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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Die Büffeljagd

von lemontree

Wie immer war die Nacht viel zu schnell vorbei. Der Trubel draußen weckte Hermine und Severus fast gleichzeitig. Müde rieben sie sich ihre Augen, mochten aber beide noch nicht aufstehen. Die Wärme, die sich gegenseitig spendeten war viel zu angenehm, um sie gleich wieder zu verlassen.
„Heute beginnt die Büffeljagd“, sagte Hermine.
„Ich weiß und ich werde alles geben, um Wütendem Büffel und seinem Volk ein wenig von dem zurückzugeben, was wir von ihnen bekommen haben“, antwortete Snape ernst.
Hermine schaute ihn überrascht an. Es lag weniger daran, was er sagte, sondern wie er es sagte. Er klang so entschlossen. Zu entschlossen, für ihren Geschmack.
„Eine Büffeljagd ist bestimmt nicht ungefährlich, Severus“, wandte sie vorsichtig ein. „Ich möchte dich in einem Stück wiederhaben.“
Er lächelte. „Du machst dir Sorgen um mich?“
„Ja, verdammt noch mal, das tue ich.", sagte sie und sah ihn ernst an "gehe bitte kein Risiko ein!“
„Hermine“, er zog sie zu sich „es ist das Mindeste, was ich tun kann. Dem Häuptling beim Jagderfolg behilflich zu sein. Sie jagen nicht aus Spaß, für den Stamm hängt viel daran. Wenn sie nicht erfolgreich sind, steht ihre Existenz auf dem Spiel.“
„Aber du musst nicht unbedingt den Märtyrer spielen!“


Es freute ihn, dass sie sich um ihn sorgte. Ein Zustand, an den er sich gerne gewöhnen würde. Er wollte ihr mit der Hand über die Wange streicheln, aber sie drehte ihm den Rücken zu, weil sie merkte, dass er sich bewusst riskanten Situationen aussetzen würde, um sich zu beweisen.

Er hingegen, wusste zwar, warum sie so reagierte, sah plötzlich aber auch den Vorteil, den ihre Stellung zu ihm, in diesem Moment, inne hatte.
Er umschlang sie mit seinen Armen und küsste sie zärtlich im Nacken. Dann hauchte er seine warmen Küsse auf ihre Schultern und fuhr ihr dabei mit seinen Händen über die Brüste. Ein Aufstöhnen von ihr sagte ihm, dass sie nicht ernsthaft böse war, was ihn seine Handlung verstärken ließ. Er presste seinen Unterkörper an ihren Po und Hermine spürte, dass er erregt war. Sie schloss ihre Augen und fühlte sich sehr wohl in seiner Umarmung. Seine eine Hand wanderte dann weiter abwärts, während die andere weiter mit den Brüsten beschäftigt war.
„Was soll das werden, Professor Snape“, fragte Hermine amüsiert.
„Wonach fühlt es sich denn an, Miss Granger“, antwortete Snape und platzierte eine ganze Reihe von Küssen an ihrem Hals entlang.
Sein heißer Atem streifte ihren Körper und die Zärtlichkeit, seiner Lippen, seiner Zunge und seiner geschmeidigen Hände raubten ihr mittlerweile fast wieder den Verstand.
Sie seufzte wohlig.
„Du weißt schon, dass man vor Ereignissen, wie einer Büffeljagd enthaltsam sein muss?“
„Das gilt nur für Stammesmitglieder“, erwiderte er heiser „ich bin hier nur Gast und habe eine bezaubernde Frau an meiner Seite, der ich einfach nicht widerstehen kann.“
„Und du glaubst, dass reicht für eine Entschul...oh, Severus“, stöhnte sie erneut, denn seine Hand war nun in ihrem Slip verschwunden.

"Was ist, gefällt dir nicht, was ich tue?"
"Doch Severus, höre bitte nicht auf!"
Snape grinste und sagte: "Das hatte ich auch nicht vor, meine Liebe."
Er stimulierte sie gekonnt mit seinen Fingern, während er sich rhythmisch gegen sie bewegte.





Hermines Atmung war schwerer geworden und sie drehte ihren Kopf so weit es ging nach hinten und flüsterte: "Küss mich bitte!"
Nur zu gerne kam Snape dieser Aufforderung nach. Leidenschaftlich vereinigte er sich erst mit ihrer Zunge und kurz darauf auch mit ihrem Körper.

Es war nur ein kurzer morgendlicher Beischlaf gewesen, aber Hermine und Snape kamen beide auf ihre Kosten, bevor sie sich der Herausforderung des Tages stellen mussten.

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Als sie aus ihrem Zelt traten, waren sie überrascht. Erstens war schon das halbe Lager abgebaut und auf den Rücken der Pferde und Hunde verladen worden und zweitens hatte es geschneit und alles war weiß. Etwas unsicher standen sie da, sahen ihren weißen Atemwolken hinterher und blickten sich fragend an.

"Ähm, Severus, wie geht das jetzt eigentlich von statten", fragte Hermine, die Arme vor Kälte um sich schlingend "ich weiß, dass traditionell die Männer ausrücken und die Frauen, Kinder und Alten folgen, aber ich werde bestimmt nicht ohne euch bleiben!"
"Das brauchst du auch nicht", sagte er und zog sie an sich "du kommst natürlich mit uns, unabhängig davon, ob du nun aktiv an der Jagd teil nimmst, oder nicht."
"Und was meinst du, wird Wütender Büffel dazu sagen? Frauen jagen doch nicht unbedingt mit."
"Du kommst mit uns, da gibt es keine Diskussion! Ich werde dich wohl kaum allein lassen, nach all dem, was hier schon passiert ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Strolch von Medizinmann irgendwo da draußen noch herumgeistert und auch dieser Schwarze Habicht hat noch eine Rechnung mit uns offen. Also da mach dir mal keine Sorgen, Hermine. Eher verzichte ich auf die Jagd", sagte Snape bestimmt.
"Danke", sagte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie wusste, dass ihm die Jagd viel bedeutete, wollte er doch seine Dankbarkeit unter Beweis stellen.

Lächelnd kamen da die Frauen des Häuptlings auf sie zu und machten sich daran auch ihr Zelt abzubauen. Snape und Hermine hasteten wieder hinein und schnappten sich ihre paar Habseligkeiten, die sie hatten. Das Wichtigste waren jedoch die Trankutensilien und die konservierten Pflanzen, die Hermine vorsichtig in ihrer Tasche verstaute. Dann reichte sie Severus noch seinen Köcher, samt Pfeilen und Bogen.
"Das wirst du benötigen, wenn du erfolgreich sein möchtest."
"Sicher, ich kann es gar nicht erwarten, mein Jagdglück von Muggelwaffen abhängig zu machen", brummte Snape nur.

Anschließend eilten sie zu Remus Zelt und sahen, dass die Drei bis eben noch geschlafen hatten und nun völlig überrumpelt und irritiert auf Snape und Hermine starrten.
"Was, die haben schon das Lager abgebaut", fragte Harry müde und rieb sich die Augen.
"Ja, Harry, nun mach schon! Gleich wird auch dieses Tipi hier abgebaut werden", antwortete Hermine ungeduldig.
"Aber warum bauen die das Lager ab", fragte Ron "ich dachte die Männer rücken zur Jagd aus und die Frauen warten hier."
"Weasley", mischte sich Snape nun ein "sicher jagen die Männer, aber der Rest des Stammes folgt doch den Jägern. Die Tiere müssen ausgeweidet und portioniert werden, das Fell wird abgezogen und dergleichen. Und das wiederum ist Frauenarbeit. Sie glauben doch nicht, dass die Krieger die toten Tiere auf ihr Pferd laden und bis hierher ins Lager transportieren. Wissen sie, was so ein Büffel wiegt?"
Ron wusste es nicht und Snape klärte ihn auf: "Ein Erwachsener männlicher Büffel wiegt bis zu 900 kg, die Weibchen bringen es mindestens auch auf 400 kg. Da würde wohl das kräftigste Pferd zusammenbrechen. Außerdem weiß ich, dass die Fleischvorräte hier zur Neige gegangen sind und deshalb der ganze Stamm, ob er nun will oder nicht, dafür Sorge zu tragen hat, diesen Umstand zu ändern. Es ist, wenn sie so wollen, eine Pflichtveranstaltung, der man sich nicht entziehen kann. Auch hier gibt es eine Stammespolizei, wie sie vielleicht noch nicht mitbekommen haben sollten, die darüber wacht, dass keine Regeln verletzt werden."
"Und was ist, wenn jemand echt keine Lust hat, mitzugehen, sondern lieber ausschlafen möchte, oder so", fragte Harry.
"Dann Potter", sagte Snape "wird wohl sein gesamtes Eigentum zerstört werden, er vielleicht aus dem Stamm ausgeschlossen und seine Familie wird sich in Grund und Boden schämen. Und nun sollten wir uns beeilen und zu unseren Pferden gehen!"
Schnell warfen sich Remus, Harry, Hermine und Ron ihre Decken über und beeilten sich Snape zu folgen, der schon vorausgeeilt war.

Inzwischen waren, bis auf ein paar Zelte, alle Dinge schon verstaut und die Büffelbande reisefertig. Hermine wunderte sich, wie schnell so ein Lager abgebaut werden konnte. Aber ein jeder Handgriff der Frauen saß. Sie waren ein eingespieltes Team und mussten, wenn die ersehnte Büffelherde endlich gesichtet worden war oder ein feindlicher Übergriff bevorstand innerhalb kürzester Zeit abmarschfertig sein. Sie fand es bewundernswert.

Ein Späher war kurz zuvor zurückgekehrt, wie sie von Foster erfuhren und hatte laut im Lager verkündet, dass die Jagd beginnen konnte und die Herde ausgemacht worden war. Im Nu hatten die Frauen daraufhin mit ihrer Arbeit begonnen und der Zug sich formiert. Alles war bestens organisiert. Selbst die Reihenfolge in der jeder zu marschieren hatte, wurde festgelegt. Nichts schien dem Zufall überlassen worden zu sein. An den Seiten ritten Lagerpolizisten auf und ab und kontrollierten, ob auch jeder an seinem Platz war oder etwa drängelte. Aber alles verlief friedlich und geordnet ab.

Der Trupp, bestehend aus sämtlichen Kriegern zu Pferde, die stolz ihre Lanzen und Pfeile in der Hand hielten und den Frauen, Kindern und Alten, setzte sich kurz darauf mit Sack und Pack in Bewegung.

Hermine ritt mit den Kriegern mit. Einige hatten missmutige Laute von sich gegeben, als sie sie bemerkten, aber da der Häuptling nicht eingriff, fügten sie sich. Das konnte Hermine nur Recht sein.
Sie ritten also voran und der Fußtrupp folgte ihnen in der abgesprochenen Richtung.

Sie waren nun schon wieder Stunden unterwegs, hatten noch nicht eine Rast gemacht und die Mägen knurrten entsetzlich.
Ron murrte: "Ich kann nicht mehr. Mann, wir haben heute noch nichts gegessen. Ich falle hier gleich vom Pferd." Harry pflichtete ihm sofort bei.
Snape verdrehte die Augen und reichte Ron dann den Wasserschlauch.
"Mehr kann ich ihnen im Moment auch nicht bieten, Weasley."
"Danke", sagte Ron total überrascht von der Geste Snapes, nahm den Wasserbehälter und trank gierig.
"Darf ich Harry auch etwas davon geben", fragte Ron zaghaft.
"Sicher, Weasley", sagte Snape angewidert "sabbern sie nur alle in meinen Wasserbehälter. Tun sie sich keinen Zwang an!"
Harry trank dann äußerst vorsichtig von dem Wasser und reichte ihn Snape dann wortlos zurück, welcher ihn schweigend entgegennahm.
Als es dunkel geworden war, ließ der Häuptling rasten und es gab die erste Mahlzeit des Tages. Aus den letzten Vorräten, die aus Pemmikan bestanden, wurde eine Suppe gekocht. Hungrig stürzten sie sich darauf und tranken auch den letzten Tropfen aus ihren Schüsseln.
Die Nacht verbrachten sie dann in einem kleinen Wald, unter den Bäumen, die ihnen ein wenig Schutz boten, vor dem Schneegestöber, das erneut eingesetzt hatte. Vereinzelt waren kleine Feuer entfacht worden, um sich zu wärmen, denn außer Decken hatten sie sonst nichts.

Na ja, die anderen hatten nichts. Unsere Zauberer konnten sich zumindest mit einem Wärmezauber umgeben, der aber auch nicht lange anhielt und ständig erneuert werden musste. Ron und Harry wechselten sich in der Nacht ab, auch Remus damit zu versorgen und Hermine war sowieso mit Snape unter der großen Decke verschwunden.

Der Morgen kam und im Nu saßen alle wieder auf ihren Pferden und ritten weiter. Zwischendurch tauchten die Späher und Kundschafter auf und erklärtem dem Häuptling, welche Richtung eingeschlagen werden musste.

Sie hörten plötzlich merkwürdige Laute und die Gruppe hielt an. Ein freudiger Aufschrei ging durch die Indianer und ihre Mienen hellten sich auf. Die Pferde zitterten und begannen unruhig zu werden.
"Was geht hier vor sich", fragte Hermine gerade, als Foster auf sie zukam.
"Hören sie die Büffel rufen", sagte er "Die Herde ist nicht weit von uns entfernt. Die Pferde haben die Witterung auch schon aufgenommen."
Foster selbst war auch ganz aufgekratzt.
"Was heißt nicht weit von uns entfernt", fragte Snape "und wie geht es nun genau von statten?"
"Wir werden nun noch einen Altar errichten und getrockneten Büffelmist und Süßgras verbrennen. Dabei wird die Pfeife geraucht und dabei noch mal die Taktik durchgesprochen. Wir werden die Herde umzingeln und dann geht es los. Sie sollten sich erst einmal zurückhalten, denn wenn es erst einmal losgegangen ist, muss jeder zusehen, wo er bleibt! Verwundete Stiere sind nicht zu unterschätzen!"

Harry und Ron schluckten. Jetzt waren sie kurz vor ihrer ersten Jagd und ihnen wurde immer eigenartiger zu Mute.
Snape musterte die Beiden. "Sie haben es gehört, meine Herren. Sie halten sich zunächst zurück! Auch wenn sie zaubern können, im Gegensatz zu Remus und mir, ist Vorsicht geboten. Ganz davon abgesehen, wie wollen sie denn einen Büffel töten? Ihn mit einem STUPOR umfallen lassen? Oder gar den AVADA KEDAVRA ausstoßen?"
Snape hatte wieder sein altes hämisches Grinsen auf den Lippen.
Remus räusperte sich.
"Nun Severus, vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, wenn die Beiden in der Tat die Tiere nur schocken und wir töten sie dann mit Pfeil und Bogen?"
Snape schaute grimmig.
"Also ich möchte meine Beute auf herkömmliche Art und Weise erlegen und keine Schützenhilfe von Schülern in Anspruch nehmen, die noch nicht einmal einen ordentlichen Heilspruch über die Lippen bekommen."

Hermine wurde es langsam zu bunt, dass Snape sich wie in guten, alten Zeiten aufführte. Sie stand auf, packte Snape am Arm und zischte: "Kann ich dich mal kurz sprechen?" Dann führte sie ihn ein paar Meter weiter weg und legte los: "Was soll das nun wieder? Du willst keine Hilfe von Schülern annehmen? Was nimmst du denn von mir nicht alles in Anspruch? Darf ich dich daran erinnern, dass auch ich deine Schülerin bin?" Wütend musterte sie ihn.
Snape wand sich aus ihrem Griff heraus.
"Danke, dass du mich ausgerechnet jetzt daran erinnerst, dass du meine Schülerin bist! Da geht es mir doch gleich besser", erwiderte er ungehalten. Nun sah auch er verärgert aus.
Eine Weile standen sie sich gegenüber und musterten sich verärgert, bis Hermine auf ihn zu ging und ihn in den Arm nahm.
"Severus, ich habe doch nur Angst, dass du dich übermotiviert ins Kampfgetümmel stürzt und dich dabei unnötig in Gefahr begibst", sagte sie entschuldigend.
"Schon gut, in Gefahr habe ich mich mit dir ja schon genug begeben", sagte er fast schon lachend und zog sie an sich.
Hermine atmete erleichtert auf.
"Severus, dann sollten auch wir einen Plan haben, genau wie die Indianer. Was ist zum Beispiel mit mir? Ihr reitet los, um zu töten und ich stehe hier mutterseelenallein und gucke euch zu?"
Snape überlegte einen Moment, dann sagte er nur: "Nein, komm mit" und sie folgte ihm.

"Also Remus, ich habe nachgedacht", sagte Snape "wenn es losgeht halten wir uns alle zunächst zurück. Wenn es recht ist, wechseln wir uns ab. Zuerst gehst du mit Potter und dann ich mit Weasley oder umgekehrt, das ist mir egal. Wichtig ist nur, dass Hermine hier nicht allein verbleibt."
Remus zog eine Augenbraue hoch und sagte, erstaunt darüber, was Hermine für einen Einfluss auf seinen Kollegen hatte: "Gut. Einverstanden."
Dann wandte er sich an Harry und Ron. "Ihr habt es gehört. Wir gehen nacheinander. Harry, du kommst mit mir mit, Ron, du gehst mit Professor Snape!"
Harry und Ron nickten und Hermine war auch zufrieden mit dieser Entscheidung.

Die Pfeife war zu Ende geraucht worden und die Indianer saßen auf und formierten sich. Auch die Zauberer schwangen sich auf ihre Pferde und warteten darauf, was nun passieren würde. Sie ritten an die Herde heran und musterten sie aus der Entfernung.
Es war beeindruckend. Tausende und abertausende Büffel drängten sich dicht an dicht auf der großen, weiten Fläche, die sich nun vor ihnen erstreckte. Zu dem Schnee ringsherum bildeten sie einen wunderbaren Kontrast. Die schwarzen, zotteligen Körper der Büffel, standen friedlich da und ahnten nicht, was ihnen gleich geschehen würde.

Die Krieger teilten sich dann in zwei Abteilungen, die von besonders erfahrenen Männern geführt wurden und umzingelten die Herde. Auf das Signal HOKA HE! preschten sie auf ihren zumeist extra für diese Art der Jagd abgerichteten Pferde von verschiedenen Seiten schreiend mitten in die, nunmehr verwirrte, Herde hinein. Von da an musste jeder Mann für sich allein handeln. Jeder war bestrebt, für sich den fettesten Büffel zu erlegen.

Die Zauberer befanden sich auf einer kleinen Anhöhe und hatten einen guten Überblick über das Gemetzel.
An einigen Stellen wollten die Tiere der Indianer durchbrechen, aber durch deren Geschrei, machten sie kehrt und versuchten es auf der anderen Seite, wo ihnen gleiches widerfuhr.
Snape holte tief Luft und sagte "Wollen wir, Weasley?"
"Jep, Sir", sagte Ron.
Snape und er galoppierten an die Herde heran und sahen plötzlich drei Büffel, die es geschafft hatten die Linie zu durchbrechen, auf sich zu kommen. Blitzschnell hatte Snape Pfeil und Bogen zur Hand und schoss. Der erste Pfeil blieb dem Tier in der Flanke stecken und es drehte sich angriffslustig zu ihnen um. Ron rief: "Soll ich, Sir?" Snape nickte und Ron schickte einen STUPOR los, aber der Büffel wankte dennoch auf sie zu. Erst als Snape ihm den Pfeil durchs Herz jagte, krachte der Büffel schnaufend zu Boden.
"Cool, der erste Büffel wurde in Teamarbeit erledigt", strahlte Ron, während Snape nur brummte "Weiter geht es, Weasley! Oder sollte das schon alles gewesen sein?"

Ehe sie sich versahen, waren sie schon mitten im Kampfgetümmel verstrickt und Ron wurde von Snape abgedrängt. Sein Pferd scheute und er musste zusehen, dass er sich im Sattel halten konnte. Nun ein wenig ängstlich, sah er sich suchend nach dem Professor um. Dieser hatte inzwischen einen weiteren Stier eigenhändig ins Jenseits befördert und versuchte seinerseits wieder zu Ron zu gelangen. Aber es war gar nicht so einfach, denn Pferde, Indianer und äußerst gereizte Tiere trennten sie von einander. Der Schnee hatte sich derweil an vielen Stellen blutrot gefärbt und die in Panik geratene Herde rannte völlig konfus und aggressiv umher.
Ron sah, während er versuchte dem ganzen zu Entkommen, um zu Remus, Harry und Hermine zurückzukehren, wie die Indianer Büffel mit einem einzigen Lanzenstoss töteten, sah, wie eines der Pferde von einem wütenden Stier auf die Hörner genommen wurde und der Krieger gezwungen war, um sein Leben zu rennen.
Langsam kroch Panik in Ron hoch. Wie sollte er heil aus diesem Gemetzel wieder herauskommen und wo war Snape nur abgeblieben?
Irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt. Und dann sah er seinen Professor, wie dessen Pferd plötzlich scheute, sich auf die Hinterhand stellte und ihn im hohen Bogen abwarf. Ron hielt die Luft an. Angst schnürte ihm die Kehle zu. Donnernde Hufe auf dem gefrorenen Boden ließen ihn mit dem Schlimmsten rechnen, denn Snape tauchte nicht wieder auf. Er versuchte mit Gewalt sein Pferd dazu zu bewegen, näher an Snape heran zureiten. Doch dessen Flanken zitterten und es war nicht willig, sich dem Schenkeldruck von Ron zu beugen.

Snape rappelte sich wieder auf und sah sich einem angeschossenen, verwundeten Büffel gegenüber. Dieser drehte sich vor Wut anschwellend zu Snape um. Seine Augen waren blutrot, seine mächtige Mähne hing auf dem Boden, das Maul stand offen und Ströme von Dampf und Blut tropften ihm aus Maul und Nase. Dann bückte er sich kurz und wollte sich auf den Tränkemeister stürzen, aber in diesem Moment hatte Ron ihn erblickt und schrie AVADA KEDAVRA, so dass das Tier Sekunden später seine Hufe in die Luft reckte.

"Kommen sie schnell, Professor", rief Ron aufgeregt und Snape sprang bei Ron hinten auf das Pferd auf. Im Galopp fanden sie eine Lücke, durch die sie preschen konnten und nutzten sie.
Aus der Gefahrenzone heraus, ließ Ron sein Pferd im Schritt gehen und Snape war auffallend ruhig hinter ihm.
"Professor, alles in Ordnung mit ihnen", fragte Ron, darauf gefasst, dass Snape gleich wieder einen bissigen Kommentar von sich geben würde, aber dieser sagte nur leise: "Ja, Weasley, danke! Lassen sie uns zu den anderen reiten!"

Remus, Harry und Hermine hatten alles atemlos von der Anhöhe mit verfolgt und waren froh, dass alles glimpflich abgegangen war.
Hermine stürzte sofort auf sie zu und als Severus abgestiegen war, klammerte sie sich an ihn.
"Severus, ich hatte solche Angst um dich." Er strich ihr durch das Haar und lächelte ein wenig.
"Ich muss gestehen, dass mir einen Moment auch unwohl war, Hermine. Aber ich hatte ja mal wieder meinen Retter Weasley an meiner Seite."
Hermine löste sich von Severus, ging auf Ron zu und schloss ihn in die Arme und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Danke Ron, dass war sehr mutig von dir", sagte sie und er bekam einen roten Kopf.
"Ähm, dass hätte Snape für mich auch getan."
"Sicher hätte er das, Ron. Aber du bist es, der ihn nun schon zum zweiten Mal gerettet hat."
Ron war gerührt und fühlte sich trotz der dramatischen Minuten von eben total gut.
Dann fragte Snape: "Remus, möchtest du nun mit Potter ausrücken?"
Harry und Remus sahen sich einen Moment fragend an, dann sagte Harry: "Ich bin hier, weil ich einen Büffel erledigen möchte. Wir müssen ja nicht unbedingt direkt hinein reiten."
Hermine schrie gleich dazwischen:
"Seid ihr total verrückt? Ihr seht doch selbst, dass das nicht ungefährlich ist und kein Spiel!"
Remus haderte auch mit sich, aber Harry war nicht zu bremsen. Er ritt mit seinem Pferd ungeduldig auf und ab und wartete nur darauf, dass Remus endlich mit kam.
Zu ihrem Entsetzen bemerkte sie, dass auch Ron und Severus am liebsten noch mal losziehen wollten. Die vier Männer standen da und verfolgten mit flackerndem Blick jede noch so kleine Bewegung der Herde und der Indianer.
"Euch ist nicht mehr zu helfen, ihr seid alle vier total durchgeknallt", schrie sie die Männer an, aber selbst Remus, der bis eben noch skeptisch war, legte ihr nun eine Hand auf die Schulter und sagte: "Wir passen schon auf. Schließlich sind wir wegen der Jagd hier. Also los Harry, versuchen wir unser Glück!"
Fassungslos musste Hermine mit ansehen, wie die nächsten beiden Möchtegernkrieger sich der Gefahr stellten und auf die Herde, von der nicht mehr viel übrig war, zu ritten.

Hoffentlich ging das gut aus!

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Wütend saß Hermine auf ihrem Pferd und konnte es nicht glauben, dass Remus so leichtsinnig gewesen war und sich mit Harry in das Getümmel gestürzt hatte. Noch viel wütender war sie aber auf Severus und Ron, die sich dieses Gemetzel mit einer Begeisterung ansahen, als wären sie bei einem Quidditchspiel zugegen.

"Sehen sie, Professor", rief Ron völlig euphorisch "Remus hat einen erwischt. Und da Harry, ja man, streck ihn nieder! Los Remus, schnell einen neuen Pfeil auflegen und.... Mist nicht getroffen....ja weiter....och, pass doch auf!..."
Und auch Snape konnte mit seinen Kommentaren nicht an sich halten.
"Die sollten aufpassen, die Tiere dort sind verwundet, ja....los Potter und jetzt den STUPOR, ja richtig so.....und Remus los das Pferd wenden und hinterher..."
Ron sah Snape an und sagte enttäuscht:
"Schade, dass sie ihr Pferd jetzt nicht haben, denn ich fürchte Harry und Remus haben uns soeben überboten."

Hermine schüttelte nur den Kopf.
"Wie kann man so nur so bescheuert sein und sich darüber freuen, Tiere abzuschlachten?"
Snape wandte sich ihr zu.
"Hermine, ich habe dir doch erklärt, dass dies für die Indianer lebensnotwendig ist."
"Für dich etwa auch? Oder warum steigerst du dich da so hinein", giftete sie Severus an.
"So lange wir bei ihnen leben, ja. Ich habe dir außerdem mitgeteilt, dass ich meinen Beitrag dazu leisten möchte", sagte Snape entschieden.
"Na bitte, dann leiste deinen Beitrag, aber erwarte keine Hilfe von mir, wenn du wieder verletzt sein solltest! Da hinten rennt dein Pferd, wenn mich nicht alles täuscht. Schnapp es dir und stürze dich ins große Abenteuer!" Hermine war pappsatt!
Snape kniff die Augen zusammen bei dem Ton, den Hermine anschlug, sagte aber nichts.
Ron bot gleich an, Snapes Pferd zu holen und wartete keine Antwort ab, sondern galoppierte los, um kurz darauf das Pferd seines Zaubertränkelehrers am Zügel herbeizuführen.
Snape saß sofort auf ohne den Blick von der Schlacht gelöst zu haben. Wie automatisch spannte er seinen Bogen und sah Ron von der Seite an. Dieser bemerkte den Blick und erwiderte ihn. Sportlicher Ehrgeiz, oder wie man es auch immer nennen wollte, machte sich in beiden breit. Sie wussten beide, dass sie nur wegen Hermine hier auf der Stelle verharrten.

Dieser Umstand blieb auch Hermine nicht verborgen. So sehr sie sich auch sonst darüber gefreut hätte, wenn Severus sich mit Ron, so wie sie es im Moment taten, so gut verstand, aber in diesem Fall...
Resigniert sagte sie nach einer Weile des Schweigens:
"Es ist ja nicht mehr mit anzusehen, wie ihr euch hier windet. Sollte ein Büffel auf mich zu kommen, kann ich ja schnell weg reiten, denn ich töte ganz bestimmt keinen. Los, haut schon ab!"
"Und es macht dir auch wirklich nichts aus, Hermine", fragte Ron.
Hermine schnaubte. "Habe ich denn eine Wahl?"
Severus gab ihr schnell einen Kuss, hauchte "Danke" in ihr Ohr und weg waren sie.

So ritt Hermine auf dem Hügel auf und ab und kam vor Sorge fast um. Von Ferne hörte sie das Geschrei der Indianer, das Brüllen der Büffel und noch ein anderes Geräusch, das verdammt nach Wolfsgeheul klang. Unruhig sah sie sich um, denn hier so alleine von Wölfen angefallen zu werden, hätte ihr gerade noch gefehlt.
Sie hoffte nur, dass sie heute nicht noch als Krankenschwester in Erscheinung treten musste.

Harry und Remus waren mit ihrer Methode, erst schocken, dann mit dem Pfeil schießen, ziemlich erfolgreich gewesen. Insgesamt hatten sie neun Tiere erlegt und waren stolz auf ihr Ergebnis. Snape und Ron allerdings, die sich gerade nach dem Punktestand erkundigt hatten, zogen grimmige Gesichter und schworen sich, nicht eher zu ruhen, bis auch sie ein akzeptables Ergebnis vorzuweisen hatten.
Von der großen Masse der Herde waren viele Büffel schon getötet worden und sie mussten nun längere Wege in Kauf nehmen, um versprengte Gruppen zu erreichen. Doch das war den Beiden egal, sie nickten Harry und Remus nur zu und sprengten dann davon.
Verblüfft schaute Remus ihnen hinterher.
"Wer hätte gedacht, dass sich Severus und Ron eines Tages einig sein würden?"
Harry grinste.
"Das wurmt den Professor, dass ein Wehrwolf und ein Potter mehr vorzuweisen haben, als er."
Remus lachte.
"Mit Sicherheit macht ihm das zu schaffen. Hier ist die Jagd ja wohl vorbei. Komm wir holen erst einmal Hermine ab und gucken uns dann unsere Trophäen in aller Ruhe noch einmal an!"

Da jeder Krieger seine Pfeile markiert hatte, fand auch jeder seine Beute wieder und konnte seinen Anspruch darauf geltend machen. Während Remus und Harry noch nach ihrer Beute suchten, trafen sie auch Foster wieder.

"Na, Harry wart ihr erfolgreich", fragte er.
"Ja Randy, Remus und ich haben neun Büffel erlegt, wir suchen sie nur gerade."
"Neun, wirklich? Das ist großartig. Ich selbst habe nur sieben erwischt. Das wird ein großes Festessen geben. Und sie, Miss", wandte er sich an Hermine "haben sie auch Erfolg gehabt?"
"Nein, ich hatte nicht das Bedürfnis zu töten", sagte sie noch immer schlecht gelaunt.
"Oh, na dann ...wo ist denn ihr Mann abgeblieben?"
"Der ist noch auf der Jagd und verfolgt verängstigte, abtrünnige Tiere, Mr. Foster."

Dann wusste Foster nicht mehr, was er zu Hermine noch sagen könnte, denn sie schien auch keinen Wert auf ein Gespräch zu legen. Er wandte sich wieder an Harry und Remus.
"Wenn ihr noch eine Frage habt, dann fragt nur", bot er an.
"Ich wundere mich", begann Harry "warum einige Krieger Knoten in die Schwänze der Tiere gemacht haben. Was hat das für einen Sinn?"
"Ach das...wer kein Jagdglück hatte, kann auch auf diese Weise, seinen Bedarf an Fleisch anmelden. Nur stehen ihm dann verständlicherweise nicht die besten Stücke zu. Es gibt einige, die das grundsätzlich so machen und die sind nicht besonders gern gesehen. Kein Jäger darf dem Erfolglosen Fleisch verweigern, denn versorgt wird jeder im Stamm. Keiner wird heute Abend hungern müssen."
"Aha. Randy meinst du, dass der Rest des Stammes heute Abend noch eintrifft?"
"Ja, ich denke schon. Es ist ja heute ein kalter Tag, so dass das Fleisch nicht so schnell verdirbt, aber aus Erfahrung weiß ich, dass die Wölfe und Coyoten schon in der Nähe sind und nur darauf warten, sich die Bäusche voll zu schlagen. Ohne die Frauen würden wir es gar nicht schaffen, die Fleischberge hier zu verarbeiten."

Harry sah sich jetzt erst richtig um. Überall lagen tote Büffel und der Schnee wies kaum noch einen weißen Flecken auf. Alles war blutrot, wohin man auch schaute.
"Wie viele werden es sein", fragte er Foster.
"Ich habe noch nicht gezählt, aber ich schätze, dass es so an die dreihundert sein werden", sagte Foster.
"Was, so viele", staunte Harry "das ist ja enorm. Was macht ihr mit so vielen Tieren?"
"Der gesamte Stamm muss den ganzen Winter davon leben, Harry. Für ein kleines Tipi braucht man allein schon sieben Häute und für ein großes, wie dem von Wütendem Büffel, benötigt man gar zwölf bis achtzehn Häute. Dazu kommen noch neue Sättel für die Pferde und die gesamte Kleidung. Dann ist das gar nicht mehr so viel."
"Die Häute werden doch gegerbt", sagte Remus "wie macht ihr das? Ich habe gehört, dass Hirn hinein gerieben wird, dass soll das Leder wohl geschmeidig machen."
Foster lachte. "Da sollten sie sich wohl an die Frauen wenden, Professor Lupin, die sind dafür zuständig. Das ist keine Männerarbeit. Aber ich weiß, dass nicht nur Hirn, sondern auch Leber und Fette mit eingerieben werden. Fragen sie einfach die Frauen, wenn sie sich dafür interessieren!"
"Gut, danke. Das werde ich."

Remus wurde langsam ungeduldig. Wo war Severus nur mit Ron hin? Auch Hermine neben ihm wirkte ziemlich angespannt und blickte sich ständig suchend um. Ihre Blicke trafen sich, aber sie mussten nichts sagen, um zu wissen, woran der Andere dachte. Remus befiel zudem noch das schlechte Gewissen, denn er ersah in Hermines Augen einen stillen Vorwurf. Und sie hatte Recht!

"Ah, meine Freunde", vernahmen sie da Wütenden Büffel neben sich "wie ich hörte haben sie sich auch aktiv beteiligt."
Harry strahlte vor stolz und Remus nickte nur beflissen.
Dann trat der Häuptling an einen der toten Büffel heran, schnitt ihm die Zunge heraus und reichte sie Remus mit freundlichem Blick. Remus wusste gar nicht, was er mit der Zunge anstellen sollte, nahm sie aber zögernd und blickte dann stumm darauf.
Foster raunte ihm zu: "Es ist eine Delikatesse, sie müssen davon essen!"
Remus stotterte: "Ähm nein, äh...das kann ich wirklich nicht annehmen" und wollte die Zunge schon zurückgeben, als er sah, wie sich das Gesicht vom Häuptling verzog. Widerwillig hob er die Zunge und biss, den Ekel unterdrückend davon ab. Blut tropfte ihm dann von der Lippe und er zwang sich zu einem Lächeln, während er tapfer kaute.
Zufrieden nickte das Oberhaupt des Stammes und deutete dann auf Harry. Dieser erblasste und obwohl er riesigen Hunger hatte, brauchte er drei Anläufe, bis er den Würgreiz soweit unter Kontrolle hatte, dass auch er auf einem Stück Zunge herum kaute. Wütender Büffel war auch damit zufrieden und rief einem Krieger etwas zu, worauf dieser sich an einem Büffel zu schaffen machte und kurz darauf mit einem frisch heraus geschnittenen ungeborenen Kalb zurückkam. Den Zauberern wurde schon bei dem Anblick schlecht. Flink öffnete der Indianer das Kalb und zog die Nieren, das Herz oder was immer es sein mochte heraus und reichte es freudig herüber. Wieder nickte der Häuptling und sagte:
"Es ist das zarteste Fleisch, was ich euch anbieten kann, meine Freunde."

Hermine wandte sich nun komplett ab und war so was von froh, dass sie ignoriert wurde, dass sie es gar nicht in Worte fassen konnte. Allerdings kam sie nicht umhin, auch ein wenig Schadenfreude zu empfinden, als sie die angewiderten Gesichter von Remus und Harry gesehen hatte. Geschah ihnen recht! Wenn schon Jagd, dann komplett. Hoffentlich mussten sie die Tiere auch noch mit ausweiden und die Innereien und die Gedärme heraus ziehen!
Ein Grinsen zog über ihr Gesicht. Es erstarb allerdings kurz darauf, als sie Ron und Severus kommen sah.
Sie bemerkte gleich, dass der Meister der Zaubertränke am Bein verletzt war. Die ganze rechte Seite der Hose war aufgerissen und das Blut tropfte herab und glänzte am Bauch des Pferdes. Natürlich würde sie ihm helfen, wenn er zu ihr kommen würde, egal, was sie vorhin gesagt hatte. Aber sie war gespannt, wie weit sein Stolz gehen würde und beschloss zunächst einmal nicht zu reagieren.

Harry, der seine Portion mit Hängen und Würgen verschlungen hatte rief Ron und Snape schadenfroh zu:
"Kommt her, hier gibt es Delikatessen!"
Ron schaute misstrauisch herüber und ahnte schon, dass es etwas Ekliges sein würde. Snape hingegen hatte seinen undurchdringlichen Blick aufgesetzt und man konnte nicht erahnen, ob er wusste oder nur spekulierte, was es gab.
Zumindest ritten beide sehr zögerlich heran.

Wütender Büffel trat zu ihnen und empfing auch sie mit einem gütigen Gesichtsausdruck, wobei Snape sich gleich an Dumbledore erinnert fühlte.
"Auch für euch, habe ich die Delikatessen bereit gehalten. Ihr habt als meine Ehrengäste das Vorrecht, davon zu probieren."
Ron stieg locker vom Pferd ab, während Snape dabei das Gesicht schmerzhaft verzog. Mit keinem Blick hatte er Hermine bedacht. Auf der einen Seite schmerzte es sie, auf der anderen Seite hatte sie es fast geahnt, dass er zu stolz sein würde, um zu ihr zu kommen mit seiner Wunde. Sie seufzte.

Snape nahm die so genannten Leckereien dankend an und biss ohne eine Miene zu verziehen davon ab. Er kaute nun nicht unbedingt genüsslich, aber noch eine Blöße würde er sich hier nicht geben!
Ron hingegen würgte schon bei dem Geruch und Anblick des blutenden, rohen Fleisches los und schüttelte sich. Snape stieß ihn jedoch an und zischte:
"Und wenn sie sich hinterher die Seele aus dem Leib kotzen, Ron, sie werden brav davon essen!"
Ron holte tief Luft, versuchte zu lächeln, biss ab und kaute brav, wie Snape es ihm gesagt hatte. Er musste zwar mehrmals würgen, nahm dann aber aus der Hand des Häuptlings folgsam das andere Stück Fleisch und biss herzhaft hinein. Es ging ihm nicht darum, Haltung vor Wütendem Büffel zu bewahren, sondern er wollte Snape nicht enttäuschen, da er ihn schon Ron nannte und nicht abfällig das Weasley benutzte.
Ron wischte sich dann mit dem Handrücken locker das Blut von den Lippen und grinste Snape an, welcher anerkennend mit dem Kopf in seine Richtung nickte.
Nun biss auch der Häuptling mit Genuss in die rohen Innereien und ließ es sich schmecken.

Harry hielt es dann nicht mehr aus.
"Und wo wart ihr so lange? Habt ihr noch Erfolg gehabt? Erzähl doch mal Ron!"
Ron und Snape sahen sich an und grinsten dann.
"Wie viele Tiere hattet ihr noch mal erlegt, Harry", fragte Ron, obwohl er es genau wusste.
"Wir hatten insgesamt neun. Und ihr? Nun macht es doch nicht so spannend!"
Auch Remus hatte nun die Ohren aufgesperrt und ahnte schon, dass sie übertrumpft worden waren, so geheimnisvoll, wie die Beiden taten. Dabei wunderte er sich immer mehr über Severus, doch da platzte Ron schon mit der Nachricht: "Tja, wir haben insgesamt elf Büffel erlegt. Tut uns ja echt leid für euch" ins Haus.
Harry fuhr herum. "Elf? Das gibt es doch nicht! Wo habt ihr die denn noch erwischt?"
"Ja Potter", sagte Snape nicht ohne Stolz "wir mussten schon noch einen weiten Weg zurücklegen und bis zu dem Wald dort hinten reiten, aber es hat sich ja für uns gelohnt. Wir haben uns teilweise sogar eurer Methode bedient. Ron hat sie geschockt und ich dann erledigt."
"Na ja, ich möchte den anderen nicht verschweigen, dass sie immerhin auch auf Anhieb und in vollem Lauf, mit einem kraftvollen Schuss direkt ins Herz, drei der Tiere geschossen haben, Professor", sagte Ron anerkennend.

Snape fühlte sich geschmeichelt und strahlte, seine Schmerzen im Bein dabei völlig vergessend, vor sich hin. Wer hätte gedacht, dass Ron und er einmal so ein gutes Team abgeben würden? Ron? Ja, der Junge hatte es sich redlich verdient, beim Vornamen genannt zu werden. Zweimal hatte er ihn nun schon gerettet. Nein eigentlich dreimal. Als der wütende Stier ihn vorhin mit seinem Horn am Bein erwischt hatte, war Ron auch schon wieder zur Stelle gewesen. Weasley, Weasley du überraschst mich!

Während Harry, Remus und auch Hermine sich noch darüber den Kopf zerbrachen, wie Ron wohl zu der Ehre gekommen sein mochte, vom Tränkemeister mit Vornamen angesprochen zu werden, eilten die Indianer von Tier zu Tier, um festzustellen, wer denn der Schützenkönig geworden war.
Einige begannen auch schon mit dem Ausweiden und schnitten sich dann von ihren geschossenen Büffeln die besten Teile ab. Die Felle abzuziehen, war dann allerdings wieder die Aufgabe der Frauen, die in Kürze eintreffen sollten.

Foster half erst Harry und Remus beim Ausweiden und Fellabziehen und später auch Snape und Ron. Die Zauberer hätten gar nicht gewusst, wo sich denn nun die besten Fleischstücke befanden und diese sonst hoffnungslos zersäbelt.
Als Dank schenkten sie ihm jeder zwei der Büffel, worüber er sich sehr freute. Er vertraute ihnen an, dass er diese Felle nutzen würde, um sie dem Vater seiner Braut als Geschenk zu überreichen.
"Wissen sie, es ist hier üblich der Familie der Frau, die man heiraten möchte, Geschenke zu machen", sagte Foster "üblicherweise bezahlt man mit Pferden, aber da ich nur zwei besitze, konnte ich Kleine Nachtigall noch nicht heiraten. Ich hoffe, dass ich nun den Brautpreis bezahlen kann."
"Wenn es nicht reichen sollte", entgegnete Harry gleich "dann bekommst du von uns noch was dazu." Dann wandte Harry sich an Snape. "Sir, haben sie noch Perlen und Messer? Ich denke Randy kann sie gut gebrauchen."
Snape nickte und lächelte.
"Einen kleinen Vorrat habe ich noch. Foster, wir werden sie schon unter die Haube bekommen!"
Glücklich machte dieser sich daran, dem nächsten Stier die Haut abzuziehen. Harry half ihm, so gut er konnte mit seinem Messer. Es war Schwerstarbeit, wie er bald feststellen musste. Die Tiere wogen so viel, dass man sie nicht von der Stelle bewegen konnte. Aber um die Haut abzubekommen, musste sie schließlich gewendet werden. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Pferde dafür einzuspannen und alle gemeinsam anzupacken.
Auch Hermine war nun tatkräftig dabei, konnte es aber irgendwann nicht mehr ertragen, dabei zuzusehen, wie Severus sich mit seinem Bein quälte. Entgegen ihres Vorsatzes, zu warten, bis er ankam, ging sie auf ihn zu.

"Severus, ich erinnere mich gut an das, was ich vorhin gesagt habe. Aber ich weiß auch, dass du genau weißt, dass ich dir meine Hilfe nicht verwehren würde, wenn du mich fragen würdest. Nur habe ich langsam den Verdacht, dass ich darauf lange warten kann und du lieber verbluten möchtest."

Ernst sah sie ihn an und er guckte schweigend zurück.
"Was ist nun", fragte sie ungeduldig "nun zeig dein Bein schon her!"
Er rührte sich noch immer nicht, sondern musterte sie verlegen.
Hermine verdrehte ihre Augen, nahm ihn dann in den Arm und sagte liebevoll: "Warum bist du nur so stur, Severus?"
Er zuckte nur mit den Schultern, setzte sich aber auf einen der Kadaver und hielt sein Bein hoch.
Mit Hilfe des Zauberstabes und ein paar Sprüchen, schloss sich die Wunde und war gereinigt.
"Es war mir peinlich zu dir zu kommen", sagte er plötzlich leise.
Hermine küsste ihn und flüsterte ihm in das Ohr:
"Das weiß ich auch, Severus. Ich habe mich nur gefragt, wie lange du deinen Stolz aufrechterhalten kannst."
Er zog eine Augenbraue hoch, schmunzelte und zog sie dann zu sich.
"Du kennst mich schon ganz gut, Hermine."
"Es ist übrigens nett von dir, dass du Ron nun mit Vornamen ansprichst."
"Er hat es sich verdient."
"Meinst du Harry könnte es sich auch verdienen?"
"Potter?"
"Harry!"
"Meinetwegen."
Sie küsste ihn zärtlich. "Ich wusste doch, dass du ein gutes Herz hast, Severus."
"Strapaziere meine Nerven nicht über, meine Liebe", sagte er warnend, aber Hermine verstand ihn, küsste ihn nochmals und verwies dann auf die viele Arbeit, die noch wartete.


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