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Fanfiction

ABC-Adventskalender - Dezember: Q für QUIDDITCHWELTMEISTERSCHAFT

von ChrissiTine

17. Dezember: Q für QUIDDITCHWELTMEISTERSCHAFT

August 2036


„Das ist ja so aufregend", meinte Victoire begeistert und auch ein wenig atemlos, als sie endlich auf ihren Plätzen angekommen waren. Durch die unzähligen Beziehungen der Weasleys, angefangen bei James, der Kapitän der englischen Nationalmannschaft war, über Fred, der in der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten für die Quidditchliga zuständig war, Ginny, die seit Jahren für den Tagespropheten als Quidditchkorrespondentin arbeitete und mittlerweile auch immer öfter auf dem Quidditchsender fürs magische Fernsehen ein paar Spiele kommentierte, sowie Harry, dem sie als Retter der Zauberwelt sowieso alles hinterherschmissen und all den anderen Familienmitgliedern, die im Ministerium arbeiteten, hatten sie es geschafft, für die komplette Familie wirklich exzellente Plätze für das Finale der Quidditchweltmeisterschaft in den USA zu besorgen, in dem sich England und Australien gegenüberstanden. Beide Mannschaften hatten sich ausgezeichnet geschlagen und alle waren sich einig, dass es dieses Mal absolut keinen Favoriten gab.

Aber natürlich waren die Weasleys geschlossen für England, nicht zuletzt, weil es zum Großteil James' Verdienst war, dass die Mannschaft im Finale stand und Chancen auf den Titel hatte. Soweit waren sie schon seit zweiunddreißig Jahren nicht mehr gewesen.

„Weißt du noch, als wir das letzte Mal beim Finale einer Weltmeisterschaft waren?", fragte Victoire verträumt und lächelte Ted an.

Der musste grinsen. „Natürlich weiß ich das noch. Du hattest dich nach Frankreich verdrückt, bevor wir über den Brief sprechen konnten, in dem du mir deine Gefühle gestanden hast und den ich nur zufällig gefunden habe und ich musste einen Monat warten, bis ich dir endlich nach dem Finale in England sagen konnte, dass ich mich auch in dich verliebt habe." Er schüttelte den Kopf. „Feigling", sagte er liebevoll und küsste sie. Ihre beiden Kinder Dora und Remus stöhnten gequält auf und schauten zu ihren Cousinen und Cousins, um sicherzugehen, dass die anderen ihre peinlichen Eltern nicht bemerkt hatten.

„Moment", mischte sich Bill verwirrt ein, der das Gespräch mitbekommen hatte. „Ich dachte, du hast ihr erst beim Hogwartsexpress gesagt, dass du in sie verliebt bist. Und dass davor nichts zwischen euch gelaufen ist, als du so oft in Teds Wohnung warst, Vicki. War das etwa gelogen?" Erbost schaute er zwischen seiner Tochter und Ted hin und her, die einen verlegenen Blick tauschten und es vermieden, Bill anzusehen.

„Also wirklich, Dad, du willst deshalb doch jetzt kein Theater mehr machen, oder?", erwiderte Dominique augenverdrehend. „Dann haben sie eben vor zwanzig Jahren gelogen, was den genauen Anfang ihrer Beziehung angeht. Das ist doch mittlerweile scheißegal."

„Nicki", tadelte Fleur ihre Tochter sanft. „Es sind lauter Kinder anwesend. Du solltest wirklisch ein besseres Vorbild sein und auf deine Sprasche achten. Besonders wo du doch jetzt selbst bald Mutter wirst."

Dominique stöhnte genauso gequält auf wie ihre Nichte und ihr Neffe vor ein paar Minuten und verdrehte die Augen, weil ihre Mutter es immer noch für nötig hielt, sie zu tadeln. Dennoch legte sie schützend eine Hand auf ihr merklich gerundetes Bäuchlein, über dem sich ihr T-Shirt mit der Fahne von England spannte. „Mum! Als ob die diese Worte nicht schon tausendmal gehört hätten!"

„Natürlisch. Aber trotzdem solltest du als gutes Vorbild vorrange'en und deiner Nischte und deinem Neffen seigen, dass es auch anders geht", beharrte ihre Mutter mit strengem Blick. Dominiques Mann Steven stand hinter seiner Schwiegermutter und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dominique schaute ihn böse an, während Victoire und Ted erleichtert waren, aus dem Schneider zu sein.

„Fleur, du weißt, dass Nicki ein hoffnungsloser Fall ist", erwiderte Bill und wandte sich wieder seiner ältesten Tochter zu. „Was mich viel mehr interessiert ist, warum in aller Welt ihr gelogen und behauptet habt, euch das allererste Mal im Bahnhof geküsst zu haben."

„Also bitte, Beel, das ist doch nun wirklisch offensischtlisch. Die Kinder wollten ungestört den Sommer susammen verbringen, ohne dass du es ihnen verbieten kannst. Du weißt doch genauso gut wie isch, wie übertrieben du bei den beiden warst." Bill schnappte empört nach Luft, während Fleur ihren Arm um seine Schulter legte und mit der anderen Hand beruhigend seinen Ellbogen tätschelte.

„Also das ist nicht fair! Nur weil ich ein Auge auf sie haben wollte und meiner schulpflichtigen Tochter nicht gestattet habe, unendlich viel Zeit in der Wohnung ihres zwei Jahre älteren Freundes zu verbringen-"

„Und da hast du deine Antwort, Dad", unterbrach Dominique ihn grinsend. „Außerdem ist das doch nun wirklich Schnee von gestern. Die beiden sind verheiratet und haben zwei Kinder. Was willst du jetzt machen, ihnen das Quidditchspiel zur Strafe verbieten?"

„Pass du nur auf, dass ich es nicht noch dir verbiete, junges Fräulein", erwiderte Bill mit hochgezogenen Augenbrauen.

Sofort legte Dominique beide Hände auf ihren schwangeren Bauch und schaute ihren Vater unschuldig an. „Das kannst du nicht machen, Daddy. Für meinen Blutdruck wäre es gar nicht gut, jetzt die ganzen Treppen wieder runterzusteigen. Es war schon anstrengend genug, hier hochzukommen."

Bill schien sich damit zufriedenzugeben, aber Steven war von der Ausrede seiner Frau nicht sonderlich begeistert. Er schlang die Arme um sie und verschränkte seine Hände mit ihren, die immer noch auf ihrem Bauch ruhten. „Du weißt, dass die Heiler sich deshalb wirklich Sorgen machen. Das solltest du nicht so leichtfertig daher sagen. Du kannst froh sein, dass sie dir überhaupt erlaubt haben, mitzukommen. Und ich werde nicht zögern, dich ins Zelt zu schleppen, wenn du dich wirklich zu sehr aufregen solltest."

Dominiques Schwangerschaft war nicht geplant gewesen und hatte sie beide überrascht. Aber nach langem Überlegen hatten sie sich schließlich dazu entschlossen, das Baby zu bekommen. Was Dominique aber nicht davon abhielt, weiterhin so lange wie möglich auf einem Besen zu reiten. Sobald die Schwangerschaft festgestellt worden war, war ihr Quidditch aus Sicherheitsgründen verboten worden, was für sie als professionelle Quidditchspielerin bei den Kenmare Kestrels natürlich alles andere als schön war. Keiner hatte sie jedoch davon abhalten können, auf einen Besen zu steigen bis die Heiler ihr explizit verboten hatten, während der Schwangerschaft zu fliegen, weil sie ihre Gesundheit soweit gefährdet hatte, dass ihr sogar Bettruhe drohte. Schweren Herzens hatte Dominique sich daran gehalten und die Heiler nur mit Mühe davon überzeugen können, mit einem Portschlüssel überhaupt nach Amerika zum Finale zu kommen. Steven hatte hoch und heilig versprochen, auf sie aufzupassen und diese Aufgabe nahm er zum Leidwesen von Dominique sehr ernst. Sogar mit dem Sex hielt er sich zurück, weil die Heiler das im Moment als zu gefährlich einstuften und das war nun wirklich lächerlich. Sex mit Steven war viel zu gut, um gefährlich zu sein.

„Nimm's mir nicht übel, Davies", erwiderte Dominique und kuschelte sich in die Arme ihres Mannes, „aber keine zehn Pferde werden mich von diesem Spiel wegkriegen. Damit muss der kleine Quälgeist klarkommen."

Fleur seufzte und tätschelte nun Stevens Arm beruhigend. „Dass du es dir ausch immer so schwer maschen musst, mein Schatz", sagte sie zu Dominique.

„Ich bin doch ganz entspannt!", widersprach Dominique heftig. „Ich finde es nur lächerlich, dass Dad jetzt so ein Theater darum macht, dass Vic und Ted vor zwanzig Jahren gelogen haben, nur um ungestört in seiner Wohnung-"

Sie wurde von Victoire am Weitersprechen gehindert, die ihr schnell die Hand auf den Mund presste und die letzten Worte dämpfte. Victoire blickte von ihrem Vater, der langsam rot anlief, zu ihren Kindern, die sie verwirrt anschauten, und wäre am liebsten im Boden versunken. Sie hätte sich in den Hintern treten können dafür, dass Ted und sie wegen dieser unbedarften Bemerkung jetzt doch noch aufgeflogen waren. Sie hatten sich beide damals monatelang mit ihren Gefühlen herumgequält. Sie hatte nicht geglaubt, dass Ted ihre Gefühle je erwidern würde, aber sie war so abgelenkt davon gewesen, dass sie sie ihm einfach hatte gestehen müssen in einem Brief, den sie dann aus Angst nie abgeschickt hatte. Dass er ihm dann im Sommer vor ihrem letzten Schuljahr doch noch in die Hände gefallen war, war Pech gewesen und glücklicherweise war sie am nächsten Tag mit Louis und Dominique zu ihrer Tante Gabrielle gereist, so musste sie Ted nicht unter die Augen treten.

Leider bedeutete das auch, dass sie einen ganzen Monat mit dieser Ungewissheit hatte leben müssen, weil sie Ted erst wieder beim Finale der damaligen Quidditchweltmeisterschaft gesehen hatte. Sie war ein viel zu großer Feigling gewesen, mit ihm darüber zu sprechen, dass er ihre Gefühle nie erwidern würde und sie sich damit abfinden musste, nur sowas wie seine kleine Schwester zu sein und nur Dominique (die über die ganze Situation Bescheid gewusst hatte) war es zu verdanken gewesen, dass sie sich ausgesprochen (und danach zwei Stunden in seinem Zelt herumgeknutscht) hatten. Danach wollten sie verständlicherweise ihre Ruhe vor der neugierigen Verwandtschaft haben und hatten es vorgezogen, ihre neue Beziehung zu verschweigen. Sie wären noch länger damit durchgekommen wenn James sie damals am Bahnhof nicht beim Knutschen erwischt hätte. Ted war glücklicherweise auf die Idee gekommen, ihren Eltern und allen anderen zu erzählen, dass sie sich ihre Gefühle erst an diesem Morgen auf dem Bahnhof gestanden hatten und in den letzten zwanzig Jahren waren sie mit dieser Geschichte auch sehr gut durchgekommen.

„Ich bin einfach nur überrascht, dass ihr es für nötig gehalten habt, unser Vertrauen so zu missbrauchen und uns angelogen habt-"

„Ach bitte, Bill, als ob wir nie sowas gemacht haben", mischte sich jetzt Ginny ein, die dem größten Teil der Unterhaltung unbeteiligt zugehört hatte, während Harry sich mit Arthur, Tia und James' neuer Freundin Julia unterhalten hatte. „Percy hat Penelope ein ganzes Jahr vor uns allen verheimlicht. Und ich hab Michael auch nicht an die große Glocke gehängt." Ihre Brüder hätten gar nichts davon gewusst, wenn Hermine es nicht Ron erzählt hätte. Ginny hatte nichts weiter dagegen gehabt, seine Anwesenheit in der DA hatte schließlich irgendwie erklärt werden müssen und es war sehr amüsant gewesen, Ron dabei zuzusehen, wie er sich immer weiter aufgeregt hatte. „Gönn den beiden doch ihre Privatsphäre. Außerdem hat Nicki ganz Recht, willst du sie jetzt nach zwanzig Jahren noch bestrafen?"

„Also ich finde das süß", mischte sich jetzt auch Dora ein. Während ihr kleiner Bruder Remus erst acht war und noch nicht wirklich verstand, worum es in der Unterhaltung ging, war sie schon elf (und würde dieses Jahr endlich nach Hogwarts kommen!) und konnte sich ziemlich gut vorstellen, was Sache war. Ihr Dad hatte schon oft genug mehr oder weniger scherzhaft gesagt, dass es ihn nicht stören würde, wenn sie niemals einen Freund haben würde. „Dass Mum und Dad ihre Ruhe haben wollten, um allein zu sein. Ist doch romantisch." Damals haben sie sich wahrscheinlich nicht in aller Öffentlichkeit geküsst, so wie sie das jetzt häufig taten. Dabei war das doch viel schlimmer und peinlicher.

„Siehst du, Bill, deine Enkelin hält das für romantisch", sagte Ginny beruhigend und grinste. Unauffällig zwinkerte sie Dora zu, während Ginnys großer Bruder erneut gequält seufzte.

„Mir gefällt es trotzdem nicht, das so auf die leichte Schulter zu nehmen, Gin", wandte er ein. „Was würdest du sagen, wenn James-"

Ginny schnaubte. „Ich bitte dich, für wie naiv hältst du mich, zu glauben, dass mein Sohn mich in Liebesdingen nie belogen hat?", erwiderte sie augenverdrehend. „Nichts für ungut, Julia", sagte sie dann schnell zu Julia, der Freundin von James, die er vor ein paar Wochen hier kennen gelernt hatte. James hatte bisher nicht viel von ernsten Beziehungen gehalten, aber er schien Julia wirklich gern zu haben, wenn er schon so lange mit ihr zusammen war und sie sogar seiner Familie vorgestellt hatte. James war sich wahrscheinlich selbst noch nicht im Klaren darüber, was genau er für Julia empfand, aber Ginny kannte diesen Blick sehr genau, mit dem ihr Sohn Julia anschaute. Und sie freute sich sehr darüber, denn Julia schien wirklich eine gute Wahl zu sein. Nett, hübsch, aufgeschlossen. Sie arbeitete in der Quidditchbranche und was das wichtigste war, sie war begeistert von den Weasleys und hatte sich mühelos mit allen verstanden.

„Oh, keine Sorge", erwiderte Julia grinsend. „James hat mir schon so einiges erzählt. Wussten Sie, dass er in den Sommerferien immer heimlich aus dem Fenster geklettert ist, um in diesen einen Club in der Nähe zu gehen?"

Ginny lachte. „Natürlich weiß ich das. Es war nicht so leise wie er dachte, wenn er sich an meinem Rosengitter heruntergehangelt hat. Außerdem sahen die Blumen danach immer ganz schrecklich aus."

Julia lachte. „Und dabei hat er mir so stolz erzählt, dass er dabei nie erwischt worden ist."

„Wir haben sein Handy geortet und Harry hat ihn immer mit einem Verfolgungsspruch belegt, damit wir sofort gewarnt werden, wenn etwas passiert." James hatte sich schon davongeschlichen, bevor er volljährig gewesen war und in den Ferien hatte zaubern dürfen und bei den vielen Feinden, die Harry sich im Laufe der Jahre gemacht hatte, hatten sie nichts riskieren wollen. Aber sie hatten James auch nicht den Spaß verderben wollen, besonders weil er in den folgenden Tagen immer viel folgsamer gewesen war, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Viel effektiver als Hausarrest.

„Ihr wart ja wirklich cool", sagte Ted beeindruckt, auch wenn er das schon immer gewusst hatte. Dann wandte er sich aber stirnrunzelnd an seine Kinder und schaute sie streng an. „Aber ihr werdet das nie machen, klar?!"

Bill lachte lauthals los. „Na viel Glück damit, bei diesen Vorbildern!"

Victoire verschränkte nun ihrerseits die Arme vor der Brust. „Das sagt der Richtige! Du hast dir doch damals heimlich einen Giftzahnohrring besorgt, obwohl Grandma dagegen war!"

„Isch finde, wir sollten uns alle langsam beru'igen, das Spiel fängt ja jede Minute an", mischte sich Fleur nun erneut ein und deutete auf das Spielfeld, auf dem jetzt unter großem Jubel die Maskottchen einliefen. Damit war die Diskussion effektiv beendet und ein paar Stunden später hatte Dominique ihren Vater während der ausgelassenen Feierlichkeiten sogar dazu gekriegt sich einzugestehen, dass er an Victoires und Teds Stelle genau das gleiche gemacht hätte. Und mit einem schlafenden Remus auf dem Schoß hatte er auch zugeben müssen, dass letzten Endes alles gut ausgegangen war und er sich eigentlich nichts Besseres für Victoire hätte wünschen können.

Sie wollten alle nicht wissen, wie anders es gelaufen wäre, wenn James mit England nicht gewonnen hätte.

TBC…

__________________________________________________

A/N: Die Liebesgeschichte von Ted und Victoire basiert auf den exzellenten Geschichten von sweasley „The Start", „The Spark", „A Year in the Life" und „Here, There and Everywhere" auf fanfiction. net. Leider sind sie alle nur auf Englisch zu lesen, soweit ich weiß, aber wirklich sehr empfehlenswert, wenn ihr gerne Geschichten über die nächste Generation habt. Nachdem ich sie gelesen hatte, war es mir unmöglich, mir eine andere Geschichte für Victoire und Ted auszudenken.

Mittlerweile hab ich auch die One Shots für die fehlenden zwei Buchstaben geschrieben, vielen Dank für alle, die sich an der Umfrage beteiligt haben, ohne eure Vorschläge wären diese spezifischen Geschichten nicht entstanden.


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