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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Annäherungen

von lemontree

Annäherungen


Snape musste sich beeilen, dass Hermine nicht aus seinem Blickfeld verschwand. Völlig außer Atem hatte er sie endlich eingeholt und baute sich drohend vor ihr auf.
Sie sagte abweisend und bestimmt zu ihm: „Gehen sie mir aus dem Weg, Professor!“
Er betrachtete sie, sah, dass sie geweint hatte und sagte daher etwas sanfter, als er es eigentlich beabsichtigt hatte:
„Nein Miss Granger. Ich möchte, dass Sie mit mir zurück zum Versammlungsplatz kommen.“
„Was Sie nicht alles möchten“, fuhr sie ihn aufgebracht an „ich für meinen Teil verspüre keinen Drang auch nur in Ihre Nähe zu kommen.“ Und trotzig fügte sie noch hinzu: „Ich wiederhole mich nur ungerne. Lassen Sie mich in Ruhe und vorbei!“

Sie wollte sich an ihm vorbeidrängeln, aber er hielt sie mit festem Griff am Arm fest und sagte schon wieder ein wenig verärgert und drohend: „Miss Granger, ist Ihnen bewusst, dass Sie sich im Ton vergreifen? Sie werden jetzt auf der Stelle mit mir mitkommen! Was sollen diese Kindereien?“

Sie lachte auf. „Das fragen ausgerechnet Sie? Sie haben es nötig, sich hier als Moralapostel aufzuspielen! Ich bin es leid, mich ständig von Ihnen beleidigen lassen zu müssen.“

„Ach sie an, Miss Besserwiss fühlt sich angegriffen“, sagte er verwundert. „Haben Sie einmal mitgezählt, wie oft Sie mich mittlerweile beleidigt haben? Ja, auch wenn man es sich vielleicht nicht vorstellen kann, aber auch ich habe Gefühle und finde Ihre Kommentare verletzend. Oh, ich hoffe doch, dass ich mit meinen Worten und meiner Stimme nicht gerade in diesem Moment wieder Übelkeit bei Ihnen erregt habe, MISS GRANGER.“

Sie blickte ihn betroffen an und sagte dann leise:
„Sie wissen genau, warum ich dass mit dem, äh…Kotzen, gesagt habe.“
„Nein, weiß ich nicht“, stellte Snape sich unwissend. Er stand die Hände vor der Brust verschränkt vor ihr und war neugierig, wie weit sie mit ihrer penetrant frechen Art wohl noch gehen würde.
„Nun stellen Sie sich nicht so an, Professor!“ Hermine hielt seinem Blick stand.
„Wie stelle ich mich denn an, Miss Granger?“, erwiderte er herausfordernd.
Hermine verdrehte genervt ihre Augen.
„Professor Snape, was ich über Ihre Stimme sagte, ist mir so rausgerutscht. Eigentlich höre ich Ihre Stimme ganz gerne. Sie hat so etwas…, etwas…“
Verlegen blickte Hermine zu Boden.

Snape zog eine Augenbraue nach oben und sagte so sanft, dass es Hermine heiĂź und kalt durchfuhr:
„Ja, Miss Granger? Sie haben Ihren Satz nicht beendet. Meine Stimme hat so etwas…“ Fragend sah er sie an und sie wand sich unter seinem Blick. Er trat dicht an sie heran und hauchte: „So was, Miss Granger?“

Hermine wurde nun siedendheiß unter seinen bohrenden Augen und seinem warmen Atem, der ihre Wange leicht streifte und sie sprudelte, ohne darüber nachzudenken, hastig hervor: „Ihre Stimme ist so männlich, so erotisch, Gänsehaut erzeugend, so mächtig, so phantastisch, so erregend, so….“
Sie endete, schlug sich entsetzt die Hand auf den Mund und sah ihn erschrocken an.
Zu ihrer Überraschung lächelte Snape sogar.

„Miss Granger, ich bin wirklich erstaunt“, raunte er „auf dem Pferd sehe ich ritterlich und edel aus, meine Stimme finden Sie erotisch und erregend…Ich frage mich ernsthaft, was wohl als Nächstes kommen mag?“

Nun hatte sich wieder ein Hauch von Spott in seiner Stimme breit gemacht und Hermine fand, dass er dieses Mal Recht hatte. Wie kam sie nur auf die Idee, dass seine Stimme erotisch und erregend war? Und warum musste sie ihm das auch noch mitteilen? Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Beschämt senkte sie ihren Kopf und starrte auf ihre Schuhe. Dann sagte sie nach einer Weile des Schweigens bestimmt:
„Also gut, der Punkt geht an Sie. Vergessen Sie bitte, was ich eben gesagt habe, Professor!“
„Wie könnte ich diese Worte je vergessen?“, hauchte er ihr entgegen.
„Meine Güte“, fuhr Hermine auf „nun machen Sie kein Drama daraus, es… es ist mir eben so herausgerutscht.“
„So so, es ist ihnen so herausgerutscht, Miss Granger.“ Nachdenklich betrachtete er sie.

Sie standen dicht beieinander und sahen sich intensiv in die Augen, als plötzlich Foster neben ihnen stand und misstrauisch fragte: „ Warum sind Sie nicht auf dem Festplatz?“
Erschrocken fuhren sie, aus ihren Gedanken gerissen hoch und brachten augenblicklich zwei Meter zwischen sich.
Foster musterte sie skeptisch und sagte: „Ah, ich verstehe, Sie wollten endlich mal alleine sein. Habe ich Recht?“
„WAS?“ Snape sah ihn einen Moment verständnislos an. Dann sagte er abweisend:
„Sie irren sich, Foster. Wir hatten hier nur etwas zu klären.“

„Etwas-zu- klären!“ Langsam sprach der junge Foster diese Worte aus und lächelte wissend dabei. „Bei dieser jungen, hübschen Frau würde ich auch gerne etwas klären.“
Dabei grinste er Hermine unverschämt und lüstern an und musterte sie von oben bis unten. Hermine hingegen schüttelte es bei dem Gedanken an Foster.

Snape fühlte sich missverstanden und sagte genervt: „Hören Sie Foster, Sie bekommen hier etwas in den total falschen Hals. Wir sind hier nur, weil…“ Hermine unterbrach ihn:
„Ach Severus, wir können es nicht mehr verheimlichen, er hat uns ertappt.“
Dabei hakte sie sich bei ihm unter und grinste Foster verlegen an.
Snape riss sich von Hermine los und zischte leise: „Granger, sind Sie von allen guten Geistern verlassen? Was soll das, verdammt noch mal?“
Sie sah ihn an und zwinkerte ihm zu: „Liebling, ich weiß, das Du nicht möchtest, dass jeder von uns erfährt, aber es war doch klar, dass wir das nicht ewig geheim halten können. Nun beruhige Dich wieder!“

Snape war völlig irritiert und wie vor den Kopf geschlagen. Was zog Granger hier für eine Show mit ihm ab? Fassungslos starrte er sie an.

Foster hingegen wandte sich zum Gehen, mit den Worten: „Sie sollten es ihren Freunden sagen! Die Miss hat schon Recht. Auf die Dauer kann man eine Beziehung nicht verheimlichen… Aber eigentlich schade, dass Sie schon vergeben sind, Miss.“

„Tja, da kann man nichts machen.“
Scheinbar bedauernd zog sie die Schultern hoch und zog den verwirrten Snape mit sich fort.

Als sie außer Sichtweite waren, entriss er Hermine umgehend seinen Arm und schaute sie verärgert an.
„Ich glaube, Sie schulden mir noch eine Erklärung, Miss Granger. Ich warte.“
„Oh, wo ist denn Ihr Scharfsinn geblieben, für den ich Sie immer bewundert habe, Professor?“
„Meinen was?“
„Ihr Instinkt für brenzlige Situationen. Hätte ich Foster etwa in dem Glauben lassen sollen, das wir im Lager herumspionieren? Wir hätten bei dem Fest sein sollen und treiben uns bei den Pferden herum. Sagen Sie bloß, dass Sie seine guten Beziehungen zum Häuptling und offenbar auch zum Medizinmann nicht mitbekommen haben.
Wer von uns Beiden ist hier eigentlich Fachmann für Legilimentik?“

Snape strich sich nervös durch die Haare und schaute einen Moment in die Ferne, bis er sich wieder seiner Schülerin zuwandte.
„Schön, da ist etwas Wahres dran“, gab er zu „aber Sie mussten nicht gleich eine Beziehungsnummer daraus stricken. Außerdem möchte ich Sie daran erinnern, dass sie es waren, die weggerannt sind, wie ein kleines Kind.“
„Also erstens habe ich doch nur den Ball aufgefangen, den Foster uns zugespielt hat und zweitens möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie der Grund meines Weglaufens waren.“

Hermines Sinne schienen immer noch auf Angriff gepolt zu sein. Snape hingegen schaute sie ĂĽberrascht an. Woher nahm sie nur den Mut, ihm so gegenĂĽber zu treten?
„Und nun“, fragte er sichtlich um Ruhe bemüht „wie stellen Sie sich das weiter vor, verehrte Miss Granger? Glauben Sie etwa ernsthaft, dass ich mit Ihnen nun Händchen haltend durch das Lager spaziere und jedem demonstrativ zeige, dass ich mit Ihnen zusammen bin?“

Hermine musste lachen. Dieser Gedanke war total abwegig. Sie und Snape Händchen haltend!
Ernst sagte sie dann aber: „Ich denke, dass wir die Show weiterspielen sollten, um jeglichen Gedanken an Spionage aus dem Weg zu räumen. Ich weiß, ich verlange da sehr viel von Ihnen, wo sie mich doch noch nicht einmal leiden können...“
Sie machte eine Pause, sah ihn fragend an und fügte leise hinzu: „ Es sei denn, dass Ihnen etwas Besseres einfällt, Professor.“

Er sah sie lange und eindringlich an. Irgendwie begann er sie mit anderen Augen zu betrachten, als er es sonst im Unterricht getan hatte, wusste diesen Umstand zunächst aber nicht richtig einzuordnen. Er nickte ergeben und seufzte: „Also gut, da mir jetzt spontan auch nichts besseres einfällt, spielen wir unsere Rolle. Aber nur in der Öffentlichkeit, dass das klar ist!“ Dann stockte er. „Wie bringen wir das eigentlich Remus, Potter und Weasley bei?“, fragte er Stirn runzelnd.
Hermine zuckte mit den Schultern.
„Wir sagen ihnen einfach die Wahrheit. Sie werden es schon verstehen.“
„Ihr Wort in Merlins Ohr, Hermine“, sagte er und lächelte sie kopfschüttelnd an.

Verwundert lächelte sie zurück. Er hatte sie beim Vornamen genannt und das hatte wunderbar geklungen. Sie bemerkte, dass sie wieder ins Schwärmen geriet. Aber Halt! Er spielte schließlich seine Rolle und es hatte ihn gewiss Überwindung gekostet, ihren Vornamen auszusprechen. Außerdem war er ihr Lehrer und es würde nie mehr für ihn geben.
Wollte sie denn mehr? Sie war sich nicht sicher. Wenn er sie so ansah, wie eben, hatte sie den Eindruck, dass sie wie Butter unter seinen Händen dahin schmelzen würde. Und erst seine Stimme! Irgendwie fand sie ihn plötzlich anziehend. Sie wusste auch nicht warum das so war. Es war eben so! Aber dann dachte sie wieder an seine ständigen Gemeinheiten und das Gefühl flaute wieder ein wenig ab.
Dieser Mann steckte eben voller Rätsel…Aber dennoch…

„Meinen Sie nicht, dass wir jetzt wieder zum Fest gehen sollten, Miss Granger?“, riss er sie aus den Gedanken. Sie nickte und war enttäuscht, dass er wieder zum Miss Granger übergegangen war. Was hatte sie auch erwartet? Snape war und blieb unberechenbar. Es grenzte schon an ein Wunder, dass er überhaupt so schnell nachgegeben hatte. Sie seufzte.
Snape, der es vernommen hatte, blieb stehen und sah sie fragend an.

„Miss Granger, wenn Sie es sich doch anders überlegt haben, so habe ich durchaus Verständnis dafür. Wenn wir noch einmal alles überdenken, fällt uns vielleicht auch eine andere Lösung ein und….“
„Nein Professor“, sagte Hermine schnell „ich bleibe dabei und wenn Sie damit leben können, dann spielen wir unser Spiel weiter. So lange, wie es sein muss!“
„Na wenn das so ist…“, sagte er gedehnt.

Er bot ihr dann charmant seinen Arm an und zögernd hakte sie sich bei ihm ein. Ihr Herz machte einen gewaltigen Sprung, als sie seine Körperwärme spürte. Aber sie ließ sich nichts anmerken. Um nichts in der Welt wollte sie, dass Snape bemerkte, was mit ihr in seiner Gegenwart geschah. Das Schlimmste würde jetzt sowieso sein, den anderen von ihrem Theaterspiel zu berichten. Harry und Ron würden entsetzt sein, so viel war sicher.



Remus machte sich langsam Sorgen. Wo zum Teufel, blieben denn die Beiden so lange?
Er hoffte nur, dass Snape seine Zunge unter Kontrolle gebracht, und nicht alles noch verschlimmert hatte. Dass er sich seine Bemerkungen aber auch immer nicht verkneifen konnte!
Klar war er sauer, dass er im Moment keinen Zauberstab hatte. Das konnte Remus auch verstehen, aber auch wenn Severus kein Gruppenmensch war und Menschenansammlungen daher mied, musste er sich hier ein bisschen zusammen reiĂźen. Hier waren sie nun mal eine kleine Gruppe und auch Severus musste sich anpassen!

Harry rief plötzlich aufgeregt: „Da kommen sie!“ Ron schaute auf und ließ seinen Mund vor Erstaunen offen stehen.
„Remus“, sagte Harry „siehst du auch, was ich sehe? Hermine mit Snape. Arm in Arm. Ich glaube das einfach nicht.“
Auch Remus wusste nicht, ob er sich freuen sollte, dass Hermine wieder da war und sich mit Snape augenscheinlich wieder vertragen hatte oder ob er darĂĽber entsetzt sein sollte.

Er ging auf sie zu und sagte: „Wie ich sehe, habt ihr euch wieder vertragen, aber…?“
Auch Harry und Ron traten neugierig näher.
Während Snape keinen auch nur eines Blickes würdigte, grinste Hermine:
„Ihr wollt doch nicht etwa eine Erklärung haben für das, was ihr hier seht?“
„Doch!“, riefen die Drei gleichzeitig.

Sie ließen sich dann alle etwas abseits nieder und berichteten ihnen von der Unterhaltung mit Foster. Von ihrem persönlichen Disput erzählten sie allerdings absichtlich nichts.

Ungläubige Blicke begegneten Hermine und Snape, der es nun vorzog zu schweigen.
„Und da gab es keine andere Lösung?“, fragte Harry entsetzt als ein paar Minuten verstrichen waren.
„Was hätten wir denn machen sollen, Harry?“, sagte Hermine ruhig. „Foster misstraut uns genauso, wie Listiger Coyote und wenn sich ein Pärchen, dass sich mal ein paar Minuten alleine sehen will, aus dem Lager stiehlt, um genau dies zu tun, klingt das doch plausibel, oder?“
„Na, ich weiß nicht!“, ereiferte sich Harry „Schuld ist doch wieder mal Snape. Der hat dich doch überhaupt erst vertrieben mit seinen unqualifizierten Äußerungen.“

Snape wollte aufspringen und Harry zurechtweisen, aber Hermine kam ihm zuvor. Sie baute sich vor Harry auf und sagte zornig:
„Sicher haben mich seine Äußerungen verletzt, aber ich hätte auch nicht gleich weglaufen müssen. Also wenn, dann haben wir beide Schuld. Und vielleicht denkst du mal darüber nach, wer hier noch qualitativ minderwertigen Mist von sich gibt! Und noch Etwas: wir haben Foster nun mal in seinem Glauben belassen und werden diese verdammte Rolle spielen, so lange es nötig ist, ob es dir passt oder nicht! Finde dich damit ab!“

Harry war außer sich. Träumte er? Würde ihn hier mal jemand wecken? Was war nur in Hermine gefahren? Hatte Snape ihr irgendeinen Trank verabreicht? Er konnte es nicht fassen. Ausgerechnet mit dem ewig grimmigen Zaubertränkelehrer, seinem Erzfeind, musste Hermine eine Beziehung haben. Wenn auch nur gespielt. Das ging in seinen Kopf einfach nicht hinein.

Remus wandte sich an Harry. „Hör´ zu Harry, begeistert bin ich auch nicht so richtig und diese ewigen Schuldzuweisungen verbitte ich mir, von euch allen übrigens!“ Dabei sah er jeden eindringlich an. „Aber wenn es denn jetzt so ist, werden wir es akzeptieren müssen. Die Hauptsache ist doch, dass Hermine und Professor Snape sich mit dieser neuen Situation anfreunden können. Und das tun sie offenbar.“

Harry und Ron blickten nur abweisend in die Richtung des neuen Traumpaares.

Plötzlich legte Snape auch noch einen Arm um Hermine und flüsterte ihr in das Ohr: „Nicht erschrecken, aber Foster ist im Anmarsch. Wir wollen doch unsere Rolle perfekt spielen, oder?“

Hermine war zusammengezuckt bei dieser BerĂĽhrung und schloss fĂĽr einen Moment ihre Augen.
Dann hörte sie seine Worte, welche ihr durch und durch gingen, lehnte sich an ihn und sagte mühsam beherrscht: „Wie Sie wünschen, Professor.“

Ron und Harry rissen jedoch bei diesem Anblick vor Entsetzen ihre Augen weit auf.




Das Bärenfest war nun in vollem Gange, aber niemand aus Hogwarts konnte sich darauf so richtig konzentrieren. Zum einen lag es daran, dass sie bei der Suche nach der Pflanze noch keinen Schritt weiter gekommen waren, zum anderen überdachten alle diese neue Situation um Hermine und Severus. Einschließlich die Beiden selbst.

Der Medizinmann tanzte als Grizzlybär verkleidet, stieß wieder seltsame Laute aus und schwang seine Rassel. Krieger mit Bärenmasken kamen und gingen, tanzten stundenlang, lösten sich ab, wenn sie erschöpft waren und immerfort wurde die Trommel geschlagen.
So ging es bis zum Abend.

Harry hatte sich immer noch nicht beruhigt und Ron hatte Hermine nicht mehr beachtet. Er hatte sich überhaupt nicht dazu geäußert und nur seiner Miene konnte man entnehmen, dass er, genau wie Harry, null Verständnis für Hermine und für ihre Verbrüderung mit Snape aufbringen konnte.
Nur Remus hatte ihr zuversichtlich auf die Schultern geklopft und ihr gesagt, dass er zwar verwundert wäre über den Schulterschluss zwischen ihr und Severus, es aber im Nachhinein für eine gute Idee halten würde. Dankbar hatte sie ihm zugelächelt.

Ja, Remus fand diese neue Situation, wie sollte er es nennen? Eigenartig? Aber es war ihm so noch lieber, als wenn die Beiden sich permanent mit Giftpfeilen beschieĂźen wĂĽrden.
Dennoch wollte er die Zwei im Auge behalten und auĂźerdem abwarten, wie lange der Frieden andauern wĂĽrde. Denn dass ausgerechnet Severus sich mit einer SchĂĽlerin arrangiert hatte, konnte einfach nicht auf Dauer gut gehen.




Snape hingegen hatte seinen ausdrucklosen Blick aufgesetzt und sich äußerlich nicht anmerken lassen, wie er darüber dachte. Aber in seinem Inneren brodelte es.
Er und Granger, dass war einfach grotesk! Aber diese kleine Hexe hatte etwas an sich, dem er sich nicht entziehen konnte. Unauffällig beobachtete er sie.

Sie hatte ihn sogar vor Potter in Schutz genommen. Und Potter eine Ansage gemacht. Und was fĂĽr eine! Sie hatte Temperament, das musste man ihr lassen. DafĂĽr wurde sie nun von ihren Freunden gemieden. Wegen ihm. Bestimmt bereute sie ihre Entscheidung inzwischen schon. War es richtig, dass sie dieses Opfer brachte? Konnte man Foster nicht anderweitig ĂĽberzeugen?
Er grübelte, aber ihm fiel immer noch nichts Besseres ein und wenn er ehrlich zu sich war, dann wollte er die Situation, so wie sie jetzt war, annehmen. Ja, er wollte es! Mal sehen, wie sich das Ganze entwickeln würde… Es hatte schon seinen Reiz. Er und Granger! Ha! Er grinste in sich hinein.
Dann erschrak er plötzlich. Ja, war er denn total durch den Wind? Was sollte sich denn da entwickeln? Meine Güte, sie war seine Schülerin und außerdem waren sie nicht zum Vergnügen hier!

Er konnte jedenfalls nicht behaupten, dass es ihm sehr unangenehm war, dass sie pro forma liiert waren. Er fĂĽhlte sich eigentlich ganz wohl in ihrer Gegenwart. Und mit ihr konnte man auf einem gewissen Niveau so herrlich streiten. Aber das wĂĽrde er ihr natĂĽrlich nicht sagen und den Anderen erst recht nicht. Ein ums andere Mal hatte er seinen Kopf geschĂĽttelt, weil er es selbst nicht fassen konnte, in was fĂĽr einer Situation er jetzt steckte.

Und dabei den Blick nicht von ihr lassen können.


Auch der längste Bärentanz ging irgendwann zu Ende und der Häuptling bat einige Leute zu sich in das Zelt zum Essen. Darunter auch die männlichen Gäste.
Hermine hingegen wurde aufgefordert, mit den Häuptlingsfrauen zum Wasserholen an den Fluss zu marschieren.

„Ich gehe nicht alleine mit diesen Weibern“, protestierte sie und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust um ihrem Unmut Nachdruck zu verleihen. Und Snape unterstützte sie bei ihrem Protest, wofür sie ihn dankbar ansah.
„Miss Granger wird hier bei uns bleiben! Ich halte es für ziemlich gefährlich sie alleine losziehen zu lassen“, sagte Snape ernst.
Remus pflichtete ihm bei, sagte aber: „Wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, den Medizinmann zu verärgern, sollten wir uns fügen. Es ist hier so Tradition, wie du weißt, dass Männer getrennt von Frauen speisen. Sie holen nur Wasser und werden bald wieder da sein.“

Dann tätschelte Remus ihr über den Kopf und schob sie zu den Frauen, die sich mit ihren Wasserbehältern schon neben Hermine eingefunden hatten und sie musterten.

Nur ungern lieĂź Snape sie ziehen. Nicht nur, dass er sie inzwischen mochte, sondern er hatte auch die Verantwortung fĂĽr sie und musste sie unversehrt wieder nach Hogwarts bringen.

Nur widerstrebend setzte Hermine sich in Bewegung und sie hörten sie noch eine Weile vor sich hinzetern, bevor die Dunkelheit, die sich mittlerweile über dem Lager herab gesengt hatte, sie verschlang.

Sie war schon eine Weile fort, da hörten sie urplötzlich lautes Geschrei, Schüsse und Hufgetrappel.


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck