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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Verlorene Magie

von lemontree

Verlorene Magie



Nachdem Snape fluchtartig das Zelt verlassen hatte, seufzte Hermine. Es war so schön gewesen in seinen Armen. Und er hatte sie geduzt. Wo würde sie wohl die nächsten Nächte verbringen? Ob sie in den Bergen auch separat ein Tipi erhalten würden? Sie hoffte es zumindest.
Sie entschied sich, Snape zu folgen und die anderen aufzusuchen. Die würden bestimmt schon vor Neugierde platzen, wie die Nacht mit Snape in einem Zelt so war. Hermine lächelte. Auf Details konnten sie lange warten!

Sie brauchte auch nicht lange nach den anderen zu suchen, denn die hatten sich schon auf den Weg zu ihr gemacht.
Kaum war Hermine nämlich aus dem Tipi herausgetreten, als sie schon Ron und Harry auf sich zu kommen sah.

„Hallo Mine“, rief Harry schon von weitem „was hast du denn mit unserem Professor gemacht? Der ist so schnell an uns vorbei geschossen, dass er noch nicht einmal Zeit für einen blöden Kommentar hatte.“
„Ähm, wir hatten wie üblich eine kleine Meinungsverschiedenheit“, sagte sie ausweichend, als Harry neben ihr stand „aber nichts von Bedeutung. Der regt sich schon wieder ab. Wo ist er eigentlich hingerannt?“ Suchend sah sie sich um.
Ron zeigte in Richtung der Pferdekoppel und musterte Hermine skeptisch.
Harrys Neugierde war aber noch nicht befriedigt.
„Na los Mine, erzähl doch mal, habt ihr euch gestern noch in der Wolle gehabt?“

Hermine stöhnte innerlich auf. Auf solche Diskussionen hatte sie nun gar keine Lust. Und das sie in Snapes Armen eingeschlafen und wieder aufgewacht war, ging die beiden nun überhaupt nichts an. Sie zwang sich zu einer gleichgültig klingenden Antwort.
„Nein, eigentlich nicht. Er saß wohl noch eine Weile am Feuer. Ich war aber hundemüde und habe mich gleich hingelegt. Was weiß ich, wann Snape eingeschlafen ist. Wo ist Remus eigentlich abgeblieben“, wechselte sie schnell das Thema.

Ron sagte: „Der wollte ein Morgenbad im Fluss nehmen. Ist uns aber viel zu kalt. Mann, wir haben jetzt immerhin schon Ende September, da gehe ich doch nicht mehr baden.“

Hermine musste unwillkürlich grinsen. Wenn Snape zu den Pferden gegangen war, traf er bestimmt auf den badenden Remus. Eine Abkühlung käme ihm bestimmt auch ganz gelegen. Und wieder sah sie die ausgebeulte Hose ihres Meisters der Tränke vor sich. Sah ihn völlig verlegen und peinlich berührt vor ihr im Tipi stehen und hatte den unbändigen Wunsch, sich bei ihm zu entschuldigen. …Und ihm nahe zu sein.

Plötzlich hörten sie merkwürdige Laute.
Sie horchten auf. Was war denn das schon wieder für ein schauerlicher Gesang da hinten?
Neugierig gingen die drei der Geräuschquelle entgegen.
Hermine flüsterte: „Ich glaube, die beerdigen ihre Gefallenen vom Überfall. Seht mal, die bauen Gerüste und legen die Toten darauf.“

Tatsächlich sahen sie dann, wie mehrere klagende Frauen, welche als Zeichen ihrer Trauer ihr wunderschönes, langes Haar abgeschnitten und die Gesichter geschwärzt hatten, ihre verstorbenen Angehörigen in Lederdecken einwickelten und ihnen alle möglichen, nützlichen Dinge dazupackten. Als sie näher traten, sahen sie, dass es sich um Tabak, Waffen und die besten Kleider des Toten handelte. Die Frauen waren so in ihre Arbeit und ihren monotonen Singsang vertieft, dass sie die neugierigen Jugendlichen gar nicht bemerkten.
Zwei der Toten waren schon auf den Gerüsten platziert worden. Eine dritte Leiche wurde gerade mit vereinter Kraft heraufgehievt.

Ron sagte: „Und warum heben die keine Grube aus? Die wollen doch nicht etwa die Leichen in der Sonne auf den Gerüsten liegen lassen?“
„Doch“, sagte Hermine „genau das machen die. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Toten so lange auf den Gerüsten vor sich hinrotten, bis das Gerüst zusammenbricht. Erst dann werden sie so beerdigt, wie wir das kennen. Manchmal wird auch noch das Lieblingspferd des Gestorbenen geopfert. Denn die Indianer glauben alle an ein Leben nach dem Tod in den ewigen Jagdgründen, und dort soll es dem Toten eben an nichts fehlen.“

Harry und Ron zogen nur angewiderte Gesichter und betrachteten das Spektakel, während Hermine sich immer noch suchend umblickte, in der Hoffnung, irgendwo Snape zu entdecken.
Sie liefen weiter, nachdem Ron und Harry sich endlich von der Trauerzeremonie lösen konnten, durch das Lager und erblickten kurz darauf Remus und Snape, die in ein Gespräch mit Foster vertieft waren.

Sie marschierten zu ihnen, um in Erfahrung zu bringen, wann sie sich nun in die Berge aufmachen würden.

Als Snape Hermine erblickte, sah er gleich wieder weg und flüsterte etwas zu Remus, bevor er eilig verschwand. Hermine bedachte es mit zusammengekniffenen Lippen.
Remus rief hingegen erfreut:
„Ah, da seid ihr ja alle. Ihr glaubt gar nicht, wie toll ich mich nach dem erfrischenden Bad fühle. Ich sage euch, wie neugeboren.“

„Nichts für uns Remus“, sagte Harry „wann brechen wir denn nun auf?“
„Tja, so genau weiß ich das auch nicht“, sagte Remus „aber die werden gleich die Zelte abbrechen und dann wird es wohl los gehen. Foster sagte soeben, dass der Stamm uns mit dem Rest folgen wird. Das heißt, wir werden Wütenden Büffel in den Black Hills wieder sehen.“

„Cool, und warum kommen die nicht gleich alle mit“, fragte Ron.
„Mann Ron, schalte doch endlich mal dein Gehirn ein“, schnauzte Hermine ihn von der Seite an, die aus irgendeinem Grund plötzlich ebenso schlecht gelaunt war, wie Snape.
„Vielleicht kommen die mit ihrem ganzen Krimskrams, Frauen, Kindern und Alten nicht so schnell voran, wie wir mit schnellen Pferden? Oder wollen wir Weihnachten erst die Pflanze pflücken?“

Erstaunt blickte Remus sie an. Severus schien heute auch nicht seinen besten Tag zu haben. Was hatten denn die beiden nun schon wieder für ein Problem miteinander?

Harry fragte Remus leise: „Hast du auch den Eindruck, dass Snape und Hermine die gemeinsame Nacht nicht bekommen ist?“

Remus nickte leicht verärgert mit dem Kopf. Dann forderte er die Drei auf, zum Häuptling mitzukommen, damit man diesen schon mal wegen den Pferden fragen konnte.
„Es ist besser, wenn ich vorher weiß, mit welchem Gaul ich mich abgeben darf“, sagte Remus. „Professor Snape kommt gleich nach, er wollte nur noch schnell eine Eule nach Hogwarts schicken.“

Eine Eule wegschicken? Warum hatte Hermine nur das untrügliche Gefühl, dass er vorhin ihretwegen so schnell verschwunden war? Sie musste unbedingt noch mal mit ihm sprechen.

Als sie schon dabei waren, sich mit ihren Pferden anzufreunden, tauchte auch Snape, offensichtlich schlecht gelaunt, wieder auf.

Hermine zischte ihm leise zu: „Und, die Eule verschickt?“
Er sah sie nicht an und tat so, als wenn er sie nicht gehört hätte, ließ sie einfach stehen und wandte sich an die anderen.
„Remus, es gibt da noch etwas, was wir vorher klären sollten“, sagte er ernst. „Es geht um den Medizinmann. Seine Reaktion gestern, ließ mich ernsthaft darüber nachdenken, ob er nicht vielleicht ein Magier ist und versucht hat, sich dem Imperius zu widersetzen.“
Remus nickte. „Wage kam mir der Gedanke auch schon. Wir sollten ihn im Auge behalten!“

Harry war zwar über diese Annahme überrascht, aber das hielt ihn nicht davon ab, Ron zuzuflüstern: „Vielleicht stimmt auch etwas mit Snapes magischen Fähigkeiten nicht.“

Snape wirbelte herum und sah Harry wütend an, überlegte, was er sagen sollte, ließ seinen Blick kurz über Hermine schweifen, schnappte sich dann sein Pferd und saß auf.




Wenig später setzte sich die kleine Gruppe, bestehend aus dem Medizinmann, der voran ritt und wie immer ausdruckslos in die Ferne starrte, den Zauberern und zehn Kriegern, welche noch fünf Packpferde mit sich führten, in Bewegung.

Wütender Büffel hatte ihnen versichert, dass man sich bald wieder sehen würde und so hatten sie sich nur kurz von ihm und seinen Frauen verabschiedet.



Sie waren nun schon mehrere Stunden unterwegs. Das Gelände veränderte sich allmählich und sie mussten des Öfteren eine kleine Anhöhe überwinden. In der Ferne zeichneten sich schon die Black Hills gegen den Horizont ab und die Umgebung verzeichnete einen hohen Baumbestand. Sie ritten an gewaltigen Kiefern und weit ausladenden Laubbäumen vorbei, ritten durch Buschwerk, dass an den Beinen unangenehme Kratzspuren hinterließ und passierten vereinzelt versprengte Felsbrocken, ohne auch nur einer Menschenseele zu begegnen. Ihnen wurde bewusst, wie weitläufig dieses Land war und wie unermesslich groß das Territorium der Sioux.

Sie kamen langsam, aber sicher ihrem Ziel näher und dies war schließlich die Hauptsache. Dem Ziel, die Pflanze zu finden und damit auch endlich etwas für die Rettung von Dumbledore beizutragen.

Als wenn der anstrengende Ritt nicht schon genug gewesen wäre, schlug plötzlich auch noch das Wetter um. Der Himmel zog sich immer mehr zu, die wärmenden Strahlen der Sonne verschwanden hinter dichten Wolken und es begann erst leicht, dann immer heftiger zu regnen. Im Nu waren sie bis auf die Haut durchnässt und die Kleider klebten ihnen allen am Leibe.
Den Indianern schien dieser Umstand aber nichts auszumachen, sie zogen ihre Decken fest um ihren Körper und ritten straff weiter, als sei es das Natürlichste von der Welt; was es für sie zweifellos auch war.

Hermine hoffte, dass sie bald eine Rast einlegen würden. Das Reiten war ihr ein Gräuel. Sie kam mit diesem Pferd einfach nicht klar. Na ja, wenn sie ehrlich war, dann würde sie wohl mit keinem Pferd der Welt klar kommen. Schon die Flugstunden auf dem Besen, die sie damals absolvieren musste, waren ein ständiges Ärgernis für sie gewesen.

Da, schon wieder! Das Pferd wieherte wie verrückt und warf seinen Kopf immerfort herum. Die Antipathie, die sich gegen das vierbeinige Wesen unter ihr entwickelt hatte, schien auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Ständig rutschte sie beim Antraben von links nach rechts und fand nicht den richtigen Halt auf dem Pferd.
Wie schön war es dagegen bei Snape auf dem Pferd gewesen! Er beherrschte das Tier. Sein Pferd hatte nicht solche Mätzchen gemacht, wie ihres.
Sie sah oft zu ihm hinüber, aber er bedachte sie nicht mit einem einzigen Blick. Nicht einem Einzigen. Er blickte einfach stur geradeaus und Hermines Herz füllte sich bei jedem Hinsehen erneut mit Traurigkeit.

Nach einer weiteren Stunde Ritt durch den Regen, der mittlerweile von einem kalten Wind begleitet wurde und ihnen ohne Erbarmen ins Gesicht peitschte, erreichten sie einen kleinen Wald, wo Listiger Coyote endlich anhalten und rasten ließ.




Erleichtert glitten alle vom Pferd und reckten und streckten sich.
Zwei der Indianer entfachten ein kleines Lagerfeuer, hängten einen Kessel darüber und kochten irgendeine Suppe. Andere wollten sich auf die Suche nach Wild begeben und traten auch auf die Zauberer zu, um sie zu fragen, ob sie mitkommen wollten.
Ron fand die Idee super und sah Remus fragend an.

„Remus, ich würde gerne mit auf die Jagd. Los komm schon, sag ja!“
Remus sah zu Snape hinüber. „Was meinst du, Severus? Sollten wir uns der Jagd anschließen?“
Snape brummte nur irgendetwas, was keiner so richtig verstand und Remus wollte gerade nachhaken, um in Erfahrung zu bringen, was es mit dem Gebrumme auf sich habe, als Harry müde und mit klappernden Zähnen sagte:
„Ich kann mich nicht mehr rühren und würde gerne hier bleiben und versuchen meine Sachen am Feuer zu trocknen. Remus, von mir aus geh du doch mit Ron alleine!“
Als dann auch Hermine sagte:
„Ich bleibe auch lieber hier, meine Klamotten kann ich auswringen, so nass möchte ich nicht noch durch die Gegend stapfen“, beschloss Remus, dass dann alle dableiben würden.

„Tja Ron, tut mit leid, aber wir werden uns nicht schon wieder trennen. Die Gefahren um uns herum sind einfach nicht kalkulierbar. Entweder wir gehen alle, oder wir bleiben alle da“, sagte Remus bedauernd.

Ron fand diese Entscheidung zwar nicht so toll, akzeptierte sie aber. Er ging zu Harry hinüber, der es sich schon am Feuer so bequem, wie möglich, gemacht hatte.

Auch Snape hatte sich in die Nähe des Feuers gesetzt, aber es so eingerichtet, dass genug Abstand zu Potter bestand. Er trocknete ebenfalls seinen Umhang und ließ dabei den Medizinmann nicht aus den Augen.
Hermine beobachtete Snape eine ganze Weile und setzte sich dann neben ihn.

„Professor, wegen heute Morgen…“, begann Hermine leise.
„Da gibt es nichts, worüber wir noch reden sollten, Miss Granger“, sagte er abweisend.
Hermine schluckte und beschloss, den Kommentar einfach zu ignorieren.
„Ich möchte mich bei ihnen entschuldigen, dass ich mich ein wenig amüsiert habe, über ihre, ähm…ihre…Erregung und die Sache mit ihrer Robe“, sagte sie noch leiser.
Snape schloss für einen Moment die Augen.
„Schön, schön Granger, Entschuldigung angenommen. War das nun alles, oder haben sie sonst noch irgendetwas auf dem Herzen“, fragte er genervt.

Hermine hätte ihm gerne gesagt, dass es da schon noch etwas geben würde. Sie wünschte sich nämlich in seine Arme zurück, wünschte sich, bei ihm auf dem Pferd mit reiten zu dürfen, sehnte sich nach seinem Geruch, seiner Wärme, hoffte, dass er sie küssen würde….
Es gab so vieles, was sie noch auf dem Herzen hatte, aber er hatte sie auch deutlich wissen lassen, dass er sich weder mit ihr weiter unterhalten, geschweige denn etwas anderes wollte.
Flüsternd sagte sie daher: „Nein, sonst nichts, Sir.“
Enttäuscht erhob sie sich und ging zu Ron und Harry hinüber, auf die andere Seite des Feuers.

Als Hermine weg war, seufzte er. Er wusste, dass sie enttäuscht war und war darüber alles andere, als glücklich.
Sicher, die Sache heute Morgen war ihm ziemlich peinlich gewesen, aber das war es nicht, warum er eben so abweisend zu ihr gewesen war. Er fühlte sich innerlich zerrissen. Auf der einen Seite wollte er sie in den Arm nehmen, denn er hatte es genossen, ihre Nähe zu spüren, auf der anderen Seite wusste er, dass es nicht sein durfte.

Er zwang sich, an etwas anderes zu denken und schenkte seine ganze Aufmerksamkeit Listigem Coyote, der auch ihn mit Blicken fest zu nageln schien.

Auch als die Indianer mit zwei geschossenen Hasen und einer Hirschkuh aufkreuzten, diese brieten und alle in einer Runde saßen und aßen, ging Snape Hermine aus dem Weg, so gut er konnte. Er setzte sich wiederum so weit wie möglich von ihr entfernt hin und unterhielt sich lebhaft mit Foster, wohl bemerkend, dass ihre Blicke ihm folgten.

Aber da sie in einer Gruppe unterwegs waren, ließ es sich nicht vermeiden, dass sie sich permanent über den Weg liefen. Als sie nämlich wieder aufbrachen und zu ihren Pferden zurückgingen, welche nebeneinander angepflockt worden waren, berührten sie sich leicht und blieben beide einen Moment wie angewurzelt stehen.
Snape sagte, seiner Stimme mühsam einen strengen Ton verleihend: „Dürfte ich dann wohl zu meinem Pferd, Miss Granger?“
„Sicher, tun sie sich keinen Zwang an, Professor Snape“, sagte Hermine traurig und trat langsam zur Seite.

Ihre Nähe verunsicherte ihn immer mehr. Das musste ein Ende haben! Er konnte sich doch nicht vor allen lächerlich machen, zu mal er Remus verwunderten Blick auf sich spürte. Doch für die Indianer waren sie ein Paar und mussten ihre Rolle spielen. Langsam hatte er den Eindruck, dass Foster misstrauisch wurde. Am Feuer hatte dieser schon versucht, ihn über Hermine auszufragen. Der sollte ja die Finger von ihr lassen!



Gegen Abend hatten sie die Ausläufer der Berge erreicht und es ging nun nur noch bergauf. Das Wetter war immer noch sehr unbeständig. Mal regnete es mehr, mal weniger. Durchnässt waren sie schon längst wieder, aber während es den Indianern nichts ausmachte, froren die Zauberer jetzt erbärmlich. Remus ritt an Snape heran.

„Severus, wir müssen unbedingt einen Wärmezauber über die Kinder legen, sonst werden sie über kurz oder lang, alle mit einer Grippe flach liegen! Das Wetter ist aber auch übel.“
Snape nickte. „In Ordnung, bei der nächsten Rast, Remus. Das heißt, ich kann es versuchen…“
Remus war irritiert. „Was heißt, du kannst es versuchen?“
Snape fühlte sich sichtlich unbehaglich. „Ich weiß auch nicht, was los ist, Remus. Ich habe vorhin schon mehrmals den IMPERVIUS versucht hinzubekommen, damit unsere Kleidung nicht nass wird. Nun, .. es hat nicht geklappt.“

Erschrocken blickte Remus seinen Kollegen an. „Meinst du ernsthaft, dass hier keine Magie möglich ist“, flüsterte er.
„Ich fürchte leider, dass es so ist“, sagte Snape mürrisch „und ich habe da auch so einen Verdacht.“

Welchen Verdacht er hatte, äußerte er allerdings nicht, aber Remus dachte sich seinen Teil und blickte misstrauisch zu Listigem Coyoten hinüber.




Es war schon lange dunkel, der Regen trommelte noch immer auf ihren Häuptern nieder und sie waren alle unendlich müde, als sie ihr Lager für die Nacht aufschlugen.
Die Indianer hatten eine kleine Höhle ausfindig gemacht, in die sie gerade so alle hineinpassten. Es war sehr beengend, aber alle waren so geschafft, dass sie sich darüber nicht großartig aufregten, sondern die Chance nutzten, dem Wind und dem Regen zu entfliehen und die Kleidung, die ihnen allen am Körper klebte, zu trocken.

Während Harry, Hermine und Ron sich gleich um das entzündete Feuer setzten, gingen Snape und Remus jedoch wieder vor die Höhle.

„So ich will es jetzt wissen“, sagte Snape entschieden, schaute sich um, ob sie keiner beobachtete und sagte seinen Zauberstab fest umschlossen haltend: „LUMOS.“

Es blieb dunkel. Snape fluchte vor sich hin und Remus war entsetzt.
„Los, probiere du irgendetwas“, fauchte Snape ungehalten. Remus deutete auf einen Felsbrocken. „MOBILIARMUS!“ Der Fels ruckelte zwar ein wenig hin und her, machte aber keine Anstalten sich zu erheben.

Beide standen ratlos und mit äußerst ernsten Mienen da, als Foster auf sie zuging.
„Na, sie können wohl gar nicht genug vom Regen bekommen, was?“
Remus lächelte gequält. „Ah Mr. Foster, sie offenbar auch nicht. Sagen sie, wir sind doch jetzt in den Black Hills, oder?“
„Ja, gewiss. Diese Höhle hier, wird immer mal wieder von uns genutzt. Ich weiß, es ist sehr eng da drinnen, aber es wird schon gehen. Kommen sie, die Wärme wird ihnen gut tun.“

„Wir kommen gleich nach“, brummte Snape.

Als Foster weg war, sagte er zu Remus: „Bei mir passiert gar nichts, bei dir hat der Stein nur gewackelt, wir müssen prüfen, was mit den Stäben der anderen ist!“
„Gut, aber wie machen wir das, ohne all zuviel Aufregung zu verursachen?“
„Wir gehen jetzt rein, du gehst nach ein paar Minuten mit Potter wieder raus, ich schnappe mir etwas später dann Weasley..., ach nimm bitte auch Granger mit!“
Remus grinste: „Wieso sollte ich DEINE Frau mitnehmen? Wie sieht das denn aus, ich denke ihr spielt eure Rolle bis zum Schluss?“
Snape sah ihn an und wirkte irgendwie verlegen. „Ähm, ja sicher spielen wir die Rolle, aber es ist besser, wenn sie mit dir kommt. Bitte Remus!“

Snape wollte dann wieder in die Höhle zurück, aber Remus hatte plötzlich eine Eingebung und riss ihn, an der Schulter packend, herum. Er sah ihn an und sagte:
„Severus, kann es sein, das aus dem Spiel ernst geworden ist?“
Snape blitzte ihn scheinbar gleichgültig an. „Was meinst du Remus?“
„Du weißt genau, was ich meine. Es ist nicht korrekt! Ich habe die Blicke gesehen, die sie dir zuwirft!“
„Blicke? Man wird sich ja wohl mal ansehen dürfen. Und sie sieht dich auch ständig an.“
„Lenke nicht ab, Severus! Was ist zwischen euch? Ich rate dir, versuch ihr aus dem Weg zu gehen!“

Snape lachte bitter auf, stützte sich, Lupin den Rücken zuwendend, an einem Baum ab, warf den Kopf seufzend in den Nacken und sagte:
„Warum meinst du wohl, ist sie so schlecht drauf, Remus? Ich sage es dir, weil ich genau das tue. Ich gehe ihr aus dem Weg! Glaubst du ernsthaft, dass es mir Spaß macht, sie so leiden zu sehen?“

Dann drehte Snape sich um und sah Remus herausfordernd an.

Remus war irritiert. Hatte Severus wirklich gerade Anteilnahme bekundet? Kannte er tatsächlich so etwas, wie Mitgefühl? Lag ihm am Ende etwas an Hermine?

Die Probleme waren offenbar größer, als er gedacht hatte.

Snape schüttelte traurig den Kopf.
„Sag mir, was ich tun soll, Remus! Ich weiß selbst, dass sie meine Schülerin ist, ich ihr Vater sein könnte, sie ihre Ausbildung noch vor sich hat, Dumbledore mir den Kopf abreißen wird und was weiß ich nicht noch alles.“

Remus war sprachlos. Nie hätte er gedacht, dass er Severus in solch einer verzwickten Situation gegenüber stehen würde.
Er schien in der Tat etwas für Hermine zu empfinden, sonst würde er doch nicht diese Argumente bringen und so betrübt vor ihm stehen. Was sollte er ihm denn in dieser Situation raten? Alles sprach doch gegen solch eine Verbindung.

Snape winkte ab: „Siehst du Remus, dir fällt auch kein Ausweg ein. Lass uns wieder rein gehen und wie abgemacht, nach und nach die Zauberstäbe prüfen“, sagte Snape mit brüchiger Stimme, drehte sich um und ging Richtung Höhle.

„Severus, warte! Nimmst du Hermine nun mit?“
Snape nickte resignierend und Remus folgte ihm schweigend.



In der Höhle war der Temperaturunterschied zu draußen deutlich zu spüren. Eine behagliche Wärme umgab sie plötzlich. Sie setzten sich auch um das Lagerfeuer herum und sahen sich den ausdruckslosen Augen des Medizinmannes ausgesetzt.
Aus dem Kessel über dem Feuer duftete es appetitlich und Ron sagte zu Remus.
„Weißt du, was die hier kochen? Riecht zwar ganz gut, aber ich möchte gar nicht wissen, was da wieder alles drin ist.“

Remus wusste es auch nicht und wandte sich an Foster, der neben ihm saß.
Dieser erklärte dann: „ Oh, Gelber Falke kocht eine Suppe aus Pemmikan. Das ist getrocknetes Büffelfleisch, das fein zerrieben und dann mit geschmolzenem Büffelfett und würzigen Beeren vermischt wurde. Nach dem Zubereiten wird es einfach in eine Büffelblase gegossen und erkaltet dann. Eigentlich hat jeder von uns so eine Blase bei sich. Das ist unser Proviant. Man kann ihn auch kalt essen, mit Maisfladen und so. Aber bei dem Wetter, ist eine Suppe angebrachter, nicht wahr? Müssen sie unbedingt probieren. Ich sage ihnen, das schmeckt köstlich.“

Kurz darauf hatten sie alle die Möglichkeit zu kosten. Und sie waren einstimmig der Meinung, dass es eine hervorragende Suppe war, die sie zudem auch von innen wärmte.

Zufrieden rauchten die Indianer anschließend wieder die Pfeife, als Remus aufstand und Harry mit sich zog. Dieser schaute überrascht, folgte aber sofort.

Vor der Höhle erklärte ihm Remus die Situation und drängte Harry ungeduldig, einen Zauber auszuprobieren. Harry versuchte es auch mit Mobiliarmus und der Felsbrocken erhob sich zur Freude von Remus.
„Jetzt bin ich aber erleichtert, dass es bei dir funktioniert. Sieh mal, bei mir geht es gar nicht!“ Remus Zauber gelang wiederum nicht und Harry blieb vor Staunen der Mund offen stehen.
„Remus, was hat das zu bedeuten?“
„Professor Snape vermutet, wie ich übrigens auch, dass Listiger Coyote über magische Fähigkeiten verfügt und sie gegen uns einsetzt.“
„Dann war das heute Morgen wirklich ernst gemeint?“
„Sicher, Harry. Darüber würden weder ich, noch Professor Snape Scherze machen“, sagte Remus ernst.
„Was ist mit Ron und Hermine? Können die noch zaubern?“
„Weiß ich noch nicht. Professor Snape wird mit den Beiden als nächstes rausgehen und es ausprobieren.“

Harry nickte verstehend und wollte sich mit Remus gerade wieder in die Höhle hinein begeben, als sie über ihren Köpfen Flügelschlagen bemerkten.
„Eine Eule von Dumbledore“, rief Harry aufgeregt. Er nahm die völlig ermüdete, pitschnasse und zerzauste Eule vorsichtig in seine Arme und löste den Brief von ihren Klauen, den er Remus überreichte.
„Und was schreibt er“, fragte Harry neugierig.
„Er freut sich, Post von uns bekommen zu haben und wünscht uns viel Glück.“
„Ja, und was sonst noch? Das kann doch nicht alles gewesen sein“, rief Harry ungläubig aus.
Remus drehte und wendete den Brief, aber er fand keine andere Nachricht. Verwundert und die Eule unter dem Umhang verbergend, betraten sie die Höhle wieder.

Snape blickte sie gleich mit fragenden Augen an und Remus nickte unauffällig in seine Richtung. Erleichtert flüsterte Snape Ron zu:
„Weasley, ich würde sie gerne in zehn Minuten vor der Höhle sprechen. Keine Widerrede! Und bringen sie Granger mit! Ach, und so unauffällig, wie es nur irgendwie geht, ja?“

Ron lag ein warum auf den Lippen, aber Snapes eisiger Blick, ließ ihn den Widerspruch herunterschlucken. So nickte er nur kurz mit dem Kopf und starrte, sich fragend, was Snape mit ihm und Hermine, denn so Wichtiges zu besprechen hatte, in die Flammen.

Der Zaubertränkemeister begab sich kurz darauf hinaus. Draußen sog er die Luft tief ein.
Potter konnte also noch zaubern! Immerhin etwas. Er probierte es selbst noch ein paar Mal aus. Es blieb aber bei dem niederschmetternden Ergebnis von vorhin. Er war der magischen Fähigkeiten beraubt! Er, der Meister der Zaubertränke! Wie hatte dieser listige, undurchschaubare Medizinmann das bloß angestellt?

Plötzlich standen Ron und Hermine neben ihm.
„Sie wollten uns sprechen, Sir?“
Snape fuhr herum.
„Allerdings. Kommen sie, wir gehen ein Stück. Die Wächter hier, müssen ja nicht alles mitbekommen.“
Die Gryffindors warfen sich einen fragenden Blick zu und folgten ihm.

Als sie weit genug fort waren, klärte Snape sie auf. Hermine sah ihn entsetzt an und Ron fing an zu zittern. Unwirsch forderte Snape ihn auf, einen Versuch zu starten. Auch Ron konnte zaubern und sah nun mit Spannung zu Hermine. Schon beim ersten Versuch hob der Felsbrocken vom Boden ab und Hermine stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

„Professor, möchten sie es einmal mit meinem Zauberstab probieren?“
Zögernd und besorgt hielt sie ihm ihren Stab hin. Snape sah sie einen Moment länger, als nötig an und schöpfte wieder Hoffnung. Vielleicht lag es ja an dem Stab? Genau, das war es! Die Magie bezog sich nur auf den Zauberstab. Und was war mit Remus seinem? Egal, es kam auf einen Versuch an. Hastig griff er nach Herrmines Zauberstab.
Alle drei hielten den Atem an, als er Lumos rief. Aber nicht der kleinste Funken leuchtete auf.
Resigniert gab er ihn seiner Schülerin zurück.

„Danke, die Idee war gut, Miss Granger, aber sie sehen ja selbst…“
Wütend und enttäuscht wandte Snape sich von ihnen ab und blickte in den tiefen, dunklen Wald hinein.
„Sie können wieder hinein gehen“, sagte er leise.
Ron machte davon sofort Gebrauch, sah sich aber noch nach Hermine um. Diese flüsterte: „Ich komme gleich nach, Ron.“
„Wie du meinst, Hermine.“ Was wollte sie bloß von diesem Ekel?

Als Ron weg war, trat sie an Snape heran und legte ihre Hand auf seinen Arm.
„Wie mächtig ist der, wenn er sogar Magie abziehen kann?“
Snape seufzte.
„Ich weiß es nicht, Hermine. Ich fürchte, dass der Portschlüssel im Moment auch nicht funktionieren würde. Und ich kann wirklich nicht vorhersagen, wann wir wieder in Hogwarts sein werden.“
„Ach ja, Hogwarts. Harry und Remus haben eben eine Eule vom Direktor abgefangen.“
„Und?“, fragte Snape neugierig und sah Hermine erwartungsvoll an.
„Ein Witz! Er dankt für die Post und wünscht uns viel Glück. Das war alles.“
Snape lachte kurz auf. „Das ist typisch Dumbledore!“

Schweigend standen sie nebeneinander und sahen in die Ferne, als Snape allen Prinzipien zum Trotz, einen Arm um sie legte und sie zu sich heranzog. Ein Schauer ging durch beide Körper, welcher beiden nicht verborgen blieb.
Er fand es unheimlich tröstend, dass Hermine jetzt bei ihm war. Wie lange würden sie hier wohl festsitzen? Wo war diese verdammte Pflanze und wo zum Henker war seine Magie?

Hermine genoss es in seinem Arm und spürte ein warmes Gefühl der Zuneigung für ihn in sich aufsteigen.
Nach einer Weile sagte sie in die Stille und seine Gedanken hinein:
„Ich wünschte, wir hätten wieder ein Zelt für uns allein, aber ich befürchte, wir müssen mit den anderen zusammen in dieser Höhle nächtigen. Sie sehen auch ziemlich müde aus. Kommen sie!“ Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich.

Widerstandslos ließ er sich mitziehen. Heute konnte er sowieso nichts mehr ausrichten. Hermine hatte Recht, zunächst sollte er ein wenig schlafen.
Bei dem Gedanken an ein Zelt mit ihr allein, huschte allerdings ein kurzes Lächeln über sein Gesicht.


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