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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Die Pflanze

von lemontree

Hermine machte sich, in Gedanken versunken, daran, den Trank für Ron zu brauen, wobei sie es tunlichst vermied, Remus in die Augen zu sehen. Sein Blick, der auf ihr ruhte war ihr nicht entgangen, aber sie mochte sich nicht, so kurz nachdem sie Severus wieder so nahe gewesen war, auf ein Rededuell mit Remus Lupin einlassen. Dafür schwelgte sie noch in zu schönen Erinnerungen.

Das Kraut, was immer es auch sein mochte, verströmte einen aromatischen Geruch, der die Sinne zu vernebeln schien. Als sie das kochende Wasser auf diese Pflanze gegossen hatte, ganz nach Severus Anweisung, hockte sie in eine Wolke gehüllt um das Feuer herum und hätte am liebsten gelacht. Was war das nur für ein Teufelskraut, das sie die Welt um sich herum vergessen machen wollte?
Sie hielt die Phiolen bereit, von denen sie noch Tropfen hinzugeben sollte und versuchte sich zu erinnern, was es sein könnte. Sie roch daran, schüttelte es, roch wieder. Sie kam nicht darauf. Einige Fragen müsste ihr Severus schon noch beantworten müssen, wenn er zurückkehrte.

Ron war inzwischen erwacht und hatte nach etwas zu Trinken verlangt. Remus war sofort zu ihm geeilt und hatte ihm ein wenig Flüssigkeit eingeflösst. Mitfühlend strich er Ron über die Stirn, als sich dieser erkundigte, wo denn die anderen wären.

„Mr. Foster weiß doch, wo die Pflanze wächst“, sagte Remus „und nun ist er mit Harry und Professor Snape zum Wasserfall unterwegs. Ich hoffe wirklich, dass sie fündig werden.“
Ron runzelte die Stirn.
„Aber ich dachte, dass wir uns nicht mehr trennen wollten, weil es hier ringsherum so gefährlich ist.“
Hermine stand auf und ging zu ihrem Freund hinüber.
„Sicher, da hast du recht, Ron“, sagte sie „aber wir wären mit den Pferden und der Trage nicht weitergekommen. Es geht nur bergauf, durch dichtes Gestrüpp und so.“
Ron ließ den Kopf hängen.
„Na toll, ich bin euch nur ein Klotz am Bein. Warum musste ich auch unbedingt mitkommen wollen?“
„Ron Weasley, nun höre mir mal gut zu“, sagte Hermine streng „niemand, wirklich niemand konnte ahnen, wie gefährlich es hier werden würde. Sieh mal, ich wurde geraubt und um mich wiederzuholen, haben sich du und Severus in Gefahr begeben.“

Innerlich verfluchte sie sich, dass sie Severus und nicht Professor Snape gesagt hatte. Harrys Reaktion reichte ihr nämlich erst einmal. Aber Ron schien dies nicht so mitbekommen zu haben.
„Oder ich, Ron“, mischte sich Remus ein „ich habe mich unverhofft verwandelt und hätte dir und den anderen gefährlich werden können. Außerdem haben Severus ( bei der Nennung des Namens, schielte er zu Hermine hinüber ) und ich keine Magie mehr.“
Er musste plötzlich lachen und zeigte Ron dann seine Muggelwaffen, der sie beeindruckt begutachtete und dann ungläubig fragte: „Hat Snape auch so etwas?“
Dieses Mal lachten Hermine und Remus gleichzeitig auf.
„Ja, hat er. Die Idee stammte von Harry und er war nicht sehr erbaut darüber.“
„Snape mit Pfeil und Bogen!“ Ron kicherte vor sich hin. „Und Harry ist so ohne Weiteres mit Snape, der altem Fledermaus, losgezogen“, fragte Ron neugierig.
„Nun, nicht so ohne weiteres“, sagte Remus und schaute zum wiederholten Male zu Hermine „ich musste ihn schon fast dazu zwingen. Ron, noch etwas, nenne ihn bitte nicht Fledermaus, er ist immer noch dein Professor!“

Hermine wandte sich schnell ab und rührte weiter in dem Trank herum.

„Weißt du Ron“, sagte Remus hastig „Hermine braut gerade einen Trank für dich, der dich wieder auf die Beinen bringen wird und deshalb ist sie auch hier geblieben.“
Hermine sagte grinsend, ohne aufzublicken: „Er ist fast fertig und muss nur noch ein bisschen abkühlen. Ich hoffe, dass ich alles richtig gemacht habe.“

Als der Trank abgekühlt war, füllte Hermine einen Becher voll und reicht ihn lächelnd Ron. Er trank ihn aus und streckte sich dann auf seiner Trage müde aus. Die Unterhaltung war für ihn doch noch sehr anstrengend gewesen. Er murmelte nur noch: „Ich hoffe es hilft“ und war auch schon wieder eingeschlafen.

Hermine und Remus saßen alleine um das Feuer herum. Es war noch hell, aber die Sonne gerade hinter den Wolken, die sich immer mehr zusammenbrauten, verschwunden. Man spürte deutlich den Temperaturunterschied und ein Frösteln überzog Hermines Körper. Sie zog ihre Füße zu sich heran und umschlang diese mit ihren Armen.

„Die Nächte hier in den Bergen sind verdammt kalt“, sagte Remus, um überhaupt etwas zu sagen, denn das ewige Schweigen nervte ihn langsam. Nicht, dass er ein ewiger Schwätzer gewesen wäre, nein, er liebte die Ruhe, aber das, was zwischen Hermine und ihm unausgesprochen stand, ließ ihn unruhig sein.

„Kann sein Remus“ antwortete Hermine leise „ich müsste uns aus irgendetwas noch ein Zelt zaubern, denn ich fürchte, es wird zudem noch beginnen zu regnen.“
„Nimm doch einfach wieder die Pferdedecken! Daraus hast du doch schon einmal eine angenehme Behausung kreiert.“
Hermine überlegte kurz, dann sagte sie, bemüht jede Regung Remus zu registrieren:
„In der Tat, das habe ich schon einmal geschafft und ich erinnere mich, in Severus Armen hervorragend geschlafen zu haben.“

Nun, da sie es ansprach, konnte er auch endlich etwas dazu sagen.
„Hermine, verstehe mich bitte nicht falsch, ich möchte gar nichts dagegen sagen, denn was eigentlich alles dagegen spricht, das wisst ihr selber. Ich frage mich nur, wie das zurück in Hogwarts werden soll.“

Traurig antwortete Hermine:
„Es wird in Hogwarts keine Fortsetzung geben, Remus. Das hat mir Severus unmissverständlich erklärt.“
„Das hat er wirklich gesagt?“
„Ja, leider. Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass mir dieser Mann eines Tages soviel bedeuten könnte. Ich habe ihn nie gehasst, oder so. Aber es gab Zeiten, da hatte ich wirklich Angst vor ihm. Na ja und bis vor kurzem konnte ich ihn auch nicht besonders gut leiden. Aber als wir uns da an dieser Pferdekoppel angegiftet haben, da war plötzlich irgendetwas zwischen uns, ich kann es nicht genau beschreiben, Remus. Es hat irgendwie gefunkt zwischen uns.“
Remus hatte so etwas in der Art erwartet, war dann aber doch überrascht, dass Hermine so offen über ihre Gefühle sprach.
„Wenn du mit der Schule fertig bist… vielleicht könnt ihr dann noch einen Weg zueinander finden. Ich meine, so lange ist es doch nicht mehr hin. Die paar Monate. Und ich sehe, dass du ihm keineswegs egal bist, Hermine.“

Hermine seufzte nur, ging dann zu den Pferden hinüber, holte die Decken und bereitete alles vor, um bei einem heftig einsetzenden Regen, wie er heute wahrscheinlich noch bevorstehen würde, gewappnet zu sein. Remus war ihr dabei behilflich, so gut er es ohne Magie vermochte.
Sie schafften es gerade noch, den schlafenden Ron in das Zelt hinein zu bringen, als es schon begann, wie aus Eimern vom Himmel zu schütten. Der Regen prasselte heftig auf das Zelt nieder und kleine Sturzbäche verschafften sich Einlass am Zelteingang.

„Mist Remus, sieh dir das an“, rief Hermine „dass Wasser kommt hier rein.“ Remus lachte.
„DU wolltest jedem den Impervius überhelfen, Hermine. Ob du Zelte mit eingeschlossen hattest, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.“ Remus gluckste immer noch vor sich hin.

„Sehr witzig, wirklich“, rief Hermine verärgert. „Was soll ich denn jetzt machen? Ich habe keine Lust um diese Jahreszeit mit einer klitschnassen Decke die Nacht zu verbringen.“

Remus kam aus dem Gekicher gar nicht mehr heraus. „Tja, du bist arm dran Hermine, selbst dein menschliches Wärmekissen ist zur Zeit außer Haus.“
„REMUS! Höre bitte auf mit dem Gegrinse!“ Sie warf ihm einen bösen Blick zu.

„Entschuldige“, er bekam sich nur langsam wieder ein „ich schlage vor, wir gehen raus und du sprichst den Imprägnierzauber von draußen auf das Zelt aus. Wir sollten auch die Pferde vor dem Zelteingang anpflocken. Es wäre tragisch, wenn sie davonlaufen oder gestohlen werden würden.“

Hermine blickte ihn nachdenklich an. Wann war er eigentlich schon mal so albern gewesen?
Sie konnte sich nicht daran erinnern. Verwundert schüttelte sie den Kopf.

„Na los, dann lass uns das erledigen! Holst du die Pferde?“
„Ja. Schon gut.“ Immer noch grinsend schlug er die Plane des Zeltes zurück und sie trat hindurch.
Es regnete immer noch wie verrückt und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Im Nu waren sie bis auf die Knochen durchnässt. Wie es Severus und Harry wohl gehen würde? Bei diesem Wetter den steilen Pfad nach oben zum Wasserfall zu bewältigen, musste auch nicht sehr angenehm sein. Aber sie würden ja heute noch zurückkommen und dann konnten sie endlich den Trank brauen, der dem Direktor das Leben retten würde. Da fiel ihr ein, dass sie immer noch nicht wusste, an welcher Krankheit Dumbledore denn nun litt.
Als Remus mit den Pferden wieder da war, diese vor dem Eingang angepflockt hatte und auch Hermine ihren Zauber angebracht hatte, gingen sie wieder hinein, schauten nach Ron und setzten sich um das Feuer, dass Hermine schnell mit INCENDIO! entfacht hatte.

„Remus, weißt du eigentlich, was Dumbledore nun hat? Ich meine, wir jagen hier hinter einer Pflanze her, setzen uns unzähligen Gefahren aus und ich weiß noch nicht einmal, wozu dieses Kraut gut sein soll.“
„Da muss ich dich enttäuschen, Hermine. Das weiß wohl nur Severus. Ich wurde nur schnell zum Schloss beordert, weil ich auf eine Expedition mitgehen sollte. In dem Schreiben vom Direktor stand davon nichts und ich hatte auch gar keine Zeit großartig nachzufragen, denn kurz darauf sind wir doch schon aufgebrochen. Aber jetzt, wo du es ansprichst…. Warum hat niemand die letzten Tage Severus danach gefragt? Schon merkwürdig! Ich habe überhaupt nicht daran gedacht, nachzuhaken…“
„Ich wundere mich auch über mich“, sagte Hermine „es ist doch sonst nicht meine Art, irgendetwas zu tun, ohne zu wissen, wofür oder wozu. Ich hinterfrage doch sonst alles.“

Verwundert und in Gedanken versunken reichte sie Remus einen Tee hinüber, den sie noch in ihrem Umhang entdeckt und eben aufgebrüht hatte.




Foster führte den Zug hinauf auf den Berg an. Von Ferne hörten sie schon den Wasserfall rauschen, aber der Weg dorthin gestaltete sich schwieriger, als erwartet. Als wenn es nicht schon genug gewesen wäre das dichte Buschwerk zu durchqueren und den richtigen Tritt auf dem unebenen Boden zu finden, nein es begann auch noch in Strömen zu regnen. Der felsige Untergrund wurde so glitschig, dass sie ständig abrutschten und nur langsam einen Fuß vor den anderen setzen konnten. Rinnsale von Wasser kamen ihnen entgegen und die Erdmassen, die nun in immer größeren Ausmaßen mitgeschwemmt wurden, umspülten ihre Füße. Ihre Schuhe hatten sich mit Wasser und Modder dermaßen voll gesogen, dass sie das Gefühl hatten, Blei mit sich herumzuschleppen. Zudem war der Anstieg, den sie bewältigen mussten, enorm, so dass es kein Wunder war, dass sie nach einer Stunde Fußmarsch alle drei völlig außer Atem waren.

„Ich kann nicht mehr“, maulte Harry herum. Snape grinste spöttisch.
„Tja Potter, dies hätten sie sich alles ersparen können, aber sie wollten ja partout in meinem Unterricht nicht aufpassen und soweit ich Hermine verstanden habe, auch im Krankenflügel nicht aushelfen. “
„Sparen sie sich ihre Kommentare“, sagte Harry abfällig „egal, was ich in ihrem Unterricht auch geleistet hätte, sie hätten sowieso etwas zum Kritisieren gefunden. Und wie ich meine Freizeit gestalte, geht sie gar nichts an.“

Snape wollte etwas Gemeines erwidern, zu sehr saß die Bemerkung von vorhin mit der Fledermaus noch, doch er schwieg. Er wollte Hermine den Gefallen tun und versuchen, wohlgemerkt versuchen, sich mit Potter zu vertragen.
Doch Harry deutete sein Schweigen offenbar als Schwäche, denn der nächste Angriff kam von ihm.
„Ah, der Meister der Zaubertränke erwidert nichts. Darf ich ihr Schweigen als Schuldeingeständnis ansehen?“
„Potter, ich gestehe hier gar nichts ein“, sagte er nun schon eine Spur schärfer.
„Ich verstehe. Selbstkritik ist eben nicht jedem vergönnt.“

Eins, zwei, drei vier….Snape zählte stumm vor sich hin. Wenn er sich jetzt nicht in den Griff bekam, würde er seinen Schwur von vorhin war machen und Potter erwürgen.
Was bildete sich dieser Kerl nur ein? Er hatte ihm gefälligst Respekt zu zollen. Aber davon schien nichts übrig geblieben zu sein. Da bemühte er sich schon, ruhig zu bleiben, aber Mr. Potter hatte nichts Besseres zu tun, als seine Geduld arg auf die Probe zu stellen.

Snape spürte Harrys Blick auf sich ruhen, als dieser an ihm vorbeiging, um höchstwahrscheinlich zu beweisen, dass er doch in der Lage war, bei der Wanderung mitzuhalten. Noch einmal drehte sich Harry um und sandte einen spöttischen Blick zu dem Meister der Tränke.
Potter erwartete wohl eine Antwort, um die Streitereien fortzuführen!
Snape war hin und her gerissen. Auf der einen Seite könnte er Potter die Genugtuung großzügig gönnen, dass letzte Wort behalten zu haben. Aber auf der anderen Seite war er hier der Lehrer und wollte sich nicht ausgerechnet von Potter auf der Nase herumtanzen lassen. Und Hermine erwartete, dass er sich mit ihm vertrug.

Snape war entsetzt. Ließ er sich nun von zwei Teenagern manipulieren? Ja, wer war er denn, dass er so mit sich umspringen ließ? Die ganze Situation nagte an seinem Ego. Und überforderte ihn zunehmend. Treffen beim dunklen Lord waren damals neben diesem Kindergarten hier, ein erholsamer Trip.

Harry, der ja nun vor Snape herlief, geriet plötzlich ins Straucheln, rutschte auf dem matschigen Untergrund aus und viel zu Snapes großer Freude der Länge nach in den Dreck.

„Oh Potter, seien sie doch nicht so stürmisch! Ähm, haben sie wenigstens etwas Brauchbares gefunden?“ Snape zeigte unverhohlen seine Freude über Potters Missgeschick.

Harry erhob sich, völlig mit Matsch besudelt, so würdevoll es ihm möglich war und versuchte den Dreck von Umhang, Hose und Händen irgendwie abzubekommen.

„Ach Potter, wie ungeschickt von ihnen! Wissen sie, ich würde ihnen so gerne mit einem Reinigungszauber behilflich sein“, schnarrte Snape „aber leider, wie sie wissen, kann ich da jetzt gar nichts tun.“


Harry war es unendlich peinlich. Auch das noch! Ausgerechnet vor Snape!
Was sollte es, nun war es auch nicht mehr zu ändern. Sollte der seine Schadenfreude doch genießen und daran ersticken! Wütend wandte Harry bei sich selbst einen Reinigungszauber an und beeilte sich, um zu Foster aufzuschließen, der schon ein ganzes Stück voraus war.

Zufrieden beschleunigte nun auch Snape seine Schritte, noch immer ein fieses Grinsen auf den Lippen, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Zumindest hielt Potter nun sein freches Mundwerk, wie Snape äußerst zufrieden feststellte. Auch war Snape ein wenig stolz auf sich, dass er sich nicht zu weiteren Äußerungen hatte hinreißen lassen.
So bewältigten sie nunmehr schweigend die letzten Hürden auf dem Weg zum Ziel.
Und dem Geräusch nach zu urteilen, konnte es auch nicht mehr weit sein. Das Rauschen der Wassermassen wurde immer lauter.

Foster blieb dann auch kurz darauf plötzlich stehen und zeigte auf den sich vor ihren Augen die Klippen hinunterstürzenden, rauschenden und tosenden Wasserfall.

Sie atmeten erleichtert auf. Hier waren sie nun. Der Aufstieg war wirklich mächtig anstrengend gewesen. Tja, und der Abstieg würde zweifellos eine einzige Rutschpartie werden.
„So, Foster, wo wächst sie denn nun genau, die Pflanze“, fragte Snape.
„Kommen sie, hier drüben hinter dem Gestein, wissen die, die Pflanze liebt es feucht und dunkel. Am Tag braucht sie auch Sonne, aber in der Nacht kann es ihr nicht kalt genug sein.“

Snape zog wieder seine Augenbraue hoch und brummte:
„Was sie nicht sagen, Foster. Meinen sie ich wüsste nichts darüber, oder was?“ Dann schaute er spöttisch zu Harry. „Aber wenn sie noch ein wenig Wissen vermitteln möchten… Der junge Mann dort ist immer ganz versessen darauf, Neues zu lernen.“
Harry warf ihm einen wütenden Blick zu, worüber sich Snape freute. Es machte eindeutig Spaß, Potter aus der Reserve zu locken.

Foster war ein wenig unsicher. Wie hatte dieser Snape das nun gemeint? Die Spannungen zwischen den Beiden waren ihm natürlich nicht entgangen. Als Harry aber nichts sagte, beschloss er, noch ein wenig von seinem Wissen preiszugeben.

Während Harry sich nun gelangweilt einen Vortrag über Flora und Fauna der Black Hills anhörte, kniete Snape ehrfurchtsvoll vor der gesuchten Pflanze, die er nun endlich erspäht hatte, nieder.
Hier war sie nun, die Wunderpflanze, die Dumbledore heilen würde. Nicht nur eine, er zählte, nein, gleich fünf Exemplare davon, drängten sich an die Felswand. Er zog sein Messer aus dem Gürtel, um die Pflanze abzuschneiden, da hielt er entsetzt inne. Ohne Magie war dieses Teil nicht zu konservieren. Ohne Magie nicht zu transportieren. Um sie benutzen zu können, musste sie taufrisch sein und das war sie definitiv nicht mehr, wenn sie mit ihr bei den anderen ankommen würden.
Er raufte sich die Haare, als es ihm dämmerte. Potter! Er war auf Potter angewiesen! Nein, alles nur das nicht. Snape stöhnte auf und zuckte im selben Moment zusammen, als sein Widersacher plötzlich hinter ihm stand und grinste.

„Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein, Sir?“
„Was weiß ich, ob sie können, Potter“ zischte Snape verärgert. „hier geht es schließlich nicht um einen kleinen Abwehrzauber, sondern um fortgeschrittene Magie.“
„Ach, lassen sie mich raten. Mit Pfeil und Bogen kommen sie wohl nicht weit, was?“

Snape sprang rot vor Wut auf, drehte sich blitzschnell zu Harry um, so dass diesem der Umhang von Snape um das Gesicht schlackerte und packte Harry vorne am Umhang.

„Genug ist genug, Potter“, brachte er leise, aber gefährlich drohend hervor. „Dass eines klar ist, sie halten von nun an ihre Zunge unter Kontrolle, oder ich kann für nichts garantieren.“

Harry war im ersten Moment erschrocken und wollte ängstlich zurückweichen, aber er kam nicht vom Fleck, weil Snapes eiserner Griff dieses nicht zuließ, so dass er erst einmal vorsichtig nickte. Snape schien dies zu besänftigen und er ließ ihn wieder los, um sich grübelnd neben der Pflanze niederzulassen.

Was es besser, den Trank hier oben zu brauen und den Anderen eine Eule zu schicken, dass sie später kommen würden? Oder sollte er mit Potters Hilfe die Pflanze konservieren und schrumpfen lassen? Würde Potter dieses überhaupt zu Stande bringen? Er seufzte. Hermine hätte diesen komplizierten Konservierungszauber im Handumdrehen bewerkstelligt.




„Es wird langsam dunkel“, sagte Remus nachdenklich „wo bleiben sie nur so lange?“

Es waren inzwischen schon sechs Stunden vergangen, dass Snape, Harry und Foster losgezogen waren. Auch Hermine wurde allmählich unruhig.
„Es wird doch nichts passiert sein?“ Hermine sah Remus ernst an. Dieser zuckte nur mit den Schulter.
„Ich weiß auch nicht mehr, als du, Hermine.“

„Remus, hast du noch irgendetwas Essbares bei dir“, hörten sie Ron hinter sich fragen.
Beide fuhren herum. Ron stand vor ihnen und schaute sie mit fragendem Gesichtsausdruck an. Er wirkte sichtlich erholt und nichts erinnerte mehr daran, dass er noch bis vor wenigen Minuten geschwächt und seelenruhig geschlafen hatte.

„Ron“, rief Hermine erfreut „wie geht es dir?“
„Super. Ich fühle mich wie neu geboren. Meine Narbe spüre ich gar nicht mehr und ich fühle mich, als ob ich Bäume ausreißen könnte. Aber was ist nun, haben wir irgendetwas zum Beißen hier, ich habe nämlich mächtig Hunger.“

„Nein leider nicht, Ron“, sagte Remus. „ich schätze, dass wir auf die Jagd gehen müssen.“
Hermine ereiferte sich. „Wir können jetzt nicht einfach irgendwohin jagen gehen. Wir müssen warten, bis sie zurückkommen und wie du schon festgestellt hast, es ist gleich dunkel.“

„Ich habe aber Hunger“, beharrte Ron. „Remus, wir können doch mal gucken gehen, ob wir was finden. Nun los! Sei kein Spielverderber!“
Ron schien nur so vor Tatendrang zu sprühen. Er wirkte irgendwie eigenartig auf Hermine und Remus und sie warfen sich verwunderte Blicke zu.

Ron stand, die Hände in den Hosentaschen vergraben da und schaute sie herausfordernd und kühn an, während er dabei auf den Fußballen nervös auf und ab wippte.

„Hey, nun macht euch mal locker! Was ist schon dabei? Wir gehen kurz raus, jagen irgendetwas, ziehen diesem Etwas dann dass Fell über die Ohren, hängen es übers Feuer und hauen uns dann den Magen voll.“

Etwas irritiert fragte Hermine: „Ähm, du bist dir schon sicher, dass es dir gut geht, Ron?“
„Jep. Warum sollte es mir nicht gut gehen? Ich fühle mich wie das blühende Leben.“

Remus schaute Hermine an. „Was war das eigentlich für ein Trank, den du da zubereitet hast? Ich meine welche Bestandteile enthielt er?“

Hermine sagte erst einmal gar nichts. Sie war genau so verwundert über Rons Verhalten, welches überhaupt nicht seinem Naturell entsprach, wie Remus. Dann dachte sie angestrengt über die Zutaten nach. Severus hatte ihr nur das Bündel Kräuter gegeben und die zwei Phiolen mit den Tropfen, von denen sie immer noch nicht wusste, was es war. Den Trank selbst hatte sie genau nach seiner Anweisung zubereitet. Aber hatte sie sich vorhin nicht auch über die Wirkung gewundert, die die Dämpfe auf sie hatten? Und was war mit dem dämlichen Gekicher von Remus?

„Hermine?“
„Ähm Remus, ich weiß es nicht? Severus hat nur gesagt, dass Ron sich wie neu geboren fühlen würde.“
„Klar fühle ich mich wie neugeboren“, rief da Ron aus. „Und dein Prinz und edler Retter hat das vorausgesehen, ja? Ich lach mich tot. Snape hat wohl heimlich Stunden bei Trelawny absolviert.“
Ron amüsierte sich prächtig über seine Bemerkung, während es Hermine und Remus immer unheimlicher mit ihm wurde. Als Ron dann auch noch schwungvoll seinen Umhang überstreifte und verkündete, dass er dann eben alleine auf die Jagd gehen würde, wenn sie sich nicht entscheiden könnten, sprangen sie beide erschrocken auf und versuchten, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Vergebens. Ron entwischte ihnen, rannte aus dem Zelt, stürzte sich auf Fosters Pferd und galoppierte in halsbrecherischem Tempo davon.
Völlig entsetzt eilten beide vor das Zelt.
„Verflixt noch mal“, schrie Remus „wir müssen hinterher. Was ist nur in den Jungen gefahren? Los komm Hermine, wir nehmen Snapes Pferd!“

Remus zog Hermine auf das Pferd und sie galoppierten in die Richtung, in die Ron verschwunden war.




Snape saß noch immer grübelnd neben der Pflanze und Harry, geschockt über den Ausbruch
von ihm, stand schweigend daneben.

Foster stellte sich neben sie und wusste nicht, was er sagen sollte. Die waren schon komisch, die Fremden. Erst setzen sie alles daran, um ihr Kraut zu finden und dann, wenn sie es endlich haben, benehmen sie sich so merkwürdig.

„Was ist denn nun“, fragte Foster „es wird bald dunkel und wir müssen zurück. Ist es doch nicht die richtige Pflanze?“
„Doch, doch Foster“, bemerkte Snape „es ist schon die richtige, aber es ist alles nicht so einfach, denn wir müssen sie hier völlig unversehrt fortbringen. Potter, kommen sie her!“
„Ich bin hier.“
Snape sah auf. „Das würde ich ihnen auch raten! Hören sie zu, wir haben die Möglichkeit hier den Trank zu brauen oder die Pflanze mitzunehmen. Beide Varianten erfordern ihre Fähigkeiten, sich der Magie zu bedienen. Und genau daran zweifle ich.“
„Das war ja nicht anders zu erwarten“, flüsterte Harry vor sich hin.
„Was haben sie gesagt, Potter?“ Drohend drehte sich Snape um und fixierte Harry eindringlich.
„Nichts! Also, was soll ich tun?“

Snape dachte noch einen Moment nach, dann entschied er sich, die Nacht über hier zu bleiben. Es war gewiss einfacher, den Trank an Ort und Stelle zu brauen, als auf Potters magische Fähigleiten, beim Konservieren, zu vertrauen.
Zunächst aber mussten sie sich vor dem Regen schützen und ein Nachtlager herrichten. Denn die ganze Versuchsreihe würde aufgebaut werden müssen und zwar im Trocknen.

Harry mühte sich eine Art Dach über der Pflanze anzubringen und darunter alles zu trocknen, was Snape sichtlich genervt beobachtete. Mit seinen Anweisungen war dies aber erfreulicherweise schnell geschehen. Dann holte der Tränkemeister eine kleine Tasche aus seinem Umhang und forderte Harry auf, diese zu vergrößern, was Harry auch tat.
Neugierig schaute Harry zu, wie Snape Phiolen, Kessel, Reagenzgläser und die Mäuse zutage förderte.
Beim Anblick der Mäuse hatte er automatisch wieder deren ängstliches Gepiepse im Ohr und ihm wurde schon etwas flau im Magen. Irgendwie hatte er das die letzten Tage völlig verdrängt.
Harry musste dann noch die Mäuse aus ihrem Tiefschlaf erwecken und danach die Pflanze so verzaubern, dass die Verdauung der Tiere nur noch ein paar Stunden, statt einer Woche dauerte. Das war schon komplizierter und Snape entsprechend angespannt und ungeduldig. Immer wieder erklärte er Harry den nötigen Zauberspruch und wie er dabei den Zauberstab zu halten hatte. Aber die Nervosität übertrug sich offenbar von Lehrer auf Schüler und Harrys Hand zitterte so sehr, dass Snape ihn aufgebracht anschrie:
„Potter, reißen sie sich jetzt endlich zusammen, mir macht es auch keinen Spaß, falls sie dieser Umstand beruhigen sollte.“
„Ich gebe mir Mühe, Sir“, antwortete Harry gereizt „aber sie wirken nicht wirklich beruhigend auf mich.“

Snape holte tief Luft. Gut, gut, er wusste selbst, dass er runter kommen musste, aber mit Potter im Nacken, war das nicht so einfach. Dieser Kerl raubte ihm einfach den letzten Nerv!

„Also Potter, würden sie dann den Spruch noch einmal aufsagen“, versuchte er es schon ein wenig freundlicher.
„Aber gerne, Sir“, presste Harry zwischen fast geschlossenen Lippen giftig hervor.

Harry konzentrierte sich, schloss kurz die Augen, umfasste fest den Zauberstab und sagte zum wiederholten Male den Spruch auf und dieses Mal schien Snape zufrieden zu sein, denn er stieß geräuschvoll die Luft aus und murmelte: „Sehr gut. Das wäre geschafft!“

Harry bekam dann die ehrenvolle Aufgabe, die Ron einst inne hatte und die dann zur Katastrophe führte. Er musste die Mäuse verfüttern!
Aber sie hatten hier schon so einiges erlebt und zu überstehen gehabt, dass ihm das nun, erstaunlicherweise, nicht mehr viel ausmachte. Einzig das ängstliche Gequieke ließ ihn dann und wann noch erschüttert zusammen fahren.

Foster verstand inzwischen die Welt nicht mehr. Er fragte nach, warum Mäuse verfüttert wurden, bekam aber weder von Snape, noch von Harry eine Antwort darauf.
Nachdem er mitbekommen hatte, dass sie heute nicht mehr zurückkehren würden und die beiden auch nicht mit ihm sprechen wollten, erbot er sich, sich um das Abendessen zu kümmern. Snape hatte nur gezischt, dass er tun solle, was er nicht lassen könne und Foster war daraufhin verschwunden.

Snape hantierte inzwischen mit mehreren Phiolen herum und gab hiervon und davon ein paar Tropfen in einen Kessel, aus dem wiederum diese grünlich wabernde Wolke entwich, die einem die Luft zum Atmen nehmen wollte.
Jeder war in seine Aufgabe vertieft und es hatte sich sogar so etwas, wie eine entspannte Arbeitsatmosphäre entwickelt.


Foster war schon vor einiger Zeit zurückgekehrt und seitdem am Feuer beschäftigt.
Erst als sich köstlicher Geruch von gebratenem Fleisch zu Harry und Snape hin verirrte, erhoben sich beide und setzten sich ebenfalls zu Foster.
Snape packte seinen Tee aus und Foster war hoch erfreut, hatte er doch schon seit vielen Jahren keinen englischen Tee mehr getrunken, der doch etwas so vertrautes aus seiner alten Heimat war. Dankend nahm er eine Tasse mit dampfendem Inhalt entgegen.

„Wie weit sind sie denn gekommen“, erkundigte sich Foster dann.
„Noch ein paar Handgriffe sind zu erledigen, dann können wir nur noch abwarten“, sagte Snape müde.
„Wir müssen noch Mine, Ron und Remus benachrichtigen“, wandte Harry ein.
Snape nickte. „Schön, dass sie mitdenken, Potter.“
Harry wollte etwas erwidern, aber er beschloss, dass man die letzte Aussage seines Lehrers auch als Lob deuten konnte und wollte es sich nicht gleich wieder verscherzen, darum schwieg er lieber.

Nach dem Essen schickte Snape eine Eule zu Remus und viele Stunden später, als der Morgen fast schon wieder graute, flog auch eine Eule Richtung Hogwarts, beladen mit einer kleinen Phiole mit überaus wichtigem Inhalt.



Es war nicht einfach, Ron in diesem abschüssigen und unwegsamen Gelände nicht aus den Augen zu verlieren. Während Remus darauf bedacht war, vorsichtig die Felsen zu umrunden, um Pferd und Reiter zu schonen, preschte Ron immer noch mit vollem Tempo durch die Landschaft. Es grenzte an ein Wunder, dass er immer noch im Sattel saß.
Remus hatte wirklich große Mühe an ihm dranzubleiben. Hermine saß hinter Remus im Sattel und umschlang seinen Körper fest, um nicht runter zufallen. Nichts, wirklich nichts, erinnerte sie während dieses Ritts an die schönen und auch weniger schönen Stunden mit Severus auf diesem Pferd! Es war einfach nur der pure Wahnsinn. Sie jagten Ron hinterher, der höchstwahrscheinlich nach Einnahme dieses Trankes, völlig durchgedreht war.

Hermine war wütend. Severus hätte sie darauf hinweisen sollen, dass der Trank Nebenwirkungen haben könnte! Sie hatte bei diesem Tempo gar nicht die Möglichkeit, ihre Gedanken in Ruhe zu ordnen. Im Moment spürte sie nur Wut auf Severus und Angst um Ron.

Sie hatten erstaunliches Glück, an Ron dran geblieben zu sein. So sahen sie auf einmal, wie Ron das Pferd abrupt stoppte, absprang und in dem Wald, den sie erreicht hatten, verschwand.
Erleichtert, dass die Verfolgungsjagd zu Ende war, stiegen auch sie ab, aber nur, um sich gleich die nächsten Sorgen zu machen.
Wo war er hin?
Dachte er wenigsten an die Gefahren, die ihn hier, im mittlerweile dunklen Wald, erwarten könnten?

„Ron“, rief Remus „wo bist du? Melde dich bitte!“
Nichts.

Langsam begaben auch Remus und Hermine sich in den Wald. Hermine hatte den Zauberstab gezückt und Remus Pfeil und Bogen in Anschlag. Stück für Stück tapsten sie über den Waldboden vorwärts, der nur vom Mondlicht beleuchtet wurde. Der Geruch von modrigem Laub und Pilzen lag in der Luft, aber von Ron war keine Spur. Vereinzelt schrie ein Käuzchen oder knackte ein Zweig, auf den sie getreten waren. Ansonsten gespenstige Stille.

„Schlimmer kann es im verbotenen Wald zu dieser Stunde auch nicht sein“, bemerkte Hermine trocken.
Remus hätte am liebsten aufgelacht, aber ihm war nicht danach. Überhaupt nicht. Er war kurz davor durchzudrehen, als sie plötzlich einen grellen, grünen Blitz zwischen den Bäumen hervor schießen sahen.
Ron! Das konnte nur Ron gewesen sein. Sie rannten sofort zu dieser Stelle hin und erblickten ihn, wie er zusammengesunken an einem Baumstamm lehnte und sie mit matten Augen ansah.

„Da, ich habe ein Reh geschossen“, war alles, was er sagte.

Hermine eilte zu Ron und schloss ihn fest in ihre Arme. Sie war einfach nur froh, dass dieser Höllenritt ein Ende hatte. Ron war nichts passiert, das war die Hauptsache!

„Komm Ron, wir reiten zurück“, sagte Hermine leise.
„Ok, aber das Reh nehmen wir schon mit, oder?“, antwortete Ron etwas müde.
„Na klar, wenn du uns schon ein Abendessen schießt, werden wir es doch nicht hier liegen lassen.“ Remus lächelte Ron zu.

„Das ist ganz schön schwer“, stöhnte Remus, als er versuchte, das tote Reh anzuheben.
Ron trat hervor. „Gut, dass du noch zwei Zauberer an deiner Seite hast, was Remus?“

Ron trieb das Reh dann mit dem Mobilcorpus zu den Pferden, die zum Glück nicht getürmt waren, sondern brav dort standen, wo sie zurückgelassen worden waren.

Hermine ritt nun bei Ron mit und Remus hatte das Abendessen hinter sich auf dem Pferd zu liegen.

„Hermine“, fragte Ron „ich weiß, ich war vorhin ziemlich aufgekratzt. Lag es an dem Trank?“
„Ja, ich glaube schon und ich bin wirklich gespannt, was Severus dazu sagen wird!“


Ron spürte, dass sie darüber nicht weiter reden wollte und nervte sie auch nicht weiter. Fast tat ihm Snape schon etwas leid, denn er wusste, dass man einer wütenden Hermine besser aus dem Weg gehen sollte.
Jetzt war er erst einmal froh, dass sein Wunsch, Hermine bei sich auf dem Pferd zu haben, wahr geworden war. Snape war nicht da, der ihm Hermine in diesem Moment ausspannen konnte und Remus hatte das Reh an Bord.
Auch wenn er sich wunderte, dass sein Professor und Hermine schon beim du angekommen waren. Aber irgendwie war das abzusehen, dachte er seufzend und trieb das Pferd an.

Als sie auf dem Weg zurück waren, flatterte plötzlich eine kleine Eule über ihnen. Remus hielt an und nahm sie in Empfang. Er löste die kleine Rolle vorsichtig von ihrem Bein und las die Nachricht.
„Ist das eine Nachricht von Dumbledore“, fragte Hermine neugierig.
„Nein, sie stammt von Severus. Sie werden heute nicht zurückkehren, sondern den Trank an Ort und Stelle brauen. Wir sollen uns keine Sorgen machen.“
Hermine sagte nur: „Pfft, keine Sorgen machen! Der hat vielleicht Nerven.“
„Tröste dich, Hermine. Auch mir muss er ein paar Fragen beantworten, wenn er zurück ist. Aber wir sollten uns jetzt nicht die Laune verderben lassen. Es gibt heute, dank Ron, noch Rehbraten und den werden wir gefälligst genießen!“




Im Morgengrauen hatte Snape, erleichtert, dass er mit Potters Hilfe den Trank fertig gebraut hatte, die Eule mit der Phiole nach Hogwarts geschickt. Er wusste nicht genau, wie lange sie unterwegs sein würde, hoffte aber inständig, dass sie wohlbehalten ihr Ziel erreichen würde.

Dumbledore benötigte für die vollständige Heilung jedoch täglich eine gewisse Dosis, was hieß, dass noch mehr von diesem Serum gebraut werden musste. Viel mehr!
Nun stellte sich allerdings die Frage, wie dies zu bewerkstelligen sein sollte. Vorgesehen war ursprünglich, dass sie die Pflanze finden, konservieren und anschließend nach Hogwarts zurückkehren sollten.

Da sich die Ereignisse aber überschlagen und er keine Magie mehr hatte, des Weiteren der Portschlüssel auch aus diesem Grunde nicht funktionierte, sah er sich gezwungen, nach einer Alternative Ausschau zu halten. Doch wie sollte die aussehen?
Letzte Nacht hatte alles funktioniert und theoretisch könnten sie hier lagern und brauen, so lange es erforderlich war oder bis Rettung aus Hogwarts, in Form von Dumbledore eintraf, oder, na ja, bis er seine Magie wieder hatte.

Die andere Variante wäre, die Pflanze so zu verhexen, dass sie in konserviertem Zustand von Ort zu Ort transportiert werden konnte. Doch wer sollte diese Pflanze transportfähig machen?
Potter? Wohl kaum. Das traute er ihm nicht zu.
Hermine? War nicht da.

Wie würde es eigentlich Weasley inzwischen gehen? Snape war sich sicher, dass Hermine diesen Trank hinbekommen hatte. Von daher müsste dieser rothaarige Gryffindor wieder auf der Höhe sein. Dann könnten sie ja eigentlich hier hoch zum Wasserfall kommen und dann könnte man immer noch entscheiden, ob Hermine diesen Zauber ausführte oder ob sie hier für die nächste Zeit rasten sollten.
Aber sollten sie nicht auch auf die Ankunft von Wütendem Büffel warten?
Dieser hatte doch gesagt, dass sie unter seinem Schutz stehen würden. Ja, er hatte ihnen Hilfe und Unterstützung zugesagt. Sie standen in seiner Gunst. Und den Schutz des Stammes konnten sie gut gebrauchen.

„Sir, wie geht es nun weiter“, erkundigte sich Harry da unverhofft.
Snape zuckte zusammen.
„Potter, wenn sie ein besserer Zauberer wären, könnte ich ihnen eine klare Antwort auf ihre Frage geben“, knurrte Snape.

Harry hätte fast geantwortet, dass er im Gegensatz zu ihm, wenigstens noch zaubern konnte, verkniff es sich aber gerade noch so. Zu sehr saß ihm noch der Schreck und die Angst in den Knochen. Denn als Snape ihn gepackt und ihm gedroht hatte, wusste er in diesem Moment wirklich nicht, wozu der Tränkemeister alles fähig sein würde. Seine Augen hatten soviel Wut ausgestrahlt, dass Harry lieber einen Gang zurück schalten wollte.

Also sagte Harry: „Tut mir leid, wenn ich ihren Anforderungen nicht genüge, Sir, aber was machen wir nun, denn ich gehe davon aus, dass wir weiterbrauen müssen.“
„In der Tat, Potter. Das war erst der Anfang. Mit einer Phiole kommt der Direktor zwei Tage hin.“
„Aber ich könnte doch…“, versuchte es Harry noch einmal, aber Snape unterbrach ihn.
„Lassen sie es gut sein, Potter“, sagte Snape müde „sie mögen für ihr Alter ein guter Abwehrkünstler sein, aber von höherer Magie verstehen sie so viel, wie die gute Professor Trelawny vom Wahrsagen.“

Harry wandte sich enttäuscht von seinem Lehrer ab. Toll, er gab ihm noch nicht einmal eine Chance. Warum ließ Snape es ihn noch nicht einmal ausprobieren? Die Sache gestern mit dem Zelt und dem Wiederbeleben der Mäuse hatte er schließlich auch hinbekommen. Klar, es hatte gedauert und der Geduldsfaden von Snape war kurz vor dem Zerreißen gewesen, aber er hatte es gemeistert!

Harry kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum und entschloss sich dann, sich nicht als völlig unfähig abstempeln zu lassen.

„Professor Snape, ich denke, dass sie es mich versuchen lassen sollten!“
„Ach tatsächlich, Potter?“ Sanpe musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. „Warum sollte ich das tun?“
„Weil ich es gestern auch geschafft habe“, erwiderte Harry trotzig.
Snapes Blick sprach Bände.
„Ja, ich weiß, nicht beim ersten Mal“ setzte Harry nach „aber das Ergebnis zählt doch, oder?“

Snape dachte geraume Zeit angestrengt nach.
„Hören sie zu, Potter! Wir haben hier genau fünf Exemplare der Pflanze und sie scheinen sich mit aller Macht bewähren zu wollen.“ Er machte eine Pause und bedachte Harry mit einem unbeschreiblich düsteren Blick. „Eines sage ich ihnen aber, wenn sie versagen, drehe ich ihnen den Hals um.“

Harry schluckte. Wohl war ihm nicht, aber das war seine Chance, Snape zu zeigen, dass er mehr konnte. Oder konnte er es doch nicht? Wenn es so einfach wäre, hätte Snape ihn doch schon längst damit beauftragt.

„Na Potter“ hörte Harry da diese tiefe, seidige Stimme seines Lehrers „wie sieht es aus, haben sie es sich anders überlegt?“
Harry sah Snape spöttisch grinsen und sagte entschlossen: „Nein, keineswegs, Sir.“

Snape hatte ihn noch eine Weile ernst fixiert und ihn dann unterwiesen in die komplizierte Abfolge des Zaubers.
Es musste ein bestimmter Spruch aufgesagt und der Zauberstab dazu exakt geschwungen werden. Das Ganze musste man dreimal wiederholen. Harry gab sich wirklich große Mühe den Spruch in seinem Kopf zu behalten und seinen Zauberstab genau zu schwingen, aber schon bei den Trockenübungen, merkte er, dass es alles andere, als leicht werden würde.
Es lastete ein enormer Druck auf ihm und der durchdringende Blick Snapes machte es nicht einfacher für ihn. Er schloss für einen Moment seine Augen, um sich zu konzentrieren, aber alles was er spürte, war die Hand Snapes, die sich um seinen Hals legte.

„Potter, was ist nun, können wir beginnen“, fuhr ihn der Tränkemeister an und Harry öffnete erschrocken seine Augen und nickte ergeben.

Snape erhob sich und gemeinsam begaben sie sich zu der Pflanze, stellten sich davor und Harry begann seinen Zauberstab in Position zu bringen. Er war aufgeregt und bemerkte ein leichtes Zittern seiner Hand. Trotzdem richtete er den Stab tapfer auf sein Objekt, holte tief Luft und begann mit dem Spruch.

Die ersten beiden Male schien auch alles zur Zufriedenheit zu geschehen, aber beim dritten Mal kam er mit der Reihenfolge durcheinander, fuchtelte nunmehr kopflos mit dem Zauberstab herum, verhaspelte sich mit dem Spruch und musste entsetzt mit ansehen, wie sich die Pflanze in Schall und Rauch auflöste.

Es herrschte absolute Stille. Harry blickte genau so schockiert auf die kahle Stelle an dem Fels, wie Snape.

„Ich wollte das nicht“, rief Harry flehend „ich….es tut mir leid, bitte Sir, das müssen sie mir glauben“, stotterte Harry vor sich hin. Er beobachtete Snape genau, um im Falle eines Übergriffs auf seinen Hals gewappnet zu sein.
Snape jedoch rührte sich nicht und schaute immer noch auf den frei gewordenen Platz an der Gesteinsformation. Langsam, sehr langsam drehte er sich zu Harry um, dem die Angst im Gesicht geschrieben stand.

„Soviel zu ihren magischen Fähigkeiten, Potter.“
Die Stimme war leise, aber Angst einflössend. Dann trat Snape auf ihn zu und Harry wich Stück für Stück zurück. Bis er nicht mehr weiter konnte, weil der Felsen es hinter ihm verhinderte. Reflexartig zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf Snape.
„Kommen sie nicht näher, Sir“ flüsterte Harry.
Snape hielt in seiner Bewegung inne und schaute seinen Schüler verächtlich an.
„Das wagen sie nicht, Potter. Sie werden doch nicht etwa einen Lehrer bedrohen oder gar verhexen wollen? Obwohl ich erinnere mich, dass sie in ihrem dritten Schuljahr auch keine Skrupel hatten.“
„Zwingen sie mich lieber nicht zum Äußersten, Professor!“

Snape bemerkte plötzlich hinter Harry einen Puma. Dieser lugte aus dem Gebüsch, oberhalb von Harry und war nur drei Meter von diesem entfernt.
„Potter kommen sie schnell her. Ein Raubtier ist hinter ihnen“, sagte Snape leise, um den Puma nicht unnötig in Panik zu versetzen.
„Billiger geht es wohl nicht, Sir“, höhnte Harry.
„Er ist wirklich hinter ihnen, glauben sie mir!“

Harry machte keine Anstalten, sich zu bewegen, so dass Snape Pfeil und Bogen langsam zurechtlegte und auf ein Ziel hinter Harry zeigte.
Harry verstand dies nun völlig falsch, hielt den Zauberstab umso fester auf Snape gerichtet und sagte: „Ich habe sie gewarnt, Snape. Nehmen sie die Waffe weg!“
„Potter, kommen sie jetzt her, ich scherze nicht!“
„Und ich glaube ihnen nicht, Snape!“

Snape verdrehte kurz die Augen und sah dann, wie sich der Puma zum Sprung bereit machte. In einem Satz sprang Snape auf Harry zu, stieß ihn bei Seite und spürte als Dank, wie sich die Krallen der Raubkatze in seine Schulter bohrten. Mit einem gepressten Laut des Schmerzes rang er mit dem Puma am Boden. Harry, voller Panik verharrte auf der Stelle. Er überlegte, die Raubkatze mit einem Zauber auszuschalten, aber was, wenn er Snape treffen würde?
Dieser hatte inzwischen sein Messer ziehen können und versuchte sich verzweifelt zu wehren, aber er hatte keine Chance, denn inzwischen hatte sich der Puma in seinem Arm verbissen.

„Potter, tun sie doch was“, presste Snape am Boden liegend hervor.
Endlich erwachte Harry aus seiner Starre und handelte.
„PETRIFICUS TOTALIS!“

Die Raubkatze erstarrte und Snape blieb stöhnend unter ihr liegen.
„Professor, es tut mit leid“, brachte Harry erschüttert hervor.

Snape versuchte, sich mit schmerzverzerrtem Gesicht, von der Last des Tieres zu befreien. Ohne Erfolg.
„Würden sie wohl dieses Vieh von mir nehmen, Potter?“
„Ja, sicher.“ Harry eilte zu ihm hin und mit einem REDUCTO flog das Tier bei Seite.

Harry fühlte sich nun noch unwohler in seiner Haut. Snape hatte ihn vor dem Puma bewahrt und lag nun selbst verletzt am Boden. Sein Umhang war zerfetzt und das Blut breitete sich rings um ihn herum aus. Harry traten die Schweißperlen auf die Stirn. In Heilzaubern war er auch ziemlich unbewandert. Vielleicht hätte er doch ein paar Stunden im Krankenflügel absolvieren sollen? Hermine fehlte aber auch an allen Ecken und Enden.

„Sir, sagen sie mir, wie ich die Blutung stoppen soll“, sagte er kläglich zu Snape.
„Nehmen sie bloß ihre Finger von mir Potter! Ich habe keine Lust, wie die Pflanze zu enden“, stöhnte Snape und versuchte sich zu erheben. Er zog sich an einem Stein hoch und musterte seine Wunden.
Harry versuchte noch einmal, seinem Lehrer seine Hilfe anzubieten, aber dieser lehnte wiederum rigoros ab. Ratlos und mit schlechtem Gewissen stand der Gryffindor da, als Rettung in Form von Foster nahte.

„Foster, kommen sie schnell! Professor Snape wurde von einem Puma angefallen.“
Der junge Engländer begab sich zu dem Verletzten und besah sich die Wunden.
„Hhm, sieht übel aus für ihn“, sagte er langsam „ich kann die die Blutung zwar stoppen, aber fachgerecht versorgen kann ich sie auch nicht. Ich weiß, sie wollen hier bei ihrer Pflanze bleiben, aber so weit ich weiß, ist seine Frau doch heilkundig. Wir müssen ihn zu ihr bringen.“

Harry stellte sich jetzt auch neben seinen Lehrer.
„Sir?“, fragte er vorsichtig, aus Angst, gleich wieder angefahren zu werden „haben sie gehört, Mr. Foster schlägt vor, dass wir zu den anderen zurückgehen. Ähm, Hermine sollte sich ihre Wunde ansehen und sie wissen ja, wie es um meine Heilkünste bestellt ist.“
Snape lachte finster auf.
„Oh, endlich ein Lichtblick. Mir wäre es auch wesentlich lieber, wenn sich Hermine darum kümmert. Lassen sie uns gleich aufbrechen!“
Snape setzte mühsam einen Fuß vor den anderen, nachdem Foster zumindest die Blutung notdürftig gestillt hatte.
„Sir, soll ich eine Trage…?“
„Potter, ein für alle Mal, ich bin verletzt, aber noch nicht tot. Ich hoffe, dass geht in ihren Schädel hinein. Und seien sie gewarnt!“ Er sah ihn durchdringend an. „Halten sie sich von mir fern!“

Dann packten sie alles ein und begaben sich auf den Rückweg, zu Hermine, Ron und Remus.


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