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Fanfiction

ABC-Adventskalender - Dezember: Z für ZWILLINGE

von ChrissiTine

26. Dezember: Z für ZWILLINGE

George hatte sich nie viele Gedanken darüber gemacht, dass er ein Zwilling war. Es war einfach so. Wenn er sich umdrehte, war da eine andere Person, die genauso aussah wie er und die genauso war wie er, und das war super. Er war nie wirklich allein, aber wer wollte schon allein sein, wenn er auch mit Fred zusammen sein konnte? Fred wusste immer, was er dachte. Wenn George eine gute Idee für einen Streich hatte, wusste Fred, wie man ihn am besten umsetzen konnte. Und umgekehrt. Lag einer von ihnen in einem Fach zurück, schrieb der andere den Abschlusstest, um ihn auszubalancieren. Bei den ZAG-Prüfungen warfen sie eine Münze, um zu sehen, welchen Namen sie am Ende auf das Pergament schrieben.

Nicht mal ihre Mutter konnte sie auseinanderhalten, wenn sie sich dazu entschlossen, sich als der andere auszugeben. Überraschenderweise hatte McGonagall ein erstaunlich gutes Talent, zu merken, wenn sie der andere waren. Doch George war schon immer überzeugt davon gewesen, dass man den Sinn für Humor ihrer Hauslehrerin gewaltig unterschätzte, denn nur die Hälfte der Zeit ließ sie sie auffliegen. Und als Fred und er im fünften Jahr zusammen zu ihr zur Berufsberatung gingen und ihr erzählten, dass sie planten, einen Scherzartikelladen zu eröffnen, gab sie ihnen zwei dicke Bücher über Buchhaltung und Unternehmensführung und Ratschläge, welche Fächer sie wohl am ehesten gebrauchen konnten, um ihre Produkte bestmöglich entwickeln zu können.

Niemand hatte sie so ernst genommen wie McGonagall, deshalb schickte George ihr auch jede Weihnachten einen Haufen Kanariencremeschnitten. Er würde nie vergessen, wie sie ihn und Fred einmal im siebten Schuljahr nach dem Unterricht zurückgehalten hatte, um ihnen eine von den Schnitten unter die Nase zu halten. Sie hatten gedacht, dass sie ihnen Nachsitzen geben würde, stattdessen hatte sie mit ihnen geschimpft, warum sie die Frage zu dem betreffenden Spruch in den Abschlussprüfungen im Jahr davor nicht richtig beantwortet hatten und ihnen einen Tipp dafür gegeben, wie sie die Wirkung verlängern konnten.

Spätestens diese Erfahrung hatte George gezeigt, wie wichtig es war, Leute nicht zu unterschätzen. Man wusste nie, was in einem steckte. Das konnte man schon an seiner kleinen Schwester sehen, die einen Flederwichtspruch beherrschte, von dem andere sehr lange Albträume haben würden. Oder Hermine, die sich fast so sehr um Regeln scherte wie Percy und jeden fangzähnigen Frisbee beschlagnahmen würde, den sie in die Finger bekam, aber nicht zögerte, einen Vielsafttrank zu brauen, um bei den Slytherins einzubrechen, eine illegale Verteidigungsgruppe zu gründen und ein Mädchen für den Rest ihres Lebens mit Pickeln zu bestrafen, nur weil sie den Mund nicht halten konnte. Ganz zu schweigen von seiner Mutter, die gegen eine der begabtesten und fanatischsten Todesserinen gewonnen hatte.

Aber es hatte auch sein Gutes, von Leuten unterschätzt zu werden. Keiner hatte Fred und ihn wirklich auf dem Schirm gehabt, weil sie sich nie wirklich angestrengt hatten in Hogwarts, sondern ihre Zeit lieber mit Scherzen und Quidditch verbracht hatten. Doch nur, weil sie nicht gerne Aufsätze über die Bedeutung von Salamandern in leichten Heiltränken oder die Gefahren von Dementoren schrieben, die nun wirklich offensichtlich waren, hieß das nicht, dass sie nicht brauen konnten und die Sprüche nicht alle beherrschten. In vielerlei Hinsicht waren sie wahrscheinlich genauso gut wie Hermine. Und sie hatte das auch genau gewusst und sie genauso wenig unterschätzt, wie George sie. Percy leider nicht, der ihnen unzählige Vorträge darüber gehalten hatten, dass sie sich mehr anstrengen mussten.

Natürlich hatten alle, inklusive ihrer Mutter, sofort die Klappe gehalten, als sie schließlich ihr Geschäft eröffnet hatten. Leute wollten immer lachen, gerade in Zeiten, wenn einem sonst nur zum Heulen zumute war, und im Gegensatz zu den verstaubten Artikeln von Zonko waren ihre Produkte einfallsreich, ausgefallen und neu. Und keiner hatte sie mehr unterschätzt. Nach nur vier Monaten hatten sie das Startkapital, das Harry ihnen aufgezwungen hatte, wieder reingeholt, und wenn sie nicht genau gewusst hätten, das Harry das Geld unter keinen Umständen angenommen hätte, hätten sie ihm die tausend Galleonen auch zurückgegeben. Stattdessen musste er nie bei ihnen bezahlen, das war letzten Endes genauso gut.

Auch deshalb hatte George hatte Glück, dass er ein Zwilling war. Er war sich nicht sicher, ob er sich die Zauberscherze ohne Fred zugetraut hätte. Aber es war auch nie wichtig gewesen, denn Fred war immer da. Er wusste, dass andere Zwillinge sich nicht so nahe standen. Die Patil-Zwillinge störte es nicht, dass sie in zwei verschiedenen Häusern waren, ihnen gefiel es sogar besser so. George hätte sich das nie vorstellen können, irgendwo ohne Fred zu sein. Er brauchte ja nicht mal einen Spiegel. Wenn er Fred ansah, wusste er genau, wie er aussah.

Das änderte sich, als er sein Ohr verlor. Danach verwechselte sie niemand mehr. Sie waren wahrscheinlich sowieso zu alt für solche Verwirrspielchen, als seriöse Geschäftsmänner, mitten im Krieg. Aber es war dennoch merkwürdig, wenn er jetzt in den Spiegel sah und er anders ausschaute als Fred. Aber hey, er lebte, er hatte einen Angriff überstanden, Harry war sicher im Fuchsbau gelandet und die Frauen standen tatsächlich auf Männer mit Narben. Und es war ja nicht so, als würde er schlechter aussehen. Nur anders. Und hören tat er auch nicht schlechter, ein einfacher Spruch im Mungos hatte sein Hörvermögen problemlos erhalten.

Nur später, nach dem Krieg, wusste er nicht mehr, was er davon halten sollte. Selbst als er sich daran gewöhnt hatte, dass seine andere Hälfte nicht mehr da war. Dass er plötzlich dreimal härter arbeiten musste, um die Produkte fertigzustellen, weil Freds Einfallsreichtum nicht mehr da war, der alles so einfach gemacht hatte. Dass er plötzlich so viel in seinem Leben allein war wie noch nie. Dass Leute ihn manchmal merkwürdig anschauten, wenn er mitten im Satz abbrach und darauf wartete, dass ihn Fred beendete. Es war das Schwerste, was er jemals hatte bewältigen müssen. Und er war ganz alleine damit. Sicher, die anderen hatten auch ihren Bruder und Sohn verloren, aber niemand … niemand konnte verstehen, was George verloren hatte. Niemand sonst hatte jeden Tag im Leben mit Fred verbracht. Niemand sonst hatte ihn als Verlängerung von sich selbst gesehen. Und niemand würde ihn jemals irgendwie ersetzen können.

Ron half ihm eine Weile im Scherzartikelladen und er war überraschend gut darin, Freds Abwesenheit zu kompensieren, aber es war nicht das, was er wirklich machen wollte. Und Percy, voller Schuldgefühle, dass er Fred in dem Kampf damals abgelenkt hatte, noch dazu mit einem Witz (eine schwachsinnigere Erklärung für Schuldgefühle hatte George noch nie gehört. Wr war sich sicher, dass Fred nur die Augen verdrehen und sich dann darüber kaputtlachen würde, dass nur Percy das als eine Begründung sehen würde, nie wieder lustig zu sein) tauchte andauernd in seiner Wohnung auf und versuchte, ihm zum Trost schlecht gekochtes selbstgemachtes Essen aufzuschwatzen. George ließ ihn eine Weile gewähren, weil Percy wenigstens die Klappe hielt, aber schließlich warf er ihm Kekse um die Ohren, die selbst Hagrid nicht angerührt hätte, und schrie ihn an, dass er genug wieder gutgemacht hätte und jetzt wieder normal werden sollte, weil George sonst noch verrückt werden würde.

Für seine Mutter war das fehlende Ohr in dieser Zeit ein Segen, denn so war er wenigstens anders genug, dass sie ihn unmöglich mit Fred verwechseln konnte in einem unbedachten Moment. Sie wusste immer, wen sie vor sich hatte.

Aber George selbst … im ersten Moment, wenn er in den Spiegel schaute, dachte er immer noch, dass er Fred vor sich sehen würde und nicht sich selbst. Schließlich hatte er Fred jahrelang als Spiegel benutzt. Und wenn er dann schließlich sein fehlendes Ohr bemerkte und ihm unwiderruflich klar wurde, dass er sich selbst sah und nicht seinen Zwilling …

Je nach Gemütslage freute er sich darüber, dass er so schnell daran erinnert wurde und sich nicht der Illusion hingeben musste, dass sein Bruder noch lebte. An anderen Tagen wünschte er sich diese Illusion so sehr, dass er mit Fred sprechen und sich vielleicht sogar einbilden konnte, dass er ihm antwortete, dass er sein fehlendes Ohr verfluchte, das ihm das verwehrte. Aber wahrscheinlich war es besser so. Es war zu verlockend, sich in eine Welt zu begeben, in der Fred noch lebte und er irgendwann nicht mehr wusste, wo oben und unten war.

Mit der Zeit wurde es besser. Er verbrachte viel Zeit mit Percy, und Ron, und als er Angelina wiedertraf auf Rons Hochzeit, war das Leben sogar wieder sehr schön.

Aber, was niemand wusste und auch nie wissen würde, war, dass er sich manchmal wünschte, nie ein Zwilling gewesen zu sein. Dann hätte er seinen Geburtstag vielleicht unbeschwert feiern können. Und dann hätte seine Mutter ihn nicht immer mit diesem wehmütigen Blick angesehen. Sie hätten sich alle fragen können, wie Fred ausgesehen hätte, mit dreißig, vierzig oder fünfzig, anstatt es ganz genau zu wissen, wenn sie George anschauten. Und George hätte sich nicht für den Rest seines Lebens wie ein Behinderter fühlen müssen, der versuchte, ohne Arm oder Bein oder ein anderes essentielles Körperteil zu leben, dessen Verlust man, so sehr man es auch versuchte, nie ganz kompensieren konnte.

Ende
__________________________________________________

A/N: Das Ende war ein wenig melancholisch, aber das Z hat sich geradezu dafür angeboten. Freds Tod hat mich damals im Buch am schwersten von all den Toten getroffen, deshalb hab ich mich da immer nur ungern rangetraut, aber zumindest zum Schreiben war es ein interessantes Thema.

Vielen Dank an alle, die dieses Jahr wieder mitgelesen, noch mehr Dank an alle, die so wunderbare Reviews hinterlassen haben. Das Schreiben macht immer Spaß, aber zu lesen, dass es euch auch Spaß gemacht hat, ist fast noch schöner. Manche Kapitel waren vielleicht ein bisschen kontrovers für manche, aber ich hoffe, das hat der allgemeinen Freude am Lesen keinen Abbruch getan. Es ist schön zu wissen, dass mein Universum immer noch seine Fans hat und manchmal auch welche dazu gewinnt, die sich durch 500.000 Wörter wühlen.

Ich wünsche euch noch ein schönes restliches 2016 und ein gutes 2017 und hoffe, wir lesen uns nächstes Jahr mal wieder, sollte mir was neues für dieses Universum einfallen. Ich würde mich sehr über ein letztes Geschenk von euch freuen und hoffe, dass ihr mir noch ein Review schreibt.


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