sie deshalb fest in seinen Armen und raunte: "Fang nicht wieder damit an, Hermine!"
Ärgerlich sah sie Severus an.
"Du weißt wenigstens um was es sich handelt", zischte sie ihm zu "ich nicht. Und ich möchte jetzt Antworten, Severus. Also lass mich gefälligst in Ruhe!"
"Also Professor Dumbledore", fing sie wieder an "weswegen haben wir uns in Gefahr begeben?"
"Mäßigen sie sich, ich warne sie, Miss Granger!" Dumbledore sah sie drohend an.
Hermine blickte abwartend zurück, bis Severus sie an den Schultern packte und zischte:
"Es reicht jetzt Hermine. Du wirst es schon noch erfahren."
"Was ist das für eine blöde Geheimniskrämerei hier", ereiferte sich Hermine "es ist ja wohl mein gutes Recht zu erfahren, worum es geht."
"Aber nicht jetzt, für heute ist es genug! Leg dich lieber hin und schlafe ein wenig!"
"Du kannst mich mal! Lass mich gefälligst los", schrie Hermine. Dann stand sie plötzlich auf, wurde ganz blass und murmelte undeutlich:
"Ähm, mir ist schlecht, bin gleich wieder da" und rannte hastig hinaus. Severus drehte sich entschuldigend zu Dumbledore um und sagte:
"Muss wohl am Alkohol liegen" und wollte ihr folgen, aber Albus hielt ihn zurück und zischte: "Alkohol, das ist der nächste Punkt, den ich ansprechen wollte...", aber Snape war schon Hermine hinterher geeilt und hatte seinen Direktor stehen gelassen.

Dumbledore tobte. "Ja, ist das denn hier ein Irrenhaus, wo jeder macht, was er will?"

Dann ließ er sich fassungslos auf sein Bett sinken.
Als dann auch noch Harry zu Ron sagte:
"Warum erinnert Hermine mich nur immer an deine Mutter, Ron?" und Ron grinsend antwortete: "Die Kinder von Hermine und Snape tun mir jetzt schon leid. Ich weiß, wovon ich spreche" war es für den Direktor zu viel.
Er kreischte: "Ron, Harry ab ins Bett, jetzt wird auf der Stelle geschlafen."
Dumbledore selbst legte sich völlig erschöpft und verwirrt in sein Bett und drehte allen den Rücken zu.

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Hermine übergab sich draußen heftig und sah fassungslos zu, wie sich der Schnee dabei verfärbte, während Severus neben ihr stand und sie stützte.
Ihr war es sehr unangenehm, dass er alles mit ansah und sie sagte daher: "Severus, es ist mir peinlich, dass du das hier mit ansiehst."
"Psst!", flüsterte er und strich ihr behutsam über den Rücken "ich bin mir sicher, dass du das Gleiche für mich tun würdest. Geht es dir denn jetzt wenigstens besser?"
Sie nickte und war plötzlich einfach nur froh, dass er noch da war.
Hermine wandte einen Reinigungszauber an sich an und fragte etwas schüchtern: `"Hast du auch noch Bedarf?"
Er schmunzelte. "Ja sicher, was würde ich nur ohne dich machen?" Er fuhr sich dann über sein stoppeliges Kinn. "Einen Rasierzauber könnte ich auch ganz gut vertragen."
Hermine erledigte alles.
Schwankend stand sie dann da und sah Severus müde an.
Er sagte amüsiert: "Ein bisschen stressig der Tag heute, was, Miss Granger? Na komm schon gehen wir jetzt schlafen und morgen sieht alles schon wieder anders aus."
Hermine jedoch war ziemlich aufgewühlt. Ernst fragte sie:
"Meinst du, er würde mich wirklich rauswerfen, Severus?"
"Du musst zugeben, dass du ihn ziemlich provoziert hast. Er hat es bestimmt in dem Moment ernst gemeint, aber ich denke er weiß ganz genau, was er an dir hat und gibt dir eine Chance."
Hermine verzog das Gesicht. "Eine Chance! Der sollte sich lieber mal darüber Gedanken machen, warum er uns überhaupt hierher geschickt hat!"
"Wie ich schon sagte, er wird es euch sagen", meinte Snape nur und zog sie behutsam mit sich.

Im Zelt angekommen, ließ sich Hermine seufzend auf ihr Bett fallen und sah Severus bittend an.
"Kommst du zu mir?"
Er lächelte, warf seinen Umhang zu Boden, zog sich sein Oberteil, seine Hose und die Schuhe aus und legte sich, nur mit Boxershorts bekleidet, neben sie. Gerade wollte er sie in seine Arme ziehen, als Hermine jedoch wieder aufstand und dann in ihrer Tasche herum wühlte.
"Was machst du denn da", fragte Snape neugierig.
"Ich suche mein Tshirt. In diesem Kleid will ich nicht schlafen." Und ohne Vorwarnung zog sich ihr Kleid über den Kopf, so dass sie nun splitterfasernackt da stand.
"Hermine!", rief Snape, sprang nun ebenfalls wieder aus dem Bett und sah sich im Zelt nach Beobachtern um. Er hatte den Eindruck dass Ron und Harry noch nicht schliefen und warf diesen daher einen besonders intensiven Blick zu.
"Nun mach schon", forderte er "wo ist denn nun das Shirt?"
"Ich weiß auch nicht, gestern war es noch da." Plötzlich lachte sie laut los. "Vielleicht habe ich es mit verschenkt und nun hat es Fosters Frau an."
Hermine bekam sich bei diesem Gedanken vor Lachen gar nicht mehr ein und Snape wäre am liebsten im Erdboden versunken. Hilflos stand er da und guckte sich die ganze Zeit um, wer es wagen würde, sie direkt anzustarren. Denn dass im Zelt jemand schlief, war bei diesem Lärm ausgeschlossen. Dann fiel ihm wieder ein, dass der Direktor ja auch anwesend sein musste und erschrak. Er wollte heute keine Auseinandersetzung mehr.
"Hermine, was wird denn nun", fragte er sie in einem Anflug von Ärger "hast du denn kein anderes Shirt dabei? Und höre mit dem Gegacker auf!"
"Entschuldigung", sagte sie und hing sich, so wie sie war, an seinen Arm. "Nein ich habe nichts anderes. Schläfst du auch mit mir in einem Bett, wenn ich nichts anhabe?"
Snape lief rot an und der Wunsch, dass sich der Boden unter ihm auftun möge, um ihn zu verschlingen, wurde immer größer.
"Es reicht jetzt", brummte er gereizt "ab ins Bett mit dir!"
"So wie ich bin?"
"Ja, verdammt noch mal, so wie du bist!"
Immer noch kichernd verkroch sie sich unter die Decke. Snape ließ seinen Blick jedoch noch einmal durch das Zelt schweifen. Bei Ron und Harry machte er Halt.
"So, nun wurde genug gelauscht und gestarrt, meine Herren. Ich schlage vor, dass sie sich auf der Stelle umdrehen und schlafen", sagte er äußerst streng und sofort hörte man, wie sie sich in ihren Betten auf die andere Seite drehten.
Zufrieden damit, dachte er einen Moment nach und sagte dann: "Remus, Albus, ich entschuldige mich für die Unterbrechung der Nachtruhe und versichere, dass dem Schlaf nun nichts mehr im Wege stehen wird."
Severus legte sich seufzend neben Hermine, die inzwischen schon tief und fest schlief und zog sie in seine Arme.
Lange lag er noch wach und dachte darüber nach, warum Albus eben nicht wieder eingeschritten war, bei dem Radau, den Hermine veranstaltet hatte.

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Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, sah sie Severus schon mit Dumbledore am Tisch sitzen. Jeder saß jedoch am anderen Ende und schwieg. Severus Augen bohrten sich in ihre und sie wusste nicht, wie sie den Blick deuten sollte. Er hatte wieder seine unergründliche Maske aufgesetzt und starrte sie weiterhin an.
Langsam war sie etwas verunsichert und wollte sich erheben, ließ sich aber sofort wieder nach hinten fallen, denn ein stechender Schmerz in ihrem Kopf hinderte sie am Aufstehen. Sie stöhnte leise und schaute dann wieder zu Snape hinüber, der nun ein kleines, fieses Grinsen auf den Lippen hatte.
"Kopfschmerzen, meine Liebe?", fragte er dann auch gleich.
Hermine nickte nur schwach.
"Dachte ich mir schon. Hier, ich habe dir schon etwas zubereitet." Damit schob er ihr ein Glas über den Tisch. Nun musste sie nur noch zu dem Glas kommen.
"Kannst du es mir bitte bringen, Severus", fragte sie kläglich, sich mit der einen Hand die Schläfe massierend.
"Ich denke, dass du diese kurze Distanz überwinden wirst, Hermine."
"Danke für deine Freundlichkeit", murrte sie und erhob sich mühsam, als sie zusammenzuckte und sich die Decke mit rasanter Geschwindigkeit bis zum Hals zog. Oh Gott, sie war nackt! Und Severus Grinsen nach zu urteilen, hatte er nur darauf gewartet, dass ihr dies bewusst wurde.
Sie holte tief Luft, zog die Decke fest um ihren Körper, stand auf und langte würdevoll nach dem Glas. Sie trank es mit einem Zug leer und knallte es wieder auf den Tisch. Dabei blitzte sie Snape böse an, der zwar nicht mehr grinste, aber ein spöttisches Funkeln in den Augen hatte.

Hermine schnappte sich dann ihre Sachen, immer noch in die Decke eingehüllt, und verschwand nach draußen, um sich dort anzuziehen.
Als sie wieder hereinkam, war auch Remus aufgestanden und sah sie belustigt an, nur Harry und Ron lagen noch immer in ihrem Bett und sahen auch nicht so aus, als ob sie Lust hätten aufzustehen.

"Prima, wenn ich zu eurer Belustigung beitragen konnte. Können wir dann mit dem Frühstück beginnen", fragte Hermine und setzte sich neben Severus.
"Sicher", sagte Snape "worauf hättest du denn heute Appetit, Büffelfleisch ist leider aus."
"Schon gut", sagte Hermine genervt "ich habe es verstanden." Dann wandte sie sich an Remus. "War ich eigentlich sehr laut, gestern Abend?"
Remus grinste. "Ach nein Hermine, es kann ja mal vorkommen, dass man sein T-Shirt nicht findet und deshalb in seiner Tasche herumwühlt, dabei geräuschvoll mit den Stühlen herumscharrt und dann einen Lachanfall bekommt, bei dem man sich nicht wieder ein bekommt. Aber laut? Nein, wie kommst du denn da drauf?"
Remus zwinkerte ihr zu und setzte sich neben sie, goss sich Kaffee ein und langte nach der Pfanne mit den Bratkartoffeln.
Hermine trank erst einmal einen Schluck Tee und sah dann, wie Severus die Jungen ärgerlich fixierte. Ihr kam eine Idee.
"Severus", sagte sie leise "was würdest du mit den Beiden machen, wenn du zaubern könntest?"
Er sah sie erstaunt an und sagte dann verschwörerisch: "Einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf kippen, wäre noch das Harmloseste."
Auch Remus Augen leuchteten nun und blickten gespannt zu Hermine. Sie warf noch kurz einen Blick zu Dumbledore, der noch nichts gesagt hatte, sie aber eingehend beobachtete, drehte sich dann zu Ron und Harry um und zog den Zauberstab.
Mit einem Ruck wurden beiden Jungen die Decken entrissen und ein Schwall eiskalten Wassers ergoss sich über beide.
Ron und Harry sprangen entsetzt und laut schreiend auf und blickten verwirrt zu dem Tisch, an dem sich Remus vor Lachen auf die Schenkel klopfte, Snape sich ebenfalls bestens unterhalten fühlte, wenn man seinem Gesichtsausdruck trauen durfte, Hermine über das ganze Gesicht strahlte und selbst Dumbledore ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.

"Was soll das", rief Ron empört, während Harry neben ihm noch immer mit der Fassung rang und sich die nassen Haare aus dem Gesicht strich.
"Sie sind ein notorischer Langschläfer, Ron", sagte Snape mit einem Grinsen im Gesicht, das man nur sehr selten zu sehen bekam "und sie Harry, sollten des nachts lieber nicht unbekleidete Frauen anstarren! Vor allem nicht, wenn es sich dabei um meine Frau handelt", sagte er schon eine Spur schärfer.
"Was, ich ...ich habe doch nicht...", stotterte Harry und sein Gesicht bekam langsam Farbe.
"Du hast Hermine schon wieder nackt gesehen", fragte Ron und bereute es sogleich, denn Harry schaute ihn böse an und Snapes Miene hatte sich schlagartig verdüstert.
Snape schaute dann Ron an und fragte mit einem äußerst charmanten Lächeln auf den Lippen:
"Ron, möchten sie mir nicht noch mehr mitteilen?" Aber dieser winkte gleich ab. "Sorry, Sir, aber damit habe ich nichts zu tun."
Dann trocknete Ron sich schnell und setzte sich an den Tisch neben Dumbledore.
Harry jedoch stand da und fühlte sich von den Blicken seines Zaubertranklehrers durchbohrt.
"So Harry, sie haben es sich also zur Aufgabe gemacht, Hermine aufzulauern und nackt zu betrachten?" Harry schluckte. Die Worte alleine fühlten sich schon wie Peitschenhiebe an.
Harry wurde immer unbehaglicher zu Mute, so dass Hermine eingriff:
"Nun lass ihn doch, Severus!"
Mit hochgezogener Augenbraue sah er Hermine an.
"Was weißt du, was ich nicht weiß, Hermine?" Nun war die Gryffindor selbst ins Visier geraten und fühlte sich unwohl.
"Also? Ich höre!" Snapes Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er die Sache aufklären wollte.
Hermine räusperte sich. "Also ich kann auch nichts dafür. Du kannst mir lediglich vorwerfen, dass ich dir nichts gesagt habe", sagte sie zu Severus und sah Harry dann achselzuckend an.
Snape drehte sich dann gänzlich zu Harry um, sah ihn direkt an und sagte mit gefährlich leiser Stimme:
"So Harry, dann bleibt es wohl an ihnen hängen, mich aufzuklären."
"Ich wollte es nicht, dass müssen sie mir glauben, Sir", stammelte Harry verzweifelt "ich konnte mich einfach nicht von dem Anblick losreißen...es war nur so ungewöhnlich, ähm und ich , ich bereue auch zugesehen zu haben und...."
"WAS haben sie gesehen, Harry", unterbrach ihn Snape voll düsterer Vorahnung.
"Na wie sie Hermine gepackt haben und sie dann baden waren, im Fluss, wie ihnen die Haare gewaschen wurden und wie..."
Ein wütender und heftiger Faustschlag auf den Tisch, so dass Besteck und Geschirr abhoben und klirrend wieder auftrafen, ließ Harry in seinem Geständnis inne halten und ängstlich ein paar Schritte zurückweichen.
"Potter", schrie Snape zornig "sie haben nicht nur Hermine, sondern auch mich nackt beobachtet? Sie haben sich als Spanner betätigt, und das offenbar über einen längeren Zeitraum hinweg. Sind sie noch zu retten?"
Damit wollte er aufspringen, aber Hermine hielt ihn am Arm fest und zog ihn wieder auf den Stuhl zurück. Er schnaufte, blieb aber sitzen. Und damit das auch so blieb, stand sie auf, stellte sich hinter Severus und begann ihm die Schultern zu massieren.
"Severus, es tut mir leid, dass ich es dir nichts gesagt habe, aber Harry bat mich darum. Er hatte Angst vor deiner Reaktion" sagte Hermine und gab ihm einen Kuss auf die Wange "und ich habe ihn deshalb schon zur Rede gestellt. Er versprach, bei ähnlichen Umständen Diskretion zu wahren und seine Augen zu verschließen."
Snape schnaubte ärgerlich. "Jetzt ist mir auch klar, warum so eine seltsame Stimmung im Tipi herrschte, Ron sich permanent verschluckt hat und keiner ein Wort sprechen wollte. Und du", damit sah er Remus eindringlich an "hast es auch gewusst, und dich herrlich auf unsere Kosten amüsiert!"
"Entschuldige Severus, aber ich konnte Harry nichts ins offene Messer laufen lassen" verteidigte sich Remus "aber wenn es dich beruhigt, ich habe ihn deshalb gleich zurechtgewiesen."

Hermine schlang ihre Arme um Severus, küsste ihn nochmals und flüsterte: "Nun los, triff eine Entscheidung, bevor Harry noch vor Angst in Ohnmacht fällt!"
Ergeben seufzte er und rief: "Potter kommen sie bloß her und setzen sie sich! Jetzt wird gefrühstückt!"

Dumbledore, der bislang immer noch nichts von sich gegeben hatte, starrte verwundert und kopfschüttelnd alle der Reihe nach an. Hier herrschte eine eigenartige Dynamik!
Er sah, wie Harry sich an den Tisch setzte, munter sein Brötchen und sein Rührei vertilgte und sich lebhaft mit Remus und dann sogar mit Severus unterhielt. Albus konnte es nicht fassen! Severus war nicht wieder zu erkennen. Er hatte eine Affäre mit einer Schülerin, die ihn offen zurechtwies und noch unglaublicher, er ließ dies auch noch geschehen. Dumbledore überlegte angestrengt, wann er seinen Tränkemeister das letzte Mal lachen gesehen hatte. Er konnte sich einfach nicht daran erinnern. Und hier saß er nun und lachte, war zu Scherzen aufgelegt, dann wieder wie gewohnt Respekt einflössend, aber in jedem Falle verändert.
Bei dem Theater letzte Nacht mit Hermines T-Shirt, war es Dumbledore sehr schwer gefallen, liegen zu bleiben und sich nicht einzumischen.
Am liebsten hätte er Severus und Hermine allerdings verhext. Gedankenverloren schenkte er sich noch einen Tee ein, während die Gespräche am Tisch weiter gingen.

"Wie geht es dir denn heute eigentlich, Hermine", erkundigte sich Remus kauend.
"Dank des Trankes, den mir mein Mann gebraut hat und den ich mir selbst holen musste", dabei warf sie Severus noch einen grimmigen Blick zu "ganz gut. So schnell trinke ich bestimmt keinen Whisky mehr."
"Das möchte ich auch hoffen, meine Liebe", sagte Snape und bedachte nun seinerseits Hermine mit einem durchdringenden Blick "diese Angelegenheit war peinlich genug."
"Ach Professor", sagte Ron schmunzelnd "wir erinnern uns noch gut daran, wie peinlich berührt Hermine war, als sie von ihnen am Lagerfeuer zu Boden gerissen und abgeknutscht wurde. Da waren sie betrunken!"
"Ja, mir fällt auch wieder ein, wie zuvorkommend und höflich unser Professor an diesem Abend war", sagte Harry und konnte sich ein Lachen kaum noch verkneifen "er hat Foster sogar etwas von dem Whisky abgegeben, wenn auch nicht ganz freiwillig."
Nun prustete Remus vor Lachen quer über den Tisch und auch Harry und Ron kannten kein Halten mehr. Snape hingegen saß aufrecht, mit ernster Miene und verstand selbst nicht, warum er dem Verlangen, irgendjemanden hier an diesem Tisch zu schütteln nicht einfach nachgab. Lag es daran, dass er keine Magie hatte und folglich niemanden verhexen konnte? Oder war es der Umstand, dass sie gestern für ihn Partei ergriffen hatten? Oder hatte es vielleicht damit etwas zu tun, dass Hermine ihm über den Arm streichelte und nicht mitgelacht hatte, auch wenn er spürte, dass sie sich zusammenreißen musste, um nicht eben dies zu tun?
"Tja, Potter", sagte er dann "ich hatte eben meinen Spaß, als sie vor mir im Dreck lagen, während wir auf dem Weg zur Pflanze waren und dass erst recht, nachdem sie mich vor allen als Fledermaus tituliert hatten und sich strikt weigerten, überhaupt den Weg in meiner Gesellschaft anzutreten."
Harrys Grinsen fror ein und er sah betreten auf den Tisch.
"Ich weiß", sagte er leise "und wegen mir hat der Puma ihnen auch noch die Schulter und den Arm zerfleischt."
Harrys Reue stimmte Snape wieder friedlich. "Dafür wurde mir auch besondere Fürsorge von Hermine zuteil." Snape sah sie an, legte ihr einen Arm um die Schulter und küsste sie zur Überraschung aller auf den Mund.

Dumbledore war noch immer überrascht von dem Geschehen am Tisch. Aber langsam wurde es Zeit, dass sie aufbrachen. Er stand auf und beendete die fröhliche Runde.
"So, ich hoffe alle sind gesättigt. Wir haben heute noch Großes vor. Lasst uns nun zusammenpacken!"
Alle Köpfe wandten sich zu ihm um. Irgendwie war ihnen gar nicht aufgefallen, dass er auch noch hier war. Schnell erhoben sie sich und verstauten ihre wenigen Habseligkeiten.
"Harry", sagte der Direktor "kannst du den Schutzbann, den ich um die Pferde gelegt habe schon mal lösen? Ich komme dann gleich nach." Harry nickte und trat ins Freie.
"Miss Granger, ich würde sie, bevor wir weiter reiten, gerne noch unter vier Augen sprechen", sagte Dumbledore und sah sie bittend an.
Snape nickte ihr zu, bevor er ging und Remus schob Ron vor sich her und durch die Zeltöffnung hinaus.

Abwartend betrachtete Hermine den alten, weisen Zauberer. Was wollte der denn jetzt von ihr?
"Miss Granger", begann Dumbledore ernst "ich fürchte, wir hatten gestern beide nicht unsern besten Tag. Ich habe einfach nicht realisiert, dass sie in all den Wochen, die sie hier nun schon verharren, ein eingespieltes Team sind. Ich habe mich gewissermaßen dort hinein gedrängt, ohne mir vorher einen Überblick zu verschaffen. Allerdings konnte ich nicht erahnen, dass sie und Severus sich so nahe gekommen waren. Darüber hat er mir natürlich in den Briefen nichts mitgeteilt. Ich habe die ganze Nacht über gestern und vorgestern nachgedacht und sie heute beim Frühstück alle intensiv beobachtet, und wissen sie was", nun trat ein Glitzern in seine Augen "ich habe den Eindruck gewonnen, dass sie einen sehr positiven Einfluss auf Severus haben. Er hat seit Jahren nicht mehr gelacht und mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass sich dieser Mann so zwanglos am Tisch verhalten könnte. Bemerkenswert ist, dass auch Ron und Harry gestern Partei für ihn ergriffen haben. Sie können sicher erahnen, was dies für ihn bedeutet hat."
"Ich denke schon, Professor Dumbledore", sagte Hermine und sah ihren Schulleiter ebenfalls ernst an "dass ich mir ein Bild von seiner Gefühlswelt machen kann. Sie wissen, was er für einen Ruf unter den Schülern und seinen Kollegen hat. Niemand begibt sich gerne in seine Nähe. Umso erstaunter war ich, dass ich die andere Seite an ihm entdecken konnte und durfte. Er kann nicht nur einfach nett sein, er ist auch sehr einfühlsam und hat, was ich ihm nie zugetraut hätte, unendlich viel Geduld, wenn er denn nur möchte."
Der Direktor lächelte. "Ja, Severus hat mehrere Seiten und ihnen ist es offenbar gelungen, seine positiven hervorzuheben." Dann wurde er wieder ernst. "Miss Granger, sie wissen, dass ich eine Beziehung in der Schule nicht dulden kann."
"Ja, das weiß ich doch", sagte Hermine verzweifelt "wissen sie, ich war nur entsetzt, dass sie ihn mir hier schon wegnehmen wollen. Natürlich weiß ich auch, dass ich über das Ziel hinausgeschossen bin. Entschuldigung! Ich habe mich auch damit abgefunden, dass es in Hogwarts so nicht weitergehen kann, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es mit uns nach meinem Abschluss etwas wird. Fragen sie mich allerdings nicht, wie ich die paar Monate bis dahin überstehen soll! Denn ich liebe ihn wirklich, nur leider will er davon nichts wissen." Hermine seufzte. "Ich soll erst studieren, mich in der Welt umsehen und andere Männer in meinem Alter kennen lernen."

Dumbledore ging auf Hermine zu und legte ihr einen Arm um die Schulter. "Hermine, so wie die Dinge stehen, würde ich mir inzwischen sogar wünschen, dass sie nach ihrem Abschluss an seiner Seite bleiben. Sie tun ihm wirklich sehr gut."
Erstaunt blickte sie ihn an. Hatte er das eben wirklich gesagt? Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Es ist übrigens bemerkenswert, dass sie es schaffen, Tee in Whisky zu verwandeln, dass gelingt nicht jedem." Hermine bekam bei diesem Kompliment rote Wangen und wagte dann ihre Frage vom Vortag zu wiederholen.
"Professor, was ist nun wirklich so geheimnisvolles an der Pflanze und ihrer Krankheit?"
"Es lässt ihnen keine Ruhe, was", schmunzelte Dumbledore "aber sie haben Recht, ich schulde ihnen eine Erklärung. Ich wurde schon vor langer Zeit mit einem Fluch belegt, wobei ich aber nie wusste, wann es so weit sein würde, dass die Folgen ersichtlich würden. Ich hatte fast schon damit gerechnet, dass es nie passieren würde, aber dann war es eines Tages so weit. Ich spürte, dass meine Lebensgeister schwanden und damit meine Magie. Mein Entsetzen war unbeschreiblich, als Severus mir mitteilte, dass Remus und er nicht mehr zaubern konnten. Um den Portschlüssel überhaupt noch aktivieren zu können, habe ich die dreifache Menge des Serums zu mir nehmen müssen, was mich allerdings noch viel mehr geschwächt hat. Nur diese eine Pflanze vermag es, mir die Magie und damit auch das Leben zurückzugeben. Hätten sie die Pflanze hier nicht oder zu spät gefunden, hätte ich einen qualvollen Tod gefunden, denn mit jedem Tag, den ich nicht diesen Trank zu mir genommen habe, wurden meine Organe mehr angegriffen. Ich bat Severus, nichts darüber verlauten zu lassen, da es mir, aus Eitelkeit, oder was auch immer, sehr unangenehm gewesen wäre, wenn die Presse, die Schüler, die ganze Umwelt überhaupt, mit bekommen hätte, dass der große Dumbledore ohne Magie sei."
"Listiger Coyote, dieser Medizinmann, scheint auch auf diese Pflanze zu schwören", sagte Hermine. "Foster erzählte uns, dass er mit diesem schon oft bei dem Wasserfall oben gewesen wäre, um die Pflanze zu holen."
"Ja, Severus schrieb es mir. Dieser Handmagier scheint wirklich gefährlich zu sein."
"Und noch etwas", sagte Hermine nachdenklich "Listiger Coyote hat von Severus verlangt, dass er mich im Gegenzug für die Pflanze eintauscht. Foster sagte etwas von der weiblichen Magie. Was hat es damit auf sich?"
"Hermine, sie sind eine starke Hexe und das ist auch diesem Medizinmann nicht verborgen geblieben. Mit ihrem Blut, in Verbindung mit der Pflanze hätte er unermessliche Macht erhalten. Allerdings hätten sie ihm das Blut freiwillig geben müssen, damit es seine Kraft entfalten kann. Wahrscheinlicher ist aber, dass er mit ihnen Nachkommen zeugen wollte. Er hätte sie bestimmt mit dem IMPERIO belegen müssen, um zu seinem Ziel zu gelangen."
"Imperio. Er hat diesem widerstanden. Aber mein CRUCIO hat ihn getroffen. Nur hat Harry diesen wieder aufgehoben, als ich Severus zu Hilfe geeilt bin."
"Sie haben einen Crutiatus ausgesprochen, Miss Granger", fragte Dumbledore überrascht.
"Ja, es war das Einzige, was geholfen hat. Ron war verletzt, Harry von seinem eigenen Fluch getroffen, Remus schlief, weil er sich gerade zurückverwandelt hatte und Severus war ebenfalls von einem Fluch getroffen worden. Was hätte ich sonst tun sollen? Wir hatten in manchen Situationen nicht viel Zeit zum Überlegen", rechtfertigte sich Hermine.
"Ich verurteile sie doch gar nicht, Hermine", sagte der Schulleiter "ich weiß, dass sie hier die Hölle durchlaufen haben, um mich zu retten."
"Wenn diese Pflanze einem die Magie zurückgeben kann, warum hat Severus sie dann nicht bei sich angewandt? Er wusste doch ganz sicher, was es damit auf sich hat."
"Ich bin mir sicher, dass er es probiert hat, als er feststellen musste, dass er nicht mehr zaubern konnte. Aber nur sehr wenige vertragen dieses Sekret und bei noch viel weniger Magiern wirkt es. Es ist daher umso erstaunlicher, dass ihr ausgerechnet auf diesen Medizinmann getroffen seid, dem es zu helfen scheint. Sie werden auf jeden Fall in meiner Nähe bleiben, Hermine. Ich bin sicher, dass er sein Ziel noch erreichen möchte.
Ich bin übrigens verwundert, dass Severus es mit Fassung trägt, nicht mehr zaubern zu können."
"Sie wissen genau, Sir, dass er nur eine Fassade aufrechterhält. In seinem Inneren brodelt es."
"Sie haben Recht und scheinen ihn schon ganz gut zu kennen, Hermine. Ich bin wirklich froh, dass wir Einiges klären konnten, aber wir sollten uns nun wirklich auf den Weg machen. Die Anderen werden sich sicher schon fragen, wo wir bleiben und diesen Listigen Coyoten wollen wir ja auch nicht unnötig warten lassen"

Hermine sah zu, wie er mit einem Wink des Zauberstabes Tisch, Stühle und Betten verschwinden ließ, nahm ihre dicke Bisonfellrobe und wickelte sich diese um die Schultern. Während sie schon hinausging, kümmerte der Direktor sich noch um den restlichen Abbau der Unterkunft.

"Da bist du ja endlich", rief Ron und kam auf sie zu "hat er dich noch mal ernsthaft belehrt, wie du dich zu verhalten hast?"
"Nein", Hermine lachte "wir haben uns ganz gut unterhalten, Ron und einige Dinge geklärt."
Dann ging sie zu Severus hinüber, der sie schon erwartungsvoll ansah.
"Was wollte er denn", brummte er neugierig.
"Ach, wir haben uns über so einiges unterhalten. Severus, hast du den Pflanzentrank selbst probiert", fragte sie, wie nebenbei, während sie ihrem Pferd behutsam über die Nüstern strich.
"Ah, ich verstehe", sagte Snape und musterte Hermine "er hat es dir also erklärt. Ja, natürlich habe ich davon getrunken, aber außer Übelkeit, hat er mir nichts gebracht. Leider! Darf ich davon ausgehen, dass du nun nicht mehr so aufsässig sein wirst, Hermine?"
Hermine sah ihn ernst an. "Mein lieber Severus, wenn ich nun wieder aufsässig werden sollte, dann wird Professor Dumbledore daran keine Schuld treffen, sondern das wirst du dann ganz alleine zu verschulden haben."
Snape zog eine Augenbraue hoch und schmunzelte. "Warum bist du nur so früh am Tage schon so rebellisch?"
"Vielleicht, weil mein Mann mich heute noch nicht richtig geküsst hat. Ich könnte mir vorstellen, dass mich das besänftigen würde."
"Wenn ich mir dadurch Ärger im Laufe des Tages ersparen kann, greife ich sehr gerne zu diesem Mittel", hauchte er und riss Hermine Besitz ergreifend an sich, um mit ihr in einem absolut langen und zärtlichen Kuss zu versinken.

Alles war schon verstaut und Dumbledore, Remus, Ron und Harry saßen schon auf ihren Pferden, als Severus und Hermine noch immer fest umschlungen zwischen ihren Rössern standen und sich nicht voneinander lösen konnten.

"So ihr Zwei", rief Dumbledore hinüber und hatte dieses Mal eindeutig ein Lächeln auf den Lippen "es wäre mir recht, wenn wir nun starten könnten. Ich bin sicher, dass ihr noch Gelegenheit bekommen werdet, um eurer Leidenschaft zu frönen."

Verlegen trennten sie sich voneinander, saßen auf und begaben sich zu den anderen, um nun endlich den Kampf um die verlorene Magie in Angriff zu nehmen.

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Sie kamen nur langsam voran, denn erneut einsetzender Schneefall ließ sie kaum die Hand vor Augen erkennen und starker Westwind blies ihnen unaufhörlich ins Gesicht. Dazu lag der Schnee sowieso schon ziemlich hoch und die Pferde sanken an einigen Stellen bis zum Bauch darin ein. Teilweise mussten sie absteigen und die Tiere führen, weil ein Fortkommen anders nicht möglich schien. Da half es auch wenig, dass Dumbledore sich emsig mühte, die Berge an Schnee mit dem Zauberstab aus dem Weg zu schleudern. Kaum hatte er ein paar Meter auf diese Weise freigelegt, so hatte der Wind sie wieder zugeweht.

Es war ein absolut beschwerlicher Weg, die Temperaturen wiesen seit vergangener Nacht einen neuen Tiefststand auf und die Landschaft war noch immer felsig und uneben. Alle fünfzehn Minuten mussten sie einen erneuten Wärmezauber auf sich legen, den sie auch den Pferden zukommen ließen, weil sie Bedenken hatten, sonst vielleicht erfrieren zu müssen. Sie sprachen nicht viel miteinander, weil jeder seine Kräfte einteilen musste und bestrebt war, sein Gesicht so gut es eben ging, unter dem Fell verborgen zu halten.
Dumbledore hatte eine erneute Ortung vorgenommen und zufrieden festgestellt, dass sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Das war für die Reisegruppe unwahrscheinlich tröstlich, denn um nichts in der Welt hätten sie sich gewünscht in dieser rauen Landschaft und bei diesem Wetter auf einem Irrweg unterwegs zu sein.

Als sie eine Höhle ausmachten, rasteten sie kurz und wärmten sich an einem Feuer.
Jeder hielt begierig seine Hände über die sich züngelnden Flammen, um ihnen wieder Leben einzuhauchen. Hermine hatte sich an Severus gekuschelt und zitterte wie Espenlaub.
"Professor", fragte sie bibbernd und lugte nur mit der Nasenspitze unter Snapes Fellrobe hervor "wie weit sind wir denn noch entfernt?"
Dumbledore von den arktischen Verhältnissen selbst ziemlich geschafft, antwortete müde: "Es kann nicht mehr weit sein. Sehen sie selbst, die Spitze meines Zauberstabes erscheint in einem ziemlich hellen Licht. Ich bin mir sicher, dass er ganz in der Nähe, ebenfalls in einer Höhle verborgen, sitzt und uns vielleicht schon erwartet."
"Meinen sie wirklich, dass er uns ebenfalls schon geortet hat", fragte Harry, dessen blau gefrorene Lippen allmählich wieder einen rötlichen Schimmer annahmen.
"Ich hoffe es nicht, Harry, aber es ist auch nicht auszuschließen."

Sie tranken dann einen Tee und wärmten sich weiterhin am Feuer, bis sie erneut aufbrachen und sich den widrigen Witterungsverhältnissen stellten.
Zwei weitere Stunden irrten sie durch die Kälte. Zum Glück hatte sich der Wind inzwischen etwas gelegt und es herrschte nur noch leichter Schneefall vor. Sie waren unendlich dankbar dafür, denn nun konnten sie wenigstens genau sehen, wohin sie ritten.
Es war jetzt früher Nachmittag und es würde nicht mehr lange dauern, bis sich die Dämmerung herab senken würde.
Dumbledore beschloss, in Absprache mit Remus und Severus, dass sie ein Nachtlager aufschlagen würden, wenn es zu dunkeln anfing und sie bis dahin nicht Listigen Coyoten hatten ausmachen können.

Es war nicht einfach einen geeigneten Pfad zu finden, der problemlos passiert werden konnte.
Mal mussten sie um eine Felsformation, mal um eng beieinander stehende Baumgruppen oder Büsche herum reiten.
Während sie gerade wieder einmal anhielten und sich in der Felslandschaft umschauten, um herauszufinden, wie sie ihren Weg weiter fortsetzen sollten, ohne einen großen Umweg in Kauf nehmen zu müssen, spürten sie, wie die Pferde plötzlich unruhig wurden, nervös wieherten und auf der Stelle tänzelten.
Plötzlich schrie Ron aufgeregt: "Wölfe! Passt auf, da sind Wölfe!"

Ehe sie reagieren konnten, hatte das Leittier schon zum Sprung angesetzt und sich dann in Dumbledores Fuß verbissen. Der Direktor schrie auf und versuchte den Wolf energisch abzuschütteln. Vergeblich! Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht, versuchte der Schulleiter seinen Zauberstab unter der Robe hervor zu bekommen, was aber nicht so einfach war, denn sein Pferd drehte sich im Kreis und warf seinen Kopf ängstlich herum.
Hermine zog ihren Zauberstab, befand sich aber auf der anderen Seite von Dumbledore und konnte den Wolf nicht ausmachen. Es war ein heilloses Durcheinander, in welchem Severus, nach dem er den ersten Schreck überwunden hatte, vom Pferd sprang und sich mit Pfeil und Bogen heran schlich.
Hermine brüllte: "Severus, nein! Bleib hier!" Aber dieser hörte nicht auf sie, sondern rannte hastig auf die andere Seite des Direktors, in der Hoffnung, das angreifende Raubtier in dessen Rücken angreifen zu können.
Ron hielt, so gut es ging, die Tiere des Rudels in Schach, indem er wahllos Flüche auf sie abschoss und Harry half ihm dabei.
Dumbledore kämpfte noch immer mit Pferd und Wolf, als der erlösende Pfeil von Severus den Wolf auf der Stelle nieder streckte.
Remus, der inzwischen auch seine Muggelwaffen unter dem Pelz hervorgekramt hatte, rief:
"Guter Schuss, Severus. Man merkt, dass du schon mal auf der Jagd warst" und half dann Ron und Harry, die sich noch immer mit dem restlichen, hungrigen Rudel auseinander setzten. Viele Tiere lagen schon getroffen im Schnee, mehrere waren geflohen, aber einige auch verdammt hartnäckig. Sie knurrten, fletschten die Zähne und waren bereit zum Sprung, nicht gewillt sich die Beute, die hier im Schnee fest steckte, entgehen zu lassen.

Snape eilte zu seinem Vorgesetzten. "Albus, wie schlimm ist es", rief er besorgt.
Dumbledore sah auf seinen verletzten Fuß hinunter, von dem das Blut tropfte und den Schnee rot färbte.
Er stöhnte: "Ich habe bestimmt schon aufregendere Sachen erlebt, aber ...nun ich weiß es nicht. Ich sollte mal nachsehen." Er beugte sich gerade hinunter, als er die Stimme der Gryffindor vernahm.
"Bleiben sie sitzen, Professor Dumbledore", sagte Hermine bestimmt. Sie stieg ab und besah sich nun das lädierte Bein. Sie fuhr kurz mit der Hand darüber, wobei Dumbledore zusammenzuckte, aber keinen Laut von sich gab. Mit einem Zauber verschloss sie die Wunde dann schnell, trocknete die Hose von Blut und Wolfsspeichel, reparierte den Stoff, so gut es ging, warf noch einen abschließenden Blick darauf und sah dann zu Dumbledore auf.

Dieser lachte aus vollem Halse los, so dass sich alle verwundert ansahen.
"Hermine, ich hätte nicht gedacht, dass auch ich noch in den Genuss kommen würde, von ihnen behandelt zu werden", sagte er und wischte sich zwei Tränen aus den Augenwinkeln.
Etwas verlegen stand Hermine da und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie räusperte sich:
"Ja wissen sie, für mich ist es langsam schon zur Routine geworden."
"Vielleicht sollten sie eine Medihexe werden, Hermine", sagte Dumbledore "denn Madame Pomfrey braucht immer Unterstützung und wird auch irgendwann in Rente gehen wollen."
"Severus hat mir auch schon nahe gelegt, eine Medihexe zu werden", sagte Hermine nachdenklich "vielleicht sollte ich ernsthaft darüber nachdenken"
"Tun sie das, Hermine! Sie würden einige Menschen sehr glücklich damit machen."
Dabei sah Albus zu Severus und lächelte ihm zu. Dieser ahnte, was Albus damit meinte und atmete tief durch.

Ron, Harry und Remus war es nun endgültig gelungen, die anderen Wölfe zu vertreiben.
"Hier ist man wirklich vor nichts sicher", sagte Harry und erkundigte sich dann nach dem Zustand von Dumbledores Bein. Dieser machte jedoch keine große Sache daraus und meinte, dass man unbesorgt weiter ziehen könne. Also saßen alle wieder auf, Dumbledore schluckte noch irgendein Mittelchen, welches in seinem Umhang verborgen gewesen war und schon setzten sie ihre Suche nach dem Medizinmann fort.
Der Schock zeichnete sich jedoch bei allen auf den Gesichtern ab. Sie wurden sich wieder einmal bewusst, wo sie sich hier befanden. Gerade waren es Wölfe, die sie angefallen hatten, an der nächsten Ecke würden es vielleicht feindlich gesonnene Indianer oder der Medizinmann höchst persönlich sein.

Mit größter Wachsamkeit bewegten sie sich voran und Severus und Remus hielten Pfeil und Bogen nun griffbereit.
"Albus", sagte Snape nach einer Weile "sie sollten noch eine Ortung vornehmen!"
Dumbledore nickte, hielt den Zauberstab in die Luft und murmelte einen Zauber. Ein gleißendes Licht verriet ihnen, dass sie sich in unmittelbarer Nähe befinden mussten. Angespannt sahen sie zu dem Direktor. Wie sollten sie sich nun verhalten?
Dumbledore ordnete dann an, abzusteigen. Um die Pferde wurde ein Schutzbann gelegt. Niemand konnte ihnen nun zu nahe kommen, weder Mensch noch Tier.

"Severus", sagte der Direktor ernst "ich fürchte, dass der Medizinmann Hermine in die Finger bekommen möchte. Sie wird ab sofort nicht von meiner Seite weichen."
Dann sah er Harry und Ron streng an. "Ihr beide werdet keine unnötigen Aktionen angehen! Wir wissen nicht, ob Listiger Coyote hier der einzige Magier ist. Ich spüre auf jeden Fall schon, dass sehr viel Magie in der Luft liegt. Wir werden uns nun zu Fuß weiter fortbewegen. Kommt!"

Hermine lief zwischen Dumbledore und Severus mit gezücktem Zauberstab. Ihr Herz schlug ihr bis zum Halse und die Anspannung war kaum zu ertragen. Immer wieder blickte sie ängstlich zu Severus, der die ganze Zeit versuchte, sie mit Worten zu beruhigen. Ihre Unruhe nahm aber immer weiter zu. Sie ärgerte sich darüber, denn sie hatte in ihrem Leben schon einige gefährliche Momente erlebt und sollte doch langsam mal in der Lage sein, aufsteigende Panik unter Kontrolle zu bekommen!

Auch Harry und Ron waren mächtig nervös und schritten, sich ständig umblickend, neben Remus her. Sie hörten nur, wie der Schnee unter ihren Füßen knirschte und vernahmen die leisen Worte, die Snape Hermine pausenlos zuflüsterte. Ansonsten war kein Geräusch wahrzunehmen.

Dumbledore blieb auf einmal ruckartig stehen, lauschte und konzentrierte sich. Er kniff die Augen zusammen und seine Lippen waren fest aufeinander gepresst, ein Schauer ging durch ihn und er hob seinen Zauberstab empor.
Dann flüsterte er befehlend: "Geht in Deckung!" Remus und Snape reagierten schnell, packten die Schüler an den Schultern und rissen sie zu Boden. Von dort robbten sie mit ihnen schnell hinter einen großen Felsen.
Gerade rechtzeitig, denn dort, wo sie bis eben noch gestanden hatten, schlug ein Fluch derart heftig ein, dass Schnee und Eis nur so auseinander flogen und einen Krater von zwei Metern Breite hinterließ.
Dumbledore selbst war appariert und nun spurlos verschwunden.

"Was zum Teufel war das", fragte Ron schockiert.
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Zusammengekauert und wieder einmal schockiert harrten sie hinter dem Felsen aus und rätselten, was hier gerade geschehen war.
"Wo ist Dumbledore hin", wisperte Hermine "spinnt der denn? Erst soll ich ihm nicht von der Seite weichen und dann verschwindet er so einfach." Sie war fassungslos.
"Beruhige dich bitte, Hermine", flüsterte Severus und zog sie fest an sich "er würde nicht einfach verschwinden, wenn es keinen Grund dafür gäbe."
Hermine konnte sich jedoch nicht auf Anhieb beruhigen.
"Aber er ist jetzt nicht mehr da. Was machen wir denn nun? Bleiben wir hier hocken, bis wir erfroren sind?"
Darauf konnte ihr Snape auch nicht sofort eine Antwort geben. Erfrieren wollte er sicher nicht. Er war genauso wie die Anderen überrascht, dass überhaupt ein Angriff erfolgt war. Und dann auch noch so plötzlich.

Während die Zauberer noch weiterhin im Ungewissen hinter der Felsspalte hockten und grübelten, stand Dumbledore mit einmal dem Handmagier in einer Höhle gegenüber.

Sie musterten sich argwöhnisch, jeder auf der Hut. Jeder mit grimmigem Blick. Jeder bereit jederzeit zuzuschlagen.
"Was verschafft mir die Ehre, Mr.", sagte der Medizinmann dann mit einem besonders listigen Grinsen im Gesicht "oder sollte ich besser sagen, schön dass sie meiner Einladung so schnell gefolgt sind?"
Dumbledore hatte seinen Zauberstab auf den Medizinmann gerichtet und sagte entschlossen: "Ich nehme an, sie wissen sehr wohl, weshalb ich hier bin, auch wenn ich mir momentan noch nicht erklären kann, warum ich eben dem Drang zu apparieren nicht widerstehen konnte."

"Nicht doch, nicht doch, wer wird denn hier gleich an seinen magischen Fähigkeiten zweifeln? Tja, warum könnten sie wohl hier sein? Es wird doch nicht etwa etwas mit Professor Snape und seiner Frau zu tun haben? Ich weiß gar nicht, wie ich ihnen danken soll, dass sie dieses Weib hierher geführt haben. Ich musste letztens fliehen, wissen sie, aber nun werden sich meine Wünsche in Wohlgefallen gestalten."
Listiger Coyote war sehr überzeugt von sich und Dumbledore ballte vor Wut seine Fäuste. So wütend war er noch nicht mal auf Hermine gewesen und die hatte ihn mit ihrem Temperament und ihrer störrischen Art schon nahe an den Rand der Beherrschung getrieben.

"Das glaube ich kaum", entgegnete Dumbledore scharf "ich wäre nicht hier, wenn ich nicht entschlossen wäre, ihnen das Handwerk zu legen."
"Übernehmen sie sich bloß nicht, alter Mann. Kann es vielleicht sein, dass die Suche nach der wundersamen Pflanze ihnen galt?" Listiger Coyote kicherte vor sich hin.
"Ja, sie galt mir", sagte Dumbledore ernst "und ich nehme an, dass sie um deren Wirkungsweise Bescheid wissen?"
"Sicher weiß ich das, ich hole sie mir seit Jahren und gewinne das Serum aus ihr. Zu schade aber auch, dass dieser einfältige Foster, ihren Freunden den Weg gewiesen hat. Von mir hätten sie ihn nie erfahren."
"Dieser Umstand ist uns bewusst, Listiger Coyote... Sie werden meinen Leuten ihre Magie zurückgeben!"
"Nein, das werde ich nicht", sagte der Medizinmann todernst "sie haben sich unbefugt in unser Territorium gewagt, in mein Gebiet, und müssen nun mit den Konsequenzen leben. Aber die Frau hole ich mir noch. Es wäre jammerschade, wenn ich mir so eine junge, starke Hexe durch die Lappen gingen ließe."
"So lange ich hier bin, werden sie gewiss nichts dergleichen tun", rief Dumbledore entrüstet.
"Dies bleibt abzuwarten", rief der Handmagier zurück, trat einen Schritt auf den bärtigen Zauberer zu und blickte ihn drohend an.
Dumbledore wich keinen Millimeter zurück, sondern versuchte in die Gedanken seines Gegenübers einzudringen. Auch wenn er bemerkte, dass Listiger Coyote versuchte, seine Gedanken zu verschließen, so sah er doch genug, das es reichte, um ihm einen kalten Schauer über den Rücken zu jagen.
Es waren eindeutig Phantasien über Hermine und was er alles mit ihr anstellen würde auf dem Weg zu seiner Macht. Dumbledore schüttelte sich. Hier war jemand, der nicht minder gefährlich als Voldemort oder Grindelwald war.

Die beiden Kontrahenten spürten die Macht und Stärke des anderen und musterten sich weiterhin, auf der Suche nach einer Angriffsfläche oder eines unbedachten Momentes der Schwäche, um sie dann erbarmungslos zu seinem Vorteil ausschlachten zu können. Sie umkreisten sich und ließen sich nicht aus den Augen, während es draußen vor der Höhle für die anderen Zauberer zu dramatischen Ereignissen kam.

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Ron sagte gerade "Meint ihr, der Fluch von vorhin kam von Listigem Coyoten", als Remus ihm blitzschnell eine Hand auf den Mund legte und zischte: "Psst! Ich höre Stimmen. Da kommen mehrere Leute."
Sie verhielten sich still, lauschten und hielten ihre Waffen griffbereit.

"Wo habt ihr euch versteckt", rief eine finstere Stimme. "Wir finden euch sowieso. Kommt lieber freiwillig heraus, dass könnte euch noch mildernde Umstände einbringen." Ein höhnisches, noch viel finsteres Lachen ertönte.
Snape zog seine Arme noch fester um Hermine und Harry flüsterte: "Ach, du Scheiße!"
Remus blickte Severus fragend an. Dieser schloss für einen Moment seine Augen und atmete tief durch. Es gab niemanden, der jetzt keine Angst hatte oder der sie in diesem Augenblick verleugnet hätte. Sie saßen alle in der Falle. Die Felswand bot ihnen keine Rückzugsmöglichkeit und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie entdeckt werden würden.

Und dann schien der Moment gekommen, die Stimmen näherten sich. Snape konnte nur noch zischen: "Schießt die Flüche in alle Richtungen!", selbst seinen Bogen spannen und dann begann der Tanz ums Überleben.

An die dreißig Indianer mit einem seltsamen Glanz in den Augen, der darauf schließen ließ, dass sie verflucht worden waren, standen ihnen gegenüber.
Hermine, Ron und Harry sprangen auf und schleuderten ihre Flüche kreuz und quer, ohne Hemmungen auf die Angreifer, während Snape den ersten Indianer, den er erblickte, gleich per Pfeil in die ewigen Jagdgründe beförderte. Auch Remus hatte kleine Skrupel zu töten. Nicht in dieser Situation. Nicht wenn sie selbst zusehen mussten, wie sie ihr eigenes Leben retten mussten.

Ron wurde der Zauberstab aus der Hand geschlagen und er wehrte sich nun verbissen mit einem Messer. Kurz darauf wurde Hermine überwältigt und von mehreren Indianern brutal an den Haaren gezogen. Sie schrie vor Schmerz laut auf, was Snape herum fahren ließ. Er rannte so schnell er konnte zu ihr. Das heißt, er versuchte es. Doch er konnte sie nicht mehr erreichen. Er hörte nur noch wie sie rief: "Ich liebe dich", dann waren sie mit ihr fort.
Einfach appariert! Einfach weg! Er stand mehrere Augenblicke wie angewurzelt da und konnte es nicht fassen. Dann brachen sich sein Zorn und sein Schmerz ihren Bann. Er zog sein Messer und stürzte auf die restlichen Indianer zu, die sich gerade mit Harry und Ron, der seinen Zauberstab, dank des Aufrufzaubers wieder erlangt hatte, duellierten.
"Ihr Schweine, wo ist meine Frau", schrie er wie von Sinnen und stach gleich einen der Rothäute nieder. Vier der Indianer wandten sich ihm zu und schwangen ihre Steinkeulen drohend in seine Richtung. Snape ließ sich in seiner Rage davon überhaupt nicht beeindrucken, sondern griff sich einen aus der Menge heraus, der dabei war, ihn zu verhöhnen.
"Du Stück Dreck, wo ist meine Frau", brüllte er wiederholt, als ihn schon der erste Keulenschlag von hinten im Rücken erwischte. Er taumelte, legte die Hände um den Hals des Indianers und drückte so fest zu, wie er konnte, da erwischte ihn der zweite Schlag und zertrümmerte ihm die Schulter. Er entriss einem weiteren Angreifer das Messer und wollte sich auf ihn stürzen, als ein anderer ihm selbst das Messer in die Brust rammte und Snape dann stöhnend zu Boden ging. Er spürte noch einen dumpfen Schlag, der ihn am Kopf traf, dann wurde es Nacht um ihn herum.

Ron konnte nun endlich seine Feinde, die ihn belagert hatten ausschalten und hatte nur aus den Augenwinkeln mitbekommen, dass sich auch der Tränkemeister, ein Stück entfernt, einen Kampf lieferte. Entsetzt sah er, dass Snape am Boden lag und sich nicht mehr rührte. Sofort wandte er sich um und eilte zu ihm.
"Professor! Professor Snape, bitte sagen sie was!" Ron kniete sich neben Snape nieder und ihm standen die Tränen in den Augen, als er versuchte einen Puls bei ihm zu fühlen. Er wollte eine Bestätigung, dass Snape noch unter den Lebenden weilte. Erleichtert atmete er auf, als er den Puls endlich gefunden hatte. Merlin sei Dank! Er lebte! Nun waren die Tränen bei Ron nicht mehr aufzuhalten. Vor Erleichterung.
Er versuchte herauszufinden, wo Snape verletzt war. Das Schlimmste schien die Stichwunde in der Brust zu sein. Er drückte sie mit den Fingern ab, und strich ihm mit der anderen Hand die Haarstränen aus der Stirn. Snape gab ein Stöhnen von sich und blinzelte leicht mit den Augen.
"Professor, ich bin es Ron. Machen sie hier jetzt nicht schlapp. Bitte! Hermine reißt mir den Kopf ab, wenn sie hier in meinen Armen sterben. Wissen sie, bis vor kurzem habe ich sie noch gehasst, aber nun sind wir doch ein Team. Wir wollen doch wieder jagen gehen."
Snape blickte ihn mit halb geöffneten Augen an und das Reden fiel ihm unwahrscheinlich schwer, als er flüsterte: "Hermine, ...sie haben Hermine...einfach weg..."
Dabei rannen Severus Tränen über das Gesicht, bis ihm die Augen wieder zu fielen.
Der Blutverlust, der Schmerz und die Kälte, all dies verkraftete der Körper nicht mehr.

Völlig fertig mit den Nerven, streifte Ron seinen Umhang ab und warf ihn über Snapes Körper. Dann legte er einen Wärmezauber über ihn und versuchte sich verzweifelt daran zu erinnern, was Hermine immer für Wundheilzauber anwandte. Oh nein, Hermine. Sie war gekidnappt worden. Wo hatten sie sie nur hingebracht? Hilfe suchend sah er sich um. Er erkannte Harry, der gerade zwei Angreifer mit einem Fluch aus dem Weg schoss und diese dann gegen eine Felswand prallten und sich nicht mehr rührten.
"Harry, Harry komm schnell", schrie Ron panisch.
Nein, das war kein Schreien mehr, es erinnerte eher an hysterisches Gekreische, aber Ron war es völlig egal, ob er auf Harry oder sonst wen verrückt wirkte, vielleicht war er es ja auch schon, oder würde es bald vor Sorge um Hermine und Snape, werden.

Harry eilte zu ihm und blickte entsetzt auf den am Boden liegenden Tränkemeister, auf das Blut ringsherum und sackte dann neben seinem rothaarigen Freund zusammen.
"Lebt er noch Ron", fragte er leise und wollte seinen Blick am liebsten abwenden. Er hielt die Luft an und wollte die Antwort am liebsten gar nicht hören, denn Snape sah eindeutig mehr tot als lebendig aus.
"Noch Harry, noch, aber ich weiß nicht mehr wie lange noch", erklang Rons ebenso leise Stimme.
"Verdammt, wo ist Dumbledore nur, der kann uns doch jetzt nicht im Stich lassen", rief Harry wütend. Dann sprang er wieder auf, lief ein paar Schritte und drehte sich zu seinem Freund um. "Ron, sie haben Remus mitgenommen", sagte Harry dann tonlos "ich konnte nichts dagegen tun. Ich wollte ihm noch helfen, aber sie haben ihn niedergeschlagen und dann einfach hinter sich her geschliffen."
"Nein! Remus auch?" Ron zitterte am ganzen Körper und sah Harry verzweifelt an.
"Was heißt hier auch? Ron, ...wo ist eigentlich Hermine?" Angst beschlich Harry und er sah sich intensiv in der Gegend um, hoffte, dass er Hermine irgendwo entdecken konnte. Er riss Ron an der Schulter herum und schrie: "Wo ist Hermine?"
"Sie haben sie gepackt und sind mit ihr appariert. Deswegen hat sich Snape wahrscheinlich auch überstürzt auf den Kampf eingelassen."
"Und nun? Verdammte Scheiße, was machen wir jetzt? Ron wir sind hier alleine. Ich weiß nicht, ob die noch Verstärkung holen oder wieder kommen....Und, ...und was machen wir mit Snape?"
"Harry, du musst apparieren! Du musst zu Dumbledore!"
"Ron, ich kann das gar nicht! Ich bin doch erst einmal appariert und du weißt, wie das geendet hat. Ich war nur zur Hälfte weg. Der andere Teil von mir war noch da und hat darauf gewartet, dass ich zurückkomme."
Ron stand auf und blickte zornig in Harrys Augen.
"Wir haben keine Wahl! Konzentriere dich gefälligst und versuche es! Ich bleibe hier bei ihm. Ich möchte nicht, dass er stirbt. Was stehst du noch hier herum", fauchte er ihn dann an "sieh zu, dass du endlich verschwindest!"

Oh bei Merlin! Apparieren! Harry war äußerst Unwohl bei dem Gedanken daran.
"Hau ab", schrie Ron wieder und sah ihn dann bittend an.
Harry nickte, konzentrierte sich, ging alles gedanklich noch einmal durch, was er übers Apparieren wusste und war dann mit einem lauten Knall verschwunden.

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Ron starrte auf die Stelle, wo sein Freund eben noch gestanden hatte und war froh, dass Harry es geschafft hatte, sich in einem Stück aufzulösen und betete nun, dass er sein Ziel auch erreichen würde.
Snape stöhnte noch einmal leise auf und Ron widmete ihm sofort wieder seine Aufmerksamkeit.
"Professor?", er sah Snape mit einem gequälten Gesichtsausdruck an "Harry versucht Hilfe zu holen. Er hat es sogar geschafft, sich aufzulösen."
Snape schnitt eine Grimasse, die im entfernten Sinne an ein Grinsen erinnerte. Dann wurde seine Atmung sehr schwer, er hustete und ein dünnes Rinnsal Blut floss aus seinem Mund. Snape schloss wieder die Augen, die er gerade noch ein Stück geöffnet hatte und drohte in die Bewusstlosigkeit abzudriften.
Ron packte ihn voller Panik an der Schulter und schrie: "Sie lassen mich gefälligst nicht so einfach im Stich, Professor Snape! Das können sie mir nicht antun! Los mach die Augen wieder auf, Snape!"
Der Tränkemeister stöhnte unter dem Griff von Ron erneut auf und verdrehte die Augen vor Schmerzen.
"Es tut mir leid", wimmerte Ron nun und wiegte Snape wie ein kleines Kind in seinen Armen, während die Tränen ihm unaufhörlich über das Gesicht liefen "ich wollte ihnen nicht weh tun. Versprechen sie mir, dass sie hier bei mir bleiben. Sie dürfen nicht einschlafen, Sir. Bitte bleiben sie wach. Bitte!"
Ron wärmte ihn dann erneut mit einem Zauber und flehte, dass sie alle heil aus der Sache heraus kommen würden. Das Blut sickerte noch immer aus der Wunde und Ron überlegte noch einmal intensiv, wie der Heilspruch hieß, der Wunden schloss. Verdammt, es gab davon so viele und ihm wollte keiner einfallen? Warum hatte er Hermine nicht einmal am Wochenende in den Krankenflügel begleitet? Nicht einmal? Warum nicht? Waren ihm Quidditch und herumhängen wirklich umso vieles lieber? Er hasste sich in diesem Augenblick dafür.
Plötzlich hielt er inne. Ihm war doch noch einer der Sprüche eingefallen. Er holte tief Luft.
"Sir, ich versuche nun, die Wunde zu schließen", sagte er entschlossen "aber ich weiß wirklich nicht, ob es danach besser oder schlimmer sein wird. Ich versuche es, ok?"
Zögernd und mit einem mulmigen Gefühl im Magen richtete er seinen Zauberstab zunächst auf die Brust von Snape und flüsterte dann: "EPISKEY!"

Aufmerksam besah er sich den Körper von Snape. Zumindest schien sich dadurch nichts verschlimmert zu haben, im Gegenteil, die Blutung hörte auf, so dass Ron mutig wurde und diesen Spruch nun auch an der Schulter anbrachte. Er hörte die Knochen leise knacken, so als würden sie in die richtige Lage gebracht, zumindest hoffte der rothaarige Gryffindor, dass sie sich nicht auseinander bewegt hatten. So genau konnte er das nicht feststellen.
Dann beäugte er Snape von allen Seiten, hexte noch an der Platzwunde am Kopf herum und ließ sich dann wieder neben ihm nieder, um den Puls zu fühlen. Dieser war noch immer schwach und Ron wusste ganz genau, dass die Gefahr noch längst nicht gebannt war. Denn innere Verletzungen konnte er nicht heilen und das viele Blut, welches schon geflossen war, konnte er auch nicht ersetzen. Zudem bestand immer noch die Gefahr, einen Kältetod zu sterben.
Er wusste auch, dass sein Zaubertränkelehrer auf keinen Fall einschlafen durfte und redete daher pausenlos auf ihn ein und versorgte ihn zwischendurch regelmäßig mit Wärmezauber.


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Dumbledore und der Medizinmann umkreisten sich noch immer und der Schulleiter hatte sich gerade entschlossen, diesem Spuk ein Ende zu bereiten, als ein lautes Plopp hinter ihm ertönte und Harry mitten in der Höhle stand.
Dadurch abgelenkt, war Dumbledore einen Moment unaufmerksam und sah zu spät, wie Listiger Coyote seine Hand hob. Ein mächtiger Fluch erfasste ihn und schleuderte ihn gegen die Felswand, von der er mit vor Staunen aufgerissenen, großen Augen kraftlos herab glitt.
Harry stieß im selben Moment den Cruciatusfluch auf den Medizinmann aus und sah mit Zufriedenheit, wie dieser sich nun unter Schmerzen am Boden wand.
Er eilte, den Medizinmann nicht aus den Augen lassend, zu seinem Direktor.
"Professor, alles in Ordnung", fragte er und kniete sich neben ihn.
Dumbledore musste sich erst einen Augenblick sammeln, bevor er sich stöhnend versuchte aufzurichten.
"Harry, wie kommst du hierher", murmelte er sichtlich angeschlagen.
Der Gryffindor verdrehte die Augen. Wo kam er wohl her? Was hatte Dumbledore hier die ganze Zeit gemacht, während draußen der Kampf ablief?
"Sie müssen sofort mitkommen, Sir", sagte er um Fassung bemüht und sah den Schulleiter ungeduldig an.
"Wo sind die anderen, mein Junge", ächzte Dumbledore erneut "ich wusste gar nicht, dass du apparieren kannst."
"Sie wissen scheinbar so Einiges nicht, Sir", fauchte Harry nun los. "Hermine ist spurlos verschwunden, ebenso Remus und Snape ist schwer verwundet und liegt im Sterben, reicht ihnen das als Antwort?"
Der Direktor blickte entsetzt in Harrys vor Wut funkelnden, grünen Augen. "Was sagst du da? Ich muss...wir müssen..." Er versuchte sich auf den Beinen zu halten, taumelte aber, so dass Harry ihn stützen musste.
Harry hatte selbst zittrige Knie, bei all der Anspannung, die auf ihm lastete, hatte all seine Hoffnung in Dumbledore gesetzt und musste nun mit ansehen, wie dieser ebenfalls nicht alle physischen Kräfte beieinander hatte, auf die er so fest gebaut hatte. Es war zum Verzweifeln, aber er durfte jetzt nicht durchdrehen! Er atmete tief ein und aus und versuchte sich zu beruhigen.

"Sir, was soll ich tun, damit es ihnen wieder besser geht", fragte Harry schon ein bisschen freundlicher.
"Warte, es geht gleich wieder...ich muss nur den Trank", sagte Dumbledore, machte eine Pause, fingerte aus seinem Umhang eine kleine Phiole und setzte sie hastig an seine Lippen "zu mir nehmen. Für den Notfall habe ich immer etwas dabei. Den hat Severus gebraut."
Harry entwich ein bitteres Lachen. "Wenn sie je wieder einen Trank von Snape gebraut haben möchten, Sir, dann sollten wir uns wirklich beeilen!"

Dumbledore nickte schwach und hatte eine Minute nach Einnehmen des Trankes zu seiner alten Stärke zurückgefunden. Er erhob sich flugs und sah Harry eindringlich an.
"Harry, nun erzähle mir mal der Reihe nach, was sich zugetragen hat!"

Gerade wollte Harry mit seinen Ausführungen beginnen, als sie hörten, wie sich ihnen jemand näherte. Dumbledore schob Harry flugs in eine Ecke, nahm den Crucio von Listigem Coyoten, nur um ihm einen anderen Fluch anzuhexen und zog diesen mit sich. So hockten sie also zu dritt in der Ecke und sahen dann, wie vier der Rothäute Remus mit sich schleiften. Sie zogen ihn in den Raum und warfen ihn dann in die Mitte, wo sie sich erstaunt umblickten.

Harry erkannte sofort in einem von ihnen Schwarzen Habicht, diesen finsteren Gesellen, der sie damals im Lager von Wütendem Büffel am liebsten schon gelyncht gesehen hätte.

"Listiger Coyote, wo steckt du", fragte Schwarzer Habicht "wir bringen dir hier diese Bestie, wie du es befohlen hast. Er wird nie wieder über dich herfallen, wenn du mit ihm fertig bist!"
Sie stießen Remus in die Seite und freuten sich, dass er offenbar Schmerz empfand.

Dumbledore flüsterte Harry etwas zu, dieser nickte und im Handumdrehen waren die vier Indianer überwältigt und gefesselt. Sie starrten die Zauberer mit offenen Mündern an und wussten, nachdem Dumbledore sie von dem Imperio erlöst hatte, gar nicht mehr, wo sie sich überhaupt befanden. Einzig Schwarzer Habicht blickte Harry hasserfüllt an, nachdem er ihn wieder erkannt hatte.

"Remus, was haben sie mit dir gemacht?" Harry blickte seinem ehemaligen Lehrer und seit langem auch schon Freund, besorgt an. Remus Gesicht war blutverschmiert, sein linkes Auge stark angeschwollen und der linke Arm hing schlaff und verdreht neben seinem Körper. Dennoch schaffte er es Harry anzulächeln.
Während der Direktor Remus dann behandelte und ihn mit diversen Zaubern wieder herstellte, erzählte Harry beiden mit stockendem Atem, was auf dem Schlachtfeld alles vorgefallen war. Bestürzt hörten sie zu und blickten Harry ernst und mitfühlend an.

Nachdem Remus wieder auf zwei Beinen stand, ließ Dumbledore den Medizinmann heranschweben und äußerst unsanft zu Boden fallen, murmelte einen langen Zauber und bedeutete Remus dann sich hinzuknien.
"Remus, wir werden nun schnell ihre Magie wiederholen und uns dann um die anderen kümmern. Wenn ich ihnen ein Zeichen gebe, müssen sie diesen hier", er warf dem Medizinmann einen angewiderten Blick zu und deutete auf ihn "berühren. Mit der Hand und dem Zauberstab. Es kann unangenehm werden, wird aber nicht lange dauern. Sie dürfen den Kontakt auf keinen Fall unterbinden!"

Er schwang dann seinen eigenen Zauberstab, beschwor einen Zauber herauf, der die Höhle in ein grünes Licht tauchte und nickte Remus dann zu.

In dem Moment, in dem Remus den Medizinmann berührte, schrie er auf und wand sich zitternd und vor Schmerzen krümmend, so als wenn er Stromschläge erleiden würde. Er zuckte und vibrierte auf dem Boden und hielt seine Augen dabei geschlossen. Kein Sterbenswörtchen drang jedoch aus seinem Munde. Harry bewunderte ihn dafür.
Dumbledore ermahnte ihn zwischendurch immer mal wieder, den Kontakt auf keinen Fall zu unterbrechen.

Währenddessen erhellte gleißendes Licht die Höhle und Harry spürte die enorme Spannung und Energie, die in der Luft lag. Mit angehaltenem Atem sah er diesem Schauspiel zu, während seine Gedanken immer wieder zu Ron und Snape abschweiften. Und zu Hermine. Was hatte man Hermine inzwischen angetan? Lebte Snape noch? Inwieweit kam Ron mit der Situation zu Recht? Er wirkte vorhin schon ziemlich erledigt, bei seiner Sorge um den Tränkemeister. Wenn es nicht so traurig wäre, hätte Harry gelacht. Ron machte sich Sorgen um Snape! Um Snape, der alle immer fertigt gemacht hatte, wo er nur konnte. Aber selbst er, Harry Potter, hatte inzwischen eine ganz andere Einstellung zu diesem düsteren, ewig grimmig dreinblickenden Mann gewonnen. Und dafür war eindeutig Hermine verantwortlich. Ihr war es zu verdanken, dass Snape auch nette Seiten von sich offenbart hatte. Harry konnte es erst überhaupt nicht verstehen und hätte sich aus diesem Grund am liebsten mit Snape duelliert. Aber die Zeit, die sie hier gemeinsam, gezwungenermaßen miteinander verbringen mussten, hatte sie zu einem Team geformt, wo mittlerweile einer für den anderen ein stand.
So in Gedanken versunken, schreckte Harry mit gezücktem Zauberstab hoch, als Remus ihn plötzlich ansprach.
"Willst du mich verhexen, Harry", fragte Remus sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Nein, sicher nicht, entschuldige Remus", sagte Harry mit zitternder Stimme. "Ich habe mich nur gefragt, was mit den anderen ist. Ich mache mir Sorgen." Harry schaute Dumbledore und Remus an und ließ sich weinend auf die Knie fallen. "Was ist", schluchzte er "wenn Snape inzwischen gestorben ist oder sie Hermine etwas angetan haben? Oder Ron überfallen wurde?" Dann schrie er ungehalten: "Was ist dann? Könnt ihr mir sagen, was dann sein wird?"
Remus nahm Harry in den Arm und strich ihm tröstend über den Kopf und sagte leise:
"Wir machen uns auch große Sorgen, Harry. Es ist für niemanden leicht. Auch für mich und Albus nicht. Komm, wir müssen nun zusehen, dass wir die anderen retten!"

Dumbledore warf noch einen Blick auf die Gefangenen und den Medizinmann und sagte kühl:
"Um euch kümmere ich mich später, verlasst euch drauf!"
Dann gab der Direktor Harry und Remus die Hand und sie lösten sich auf.


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