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Fanfiction

ABC-Adventskalender - Dezember: I für INTOLERANT

von ChrissiTine

9. Dezember: I für INTOLERANT

„Also ich bin dann jetzt für ein paar Stunden weg, ja?", rief Astoria Malfoy ihrem Mann im Vorbeigehen zu.

Dracos Kopf schnellte nach oben und er schaute seine Frau entsetzt an. Er legte das Buch über Alte Runen beiseite, in dem er gelesen hatte, und eilte seiner Frau hinterher. „Was meinst du, du bist für ein paar Stunden weg? Wo gehst du hin? Du kannst mich doch nicht mit ihm allein lassen!"

Sie verdrehte die Augen. „Ich hab dir doch schon vor zwei Wochen gesagt, dass ich mich heute mit einer Freundin aus Hogwarts treffe. Sie ist nur kurz in der Stadt und hat nur heute Zeit für mich, das kann ich nicht verschieben."

„Aber…" Hilflos schaute Draco sie an und zerbrach sich den Kopf darüber, wie er sie dazu überreden konnte, nicht zu gehen. „Aber du kannst doch nicht einfach…"

Astoria lächelte und tätschelte ihm die Wange. „Du schaffst das schon, mein Schatz. Ich weiß gar nicht, was du hast, mit Scorpius warst du doch oft allein. Und mit Aiden auch."

„Jaah, schon, aber da war er nicht so drauf wie heute. Was ist nur los mit ihm?" Astoria und er hatten schon oft auf ihre Enkelkinder aufgepasst, wenn auch nie getrennt seit Aiden auf der Welt war. Aber Diana war bei einer Übernachtungsparty ihrer Cousinen und die hatten keine Jungs dabei haben wollen. Um Aiden vom Schmollen abzuhalten hatten Rose und Scorpius ihm angeboten, das Wochenende, das Diana nicht da war, bei seinen Großeltern zu verbringen. Aiden liebte es bei Draco und Astoria, besonders weil er immer mit der fantastischen Eisenbahn seines Dads spielen konnte. Aber das hatte Aiden anscheinend nicht vom Schmollen abgehalten. Sobald Scorpius ihn hier abgesetzt hatte, hatte er sich missmutig in Scorpius' altes Spielzimmer verzogen und war seither nicht wieder herausgekommen.

Und mit launischen Kindern konnte Draco gar nicht gut. Wenn Scorpius in so eine Stimmung verfallen war, dann hatte Draco es immer Astoria überlassen, ihn wieder aufzuheitern. Nicht, dass er ein schlechter Dad war, er hatte viel mit Scorpius gespielt und Zeit mit ihm verbracht und sich bemüht, ihm immer zuzuhören und zu verstehen, warum Scorpius' so völlig andere Entscheidungen traf als der Rest der Familie. Angefangen bei seiner Wahl von Muggelkunde, Rose Weasley als Freundin und der Arbeit in der Abteilung für Missbrauch von Muggelartefakten. Draco konnte zwar immer noch nicht ganz verstehen, warum sich Scorpius so entschieden gegen die Ideale seiner Familie gestellt hatte, aber er schien damit glücklich zu sein und Draco wusste, dass er sowieso keine Chance hätte, ihn umzustimmen.

Aber er wollte sein einziges Kind nicht verlieren und war ihm nicht im Weg gestanden. Und darauf war er ziemlich stolz, denn seine Enkelkinder hatten ihn sehr gerne und verbrachten auch viel Zeit bei ihnen, nicht nur bei Weasley und Granger. Und wenn man bedachte, wie sehr Scorpius seinen eigenen Großvater verachtete, war das schon eine beachtliche Leistung.

Aber auch wenn Draco seine Enkelkinder liebte, er war trotzdem nicht der Beste darin, mit ihnen über ihre Gefühle und Probleme zu sprechen und er befürchtete, dass es darauf hinauslaufen würde.

„Aber musst du wirklich gehen?", fragte er seine Frau dennoch flehentlich. Leider schienen seine Hundeaugen keinen Einfluss mehr auf sie zu haben, sie lächelte ihm nur aufmunternd zu und verließ dann das Haus.

Seufzend starrte Draco auf die geschlossene Haustür und versuchte sich einzureden, dass er sich nicht darum kümmern musste. Aber Scorpius war auch schon so merkwürdig gewesen, als er seinen Sohn heute hier abgesetzt hatte. Deprimiert und schweigsam, anstatt voller Vorfreude auf ein ganzes Wochenende allein mit seiner Frau. Es sah ihm so gar nicht ähnlich. Nur hatte Scorpius nichts sagen wollen, als Astoria besorgt nachgefragt hatte, weil er schon zu spät dran war. Und jetzt ließ ihn Astoria auch noch mutwillig im Stich, nur für eine blöde Freundin, die mittlerweile in Japan wohnte. Draco konnte ihr einen Portschlüssel nach Japan besorgen, wenn sie diese blöde Freundin so unbedingt sehen wollte.

Er setzte sich erst in Bewegung, als er lauten Krach von oben hörte. Bei Aiden bedeutete das nie etwas Gutes. Der Junge war so anfällig für Verletzungen, dass es ein Wunder war, dass er sich nie etwas Ernsthaftes getan hatte. Wofür vermutlich hauptsächlich seine Mutter verantwortlich war, als Heilerin konnte sie schnell reagieren und die meisten kleineren Verletzungen heilen.

Also sprintete Draco so schnell wie möglich die Treppe hoch und riss die Tür zum Spielzimmer auf. Es war nicht so schlimm, wie er erwartet hatte. Lediglich der riesige Plüschdrache in der Ecke stand in Flammen, aber Aiden schien es glücklicherweise gut zu gehen. Merlin sei Dank. Draco wollte ihn nicht schon wieder ins Mungos bringen müssen. Es zog seinen Zauberstab. „Aguamenti!" Mit einem gezielten Wasserstrahl löschte er die Flammen und ließ sich dann seufzend neben Aiden nieder, der in der entgegengesetzten Ecke an der Wand kauerte.

„Tut mir Leid", murmelte der Junge bekümmert. „Ich hab mit den Drachenfiguren gespielt und die rote kann doch echtes Feuer speien und das hat der Spiegel von Dianas Puppe reflektiert und dann hat der große Drache irgendwie Feuer gefangen. Ich hab das nicht gewollt."

Draco musste leicht grinsen. Als kleinem Jungen war ihm einmal etwas Ähnliches passiert. Und wenn er sich richtig erinnerte, hatte Scorpius einmal erzählt, dass er und sein bester Freund Albus aus Versehen sein Bett in Brand gesteckt hatten.

Er legte einen Arm um Aiden und drückte ihn an sich. „Schon in Ordnung. Das kann jedem mal passieren."

„Ja?", fragte Aiden hoffnungsvoll. „Du bestrafst mich nicht? Ich muss nicht ohne Nachtisch ins Bett?"

Draco grinste. „Es wäre doch ein Verbrechen, dir den Schokoladenkuchen deiner Großmutter vorzuenthalten."

Aiden nickte ernsthaft. „Das sag ich Mum auch immer, aber sie macht's trotzdem."

„Na, eine Strafe muss doch wehtun, sonst lernst du nichts." Nicht, dass es immer funktionierte. Aber ohne Nachtisch ins Bett war eine der harmlosesten Strafen, von denen er je gehört hatte.

„Ja, schon, aber wenn es richtig guter Nachtisch ist …", gab Aiden zu bedenken.

„Dann hat deine Mutter trotzdem Recht, ihn dir zu verbieten, wenn du ihn nicht verdient hast. Aber das Feuer war ja nicht so schlimm. Nur der Drache ist nicht mehr zu retten, fürchte ich."

Aiden beäugte das übergroße Plüschtier kritisch und zuckte dann mit den Schultern. „Schon okay. Di und ich mochten ihn sowieso nicht. Er ist irgendwie zu groß." Draco hatte den Drachen auch nie gemocht, als sein eigener Vater ihn kurz nach Scorpius' Geburt angeschleppt hatte. Und Scorpius auch nicht. Also war es wirklich kein allzu großer Verlust.

„Dann ist ja gut", sagte er und lächelte Aiden zu. Aiden erwiderte das Lächeln einen Moment lang, aber dann trat wieder ein Schatten auf sein Gesicht und er schaute deprimiert zur Seite. „Also was ist los?", fragte Draco schließlich, um es hinter sich zu bringen. „Warum bist du so traurig? Hast du dich mit deiner Schwester gestritten?" Er schüttelte den Kopf. „Oder mit deinen Eltern?" Kopfschütteln. „Haben deine Eltern sich gestritten?" Wieder ein Kopfschütteln. „Was ist denn dann? Hast du irgendwas angestellt und ein schlechtes Gewissen?" Es war schon zu lange her, als Draco in Aidens Alter gewesen war und er konnte sich nicht vorstellen, warum ein kleiner Junge sonst so deprimiert sein sollte. „Aber irgendwas ist doch passiert!"

Aiden biss sich auf die Lippe und Draco beobachtete entsetzt, wie sich seine großen blauen Kulleraugen mit Tränen füllten. „Es ist eigentlich nichts", sagte er leise. „Dad und Grandpa Ron haben gesagt, ich soll nicht darüber nachdenken, aber ich kann einfach nicht anders."

Draco sog scharf die Luft ein. Wenn Weasley involviert war …

„Was ist denn passiert?", fragte er vorsichtig. Auch wenn er nicht der größte Fan der Weasleys war, bemühte er sich sehr, keine abfälligen Bemerkungen über sie fallen zu lassen, weil er wusste, wie sehr Aiden sie liebte. Er wusste, dass Weasley sich nicht immer daran hielt, aber zumindest Granger verhielt sich fair. So fair, wie sich jemand verhalten konnte, der Draco einmal ohne triftigen Grund geschlagen hatte.

„Wir waren am Donnerstag bei dem Spiel von den Cannons", fing Aiden an zu erklären und jetzt konnte Draco wirklich nicht anders, als das Gesicht zu verziehen. Seit er klein war, war Scorpius unerklärlicherweise Fan der Chudley Cannons, eine Leidenschaft, die er mit Aiden und seinem Schwiegervater teilte. Draco hatte nie nachvollziehen können, wie man so passioniert für ein Team sein konnte, das so offensichtlich chancenlos war, aber auch hier hatte er sich nicht eingemischt. Allerdings hatte er sich insgeheim immer gefreut, dass das Team nie wirklich gut wurde und nur ein kurzes Erfolgserlebnis hatte, weil James Potter nach seinem Abschluss ein Jahr als Jäger für sie gespielt hatte, bevor ein erfolgreicheres Team in abgeworben hatte. Wenigstens ein Potter mit einem Funken Verstand. Wobei das nicht fair war, Scorpius' bester Freund Albus war auch ganz vernünftig, besonders, weil er nie Fan der Cannons gewesen war.

„Und bei dem Spiel waren ein paar Leute, die haben ganz komische Sachen gesagt", fuhr Aiden fort. „Die hatten auch so ein Tattoo wie du." Er zeigte auf Dracos Unterarm und nun wurde ihm das Herz wirklich schwer. Er war stolz gewesen, als er das Dunkle Mal bekommen hatte, obwohl er noch in der Schule gewesen war, hatte es als Chance gesehen, seiner Familie wieder etwas Ansehen zu verschaffen. Aber es war nur eine Last gewesen. Eine konstante Erinnerung an den Herrscher, dem er jetzt untergeben war. Und dem er absolut nichts bedeutete. Der Dunkle Lord war froh gewesen, ihn zu quälen als Strafe dafür, dass sein Vater im Ministerium versagt hatte. Es wäre ihm auch egal gewesen, wenn Draco bei der Aufgabe gestorben wäre. Wahrscheinlich hatte er es darauf sogar angelegt. Und das war bis heute das Unverständlichste für Draco. Hatten es sich die Todesser und der Dunkle Lord nicht zum Ziel gemacht, reines magisches Blut zu schützen? War er nicht das Beste, was die Zauberwelt zu bieten hatte? Aber er war dem Dunklen Lord völlig egal gewesen. Der hatte sich nur in seiner Macht gesonnt und sie gegen die Malfoys angewendet, eine Familie, die ihm und der Sache immer treu ergeben war und die eine der ältesten Reinblüter in ganz Großbritannien war.

Und seitdem hatte Draco nicht mehr daran glauben können. Es hatte ihm keinen Spaß gemacht, anderen Reinblütern so weh zu tun, dass ihm von ihren Schreien die Ohren klingelten, dass er sie noch in seinen Albträumen hörte. Er hatte mit alldem nichts mehr zu tun haben wollen. Er hatte nur gewollt, dass es zu Ende war, deshalb hatte er Potter damals auch nicht verraten, als die Todesser sie ihn nach Malfoy Manor geschleppt hatten, obwohl es doch offensichtlich nur Potter hatte sein können unter diesen ganzen Schwellzaubern.

Dieser ganze Kampf hatte sowieso keinen Sinn mehr gehabt, reinblütige Zauberer hätten sowieso nie alleine herrschen können und so, wie der Dunkle Lord alles aufgezogen hatte, war es sowieso kein schönes Leben gewesen.

Deshalb hatte er auch nie allzu sehr versucht, in Scorpius den gleichen Stolz für seine Herkunft zu entfachen wie seine Eltern in ihm und es lieber Astoria überlassen, sich darum zu kümmern. Ihm hatte es kein Glück gebracht. Er hatte zwar nicht erwartet, dass Scorpius sich so komplett gegen alles wendete, mit seiner Leidenschaft für Muggel und der Heirat mit einer Halbblüterin und Tochter eines der schlimmsten Blutverräter. Scorpius war auf jeden Fall viel glücklicher mit seinen Entscheidungen und seinem Leben als Draco er früher gewesen war. Nur Astoria und Scorpius, sie waren die einzigen beiden Menschen, auf die er wirklich stolz sein konnte in seinem Leben und die er nicht bereute.

Und Aiden war noch viel zu klein, um für Dracos Entscheidungen bestraft zu werden. Aber so war die Welt.

„Was haben sie denn gesagt?", fragte Draco schließlich behutsam, weil es Aiden zu sehr zu belasten schien, um nicht darüber zu reden.

„Sie haben gesagt, dass Daddy sich schämen soll und nicht hierher gehört." Er schniefte. „Und dass ich am besten gar nicht geboren worden wäre, weil Mummy die Tochter von einem Schlammblut ist und von einem Blutsverräter. Und dann ist Grandpa Ron richtig sauer geworden und hat die Männer angeschrien, dass sie sowas nicht über Daddy sagen sollen, weil er toll ist und dass Grandma Hermine die beste Hexe ist und dass er stolz auf Mummy ist und dass sie sich schämen sollten und dann haben die Männer zurück geschrien und dann haben alle ihre Zauberstäbe gezogen und dann wurden wir alle rausgeschmissen, bevor das Spiel zu Ende war. Und Grandpa Ron war so sauer, so war er noch nie und Daddy war so traurig und ich versteh nicht, warum jemand sowas sagt. Mum ist doch die beste Mum von allen und Dad auch und Grandpa Ron und Grandma Hermine. Wieso mögen die sie nicht? Sie haben doch nichts gemacht." Tränen liefen jetzt unaufhörlich über Aidens Wangen und Draco musste schwer schlucken. Wie sollte er das einem unschuldigen Kind erklären? Etwas, das sowieso nicht viel Sinn ergab, wenn man nicht an diese Ideologie glaubte?

„Du weißt doch, dass alle Menschen unterschiedlich sind", sagte er schließlich. Aiden nickte und wischte sich über die Augen. „Und deshalb glauben viele auch an verschiedene Sachen. Und manche glauben, dass nur Leute, die von anderen Zauberern abstammen, das Recht haben, wirklich zu zaubern und in der Zauberwelt zu leben. So wie ich. Oder dein Großvater. Weil die alle nur Zauberer in der Familie haben. Und so Leute wie deine Großmutter, die nicht aus einer Zauberfamilie kommt, hat dieses Recht nicht."

„Aber das ist doch Schwachsinn", widersprach Aiden sofort. „Grandma Hermine kann doch so gut zaubern wie niemand sonst. Sie ist viel schlechter beim Kochen. Das ist doch eine Muggelsache, oder?"

Draco musste lächeln. Er hatte schon gehört, wie miserabel Granger in der Küche war. (Nicht, dass er viel besser war, aber das tat hier nichts zur Sache.) Wenigstens war sie nicht in allem perfekt. „Da hast du bestimmt Recht, aber diese Leute interessiert sowas nicht. Die Eltern deiner Großmutter sind keine Zauberer und das ist alles, was wichtig ist."

„Aber das ist doch egal."

Draco schwieg einen Moment. „Das sollte es vielleicht sein, aber so ist es nicht. Und vor ganz vielen Jahren, als wir alle noch in der Schule waren, und noch früher, als wir alle gar nicht geboren waren, da gab es einen bösen Zauberer, der das mit Gewalt durchsetzen wollte. Deshalb haben sich viele Leute jahrelang gestritten. Auch mit Gewalt." Aiden schaute ihn aus großen Augen an. „Deshalb hat dein Großonkel George kein Ohr mehr. Und dein Großvater diese Narben auf den Unterarmen. Weil die sich das nicht haben gefallen lassen. Und sie haben gewonnen."

Aiden schaute ihn verwirrt an. „Aber warum haben diese blöden Männer das gleiche Tattoo wie du? Du bist doch ein guter Zauberer."

Draco schluckte. Er musste blinzeln. „Auch gute Zauberer machen manchmal Fehler. Und meine Familie war immer sehr stolz darauf, dass wir nur Zauberer waren, das war uns immer sehr wichtig."

„Mag Urgroßvater Lucius Mum deshalb nicht und ist immer so gemein zu ihr? Weil Grandma nicht aus einer Zaubererfamilie kommt?"

„Das hast du gemerkt, hm?", fragte Draco bedauernd. Er hatte gehofft, dass sein Vater etwas daraus gelernt hatte, dass er Astoria immer so offensichtlich missbilligt und Scorpius ihn deshalb nie gemocht hatte.

„Klar hab ich das. Er hat zu Mum noch nie was Nettes gesagt. Uropa Arthur freut sich immer, wenn er Dad sieht und Uroma Molly umarmt ihn immer und schenkt ihm einen von den Pullovern. Dad findet die ganz toll, obwohl er jedes Jahr einen kriegt und freut sich immer viel doller als alle anderen. Urgroßvater Lucius und Urgroßmutter Narcissa sind nicht so nett."

Draco seufzte. „Nein, das waren sie nie." Er hatte das immer als normal empfunden, aber um ganz ehrlich zu sein war er schon manchmal etwas neidisch gewesen, wenn er gesehen hatte, wie herzlich andere Eltern ihre Kinder am Gleis 9 ¾ umarmt hatten. Seine Eltern liebten ihn, das wusste er, aber gezeigt hatte sie es ihm eigentlich nur dann, wenn der Dunkle Lord oder Bellatrix ihn kritisiert oder bedroht hatten.

„Aber du magst Mum, oder? Und Grandma Hermine? Du glaubst dieses ganze Zeug nicht, oder?", fragte Aiden jetzt besorgt und schaute ihn aus großen Augen an.

Draco schluckte. Er wusste, wenn er Aiden jetzt das Falsche sagte, dann würde der Junge ihm das nie verzeihen. Das hatte er von Scorpius. Und von Weasley wahrscheinlich auch. Umso erleichterter war Draco, dass er seinen Enkel nicht anlügen musste. Dass er seinen Frieden damit gemacht hatte. „Nein, ich hab deine Mutter sehr gerne. Sie ist eine tolle Frau. Und sie hat deinen Daddy sehr lieb und dein Daddy sie auch. Und deine Großmutter ist eine der beeindruckendsten Hexen, die ich je gekannt habe. So jemanden wie sie hab ich nie wieder getroffen."

Aiden lächelte erleichtert. „Okay, gut. Mum mag dich auch. Grandpa nennt dich immer Frettchen", fügte er stirnrunzelnd hinzu. „Aber ich glaube, das meint er nicht so."

Draco lachte gequält. Das würde Weasley wohl nie vergessen. Aber Draco hätte ihn beinahe vergiftet, also bedeutete das wohl, dass sie quitt waren. Irgendwie. Zumindest hatte er ihn nicht beleidigt, als sie sich bei der Hochzeit gesehen hatten. Oder bei den Geburten der Kinder. Und den Geburtstagen, die darauf folgten. Und Draco hatte sich auch zurückgehalten. Mit Mühe. Und häufiger mussten sie sich glücklicherweise nicht sehen. Was ihnen nur Recht war. Für ihre Familien waren sie bereit, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber sie würden sich nie auf ein Butterbier treffen.

Aber man musste ja nicht mit jedem Menschen auf der Welt befreundet sein. Solange sein Sohn glücklich war und seine Enkelkinder (und Rose auch, er hatte wirklich nicht gelogen, er hatte seine Schwiegertochter mittlerweile sehr gerne), war er auch glücklich und das war mehr, als er in manchem Momenten in seinem Leben erwartet hatte.

TBC…


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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