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Fanfiction

Trip ins Ungewisse - Die Reise beginnt

von lemontree

Die Reise beginnt



Die Professoren Snape und McGonagall standen verlegen vor dem Krankenbett von Albus Dumbledore. Er lächelte ihnen matt zu. Snape räusperte sich: „Albus, ich berichtete ihnen, dass ich mit Hilfe der drei Gryffindors an diesem Heiltrank arbeite. Wir sind auch ganz gut vorangekommen, bis dieser einfältige Trottel Weasley heute einen bedauerlichen Zwischenfall ausgelöst hat. Albus, ähm… die Grundlage der heilenden Essenz, die wir für die Heilung benötigen, meine Darlingtonia immanis, ist in Flammen aufgegangen. Es war weltweit die einzige Pflanze. Diese Gattung ist bedauerlicherweise schon seit einhundert Jahren ausgestorben. Ich bin untröstlich, Albus“, flüsterte er zum Schluss.

Es herrschte für einen Moment betretenes Schweigen, bis Minerva sagte: „ Severus, kann man nicht…?“ Snape unterbrach sie aufgebracht: „Meinst du nicht, ich hätte alles versucht? Das Chaos im Labor ist auch durch einem REPARO nicht beizukommen. Gewiss es gibt Untergruppen dieser Pflanze, aber nur diese besondere Gattung kommt für unsere Zwecke in Frage. Direktor, ich verlange, dass diese Drei umgehend von der Schule verwiesen werden!“

Minerva schnappte nach Luft. „Nein Severus, das kann und will ich nicht befürworten. Könnte man nicht mit einem Zeitumkehrer doch noch ein Exemplar der Pflanze…?“

Snape unterbrach sie wieder: „ Die Zeit rennt uns davon. Das Serum reicht noch für ungefähr eine Woche. Was weiß ich, wo die Pflanze vor einhundert Jahren gewachsen ist. Meinst du ich spaziere quer durch den amerikanischen Kontinent und suche jeden Winkel nach ihr ab? Was glaubst du eigentlich, wo ich dieses Exemplar her bekommen habe und wie lange ich recherchieren musste, bis ich sie endlich hatte?“ Wütend blickte er seine Kollegin an.

Der Direktor hatte sich inzwischen mühsam in seinem Bett aufgerichtet und ergriff nun das Wort: „ So, wenn ich auch einmal etwas dazu sagen dürfte? Erstens, von der Schule verwiesen wird hier niemand. Zweitens, die Idee mit dem Zeitsprung lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen. Severus, sie werden sich erkundigen, in welchen Gebieten genau diese Pflanze beheimatet war! Minerva, sie schauen heute noch bei ihren Schützlingen vorbei! Ich kann mir vorstellen, dass sie ziemlich verwirrt sind.“ Snape lachte bitter auf. Dumbledore warf ihm einen strengen Blick zu und fuhr dann fort: „Ich erwarte sie beide dann morgen früh wieder hier und teile ihnen meine Entscheidung mit.“
Dann rutschte er erschöpft wieder in seine Kissen hinein. Minerva eilte besorgt zu ihm, aber Dumbledore winkte nur müde ab. „Bis morgen früh dann!“

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Am nächsten Morgen, vor dem Unterricht, fanden sich die beiden Lehrer wieder in Dumbledores Gemächern ein. Er erwartete sie schon mit ernster Miene.
„Ah, da seid ihr ja wieder. Severus, haben sie etwas über die Pflanze herausbekommen?“
„Ja Direktor. Ich habe die ganze Nacht unzählige Schriften studiert. Diese Gattung wuchs zur damaligen Zeit in den Bergen, den Black Hills. Das liegt im US Bundesstaat South Dakota. Damals zogen feindliche Indianerstämme durch die Gegend und einige waren sehr feindlich eingestellt. Ich gebe zu Bedenken, dass dies eine sehr heikle Angelegenheit werden könnte. Ich schlage vor, dass ich mich dorthin begebe und vorsichtshalber Gastgeschenke mitnehme, um unruhige Gemüter zu beruhigen.“

„Sehr gut, Severus. Veranlassen sie bitte alles Notwendige! Minerva, wie geht es ihren Schülern?“
„Mr. Weasley macht sich die heftigsten Vorwürfe…“ „Zu recht, wie ich meine“, fiel ihr Snape in´s Wort.
„Severus, würden sie ihre Kollegin wohl aussprechen lassen?“ „Selbstverständlich, Direktor.“
„Also, Minerva, wie geht es den Dreien?“
„Sie sind völlig am Boden zerstört. Ihr Allgemeinzustand ist bedenklich. Miss Granger wälzt unzählige Bücher und Mr. Potter würde die Sache von Mr. Weasley gerne ausmerzen.“
„Gut. Meine Entscheidung steht fest“, sagte Dumbledore. „Severus, sie werden gemeinsam mit Miss Granger und Mr. Potter aufbrechen, um ein Exemplar von der Pflanze zu besorgen. Ich werde einen Portschlüssel vorbereiten.“

Snape glaubte sich verhört zu haben. „WAS? Sie nehmen doch nicht ernsthaft an, dass ich mich mit diesen…. diesen Versagern auch nur eine Sekunde länger, als nötig abgeben werde? Das kann nicht ihr Ernst sein.“
„Doch Severus, das ist mein Ernst. Ich habe Remus Lupin bereits eine Eule geschickt. Er wird sie ebenfalls begleiten und müsste jeden Moment hier eintreffen.“

Snape starrte Dumbledore ungläubig an. Er würde sich auch alleine auf den Weg begeben. Aber noch einmal mit den Gryffindors zusammenarbeiten? Nein, nein und nochmals nein! Ein Wunder, dass er nicht noch darauf bestanden hatte, dass Weasley mitkam. Und ausgerechnet Remus! Womit hatte er das bloß verdient?

Professor McGonagall war auch nicht wohl bei dieser Angelegenheit, aber es war wohl die einzige Möglichkeit, um den Professor zu retten. Sie mussten diese Pflanze einfach beschaffen!
„Severus“, sagte sie mitfühlend „ich habe durchaus Verständnis für deine Argumente, aber Miss Granger und Mr. Potter sind schon vertraut mit dieser Geschichte und du sagtest doch selbst, dass sich die Zusammenarbeit gut gestaltet hat. Remus wird dir auch zur Seite stehen.“

Snape war außer sich vor Wut. Er rannte in Dumbledores Zimmer auf und ab. Schüttelte den Kopf und schimpfte vor sich hin. Plötzlich ging die Tür auf und Remus stand im Zimmer.
„Ich bin so schnell, wie möglich hergekommen, Albus. Ich wusste nicht, wie schlimm es um sie stehen würde, Professor. Was genau wird denn nun von mir erwartet? Wie kann ich ihnen helfen?“

„Remus“, krächzte der Direktor heiser, „sie werden Severus, Hermine und Harry auf einer heiklen Mission begleiten. Alles Nähere dazu wird ihnen Severus erläutern.“
„Dann ist es also beschlossen?“, fragte Snape immer noch skeptisch.

„Ja“, antwortete Dumbledore „sie werden heute noch aufbrechen!




Pünktlich um zwölf Uhr, wie ihnen ihre Hauslehrerin mitgeteilt hatte, warteten Harry und Hermine mit gepackten Taschen vor dem Büro des Schulleiters. Ron hatte sich dazugesellt, um von seinen Freunden Abschied zu nehmen. Er war immer noch sehr bedrückt, über die von ihm ausgelöste Katastrophe. Mit gesenktem Haupt stand er da und wagte es nicht aufzublicken, als er Professor McGonagall auf sich zu kommen sah.

Kurz darauf gesellten sich auch die Professoren Lupin und Snape dazu.
Snape schritt mit forschem Schritt und erhobenen Hauptes an ihnen vorbei, als er ruckartig stehen blieb und sich umwandte. „Weasley“, sagte er drohend „sie sollten mir aus den Augen gehen. Es ist schon schlimm genug, dass Granger und Potter gezwungener Maßen mitkommen müssen. Aber ihren Anblick so kurz vor der Abreise zu ertragen, übersteigt alles, was ich mir in meinen schlimmsten Träumen ausgemalt habe.“
Ron zuckte zusammen und kniete plötzlich Tränen überströmt vor Snape nieder, zog an dessen Umhang und bettelte: „Bitte Professor Snape, ich möchte meinen Fehler wieder gut machen. Es tut mir so leid. Die Mäuse hatten sich in meinem Finger verbissen, es tat weh und ich hatte Angst….Ich hätte nicht so unachtsam sein dürfen….. Bitte, ich möchte mitkommen. Bitte!“ Dabei sah er ihn flehentlich an.

Snape schüttelte ihn ab, wie eine lästige Fliege und drehte sich angewidert von ihm weg.
Aber Ron ließ nicht locker und griff wieder nach dem Umhang von Snape, erfasste ihn und zog daran, was diesen wutschnaubend lospoltern ließ: „ Sie aufdringlicher Kerl, lassen sie umgehend meinen Umhang los! Ich warne sie, Weasley, treiben sie es nicht zu weit!“
„Bitte, Professor Snape!“, schluchzte Ron. Er hing an ihm wie eine Klette und die Umstehenden blickten verwirrt und mitleidig auf Ron hinab. Plötzlich hörten sie die Stimme von Professor Dumbledore: „Kommt herein, meine Lieben! Die Tür ist offen.“
Aber alle starrten nur auf Ron, bis der Direktor die Tür selbst öffnete. Professor McGonagall erstattete ihm kurz Bericht und Dumbledore sagte nach einem Moment des Schweigens:
„Wenn Mr. Weasley so viel daran liegt, soll er eben mit auf die Reise gehen. Jeder hat eine zweite Chance verdient, nicht war Severus?“

Snape sprang wie von der Tarantel gebissen herum und brüllte: „Nur über meine Leiche, Albus. Ich werde keinen Schritt tun, wenn dieser ungehobelte Klotz an meinem Bein hängt!“

Remus sagte an Snape gewandt: „Severus, er hat einen Fehler gemacht. Aber er ist bereit, ihn auszubügeln. Ich werde mich persönlich um ihn kümmern. Versprochen.“
Snape reichte dies keineswegs und er sandte hasserfüllte Blicke in Ron´s Richtung, aber Dumbledore bereitete dem Ganzen ein Ende, in dem er verkündete, dass er nun die fünf Expeditionsteilnehmer in sein Büro bitten würde, um sie mit Hilfe des Portschlüssels auszusenden.

Zögerlich traten sie an den Schreibtisch im Büro heran und auch Snape fügte sich, ihnen langsam folgend, zähneknirschend in sein Schicksal.

Dumbledore begann: „Ihr habt alle schon einen Portschlüssel benutzt und wisst, wie er funktioniert. Apparieren kommt auf diese Entfernung nicht in Frage. Professor Snape hat alles, was benötigt werden könnte, eingepackt. Ihr werdet euch nun nach Amerika begeben und ich warne euch, nicht gleich Magie einzusetzen. Ihr werdet einen Zeitsprung von ungefähr einhundert Jahren in die Vergangenheit machen und ihr wisst nicht, wie die Menschen euch dort gesonnen sein werden. Feindlich eingestellte Indianerstämme durchziehen dieses Land und es könnte gefährlich für euch werden, aber ich vertraue auf die Umsicht und die Erfahrung von Professor Snape.
Ich wünsche euch viel Glück. Ich weiß leider nicht genau, wo ihr landen werdet. Es wird gewissermaßen ein Trip ins Ungewisse werden, aber Professor Snape wird schon wissen, wohin er euch bringt. Und Professor Lupin ist auch ein erfahrener Mann.
Ich werde regelmäßig eine Eule nach euch aussenden. Sie dürfte bei dieser Entfernung jedoch geraume Zeit unterwegs sein. Viel Erfolg euch allen!“

Dann stoppte der Direktor mit seiner Rede und hustete, nach Luft ringend. Professor McGonagall eilte wieder auf ihn zu und war ihm beim Hinsetzen behilflich. Dann sagte sie zu den Gryffindors, Snape und Remus gewandt:
„Sie sollten sich nun beeilen, Albus ist sehr geschwächt. Wenn alles gut geht, sind sie in ein paar Tagen wieder hier und waren hoffentlich erfolgreich.“

Sodann traten sie alle an den Portschlüssel, einen alten eisernen Topf, heran, berührten ihn, schlossen die Augen und Snape zählte langsam von Zehn rückwärts. Bei Null angekommen, ging ein Ruck durch die Körper und sie lösten sich auf.

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Als sie sich wieder manifestierten, schauten sich alle verwundert um. Ringsherum war nichts als ein Meter hohes, vertrocknetes Gras zu sehen. Kein Baum, kein Strauch, kein Berg, kein Fluss, kein Haus. Nichts.
Hermine räusperte sich. „Ähm, hier in dieser trockenen Einöde sollen wir die Pflanze finden? Ich dachte, dass sie in Mooren und so wachsen würde.“
Snape fluchte vor sich hin: „Halten sie die Klappe Granger, bevor ich mich vergesse!“
Remus sah sich ebenfalls um und wandte sich an Snape: „Wo sind wir hier eigentlich? Hermine hat schon Recht, mich würde auch interessieren, ob das der wahre Bestimmungsort ist.“
„Nein, verdammt noch mal, das ist nicht der Ort, wo wir sein sollten. Ich weiß auch nicht, was hier schief gelaufen ist“, sagte Snape frustriert.

Snape bestimmte dann erst einmal mit Hilfe des Zauberstabes die Himmelsrichtung, packte ärgerlich den alten Topf und schritt voran. Die anderen sahen sich an und folgten ihm schweigend. Als sie sich etwa fünfzehn Minuten lang durch das hohe Gras gekämpft hatten, sahen sie in der Ferne eine Gruppe Menschen auf Pferden.

Snape flüsterte: „Das sind Indianer, aber ich weiß nicht, welchem Stamm sie angehören. Benutzt keine Magie! Diese Leute sind sehr ängstlich, wenn sie mit Dingen konfrontiert werden, von denen sie keine Ahnung haben und das macht sie dann gefährlich.“
„Aha“ vernahm er Hermine „und woher wissen sie das, Sir?“
Snape warf ihr einen bösen Blick zu. „Aus Büchern, Miss Granger! Ich lese auch noch anderes, als die Geschichte von Hogwarts.“
Hermine schaute beleidigt und Harry und Ron grinsten sich in sich hinein.

Remus fragte: „Severus, was machen wir, wenn sie uns entdecken?“
„Sie haben uns bereits entdeckt und bewegen sich auf uns zu, wie du siehst, falls du nicht gänzlich blind bist“, antwortete Snape gereizt.
Sie sahen, wie die Indianer auf sie zu ritten und sich aufteilten. Offenbar wollten sie die Fremden umzingeln.
Kurz darauf hatten die Indianer sie erreicht, galoppierten aufgeregt um sie herum, stießen wilde Schreie aus und blickten dabei äußerst bedrohlich. Die langen schwarzen Haare der Indianer wehten im Wind anmutig um ihre halbnackten Körper und verliehen ihnen eine gewisse Eleganz.
Hermine drängte sich ängstlich an Harry und Ron wimmerte vor sich hin: „Das war es dann wohl. Weit sind wir ja nicht gekommen.“

Einer der Indianer schrie sie an, aber sie verstanden kein Wort.

Lupin flüsterte Snape zu: „Wir sollten den Verständigungszauber anwenden, sonst werden wir nie erfahren, was die wollen und wie wir zu unserem Ziel gelangen.“
Snape fauchte ihn an: „Denkst du ich bin blöd, oder was? Sie werden uns umgehend entwaffnen und uns die Zauberstäbe abnehmen, wenn wir vor ihren Augen zaubern.“
Remus wollte etwas erwidern, aber in diesem Moment preschte der eine Indianer mit seinem Pferd genau auf sie zu, packte Hermine bei den Haaren und zog sie auf sein Pferd. Hermine schrie aus Leibeskräften und schlug wild um sich, aber sie hatte keine Chance. Der Indianer hielt sie mit festem Griff umschlungen, stieß Laute des Triumphes aus und wollte mit ihr auf und davon reiten, als Harry seinen Zauberstab zog und, so schnell konnten Snape und Remus nicht reagieren, den STUPOR ausstieß. Augenblicklich fiel der Krieger geschockt vom Pferd und mit ihm Hermine. Auf Harry sauste im gleichen Moment eine schwere Steinkeule eines anderen Kriegers nieder und er sackte bewusstlos zusammen.

Das Entsetzen auf beiden Seiten war groß. Während die Indianer nun mit Pfeil und Bogen auf sie zielten, hatten Snape und Lupin inzwischen auch ihre Zauberstäbe gezogen und zielten ihrerseits auf die Indianer.
Snape fasste sich als Erster und murmelte leise den Verständigungszauber:
„ INTELLEGERE LINGUA!“ Dann rief er den Indianern zu:
„Wir kommen in friedlicher Absicht. Würden sie uns wohl einen Moment Gehör schenken?“

„Wer seid ihr? Und was habt ihr hier zu suchen?“, rief Derjenige, der Harry ausgeschaltet hatte aufgeregt und ritt dabei um sie herum, den Blick nicht von ihnen abwendend.

„Wir sind, ähm Wissenschaftler und suchen nach einer seltenen Pflanze und wir wüssten gerne, wo wir hier eigentlich sind“, sagte Snape, die Gegner wiederum ebenfalls nicht aus den Augen lassend.

Eine Weile taxierten sich die beiden Parteien noch, dann gab der Anführer der Rothäute ein Kommando und daraufhin ließen die anderen ihre Waffen sinken.

Lupin eilte zu Harry und besah sich seine Verletzung. „Wie schlimm ist es?“, rief Snape ihm zu. „Er wird schon wieder. Er hat eine Platzwunde oberhalb der rechten Schläfe und bestimmt einen Schock.“ Dann wandte Remus sich an Hermine, die zitternd und völlig entsetzt neben Harry kniete. „Alles in Ordnung mit dir, Hermine?“, fragte er besorgt.
„Ja. Was ist mit Harry? “, fragte sie erschüttert. Sie strich ihrem Freund über die Blut verklebten Haare und rief panisch: „Remus, mach doch irgendetwas!“
Remus wandte einen Heilzauber bei Harry an, stillte die Blutung und sah zu Snape.
„Severus, heb den Stupor auf und frage sie, von welchem Stamm sie sind!“

Snape richtete seinen Zauberstab schnell auf den am Boden liegenden Indianer und murmelte:
„ENERVATE!“. Sofort wachte dieser auf und schaute sich verwundert um. Die anderen Indianer waren verblüfft und wichen ängstlich ein Stück zurück.

„Von welchem Stamm seid ihr?“, versuchte Snape es wieder.

Aber er bekam keine Antwort. Stattdessen erhob sich wieder dieses schauerliche Geheul und Geschrei der Rothäute. Sie gestikulierten aufgebracht in ihre Richtung und waren offenbar unentschlossen, was sie tun sollten.

„Prima, genau so habe ich mir das vorgestellt“, brummte Snape. „Ich sagte ausdrücklich, dass keine Magie angewandt werden sollte.“

„Ach, und Hermine hätte sich einfach so entführen lassen sollen, oder was?“, brüllte Ron Snape wütend an.
„Weasley, nun machen sie aber mal einen Punkt. Natürlich nicht, aber Potter hätte das mir überlassen sollen. Immer diese Eigenmächtigkeiten von diesem Kerl.“

Dann drehte sich Snape ärgerlich wieder zu den Indianern um und versuchte sie in ein Gespräch zu verwickeln, diese zogen es aber vor, erst einmal einen Sicherheitsabstand
zwischen sich und den Fremden zu bringen. Missgestimmt musste er mit ansehen, wie sich die Horde Wilder ungefähr fünfzig Meter von ihnen zurückzog und niederließ.

„Na prima, der Feind campiert und berät sich“, brummte er. Dann überzeugte er sich persönlich von der Genesung Potters, der inzwischen wieder aufrecht saß und verstört in der Gegend herumblinzelte.
„Und nun, Professor? Irgendwelche Ideen?“, fragte Hermine herausfordernd, weil sie sich ärgerte, dass Snape nicht wissen wollte, wie es ihr nach dem Angriff ging.
„Miss Granger“, zischte Snape „ich verbitte mir diesen vorlauten Ton. Ich bin immer noch ihr Lehrer und in der Schule…“ „Ja sicher, wäre mir ein Punkteabzug und Nachsitzen sicher gewesen, alles klar“, ergänzte Hermine.

Snape war entsetzt. Machte denn hier jeder was er wollte?
Erst landeten sie aus unerklärlichen Gründen mitten in der Prärie, statt in den Black Hills, dann zauberte Potter, obwohl er es verboten hatte, dann keifte ihn Weasley an, Lupin gab ihm permanent Ratschläge und nun rebellierte diese Granger schon wieder.

Er stöhnte auf. Es war doch nicht zum Aushalten.
Er hatte hier offenbar nichts unter Kontrolle. Und wenn er etwas hasste, dann war es die Kontrolle zu verlieren. Erst recht über etwas, was ihm anvertraut war. IHM. Er war der Leiter der Expedition! Er strich sich nervös durch die Haare und ging wieder einmal rasant auf und ab.

Die Gryffindors und Lupin beobachteten ihn die ganze Zeit angespannt und hofften, dass er nun bald eine Entscheidung fällen würde. Langsam hatte ihr Zaubertränkeprofessor nun schon etwas Erheiterndes an sich, wie er da so wie ein Tiger im Käfig, durch das hohe Gras hin und herflitzte. Hermine bemerkte zwar, wie sie ein Grinsen langsam nicht mehr unterdrücken konnte, aber irgendwie tat ihr Snape inzwischen auch ein bisschen leid. Sie stand auf und ging zu ihm hin.
„Professor?“
„Was wollen sie denn schon wieder, Granger?“
„ Könnte man den Indianern nicht irgendein Friedensangebot unterbreiten?“
„Ach, schon irgendwelche Ideen, Miss Ich-weiß-alles-und- melde-mich-wann-immer-es-mir -passt?“, fragte er sanft, aber nicht ohne Schärfe.
„Na ja Sir, auch ich lese nicht nur die Geschichte von Hogwarts“, begann sie zögernd „und vielleicht wäre ja nun der Zeitpunkt für Gastgeschenke gekommen? Sie haben doch welche dabei, oder?“

Hermine war sich nicht sicher, ob ein Anflug von Lächeln um seine Mundwinkel spielte und wenn, dann war es ziemlich schnell wieder vorbei. Er kramte in seinem Umhang herum, murmelte im hohen Gras verborgen, ein paar Sprüche und stellte dann eine Kiste mit Glasperlen, Tabak und Messern vor sich auf den Boden.
„Und nun Miss Granger, möchten sie vielleicht einfach hinüberspazieren und die Geschenke abliefern?“
Diesmal grinste er wirklich. Sein bekanntes höhnisches Grinsen. Hermine trat verlegen von einem Bein auf das andere und sah sich Hilfe suchend nach Remus, Harry und Ron um, die noch immer am Boden hockten. Remus kam ihr zu Hilfe, indem er vorschlug, dass er sich bereit erklären würde, die Verhandlungen aufzunehmen.

„Severus, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich in der Tat mit der Kiste hinüberspazieren und ihnen erklären, dass wir ihnen nichts Böses wollen.“
Snape nickte, bestand aber darauf, dass Remus die Kiste auf halber Höhe abstellen sollte, denn er vertraute auf die Neugier der Ureinwohner.

Nachdem Remus Lupin die Mitbringsel auf halbem Wege platziert hatte und ihnen versicherte, dass sie keine Feinde wären, kam Bewegung in die halbnackten Wilden. Vorsichtig und neugierig näherten sie sich Remus und stießen dann Laute der Verwunderung und Freude aus.


Ihr Anführer hieß Wütender Büffel und war der Häuptling, wie sie erfuhren. Er sagte ihnen, dass er sich über die Geschenke freuen würde und lud sie in sein Dorf ein. Er teilte ihnen mit, dass er sie in seinem Tipi gerne bewirten würde und forderte sie auf, ihm zu folgen.
Also folgten sie ihm neugierig und Harry wurde sogar die Ehre zu teil, hinten auf dem Pferd eines der Indianer Platz zu nehmen. Nachdem er sich nämlich erhoben hatte, wurde er von Schwindel befallen und musste von Ron und Remus gestützt werden, da er die Nachwirkungen des Steinkeulenschlages offenbar immer noch nicht vollständig überwunden hatte.

Sie kamen langsam voran, da sie sich nach wie vor, durch das hohe Gras kämpfen mussten. Die Landschaft änderte sich jedoch ein wenig während der mehrstündigen Wanderung. Vereinzelte Baumgruppen erschienen in der Ferne und es wurde hügeliger. Das Gras stand nicht mehr ganz so hoch, aber dafür erschien vor ihnen nun ein Blütenmeer in den herrlichsten Farben. Hermine rief entzückt aus: „Ich habe noch nie so eine große Blumenwiese gesehen. Seht euch das nur an! Wohin das Auge reicht Blumen und Hügel und dazu der azurblaue Himmel. Atemberaubend!“
Die anderen schienen keinen Blick für die Natur rings um sie herum übrig zu haben, sondern stöhnten nur über den langen Fußmarsch. Das heißt, Snape stöhnte außerdem noch über das nervige Gebrabbel von Hermine, wie er ihr unverblümt mitteilte. Sie ließ sich davon jedoch nicht beirren, sondern erfreute sich nach wie vor an der Landschaft.

Sie erreichten nach einer Ewigkeit, wie es ihnen vorkam, ein kleines Flüsschen, an dem die Indianer ihre Pferde tränkten und die Zauberer sich erfrischten.
Nach einer kurzen Rast, in der ihnen die Indianer freundliche, aber distanzierte Blicke zu geworfen hatten, setzten sie die Wanderung fort.
Sie wanderten wiederum sehr lange, aber irgendwann erblickten sie von einer Anhöhe ein Indianerdorf mit ungefähr fünfzig Zelten. Sie waren beeindruckt. Das Dorf lag direkt an einem kleinen Fluss, Rauch stieg aus den Zelten auf, Kinder spielten und lachten, Frauen standen in Grüppchen beisammen, arbeiteten, schwatzten, kicherten und direkt neben dem Lager sahen sie eine riesige Pferdeherde friedlich grasen. „Wow, welch malerischer Anblick“, entfuhr es nun auch Remus. Snape bedachte ihn nur mit einem gehässigen Blick und schob ihn weiter vorwärts.

Als sie im Lager ankamen, liefen alle Dorfbewohner zusammen und umringten die Fremden. Neugierig wurden sie betrachtet und von manch einem auch geringschätzig gemustert. Hermine fiel auf, dass besonders der Indianer, der sie vorhin an den Haaren gepackt und auf sein Pferd gezerrt hatte, grimmig in ihre Richtung schaute. Er stand stolz und mit erhobenem Haupt da, die Arme vor der Brust verschränkt und zeigte keine Gefühlsregung. Er war ihr unheimlich und sie schaute nur zu gern woanders hin.

Ron stieß Hermine an und sagte: „Ist dir schon aufgefallen, wie viele Hunde hier herumlaufen? Und irgendwie stinkt es hier total.“
„Du hast Recht Ron, der Geruch hier im Lager ist widerlich. Und guck mal da drüben, die kleinen Hundewelpen. Och, sind die niedlich.“

Gerade als sie dies ausgesprochen hatte, kamen drei Frauen, packten die Welpen brutal, hieben ihnen mit einer Keule auf den Kopf und nahmen sie mit in das Zelt.

Hermine war entsetzt. Sie hielt die Hände vor dem Mund, um nicht los zu schreien.
Snape hatte es wohl mitbekommen, denn plötzlich hörte sie die vertraute, kalte Stimme neben sich.
„Na Miss Granger, was sagen ihnen ihre Bücher zu diesem Vorfall? Was glauben sie wohl, wird mit den jungen Hunden passieren?“
Hermine schaute ihn entsetzt an. „Sie werden doch nicht etwa… gekocht?“, fragte sie leise.
Snape grinste. „Doch, ich schätze, sie werden gekocht und uns als Festmahl serviert. Das ist hier so Brauch. Aber da sie ja eine junge Frau sind und erst essen dürfen, wenn die Männer fertig gespeist haben, besteht die Chance, dass für sie nichts übrig bleibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr, Miss Granger?“ Dann wandte er sich wieder um.

Hermine hätte ihn ohrfeigen können für seine Taktlosigkeit. Ihr war nun schlecht und sie war sich sicher, dass sie nichts von diesem Festmahl wollte, auch wenn etwas übrig bleiben sollte.
Ron legte ihr einen Arm um die Schulter. „Mach dir nichts draus! Der Kerl ist und bleibt widerlich.“ „Ach Ron“, sagte Hermine traurig, ,, Snape ist mir doch eigentlich schnurz. Ich denke an die armen Hunde und daran, was uns hier noch alles erwarten wird.“

Irgendwann hatte sich der Aufruhr um die Fremden, der sich unendlich in die Länge zu ziehen schien, etwas gelegt und der Häuptling bat sie in sein Zelt. Die Männer wurden gebeten auf der rechten Seite Platz zu nehmen und Hermine platzierte man links. Erwartungsvoll saßen sie nun um das Feuer herum und hofften endlich irgendwelche Anhaltspunkte über ihren Aufenthaltsort zu erhalten und Erkenntnisse darüber, wie sie denn nun zu dieser Pflanze gelangen konnten.


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung