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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Machtkämpfe

von lemontree

12. Kapitel

Machtkämpfe


Hermine und Snape hatten nebeneinander einen Schlafplatz ergattern können.
Kaum hatte sie sich hingelegt, fühlte sie die bleierne Schwere der Müdigkeit auf sich lasten. Sie wusste noch, dass sie sich in die Augen gesehen hatten und er ihre Hand unter dem Fell ergriff, bevor sie eingeschlafen war.

Sie träumte von Pferden, Indianern, Snape und Eulen, die riesige Pakete nach Hogwarts transportieren mussten und unter dem enormen Gewicht fast zusammen zu brechen drohten.

Als Hermine, durch den üblichen Lärm rings um sie herum, erwacht war und die Augen auf schlug, sah sie direkt in die schwarzen, betörenden Augen ihres Zaubertränkelehrers, die sich sehnsuchtsvoll in sie zu bohren schienen.
Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und sie streckte eine Hand nach ihm aus, um ihm eine widerspenstige Haarsträhne zärtlich aus dem Gesicht zu streichen.
Erschrocken über diese Geste blickte Snape sich nach neugierigen Zuschauern um; und er fand einen: Remus Lupin.



Die Sonne war definitiv viel zu früh aufgegangen und der Schlaf, den sie bekommen hatten, war viel zu wenig, so dass sich die Zauberer unendlich müde und mit schmerzenden Gliedern, stöhnend, von ihrem Nachtlager erhoben.
Der Ritt gestern und das Lager auf dem steinigen Untergrund, dazu noch das nass kalte Wetter, setzten dem Körper enorm zu.

„Mir tut jeder Knochen weh“, sagte Hermine gerade zu Snape, als Remus auf sie zu trat.

„Guten Morgen. Bevor wir los reiten, sollten wir uns noch einmal kurz absprechen, wie wir weiter vorgehen. Hermine kommst du bitte mal mit?“ Dann wandte er sich an Snape, der ihn drohend ansah und schon ahnte, was Remus mit Hermine besprechen wollte.
„Severus, sieh doch bitte zu, dass die Jungs sich beeilen. Wir treffen uns dann gleich bei den Pferden.“

Hermine trottete ihrem ehemaligen Lehrer hinterher, noch zu müde, um sich großartig darüber Gedanken zu machen, was er denn von ihr wollen könnte, so dass sie über seine Ansage dann schockiert war.

„Du und Professor Snape versteht euch inzwischen ganz gut, oder? Hermine, ich möchte ehrlich zu dir sein und nicht lange um den heißen Brei herum reden. Ich habe bemerkt, wie du ihn ansiehst. Verrenne dich da bitte in nichts!“

Was zum Teufel wollte Remus? Was wusste er von ihren Empfindungen zu Snape?
Sie antwortete nicht auf seine Frage, seine Mutmaßungen und seine Ratschläge, weil sie glaubte, sich für nichts rechtfertigen zu müssen. Stattdessen sagte sie:
„Wir müssen noch einiges klären, wegen der Magie, die ihr nicht mehr habt, Remus. Das erscheint mir momentan wichtiger, meinst du nicht auch?“

Kluger Schachzug, Hermine!
Er hätte es wissen sollen, dass er Hermine nicht einfach so ausfragen oder gar überzeugen konnte. In Ordnung, dann wird diese Angelegenheit eben vertagt!

„Also gut, Hermine. Ich dachte mir, dass Harry, Ron und du nun bestimmte Aufgaben übernehmen müsst.“

Hermine grinste. „Du meinst, dass die Rollen umgedreht werden und nun die Schüler für den Schutz der Lehrer verantwortlich sind?“

„Ich gebe es nicht gerne zu, aber genau so ist es, Hermine. Komm, wir gehen zu den Pferden, Severus ist mit den Jungen bestimmt auch schon dort.“

In der Tat stand Snape schon wie auf Kohlen mit Ron und Harry bei den Pferden und betrachtete die beiden misstrauisch.
Was hatte Remus ihr gesagt? Dass sie sich von ihm fernhalten sollte?

Seine Bedenken wurden etwas zerstreut, als Hermine sich demonstrativ dicht neben ihn stellte und ihn angrinste.

Dieser Wehrwolf schien mit seiner Argumentation jedenfalls nicht sonderlich erfolgreich gewesen zu sein. Innerlich grinste er.

Hermine begann dann zu sprechen, dabei Harry und Ron anblickend:
„Remus und ich sind eben übereingekommen, dass wir drei nun in gewisser Hinsicht für den Schutz unserer Lehrer verantwortlich sind, so lange sie ihre Magie nicht zurückerlangt haben.“

Sie ließ ihre Worte noch einen Moment im Raum stehen, bis sie weiter sprach und sich an Harry wandte.
„Harry, du bist super in Abwehrzauber, und überhaupt in Verteidigung, da komme ich nun überhaupt nicht mit. Wäre es dir recht, wenn du an Remus Seite bleiben würdest? Mit Ron zusammen?“

Harry stotterte verlegen: „Ja, sicher. Klar,… kann ich machen.“
Er war sichtlich stolz und sah Remus und auch Snape ziemlich unsicher an. Das war ein Ding! Er hätte fast laut aufgelacht, konnte es sich aber, angesichts der ernsten Lage, gerade noch verkneifen. Die Schüler beschützen die Lehrer! Er sah Ron an, der genau so verblüfft aussah, wie er sich fühlte.

„Ich selbst“, fuhr Hermine fort, „werde an der Seite von Professor Snape bleiben, wenn er nichts dagegen hat.“

Dabei sah sie ihn aufmerksam an und registrierte, dass er sie zwar mit zusammengekniffenen Augen musterte, aber trotzdem nicht ernsthaft grimmig aussah.
Zufrieden sprach sie weiter: „Professor Snape kann mir dann und wann den richtigen Zauberspruch sagen, wenn ich nicht weiterweiß. Und wenn es wieder regnen sollte, erkläre ich mich bereit, jedem den Impervius auf zu halsen“, schloss Hermine.
Hatte sie sich zu weit nach vorn gewagt?

Snapes Mundwinkel zuckten ein wenig, bevor er sich räusperte.

„Miss Granger hat ja nun eindrucksvoll die Marschroute für jeden von uns festgelegt. Auch wenn ich betonen möchte, dass ich bei weit reichenden Entscheidungen gerne vorher gefragt werde, kann ich dem nicht viel hinzufügen. Vorsicht ist nach wie vor geboten, wir werden zusammenbleiben und niemand handelt eigenmächtig, es sei denn die Situation verlangt es. Es gilt die Pflanze zu finden. Nur das soll heute unser Ziel sein.
Da ich nun nicht mehr den Medizinmann unter Kontrolle halten kann, muss ich sie, Miss Granger, bitten, diesen erneut mit dem Imperius zu belegen.“

Hermine sah ihn geschockt an. War er sich darüber im Klaren, was er von ihr verlangte?
„Das ist hoffentlich nicht ihr Ernst, Professor“, sagte sie empört.

Und sie bekam sofort Rückendeckung von Harry und Ron, die sich ebenfalls äußerst schockiert zeigten und sich dazu auch lautstark äußerten.
Remus hingegen war auffallend schweigsam, so dass er damit die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.

Fassungslos starrte Hermine Remus an, als sie sein Schweigen deutete.
„Remus, sag, dass das nicht wahr ist! Du kannst den Imperius nicht gut heißen! Ich kann das überhaupt nicht, ich werde das nicht schaffen…“

Snape trat an sie heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Sie schaffen das, Miss Granger, davon bin ich überzeugt. Ich mache ihnen einen Vorschlag. Wir suchen den Medizinmann auf und testen ihn. Sollte er sich allerdings dem Fluch entzogen haben, müssen sie handeln!“

Kopfschüttelnd stand sie da. Sie wurde von ihren Lehrern ermutigt, einen der unverzeihlichen Flüche zu praktizieren? Langsam geriet ihr Weltbild ins Wanken. Was war das nur für ein merkwürdiger Trip, in dieses vermaledeite Amerika?



Ihre Unterhaltung mussten sie unterbrechen, denn die Indianer, samt Medizinmann und Foster, saßen schon auf ihren Pferden und blickten sie mürrisch an.
Eilig schwangen auch sie sich auf ihre Pferde, gesellten sich zu den Rothäuten und setzten sich mit diesen in Bewegung.

Wie abgesprochen, flankierten nun Harry, links, und Ron, rechts, ihren ehemaligen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Remus Lupin, der nun leider magielos war.

Hermine hingegen ritt dicht neben Snape und war immer noch völlig aus dem Häuschen, wegen ihrer Aufgabe den Medizinmann mit dem Imperius zu belegen. Sie hoffte, es würde sich alles als Irrtum herausstellen und Listiger Coyote stand noch immer unter dem Fluch und würde sie geradewegs zu der begehrten Pflanze bringen. Aber je mehr sie darüber nachdachte, zählte auch sie eins und eins zusammen und erkannte, dass dem nicht so sein würde.

Snape beobachtete sie aus den Augenwinkeln, während er neben ihr her ritt.
Hatte er ihr zuviel zugemutet? Aber wer sollte es denn sonst tun? Wenn er die Möglichkeit hätte, würde er sich liebend gerne höchstpersönlich den Medizinmann vorknöpfen. Natürlich sollte keiner der Schüler, noch nicht einmal er als Lehrer, einen Unverzeihlichen aussprechen. Aber was sollte er machen?
Nachdenklich schaute er in die Richtung des Priester und Wunderheilers der Büffelbande, dann fasste er einen Entschluss. Er gab Remus ein Zeichen und hoffte, dass dieser es richtig zu deuten wusste. Danach wandte er sich an Hermine.

„Hören sie zu, Hermine! Es tut mir wirklich leid, dass diese Aufgabe nun auf ihnen lastet.“
Er wartete auf einen Kommentar von ihr, aber sie schwieg beharrlich.

„Wir reiten jetzt an Listigen Coyoten heran und ich werde ihn direkt nach der Pflanze fragen.“
Nun reagierte Hermine, indem sie zusammenzuckte und ihn ansah.

„Sollten wir nicht die nächste Rast abwarten“, fragte sie ängstlich .
„Nein, ich will das jetzt sofort klären“, antwortete Snape in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.

Was sollte Hermine dazu noch sagen, wenn er es schon beschlossen hatte?

Also näherten sie sich dem Medizinmann, welcher von den Kriegern gut abgeschirmt, immer noch an der Spitze des Zuges voran ritt.

„Listiger Coyote, ich habe da eine kleine Frage an dich“, sagte Snape mit fester Stimme, als sie ihn endlich eingeholt hatten.
„Was will der weiße Mann, etwa den Weg zu seiner Pflanze“, höhnte er.
„Genau, du erinnerst dich sicherlich, weswegen wir hier unterwegs sind?“
„Ja, ich erinnere mich gut, dass ich den Grizzly jagen möchte.“

Snape zog die Luft scharf ein. Dieser Greis stand ganz sicher nicht unter dem Imperius!
Der Tränkemeister nickte Hermine energisch zu und diese zog unter dem Umhang zitternd ihren Zauberstab hervor, richtete ihn blitzschnell auf den Medizinmann und flüsterte: „IMPERIO!“

Listiger Coyote zuckte kurz zusammen, drückte dann seinen Rücken durch und ließ ein schauerliches Lachen folgen.
„Gebt euch keine Mühe! Mir zwingt ihr euren Willen nicht auf! Ich könnte euch von meinen Kriegern eigentlich auch gleich um die Ecke bringen lassen. Was haltet ihr davon?“

Snape rang um Fassung. Das wurde ihm immer unheimlicher mit dem Typen. Hermine hingegen war blass geworden und sie konnte das Zittern ihrer Hände nicht mehr unterbinden.

„Bitte, Professor Snape, reizen sie ihn nicht noch. Der macht kurzen Prozess mit uns“, wisperte sie und sah Snape flehend an.
„Hermine, wenn der nicht noch etwas von uns wollte, hätte er schon genug Möglichkeiten gehabt, dies zu tun.“

Hermine war schlecht. Fühlte man sich so, kurz bevor der Tod einen dahin raffte? Was, wenn dieser alte Verrückte seine Drohung wahr machen würde? Sie würde ihre Eltern, Hogwarts, Krummbein und alle anderen niemals wieder sehen.
Auf welche Art und Weise sollten sie sterben? Was hatte dieser alte Sack sich wohl vorgestellt? Wollte er sie von Pfeilen durchbohrt sehen, ihre, mit Hilfe von Streitäxten oder Steinkeulen gespaltenen Schädel als Trophäe mit sich herumschleppen oder zur Schau stellen oder hatte er gewisse Zauber parat, die sie unter Qualen, bis zu ihrem Tod erleiden mussten?
Ihre Phantasie ging mit ihr durch und setzte ihr enorm zu.

„Was willst du von uns?“, vernahm sie da wieder Snapes dunkle, inzwischen aggressive, Stimme. „Na los, raus mit der Sprache, du hinterhältiger Hund!“

Hermine riss vor Entsetzen ihre Augen weit auf. Hatte ihr Lehrer und Mann ihrer Träume, wie sie sich mittlerweile eingestanden hatte, nun den Verstand verloren? Hatte er nicht gehört, was der Medizinmann gesagt hatte? Was verfolgte er bloß für eine Taktik? War es denn Taktik oder nur ein verzweifelter Versuch, den Priester aus der Reserve zu locken?

Listiger Coyote lachte wieder auf.
„Alles zu seiner Zeit, weißer Mann. Geduld scheint dir nicht in die Wiege gelegt worden zu sein. How!“

Damit war die Unterhaltung für den Medizinmann beendet. Er trieb sein Pferd energisch an und erhöhte damit das Tempo der Reisegesellschaft erheblich.

Snape blickte ihm völlig konsterniert hinterher. Und nun? Er würde sich nicht so ohne weiteres einem Indianer ausliefern, darüber war er sich im Klaren. Aber wie sollte man diesem beikommen? Wenn er doch nur seine Zauberkräfte hätte! Und wenn sie sich aus dem Staub machen würden, um auf eigene Faust die Pflanze zu finden? Aber er hatte das Gefühl, dass er nur seine Magie zurückbekommen konnte, wenn er diese dem Medizinmann wieder abnehmen würde. Und Magie würden sie benötigen, um nach Hogwarts zurückkehren zu können. Seine Magie, denn der Portschlüssel war auf ihn eingestellt. Leider! Ein schwerwiegendes Versäumnis des Schulleiters, dass den Portschlüssel nicht jeder Expeditionsteilnehmer bedienen konnte.
Dumbledore hatte offenbar, wie sie ja auch nicht, mit solchen Schwierigkeiten und Gefahren gerechnet.



Remus, Harry und Ron hatten beobachtet, wie der Zaubertränkemeister und Hermine mit Listigen Coyoten gesprochen hatten und ahnten nichts Gutes, als sie sahen, wie die Beiden sich zurückfallen und die Köpfe hängen ließen.

Zügig ritten sie an sie heran und erwarteten mit Spannung den Bericht.

Hermine hingegen war inzwischen völlig fertig mit den Nerven und als ihr Pferd wieder antrabte, um sich dem schnelleren Tempo der Pferde vor ihm anzupassen, wäre es fast so weit gewesen, dass sie von ihrem Ross heruntergefallen wäre. Nur mit Mühe konnte sie sich oben halten, verkniff sich die Tränen der Wut und Enttäuschung und schrie: „Scheiß Pferd!“

Snape ritt hastig an sie heran, nahm die Zügel ihres Pferdes und zwang es so, stillzustehen. Dann sagte er streng:
„Hermine, Sie reiten jetzt bei mir mit! Keine Widerrede! Ich werde nicht dabei zusehen, wie Sie mir hier noch vom Pferd fallen.“

Sie hatte auch gar nicht vorgehabt, ihm zu widersprechen und ließ sich widerstandslos von ihm auf sein eigenes Pferd ziehen. Sie saß wieder seitlich und er schlang seinen Arm um sie.
Hermine legte den Kopf auf seine Brust, umschlang seinen Oberkörper mit beiden Armen und ließ ihren Tränen leise freien Lauf.
Sie schluchzte: „Das kann der mit uns nicht machen! Ich hasse ihn! Ich hasse ihn!“

Fragend blickten die anderen Drei auf das Bild, das sich ihnen bot.
Hermine klammerte sich an Snape, den gehassten und allseits unbeliebten Zeitgenossen. Snape hingegen, der irgendwie gar keinen Schüler ausstehen konnte, umschlang seine Schülerin und streichelte ihr beruhigend über den Kopf?
Die Fragezeichen wurden immer größer.

Snape band erst seelenruhig die Zügel von Hermines Pferd an seinem Sattel fest, bevor er den anderen erzählte, was sich soeben zugetragen hatte.

Nach ein paar Sekunden des Schweigens, fand Remus als erster seine Worte wieder:
„Hat sich unsere Ahnung also bestätigt! Severus, hast du schon einen Plan?“
Dabei betrachtete er nachdenklich Hermine, die sich immer noch an Snape schmiegte.

Snape schüttelte sein Haupt, während er Hermine vorsichtig die Tränen mit dem Daumen von der Wange strich.

„Ich würde am liebsten verschwinden, Remus“ sagte er seufzend „und die Pflanze auf eigene Faust suchen, aber ich glaube, dass wir uns beide unsere Magie bei ihm persönlich wieder abholen müssen.“

Harry wandte ein: „Dumbledore wird uns sicher helfen können. Schicken wir ihm eine Eule!“
Snape schaute ihn spöttisch an:
„Mr. Potter immer dasselbe mit ihnen! Erst kommt das Nachdenken und dann das Sprechen! Sie haben wohl vergessen, warum wir eigentlich hier sind.“
Harry zuckte mit den Schultern und murmelte verlegen: „War ja nur ein Vorschlag.“

Es kamen noch einige Vorschläge, mit denen sich keiner so richtig anfreunden konnte, als sie plötzlich von den Kriegern des Medizinmannes umringt und energisch aufgefordert wurden, endlich weiter zu reiten, da der Grizzlybär noch vor Sonnenuntergang erlegt werden sollte.

Unschlüssig und fassungslos starrte sie die Indianer an. Jetzt wurden sie sogar gezwungen mit zureiten? Zu dieser verflixten Grizzlybärenjagd?
Sie standen unter dem Schutz von Wütendem Büffel, aber der war weit weg und würde erst in zwei Tagen zu ihnen stoßen. Zwei Tage konnten verdammt lang werden und in zwei Tagen konnte auch jede Menge geschehen.

Snape fixierte die Indianer der Reihe nach mit aufmerksamem Blick. Wer würde wohl der Schwächste hier in der Gruppe sein? Er fand, dass es wohl der Suppenkoch, Gelber Falke, war, denn dieser konnte seinem Blick einfach nicht standhalten und blinzelte schon nach kurzer Zeit. Schien sogar etwas eingeschüchtert zu sein, wie Snape zufrieden feststellte.
Wenigstens dies gelang ihm noch, wenn auch leider nicht bei allen.

Wie gerne hätte er jetzt Legilimentik eingesetzt, aber auch das fiel unter die Rubrik Magie, die momentan nicht zur Verfügung stand.

Auch ohne Zauberkräfte war zu ersehen, dass die Indianer von Listigem Coyoten beeinflusst worden waren. Vielleicht wurden sie auch mit einem Fluch von ihm belegt, aber welcher dies gewesen sein sollte, entzog sich der Kenntnis des Tränkemeisters.

Während Snape noch versuchte, weitere Indianer einzuschüchtern, indem er sich unerschrocken zeigte und sie durchdringend ansah, wurden einige von ihnen in der Tat langsam unruhig und sahen fragend zu ihrem Medizinmann hinüber.

Dieser stand mit Foster etwa dreißig Meter entfernt und rührte sich nicht. Beobachtete aber das Geschehen mit besonderem Interesse.


Hermine hatte sich schon längst wieder beruhigt und von Snapes Brust gelöst, saß aber noch vor ihm auf dem Pferd. Angespannt hatte sie die Situation zwischen Snape und den Indianern verfolgt und ihren Zauberstab, fest mit den Fingern umschlossen, unter dem Umhang verborgen.
Nun war sie bereit, jeden Fluch, den ihr ihr Lehrer zu flüstern würde, ohne mit der Wimper zu zucken, auszusprechen. Durch Snapes Anwesenheit hatte sie zu ihrer alten Stärke zurückgefunden sich ein wenig entspannt. Komisch, was er für eine Wirkung auf sie hatte!

Dennoch durchzog sie eine gewisse Unruhe. Und sie spürte, dass es Snape nicht anders erging. Mochte er auch noch so ein finsteres, abgeklärtes Gesicht ziehen, um seine Fassade aufrechtzuerhalten. Wachsam hatten seine Augen alles im Blick.
Sie hatte ein mulmiges Gefühl, dass gleich irgendetwas passieren würde. Irgendwie standen alle Zeichen auf Sturm.

Sie sah Snape entschlossen an und flüsterte:
„Wenn ich zaubern soll, müssen sie es nur sagen. Ich bin jetzt bereit, alles zu tun, was sie vorschlagen.“
Er lächelte sie an.
„Es könnte in Kürze soweit sein, Hermine. Vielleicht muss ich gleich darauf zurückkommen.“

Remus, Harry und Ron waren ebenfalls sehr angespannt und warfen sich unruhige Blicke zu.
Die Indianer versuchten nun mit Nachdruck, die Fremden dazu zu bewegen, ihrer Aufforderung nachzukommen, indem sie Pfeil und Bogen spannten und auf sie zielten. Sie kreisten die Zauberer flugs ein und eine besonders stämmige Rothaut berührte Remus seinen Rücken mit einem Speer, bereit zu zustoßen.
Erschrocken und bittend sah Remus zu Severus und hoffte, dass dieser in Windeseile die richtige Entscheidung fällen würde.

Snape war sich bewusst, dass er nun zügig handeln musste.

Mit fester Stimme sagte er zu den Rothäuten:
„Gut, wir haben es verstanden und werden eurem Medizinmann folgen.“

Insgeheim dachte er aber gar nicht daran. Er wusste, dass Listiger Coyote sie nur hinhalten wollte, aber die Zeit drängte. Wenn sie nicht bis morgen die Pflanze finden würden, war die ganze Reise umsonst. Die Zubereitung des Extraktes würde mindestens sechs Stunden in Anspruch nehmen und dann musste noch alles per Eule verschickt werden.

Es kam hinzu, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach, ohne Hilfe aus Hogwarts nicht zurückkehren konnten. Nicht, wenn er seine Zauberkräfte nicht bald wiedererlangt hatte.
Und wenn Dumbledore nicht überleben sollte, wer bitte sonst sollte so mächtig sein, dass er sie hier ausfindig machen und mit nehmen konnte, nach Hogwarts, in ihre Zeit?
Aber dafür brauchten sie die Pflanze, die ihnen dieser räudige Hund von Medizinmann in zwei Monaten noch nicht gezeigt haben würde.

Es blieben nur zwei Möglichkeiten. Entweder versuchten sie zu entkommen, was in Anbetracht der derzeitigen Lage ziemlich schwierig werden würde, oder sie blieben bei ihren vermeintlichen Beschützern und versuchten so schnell wie möglich herauszufinden, was der Medizinmann als Gegenleistung verlangte. Und dass er eine verlangen würde, war sonnenklar.

Sollten sie nun die Flucht ergreifen oder sich fügen?
Snapes Gedanken drehten sich im Kreise und verursachten ihm erhebliches Unbehagen.


Gerade als er sich dazu durchgerungen hatte, sich zu fügen, weil ihm eine Flucht zu riskant erschien, änderte sich die Situation schlagartig.


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch