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Fanfiction

ABC-Adventskalender - Dezember: L für LIEBESKUMMER

von ChrissiTine

L für LIEBESKUMMER

März 2040


Seufzend starrte Hugo in den flammend roten Feuerwhiskey. Je hochwertiger der Alkohol, desto mehr sah die Flüssigkeit aus, als würde sie brennen. In seinem Glas konnte er überhaupt keine Flamme erkennen, ein eindeutiges Zeichen dafür, was das für eine Plörre war, die er vor sich hatte. Aber etwas anderes erwartete man auch nicht, wenn man ins Drachenauge kam. Für Qualität war dieser Laden wirklich nicht bekannt. Aber es war genau das richtige, wenn man sich besinnungslos besaufen wollte und diese Vorstellung war momentan das verlockendste, was Hugo in den letzten Monaten gehört hatte.

Immer, wenn er die Augen schloss, dann sah er seine Exfreundin Collette vor sich. Wie sie ihn anlächelte und über seinen Arm strich und „Hugo" in einem Tonfall flötete, den er noch nie vorher gehört hatte. Doch dann veränderte sich das Bild von ihr und er sah, wie sie eng umschlungen mit Bernard McLaggen auf ihrem Sofa lag. Dieses Bild würde er nie wieder vergessen. An dem Tag hatte er den dreieinhalb karätigen Verlobungsring abgeholt, mit dem er Collette einen Antrag hatte machen wollen. Er war so aufgeregt gewesen, als er den Ring endlich in der Hand gehalten hatte, dass er ihn ihr am liebsten sofort hatte geben wollen und unangemeldet zu ihr nach Hause appariert war. Das hätte er lieber lassen sollen.

Andererseits war es wahrscheinlich gut, dass er sie erwischt hatte, bevor er ihr einen Antrag hatte machen können. Es war bestimmt nicht gut für eine Beziehung, wenn der eine Partner den anderen schon vor der Hochzeit betrog. Und Collette hatte noch nicht mal ein schlechtes Gewissen gehabt. Es hatte ihr nicht Leid getan, dass sie sein Vertrauen missbraucht und ihm wehgetan hatte. Sie hatte Bernard nur aus dem Zimmer geschickt, als sie Hugo gesehen hatte, selbstsicher ihr Haar nach hinten geworfen und ihm schulterzuckend gesagt, dass sie sich das, was Hugo ihr nicht geben konnte, eben bei einem anderen suchte.

Hugo wusste bis heute nicht, was ihr bei ihm gefehlt hatte. Er hatte sich bemüht, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Er war mit ihr in die Berge gefahren anstatt Weihnachten bei seiner Familie zu verbringen. Er hatte ihr alles gekauft, von dem sie jemals gesagt hatte, dass sie es gerne haben würde. Er war mit ihr sogar einmal in die Karibik geflogen (mit einem Flugzeug, was wirklich nicht billig war), weil sie es so wollte, und dabei machte er sich nicht viel aus Urlaub am Meer, weil er so leicht Sonnenbrand bekam (was ihm natürlich auch prompt passiert war). Jede Diskussion hatte er sie gewinnen lassen, weil er sowieso keine Chance gegen sie hatte. Und das alles hatte ihn nicht gestört, weil er so sehr in sie verliebt war und geglaubt hatte, dass sie es auch war.

Aber anscheinend hatte er sich getäuscht. Es hatte offensichtlich nicht gereicht. Und während Collette jetzt mit diesem blöden McLaggen auch noch verlobt war, saß er ganz alleine im Drachenauge und musste wieder ganz von vorne anfangen. Es war so ungerecht.

Seufzend griff er nach dem Glas und trank einen großen Schluck.

„Hey, kann ich mich zu dir setzen?", fragte eine helle Stimme und Hugo war so überrascht, angesprochen zu werden, dass er sich prompt an seinem Gesöff verschluckte und husten musste. Es lag bestimmt nicht am Feuerwhiskey, auf keinen Fall.

Er schaute auf, blinzelte, weil sie genau im Licht stand, und erkannte mit Mühe eine zierliche Blondine, die ein riesiges Glas in der Hand hielt und ihn unsicher anblickte.

„Wirklich?", fragte er verwirrt. Die Hälfte der Tische war frei, das Drachenauge war nicht gerade der beliebteste Laden. Es war eher eine etwas zwielichtige Spelunke, wo auch gerne mal mit illegalen Zaubertränken gedealt wurde. Aber man hatte hier seine Ruhe, und es gab auch keinerlei Presse, deshalb gefiel es Hugo hier so gut.

Sie biss sich auf die Lippe und nickte. „Weißt du, ich möchte nicht ganz alleine trinken und du siehst von allen am vertrauenswürdigsten aus", erklärte sie zögernd. „Aber wenn du lieber allein sein willst…"

„Nein, bloß nicht", rief Hugo laut und zuckte vor sich selbst zusammen. Das letzte, was er im Leben wollte, war, alleine zu sein. „Setz dich ruhig." Er wies mit unruhiger Hand auf die freien Stühle am Tisch und atmete tief durch, als der Raum anfing, sich ein bisschen zu drehen. „So ist es wenigstens nicht ganz so armselig."

„Du bist doch nicht armselig", sagte sie und ließ sich ihm gegenüber auf einen Stuhl fallen.

„Niemand, der hierherkommt, ist nicht armselig", erwiderte Hugo schulterzuckend und trank einen weiteren Schluck. Dann dachte er darüber nach, was er gerade gesagt hatte, und seine Augen wurden groß. „Nicht, dass ich damit sagen möchte, dass du armselig-"

„Ist schon gut", unterbrach sie ihn, trank einen Schluck von ihrem grün-bläulichen Zeug und verzog das Gesicht. Stirnrunzelnd schaute sie auf das Glas, bevor sie die Hälfte davon zügig austrank und erschauderte. „Ich fühl mich armselig."

„Dito", murmelte Hugo. Vielleicht konnte es nicht schaden, mit ihr über seine Probleme zu reden. Vielleicht hatte sie sogar Mitleid mit ihm. Seine Familie hatte zwar versucht, ihn zu trösten, aber keiner hatte Collette wirklich gemocht und Hugo konnte genau sehen, wie viel Mühe es ihnen machte, nicht dauernd Ich hab's dir ja gesagt zu sagen. Ja, sie hatten es ihm gesagt und er hatte nicht hören wollen, aber trotzdem tat es weh. War das so verwerflich, verdammte Scheiße?! „Liebe ist scheiße. Was ist es bei dir?"

„Das gleiche", erwiderte sie und schluckte. „Ich meine, ich dachte, ich hab alles richtig gemacht, ich hab alles im Griff, alles läuft super und dann komm ich in sein Büro und seh ihn mit dieser … mit dieser … mit dieser …" Sie lief immer röter an und verstummte schließlich, trank den Rest ihres Glases in einem Zug aus und knallte es dann so fest auf den Tisch, dass Hugo sich wunderte, dass beides heil blieb.

„Wow", murmelte er, zu gleichen Teilen beeindruckt und verängstigt.

„Und ich hab's nicht mal gemerkt. Ich meine, wie blöd muss man sein? Ich dachte, zwischen uns läuft es super, während er sich nach einer anderen umgeschaut hat. Ich war überzeugt, dass alles in Ordnung ist." Sie schniefte.

Hugo streckte unwillkürlich seine Hand aus und legte sie auf ihre. Unbeholfen tätschelte er sie. Bei seinen Eltern schien das immer zu funktionieren. „Mir ist genau das gleiche passiert", sagte er tröstend.

Sie schaute ihn misstrauisch an. „Das sagst du doch jetzt nur so, oder? Ich meine, nicht jeder ist so … so … so bekloppt wie ich, dass er …"

„Hey, ich wollte ihr sogar einen Antrag machen. Ich hätte mir für das Geld auch einen kleinen Hippogreif kaufen können. Okay, vielleicht keinen wirklich guten, aber da hätte ich das Geld trotzdem besser anlegen können. Und ich hab den Ring immer noch. Sie ist mit seit heute mit einem anderen verlobt und ich hab den Ring behalten in der Hoffnung, dass sie zurückkommt. Ich hab doch bestimmt gewonnen, oder?" So eine beschissene Geschichte wie er hatte doch wohl keiner.

Sie schnaubte. „Ich hab ihn fünf Tage vor der Hochzeit gefunden. Ich hätte mir sechs Hippogreifs kaufen können von dem ganzen Geld, das ich rausgeworfen hab. Oder einen alten Drachen."

„Weißt du, Drachen sind gar nicht so pflegeleicht. Und man braucht eine Sondergenehmigung. Und sie machen, was sie wollen. Ein Hippogreif fliegt dich wenigstens, wohin du willst. Und man kann ihn streicheln. Die Drachen mögen das nicht so gerne."

Clara runzelte die Stirn. „Hast du mal einen Drachen gestreichelt?", fragte sie verwirrt.

Hugo nickte und hörte dann sofort damit auf, weil sich sein Kopf sofort anfing zu drehen. Er hatte schon ein paar Feuerwhiskey getrunken. „Mein Onkel arbeitet in Rumänien mit Drachen, da hab ich ihn mal besucht. Ich hab eins von den Babys gestreichelt und dann hatte ich Verbrennungen dritten Grades. Die Hippogreifs von Hagrid sind viel netter."

„Jaah, aber die sind ja auch von Hagrid. Den mag jedes Geschöpf. Andere Herden sind da ganz anders", widersprach Clara vehement.

„Willst du denn einen Hippogreif?", fragte er verwirrt. Er hatte noch nie jemanden getroffen, der gerne einen eigenen Hippogreif gehabt hätte. Außer Hagrid. Aber der wollte auch jedes Tier. Der hätte bestimmt auch einem Basilisk Unterschlupf gewährt. Aber wozu man einen Basilisken brauchen konnte … gut, das Gift war vielleicht ganz gut für irgendwelche Tränke, aber die Mühe war es doch bestimmt nicht wert. Und von dem ganzen Gekrähe der Hähne bekam man Kopfschmerzen.

„Wieso ich?", erwiderte sie und wedelte mit ihrem Glas durch die Luft, was wohl dem Barkeeper signalisieren sollte, dass sie noch mehr haben wollte. Ein paar Minuten später hatte sie ein neues volles Glas mit dieser komischen Brühe vor sich stehen. „Du hast doch gesagt, dass du dir für den Verlobungsring lieber einen Hippogreif gekauft hättest."

Hugo schüttelte langsam und vorsichtig mit dem Kopf. „Nee, ich meinte, dass ich mir von dem Geld einen Hippogreif hätte kaufen können. Wo soll ich denn mit dem hin, hier in London? Ich hab zwar einen Balkon, aber die Nachbarn würde der doch bestimmt stören. Mrs McDuders ist so pingelig, die hat sich sogar mal über die Death Metal Eaters beschwert. Dabei haben die ganz tiefgründige Texte."

Sie schnaubte. „Wirklich?", fragte sie ungläubig. „Vielleicht steht sie ja mehr auf die Oldies von Celestina Warbeck."

„Nö, über die haut sie sich genauso beschwert." Sie zog eine Augenbraue hoch. Wow. Er bewunderte Menschen, die das konnten. Und dann auch noch betrunken. Er konnte das ja noch nicht mal nüchtern. „Meine Freundin hat die gerne zum Yoga gehört."

„Dann hätte das vielleicht ein Zeichen sein sollen, dass sie nicht die Richtige ist."

„Hey, meine Großmutter mag die auch gerne. Ich glaube, mein Großvater ist mit ihr sogar mal zu einem Konzert gegangen." Zumindest hatte er mal ein Foto von den beiden gesehen, auf dem sie Fan-T-Shirts getragen hatten. Und nicht etwa, als sie noch jung waren, nein, sie sahen aus, als wären sie schon Mitte fünfzig gewesen. Hugo schämte sich, das zu sagen, aber er hatte an diesem Tag ein kleines bisschen Respekt vor den beiden verloren. Bellatrix Lestrange hin oder her.

„Das muss dann wohl wahre Liebe sein", sagte sie lächelnd und Hugo konnte nicht anders, als es zu erwidern. Er griff nach seinem eigenen Glas und trank einen Schluck. Ihre Augen hatten beinahe die gleiche Farbe wie ihr komisches Getränk.

„Ja, schon. Die beiden sind schon ewig verheiratet. Mindestens siebzig Jahre. Und meine Eltern auch schon lange. Und meine große Schwester."

„Ist doch schön", erwiderte sie seufzend. „Meine Eltern nicht. Und meine Stiefmutter ist ein Arschloch."

„Das tut mir Leid. Aber wenn es dich tröstet, manchmal ist es auch ziemlich scheiße."

„Ja?" Sie schaute ihn verständnislos an. „Wieso das denn?"

„Weil ich weiß, dass es geht. Es ist nicht nur irgendeine blöde Fantasie aus einem Märchen, die nie wahr wird. Ich meine, ich bin nicht blöd, ich weiß, dass es schief gehen kann und dass man nicht immer Glück hat, aber fast alle in meiner Familie haben jemanden gefunden und geheiratet und Kinder und sie sind so verdammt glücklich, dass ihnen ständig Regenbogen aus den Ohren kommen könnten, weißt du?" Sie lachte. „Und das ist ja alles schön und gut, aber ich bin immer alleine und ich hab nie Glück und dann denk ich mal, dass es vielleicht anders ist und sie knutscht am Ende auf ihrem Sofa mit jemand anderem herum. Auf der Decke, die ich ihr geschenkt hab! Wenigstens die scheiß Decke hätten sie wegräumen können, oder nicht? Wenn sie mich schon betrügt, hätte ihr das nicht der Anstand geboten?"

„Ich weiß nicht. Vielleicht mochte sie die Decke nicht besonders", erwiderte sie vorsichtig.

Hugo schnaubte. „Sie hat diese blöde Decke geliebt. Ständig hat sie davon geredet, wie schön weich und flauschig sie ist. Wahrscheinlich mochte sie die Decke lieber als mich."

„Also das kann ich mir nicht vorstellen", erwiderte sie und tätschelte jetzt ihm die Hand. Huh. Er fühlte sich tatsächlich etwas besser. Obwohl diese Decke immer noch schwer an ihm nagte.

„Aber fast jeder aus meiner Familie hat seine Decke mittlerweile gefunden. Sogar James! Und der hat die Decken meistens nach einer Nacht wieder rausgeschmissen. Und jetzt hat er sie schon seit Jahren und ich dachte, ich hab endlich meine Decke und dann kam ein anderer und hat sie mir einfach weggenommen! Und sie ist mitgegangen! Das ist doch scheiße!"

„Wem sagst du das", seufzte sie. „Gute Decken sind wirklich schwer zu finden." Sie trank ihr zweites Glas leer. „Aber wenn's dir hilft, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, warum sie dich nicht wollte. Du bist süß und du siehst gut aus und du hast mal einen Drachen gestreichelt. Was will man mehr?"

„Du hast aber wirklich niedrige Standards", murmelte Hugo und kratzte sich verlegen am Kopf. So gut sah er gar nicht aus. Und es war nur ein ganz kleiner Drache gewesen. Und er hatte sich nur verbrannt, weil er im Weggehen über seine Füße gestolpert war und der Drache sich erschrocken hatte.

„Deshalb hat mich mein Verlobter wohl auch betrogen", erwiderte sie missmutig und zog ihre Hand zurück.

„So hab ich das nicht gemeint", beeilte Hugo sich zu sagen und schob ihr zum Trost seinen halbleeren Feuerwhiskey hin. „Der Kerl war bestimmt ein Idiot. Du bist doch toll. Du kannst eine Augenbraue hochziehen! Wenn du betrunken bist! Wer kann das schon!" Wirklich, wer konnte das schon?! „Und du siehst toll aus und kannst dieses Zeug trinken. Und du willst mit einem Drachen auf der Decke reiten und das finde ich klasse."

„Was?", fragte sie jetzt ganz verwirrt. Ihre Wangen hatten sich verfärbt und sie lächelte wieder. „Du willst doch auf dem Drachen mit Celestina Warbeck reiten."

Hugo schüttelte den Kopf und zuckte zusammen, als der Barkeeper ihnen beiden unaufgefordert große Wassergläser hinstellte und sagte, dass das zum Service gehörte. Vielleicht waren sie betrunkener, als er dachte. „Nein, nein, ich wollte mit den Death Metal Eaters auf den Hippogreifs reiten. Die Decke hab ich ja nicht mehr."

„Oh" Sie grinste. „Ja dann." Sie trank von dem Wasser und beugte sich dann vor. Sie starrte auf seinen Mund. Er starrte zurück, weil er nicht wusste, wohin er sonst schauen sollte. Es war ein sehr schöner Mund. So voll und rot und glänzend. Collette hatte immer so viel Lippenstift benutzt, dass er nach dem Küssen immer aussah, als würde er ihn auch tragen.

Sie verharrten eine ganze Weile so. „Weißt du", sagte Hugo schließlich. „Ich hab Zuhause noch das Album von Celestina Warbeck, das hat meine Freundin vergessen. Wenn du es hören möchtest."

Sie zuckte mit den Schultern. „Naja, sie war schon ganz erfolgreich. Und du bist wirklich nett." Ohne viel Federlesen beugte sie sich noch weiter vor und presste ihre Lippen auf seine. Er war so überrascht, dass er einen Moment brauchte, bis er den Kuss etwas tollpatschig erwiderte, aber ihr machte das nichts aus. Ihre Hand strich über seine Wange und das fühlte sich toll an. Ihre Hände waren weich und gleichzeitig auch irgendwie rau und ihre kurzen Fingernägel pieksten ihn nicht so wie die von Collette. Das hatte er noch nie ausstehen können. Und sie duftete so gut. Und sie schmeckte auch sehr gut. Vielleicht sollte er dieses blaugrüne Zeug doch mal probieren, das schmeckte viel besser als der schlechte Feuerwhiskey.

Als sie sich schließlich voneinander lösten, lächelte sie ihn an. Sie hatte ein wirklich hübsches Lächeln. So natürlich und strahlend und einfach nur schön. „Du hast wirklich eine bessere Decke verdient", sagte sie voller Überzeugung.

„Du auch. Ahm" Plötzlich fiel ihm auf, dass er ihren Namen gar nicht kannte.

„Oh, Clara", antwortete sie bereitwillig und zeigte auf sich. „Clara Hearts."

Hugo grinste verträumt und ergriff ihre Hand, um sie ausgiebig zu schütteln. Sie lachte lauthals. „Freut mich sehr. Ich bin Hugo. Weasley. Aber du kannst mich auch Godric nennen. Den Namen fand ich schon immer cool."

Sie lachte noch lauter und küsste ihn erneut. Sie schmeckte jetzt sogar noch besser. Wie das wohl möglich war. „Ich finde Hugo viel cooler", sagte sie überzeugt und Hugo starrte in ihre Augen und nickte einfach nur. Wenn sie es so sagte, dann hatte sie natürlich Recht. Hugo war viel cooler als Godric. Besonders wenn sie den Namen aussprach. „Also sollen wir dann zu dir gehen? Ich hab wahrscheinlich genug getrunken. Und die Warbeck hört sich nicht schlecht an, wenn man schon richtig betrunken ist."

„Woher weißt du das denn?" Er hatte schon auf einigen Familienfesten miterlebt, wie plötzlich die Post abging, wenn alle von Onkel Georges Punsch beschwipst genug waren und jemand die alten Platten von der Warbeck auflegte. Keine anderen Lieder konnte man so gut schief singen.

„Du wärst überrascht, wie gerne betrunkene Franzosen sie hören", erwiderte Clara und trank den Rest ihres Wasserglases aus. Hugo tat es ihr nach. Gut, dass er in der Nähe wohnte und sie laufen konnten.

„Das wundert mich gar nicht." Tante Fleur war immer eine der lautesten Sängerinnen. Schwankend erhob er sich, kramte etwas Geld heraus und zuckte überhaupt nicht zusammen, als Clara ihm schließlich einen Arm um die Schulter legte. Sie duftete sogar noch viel besser als vorhin. Er grinste. „Na dann schauen wir mal, ob Mrs McDuders wieder mit ihrem Besen an die Decke klopfen wird."

Sie lächelte und küsste ihn auf die Wange. Ihm wurde ganz flau im Magen. „Na das will ich doch hoffen!"

TBC…


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung