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Fanfiction

The Shape of you - 4. Breakdown

von Miranda Black

Black starrte mich an. Ich sah ihn zwar nicht an, aber dennoch spürte ich seinen Blick auf mir kleben.

Keiner der Anderen hatte etwas bemerkt. Das war höchst seltsam, denn normalerweise redete Black wie ein Wasserfall und auch ich schwieg kaum. Kurz drehte ich meinen Kopf tatsächlich in Blacks Richtung.

Fehler Leya. Fehler. Er sah mir genau in die Augen. Stille legte sich über mich und irritiert sah ich mich um. Alle sahen mich an. Naja Alle waren übertrieben. Jetzt nicht die ganze Halle, sondern nur meine Freunde oder die Rumtreiber.

„ Hab ich was im Gesicht oder warum schaut ihr mich so an?“, fragte ich etwas schärfer als beabsichtigt. Lily reichte mir nur wortlos einen Brief.

Sofort erkannte ich die schnörkelige Handschrift meines Vaters. Der feine Kringel am V und die geschwungene Linie des L in meinem Namen. Seine Schrift war eine Kunst für sich, so ganz anders als meine Hieroglyphen.

Wortlos stand ich auf. Das konnte auf keinen Fall etwas Gutes bedeuten. Dennoch straffte ich die Schultern und zwang mich langsam aus der Halle zugehen. Doch sobald ich sicher war, dass keiner mich mehr sehen konnte rannte ich durch das Schloss.

In der Mädchentoilette ließ ich mich zu Boden sinken und versuchte meine Herzschlag einigermaßen in den Griff zu bekommen. Mein Kopf wusste dass es kein Grund war einen Herzkasper zu bekommen, nur mein Herz wollte das nicht so ganz begreifen. Ach verdammt, was konnte er mir schon?

Entschlossen öffnete ich den Brief und erstarrte.

Valeya
Es reicht mir. Ich erwarte dich nächsten Samstag um 15 Uhr am Tor von Hogwarts. Es gibt wichtige Dinge zu besprechen bezüglich deines Verhaltens.
Glaubst du wirklich ich würde nicht erfahren was du in Hogwarts zu tust? Mit wem du sprichst? Mit wem du deine Zeit verbringst?
Sei pünktlich und wag es nicht mich zu versetzten.
Vater

Ich ließ den Brief fallen und richtete meinen Zauberstab darauf. Binnen Sekunden war nur noch ein rauchendes Häufchen Asche von ihm übrig. Bevor ich noch anfing dieses Häufchen total paralysiert anzustarren, sprang ich auf und verließ das Mädchenklo. Zum Unterricht wollte ich jetzt allerdings nicht.

Ich lief in den 4 Stock und blieb vor einem Fenster stehen. Genau gegenüber ragte der Turm der Gryffindors nach oben.

Schnell sah ich mich um. Keiner da, wahrscheinlich waren schon alle in den Klassenräumen. Das Fenster öffnete sich mit einem widerlichen Geräusch. Bevor noch Jemand kam, kletterte ich aus dem Fenster und balancezierte über dem Sims, bevor ich mich auf das darunterliegende Dach fallen ließ.

Ich betete dass keiner gerade durch den Gang unter mir ging. Wahrscheinlich waren die Steine eh zu dick, sodass sie meine Schritte auf dem Dach dämpften.
Ich setzte mich auf eine einigermaßen sichere Stelle und ließ die Füße baumeln.

Natürlich hatte er es rausgefunden. Viele Kinder von Freunden oder Geschäftspartnern gingen auf Hogwarts. Irgendwer musste ihm von meiner Freundschaft mit Lily erzählt haben. Lily war zwar muggelstämmig, aber dennoch überragte sie mich in allen Fächern um Längen. Außer vielleicht in Pflege magischer Geschöpfe. Und Besenfliegen natürlich.

Irgendwo wurde ein Fenster aufgerissen. Erschrocken wanderte mein Blick den Gryffindorturm hinauf. Tatsächlich das Fenster von einem Jungs Schlafsaal stand offen. Für ein paar Sekunden sah ich einen schwarzen Haarschopf aufblitzen. Er hatte mich sicher nicht gesehen.

Da ich meinen Stundenplan noch nicht auswendig konnte, wusste ich auch nicht welche Stunde ich gerade schwänzte. Eigentlich hatte ich meinen Stundenplan noch gar nicht bekommen. Lily würde mir später definitiv den Kopf abreißen. Schwänzen war für sie sowas wie ein Todsünde.

Das Fenster schräg über mir wurde aufgerissen. Erschrocken zuckte ich zusammen und krallte mich am Dach fest. Wenn ich mir jetzt einen Nagel abbreche, ist der Tag vollends im Eimer. Der Fensteraufreißer schwang ein Bein raus und kletterte zu mir raus. Gekonnt schwang er sich neben mich. Bescheuerter Angeber.

„ Was tust du hier?“, fuhr ich ihn an. Black grinste schief und zuckte mit den Schultern.
„Aufpassen das du nicht vom Dach fällst. Was machst du eigentlich hier?“

Toll sollte ich mich jetzt ihm ausheulen? Ausgerechnet bei diesem Troll. Lieber bilde ich mit einem Stein oder einem Baum eine Selbsthilfegruppe.

„ Nichts. Sitz hier nur so rum“ Den Satz unterstrich ich mit einer unschuldigen Miene. Hoffentlich merkte Black nicht dass ich eine miserable Lügnerin bin.

„ Du weißt dass du schon den ganzen Tag schwänzt?“
„Du doch auch“

Black legte den Kopf schief und … grinste natürlich. Was auch sonst“ Ich hab eine Freistunde.“

Okay mir reichst. Länger konnte ich seine Gegenwart nicht ertragen. Langsam stand ich auf und balancezierte zum Fenster.

„ Es hat was mit dem Brief zu tun. Hab ich recht?“, fragte er. Ich ignorierte ihn und begann rein zu klettern.

„ Sagst du mir was drin stand?“
Ich drehte mich im Fenster hängend um und funkelte ihn an. Auch er stand jetzt. Natürlich stand er ganz lässig da, als könnte er nicht vom Dach fallen.
„Lass mich einfach in Ruhe Black“

Er kam einen Schritt näher. „ Möchtest du drüber reden?“
Meine Augen fingen an zu brennen. Super Timing. Schnell blinzelte ich und betete dass Black nicht bemerkte, dass ich kurz vor einem emotionalen Ausbruch stand.

„ Nein verdammt will ich nicht und jetzt halt die Schnauze.“
Ehe er was erwidern konnte, schwang ich mich ins Schloss und lief den Gang runter. Wahrscheinlich verschanzte ich mich einfach wieder im Mädchenklo, da durfte er zum Glück nicht rein.

Doch so weit kam ich nicht. Jemand packt mich von hinten, wirbelte mich herum und presste mich an die Wand. Ich vergas vor Schreck fast das Atmen und schaute nach oben. Verflucht warum bin ich nur so klein?

Blacks graue Augen musterten mich scharf. Vergeblich versuchte ich ihn wegzudrücken. Er drückte meine Handgelenke an die Wand und drückte meine Beine mit seinen gegen die Mauer. Gegen ihn hatte ich nicht so gute Chancen, schon gar nicht ohne meinen Zauberstab und an den kam ich nicht ran.

„ Du weinst?“, Es war mehr eine Frage als eine Feststellung. Toll nicht mal die Tränen konnte ich mir jetzt aus dem Gesicht wischen.

„ Was interessiert es dich? Ich hab Freunde für sowas. Ich muss mich nicht bei dir ausheulen und jetzt lass mich los“, zischte ich. Sein Gesicht war ungewohnt ernst. Jedes andere Mädchen auf Hogwarts wäre wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen. Wer wollte schon nicht in einem verlassenen Gang ziemlich eng mit Sirius zusammen stehen? Ich!

„ Warum tust du es dann nicht? Du versteckst du schon seit dem Frühstück. Ich glaube ich weiß was los ist“
Er gab mir das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Er engte mich zu sehr ein und langsam machte sich Panik in mir breit.

„ Du hast keine Ahnung“, würgte ich mühsam hervor. Er beugte sich noch mehr zu mir runter, sodass ich seinen Atem an meinem Hals spürte.

„ Meine Eltern sind mit deinen befreundet. Ich weiß welche Einstellung sie haben. Ich hab mich schon immer gefragt ob sie von Lily wissen“
Mein gesamter Körper verkrampfte sich. „ Du liegst falsch“, flüsterte ich.

„ Nein tu ich nicht. Was glaubst du was bei mir los war, als sie erfuhren wie dicke ich mit James bin. Und James ist Reinblüter. Du kannst den Anderen was vormachen, aber ich weiß ganz genau was los ist.“
Wie er es jetzt aussprach. Er brachte es einfach auf den Punkt. Es war kein Geheimnis wie die Blacks ihren ältesten Sohn behandelt hatten und wie er bei Nacht und Nebel abgehauen war. Etwas was ich mich nie trauen würde.

Vater würde von mir erwarten nie wieder mit Lily zusprechen, er würde furchtbar wütend sein. Aber ich konnte Lily niemals aufgeben. Seit dem ersten Tag hier war sie meine beste Freundin.

Ich schaute auf und spürte wie eine Träne sich aus meinem Auge löste. Verzweifelt versuchte ich frei zu kommen.

„Lass mich los“
Zappelnd schrie ich auf Black ein. Ich hatte keine Ahnung was ich schrie, aber er ließ mich los. Damit hatte ich nicht gerechnet und fiel auf die Knie.
Zitternd versuchte ich hochzukommen, aber ich sah durch die Tränen fast nichts. Black hob mich auf und schlang die Arme um mich.

Merlin was tat ich hier? Ich ließ mich von Black umarmen. Am besten wanderte ich einfach aus und kam nie wieder.
„ Ich weiß dass du Angst hast.“
Ich konnte nicht glauben was ich jetzt tat. Wahrscheinlich hatte ich mir im Laufe des Tages irgendwo den Kopf angeschlagen oder war total Psycho geworden.
„ Ich pack das nicht Sirius“



Mit gesenktem Kopf schlich ich in den Schlafsaal. Nachdem was in diesem verdammten Gang passiert war, wollte ich mich einfach nur noch irgendwo vergraben gehen. Irgendwann war ich einfach weggelaufen und hatte Black stehen lassen. In einem Mädchenklo hatte ich dann die restlichen Stunden verbracht und auch mein Gesicht wieder hergerichtet.
Nun ja. Da ich nicht dieses Mädchen bin, dass einen Notfall Schminkkoffer irgendwo unter ihren Klamotten schminkt, bedeutet herrichten nur dass ich mir die Tränen und Maskara Reste aus dem Gesicht gewaschen hatte.

Die Anderen würden jetzt vermutlich ausrasten, aber ich musste in den Schlafsaal. Da führte kein Weg drum herum. Außer ich zog jetzt in ein Klo um, aber das war eine doofe Option. Wobei Valeya Dawn wohnhaft in Mädchenklo Stock 3, Kabine 6, Hogwarts. Okay Nein einfach Nein.

Im Schlafsaal war es ruhig. Nur Olivia war da. Erleichtert atmete ich aus. Die Konfrontaion mit Lily konnte ich also noch herauszögern.

„Ach du lässt dich auch mal blicken?“, fragte Olivia spöttisch. Ich zeigte ihr meinen Lieblingsfinger und schmiss mich auf mein Bett.

Etwas flog gegen das Fenster und ich sprang erschrocken auf. Naja aufspringen war relativ, ich fiel halb, halb rollte ich vom Bett. Jedenfalls stand ich dann schon. Doch Olivia kam mir zuvor, sie riss das Fenster auf und legte den Kopf schief.

„ Ist Leya da?“ Das ist doch jetzt nicht sein Ernst. Black schwebte tatsächlich auf seinem Besen vor dem Fenster herum.

„ Ja.“ Olivia hörte sich echt verdammt pissig an. Ich trat zum Fenster und schubste sie einfach zur Seite.
„Dein Ernst?“, fragte ich ihn und er nickte nur. „ Ich wollte dir nur sagen, dass sich morgen die Quidditchmannschaft trifft.“

Endlich. Das Training hat mir echt gefehlt.“ Okay. Sonst noch was?“
Black schwebte ein Stück runter, sodass wir auf Augenhöhe waren. „ Ja. Vielleicht können wir uns davor oder danach mal unterhalten.“
„ Mal schauen“, würgte ich ihn ab und schloss das Fenster. Dann zog ich die Gardine vor und schlug kurz die Hände vors Gesicht.


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Während der vier Stunden, die ich in dem verspäteten Zug verbrachte, sprudelten mir alle diese Ideen nur so im Kopf herum.
Joanne K. Rowling